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> Rollenspiel [Q] Das Land Gorthar (Südland) # 3 |
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20.05.2003, 22:04 | #201 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
„Na da drin scheint jemand kräftig aufgeräumt zu haben...“ murmelte Gardiff als sie kurz vor der Taverne standen. „ Eigentlich gar nicht so schlecht, die Taverne scheint nun sauber von Halunken zu sein und durch die Stadtwache denke ich auch das keine Kultisten mehr in ihr weilen.“ ein rascher Seitenblick verriet dem Waldstreicher das seine Schülerin nicht besonders begeistert von der Idee zu sein schien und lieber einen Ort aufsuchen würde wo nicht so viel los war. Doch der Bursche ließ sich nicht von seinem Gedanken abbringen. „Komm schon ... ein erfrischender Schluck tut uns beiden gut und ich gebe ihn dir aus. Seine Schülerin schien immer noch nicht so ganz überzeugt also schritt Gardiff einfach auf den Eingang der Taverne zu. Sie würde ihm schon folgen da sie bei ihm lernen wollte und wohl lieber in seiner nähe war als hier draußen allein zuwarten. Geschickt schlängelte sich der junge Vagabund durch die Gruppe Staatsdiener und wollte gerade die Schwelle überschreiten als ihm ein Funkeln auffiel. Fink bückte er sich und hob einpaar Goldstücke auf die wohl einem der Toten aus der Tasche gefallen war oder wer wusste sonst woher stammten, wichtiger war das zehn Goldstücke fast schon zwei Bier waren und das war doch ein Grund was zu trinken. Die Ruhe schien noch nicht so ganz wieder in den Schankraum der Taverne eingekehrt zusein, hier und da tuschelten einige der härteren Gäste die nicht gleich geflohen waren und ein grob aussehender Mann der ihnen entgegen gestapft kam. Er sah so aus als ob er von einem Tisch an dem ein einzelner finster aussehender Kerl saß kam. Unweit des einzelnd sitzenden War noch ein Tischlein frei an dem sich der Waldstreicher und die junge Frau nieder ließen |
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20.05.2003, 22:38 | #202 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Nachdem der Kopfgeldjäger verschwunden war, kehrte erneut Ruhe in der Taverne ein. Bis die Garde kam und die überlebenden Mitglieder der Schlägertruppe verhaftete. Der Wirt nutzte die Zeit, um den Trümmerhaufen seines Regals zu durchwühlen um zumindest einige wenige Habseligkeiten zu retten. Besonders ergiebig fiel seine Suche nicht aus. "Dieser Kerl bringt nichts als Ärger", seufzte er während er dem Waffenmeister einen neuen Tee einschenkte. "Jedes Mal hinterlässt er nichts als Chaos. Ich sag euch, der Kerl zieht Ärger an. Naja, wem sag ich das..." Er lachte trocken und fing an, mit einem Lappen seine Theke zu säubern. "Das habt ihr ja selbst gemerkt." Womit er wohl nicht untertrieb. Nach einem tiefen Schluck von dem heißen Getränk wandte Frost den Kopf zu Esteron herum. "Kommt her", forderte er seinen jungen Begleiter auf, "Setzt euch. Ich muss mit euch reden." Esterons Blick zeigte zwar leichtes Mißtrauen, aber dennoch setzte er sich nach kurzem Zögern neben den schwarzgepanzerten Krieger. "Ihr habt gesehen was hier passiert ist. Und nein, ich habe keinen von ihnen getötet. Nicht einmal meine Klingen gezogen. Das ist etwas was ich euch lehren will." Der Krieger nahm einen weiteren Schluck. Erst als der starke, würzige Geschmack verflog, sprach er weiter. "Wenn ihr einem anderem Menschen im Kampf gegenübersteht, denkt daran dass er ebenso ein Mensch ist wie ihr selbst. Auch er hat vielleicht eine Familie, Menschen die ihn lieben und an ihn denken. Wahrscheinlich fühlt er sogar die selbe Angst wie ihr. Sobald ihr ihn tötet, löst ihr eine Flutwelle aus, die all diese Menschen die ihn kennen mit überschwemmen wird. Denkt immer daran, welche Trauer ihr bei diesen Menschen auslösen werdet. Welche Hoffnungen ihr zerstört. Sobald eure Klinge den Leib eures Gegners ritzt, lauft ihr Gefahr all das zu vernichten. Vielleicht, löscht ihr sogar eine komplette Blutlinie aus." Erneut trug eine Windböe den beißenden Gestank von verbranntem Haar und Fleisch heran. Frosts Kiefernmuskeln arbeiteten. Seine Augen waren geschlossen, die Finger fest um den tönernen Becher verkrampft. Die Knöchel traten weiß unter der Haut hervor, Sehnen spannten sich gleich Stahlseilen unter der von vielen Jahren des Kampfes gezeichneten Haut. Er glaubte die Schreie der Verbrennenden zu hören, zu sehen, wie sich die Menschen in ihren eisernen Fesseln aufbäumten um ihrem grausamen Schicksal zu entrinnen. Ihre Kehlen sich verzweifelt bemühten, ihre schmerzerfüllten Schreie zu den Göttern in den Himmel hinaufzutragen um von ihrer Pein erlöst zu werden. Für den Bruchteil einer Sekunde flackerte Frosts Augenlid. "Vergesst das nie." Der Becher zersprang mit einem hellen Klirren. Die Bruchstücke gruben sich tief in das Fleisch von Frosts Hand, heißer Tee strömte über seine Finger und die gerade saubergewischte Theke. Knirschend gab der Ton weiter nach, als der Waffenmeister den Schmerz ignorierte und unbewusst fester zudrückte. Irgendwann würde sich Tannenberg an seinen eigenen Flammen verbrennen, das schwor er sich... |
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20.05.2003, 23:02 | #203 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Ihre Hand zitterte leicht, der Schaum in dem Bierkrug den sie hielt wackelte synchron mit. Sie versuchte ruhig zu bleiben, doch sie wusste dass ihr das nicht gelingen wurde. Noch immer zitternd hob sie den Becher an die Lippen und trank ein paar Schlucke, es war als hätte sie einen Kloß im Hals. Warum musste Gardiff ausgerechnet in dieses Gasthaus gehen, ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt, wo gerade ein schwarz gepanzerter Krieger einem jungen Wanderer etwas erzählte über das Töten... Etwas womit er Recht hatte, viel zu viel Recht hatte... Sie ballte die Hände zu verkrampften Fäusten, bis sich ihre Fingernägel schmerzhaft in ihre Handballen borten. Aber was brachte sie auch nicht mehr auf andere Gedanken. Gorthar, ihr alter Auftraggeber in einem scheinbaren Laden, und jetzt das noch. Verdammt, warum konnte man nicht die Zeit zurückdrehen? Eine Träne fiel unter der hochgeschlagenen Kapuze hervor auf die Tischplatte. "Ga... Gardiff, ich brauche ein Zimmer..." |
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20.05.2003, 23:35 | #204 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Durch das Schluchzen aus der Kutte neben ihm wurde der Barde ruckartig in die Realität zurück geholt. Vertieft in sein Bierchen welches ihnen der noch etwas verstörte Wirt leise vor sich hin murmelnd gebracht hatte, den Ausführungen des düsteren Kämpfers lauschend und seinen Gedanken über das Leben nachhängend hatte Gardiff nicht auf seine Schülerin geachtet, doch schien sie mit der Umgebung und den derzeitigen Umständen nicht ganz überein zukommen. „Was ist denn los ?...“ flüsterte der Gildenlose etwas erstaunt über den Gefühlsausbruch des Mädchens. Als er darauf nur ein Schluchzen zur Antwort bekam erhob sich der junge Vagabund von seinem Schemel und schritt zügig zum Tresen. Dem ohne hin schon verwirrten Wirt schien es nicht gut zu tun als plötzlich der junge Vagabund vor seinem Schanktisch stand. „Verzeiht Heer, meine Begleiterin scheint sich nicht wohl zufühlen, hättet ihr vielleicht ein Zimmerchen oder Kämmerchen frei in dem sie sich ausruhen kann?“ bittend sah Gardiff den doch schon etwas älteren Wirt an. „Ich bin leider nicht gut bei Kasse und könnte euch nur fünfzehn Goldstücke geben...“ er Gildenlose hatte noch nicht mal zu Ende gesprochen als ihm der Wirt schon wirsch ins Wort fiel. „Lasst gut sein Bursche bring sie her. Hinter der Schankstube ist noch eine kleine Kammer da kann sie bleiben.“ grummelte der Alte etwas genervt. Mit einem herzlichen „Danke“ strebte der junge Einhandmeister zurück zu seinem Tisch und half seine Schülerin auf um sie hinter dem Schanktisch in die Kleine Kammer zu bringen. Hier war ein einfaches Bett und sonst nichts. Gardiff wunderte sich noch wer sonst wohl hier verweilte, doch es war ihm eigentlich egal. Hauptsache Lehna konnte sich ausruhen und beruhigen. Sie sah wieder mal mehr als bemitleidenswert aus als sie so auf dem Bett saß und vor sich hin schluchzte. „Nun beruhig dich. Hier kannst du bleiben bis alles wieder in Ordnung ist. Ich wird wieder raus gehen in den Wirtsraum also mach dir keine Sorgen.“ Mit der Hoffnung dass die junge Frau bald wieder wohl auf war kehrte Gardiff zu seinem Bierchen zurück und Lauschte weiter den Worten des Kriegers in der Dunklen Rüstung. |
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21.05.2003, 00:14 | #205 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
"Ja... natürlich..." Schritte, die Tür fiel zu. Und sie war allein. Schon wieder allein, wie immer... Sie vergrub das Gesicht in ihren Händen, schluchzte leise. Langsam, in seltsam gekrümmten Bahnen, flossen einige Tränen über ihre Wangen. Sie wusste genau was sie getan hatte, mit praktisch jedem Mal dass sie getötet hatte. Für ein paar hundert Goldstücke, die nach einem Monat wieder aufgebraucht waren. Sie hasste sich selbst dafür... Warum lebte sie selbst ünberhaupt noch? Hatte sie nicht selbst das Schicksal verdient, das ihre Opfer erlitten hatten? Und vermissen würde sie ohnehin niemand, wer kannte sie schon... Aber das wäre feige Flucht. Einfach tot sein und alles ist vorbei, ja, das wäre schön. Aber auch feige. Doch war sie nicht ihr Leben lang feige gewesen, hatte den Weg des geringsten Widerstandes gewählt wo immer es ihr möglich gewesen war? Kam es da auf eine Feigheit mehr oder weniger noch an? Ja... Sie musste das selbe durchstehen wie die Angehörigen ihrer Opfer, vielleicht schlimmeres. Doch irgendwie gönnte sie sich selbst ihre verzweifelte Lage. Ein Teil von ihr wünschte sich fast, es würde immer schlimmer, immer schlimmer, immer schlimmer... Sie hätte es nicht anders verdient... |
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21.05.2003, 11:25 | #206 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Utanyeat
Die Stille der Verzweiflung war in der engen Taverne eingekehrt. Schweigend saßen die müden Männer an den einfachen Holztischen, das Haar vom Kampf zerzaust, die Rüstungen zerkratzt, die Klingen schartig. Keiner von ihnen hatte in dieser Nacht schlafen können, zu frisch waren die Erinnerungen an das furchtbare Blutbad im Thronsaal der Burg Utanyeat. Während Einskaldir und Sludig jedoch mit der ruhigen Gefasstheit kriegserprobter Veteranen auf ihre Bierkrüge starrten, waren auf Arsons Wangen noch deutlich die feuchten Spuren frischer Tränen zu erkennen. Die Erfahrungen des gestrigen Tages waren von einer Intensität, die der junge Geist ersteinmal zu verarbeiten hatte. Es war das erste Mal, dass der hochgewachsene Paladin einen wirklich guten Freund in der Schlacht verloren hatte, das erste mal, dass er mitansehen musste, wie ein treuer Kamerad, jemand, mit dem man an zahllosen Lagerfeuern gesessen und die dürftigen Dörrfleischrationen geteilt hatte, von einer übermächtigen Kreatur der Finsternis förmlich hingerichtet wurde. Diese Augenblicke des Schreckens hatten alte Wunden in Arsons Geist erneut zum bluten gebracht. Die quälenden Schuldgefühle, die ihn seit dem Tod seiner Eltern verfolgten und die mit dem Eintritt in den heiligen Orden der Paladine fast vollständig verschwunden waren, kehrten nun mit ihrer vollen Intensität zurück. Wieso mussten gute Menschen sterben? Wieso beschützte Innos sie nicht mit der gleichen Intensität, die auch Beliar an den Tag legte? Wieso, bei allen Schatten dieser Welt, hatte Arsons Klinge diese Bestie nicht verletzen können?! "Das ist nicht gerecht!" Wütend kam Arson auf die Beine, packte seinen Bierkrug und warf ihn kraftvoll gegen die Tavernentür. Klirrend zersprang der braune Ton, zerfiel zu dutzenden kleiner Scherben, verteilte schäumenden Gerstensaft über den groben Holzbohlen, der nun in schmalen Rinnsalen zu Boden zu tropfen begann. "Beruhige dich doch..." Der Kopf des Paladins ruckte herum, zornige Augen funkelten den Rimmersmann an der es gewagt hatte, ihn anzusprechen. "Ich beruhige mich nicht! Wir müssen etwas unternehmen! Dieses Wesen mordet weiter, und wir sitzen in einer innosverdammten Taverne!" "Arson, wir..." Sludig wollte seine Hände zu einer beschwichtigen Geste heben, doch der junge Krieger war im Nu bei ihm, seine gepanzerte Hand griff unter die Tischkante, um selbigen krachend umzustoßen. "Was, Sludig, was!?! Wo war die ach so mächtige Magie deines verdammten Ordens im Thronsaal?! Wo war dein schwacher Gott da?!" Arsons donnernde Stimme drohte sich hysterisch zu überschlagen. "Er hat es zugelassen, Sludig! Innos interessiert sich nicht für uns!" Sowohl Einskaldir als auch Sludig erhoben sich nun ebenfalls. "Schluss jetzt! Arson, hör sofort auf, unseren Erlöser zu lästern!" -"Erlöser?! Hier, ich geb dir deinen Erlöser!" In kopfloser Raserei sprang der junge Paladin auf seinen älteren Ordensbruder zu, die Hände zu Fäusten geballt, die Zähne zu einer Grimasse des Zorns gefletscht. Einskaldirs Hände griffen zu, bevor der trauernde Krieger sich an seinem Freund vergreifen konnte, starke Arme schlangen sich um den gepanzerten Brustkorb, mächtige Pranken umschlossen die stahlummantelten Unterarme. Arson wehrte sich nach allen Kräften, versuchte sich aus der Umklammerung des Nordmannes zu befreien, stieß dabei wüste Beschimpfungen gegen Sludig, Innos und die gesamte Welt aus. Sludig stand reglos vor ihm, seine Stimme war leise und ruhig, seine Worte klangen beschwichtigend. Auch Einskaldir redete beständig auf den hysterischen Paladin ein. Arson spürte, wie die heiße Wut in abgrundtiefe Traurigkeit umschlug. Seine Brüder hatten Recht, es hatte keinen Sinn, sich in Handgreiflichkeiten zu verlieren. Diese Erde war verdammt. Plötzlich wich alle Kraft aus Arsons Gliedern, der Blick war verschleiert, die Wangen tränenfeucht. Haltlos sackte er auf den Holzboden der Taverne, sein Körper bebte, als seine beiden Ordensbrüder sich zu ihm herunterbeugten und ihm die Hände auf die Schultern legten. "Er war doch mein Freund...Einskaldir, er war doch mein Freund...er darf nicht sterben..." Die Flecken der herabtropfenden Tränen begannen ein strukturloses Muster auf dem Schenkenboden zu bilden. Der junge Paladin bemerkte es nicht. Vor seinem geistigen Auge sah er Haestan, immer wieder Haestan, wie er am Lagerfeuer saß, wie er würfelte, wie er lachte, wie er kämpfte. Haestan, wie er von dieser Bestie niedergestreckt wurde. Irgendwo weit entfernt vernahm er eine ruhige, wohlartikulierte Männerstimme. Er wusste nicht genau, wem sie gehörte, konnte sich aber erinnern, dass es ein netter Mensch sein musste. "Auch Freunde werden von Innos aus ihrem Dienst erlöst, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, Arson. Haestan war ein tapferer Mann, er hat mich in unzähligen Schlachten begleitet. Es scheint, als habe er sich die Erlösung heute verdient. Er ist nun an einem besseren Ort." An einem besseren Ort. Jeder Ort war besser als diese verfluchte Welt. Wer war schon Innos? Ein Begriff, eine Statue in seinem Zimmer, ein Wort welches man in Zeiten der Not aussprach. Es war substanzlos, nicht real. Haestan war real gewesen. Jetzt war er tot. Arson wischte sich die Tränen aus den Augen, brachte seine Atmung unter Kontrolle und wartete, bis er allmählich wieder ruhiger wurde. Erst dann hob er den Kopf und blickte seinen beiden Freunden in die Augen. "Schwört mir, dass wir ihn rächen werden. Wir werden dieses Monster besiegen." Einskaldir seufzte. "Du weißt, dass meine Axt jederzeit an deiner Seite kämpfen würde, mein Bruder. Doch in diesem Fall reicht Stahl nicht aus. Selbst Magie scheint sinnlos..." -"Er kann besiegt werden." Die Stimme des jungen Kriegers war fast trotzig. Deutlich hallten die Worte der hageren Bestie in seinem Kopf. > Kein Material dieser Welt kann mich verletzen! < "Wir müssen lediglich nach etwas suchen, das nicht von dieser Welt ist." Einskaldir und Sludig tauschten vielsagende Blicke. "Aber wo sollen wir etwas finden, das nicht aus dem Schoß dieser Erde stammt?" Arson rappelte sich auf, kam wieder auf die Füße, streckte dann seine Haltung. Das unruhige Flackern in seinen Augen war verschwunden, eiskalte Entschlossenheit hatte seinen Platz eingenommen. "Das weiß ich nicht, aber ich werde es herausfinden. Es muss einen Hinweis geben. Irgendwo, in alten Schriften, in Legenden, in Überlieferungen, muss es etwas geben, was wir verwenden können." Nachdenklich fuhr sich Sludig über sein schmutziges Kinn, verharrte mehrere Augenblicke in völliger Reglosigkeit, bevor er schließlich nickte. "Nun, etwas anderes können wir ohnehin nicht unternehmen. Einskaldir, Arson, ihr werdet nach Gorthar zurückkehren, und in den Bibliotheken Myrthanas nach einer Lösung suchen. Ich bleibe hier und beobachtete den Feind. Wenn ihr mit dem Stadtrat sprecht, bittet ihn um ein weiteres dutzend Soldaten. Sagt den Männern und Frauen, ich würde die Krieger nicht noch einmal in eine sinnlose Schlacht führen, sondern sie lediglich zur Beruhigung der hiesigen Bevölkerung einsetzen." -"Verstanden." Arson nickte, hatte sich bereits hinter die Theke begeben, und war eifrig damit beschäftigt, Proviantvorräte zusammenzustellen. Mit schnellen, eiligen Bewegungen packte er alles in seinen Rucksack, was seine Finger zu fassen bekamen, warf sich das Gepäckstück dann über die Schultern und winkte Einskaldir zu. "Komm schon, lass uns keine Zeit verlieren. Wir müssen uns sputen." Der Nordmann schnallte sich seine Kriegsaxt auf den Rücken und stapfte dann auf den Ausgang der Schenke zu. Der junge Paladin wollte sich gerade abwenden um ihm zu folgen, als er noch einmal stehen blieb. "Ach...Sludig." -"Ja, mein Freund?" "Bleib am Leben." Arsons Lippen verzogen sich zu einem dünnen Lächeln, welches von seinem älteren Ordensbruder erwidert wurde. "Ich verspreche es dir." Als der junge Krieger Innos die Taverne verließ, griffen seine Finger in den Halsausschnitt seines Panzers, förderten eine vergoldete Kette mit einem kleinen Anhänger zutage. Es stellte eine stilisierte Sonnenscheibe dar, vor der sich zwei gekreuzte Schwerter befanden. Nachdenklich betrachtete Arson das Kleinod. Streiter Innos...was hatte Innos ihm heute gebracht? Mit einem mitleidigen Lächeln steckte er die Kette wieder unter seine Rüstung. Innos war schwach. Diesmal würde Arson die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen... |
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21.05.2003, 15:14 | #207 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Die Sonne stand bereits hoch am Himmel, als die beiden heruntergekommenen Gestalten das breite Stadttor der Hafenstadt durchquerten, um dann eiligen Schrittes die Hauptstraße Gorthars entlangzustapfen. Als sie Minuten später das Burgtor erreichten, wurden sie von den wachhabenden Gardisten mit vor Überraschung geweiteten Augen angestarrt. Ein abgewrackter Paladin in einer schmutzigen, zerbeulten Rüstung, begleitet von einem hünenhaften, nicht weniger verdreckten Ritter, dessen Gesicht von einer verkrusteten Platzwunde geziert wurde. Trotzdem besaßen die Recken genug Pflichtbewusstsein, um stramm zu salutieren. Arson bemerkte es nichteinmal. Zielstrebig marschierte er über den Burghof, durchquerte den Empfangssaal und erreichte schließlich die Ratshalle. Kraftvoll stieß er die beiden Flügel der Eingangstür auf, trat dann vor den breiten Tisch, an dem die Ratsherren für gewöhnlich tagten. "Guten Tag, meine Herren." Ein Raunen ging durch die Menge, als die Mitglieder des Stadtrates den Paladin mit sichtlichem Mißfallen musterten. Ein solch heruntergekommener junger Bursche wagte es für gewöhnlich nicht, sie bei ihren Beratungen zu stören. Mit Arson war heute jedoch nicht zu spaßen. Knapp, präzise und mit äußerstem Nachdruck erklärte er die Situation in Utanyeat, berichtete von der Bedrohung in der Festung und überbrachte auch Sludigs Bitte nach Unterstützung. "Im Namen Innos verlange ich, dass meinen Forderungen nachgekommen wird. Das Schicksal vieler Menschen hängt davon ab." Ohne auf eine Antwort zu warten wandte der Paladin sich auch schon wieder ab und verließ den Saal. Noch immer befanden sich seine Gefühle in einem Zustand der Aufwühlung, Zorn, Wut, Trauer und Pflichtbewusstsein vermischten sich zu einem explosiven Cocktail, dessen Folgen allein die Götter absehen konnten. Arson war das tatenlose Abwarten satt. Diese unfähigen Greise sollten ihm die Männer geben, die er benötigte, und alles würde gut werden. Er würde die Antworten finden, und wenn er ganz Myrthana danach absuchen musste. Doch warum weite Reisen unternehmen, wenn schon die Gorthanische Bibliothek über einen ganzen Wust von geschichtlichen Überlieferungen verfügte. Seine Suche würde also hier beginnen, in dieser Burg, und zwar sofort. "Einskaldir, du kannst deine Sachen später auspacken, wir werden uns jetzt zuerst in die Bibliothek begeben. Es wird Zeit, uns auf die Jagd nach Antworten zu machen." |
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21.05.2003, 19:08 | #208 | ||||||||||||
Die Inquisition Beiträge: 35 |
Tannenberg zog überrascht die Augenbrauen hoch, als die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde, ohne dass der Besucher vorher anklopfte. Ein noch überraschteres Lächeln ergriff von seinem Gesicht Besitz, als eine junge Frau eintrat. Sie sah etwas jung aus für ihr Alter und hatte ein schönes, makelloses Gesicht und schulterlange, braune Haare. Ihre unschuldigen Augen passten so garnicht zu ihrer Kleidung - eine enge, mit Metallplatten verstärkte Lederrüstung. Vor allem aber die beiden langen Katanas und die zahlreichen Messer und Dolche an ihrem Gürtel machten den Eindruck des unschuldigen Mädchens zunichte. Über ihren Schultern hing ein langer, schwarzer Umhang. "Peligia?" fragte Tannenberg erstaunt und ließ sich in seinem Sessel nach hinten fallen. Die Frau grinste verschmitzt. "Tja, unverhofft kommt oft..." Tannenberg nickte nur und musterte sie von oben bis unten. "Hast dich ja garnicht verändert in den letzten drei Monaten.", meinte er schließlich sachlich. Ihr Grinsen wurde daraufhin noch ein Stück breiter. "Spinner... Ich hab gehört du hast gestern 'ne Grillparty veranstaltet mit ein paar Kultisten?" Tannenberg nickte ruhig. "Ja, die die gestanden haben... Der Rest ist morgen dran." Peligia neigte den Kopf ein wenig zur Seite. "Pfählen?" Der Hexenjäger setzte als Antwort nur ein wölfisches Grinsen auf, aber das sagte mehr als hundert Worte. Ob der Zeit, in der sie schon mit Tannenberg zusammenarbeitete, wusste die Dämonenjägerin um Tannenbergs Vorliebe für diese grausame Art der Hinrichtung*. Es störte sie allerdings nicht weiter, der Abschaum, den Tannenberg damit bestrafte, hatte es nicht besser verdient. "Nun gut, jetzt bist du hier... Aber warum? Gibt es hier irgend etwas das für den Ordo Malleus interessant sein könnte? Ich habe bisher keine Anzeichen für dämonische Präsenz ausmachen können. Nur ein paar Kultisten. Und... Bist du mit der Verstärkung eingetroffen?" fragte Tannenberg schließlich und sah ihr in die Augen. Sein Blick war leer, aber auch ein klein wenig neugierig. Peligia lachte kurz. "Keine Anzeichen? Hehe, Heinrich, ich bitte dich. Du solltest dich mal öfter am Tag informieren. Ein paar Minuten können die Welt verändern." Sie grinste ein wenig amüsiert ob Tannenbergs fragendem Blick. "Ursprünglich bin ich mehr oder weniger einfach so aufgebrochen, aber kaum komme ich an, heißt es, eine Gruppe Paladine wäre in der Grafschaft Utanyeat auf irgend etwas dämonisches gestoßen. Vielleicht seh' ich mir das mal genauer an. Und um deine Frage zu beantworten... Ja, ich bin mit der Verstärkung hier. Zehn Inquisitionsgardisten. Und Romuland Dorn ist übrigends auch hier." Tannenberg sah ziemlich überfahren aus. Na toll, da kam Peligia gerade erst an und hatte schon mehr Informationen über die aktuelle Situation als er. Soetwas hasste er... Der Inquisitor versuchte sich nichts anmerken zu lassen, was ihm bei jemand anderem als Peligia vielleicht auch gelungen wäre. Die Dämonenjägerin kannte ihn allerdings gut genug, im ohne Probleme die Fragezeichen zu erkennen, die sich unter einer künstlichen Eisschicht in seinen Augen drehten. "Dorn? Der Feuermagier? Ich dachte der wäre zum Sesselfurzer und Bücherwurm verkommen." "Tja, scheinbar will er mal Abwechslung." Tannenberg grinste. "Immerhin ein paar gute Neuigkeiten... Bis auf das mit Utanyeat." "Das lass mal meine Sorge sein.", unterbrach ihn Peligia und grinste ein wenig, der Hexenjäger nickte bedächtig. "Ja, natürlich, Peligia. Immerhin bist du hier diejenige vom Ordo Malleus. Ich habe mit diesem Kult ohnehin genug zu tun. Und mit dem Rat..." Sein Blick wurde eiskalt und wanderte eine Reihe protziger Fingerringe entlang, die auf seinem Tisch aufgreiht lagen. Der Rat. Er stellte in dieser Angelegenheit zweifellos eines der größten Probleme dar. Doch kein unlösbares... |
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21.05.2003, 20:05 | #209 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Noch eine Weile stand Gardiff unauffällig lauschend bei seinem Bier bis sich dessen Inhalt verflüchtigt hatte. Immer wieder musterte der Bursche vorsichtig den Krieger in der dunklen Rüstung und dessen Gefährten, eine Beschäftigung die nicht besonders Langweilig war da der Krieger erfahren aussah und das um einiges mehr als der Waldstreicher es war. Nicht bloß im Gebrach von Waffen war jener dem jungen Vagabund um einiges überlegen auch seine Ausführungen über das Leiden der Hinterbliebenen des Menschen den man tötet beeindruckten des Barden. Bis her hatte der Gildenlose in seinem Leben noch keinen Menschen getroffen der beim Töten an die Menschen im Umkreis des Opfers standen. Aus er selber musste er sich ein gestehen hatte sich darüber nie einen Kopf gemacht. Auch wenn er eigentlich immer nur aus Notwehr gehandelt hatte so war es doch nicht besonders gewissensfördernd jetzt darüber im Klaren zu werden das er vielleicht einem kleinen Mädchen ihnen Vater oder einer jungen Frau den Gatten genommen hatte. Minuten hing der Barde seinen Gedanken nach und sie häuften sich bis er sich besann und die Gedanken abschüttelte. „Was geschehen ist, ist geschehen und kann nicht wiederlegt werden....“ rechtfertigte sich der Waldstreicher leise vor sich selbst und huschte hinter den Tresen. Es war an der Zeit nach Lehna zu sehen. Hoffentlich hatte sich die Frau nichts angetan und etwas beruhigt. Kurz aber vernehmbar klopfte Gardiff an die Holztür der kleinen Kammer und steckte darauf, als er keine Antwort vernahm seinen Kopf hinein. „Wie geht’s dir ?...“ fragte der Vagabund vorsichtig. „Hat sich ein bisschen was wieder eingerenkt ?“ |
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21.05.2003, 20:38 | #210 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehna hob langsam den Kopf und sah Gardiff stumm an. Ihre großen braunen Augen waren noch feucht, aber sie schien sich vom Schlimmsten erholt zu haben. "Na ja..." flüsterte sie kaum hörber und erhob sich langsam. Ihre Schritte wirkten noch unsicher, kraftlos. "Können wir anfangen? Vielleicht... kann ich dabei ja... vergessen..." Sie wandte den Kopf ab und starrte in die Taverne, zu dem dunklen Krieger und seinem Begleiter. Vergessen? Nein, sie würde nicht vergessen, so sehr sie es sich auch wünschte... |
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21.05.2003, 20:45 | #211 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
...und Frudgrom der Große besiegte den dunklen Geist, in dem er die Mächte des Lichts um Hilfe bat. So geschah es, dass Innos selbst ihm drei heilige Streiter zur Seite stellte, ein jeder gewappnet mit wundersamen Rüstungen und Schwertern. Sie zogen aus, und vertrieben den Schatten aus der Welt, um danach wieder in ihre Gefilde zurückzukehren. Danach errichtete Frudgrom... Mit einem leisen Seufzer legte Arson das dicke Buch auf der Holzplatte des wuchtigen Schreibtisches ab, an dem er nun schon seit vielen Stunden saß, und fuhr sich mit den Händen durch das bleiche Gesicht. Wieder eine Fehlanzeige. Warum, bei allen Göttern, mussten diese Lichtwesen immer wieder in das Reich des Guten zurückkehren? Konnten sie nicht wenigstens ihre Waffen auf der Erde lassen? Der junge Paladin seufzte erneut, klappte den gewichtigen Wälzer zu, um ihn anschließend auf den schon beträchtlich angewachsenen Stapel der bereits durchgearbeiteten Schriften zu legen. Gähnend lehnte er sich in seinem Stuhl zurück, streckte die Arme von sich und bog den Rücken durch. "Durstig?" Arson wandte den Kopf, blickte in das grinsende Gesicht Einskaldirs. Der Rimmersmann sah müde aus, um seine sonst so aufmerksamen Augen hatten sich dunkle Ringe gelegt, das blonde Haar war zerzaust, sein Kinn voller Bartstoppeln. In den breiten Pranken hielt der Ritter zwei große Tonkrüge, aus denen feiner Dampf hervorstieg. "Hab' uns ein wenig Tee aus der Küche geholt. Hält wach, das Zeug." -"Ich danke dir, mein Freund. Komm, setz dich zu mir." Einskaldir zog sich einen weiteren Stuhl heran, stellte ihn auf die andere Seite des Schreibtisches und ließ sich darauf nieder. Klackend wurden die Teekrüge auf die Tischplatte gestellt. "Und, schon einen Anhaltspunkt gefunden?" Arson nahm sich eines der beiden Tonbehältnisse und begann daran zu nippen. Der Tee war heiß und würzig, schon nach wenigen Schlucken merkte der Paladin, wie sich die Wärme in seinem Körper ausbreitete. "Nein, nur Ammenmärchen und alte Heldensagen." Einskaldir zuckte mit den Schultern. "Ich denke nicht, dass wir in Gorthar fündig werden." Arson musste zugeben, dass ihm bereits ähnliche Gedanken gekommen waren, wollte die Suche in dieser Bibliothek aber trotzdem zuende führen. Es war besser, überall gründlich nachzusehen, um keine wichtigen Details ausser Acht zu lassen. Schweigend saßen die beiden Männer an auf ihren Stühlen und tranken Tee, die leisen Schlürfgeräusche, die Einskaldir jedesmal von sich gab, wenn er seinen Krug an die Lippen setzte, sowie das verhaltene Knistern eines wuchtigen Kamins waren die einzigen Geräusche, die die abendliche Stille dieses Wissenssaales unterbrachen. Und natürlich das Magenknurren des hochgewachsenen Rimmersmannes. "Arson?" -"Ja, Einskaldir?" "Hast du zufälligerweise noch einen Apfel oder ein paar Streifen Dörrfleisch von der Reise übrig?" Der junge Paladin grinste über den Rand seines Teekruges hinweg und deutete auf den breiten Lederrucksack, in dem er seine sieben Sachen aufbewahrte. "Schau dort mal hinein, ich glaube es müsste noch etwas da sein." Das ließ der Nordmann sich nicht zweimal sagen. Gekonnt fischte er den Rucksack vom Boden, stellte ihn auf seinem Schoß ab und öffnete die beiden Metallschnallen, um dann den Kordelknoten zu lösen, der die Beutelöffnung zuschnürte. "Dann schauen wir doch mal..." Einskaldir fischte mit einer Hand in der Dunkelheit des Rucksacks herum. "Hmmm...Schleifstein...nein...oh ein Kamm...sollte ich auch mal mitnehmen..." Der hünenhafte Krieger grinste schelmisch, setzte seine Suche jedoch fort. Plötzlich veränderte sich sein Gesichtsausdruck. "Was ist das denn?" Mit erstauntem Gesichtsausdruck förderte er ein dickes Buch aus dem Lederbehätnis zutage. Sein Einband war zerschlissen, das Pergament lange vergilbt. Die stilisierte siebenstrahlige Messingsonne war jedoch nicht zu übersehen. Arsons Augen wurden groß. Verdammt, er hatte die Chronik des Ordens der Sieben noch immer in seinem Rucksack! Und jetzt hatte Einskaldir sie gefunden. Das war schlecht, Sludig würde nicht gerade erfreut darüber sein. "Das ist...eine Abhandlung über die Geschichte des Glaubens an die drei Götter. Nicht sonderlich interessant, für dich wäre höchstens ein Teil ziemlich am Anfang von Bedeutung, wo es um König Elvrits Krieg gegen die Sithi geht." Ohne sonderliche Begeisterung blätterte der Rimmersmann in dem Wälzer herum. "König Elvrit, ja der hat diesen dürren Lichtgestalten ganz schön eingeheizt. Wenn du mich fragst, ich glaube nicht dass Sithi gute Wesen waren. Soll ich dir mal etwas erzählen?" Arson nickte, was Einskaldir wiederum dazu veranlasste, sich ein wenig über den Tisch zu beugen. "Ich habe letztens sogar irgendwo gelesen, dass wir den krieg fast verloren hätten. Nur dank Elvrit und seines...." Die Augen des Nordmannes wurden groß, sein Mund öffnete sich. Als er weitersprach, war seine Stimme nicht mehr als ein Flüstern. "....seines Schwertes. Arson, bei den Göttern, weißt du, welchen Namen dieses Schwert trug?" Der junge Krieger wollte verneinen, doch dann erinnerte auch er sich. Sein Herz wollte ihm fast aus der Brust springen, seine Atmung beschleunigte sich. "Sternenklinge!" Einskaldir nickte. Sein Antlitz verzog sich zu einem Grinsen, wie es breiter nicht hätte sein können. "Du sagst es, Bruder. Sternenklinge, haha! Das könnte die Antwort sein, nach der wir suchen." Schlagartig wurde der Rimmersmann wieder ernst. "Die Klinge wurde allerdings beim Fall von Asu'a verschüttet. Aus dieser letzten Schlacht ist Elvrit ohne seine Waffe zurückgekehrt." Arson sprang auf. Sein Blick leuchtete förmlich. "Gibt es dieses Asu'a noch?" -"Nur seine Ruinen. Ein beschaulicher Ort, hübsche Landschaft." Den jungen Paladin interessierte die Landschaft nicht im Geringsten. Für ihn stand der Plan schon fest. "Einskaldir, mein Freund, geh zum Hafen uns besorge uns ein Schiff." -"Du willst wirklich nach Asu'a? Dort gibt es nichts außer..." "Außer unser aller Rettung, Kamerad. Wir müssen es wenigstens versuchen. Das sind wir Haestan schuldig." Die Erwähnung des gefallenen Kameraden brachte den Nordmann dazu, seine Haltung zu straffen. In seinen Augen funkelte es entschlossen. "Da hast du Recht, Arson. Bei den Göttern, vielleicht gibt es doch noch Hoffnung." Der riesenhafte Kämpfer erhob sich. Tee und Dörrfleisch waren vergessen. "Ich werde mich sofort auf den Weg zum Hafen machen. Sprich mit dem Stadtrat, er soll uns Mannschaft und Proviant bewilligen. Hoho, wir segeln nach Asu'a, auf König Elvrtis Spuren!" Lachend verschwand der Rimmersmann in den Korridoren der Burg. Auch Arson lächelte, als er zum Fenster trat und in die Nacht hinausblickte. Ja, sie würden bald aufbrechen, und sich der uralten Sternenklinge bemächtigen. Und dann, das schwor der junge Paladin bei dem Blut seiner Eltern, würde er Rache nehmen für die erlittene Niederlage. Wer auch immer diese dunkle Kreatur sein mochte, sie würde sich wünschen, in dem dunklen Loch geblieben zu sein, dem sie entstiegen war... |
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21.05.2003, 21:27 | #212 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
„Anfangen ? ...“ leicht überrumpelt trat Gardiff einige Stritte zurück und ließ Lehna aus der Kammer. „Aber warum nicht ? Lernen willst du es ja und du scheinst dich auch wieder im Griff zu haben.“ Nur sollten sie trainieren fragte sich Gardiff. In den Lagern gab es meist Trainingsplätze wo man sich betätigen konnte und in freier Natur war es erst recht kein Problem, doch in einer Stadt wo hier und da misstrauische Wachen standen ? ... Fast war der junge Einhandmeister etwas ratlos. Langsam blickte er umher und dachte eher darüber nach wo man üben könnte und somit ward ihm auch nicht so schnell klar das sein Blick an einer Treppe hängen blieb. Einer Treppe die nach oben führte, an sich nichts besonderes doch wenn durch die Öffnung eine Welle von Tageslicht hinein flutet. Desto überraschter war der Bursche als ihm klar wurde wohin die Treppe führte, auf eine Terrasse auf dem Dach. Langsam stieg Gardiff die Treppe empor und betrachtete die Terrasse. Ein guter Platz zum üben, zumindest für das was sie üben wollten. Schon hatte Gardiff sein altes Schwert aus dem Reisebündel geholt und überreichte es Lehna. „Hast du überhaupt schon mal einen Einhänder geführt ?“ |
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21.05.2003, 21:38 | #213 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehna nahm die Waffe entgegen und wog sie in der Hand, schlug ein, zwei mal ungeschickt von oben nach unten. "Nicht wirklich, ich hatte Schwerter bisher nur in der Hand um sie von A nach B zu bringen... Von einem Hehler zum anderen eben." Das Schwert war ungewohnt, viel schwerer als ihre Dolche, viel unhandlicher. Gardiff hatte recht, sie sollte sich so bald wie möglich etwas leichteres, vielleicht auch eleganteres zulegen. Aber zunächst würde sie wohl damit auskommen müssen. Wobei das wiederum den Vorteil hatte, dass sie sich auch gleich an solche schweren, unhandlichen Waffen gewöhnen konnte. |
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21.05.2003, 21:59 | #214 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Schweigend betrachtete Gardiff die junge Frau als sie das Schwert in der Hand wog und die ersten noch etwas ungeschickten Schläge vollführte. „Das grundlegende bei Einhandwaffen ist das man sie mit einer Hand führt, wie der Name ja schon sagt und dann ist es wichtig sich mit der Waffe vertraut zu machen.“ Begann der Waldstreicher zu erklären. „Für dich wird es sicher eine enorme Umstellung sein da die Waffe schwerer ist als deine Dolche und ihr Gewichts punkt weiter vorne liegt.“ Ebenfalls sein Schwert ziehend führte Gardiff ein paar leichte Schlagbewegungen vor welche er von rechts nach links und wieder zurück pendeln lies. „Weiterhin nicht ganz unwichtig ist dass man seine Kraft dosiert da sonst die wucht der Waffe, gerade bei solch groben Exemplaren so groß sein kann das sie einen mitreißt oder man sie nicht mehr halten kann und das wäre im Kampf nicht besonders praktisch oder ?“ |
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21.05.2003, 22:12 | #215 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
"Natürlich nicht...", antwortete Lehna leise, ihr Blick war dabei auf die Klinge ihres Schwertes gerichtet. Noch immer prügelte sie damit auf die Luft ein, ihre Schläge waren langsam und es lag mehr am Zufall denn an Planung und Absicht wo sie landeten. Dennoch, so nach und nach bekam sie ein wenig Gefühl für die Waffe. Es faszinierte sie beinahe, welche Wucht hinter den Schlägen steckte, wenn man das mit ihren Dolchen verglich. Einem geübten Schwertmeister sollte sie wohl besser aus dem Weg gehen, ein einziger wohlplazierter Hieb und sie musste sich endlich nicht mehr mit ihrem Leben abquälen... Sie holte aus und schwang die Waffe kraftvoll von links nach rechts - und merkte sofort, was Gardiff meinte. Der Schwung des Schwertes zwang sie zu einem Schritt zur Seite, wenn sie nicht umkippen wollte. Sie warf einen kurzen Blick auf den Waldstreicher, ein schüchternes Lächeln huschte über ihr Gesicht. "Ja, ich denke ich weiß was du meinst..." |
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21.05.2003, 22:30 | #216 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Beim Lächeln der jungen Frau konnte Gardiff auch nicht anders als verschmitzt zu grinsen. „Dann ist ja gut wenn du verstehst was ich meine. Die Wucht des eigenen Schlages hat schon so manchen unachtsamen Kämpfer unsicher auf den Beinen werden lassen und nicht wenige verloren dadurch sogar ihr Leben, also hoffe ich du wirst hart an dir arbeiten. So lang dir die se Fehler bei deinen Übungen passieren ist es nicht so schlimm, wo zu übt man sonst ? Doch im Kampf kann dieser Fehler fatale Folgen haben.“ der Waldstreicher musterte das Gesicht seiner Schülerin welche auf seine Worte hin zustimmend nickte. „ Ich würde sagen wir fangen mit etwas leichtem an...“ fuhr der junge Schwertmeister fort und vollführte einen einfachen Abwärtsschlag von rechts oben nach links unten. „ Die Übung sieht simpel aus, ich weiß doch führ sie erst einmal aus und finde dabei die richtige Kraftdosis heraus um den Schlag so stark du kannst, jedoch aber nicht zu stark aus zuführen.“ wieder lächelte der Barde „Außerdem wird die Übung etwas deine Armmuskeln schulen. Vielleicht hast du also Morgen etwas Muskelkater aber dafür wird es dir bald leichter fallen das Schwert zuführen.“ |
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21.05.2003, 22:41 | #217 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
"Na ja, ich hatte schon schlimmeres als Muskelkater.", meinte sie trocken und machte Gardiffs Übung nach. Tatsächlich war es garnicht so einfach wie es aussah, der Schwung wollte das Schwert um einiges weiter tragen als beabsichtigt. Hmm, also nicht ganz so viel Kraft reinlegen, eher schwingen lassen - die Klinge war ja schwer genug dafür. Wieder und wieder sauste das Schwert jetzt hoch und runter, so langsam klappte es auch immer besser. |
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21.05.2003, 23:04 | #218 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Leise klatschend begutachtete Gardiff die ersten zaghaften Anfänge von Lehnas Einhandkariere und sah mit wohlwollen wie seine Schülerin ihre Kraft austestete bis sie das Optimum relativ gefunden hatte. „Sehr schön, ein guter Anfang. Jetzt werden wir es nicht nur bei einem Schlag belassen sondern noch einen Schwertstreich dran hängen. Meist schafft man es nicht gleich mit einem schlag sein Ziel zu ereichen und so ist man gut dran wenn man den Schlag gleich weiter führen kann.“ mit diesen Worten wiederholte Gardiff noch mal die Übung die Lehna gerade gemacht hatte nur um jetzt nicht am ende des Schlages aufzuhören, sondern das Schwert wieder hinüber zu zeigen so das man zwei Schwertstriche ausführte und wieder in der Ausgangsposition ankam. „Man muss eine Weile üben und sich selber Schlagabfolgen ausdenken welche man dann üben kann. Doch fang erst mal mit den zwei Schwertstrichen an. Später kann man sich dann noch über den Rücken drehen und irgendwelchen anderen Firlefanz dran reihen wenn es nur eine fließende Bewegung ist... Doch fang wie gesagt erst mal mit der Links-Rechts-Kombination an.“ Mit diesen Worten ließ sich Gardiff nieder um seiner Schülerin voll konzentriert zu zusehen. „Ach ja und pass auf das du dir seine Ohren nicht absäbelst!“ |
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21.05.2003, 23:33 | #219 | ||||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Esteron blickte den Waffenmeister mit einem komischen Blick an. Wie kam er jetzt darauf über das töten von Menschen zu sprechen? Von den Schicksalen der Verbliebenen. Den Trauernden. Den Frauen und Kindern. Esteron hatte nicht die Absicht jemals einen Menschen zu töten. Nicht wenn es sich nicht umgehen lassen würde. Niemals. “ Diese Gedanken sind mir nichts neues Frost. Ich habe sie auch schon zu oft gehabt. Viele gute Männer habe ich sterben sehen. Viele habe ich selbst niederstrecken müssen. “, murmelte Esteron traurig. Da war er wieder der Blick in seinen Augen. Der Blick eines alten Mannes. Der Blick des Generals. Doch der Waffenmeister schien von alldem nichts mitzubekommen. Er hatte nicht mal bemerkt wie der Tonkrug in seiner Hand zersprang, wie sich die Splitter in seine Hand rammten. Wie der heiße Tee eine Hochzeit mit dem dunkelrotem Blut, das aus den Wunden trat, einging. Doch von alldem bekam Frost nichts mit. Esteron, der wieder Esteron war, blickte sich nun in der Taverne um. Neue Leute hatten die Taverne betreten. Ein Mann an der Seite einer recht hübschen Frau. Sie hatten Platz genommen an einem der leeren Tische. Der Wirt war eilig auf seine neue Kundschaft zugerannt, und nahm gierig die Bestellung auf. Wahrscheinlich, sah er die beiden als wandelnde prallgefüllte Goldsäcke an. Schnell war er zurück hinter die Theke geeilt. Hatte das Tablett mit vollen Bechern gefüllt und war wieder verschwunden. Doch nicht ohne einen strafenden Blick auf die Sauerei und deren Verursacher zu werfen. Wie würde es jetzt wohl weitergehen. Was war mit Tak. Und ..... . Erst jetzt dachte Esteron wieder an die Abzugtrichterhaube. Gedankenverloren wandte sich Esteron wieder vom Treiben in der Taverne ab, und starrte auf das dickbäuschige Holzfass hinter dem Tresen. Ihm war egal was gerade um ihn herum passierte. So egal das er es nicht mitbekam. |
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22.05.2003, 10:48 | #220 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
"Alle Mann an Bord!" Die Stimme des Maats war rauh und laut, passend zu der bärbeißigen Gestalt des erfahrenen Seemannes. Mit vor der Brust verschränkten Armen stand er oben an der Reling, das dunkelblaue Kopftuch aus grobem Leinen flappte im steifen Hafenwind, während er die zehn Stadtgardisten mit kritischem Blick musterte, die sich gerade anschickten, das große Handelsschiff über die schmale Holzplanke zu betreten, welche den Hafenpier mit dem Schiff verband. Arson verließ seinen Posten am Bug des Frachters, um an den Maat heranzutreten. "Sind wir ablegebereit?" Der Seefahrer nickte. "Aye, sobald die Soldaten an Bord sind geb ich den Leinen los Befehl." -"Sehr schön." Der Paladin wollte sich schon wieder abwenden, als der Maat weitersprach. "Ist ne gute Sache, ein paar Krieger an Bord zu haben. Schreckt die Grünfelle ab." Arson lächelte hintergründig, sparte sich aber seinen Kommentar, sondern stapfte wieder zum Bug hinüber, um sich dort neben seinen Ordensbruder Einskaldir zu stellen. Der Rimmersmann hatte die Arme in die Hüfte gestemmt und grinste in den Wind. "Ha, lang ists her, seit ich das letzte Mal mit einem ordentlichen Schiff gesegelt bin. Die Seeluft wird meinen alten Knochen hoffentlich guttun." -"Den Knochen der Orks wird die Tatsache, dass du zur See fährst, zumindest garnicht gut bekommen." Der Nordmann brach in schallendes Gelächter aus und schlug seinem jungen Freund auf die Schultern. "Da magst du recht haben, Kamerad. Sollen die Galeeren ruhig kommen, meine Axt ist allzeit bereit, wenn es gegen Feinde aus Fleisch und Blut geht. Dieses Magiezeugs ist nichts für den alten Einskaldir." Arson klopfte sich auf seinen Runenbeutel. "Dafür bin ich ja hier." -"Leinen los!" Die beiden Krieger drehten sich um, sahen zu wie die Planke eingezogen und die Taue eingerollt wurden. Der Maat brüllte rauhbeinige Befehle über das Deck, während das Schiff sich ächzend in Bewegung setzte. Einskaldir seufzte. "Wohlan, die Reise beginnt. Auf zum Festland, auf nach Asu'a!" |
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22.05.2003, 15:28 | #221 | ||||||||||||
Superluemmel Beiträge: 3.057 |
Endlich erwachte Frost aus seiner Starre, schlug urplötzlich die Augen auf und griff nach seiner unter dem Mantel verborgenen Tasche. Mit geradezu gespenstischer Sicherheit tastete sich seine Hand blindlings durch das geordnete Chaos seiner Habseligkeiten um schließlich zusammen mit einem dunklen Stoffstreifen wieder zum Vorschein zu kommen. Sein Gesicht war starr wie das einer Statue, als er ohne mit der Wimper zu zucken die Tonscherben aus dem Fleisch zog und auf das Holz der Theke fallen ließ. Die Haut des Handballens beulte sich leicht aus, als der letzte Splitter in Begleitung eines Schwalls dunklen Blutes das Fleisch verließ um kurz darauf pochend auf der Theke zu landen. Grobe Handgriffe wickelten den Stoffstreifen fest um die kleinen Wunden und zogen ihn letztlich fest. Erneut glitt Frosts Hand unter seinen Mantel, um einen kleinen, ledernen Beutel von seinem Gürtel zu lösen. Ein paar Sekunden lang betrachtete der Waffenmeister schweigend den Inhalt des Beutels, dann stand er auf und warf ihn auf die Theke. "Ein kleines Dankeschön für eure Dienste", sagte er zum Wirt. Zwar befanden sich etwas mehr Münzen in dem Beutel, als er hätte zahlen müssen, doch Frost kümmerte sich nicht um derartige Kleinigkeiten. Immerhin hatte die Taverne in den letzten Tagen etwas leiden müssen. Eine kleine Extraspende kam dem alten Tavernenbesitzer sicherlich recht. In aller Seelenruhe rückte Frost seinen Mantel zurecht, bevor er sich an Esteron wandte. "Lasst uns aufbrechen. So wie ihr euch derzeit anstellt, überlebt ihr nicht einmal eine Begegnung mit ein paar Goblins. Und ich spreche nur von einer Begegnung, nicht einmal von einem Kampf. Es gibt noch viel zu lernen, mein junger Freund." |
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22.05.2003, 16:03 | #222 | ||||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Erst jetzt war auch der Wanderer aus seinen Gedanken gerissen worden. Langsam musterte Esteron den Waffenmeister, irgendwie konnte man nicht aus dem alten Mann schlau werden. In den Momenten wo sich die Seite des Generals in ihm zeigte, war alles so klar. Er kannte den Mann, doch er war wohl nicht mehr der alte. In Zeiten ohne den General, war alles so trüb, und er kannte den Mann nicht. Erst jetzt wieder, bemerkte der junge Mann. Das sich Frost über seine unbeholfene Art lustig zu machen schien. Wie vor ein paar Tagen im Wald. “ Ja, es ist wohl besser wenn wir aufbrechen. Wir wollen doch nicht das uns die Goblins schon in der Stadt auflauern. Wo ich doch so laut und unbeholfen bin.“, lächelte Esteron leicht säuerlich. Mit diesen Worten drehte sich Esteron von der Theke weg und wollte sich grade auf den Weg zur Tavernentür machen, als da dieser Kerl mit der hübschen Frau im Schlepptau die Treppe hinunter kam. Da war der Kerl ja wieder. Ohne ihn eines Blickes zu würdigen, schritt Esteron los und touchierte den Mann, der einen sehr ungepflegten Eindruck hinterlies, leicht mit der Schulter. “ Oh, Verzeihung.“ spie Esteron leicht gespielt aus. Dann blickte er zu Frost. “ Wie ich sehe, habt ihr recht. Ich bin ein wandelnder Troll. Unbeholfen wie eh und je.“ |
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22.05.2003, 16:38 | #223 | ||||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Noch eine Ganze Weile hatte Lehna geübt und auf Anweisung des Schwertmeisters so gut sie konnte ausgeführt. Gardiff war recht zufrieden mit der ersten Lehrstunde als er sie aufhören ließ und ein altes Schwertgehänge aus seinem Reisebündel fischte. „Wer eine Waffe führen will muss sie auch tragen“ grinste der Barde und machte sich daran die Treppe hinab zusteigen. Lehna die sich das Gehänge umlegte und das Schwert weg steckte folgte ihm kurz darauf. „Du stellst dich nicht schlecht an und mit etwas mehr Übung und Erfahrung wird aus dir bestimmt eine sehr gute Kämpferin werden.“ plauderte Gardiff als die beiden hinter der Theke wieder in den Schankraum traten. „Ich würde vorschlagen dass wir die Stadt verlassen und uns ein den Wäldern ein ungestörten Ort zum Trainieren suchen. Für das nächste brauchen wir mehr Plaaa ...“ weiter kam der junge Vagabund nicht da er von einem Kerl angerempelt wurde. „He passt doch auf ... habt ihr keine Augen im Kopf ?“ begann der Gildenlose rum zugrummeln und betrachtete sich den Typen genau welcher sich schon entschuldigt hatte und dem Krieger in der düsteren Rüstung etwas verbal hinüber warf. ...... Ich bin ein wandelnder Troll ... schnappte Gardiff nur auf und betrachtete den Gegenüber nun noch genauer. So haarig wie ein Troll sah er sicht aus auch wenn seine blonde Haarpracht nicht von schlechten Eltern war und insgesamt hatte der Mann nicht das Auftreten eines Trolls. „Mit Verlaub ihr seit zwar kein Troll aber etwas vorsichtiger und mit offenen Augen könntet ihr schon durch eure Umwelt tapsen.“ grinste der Barde den Kerl an. |
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22.05.2003, 17:11 | #224 | ||||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Esteron blickte den großen Kerl grinsend an, der Kerl konnte sogar sprechen. Esteron wollte es eben noch aussprechen, verkniff sich aber den dummen Spruch den er auf den Lippen hatte. Nein im Gegenteil. Diesmal blickte er den großen Kerl freundlich an. Er trug eine Lederrüstung die durch komische Platten verstärkt wurde. Über diese hatte er einen Umhang der aus einem kostbaren Pelz bestand. Das schien den Kerl aber nicht sonderlich zu stören denn, der Pelz stand ja gerade zu vor Dreck. Seine dunklen Haare fielen struppig ins das dunkle Gesicht. Blieben teilweise an den Bartstoppeln hängen. Dann blickte Esteron in die Augen seines Gegenübers. Sie stachen geradezu aus dem sonstigem Erscheinungsbild heraus. Blaugrau und kühl wie eine frostige Nacht. “ Gut gut. Beim nächsten Mal bestimmt. Doch nun tretet zur Seite. Oder wollt ihr mir weiterhin den Weg verwehren?“ Esteron blickte mit einem unschuldigem Lächeln zu der hübschen Frau und trat energisch einen Schritt nach vorn. “Kommt ihr Frost?“ |
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22.05.2003, 17:56 | #225 | ||||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Gardiffs Schwert fand seinen Platz neben ihren Dolchen, wenig später wurden die Waffen wieder von ihrem Umhang verborgen. Langsam folgte sie dem Waldstreicher nach unten. In die Natur sollte es gehen... Das war ihr nur recht. Es war zwar nicht gerade sicher außerhalb der Stadt, Banditen und vielleicht sogar Schlimmeres trieben dort ihr Unwesen. Aber hier in der Stadt waren der Kult, die Inquisition und vielleicht auch der Tavernenkiller. Außerdem trieben sich die Schlägerbanden jetzt schon im oberen Viertel herum... Also war es ziemlich egal wo sie sich aufhielten. Gorthar war überall gefährlich. Im Schankraum wurde Gardiff dann 'zufällig' von dem Begleiter dieses dunklen Kriegers angerempelt, was der Waldstreicher mit einer spitzen Bemerkung quittierte. Na toll, dieser übermütige Junge. Er hatte Glück dass sie sich nicht im Armenviertel befanden, dort hätte es leicht Tote geben können nur wegen dieser Bemerkung... Der Anrempelheini antwortete allerdings ebenfalls nicht gerade friedlich, stattdessen ziemlich provokativ, wobei er Lehna unschuldig anlächelte. Die junge Frau trat unsicher einen Schritt zurück, hoffendlich stellte Gardiff jetzt keinen Unsinn an... Doch genau das tat er. "Ihr solltet Eure Klappe nicht so weit aufreißen, sonst liegt Eure Zunge so frei und ungeschützt...", antwortete der Waldstreicher und grinste verschlagen. Verdammt. Hoffendlich ging das noch gut aus. Gardiff ritt sich hier vielleicht in einen ziemlich großen Dunghaufen, ohne es zu merken. Er kannte Gorthar scheinbar nicht. Wobei der schwarz gepanzerte Krieger und sein Begleiter, mit dem sich Gardiff stritt, vom Akzent her nicht aus Gorthar zu stammen schienen. Ob das nun gut oder schlecht war, da war sich Lehna nicht sicher, und eigentlich legte sie auch keinen Wert darauf es um jeden Preis herauszufinden... "Gardiff, lass... Bitte..." Sie warf dem Waldstreicher einen flehenden Blick zu, doch leider schien diesen die Meinung seiner Begleiterin nicht wirklich zu interessieren... |
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