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[GM] Die Visionen vom Vater
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31.03.2003, 23:15 #101
HoraXeduS
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Die vier Magier, die dem Hauptgang des Höhlensystems folgten, waren nun schon längere Zeit unterwegs gewesen. Aufgrund der schwarzen Dunkelheit, die sie umgab, war es ihnen zwar nicht möglich gewesen, schnell zu gehen, doch sie mussten bereits einen ziemlich weiten Weg in diesem Fels zurückgelegt haben, ohne auch nur einmal die Möglichkeit gehabt zu haben, vom Hauptgang aus in die Richtung abzuzweigen, in der sie ihre Gefährten vermuteten. Wieviel Wegstrecke sie allerdings in dieser schmalen Finsternis zurückgelegt hatten, konnte keiner von ihnen auch nur annähernd schätzen, denn obwohl Zavalon und Kain zwei stattliche Lichtkugeln dicht über den Köpfen der Gruppe schweben liessen, konnten die Magier kaum mehr als einen Schritt weit sehen.

Zavalon, der an der Spitze der verbliebenen Gruppe gegangen war, blieb nun unvermittelt stehen. Er wechselte ein paar leise Worte mit Maximus, dann wandte er sich auch an Kain und Horaxedus: "Es ist gut für heute. Wir werden eine Weile rasten, damit wir wieder zu Kräften kommen." Alle waren einverstanden, und so kauerten sie sich langsam, einer nach dem anderen, an die Felswand. Hier liessen sie sich von ihren Dämonen, deren Kräfte, seit sie diese verfluchte Höhle betreten hatten, annähernd neutralisiert waren, einige ihrer Reserven aushändigen, in der Mehrzahl kleinere Scavengerkeulen und trockenen Rotwein.

Stumm kauend, hing jedes der vier Mitglieder des Zirkels seinen Gedanken nach. Horaxedus versuchte sich von der allgegenwärtigen Dunkelheit abzulenken, indem er sich in seinem Kopf auf die unzähligen unterschiedlichen Muskeln des menschlichen Körpers aus seinem Almanach konzentrierte. Um komplett abzuschalten, half ihm eine erst vor kurzem erlernte Entspannungsübung, auf die er in den Büchern gestossen war, die Maximus für seine Ausbildung ausgewählt hatte.

Währenddessen nutzte Kain die Zeit der Ruhe, um die Lichtkugel über seinem Kopf als Leselampe zu verwenden und blätterte abwesend in einem seiner Lehrbücher. Schon nach kurzer Zeit allerdings wurde die Kugel kleiner und dunkler. Der junge Magier klappte seine Lektüre zu und schloss die Augen. Auch der Eifrigste brauchte einfach mal seinen Schlaf, dachte Horaxedus, als er Kains gleichmässigen Atem hörte. Er wollte es ihm gerne gleichtun, denn er war selber...

Maximus sprang auf! Im selben Augenblick erfüllte ein ohrenbetäubendes Kreischen den engen Gang und drohte den soeben noch wegdämmernden Horaxedus fast um den Verstand zu bringen. Der Schrei war vorüber. Ein jeder schreckte hoch und griff im Dunkel nach seiner Waffe oder Rune. Ein leises, kratzendes Geräusch kam nun aus der Richtung, in die sich Maximus bereits gewandt hatte. Dort herrschte absolute Finsternis. Kain begann eilig, eine neue Lichtkugel zu erschaffen, doch Zavalon unterbrach ihn flüsternd: "Nicht, wir blenden uns sonst gegenseitig. Spar Deine Kräfte."

Wieder dieses Kreischen! Ein schrecklich grelles Quieken folgte nach und ebbte langsam ab. Maximus stand mit seinem Kampfstab in Kampfposition vor den anderen, leicht versetzt neben ihm Zavalon, der in der einen Hand seinen Stab hielt, in der anderen eine Rune. Beide starrten wie gebannt in die Finsternis und versuchten, etwas in der Dunkelheit vor sich auszumachen. Kain griff entschlossen nach seiner Übungsrune und wandte sich leise flüsternd an Horaxedus, der seinen Degen bereits gezogen hatte. "Horax, was geht hier vor sich?" Der angesprochene starrte ebenfalls in die Dunkelheit. Er antwortete leise.

"Crawler."
01.04.2003, 00:49 #102
GlutaeusMaximus
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Maximus starrte in die allumfassende Schwärze, doch seine Augen konnten nichts erkennen. Er wusste, dank seines Gehörsinnes, relativ genau wie weit die Crawler noch entfernt waren und wo sie sich befanden, aber der Schall wurde hier häufig von den Höhlenwänden reflektiert und so konnte sich der Magier nicht komplett auf seine Ohren verlassen.

Licht zu machen, abgesehen davon das er es im Moment leider nicht konnte, hätte der Gruppe auch nicht weitergeholfen. Es hätte die Tiere angelockt und die Mitglieder der Gruppe geblendet. Nach der Menge der Geräusche schienen sie stark in der Unterzahl zu sein, aber auch das konnte nur eine Täuschung sein.

Die anderen schienen auf ein Zeichen von ihm zu warten, schienen sich auf Maximus zu verlassen, der hier in seiner Materie war: der Finsternis. Die Drei standen mit dem Rücken zur Wand und warteten angespannt auf den Kampf. Kampfstab, Degen und Rune waren gezückt. Maximus konzentrierte sich weiter auf die Dunkelheit und nach einer Weile konnte er einzelne Formen in der Ferne ausmachen. Die Felswände wurden heller, aber sie verloren gleichzeitig an Farbe und Schärfe.

Die Helligkeit stieg weiter an und bald konnte Maximus alles erkennen. Er sah sich um und betrachtete seine Freunde. Aus deren Gesichtern konnte er schließen, dass es für sie nicht heller geworden war. Was also war hier geschehen? Noch etwas irritierte ihn, während er wieder die Wand vor sich betrachtete: er hatte seinen Kopf nicht gedreht um nach hinten zu blicken.

Langsam wurde ihm auch klar, das er nicht von seinem normalem Blickwinkel aus die Gegend betrachtete, sondern etwas höher und ein Stückchen weiter vorne. Er hatte ein imaginäres Auge beschworen und das ohne Runen, durch reine Geisteskraft...

Maximus versuchte das Auge zu bewegen und es gelang ihm auch nach einer Weile. Er flog damit durch die Gegend und langsam wurde der Blick auch wieder schärfer, nur die Farben blieben so seltsam, vielleicht lag das auch an der Dunkelheit. Irgendwie war alles rot eingefärbt.

Der Magier ließ das Auge um die Ecke herum auf die Quelle der Geräusche zu fliegen. Nach der zweiten Ecke ging es ein Stück bergab und dann mündete der Gang in einen runden Raum, der wohl ungefähr siebzehn Schritte Durchmesser hatte. Er erspähte neun Crawler, die sich über irgendetwas bückten, scheinbar waren sie am essen. Aber was sie da fraßen konnte Maximus nicht erkennen.

Er wandte sich um, um den anderen zu erzählen was er sah und war kurzzeitig völlig verwirrt. Auch das Auge hatte sich gedreht, nur Maximus konnte nicht sehen was vor ihm war. Er konzentrierte sich auf seinen Körper und seine Augen und langsam wurde das Bild des schwebenden Auges von seinem eigenem Blick überlagert. Aber die Sicht war sehr unübersichtlich, doch es genügte dem Magier um sich den anderen drei zu nähern.

Kain, Horaxedus und Zavalon nickten stumm, als der Hohepriester die Lage beschrieb. Keiner der drei fragte nach woher Maximus das Wissen so plötzlich hatte, sie ahnten wohl, dass die Erklärung im Moment zu lange dauern würde. Horaxedus war der erste der die Stille der Denker unterbrach: „Zurück können wir nicht. Führt ein Weg daran vorbei?“

Maximus, der noch immer sehr wenig erkennen konnte, ging in sich - während er „Moment!“ murmelte – und übernahm wieder die Kontrolle über das Auge. Die Crawler waren noch immer am Essen, doch sie taten dies in der Mitte des Raums. An keinem Rand war genug Platz um unauffällig vorbei zu schleichen. Der Magier sah sich den Raum genauer an und entdeckte zwei Gänge, der eine ging wieder nach oben und führte sicher in die falsche Richtung. Der zweite könnte sie zum Rest der Gruppe führen, aber der Hohepriester war sich nicht sicher. Er erzählte auch das den Anderen. Die kleine Gruppe verfiel wieder in Schweigen während alle vier nach einem Ausweg suchten...
01.04.2003, 13:41 #103
Zavalon
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Zavalon blickte angespannt ins Dunkel, jeden Moment erwartete er das typische Zischen, bevor die riesigen Zangen zur Geltung kommen. Inzwischen hatte er an seinem Stab wieder die Klingen angebracht, sodass dieser immer mehr einem Zweililien ähnelte. Die Rune für die Beschwörung eines Schattenläufers, welche für Zavalon noch nie in Erwägung gezogen worden war, hinterließ einen breiten Abdruck auf seiner Hand.

Der Magier dachte über die Worte Maximus nach. Würden sie es mit Hilfe mit einer Gruppe Crawlern aufnehmen können? Ihm schauderte es...
"Was bleibt uns anderes als der Kampf?" Die Anderen blieben stumm.

Zavalon setzte sich hin, immer stärker umfasste er eine Klinge seines Stabes. Blut lief an seiner Hand herunter, er merkte nichts.

Da kam ihm die Idee, Stein können selbst die alles zermürbenden Zangen der Crawler nichts anrichten. Eine tiefviolette Wolke erschien vor dem Magier, welcher seine Arme in Extase gen Himmel streckte. Immer mehr von einem Koloss aus Stein baute sich vor ihm auf, bis er vollständig war. Zavalons Miene verzog sich zu einem überlegenen Grinsen.
01.04.2003, 15:17 #104
shark1259
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shark lehnte sich an die harte Felswand an, und langsam glitt sein ganzer Körper nach unten bis er am weichen, moosigen Fußboden ankam und dort verblieb. Nun war es also soweit. Sie waren am Ende. Absolut am Ende. Jegliche Hoffnung war vergangen und über blieb nur mehr die Bitterkeit auf eine Falle hineingefallen zu sein. Die Verzweiflung schon so früh das Leben aufgeben zu müssen. Dabei hatte alles so erfolgversprechend angefangen. Jeden Tag waren sie näher zu ihrem Ziel gekommen und jeden Tag hatte shark noch mehr Hoffnungen gehabt, dass sie den Vater Rocks wirklich noch finden würden. Bei Beliar, war er verrückt gewesen. Dann waren sie in diese Höhle. Warum nur? Im Grunde spielte es keine Rolle mehr. Nicht spielte mehr eine Rolle.

Nun waren sie in einem Raum, finster, kalt und groß, doch hatten sie keinen Ausweg mehr, sie waren gefangen wie eine Maus im Käfig, ohne Essen, ohne etwas zu Trinken und ohne den geringsten Funken von Hoffnung. Der Raum war zwar groß, doch waren sie in einem kleinen Teil davon der von einem Gitter begrenzt wurde. Es war noch dunkler und jeder noch so kleine Lichtschein wurde sofort verschlingt und dabei kam es shark immer so vor, also würde alles noch einmal um eine Stufe dunkler. Alles hatten sie nur durch das Echo erfahren, welches erklungen war, wenn sie in den Raum hineingeschrien hatten. Und bei Beliar, sie hatten es wirklich oft genug probiert. Jedem waren mal für Sekunden die Nerven absolut durch gegangen, auch shark selbst hatte wild um sich geschlagen und geschrien, doch war es unwichtig und völlig Bedeutungslos. Sein Gehirn registrierte kaum noch etwas von den Eindrücken die er sammelte. Nicht einmal jetzt, da sein Kopf hart gegen den Fals geschlagen hatte verspürte er auch nur das geringste von einem Schmerz. Doch vielleicht schon, aber es war ihm egal und er beachtete es nicht mehr.
Der Versuch zu schlafen und sich zu beruhigen war schon lange fehlgeschlagen. Alle vier saßen sie irgendwo in dieser.. dieser... Zelle herum, doch kümmerte es keinen. Der Boden war bedeckt mit Moos und irgendeiner Flüssigkeit. Bei jedem Versuch einzuschlafen hatte shark wieder etwas anderes auffahren lassen. Einmal ein Schrei, oder war es nur Einbildung gewesen. Dann war es wieder das dumpfe Gefühl beobachtet und ausgelacht zu werden. Warum ihm das was ausmachte wusste er selbst nicht.

Geistesabwesend versuchte shark sich mit der Zunge die Lippen zu befeuchten, die nur mehr ein dünner vertrockneter Strich waren. Sein Mund schmeckte nach allen möglichen Dingen. Was wusste er, was er in den letzten Tagen schon versucht hatte zu Essen. Sein Magen schmerzte trotz der Leere oder vielleicht gerade deswegen. sharks langen dunklen Haare hingen verklebt von seinem Kopf herunter und ihm war schon ein kleiner dreckiger Bart gewachsen.
Er atmete schwer und sein Herz pochte obwohl es ihm vollkommen gleichgültig gewesen wäre, hätte es plötzlich augehört zu schlagen und ihn von seinem Leiden erlöst. Vielleicht hätt er sich umgebracht, hätte er noch genügend Willen und vorallem Kraft dazu aufbringen können. Doch nicht einmal dazu reichte sie aus.
Sein Blick wanderte nach einem punkt suchend, verängstlicht im Raum herum. Es war sinnlos, denn sogar wenn er im dunklen hätte sehen können wäre er nie im Stande gewesen das gesehene zu erkennen geschweige denn es zuzuordnen.

Hin und wieder war ein leichtes seufzen von Rock zu hören, doch registrierte es keiner, wahrscheinlich nicht einmal Rock selbst. Er hatte sich den Fuß verstaucht beim Versuch hinunter zu springen. shark kam es so vor als ob das Jahre oder noch länger her wäre. Damals hatten sie noch genügend Lebenswille gehabt es notdürftig zu versorgen und ihn einen kleinen Verband herumzuwickeln.

Aus sharks Oberarm tropfte Blut. Vielleicht hatte er sich irgendwo aufgekratzt vielleicht waren es auch die Überreste eines missglückten Selbstmordversuches, dass war ihm entfallen. Sein Unterarm war schon ganz rot, es blutete zwar nicht heftig, doch hatte er nie versucht die Blutung zu stoppen und so tropfte es irgendwie immer weiter, fast so als hätte sein Körper es schon lange aufgegeben zu versuchen die unzähligen kleinen Wunden an sharks Körper versiegen zu wollen. Ob er nun an Hunger, Blutvergiftung oder Verzweiflung starb, war auch komplett irrelevant.

So würde nun ihr kleiner Ausflug enden. Absolut unspektakulär und ohne irgendwelchen Kampf gegen ein Tier oder seines gleichen. Nein, sie würden einfach nur da sitzen auf einmal würde einer nach dem anderen sterben ohne dass es die anderen überhaupt mitbekommen würden.
So sah ihr Schicksal aus. So würde es enden.
01.04.2003, 16:38 #105
GlutaeusMaximus
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Doch Maximus legte Zavalon die Hand auf den Arm. „Das bringt nix, sie werden auch mit deinem Golem fertig und dann holen sie uns. Sobald dein Golem einen schritt geht hören sie uns und kommen auf die Höhle hier zu. Damit ist unsere letzte Chance auf die Flucht nach vorne vertan.“ Kein besonders konstruktiver Beitrag. Aber der Hohepriester glaubte nicht dran, dass sich ihnen außer Kamikaze-Aktionen und Rückzug keine anderen Möglichkeiten mehr boten...

Zavalon nickt und so grübelte die Gruppe weiter. Kain hatte dann den rettenden Einfall: „Die Tiere sind so klein, sie kommen nicht an unsere Dämonen ran. Wir sollten einen Dämon als Ablenkung einsetzen und auf der anderen Seite vorbei schleichen! Ist die Höhle hoch genug?“ Maximus nickte.

Wieder wollte der Hohepriester widersprechen, aber eigentlich war der Plan nicht schlecht, sofern sie es richtig anstellten. „Horaxedus und ich können unbemerkt vorbei schleichen, soviel hat er schon gelernt. Dann macht sich der Dämon unsichtbar und schwebt zu dem falschen Gang in der Höhle. Sobald er dort ist kann er sichtbar werden und ein paar Steine auf die Crawler werfen. Dieser werden versuchen ihn anzugreifen und ihr beide“ Maximus wandte sich an Zavalon und Kain „rennt dann schnell auf der anderen Seite vorbei! Aber versucht das auch so lautlos wir möglich zu machen! Sobald wir alle im anderen Gang sind schickt Zavalon den Golem los und dieser lenkt dann die komplette Aufmerksamkeit auf sich.“

Dann Zavalon sprach: „Sollte doch einer von uns bemerkt werden dann schick ich den Golem sofort los und wir müssen einen Dämonen opfern. Dieser soll sich den Crawlern dann in den Weg stellen, auch wenn er fast keine Chance hat. Aber der Dämon stirbt nicht, er geht nur nach Hause...“

„Gut,“ sprach Horaxedus „dann lass uns mal loslegen! Ihr folgt uns dann wenn es lange genug ruhig geblieben ist, wenn nicht schickt ihr den Golem los!“ Und so schlichen die beiden los. Der Meister voran und der Schüler hinterher...
02.04.2003, 01:21 #106
HoraXeduS
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Die geschmeidigen Bewegungen Maximus’ nachahmend, bewegte sich Horaxedus so leise wie möglich hinter seinem Lehrer her. Was ihm an Anmut mangelte, machte er durch Einsatz wett, und so folgte er dem Hohepriester tatsächlich, ohne nur das leiseste Geräusch zu machen, wissend, dass es nicht nur sein eigenes Ende bedeutet hätte, den Minecrawler, an dem er sich soeben leise zitternd vorbeischob, auf sich aufmerksam zu machen. Maximus schlich derweil voran und erreichte soeben scheinbar mühelos den anvisierten Nebengang. Augenblicklich wurde der Dämon unsichtbar und setzte sich in Bewegung in Richtung des anderen Seitenganges, was freilich niemand beobachten konnte. Erstens war es viel zu dunkel, und zweitens war der Dämon viel zu unsichtbar.

Horaxedus hatte soeben unauffällig eine Position nahe der seines Lehrers erreicht, als auch schon der Dämon im Nebengang sichtbar wurde. Zwar wurde er selbst, da er keinerlei Geräusch von sich gab, nicht von den Minecrawlern beachtet, doch konnte er nun beobachten, wie eben jener Dämon, offenbar auf wortlose Anweisung Maximus’, begann, kleine Steinchen nach den Crawlern zu werfen. Auf ein Nicken des Hohepriesters hin liefen Zavalon und Kain augenblicklich los, um Maximus und Horaxedus in ihrem Nebengang zu erreichen. Und während der Dämon im falschen Nebengang noch immer mit kleinen Steinchen auf die Bestien warf, um deren Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, setzte sich schliesslich der Golem in Bewegung.

Nur wenige Augenblicke später begann der Kampf, Golem gegen Minecrawler. Sämtliche Dämonen huschten eilig in Richtung ihres Herrn Maximus, unter ihnen auch der, der noch kurz zuvor Steine werfend die Crawler provoziert hatte.
02.04.2003, 02:20 #107
Albus der Vater
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"Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben... -wo ist bloss der Rock geblieben?" Ein diabolisches Grinsen machte sich auf Albus' Gesicht breit. Längst nicht alles lief haargenau so, wie er es sich vorgestellt hatte, doch sein Plan war keinesfalls ins Stocken geraten.

"Ihr kleinen schwarzen Helden. Nichts als stinkende kleine Kreaturen seid Ihr. Und ich, ICH alleine war es, der es vollbracht hat, Euch zu trennen, meine kleinen, stinkenden Freunde. Rock, mein Sohn..." Das Gesicht des alten Magiers verfinsterte sich, hin zu einer völlig absurden Fratze. "Rock, Rock, ROCK, mein kleiner irrender Sprössling. Komm zu mir. Bring sie nur mit Dir, Deine magischen, stinkenden kleinen Freunde. Bring sie, bring sie mir. MIR!"

Die Kraft des Albus wuchs mit jedem seiner Flüche, während er durch sein geheimes Portal die beiden getrennten Gruppen aufrichtiger Abenteurer beobachtete. "Was", krächzte er, "was bringt Ihr mir? Einen Fremden? Welch mageres Entgelt für meine Mühen, Ihr kleinen, stinkenden, schwarzen Mistkäfer!" Immer heiserer wurde die Stimme des Altenh. "Ihr Mistkäfer! Kommt zu mir, elende Mistkäfer!!" Albus' krächzende Stimme drohte, sich zu überschlagen.

"Ihr elenden, kleinen, schwarzen MISTKÄFER!!!"


horax
02.04.2003, 04:58 #108
GlutaeusMaximus
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Der Plan hatte funktioniert. Der Kampf mit dem Golem tobte. Das Kreischen der Crawler hallte durch die Höhle bis den Magiern die Köpfe schmerzten. Kain, Horaxedus und Zavalon waren schon ein Stück den Gang hinauf gegangen. Maximus beobachtete fasziniert den Kampf. Der Hohepriester hatte sich an eine Wand gedrückt und war mit den Schatten verschmolzen.

Steinsplitter flogen durch den Raum, einige davon voller Crawlerblut. Der Golem hatte kräftig gewütet, doch er näherte sich seinem Ende. Immer größere Stücke brachen aus dem Granitkämpfer heraus, doch er kämpfte unbeirrt weiter. Der Diener Beliars empfand weder Schmerzen noch Furcht.

Maximus riss sich von dem faszinierenden Schauspiel los und schlich zu den anderen, während Zavalons Golem seine letzten Schläge verteilte...


Mit Adrenalin im Blut und voller Anspannung zogen die vier weiter und ließen das Schlachtfeld hinter sich. Horaxedus und Maximus wechselten sich an der Spitze ab um eine lautlose Vorhut zu bilden. Der Hohepriester war stolz darauf, was sein Schüller alles gelernt hatte in der kurzen Zeit. Der Einsatz unter höchster Anspannung schien Horaxedus zu Höchstleistung zu treiben.

Bald wurde der Gang breiter und das Schleichen immer schwieriger, da der Boden mit einer seltsamen klebrigen Masse bedeckt war. Unvorsichtige Schritte verursachten laute schmatzende Geräusche...

Viele Schritte später hob Horaxedus plötzlich die Hand zum Zeichen damit die Anderen stoppten. Vor ihm öffnete sich eine weite Halle...
02.04.2003, 13:49 #109
Erzengel
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Umso weiter sie vorgedrungen waren, desto lauter wurden die Geräusche und desto tiefer wateten sie in dem Schleim. Maximus stoppte und gab den anderen ein Zeichen, wodurch auch sie stoppten. Mit dem Augen konnte Kain eh nur sehr wenig sehen, deshalb schloss er sie und konzentrierte sich auf das was er hört. Ein glitschiges Geräusch, wie bei großen Vögeln, die durch den Schlamm waten. Täuschte er sich oder hört er Flügelschläge? Ein wildes Gekreische ertönte und unidentifizierbare Monster näherten sich der Gruppe. Los! Wahllos rannten sie alle in verschiedene Richtungen, Maximus erspähte, wodurch auch immer, eine bekletterbare Wand und rief die andern zu sich. Weder Horaxedus, noch Zavalon, noch Kain sahen wohin sie rannten.

Die Geschwindigkeit wurde abrupt angehalten, eine Wand hatte den Schwung mühelos abgefangen und Kain taste sich leicht demoliert zu den anderen vor. Maximus deutete nach oben und gab somit zu verstehen, das sie hochklettern sollten. Er selbst und Horaxedus hatten keinerlei Probleme mit der Besteigung, doch Zavalon und Kain hinkten doch etwas hinterher.

Von oben hörten die beiden letzten ein flüsternde Stimme. Hier oben ist nur eine Plattform, es geht nicht weiter. Wir müssen zurück, kehren wir um. Als Zavalon und Kain zur Umkehr ansetzten erklang eine Geräusch, welches langsam zu einem Rauschen wurde, so wie tausend kleine Füße, die alle auf einen Punkte zugehen. Was auch immer es war, die Geräusche kamen von gesamten Erdboden. Ein wahres Meer von Tieren musste es sein, nur welche Monster suchten sie dieses mal heim?
02.04.2003, 15:59 #110
TheRock
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Nachdem ihre kleine Gruppe nun schon anscheinend Jahre lang, oder waren es erst Stunden??, hier fest saß, hinter diesem Gitter gefangen, an einer großen Halle anliegend, ohne Nahrung, ohne jegliche Chance
wieder lebend dieses Gewölbe zu verlassen bereits zu lange hier saß, lag oder was auch immer, hörten sie leise ein paar Schritte, der Schrittfolge nach müsste es ein Mensch sein.. nein, mehrere Menschen..
dann ein Flüstern, plötzlich mischten sich unter diese menschlichen Schritte jedoch noch sehr kleine, sehr sehr viele.. sehr schnelle..

Hey, wacht auf, ich glaube die anderen, oder Fremde sind in der Nähe..
Ein paar Geräusche symbolisierten Rock dass seine Worte bei ein oder zwei seiner Gefährten angekommen waren.
Ob wir es wagen sollen zu rufen?
Es könnten unbekante sein und diese kleinen Schritte machen mir nicht gerade Mut zum Versuch..


Mit weit aufgerissenen Augen versuchte der Hohe Schwarzmagier etwas zu erkennen, doch vergebens..
Shark hockte sich neben ihn, lauschte in die Dunkelheit hinein und erschrak leicht.. das musste eine riesige Schaar sein die da mit winzigen Schritten heran gerannt kam..
02.04.2003, 20:22 #111
Erzengel
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Der Boden war morsch und knarrte heftig, als sich alle vier in der Mitte zusammenpressten, um sich vor den Tieren zu schützen. Ein lautes Knacken von Holz und Maximus sprach. Keine Bewegung. Ihm und Horaxedus viel das nicht sonderlich schwer doch Zavalon und Kain hatten so ihrem Probleme damit. Kains Übungsrune fiel, reflexartig griff er hinterher und schnappte sie gerade noch so, denn nun gab der vergammelte Boden entgültig nach.

Mit einem dumpfen Laut landeten sie. Sand hatte den Aufprall etwas angenehmer Gestaltet, doch sie langen nun alle quer durcheinander. Horaxedus, der sich als erster befreien konnte leitete nun das Auseinanderbringen. Zavalon, den linken Arm von Kains rechtem Bein.

Das ist mein Arm!
Bemerkte Maximus und tat das, was sein Schüler ihm geraten hatte. Tut mir ehrlich Leid, das war ein Reflex. Entschuldigte sich Kain nun schon zum tausendstem Mal.

Nach einer Weile waren alle auseinander, Zavalon lief schon vor, mit einem breiten Lächeln kehrte er zurück und meinte, das Kains Reflex doch etwas gutes an sich hatte. Alle übrigen folgten ihm und sahen freundlich zu den anderen herüber. Endlich hatte sich die Gruppe wiedergefunden und war vereint.
02.04.2003, 21:03 #112
shark1259
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Was war das gewesen. Hatte er nun das Nirwana erreicht. War er tot. Endlich alles vorbei?
Jemand packte ihn an der Schulter, zuerst nur ganz leicht, dann mit jedem Moment härter und grober. Und plötzlich war er wieder da. Der Schmerz hatte wieder in seinen Körper gefunden.
shark wusste nun nicht genau, was er fühlen sollte. Erleichterung über das Leben oder Enttäuschung das er diese Qual nun weiterleben musste.

Höhrte er da nicht auch etwas.

Rock musste es schon einige male gesagt haben, bevor shark darauf reagierte. Langsam hob sich der Schleier vor sharks augen auf und er konnte wieder etwas sehen und sogar etwas hören. Noch einige Zeit dauerte es, dann war er sogar im stande einzelne Wörter zu verstehen und deren Bedeutung zuzuordnen.
Langsam richtete er sich auf. Er versuchte Worte zu formen belies es aber bei dem Versuch.
Er setze sich neben Rock nieder und lauschte in die Dunkelheit. Zuerst war nur ein leichtes Rauschen zu höhren, wahrscheinlich war aber die Ursache er selbst und nicht irgendein Geräusch. Doch mit jedem Moment wurde es klarer und er höhrte ein Trampeln wie von Tausend Füßen und hin und wieder einen Laut wie von Menschen. Vielleicht waren es ihre Freunde, vielleicht würde der Schmerz bald wieder gelindert werden und sie alle befreit sein.
Hoffnung keimte wieder in ihm auf.
02.04.2003, 22:29 #113
HoraXeduS
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Es war noch immer stockfinster, als Maximus, Kain und Horaxedus ihrem Gefährten Zavalon nacheilten, der ihnen offenbar etwas erfreuliches zeigen wollte. Aber was sollte das schon sein? Horaxedus erwartete nicht eben, hier unten eine bunte Blumenwiese zu finden und trabte missmutig hinter den anderen her. Doch plötzlich glaubte er, trotz der Finsternis in der näheren Umgebung etwas ausmachen zu können. War da jemand? Einige wenige Schritte noch und eine vertraute Stimme war zu vernehmen. "Zavalon? Seid ihr es?"

Augenblicklich hörte man müde Knochen Knacken und einige Männer vor Freude laut lachen. Unglaublich. Sie hatten einander wiedergefunden. Auf Wegen des Zufalls oder des Schicksals, das war ganz egal. Ein grosses Hallo hob an und die Gefährten begrüssten einander herzlich. Einige unter ihnen wären sich sicher am liebsten sogleich in die Arme gefallen vor Erleichterung, wenn da nicht das Gitter gewesen wäre.

"Was ist das hier?" fragte Maximus ärgerlich, der noch mit am ehesten erkennen konnte, dass da diese Sperre war, die verhinderte, dass die Abenteurer, die sich soeben wiedergefunden hatten, sich wieder zu einer Gruppe zusammenschlossen. "Seid Ihr hier in einem Gefängnis? Wer hat Euch da hineingeworfen?"

Zloin war es, der nun sogleich antworten wollte, dass sich die Kameraden sozusagen selber hier eingesperrt hatten, wenngleich Ihre Situation damit auch nicht wirklich treffend beschrieben worden wäre. Doch der Schwarzmagier kam nicht dazu, die Umstände zu erklären, die sie hinter dieses Gitter geführt hatten. Denn nun waren die vielen winzigigen Schritte, die zuvor nur wenige der Eingesperrten wahrgenommen hatten, von allen deutlich zu hören. Die Gruppe schwieg und lauschte. Was auch immer sich ihnen da auf sie zukam, es musste unglaublich viele Beine haben. Oder es näherte sich ihnen sehr, sehr zahlreich...
03.04.2003, 20:28 #114
shark1259
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Und die Hoffnung wuchs. Plötzlich machte sein Leben doch wieder ein Sinn, und er erinnerte sich wieder, dass sie ja weg gegangen waren um Rocks Vater zu suchen und zu befreien und nicht um in einer dunklen Höhle zu sterben. Und genau das hatte er jetzt auch vor. Er wollte Rocks Vater befreien, denn irgendwie glaubte er, dass dieses "Trugbild" nicht von Rocks Vater selbst erschaffen worden war und dass dieser immer noch ihre Hilfe brauchte. Er wollte es zumindest so, und nicht das alles was sie bisher durchgestanden hatten um sonst gewesen war. Er konnte noch nicht wissen, wie sehr er sich irrte...

Das einzige was die Gruppen jetzt noch hinderte zu einander zu stoßen war dieses dumme Gitter.
shark war absolut nicht im stande klar denken zu können. Das erste wonach er fragte war etwas zu Essen. Er bekam sogar etwas, nämlich ein karges Brot. Doch es war ihm egal. Er hätte sich sogar über einen "genießbaren" Stein gefreut, wenn er nur etwas in den Magen bekam. Er bedankte sich schnell bei Horax, der ihm das Brot gerreicht hatte, und verschlang es, als wäre es ein krümelchen. Danach hatte er zwar immer noch gleich viel Hunger, doch hatte er wenigstens etwas im Magen und das tat gut.
04.04.2003, 03:29 #115
GlutaeusMaximus
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Aus allen Richtungen waren nun die Schritte zu hören, es waren fast schon zu viele um einzelne herauszuhören. Die vier Magier, die sich außerhalb des Gitters befanden, standen schon mit dem Rücken zu selbigem. Punkte leuchteten im Dunklen, anfangs nur vereinzelt weit weg, doch bald überall. Den Schwarzmagiern wurde klar das es Augen waren, die sich da auf sie zu bewegten...

Plötzlich brüllte Maximus Kommandos: „Zavalon: Feuergolem! Kain: Licht! Horax versuch das Gitter zu öffnen!“

Die Starre fiel von seinen Gefährten ab und sie reagierten. Sofort erschien eine Lichtkugel über Kains Kopf und vor Maximus Füßen zauberte Zavalon einen mächtigen Golem herbei. Durch den Feuergolem und die Lichtkugel wurde der unmittelbar Umkreis um die Gruppe erleuchtet und das war schon mehr, als sie sehen wollten...

Um die leuchtenden Augen waren Körper, die sich als Ratten entpuppten. Riesige, drei Fuß lange, Ratten und sie waren nicht alleine. Daneben krabbelten Handteller große Spinnen und Ameisen. Und das war nicht alles. Dazwischen waren Kreaturen die keiner der Abenteurer kannte...

Maximus zog die Schutzkappen von beiden Enden seines Kampfstabs ab und spießte mit der Klinge zwei Spinnen auf die sich zu nahe herangetraut hatten. Indessen stürmte der Golem los und hinterließ einen ekligen Geruch nach verbrannten Chitin-Panzern in der Luft. Doch die Monster ließen sich davon nicht beirren. Sie bildeten einen großen Halbkreis um die Gruppe herum, bis auf ein paar Ausnahmen, die sich in den sicheren Tod stürzten und angriffen.

Die vier Gefährten in dem Käfig hatten sich mittlerweile erhoben und versuchten ihrerseits Horaxedus beim Öffnen des Käfigs zu helfen, doch sie wussten keinen Rat. Der Kreis wurde trotz des Golems immer dichter und langsam rückten die Tiere ins Licht, so wurden sie von hinten geschoben. Weit hinten in den Massen machte Maximus Augenpaare aus, die zu hoch und zu weit auseinander lagen...
04.04.2003, 19:49 #116
shark1259
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Nicht schon wieder ein Kampf. shark hatte es so satt. Die ganze Zeit hatten sie schon gekämpft, ob nun gegen einen Ork, Snapper oder was auch immer noch anderes. Auch der Kampf gegen den Tod selbst hatte unglaublich an ihren Kräften gezehrt. Und nun noch einer. Nun gut, wenn es sein musste, dann konnte er ohnehin nicht viel dagegen machen. Also noch einmal kämpfen.

Kaum in der Lage sein Schwert zu halten lief er Richtung Gitter und tötete auf dem Weg eine Ratte und zwei Spinnen. Das kuriose war, dass es eigentlich nicht wirklich geplant war, es war einfach passiert, weil er das Schwert am Boden mitgeschleift hatte und dabei hatte er diese Tiere getötet.
Schmerzhaft war er Gitter angekommen. Und zwar mit dem Kopf. Irritiert suchte er nach seinem Gleichgewichtssinn, fand diesen auch wieder und stand am Gitter. Keinen Meter von ihm stand Horaxedus der verzweifelt versuchte, dass Gitter irgendwie aufzubekommen. Doch umsonst. Alles war vergeben.
shark versuchte einmal mit dem Schwert darauf zu schlagen. Das einzige was dabei rauskam war, dass sein Arm wieder schmerzte. Sie brennte irgendwie oder fühlte sich so an.

Brennen ...

Feuer ...

Da kam ihm die, im warsten sinne des Wortes, zündende Idee.

"Zavalon! Schick deinen Golem zum Gitter. Der könnte es anzünden. Oder auch zerstören, so stark sollte er doch sein..."

Zavalon ging auch sofort auf sharks Idee ein und der Golem machte sich langsam aber unaufhaltsam zum Gitter auf. Dort angekommen versuchte dieser es in Brand zu stecken, doch das funkionierte, aus welchen Gründen auch immer, nicht wirklich. Dann fing er an, auf das Gitter einzuschlagen, dass nahm zwar leichten Schaden, doch hätte es Stunden gebraucht um es zu zerstören. Und in der Zwischenzeit machten sich die restlichen an ihren, kleinen aber zahlreichen, Gegnern zu schaffen.

"Versuchen wir das Gitter herauszureißen. Schnell, helft alle zusammen."

Einer nach dem anderen kam am Gitter an und riss so fest daran wie es ihm möglich war. Auch der Golem zog. Langsam zuerst, dann immer schneller, gab das Gitter nach. Und dann plötzlich war es herausgerissen. Was man nicht alles schaffen konnte...
Sie waren frei, aber noch lange nicht in Sicherheit.
04.04.2003, 21:45 #117
GlutaeusMaximus
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Und so waren die Gefährten wieder vereint. Horaxedus kämpfte an vorderster Front mit seinem Degen. Zwar war er reichlich ungeschickt damit, aber immerhin passierte ihm nichts da er bei Maximus gelernt hatte auszuweichen. Zavalon und Maximus hieben und stachen mit ihren Kampfstäben auf die Massen ein. Kain verzichtete auf die Lichtkugel und nutze die Gelegenheit seine Schattenflamme zu perfektionieren. Der Feuergolem war noch immer nicht zerstört, er rannte durch die immer dichter werdenden Gegnermassen...

Auch shark hatte sich mittlerweile an die vorderste Front bewegt. Es schien aber eher, dass ihn Verzweiflung und Wut antrieben und kein Kampfesgeist, der war ihm vergangen... Zloin hatte eine Rune gezückt schoss ebenfalls mit Schattenflammen blind in die generischen Horden. Esteron schaute recht hilflos und warf aus dem Hintergrund Steine. Rock beschwor ein Skelett das mit seinem rostigen Zweihänder Ratten halbierte...

Die Gruppe agierte als eingespieltes Team. Die Bewegungen und Positionen waren gut aufeinander abgestimmt. Doch auf der anderen Seite waren einfach zu viele...

Ab und zu wurde eine Spinne übersehen und krabbelte durch die erste Verteidigungslinie um dann in den nächstbesten Fuß zu beißen. Keiner wusste ob das Gift gefährlich war, doch die Füße von Maximus und Zavalon brannten bereits. Esteron kreischte auf, eine Spinne lies sich von der Decke auf ihn herab. Er sprang zur Seite und das Tier landete auf dem Boden. Der Gildenlose trat das Vieh tot ob aus Absicht oder aus Versehen war nicht ganz klar zu erkennen.

Langsam verdrängte die Erschöpfung den Kampfgeist. Die immer höhere Adrenalindosis zeigte fast keine Wirkung mehr. Die Schläge der ersten Reihe wurden langsamer. Rock beschwor schon das vierte Skelett, die anderen waren zerfallen. Den Magiern ging die Kraft aus.

Und irgendwann, als keiner mehr an ein gutes Ende glauben wollte versiegte der Strom der Gegner plötzlich. Keine Ratten kamen mehr nach, nur noch vereinzelte Insekten krochen ziellos herum. Die Schlacht war gewonnen...

Erschöpft sanken die Abenteurer zu Boden.
05.04.2003, 02:03 #118
HoraXeduS
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Da sassen sie nun, die Gefährten, mit hängenden Köpfen, mehr oder weniger lädiert, aber am Leben. Keiner der Magier trug auch nur den kleinsten Funken Energie in sich, um eine auch nur winzige Lichtkugel zu entzünden. Die Abenteurer sassen und lagen dicht beieinander und es genügte ihnen einstweilen, dass sie sich gegenseitig atmen und seufzen hörten. Sie waren eine Gruppe. Und nur gemeinsam hatten sie diese Invasion widerlicher Kleinkreaturen überleben können. Horaxedus legte den Degen, den ihm einst sein Freund Xion geliehen hatte, aus der Hand. Gegen Ratten und Spinnen konnte sogar er etwas damit ausrichten. Immerhin. So hatte er diesmal noch seinen Beitrag zum Fortkommen der Gruppe leisten können. Sicher, er war im Krieg gewesen, aber die einzigen Waffen, die er damals hatte führen dürfen, waren Mistforken und morsche Knüppel. Doch wenn sie wieder einem Angriff ausgesetzt würden? Würde er dann auch wieder das Glück haben, auf winzige Gegner zu treffen?

Sie hatten noch nicht lange gerastet, als Zloin plötzlich das Wort ergriff: "Spürt jemand diesen Luftzug?" Die Abenteurer hielten den Atem an und versuchten, etwas zu spüren, als Zavalon plötzlich aufstand. "Kommt, es muss einen Ausgang geben." Und Zloin fügte hinzu: "Die Gelegenheit, einen Ausgang aus diesem unwirtlichen Fels zu finden, sollten wir wahrnehmen." Ohne zu murren, machten sich alle Mitglieder der Gruppe auf die Beine, lockerten sich und verstauten ihre Habe. Hunger, Durst und Schmerzen waren für einen Moment verflogen und so gingen sie dem leichten Luftzug entgegen, bis sie schliesslich tatsächlich in einiger Entfernung ein paar ferne Sterne funkeln sahen.
05.04.2003, 10:35 #119
Erzengel
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Kain hatte es nur mit Mühe und Not geschafft seine schwere Wasserflasche aus seinem Rucksack zu zerren, dazu noch diese Dunkelheit und er war viel zu ausgelaugt, als das er eine Lichtkugel hätte erschaffen können. Ein schier unstillbarer Hunger treib sie voran, sobald sie an heißes Wasser gelangen könnten, würde Kain die getrockneten Nudeln aus seinem Rucksack nehmen und kochen.

Der Morgen dämmerte bereits und Tageslicht war zu erkennen, doch ein merkwürdiger Schatten machte sich breit. Ein Miniatur-Schattenläufer, dessen Horn nicht mehr zu erkennen war, stelle sich der Gruppe in den Weg. Eigentlich kein Problem, aber in diesem Zustand konnte für sie selbst ein solches Tier lebensbedrohlich sein, auch wenn sie selbst so zahlreich waren.

Das kotze ihn alles so an, dieser ganze Scheiß. Ständig muss er kämpfen, sich beweisen. Einzig gute war, das er töten konnte. Diese lästigen Kreaturen hatten den Tod zwar nicht verdient, aber Kain war so gnädig.
Und was machten dieses Schattenbaby? Griff ihn weiter an, obwohl Horaxedus, Maximus, Zavalon und er dessen Brüder von diesem abstoßenden Dasein in dieser heruntergekommenen Höhle befreit hatten. Undankbare elende Kreatur! Eine letzte schwarze Flamme und Kain brach zusammen, die Schattenflamme hatte ihn seine allerletzten Reserven gekostet. Kain! Horaxedus eilte zu Kain und zog ihn blitzschnell aus dem Weg, denn das Biest war genau auf ihn zugerannt. Ein kleiner Hauch, ein letztes Wort bevor Kain sein Bewusstsein verlor. Danke.
05.04.2003, 12:21 #120
Zavalon
Beiträge: 1.025

Blut rann an Zavalons Wange herunter, eine überdimensionale Ratte hatte ihn mit ihren Krallen erwischt. Er atmete schwer. Sein Stab war voller Spinnen- und Rattenreste, wie auch der gesamte Raum so aussah.
*schnips* der Golem fiel in sich zusammen. Er lächelte zu den anderen Zuxlern.

Da bemerkte Zloin den Luftzug. Mit einem Mal sprang die ganze Gruppe auf und folgte diesem. Die Lungen des Stabmeisters füllten sich mit kalter Luft, als sie endlich den Ausgang erreicht hatten. Was würde nun geschehen? Wer war eigentlich Rocks Vater? Aber der Gedanke an seine eigene Vergangenheit lies ihn nicht weiter zweifeln.

Aber da trat auf einmal dieses kleine Mistviech schnaubend vor ihre Füße und begann sauer auf dem Boden zu schaben. Erschöpft lies Zavalon seinen Stab des Kämpfens müde von seinem Rücken gleiten. Er sah wie Kain noch kurz bevor der Schattenläufer diesen erreicht hätte in Sicherheit gebracht wurde. Aber auch er konnte nicht mehr.

Er umschloss mit all seiner ihm verblieben Kraft die Rune für ein Skelett, benutzte diese und lief vor dem wütenden Tier weg.
06.04.2003, 16:07 #121
manmouse
Beiträge: 6.742

Die Gefährten waren glücklich endlich wieder Tageslicht zu sehen. Es war ein Wunder das sie so weit gekommen waren, und das Licht mobilisierte die neue Kräfte in ihnen. Schnellen Schrittes eilten die Männer nach draußen, während der Minischattenläufer hinter dem Skelett, das Zavalon herauf beschworen hatte. Das Skelett war so schlau in die Gegenrichtung zu laufen, und das Vieh so wieder tiefer in die Höhle zu locken.

Die Sonne stand schon mitteltief am Horizont, und Ihre Sonnenstrahlen tauchten den Waldrand der sich vor der Gruppe zeigte in weiches ruhiges Licht. Und der Boden dampfte.
Esteron atmete tief ein. Langsam füllte sich seine Lunge mit frischer Luft. Sie roch leicht nach Regen. Der Wanderer liebte diesen Duft. Es war der Duft der Freiheit.
Sie waren nicht mehr gefangen in diesem Höhlensystem. Sie waren aus der Falle entwischt. Sie hatten den Kämpfe mit den Monstern getrotzt. Sie hatten wohl einfach nur Glück gehabt.

Esteron rannte dem Waldrand entgegen und warf sich erschöpft, aber sichtlich erleichtert zu Boden. Hier wollte er nicht mehr weg. Hier wollte er bleiben. Seine Lippen waren zu einem müden Lächeln verzogen.
06.04.2003, 16:24 #122
Zloin
Beiträge: 998

Nach der langen Reise, wo man nie wusste, was einen erwartete und wozu man noch fähig war, waren sie endlich aus dem Tunnelsystem entkommen.

Zuerst waren alle geblendet von der Sonne und ihre Pupilen verkleinerten sich schlagartig. Die Sonne wärmte die Leiber der Männer und hauchte wieder ein wenig Selbstvertrauen ein.

Da lagen sie nun, alle am Waldrand, wie es Esteron vorgemacht hatte. Sie dösten ein wenig und tankten sich mit neuer Energie.

Zloin war froh, dass er nicht mehr die vermoderte Steinluft aus der Höhle schnuppern musste. Sein Körper war total schlaff geworden, so viel Energie hatte er in die Magie gesteckt. Er konnte sich bei Beliars Willen nicht vorstellen, dass er jetzt aufstehen musste und gegen einen Golem zu kämpfen.
Zloin steckte sich einen Grashalm in den Mund und liess sich das Nichtsmachen einen Moment gefallen.

Doch ihre Pause wurde gestört, als jemand bemerkte, dass die Kugel aufleuchtete.
06.04.2003, 17:02 #123
shark1259
Beiträge: 1.033

shark hatte seinen Rucksack ausgepackt um nachzusehen ob er nicht noch etwas proviant übrig hatte, welches er jetzt verzehren konnte. Er fand nicht viel. Einen Schluck Wasser. Auch die Kugel hatte er wieder gefunden. Im Ersten Moment wollte er sie voller Wut wegwerfen. Doch hatte er nicht mehr die Kraft um das zu tun. Im fehlte sogar die Kraft sich auch nur darüber zu Ärgern, er stellte sie einfach ab und tat es dann den anderen gleich. Er legte sich hin. Kaum hatte er die Augen geschlossen war er schon etwas weggedöst. Sein Geist war meilenweit entfert und schwebte irgendwo. Es kümmerte ihn nicht mehr, weshalb sie hier waren, wenigstens für den Moment nicht mehr. Jetzt galt es sich auszuruhen und wieder Kraft zu tanken, für das was sie noch vor sich hatten.

Ein leises, immerlauterwerdendes Geflüster ging durch die Gruppe. Langsam öffnete shark wieder die Augen. Er sah sich um und sein Geist kehrte wieder in seine Hülle zurück. Es konnte nicht lange vergangen sein, wahrscheinlich nicht einmal eine Minute. Doch waren auf einmal wieder alle hellwach. Da sah shark auch den Grund und hockte sich auf.

Die Kugel. Die Kugel leuchtete wieder.

shark kam es vor wie in einem bösen Traum. Oder war es doch nur wieder die harte Realität die ihn zu sich hohlte.

Das Bild wurde wieder schärfer und man erkannte das übliche. Rocks Vater. Sein Gesicht schien nun schon fast tot und er bewegte sich kaum.
shark höhrte ein leichtes resignierendes Seufzen von Rock.
Ein Neues Bild war in der Kugel. Der Wald, riesengroß und furchteinflößend, an dem sie sich gerade befanden war zu sehen. Und dann. Ein Haus. Es sah eigenartig aus. Doch faszinierte es. Es machte Angst und gleichzeitig verspürte man ein verlangen sonders gleichen. Dann höhrte die Kugel auf zu leuchten.

Allen war sofort klar, dass sie nun noch den Wald vor sich hatten. Nur noch den Wald. Dann wären sie am Ziel.
Doch wollte keiner von ihnen ein wort darüber sprechen.
06.04.2003, 17:35 #124
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron blickte leicht erschrocken auf, als er die Kugel wieder leuchten sah. Hörte das blöde Ding denn nie auf, die Gruppe voran treiben zu wollen?
Sie hatte wiederholt geleuchtet, sie hatte ihnen wieder den Weg aufgezeigt. Und die Gruppe würde dem Weg schon bald folgen, doch vorher galt es neue Kräfte zu sammeln.

Jeder der Männer versuchte auf seine Art und weise Kraft zu sammeln. Da die Nahrungsvorräte mehr als knapp waren, schickte Shark einen Dämonen auf die Suche nach etwas Essbaren. Der nickte und war schnell im Wald verschwunden.
Esteron sah dem Dämonen nach und lächelte wieder. Hoffentlich würde er auch was Genießbares finden.

Dann fiel sein Blick auf den Berg, in dem sie tagelang gefangen waren. Ein leichter Schauer legte sich auf den Rücken des Wanderers. Er schaute zur Höhle, drauf gefasst das der Minischattenläufer, jeden Moment aus ihr heraus laufen würde. Allem Anschein nach lief er aber immer noch hinter dem Skelett her.
Der Geist von Esteron unterlag immer noch einem stetigem Stimmungswechsel. Dieses Abenteuer würde er so schnell nicht wieder vergessen, sofern sie es überleben würden.

Horaxedus beobachtete den Wanderer mit einem Lächeln. Was musste wohl in dem Kopf von Esteron vorgehen. Scheinbar konnte man an seiner Mimik erkennen, wie er sich fühlte. Er war nicht geboren für solche Abenteuer, und doch in dieses hinein geschlittert.
“ Wie fühlt Ihr Euch?“ fragte Horaxedus den Wanderer. Doch Esteron reagierte nicht. Hatte er die Frage überhaupt mitbekommen?
06.04.2003, 18:13 #125
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Dass der junge Einzelgänger ihm nicht antwortete, überraschte Horaxedus nicht wirklich. Was sich in den vergangenen Stunden und Tagen zugetragen hatte, war auch für ihn selber eine Strapaze gewesen, und er hatte schon so einiges erlebt. Esteron musste mindestens ebenso ausgelaugt sein wie er. Nun, Glück gehabt hatte er allerdings, was seinen physischen Gesundheitszustand anging. Ebenso wie Horaxedus hatte er keine ernsthaften Verletzungen davongetragen, ganz im Gegensatz zu Rock und shark, die jedoch auf die Zähne bissen und inzwischen so versorgt waren, wie es die Situation, in der sie sich befanden eben zuliess.

"Esteron?" beschloss Horaxedus dennoch, den jungen Mann neben sich noch einmal anzusprechen, denn er hatte das Gefühl, dass jener vielleicht einfach ein bisschen Zerstreuung gebrauchen könnte. Etwas erschrocken, wie ein Träumender, den man aus einem mittelschweren Schlafe weckt, zuckte der Angesprochene kurz zusammen, doch entspannte er sich sogleich wieder, als Horaxedus sich lächelnd nach seinem Befinden erkundigte. Etwas schüchtern murmelte er nur kurz "Danke, es geht.", doch der Magier hatte den Eindruck, dass alleine dieses kurze Gespräch Esteron schon wieder etwas Mut gemacht haben könnte.

Müssig an einen Baumstamm gelehnt, sass Horaxedus da und pflegte entspannt seine Ausrüstung. Xions Degen zog er mehrmals durch das hohe Moos, das hier oben wuchs. Dann wickelte er ruhig sein Bündel auseinander und vertiefte sich zur Zerstreuung in seine von Maximus erhaltene Lektüre 'Der Apfel VI.', welche ihm das letzte noch fehlende theoretische Wissen für seine Ausbildung des Schleichens vermitteln sollte.
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