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[GM] Der Gletscher # 2
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06.03.2003, 15:24 #26
doooom
Beiträge: 6.173

Doooom war schon seit einer ganzen Weile wach, aber er langweilte sich in der Hütte. Den gestrigen Tag hatte er fast vollkommen verschlafen, nur zu diesen seltsamen Waschprozeduren war er aufgestanden. Gott sei Dank hatte ihn dabei niemand beobachtet, denn was die alte Frau dort gemacht hatte war ihm irgendwie peinlich. Den Sinn von diesem Vorgang verstand er, wenn er ehrlich was selber nicht. Wieso musste sie ihn denn dabei auch noch unbedingt schlagen? Und was war das für eine komische grüne Flüssigkeit, die dort im Wasser war?

Doooom fragte sich, wieso die alte Frau eigentlich alleine hier oben lebte. Vermisste sie denn nicht die Gesellschaft anderer Leute? Er ging ein wenig in der Hütte herum, bis er ein paar Kisten in einer Ecke bemerkte, welchen die Frau unter ein paar Tüchern und Decken versteckte.. Doch trotz seiner Neugierde sah er nicht nach, was sich dort drin befand, es gehörte sich schließlich nicht fremde Hütten zu durchsuchen.
06.03.2003, 15:42 #27
Wardrag
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Wardrag ging das alles ein wenig gegen den Strich. Erst sieht man nichts wegen diesem vermalledeitem Nebel, dann brennt die Sonne in Zusammenarbeit mit dem schnödem weiß der Landschaft die Augen förmlich weg.

Leider hatte Wardrag keinerlei Ahnung was hinter seinen Augen kam, und eigentlich wollte er es so genau auch nicht wissen. Innereien, besonders seine eigenen, wollte er eigentlich nie zu Gesicht bekommen.

Völlig unumgänglich brachte er den Gedanken von Toten Menschen und Innereien mit Meditate und ihren beiden Zöglingen, so jedenfalls kam es Wardrag vor, in Verbindung. Was trieb diese 3 Magier aus dem Kastell nur dazu, sich hier her zu wagen ? Wollten sie, das Wardrag seine Schätze mit ihnen teilte ?

Yenai störrte seine Gedanken, indem er kreischend neben ihm herrutschte. Quiken vor Freude sprang er sogleich wieder auf um ein weiteres mal, mit noch mehr Schwung, an Wardrag vorbeizu sausen.

Wardrag hatte eigentlich auch nicht übel Lust darauf, über das Eis zu Schlittern, wann hatte man schließlich schonmal die Möglichkeit dazu ? Leider verbietete ihm dies seine Würde, so jedenfalls sah er das. Und wenn hier alle auf dem Eis herumtollten, wer sollte dann ein Auge auf die Umgebung haben.

Die Magier schielten zwar ab und zu in Richtung des Nebels, aber Wardrag wollte sein Leben sicher niemandem anvertrauen, der einen Gott Namens "Schläfer" anbetete. Ausser Scatty vielleicht, aber das auch nur wegen dessen sehr großem Schwert.

Wardrag freute sich schon auf die Alte... Ob sie ihm wieder ein paar neue Schätze zeigen würde ?
06.03.2003, 21:45 #28
meditate
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die dunkelheit kam wie ein überfall. ganz plötzlich war die sonne weg und im nächsten moment schon senkte sich ein fahles grau über das land.

meditate sah, dass sich die nebelwand bewegte. sie stieg höher und höher und wie in der letzten nacht kam sie näher. schnell wechselte sie die gerippe mit einem neuen spruch aus und die beiden baals verminderten die reibung zwischen schlitten und eis auf ein minimum, so dass die schlitten nur so dahin flogen. und dann tauchte die hütte hinter einer biegung auf.

direkt am ufer stand eine erstaunlich gerade dunkle gestalt und schien sie zu erwarten. eine frau, wie man unschwer sehen konnte.

die gruppe hielt und die alte frau blickte sie prüfend an.
06.03.2003, 21:47 #29
eine_alte_frau
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"Ich habe euch erwartet. Ihr kommt spät, euer Gefährte ist schon seit drei Tagen bei mir."
06.03.2003, 21:54 #30
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"he mütterchen, das ist aber schön, euch so gesund wiederzusehen. kält hält wohl wirklich frisch! ihr seht jünger aus als im vorigen jahr. habt ihr überhaupt mitbekommen, dass die barriere gefallen ist? wir sind zwar immer noch nicht frei wegen der blöden orks aber unser gefängnis hat sich beträchtlich vergrößert. und trotzdem sind wir wieder hier. wir wollen in den gletscher!"

blutfeuer und die anderen begannen die sachen zu entladen. erstaunt sahen die anderen die seile und die fackeln, die vom ufer bis zur hütte in den schnee gesteckt waren. die alte hatte sie anscheinend wirklich erwartet.

"du hast gesagt, bei dir wäre jemand, der zu uns gehört? das muss ein irrtum sein. wir sind komplett. ich habe fast das gefühl, du erwartest jemand anderen. von uns kannst du nichts wissen. das ist unmöglich."
06.03.2003, 21:59 #31
eine_alte_frau
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die Alte lächelte still vor sich hin.

"Oh doch, genau auf euch habe ich gewartet und ich sage euch, der der da drin bei mir ist, wird euch begleiten. ohne ihn wird eure mission scheitern.

ich weiß sogar noch mehr, ich weiß, dass neben den leuten, die ich schon vom letzten mal kenne, die große schwarzmagierin meditate bei euch ist und zwei junge schwarzmagier, die sich noch die hörner abstoßen müssen.

aber lasst uns in der Hütte weiter sprechen. Es wird dunkel und es ist nicht gut, im Dunklen draußen zu sein. Zur Zeit greift ein besonderes Unheil nach uns. Das ernährt bei Nacht und verzehrt bei Tag. Beeilt euch!"

Die Gruppe verstärkte ihre Geschwindigkeit und die Baals stellten ihre Magie zum Entladen zur Verfügung. Dann befestigten sie die Schlitten mit Seilen an Masten, die am Ufer aus dem Schnee ragten und betraten die Hütte.
06.03.2003, 22:01 #32
doooom
Beiträge: 6.173

Doooom lag schon im Bett, als er ein quietschen vernahm. Es musste die Tür gewesen sein, denn gleich darauf bemerkte er auch einen eisigen Wind, an seinen Beinen. Er drehte langsam seinen Kopf und sah das die Alte anscheinend nicht in der Hütte war. In seinen Augenwinkeln bemerkte Doooom wie mehrere Gestalten nacheinander durch die Tür kamen. Bei genauerem Hinsehen erkannte er neben der alten Frau noch 2 weitere Frauen, einen Ritter einen Milizen und noch ein paar andere Männer. Diesen Rest konnte er keiner ihm bekannten Gilde zuordnen, da er ihre Roben und Rüstungen noch nie in seinem Leben gesehen hatte.

Die alte unterhielt sich mit einer der Frauen, welche in einen dichten weißen Mantel gehüllt war. Die anderen aus der Gruppe der Reisenden sahen Doooom nacheinander mit einem prüfenden Blick an, offenbar waren sie überrascht hier oben noch jemand anderen als die alte Frau anzutreffen.
06.03.2003, 22:13 #33
eine_alte_frau
Beiträge: 127

"Ich glaube, ich sollte euch erst mal alle bekannt machen. Das hier ist Meditate, die Hüterin des Kastells und Bezwingerin der Pforte zur Unterwelt. Neben ihr das ist Blutfeuer, eine Amazone mit Zauberkraft. Daneben steht Champ, ein mächtiger Baal und Stressi, der es ihm nachmachen will. Die beiden hinter ihnen kommen aus der Stadt Khorinis und wollen einmal starke Paladine werden, die ihrem Gott Innos die Macht erkämpfen in den Köpfen und Herzen der Menschen. Und ganz hinten stehen noch zwei Magier des ZuX, die genau das verhindern wollen. Und das hier ist Scatty, ein Sumpftempler, der eine besondere Vorliebe für die Artistik hat.

Ja und das hier ist Dooom, ein junger Mann aus der Stadt Gorthar, der bei mir heilung suchte und euch gefunden hat. Macht euch bekannt, ich gieße derweil den Tee auf."
06.03.2003, 22:25 #34
doooom
Beiträge: 6.173

Doooom wunderte sich über diese sehr gemischt Reisegruppe und fragte sich, was wohl ihre Motive seien. Er befragte Yenai, weshalb er mit ein paar Magiern unterwegs war, die einen anderen Glauben als den seinen hatten und die genau das Gegenteil von dem wollten was seine Ziele waren. Doch Yenai konnte ihm keine richtige antwort geben, denn er wusste es selber nicht so genau.

Als er dann Blutfeuer fragte, was eine Amazone hier in diesem Gebirge zu tun hat antwortete diese nur „Ich will hier meinen Spass mit einem Drachen haben“. Doooom hielt diese Aussage für sehr merkwürdig, da er noch nie von einem wirklich existierenden Drachen gehört hatte. Und falls es sie wirklich gab dann waren dies doch sicherlich riesige Ungetüme. Und mit denen wollte sie ihren Spass haben? Seltsam.
06.03.2003, 22:58 #35
Wardrag
Beiträge: 773

Einen Moment lang hatte Wardrag befürchtet, die Alte Frau wäre durch eine böswillige Hexe die in ihren Gedanken las ersetzt worden, doch das diese Frau ihn offensichtlich dem Glauben an Innos anrechnete beruhigte Wardrag wieder. Wardrag zweifelte auch ernsthaft daran, das Yenai überhaupt wusste wer Innos war...

Ein wenig verwirrt war er trotzdem. Wieso sollte Blutfeuer diesen Kerl auchnoch mitnehmen ? Sollten sie vielleicht jeden armen Irren, der sich zu dieser Jahreszeit in die Nähe des Gletscher wagte mitnehmen ? Wardrag überkam der leise Verdacht, das die Alte Frau diesen Kerl nur loswerden wollte... Aber was sollte das ? Wieso zerbrach er sich Blutfeuers Kopf ? Ob nun noch jemand mit dabei war oder nicht, konnte Wardrag eigentlich egal sein. Und da er in letzter Zeit nicht viele Erfahrungen guter Natur mit Fremden gemacht hatte, überließ er es dem Rest der Gruppe sich mit dem Betthüter auseinanderzusetzen.

Selten Wortkarg stellte er sich als treuer Diener des Königs vor, was in Prinzip Unsinn war, wohl aber von ihm erwartet wurde. Danach ließ er auf einer kleinen Kiste nieder und kommentierte die Gespräche der anderen nurnoch mit mehr oder weniger Interessierten Blicken...
06.03.2003, 23:15 #36
Inachos
Beiträge: 81

Inachos hatte den größten Teil des Weges im Boot verbracht, und zwar schlafend. Er war auf die Alte Frau gespannt gewesen, und deshalb ein wenig enttäuscht als sie sich sofort wieder entfernte... Er würde schon noch seine Möglichkeit bekommen, sie kennenzulernen.

Inachos war so in seine Gedanken vertieft das er garnicht mitbekommen hatte, das die Alte Frau ihn Vorgestellt hatte. Neugierig drückte er sich zwischen Yenai und Wardrag hindurch um einen Blick auf den Gast der Alten Frau zu werfen. Mit einem freundlichem Lächeln trat er, nachdem er auchnoch an Scatty vorbeigeschlüpft war, an dessen Bett und stellte sich Höflich vor.

"Inachos ist mein Name, sehr erfreut euch kennenzulernen. Was für eine Krankheit plagte euch denn, das ihr, um sie zu bekämpfen, den Weg von Gorthar hierher gegangen seid ?"

Eigentlich war das aufdringlich, dies wurde Inachos jedoch erst später bewusst. Hoffentlich würde das keinen Schatten auf seine ansonsten Freundlichge Erscheinung werfen.
06.03.2003, 23:37 #37
Yenai
Beiträge: 1.478

Dieser Dooom war ja ganz schön frech, wagte er es doch tatsächlich, ihn, Yenai, den Beinahe-Bezwinger der Fleischwanze, nach seinen Motiven für die Reise zu fragen und sich dann nicht mal mit der Antwort („Weil...ähh...für Innos!“) zufrieden zu geben. Stattdessen wollte er wissen, warum ein Ritter zusammen mit Schwarzmagiern reiste. Wenn Yenai ehrlich war, kümmerte ihn das nicht die Bohne, solange blutfeuer auch dabei war. Doch das konnte er dem Fremden natürlich nicht sagen, also stammelte er unverständliches Zeug und hoffte, dass Dooom nicht weiter nachfragte. Diese Taktik funktionierte immer, so auch diesmal.

Neugierig wie er war, machte sich Yenai nun daran, die alte Frau zu befragen, es gab eine Menge Dinge, die er unbedingt wissen musste. Er beschloss, gleich mit der wichtigsten Frage zu beginnen: „Hast du Bier da?“ Dann folgten weitere, wie „Hast du Sumpfkraut da?“, „Hast du Essen da?“ und „Dein Tee schmeckt bäh!“. Nach diesen eher kläglichen Konversationsversuchen gelang es ihm dann sogar, ein interessanteres Thema zur Sprache zu bringen: „Weißt du, woher der Nebel kommt?“ Innerlich schauderte der Ritter noch immer beim Gedanken daran, sicher würde er in der Nacht böse Träume haben. „Er macht mir Angst.“
06.03.2003, 23:47 #38
eine_alte_frau
Beiträge: 127

Die alte Frau überhörte einige Sachen, andere beantwortete sie. zwischendurch versuchte sie jedem ein plätzchen zuzuweisen, damit alle die Nacht in Ruhe zubringen konnten.

"Lasst uns morgen weiter reden. Ihr solltet still sein. Es gibt Zeiten, in denen man die Nacht besser schweigend vorbeiziehen läßt. Legt euch hin und versucht zu schlafen. ich hoffe, wir sind hier sicher. Über alles andere können wir morgen reden."
06.03.2003, 23:52 #39
meditate
Beiträge: 6.868

während sich blutfeuer und ihre verehrer um die besten schlafplätze stritten und champ den kranken besah, setzte sich meditate zu der alten an den tisch.

"woher wussten sie von unserem kommen und woher wussten sie von mir? wir sind uns doch noch nie begegnet?"
06.03.2003, 23:59 #40
eine_alte_frau
Beiträge: 127

"Oh ich weiß sehr viele Sachen. Ich kann sehr gut zuhören und ich kann sehr gut sehen. Alles spricht zu mir, die Vögel am Himmel, die Würmer in der Erde, das Moos auf den Steinen, ja selbst das Wasser, das aus dem Gletscher kommt. Du bist die magierin, die die Pforten der Unterwelt geschlossen hat, als ein Erzdämon seine Hände nach den Menschen ausstreckte, du hast bei Beliar deine Katharsis erlebt und du hast der Herrin getrotzt.

Ich weiß mehr von dir als du denkst und ich kann dir auch von deiner Zukunft erzählen. Ich weiß vieles, da kannst auch du noch etwas lernen, Kindchen. Obwohl du eine sehr mächtige Magierin bist, gibt es noch immer Dinge zwischen Himmel und Unterwelt, die du nicht kennst."
07.03.2003, 00:18 #41
Champ
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Der Baal ging zu dem Kranken, der sich inzwischen im Bett aufgesetzt hatte und sich mit den ersten bekannt machte

Ich weiß zwar nicht, weshalb wir einen Kranken mit uns mitschleppen sollten, aber ich kann ja mal kucken, was dir fehlen soll.

Doom hatte seinen Oberkörper frei gemacht und ließ den Baal ne Weile klopfen und horchen. Endlich mal ein Mann, der eine gewisse Kompetenz ausstrahlte und ihn nicht solch peinlichen Prozeduren aussetzte. Leise beschwerte er sich bei dem Baal, der ihm aufmerksam zuhörte und wie jeder gute Heiler nickte und dem Kranken in allen Belangen recht gab. man musste Kranken immer recht geben, auf jeden Fall so lange, bis die Diagnose fertig war.

Der Mensch hier war jedenfalls schwer lungenkrank. Irgendwas unheilbares auf jeden Fall. man konnte es noch mit Magie versuchen. Ihm vielleicht eine neue Lunge eines Molerats einsetzen oder so, aber ob das gut ging war noch sehr die Frage. Gegen den Tod an sich konnten auch die besten Heiler nicht gewinnen. Irgendwann gan jeder den Löffel ab und dieser Dooom stand schon dicht an der Teppichkante.

Champ klopfte ihm nach seiner Untersuchung beruhigend auf die Schultern und meinte:


"du hast es bald geschafft, keine Bange, es wird nicht weh tun."

Dann nahm er seine Teetasse und setzte sich zu Medi und der alten Frau. Das war wirklich interessant. Woher wusste die Alte das alles?
07.03.2003, 00:29 #42
Yenai
Beiträge: 1.478

Das war mal wieder typisch, die Kleinen schickte man schlafen, damit die alte Frau sich mit der bösen Hexe unterhalten konnte, wahrscheinlich über Dinge, die Yenai „nichts angingen“. Wie zu Hause früher, als die Welt noch Heil, seine Mutter noch da, und die Nachbarn noch nicht sauer gewesen waren. Tränen steigen ihm in die Augen. Das waren noch Zeiten, damals! Instinktiv suchte der Ritter nach etwas, das seiner Mutter ähnelte, die hätte ihn jetzt in den Arm genommen und getröstet. Wardrag, der das Pech hatte, neben ihm zu liegen, bekam seinen Hunger nach Zuneigung zuerst zu spüren, allerdings entledigte er sich schnell des Angreifers.

Rechts von Yenai lag Scatty. Sofort war die tiefe Traurigkeit der Eifersucht gewichen. Was machte der da neben seiner blutfeuer? Einfach den Platz klauen, unverschämt! Mit einem Kampfschrei stürzte er sich auf den hohen Templer, welcher sich einfach zur Seite rollte und damit für einen harten Aufschlag des Ritters auf dem Holzboden der Tatsachen sorgte. Wimmernd beschloss er, dass ein Platz neben Wardrag auch schön war und verkroch sich unter seiner Decke. Leider kam niemand um ihn zu trösten, so dass er sich gezwungen sah, wieder hervorzukommen und seinem besten Freund Gutenachtgeschichten zu erzählen. „Hab ich dir schon erzählt, wie ich damals die drei Luzkan mit dem linken Ringfinger besiegt habe?“, erkundigte Yenai sich. „Sicher nicht. Also, das war so...“
07.03.2003, 00:41 #43
stressi
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Da lagen sie nun wie die Heringe zum zweiten Mal bei der alten Frau und die saß am Tisch mit meditate und Champ und war in ein leises Gespräch vertieft. was die wohl noch zu bereden hatten? Er war jedenfalls hundemüde und würde die letzte Nacht in einer warmen Hütte genießen. Wer weiß, wo ihre Expedition sie diesmal hinführte.

Ruhe war eingekehrt und nur eine einzige Kerze auf dem Tisch der drei Nimmermüden erhellte den Raum als es zum ersten Mal klopfte.
07.03.2003, 00:46 #44
meditate
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alle fuhren auf, selbst yenai wurde für einen moment still und starrte seine nachbarn an. da ertönte zum zweiten mal das klopfen. diesmal lauter.

"erwarten wir noch besuch? und warum sagt der nichts?"

meditate lauschte wie alle anderen.

da ertönte das klopfen zum dritten mal. diesmal war es so laut, dass alles im raum zu erbeben schien. die flamme hüpfte auf und nieder und aus den ritzen zwischen den brettern rieselte der staub.

"bei beliar, was ist das!!"
07.03.2003, 00:50 #45
eine_alte_frau
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sie hatte es gewusst. sie hatte eigentlich fast darauf gewartet.

als das klopfen zum vierten mal ertönte wirkte die hölzerne eingangstür als würde sie sich unter jedem schlag nach innen wölben.

"seid still und dass mir keiner etwas einladendes sagt. wenn wir es nicht beachten, wird es vielleicht vorüber ziehen."
07.03.2003, 01:00 #46
Wardrag
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Wardrag warf einen hilfesuchenden Blick in Richtung Scatty. Dieser war allerdings damit beschäftigt Blutfeuer anzugaffen, so das er Wardrag vollends übersah.

Ein gutes hatten Yenai's Geschichten ja : Einschalfen konnte man dabei prima. Dummerweise hatte Wardrag garnicht vor zu schlafen, vielmehr wollte er Wissen, worüber die Magier wohl redeten.

Mit Mühe gelang es ihm, Yenais monotone Märchen zu überhören und dem Gespräch der Brüder aus dem Kastell zu lauschen. Diese diskutierten eifrig was es denn wohl mit diesem Nebel auf sich haben könnte.

Das interessietrte Wardrag zwar auch, doch hätte er mit Yenai darüber gesprochen würde dieser wohl die ganze Nacht wachliegen, und durch seine wimmern wohl auch der Rest Blutfeuer's Gefährten. So beließ er es dabei, Yenai über seine Gedanken über den Nebel im Unwissen zu lassen, und dafür keine von Yenai's Wahnwitzigen Theorien hören zu müssen.

Yenai war gerade an der Stelle, an der er Blutfeuer aus den Klauen Zweier Luzkans befreit hatte, diese mit einer äußerst lässigen Handbewegung außer Gefecht Gesetzt hatte und auf dem 3. Luzkan, mit Blutfeuer in seinem Arm, davongeritten war, als ein Klopfen seiner Geschichte ein vorzeitiges Ende bereitete.

Selbst Scatty hatte seinen Blick nach dem 2. Klopfen von Blutfeuer gelöst und starrte in Richtung der Tür. Wardrag griff unter sein Kopfkissen und zog seinen Dolch hervor.

Nach dem 3. Klopfen wurde ihm Allerdings klar, das er gegen das, was dort draußen war, mit diesem Dolch sicher nichts ausrichten konnte.

Alle, selbst Yenai hielten sich an das Verbot der Alten, Wardrags Lunge war wie zugeschnürrt. Mittlerweile war das Hämmern an der Tür auch in seinem Kopf.

Das 4. Klopfen war noch stärker als das vorherige. Angstschweiß trat auf Wardrags Stirn, Yenai hatte sich längst unter seine Decke verkrochen. Er konnte förmlich spühren wie die Angst ihm die Kehle zuschnürrte, seine Handflächen feucht wurden. Mit geweiteten Augen starrte er auf die Tür...
07.03.2003, 01:16 #47
Yenai
Beiträge: 1.478

Wimmernd hatte sich Yenai unter seiner Decke zusammengerollt, kein Gedanke mehr an Gutenachtgeschichten. Holten ihn jetzt die Luzkan? War das ihre Rache? Er umklammerte den Griff seines Schwertes mit beiden Händen, während er leise ein Gebet murmelte, dass er von seiner Mutter gelernt hatte: “In Gottes Namen steh ich auf, Herr Innos, leite meinen Lauf. Behüte mich auf allen Wegen mit deiner Kraft und deinem Segen. Wie fröhlich bin ich aufgewacht, wie hab ich geschlafen so sanft die Nacht! Hab Dank, du Vater im Himmel mein, daß du hast wollen bei mir sein. Behüte mich auch diesen Tag, daß mir kein Leid geschehen mag.“ Zwar nicht ganz passend, aber Gebet blieb Gebet, und wenn Innos wirklich so gütig war, würde er sicher auch solch eines annehmen. Yenai versuchte, das Klopfen und den Rest seiner Umwelt zu ignorieren, indem er immer mehr Verschen aus seiner Kinderzeit aufsagte: „Müde bin ich geh zur Ruh, schließe meine Augen zu....“ Wenn das nichts half, dann war es wohl Innos Wille, dass sie alle in dieser Hütte streben sollten.
07.03.2003, 01:27 #48
meditate
Beiträge: 6.868

meditate war langsam aufgestanden und hatte ihre hände erhoben. das kribbeln in ihren fingerspitzen war schon da, sie musste die magie nur loslassen, dann sollte das da draußen mal versuchen hereinzukommen, aber da spürte sie plötzlich die hand der alten auf ihrem arm. fragend sah sie die frau an, die nur den finger an die lippen führte.

jetzt war es schon eine ganze zeitlang still und alle lauschen und warteten auf das nächsten klopfen. obwohl alle darauf vorbereitet waren, setzte ihnen allen das herz bei den nächsten schlägen aus. einmal...zweimal...dreimal dröhnten die schweren schläge gegen das holz ... und dann hörten sie auf.
07.03.2003, 01:33 #49
eine_alte_frau
Beiträge: 127

"geh weg...geh weg" flüsterte die alte zwischen den zusammengebissenen zähnen hervor. ganz bleich war sie geworden und schweißtropfen erschienen auf ihrer stirn. sie starrte die tür an und zwang das da draußen dazu, auch dort zu bleiben. sie spürte die präsenz des dinges da draußen aber sie stemmte ihren willen dagegen.

niemand konnte von dem kampf etwas sehen, nur die magierin neben ihr schaute sie so merkwürdig an. ob sie spürte, dass die alte gerade den schwersten kampf ihres lebens ausfocht? einen kampf nur willen gegen willen und geistige kraft gegen geistige kraft?

die alte begann zu zittern und fast den verstand zu verlieren, aber sie durfte nicht versagen. wenn der fremde willen da draußen siegte, würde etwas hereinkommen und sie würden sterben. es war keine frage von dicker oder dünner wand und keine frage von starken oder schwachen riegeln. es zählte allein die geistige kraft.

die anderen lauschten. lange ... stille ... stille.

nur die atemzüge der menschen waren zu hören und sonst ... stille.
07.03.2003, 01:42 #50
blutfeuer
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blutfeuer hatte die hände auf die ohren gelegt und starrte entsetzt vor sich hin. irgendwie hatte sie sich das ganze einfacher vorgestellt. solche merkwürdigen sachen gefielen ihr gar nicht. sie brauchte gegner mit einem schwert und naja, auch mit magie. aber sie sollten schon einen körper haben und einen kopf, den man abtrennen konnte.

jetzt hatte das klopfen schon wieder aufgehört. trotzdem stand die alte noch immer da, als würde sie mit dem kopf gegen einen anderen kopf kämpfen. das sah gespenstisch aus und gruslig. lieber wär sie ja aufgestanden und hätte die tür geöffnet und es dem idioten, der da draußen klopfte gezeigt. aber ein blick ins gesicht der alten frau, ließ sie zurückzucken. es war wohl nicht die richtige zeit für eigenmächtigkeiten.

still war es im raum. und als das klopfen wieder einsetzte, sah es einen moment so aus, als würden alle erleichtert sein.
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