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Das Kastell des ZuX # 19
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07.06.2003, 13:53 #176
shark1259
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shark sah von seinem Teller hoch. Er hatte ihn schon fast gelehrt, da kam einer an und sprach ihn an. Sofort hatte ihn shark an seiner Stimme erkannt. Es war sein Freund Rock.

"Natürlich dürft ihr euch setzen. Warum denn auch nicht?"

shark versuchte seine Stimme genauso uninteressiert zu halten, wie es Rock bei der Frage gehalten hatte und zeigte seine Freude, Rock, einen seiner ältesten und besten Freunde hier, wiederzusehen kaum.

Doch nicht lange wurde es so gehalten. Rock begann mit der "richtigen Begrüßung" und auch shark zeigte seine Freude, stand auf und umarmte seinen Freund brüderlich.

"Ach freut es mich dich wieder zu sehen. So lange ist es her. Ich hab mich gefühlt als hätte ich einen Bruder für lange Zeit nicht gesehen.
Mir gehts jetzt wieder gut, ich hatte lange Zeit eine schlechte Phase, doch nun bin ich wieder im Kastell und froh zuhause zu sein.
Aber lasst euch ansehen."


Verwundert musterte shark ihn. Wie sah der denn aus? Seine Statur war gleich kräftig wie eigentlich immer. Doch was war mit seinen Augen. Oder was war nicht damit? Sie waren nicht da. Man konnte sie nicht sehen?

"Doch sagt, was ist mit euren Augen los? Ich kann sie nicht sehen?"
07.06.2003, 14:07 #177
TheRock
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Glücklich seinen besten Freund wieder mal getroffen zu haben hatte er ihn begrüßt, als Shark aber dessen Augen entdeckte, wusste er erst gar nicht was dieser meinte, bis ihm dann wieder einfiehl dass seine Augen ja unsichtbar für normalserbliche Augen waren, die Dämonen konnten sie bestimmt sehen.. oder zumindest erahnen..

Nun ja, ich weiß es selbst nicht so genau, ich wachte eines Tages auf, lag so auf einen Tisch gefesselt und Arctus, ein recht neuer Bewohner dieses Hauses hatte mich aufgeschlitzt und solche Sachen wie Mein Herz und die Augen entfernt... ich war erst vollkommen irritiert und lag dort Tage lang auf diesem Tisch... bis ich auf einmal in die Kellergewölbe geleitet wurde um mich zu waschen, die grobe Narbe hat mit der Don Esteban entfernt, du glaubst es bestimmt nicht, einfach so indem er seine Hand auf meinen Kopf gelegt hat...

Irgendwie war der Hohe Schwarzmagier in eine Art Plauderphase gekommen, das war eigentlich nicht so seine Art, was er wohl auch dann selber realisierte...
Öhm.. naja, zumindest hat mir dieser ungehobelte frische Magier meine Augen in so einer Sauce gebadet und sie dadurch fürs Menschliche Auge unsichtbar gemacht...
Nun wollte ich noch Don Esteban oder ihn fragen ob ich die Augen auch kraft meines Willens wieder sichtbar machen kann, denn das wäre schon ein schön schauerlicher Effekt, wenn meine Augen so einfach beim Reden verschwinden...


Diese letzten Worte nahmen Formen in seinen Gedanken an, kleine unbedeutende Anhänger Innos... arme Bauern.. alle würden sie fliehen wenn er sich mit ihnen unterhielt...
Huaaahaaaaahahaaaaaaaaa.
Völlig Ruckartig kam der hohe Schwarzmagier wieder in die Realität zurück, raus aus dem Traumreich, raus aus den herrlichen Erinnerungen...
07.06.2003, 14:18 #178
shark1259
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Erschrocken war er zwar im ersten Moment gewesen, doch schnell hatte shark sich daran gewöhnt. Er fand nichts schlimmes daran. Schon so viele seltsame Sachen waren ihm wiederfahren und als er das Wort Arctus gehört hatte war ihm alles klar. Dieser Junge hatte etwas magisches an sich, was shark nicht verstehen konnte. Er hatte schon jetzt Angst, wenn dieser die Magie der Schwarzen Magier beherrschte, denn wer wusste, was er mit dieser alles anstellen würde. Doch zugleich freute er sich auf jenen Tag, an dem er mit Arctus an der Seite zaubern konnte.

Und als Rock das mit dem verschwinden lassen erzählt hatte musste shark auch lachen.

"Das wäre sicher sehr nützlich. Und vor allem witzig.
Doch erzählt mir, wie hat es sich angefühlt? Aufgeschlitzt zu werden, stell ich mir nicht gerade angenehm vor? Und wie hat es Arctus zu stande gebracht, dass ihr nicht in das Reich unseres mächtigen Meisters eingekehrt seit?"
07.06.2003, 14:41 #179
TheRock
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Etwas erstaunt darüber dass Shark so ruhig geblieben war schaffte er es trotzdem normal antworten zu können...

Nun ja, Arctus hat mir ja damit ich am leben bleibe dieses Dämonenherz eingepflanzt, damit konnte mein Körper den hohen Bluverlust schnell wieder wett machen und auch so war das Herz besser als mein Menschenherz... und als er gesehn hat dass ich da Platz für zwei davon habe.. hatte ich auf einmal zwei
Mit einem leichten Schmunzeln auf den Lippen fuhr Rock fort..
Es war schon etwas seltsam, ich habe auch meinen Magen und verschiedene andere Organe gehört, das reinste Orchester hab ich da im Unterlaib..
Aber den Schnitt habe ich gar nicht so recht gespürt, vielleicht hat mein Körper auch einfach alle Nerven in dem Bereich abgestellt da ich sonst daran gestoben wäre..
Es war schon seltsam... aber als ich dann so mit der Narbe auf dem Bauch durchs Kastell gelaufne bin konnte ich noch immer in mich hineinsehen.. manchmal hing auch ein Stück meines Darms zwischen den einzelnen Fäden raus... ein seltsames Gefühl...


Die Augen leuchteten plötzlich erst blendend weiß auf, gingen dann langsam ins rote über und blieben so eine kurze Zeit, sie veränderten sich genau dann als er wieder daran dachte wie er entführt worden war..
Mit diesem Arctus würde er noch das ein oder andere Wörtchen wehcseln müssen...
Wäre Rock nicht mit einem recht strken Geist und dem Wesen seines Vaters ausgestattet, so wäre sein Ehrgefühl und Stolz wohl unheilbar verletzt gewesen... Die grausamsten Szenen spielten sich dort in Rocks Kopf ab, wenn diese ans Tageslicht gekommen wäre, so wäre seine Lebenszeit wohl auf ein paar Sekunden verkürzt worden.. von jedem dem er begegnen könnte....

Seine Hände hatten sich an der Tischkannte festgekrallt, sie hatte jetzt starke Fugen an den Stellen wo seine Finger waren, seine Augen nahmen wieder ihren normalen unsichtbaren Zustand an, er hatte sich wieder etwas entspannt... Die Adern die im Inneren seiner Augenhölen saßen waren stark angeschwollen und pochten unter den Schlägen seiner zwei herzen wie ein Vulkan kurz vorm Ausbrechen...
Am Ende habe ich den ehrenwerten Don Esteban getroffen, er hat mich wieder geheilt.. ohne ihn würde ich entweder in einem der vieln Gänge liegen und langsam schwinden oder in Beliars Reich meinen Platz eingenommen haben..

Das Gemüt von Albus' Sohn hatte sich wieder fast auf ein Normalmaß geregelt, er war schon fast wieder in der Lage normal ohne Gedanken an Arctus hier zu sitzen und zu konversieren...
Wo warst du eigentlich? Ich habe dich sehr lange nicht gesehen..
07.06.2003, 15:34 #180
shark1259
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shark hatte wieder die beiden Seiten seiner Seele in sich bemerkt. Die eine, ruhig und zurückhaltend, sie hatte einen gewissen grad von Furcht in ihn gelassen. shark machte sich mit diesem Teil sorgen um seinen Freund. Er hatte gespürt wie der Hass und auch die Angst in seinem Freund hoch gekommen waren und das hatte ihm sorgen bereitet.
Doch der andere Teil. Der hatte eine gewisse zufriedenheit verspürt. Den Hass aufgesogen. Durch die Angst gewachsen. Rock hatte Sachen an sich, die shark an dessen Vater erinnerten. Sie waren hinterhältig und böse. Und das gefiel shark. Rock entwickelte sich ähnlich wie er. Durch diese Traumwelt war er härter geworden und irgendwie anders. Der "gute" Teil hatte sogar etwas angst vor ihm.

An höllisches Grinsen glitt über sharks gesicht. Und seine Hand fuhr über seine Robe, wo sich darunter seine Kette befand.

"Ich war... auf Reisen.
Zuerst war ich mit einem gewissen Diego auf einer Insel vor Khorinis. Auf diesem Ausflug traf ich auch den ehrenwerten Don-Esteban wieder. Rock, er hat solche enormen Kräfte, dass kann ich dir gar nicht beschreiben. Nur mit einem Befehl hatte er über leben und über Tod gerichtet. Er ist zweifellos einer der größten Anhänger Beliars auf Erden."


shark sah seinem Freund bewundernd ins Gesicht. Sein Herz hatte schneller zu schlagen begonnen. Diese Kraft alles in seinen Händen zu halten. Diese unendliche Bosheit. sharks Lippen formten die Worte. "Nur ein Wort. Nur ein Wort und ein Lebewesen stirbt. BELIAR!"
Als shark wieder zur besinnung kam, hoffte er das Rock es nicht mitbekommen hatte.

shark griff zu dem Lappen, den er sich zuvor von einem Dämonen hatte bringen lassen. Sein Schwert nahm er aus der Scheide und fing an es leicht zu polieren. Es war noch blutig von dem morden.
07.06.2003, 15:48 #181
TheRock
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Was war das gerade?? Komm schon, nur noch einmal.. Etwas seltsames ist da gerade mit Shark geschehen.. doch was war es??
Er hatte sich definitiv verändert... doch in welche Richtung?
Ich könnte mir vorstellen dass er einer der größten Magier unseres Zeitalters ist, doch auch verschiedene andere Mitglieder unseres Zirkels sollten besser nicht verachtet werden...
Aber vor allem sollte sich dieser Arctus in acht nehmen.. Denn..


Halte ein, was denkst du da gerade??
Vater??
Begehe keine Fehler, es könnte deinen Untergang bedeuten!!
Aber wer..??
Denke an meine Worte......
Worte... Worte...

Dieses eine Wort klang lange in Rocks Ohren nach,
halt.. in seinen Ohren?? Nein.. in seinen ... Gedanken..
Wer hatte da gerade zu ihm gesprochen?? Sein Vater? Beliar? Ein Dämon?
Wären Rocks Augen Sichtbar gewesen, so hätten sie bestimmt glasig ausgesehen.. abwesend gewirkt..
Da zeigte sich ´dass seine Augen doch zu was nutze waren..
Shark reinigte seine Klinge, hatte aber ein Auge auf Rock gerichtet.. ihm wären die glasigen Augen nicht entgangen.. wären sie dort gewesen..
Und was hast du so auf der Insel erlebt, oder warum bist du überhaupt weg gewesen??

Mit den letzten Sätzen wollte er einen normalen gemütszustand vorspielen, er wollte nicht dass jemand seine Gedankengänge erführe.. zumindest noch nicht...
Er hatte auch kein leichtes kribbeln im Kopf verspürt was er sonst verspürte wenn seine Gedanken von einem Dämon gelesen wurden..
es gab also vorerst noch niemanden der etwas von seinen Gedanken oder dieser seltsamen Stimme wusste, bevor ER nicht wusste was es war, solte es auch kein anderer wissen.
07.06.2003, 16:14 #182
HoraXeduS
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Still sass Horaxedus im Gras vor dem Kastell und starrte an der hassgeliebten Übungspuppe vorbei auf den Horizont. Es war, als hätte sich eine geheimnisvolle Starre über die Insel gelegt, als habe jemand die Zeit angehalten. Der Schwarzmagier rührte sich nicht, doch die tatenlose Ruhe, mit der er hier trocken und sicher vor seiner steinigen Heimat herumhockte, behagte ihm nicht. Er war es gewohnt, die Dinge am Laufen zu halten, in vorwärtsgerichteter Bewegung. Süsses Nichtstun war ihm eigentlich immer ein Greuel gewesen.

All das Training, die Übungungen, alles Kämpfen und Keuchen hatten die aufkommende Unruhe des Magiers nicht stoppen können. Horaxedus erhob sich und griff zu seiner Weste, um sie überzuziehen. Schliesslich schob er die Puppe dichter an die Mauer und warf sein Bündel über. Noch einmal suchte sein Blick den Horizont, dann packte der Schwarzmagier seinen Kampfstab und rannte los, den langen Weg Richtung Tal.
07.06.2003, 16:26 #183
shark1259
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Einen Schleifstein.

Ein Dämon hatte den Wunsch gehört und kam wenige Minuten später mit dem benötigten zurück. Langsam begann shark das glänzend polierte Schwert zu schärfen. Immer wieder fuhr mit einem Finger über die Schneide um zu testen ob sie schon scharf genug war, doch im Moment befriedigte kein Ergebnis seinen Willen. Sie sollte so scharf sein, dass man einen Grashalm in zwei Teile hätte zerschneiden können. shark wurde immer unruhiger.
Und Rock bemerkte es. Doch auch in Rock ging etwas vor. Es war ein seltsamer Tag heute.

"Diego ist ein bekannter von mir und ich hatte ihm versprochen mitzugehen. Er versprach mir eine gute Entlohung für meine Dienste und da ich nicht sonderlich viel Geld hatte willigte ich ein. Doch mir hat die ganze Sache nicht wirklich behagt. Durch Don-Esteban fühlte ich mich sicherer, doch alle haben uns hass und angst erfüllt angesehen. Irgendwie hat es mir nicht behagt, doch..."

anderer seits hat es mir gefallen wie sie sich alle sorgen gemacht haben. Wie sie sich alle gefürchtet haben vor dem Zorn Beliars und vor dem Zorn Dons.

"... ach ich weiß nicht. Es war eigenartig. Und jetzt zuvor wäre ich fast gestorben. Ich hatte plötzlich wunden. Ich weiß nicht woher. Doch war ich nahe am verbluten. "

shark nahm sich sein Schwert und fuhr damit über seinen Arm. Es war scharf genug. Ein dünner roter Strich aus dem langsam warmes Blut kam und der immer weiter wurde blieb zurück.
shark grinste zufrieden.
07.06.2003, 17:00 #184
TheRock
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Welch ein seltsamer Mensch, schneidet sich selbst fast den Arm ab und grinst auch noch dabei...
Ein scharfes Schwert zu haben war schon wichtig, aber sich damit den Arm aufzuschneiden war nicht so ganz das was Rock sich unter einem normalen Menshen vorstellte... aber wer war schon normal?? Und vor allem.. wer von uns ZuXlern war schon normal??
Beim Anblick des Blutes wallte eine Woge aus Mordeslust durch Rocks Körper, er hatte das dringende Bedürfniss das Schwert zu nehmen ud einen um zu bringen.. Shark?? nein Shark nicht, so weit reichten seine Mordeslüste nicht, aber so ziemlich alle anderen hätte er jetzt gerne umgebracht, einfach nur so.. aus Spaß..
um das tiefrote, dickflüssige Blut zu sehen.. wie es aus den kleinen Adern rinnt und sich schön gleichmäßig auf dem Boden zu einer Spiegelnden Fläche ausbreitet..

Ahso... nun ja, ich hoffe wir können uns auch bald mal wieder an einer Jagt oder einer Reise versuchen, ich müsste mal wieder raus aus diesem Gebäude, es wird mir schon fast langweilig..

Er beobachtete Shark beim schleifen und dachte an sein eigenes Schwert.. er müsste es auch mal wieder in den Händen halten, ein wenig damit üben.. oder abschlachten..
irgendwas.. irgendwas grauenhaftes..
07.06.2003, 22:53 #185
Niac
Beiträge: 142

Es war ziemlich Spät in der Nacht und im Kastell war es dunkel und totenstill. Nur hin und wieder hörte man Dämonen, die durch die Räume huschten und einen leisen Windhauch, der sich leise und wie eine seidenweiche Hand auf dem Gesicht niederlegte.
Eben hatte er sich im Kastell materialisiert und schon war Cain zusammengebrochen. Er konnte nichtmehr. Das war alles zu viel für ihn gewesen. Erst diese wie der echte Cain es genannt hatte Seelenverschmelzung" und dann noch das Zusammentreffen mit dem echten Cain. Das war einfach zu viel für ihn gewesen und so erlag er seinen Träumen und verschwand in seinen Gedanken.
Niac übernahm. Der Boden war leicht mit Staub überdeckt und war kalt. Niac stand auf und sah mit seinen rot-glühenden Augen einmal um sich herum. Niemand war zu sehen und dadurch konnte er abschätzen, dass es wirklich ziemlich Spät sein musste. Er machte sich auf den Weg auf sein Zimmer, wo er sich an den Holztisch setzte und nur durch eine Andeutung seiner Gedanken kahm wie durch Geisterhand ein Becher mit kühlem, frisch gezapfen Bier vor ihm.
Er setzte es an die Lippen und ließ das kühlende Nass die Kehle hinuntergleiten. Sein Kehlkopf bewegte sich rauf und runter im Tackt der Flüssigkeit, die er hinunterschluckte. Das Bier schmeckte sehr gut, wie fast alles aus dem Kastell, doch wollte er nicht wissen, von wo sie es herbezogen. So nahm er sich eines der Bücher über das Kastell, die er aus der Bibliothek geliehen hatte hinaus und setzte sich wieder. Er schlug das Buch auf und suchte sich sein Lesezeichen, ein alter Lederfetzen, den er benutze um dort weiterzulesen, wo er das letzte mal aufgehört hatte. Cain schlief tief und fest.
08.06.2003, 13:43 #186
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Der Geruch des Todes haftete Horaxedus an, als er zum Kastell zurückkehrte. Geschwind zog der Schwarzmagier durch das Tor und weiter strammen Schrittes in die Eingangshalle, wo er nur kurz vor dem Steinernen Dämonen innehielt und zur Ehrerbietung sein verschwitztes Haupt flüchtig senkte.

Niemand hatte von Horaxedus' Ankunft Kenntnis genommen. Niemand jedenfalls ausser den Skeletten am Eingangstor, die auch ohne Geruchssinn sofort Bescheid wussten. Und hätte man Ihnen damals noch einen Rest von Mimik auf Ihren knöchernen Gesichtern belassen, man hätte in dem Augenblick, als Horaxedus mit prall gefülltem Bündel zwischen den knöchernen Torwächtern hindurch geschritten war, zugleich den Ausdruck angewiderten Entsetzens als auch des gehässigen Grinsens unter ihnen ausmachen können. Erbärmlich und mahnend, wie sie aber nunmal dort angeschlagen hingen, waren die Gerippe leider nicht einmal in der Lage, sich ihre nicht vorhandenen Phantomnasen zuzuhalten.

Inzwischen war der Glasmacher die Treppe hinauf in das erste Stockwerk geschritten und schloss soeben seine Zimmertür hinter sich. Horaxedus wurde wohlig zumute bei dem Gedanken an sein Bündel, das ihm schwer und summend den gebeugten Rücken massierte. Doch wohin mit der toten und zugleich lebendigen Fracht? Nachdenklich stand der Magier vor seinem Schrank und hielt bereits die geöffnete Tür in der Hand, als er sich stirnrunzelnd eingestehen musste, dass dies wohl nicht der geeignete Platz sein würde.

Unter dem Bett vielleicht? Nein, das war auch zu umständlich. Kurzentschlossen, weil ungeduldig ging Horaxedus schliesslich zum Fenster und öffnete es vorsichtig. Dann nahm er das kostbare Bündel von der Schulter und rollte es samt Inhalt auf dem äusseren Fenstersims in der Sonne aus.

Nachdem er das Fenster wieder geschlossen hatte, trat der Schwarzmagier einen Schritt zurück und betrachtete mit verschränkten Armen und zufriedenem Gesicht sein Werk. Wann immer er wollte, würde er jetzt hinausschauen und sich all die schönen Fliegen anschauen können. Offenbar mochten sie junge Molerats.
08.06.2003, 20:38 #187
olirie
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Olirie legte das Buch zur Seite, es war doch nicht so interessant, wie er gedacht hatte. Der Hohe Schwarzmagier verließ die Bibliothek und ging ins Refektorium, in welchem er sich an seinen üblichen Platz setzte und eine gegrillte Schafshachse mit Oliven und Bohnen bestellte. Als Getränk wünschte er sich einen frisch gepressten Apfelsaft. Die Mahlzeit erschien prompt und olirie konnte beginnen, sie zu verspeisen.

Sobald der Teller geleert war, stand der Hohe Schwarzmagier auf und ließ abräumen. Dann verließ er das Refektorium und ging in sein Zimmer. Er hatte beschlossen, etwas jagen zu gehen. Olirie nahm sein Schwert und verließ dann wieder sein Zimmer und darauf hin auch gleich das Kastell.
09.06.2003, 14:16 #188
shark1259
Beiträge: 1.033

Lange, sehr lange noch, waren der Hohe Schwarzmagier Rock und shark noch an dem Tisch gesessen. Gelacht und gescherzt, so wie auch ernst gesprochen, wurde nicht wenig an jenem Abend. Doch waren sie auch irgendwann wieder in ihre Zimmer zurück geflüchtet und hatten sich ausgeruht. Jedoch nicht ohne ein Treffen in der Zukunft zu fixieren. Und die Zeit war es nun um diesen Termin einzuhalten.

shark kam etwas spät aus seinem Zimmer heraus. Er hatte noch nachdenken müssen, bevor er sich wieder in die "Welt" hinauswagte. Nach dem üblichen Gang die Treppe hinunter und ins Refektorium stellte er fest, dass Rock auch noch nicht da war.
shark entschloss sich deswegen mal ein ausgibieges Frühstück zu sich zu nehmen, denn irgendwie hatte er das gefühl, dieser Tag würde mehr Kräfte von ihm brauchen, als er es zu vermuten ließ.
Ein Dämon brachte, ein paar minuten nach dem er sich es in seinen Kopf gehämmert hatte, das gewünschte Brot, den Käse, den Schinken und eine Flasche mit Bier.
Genüsslich schnitt er sich eine Scheibe brot herunter, belegte sie dick mit Käse und Schinken und biss kräftig ab. Wie immer schmeckte es hervorragend. Die dämonen wussten auch wie man alles herstellte.
09.06.2003, 14:27 #189
TheRock
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Gähnend verließ Rock sein Zimmer, war heute nicht was??
Ach ja, er war wieder mit Shark zum Frühstück verabredet..
Mit festem Schritt durchquerte er das halbe Kastell bis er schließlich vor dem Refektorium stand, ein BLick ins Innere und er hatte auch schon seinen Freund entdeckt...
Er ließ sich neben ihm nieder, brachte es aber nicht fertig sich etwas zu bestellen, er ar noch vom Abend voll...
Guten Morgen mein Freund, gut ausgeruht?

Er war schon kräftig am futtern und sah auch nicht gerade bereits gesättigt aus...
Der hat n guten Hunger...
Rock bemerkte dass er sich voll ausgerüstet hatte, unbewusst beim aufstehen und anziehen musste er Amulett, Dolch,Schwert sowie alle Runen mitgenommen haben...
Bereit wie für eine Wanderung oder dergleichen...
09.06.2003, 14:39 #190
shark1259
Beiträge: 1.033

shark sah kurz auf und schluckte. Freudig begrüßte er Rock. Ohne lang zu überlegen aß er etwas schneller als zuvor fertig. Er sah sich einmal ganz kurz im Refektorium um. Es war nicht sonderlich viel los hier. Warum auch, um diese uhrzeit? Ein paar Dämonen schwirrten lautlos umher und hinten in einer Ecke unterhielten sich ein paar Leute. Die Tische waren alle unbedeckt und sauber. An dem einen oder anderen schrubbte ein Dämon. Auf den Bänken saßen kaum Leute. Die Decke, viele Meter über ihren Köpfen, gab jedoch das kleinste Geräusch wieder zurück. Es war eine riesige Halle. shark war sie nie so riesig vorgekommen, aber sie war es. Es waren hier sicher gute 30 Tische. An jedem hatten wiederum sicherlich Zehn Menschen Platz, wenn nicht mehr. Hier könnte man durchaus mal etwas veranstalten. Platz genug wäre für einige Leute. Doch haste shark normalerweise ja jeden Trubel.
Das Essen war verspeist. shark sah Rock kurz an. Er sah die Augen wieder nicht, doch war er gar nicht erst verwundert darüber. Er wusste ja trotzdem, dass Rock die seinen sah. Wie er ihn mit dem Blick durchbohrte.

"Lass uns gehen."

Ohne ein weiteres Wort standen die beiden Magier des Kastells auf und verließen ihre Heimat.
09.06.2003, 15:13 #191
Zloin
Beiträge: 998

Nach getaner Baderei verliessen Nâr und Zloin die Badestube und machten sich auf in ihr Zimmer. Der Rattenkäfig wurde mit Fressalien gefüllt und Nâr dort versorgt. Sie sprang zuerst im Laufrad herum und machte sich dann hinter die leckeren Körner. Zloin bemerkte freudig, dass Dämon seine Robe gewaschen und geflickt hatte. Sie war fast wie neu und roch fein nach Rosenblüten.

Zloin schlüpfte in die Robe, nahm sich die Untotenrune und ging in einen der Übungsräume.
Sein heutiges Ziel war, den Spruch einigermassen zu zaubern. Er hatte die Rune in der rechten Hand und setzte die ganze Kraft in die Rune. Dann fuchtelte er mit den Armen in der Luft. Am Schluss hielt er die Hände senkrecht nach vorn und wartete. Aus dem Boden quoll schwarzer dickflüssiger Saft. Es sah wie Pech aus. Doch mehr als eine Pfütze bildete er auch nicht. Erster Fehlschlag.

Er probierte die Prozedur noch einmal, noch einmal und noch einmal. Es passierte immer dasselbe. Warum bloss?

Auch der Nächste Versuch platzte. Wieder schwarze Flüssigkeit. Er hatte keine Ahnung warum und flüchtete in das Refektorium um sich zu stärken, denn das Üben ging auf die Nerven und die Muskeln.
09.06.2003, 17:50 #192
TheRock
Beiträge: 611

Eine große rote Säule aus wirbelndem Rauch erschien in der Eingangshalle über dem nun leuchtenden Pentagramm, ein Windzug strich durch das Kastell. Shark und Rock materialisierten sich gleichzeitig in dem Rauch... langsam senkte sich der Rauch auf den Boden und verschwand bald.
Man was hast du dir dabei gedacht Rock??

Sofort wurde Rock von seinem Freund angeschrien, doch das war ja ganz verständlich nach so einer Aktion..
Ich dachte der Typ wäre mein Vater gesesen.. ich dachte er wäre wieder zurück gekehrt und da musste ich ihn angreifen.. wäre es mein Vater gesesen, so wie wir ihn in der einen Höhle getroffen haben.. dann hätte es böse enden können.. für alle die dort waren.

Shark hatte sich auch schon wieder etwas abgeregt.. Rock hatte nun jedoch das Bedürfniss sich ein wenig auszuruhen..
Er verabschiedete sich noch kurz von Shark und verschwand dnn auf sein Zimmer, auch Shark begab sich auf sein Zimmer..
Der Hohe Schwarzmagier saß noch kurz am Fenster bei einem Glas Wein, dann schlief er auch schon ein...
09.06.2003, 19:34 #193
Erzengel
Beiträge: 1.667

Kain musste wohl über den Büchern eingeschlafen sein, hoffentlich hatte er dabei keinen Sabberfleck hinterlassen. Der Hohe Novice hievte seinen Oberkörper samt Arme und Kopf vom Lesepult und stieß ein leises, dahingehauchtes "Zurück" aus und ehe er sich versah waren die harten Kissen verschwunden. Müde schleppte er sich zu seinem alten Zimmer und öffnete erschöpft die Tür. Mit einem mal schoss Adrenalin in seinen Körper und schärfte seine Sinne, seine Müdigkeit war vergessen, als er der endlosen Karglandschaft entgegenblickte. Dieses Brachland weckte Erinnerungen, die er nie selbst erlebt hatte, es waren Gedanken von... von... "Meinem Vater" Sein geflügeltes Ich... wiedereinmal... "Besser gesagt von unserem Vater, zumindest sollte er sie gehabt haben, wenn er denn existiert hätte."
"Er war ein dummer Narr."
"Er wäre vielleicht gewesen, wenn es ihn gegeben hätte oder deine Mutter oder Belzusia..."
"Willst du mir sagen, ich wurde nicht geboren? Alles hat einen Vater und eine Mutter, oder zumindest einen Schöpfer oder einen Urheber, wie man es nennen will."
"Das sind die Regeln, die man dich und alle anderen Menschen gelehrt hat, beweise es mir."
"Was willst du denn noch, außer der Tatsache, das alles und jeder einen Vater oder Schöpfer hat?"
"Nur weil alles, was bisher geschaffen wurde, geboren wurde, muss alles, was noch geschaffen wird, geboren werden? Was ist Magie? Mit Ausnahmen? Dingen die Regeln brechen? Was ist damit?"
"Dann beweise du mir doch das Gegenteil?"
"Ich? Beiweisen? Du selbst bist der Beweis, vielmehr wir sind der Beweis."
"Du willst mir sagen, das ein ganzes Königreich nie existiert hat?"
"Ist das so schwer zu glauben? Von dir... von mir in deinem Alter hatte ich mehr erwartet."
"Nimm mal die Welt als Beispiel, so ziemlich jeder hat schon einmal von den Diolyninseln im Oncarameer gehört, doch warst du selbst schon mal dort? Nein! Doch du glaubst es allen, weil absolut jeder davon erzählt und es Bücher darüber gibt. Aber hast du es jemals gesehen? Mit deinen eigenen Augen gesehen?"
"Nein... Aber... ... ..."
"Traue nur dir selbst."
"Dann muss ich dir ja nicht glauben."
"Ich bin du, das hatten wir doch schon."
"..."
"Wie dem auch sei... dies was du hier siehst ist Belzusia..."
"Wieso sollte ich dir meinen Glauben schenken?"
"Du musst es nicht glauben, ich will es dir nur zeigen. Nun folge mir."
Der Geflügelte erhob sich in die Lüfte und forderte Kain auf ihm zu folgen. "Sag mir wie!"
"Wozu hast du Flügel?"
Kain schaute an sich selbst über die Schulter und erblickte große, weiß gefiederte Schwingen. Nun erst nahm er sie wirklich war, Blut strömte durch sie hindurch und pumpte sie auf, wie die Flügel eines jungen Schmetterlings. Es fühlte sich an, als ob die Flügel schon immer da gewesen wären, aber gleichzeitig schienen die Bewegungen mit ihnen wie die eines Neugeborenen, dennoch folgte Kain seinem anderem ich in die Luft.

"Nun sind wir weit genug geflogen, sieh dich um." Ein schier endloses Brachland zog sich hin, bis zum Horizont.
"Das ist es, was die Menschen Belzusia nennen. Ein bedauerliches Ödland, ausgebeutet und leer. Alles hier wurde verschlungen."
"Verschlungen von was? Von wem?
"Sieh selbst."
Alles was Kain sehen konnte war ein großer See, der doch so klein wirkte, inmitten des Brachlands. "Es sieht nach nichts aus, doch drehen wir die Zeit ein wenig zurück, nicht weit, nur ein paar Jahrtausende." In einem grünen Blitz lösten die beiden sich auf und erschienen wieder, doch diese mal war das Land noch grün, Wälder zierten nun den Horizont. "Dies ist der letzte Moment, des Königreiches Belzusia. Hier sind wir nun, kurz bevor Menschen und Tiere, selbst Paläste und ganze Gebirgsketten davongerissen werden... Es ist wie ein Vorbote der Apokalypse, da jeder, der davon weiß davon getötet wurde trägt dieses Phänomen keinen Namen, doch wir kennen den Auslöser. Doch wie gesagt, siehe selbst.
Ein einzelnes kleines Mädchen in der Robe einer Nonne ging auf den See zu, den Kain bereits zuvor gesehen hatte. Es war der heilige See Adanos, erschaffen aus seinen Tränen der Trauer und dem Wasser des Gletscher Kadaar, der See Adanum. Auch wenn er klein schien, so war er groß, wohl eher tief als breit. Obwohl das kleine Mädchen den See noch nicht einmal berührte hatte, schlug er auffällig hohe Wellen, daraufhin bekam das Mädchen Angst und rannte, so schnell sie nur konnte davon. Dann schoss eine gigantische Wassersäule aus dem See nach oben, die selbst Kains Höhe erreichte und ihn fast erwischt hätte, wäre er nicht ausgewichen. Danach wurde das nach oben strömende langsamer bis es schließlich stoppte, alles schien für einen letzten Moment stillzustehen nichts bewegte sich, jeder schien wie durch Panik paralysiert, dann war der letzte Atemzug getan. Die Wassermassen fielen nach unten und die Starre war vorüber, jeder rannte oder versuchte verzweifelt sich hinfort zu teleportieren, doch es war sinnlos, zu spät. Kain stand nun zwischen den panischen Menschenmassen und machte keine Bewegung. Das Wasser erreichte ihn und... er erwachte... in der Bibliothek über einem Buch ohne Sabberfleck...
10.06.2003, 20:00 #194
Don-Esteban
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Lange hatte Don-Esteban geschwiegen. Nur ein Glas Wein hielt er in der Hand. Ob Arctus enttäuscht war darüber, daß er nun nicht sah, was sich der Hohepriester interessantes bestellte? Egal. Don-Esteban ging seiner Lieblingsbeschäftigung nach. Nein, nicht das Trinken von Wein, sondern das Beobachten des hin und her schwankenden Inhalts. War er nicht eine Metapher für das Leben ansich. Irgendjemand schüttelte und man selbst wurde von einer Schwierigkeit in die nächste geworfen, war den Fährnissen des Lebens hilflos ausgesetzt. Immer, wenn man glaubte, man habe alles im Griff, entkam einem der sicher geglaubte Halt und alles, was blieb, waren nur die losen Strohhalme in der Hand.
Das Glas Wein als Metapher für das Leben ansich... Vielleicht war das Leben selber nur eine Metapher für irgendetwas anderes? Doch für was? Diese Frage glich der Suche nach dem Stein der Weisen. Niemand fand ihn und viele glaubten, er hätte nie existiert, sei nur ein Hirngespinst. Doch Don-Esteban hatte das Gefühl, daß, wenn er dies herausfand, frei von allem sein würde. Dann würde alles klar vor ihm liegen und er konnte all den Unwägbarkeiten, die das Leben für ihn bereit hielt, ruhig ins Auge sehen. War es das, was Götter von Menschen unterschied? Die Kontrolle über das Schicksal? Oder kontrollierten sie auch nur das von anderen, wenn überhaupt? Waren die Menschen für sie, wie für diese ein paar Ameisen, die sich mit einem Stöckchen auf jeden beliebigen Weg schubsen ließen?
Er wischte sich in einer Geste über die Augen, hob das Weinglas und nahm einen Zug des schweren, süßen Weines. Dann wandte er sich Arctus zu.

"Du willst wissen, von wem ich meine Kenntnisse habe? Ich habe sie hier, im Kastell gesammelt, in der Bibliothek, die keinen Anfang und kein Ende hat. Doch alleine, ohne Hilfe wäre es mir nie bestimmt gewesen, das zu werden, was ich nun bin."
Er hielt kurz inne und dachte über die eigenen Worte nach. Und ob es ihm bestimmt war. Das ging eindeutig aus den Aufzeichnungen des alten Magiers hervor. Doch konnte er dies dem jungen, wißbegierigen Magier sagen? Nein, das war für Niemandes Ohren bestimmt.
"Der Schattendämon überwachte mein Studium und brachte mir bei, die Gabe, die Beliar mir Unwürdigem verliehen hatte, zu nutzen, sie zum Vorteil des Zirkels anzuwenden. Ja, zum Vorteil des Zirkels, nicht zu meinem eigenen. Denn an Eigennutz ist Beliar nicht interessiert. Er verschwendet seine Aufmerksamkeit nicht." Daß ihn der Schattendämon überwachte und das bis zum heutigen Tag, sagte er nicht. Daß jeder Schwarzmagier eines Tages erkennen mußte, was er für seine Fähigkeiten geopfert hatte, war eben die Sache jedes einzelnen. Und wahrscheinlich hätte Arctus dergleichen auch gar nicht hören wollen.
Oder sollte er ihn lieber vor dem Schattendämonen warnen? Nein, das hätte entweder Konsequenzen für ihn selber oder es würde sowieso nichts fruchten. War es nicht feige, lediglich mit Andeutungen und oberflächlichem Gerede Arctus' Wissbegier zu füttern? Was war nur aus ihm geworden! Ein Schwarzmagier, ja, genau das. Hinterhältig, sich in Andeutugnen verlierend, nie mehr als nötig preisgebend, voller dunkler Geheimnisse, voller Zweifel, Selbstzweifel, die er mit niemandem teilen konnte. Mit niemandem? Nunja... da war noch meditate, die ebenfalls engen Kontakt zur Welt des Todes hielt, sie wußte mehr über solche Dinge, als andere, auch als er selbst. Vielleicht sollte er ihr und ihrem Turm einen Besuch abstatten. Ja, vielleicht...
Vorher würde er Arctus wenigstens beibringen, ein helles Licht zu wirken. Kein Wunder, daß dieser Zauber als der einfachste galt. Licht gab immer Hoffnung. In der Dunkelheit, während des Alleinseins. Es vertrieb Unsicherheit und machte Mut. Und hier gab es Hoffnung auf das Gelingen schwierigerer Zauber.

"Wir sollten bald beginnen mit deiner Ausbildung. Am Anfang steht das Wirken eines einfachen Lichtzaubers. Ich denke, der Innenhof bei Nacht wird das geeignete Übungsfeld sein. Dort kann man sitzen und ein kühler Luftzug hält einen wach."
10.06.2003, 20:08 #195
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Auf dem Weg ins Refktorium überfielen Horaxedus ernsthafte Zweifel. Beinahe wäre er die Treppe hinuntergepurzelt vor Verwirrung. Doch unten angekommen, schaffte er es gekonnt, sich zur Seite zu wenden und gezielt auf seine Werkstatt zuzusteuern. Flink die Tür geöffnet, was für ein jungfräulicher Ort! Ruhe und Frieden lagen über dem nagelneuen Ofen, nicht ein einziges schmutziges, benutztes Werkzeug zierte die lange Werkbank.

"Nicht ein einziges, verdammtes Werkzeug gibt es hier! Und der mühsam erbaute Ofen ist noch nicht ein einziges Mal entfacht worden!" In unbändiger Rage wanderte der Schwarzmagier von einer Ecke des Raumes in die andere und wieder zurück, wobei er mit der Faust gegen jede Wand, jedes Brett schlug, die seinen Weg säumten. "Was für eine armselige Werkstatt ist dies, in der ein Handwerker nicht einmal seiner Arbeit nachgehen kann? Wo ist das Holz? Verflucht nochmal..." Das seitwärts stehende Regal erhielt einen Tritt. "Wo ist das verdammte Holz?!!" Die Stimme des Glasmachers überschlug sich fast, als er wie besessen auf die hölzerne Arbeitsfläche einzutrommeln begann. "Oh, was für ein unnützer Ort!!!" Horaxedus schrie und fluchte noch eine geschlagene Viertelstunde, bevor er ein wenig erschöpft, aber um so zorniger von der kargen Einrichtung seiner Werkstatt abliess.

Doch plötzlich wandte er sich zur Tür. "Ich werde Feuer machen in diesem elenden Ofen, und wenn es das letzte ist, was ich tue!!" fluchte der Schwarzmagier und stapfte hinaus, ein Stück des Korridors hinunter, durch die Eingangshalle, hinaus aus dem Kastell. Und dort, auf der kleinen Wiese, fand er, was er brauchte. "Feuer und Flamme wirst Du nun bald sein", keuchte Horaxedus, als er die hölzerne Übungspuppe hochwuchtete und sich auf den Rücken lud. Auch den Übungsstab vergass er nicht. Dann wackelte er entschlossen zurück in das Gemäuer, direkt wieder in die Werkstatt. "So! Jetzt reicht es mir," schnaufte der Glasmacher und machte Anstalten, die schwere Puppe in den kompakten Doppelofen buchsieren zu wollen. Doch dann, ganz plötzlich, besann er sich eines besseren. Vorsichtig stellte er den hölzernen Gegner mitten im Raum auf, ging einige Schritte zurück und schloss die Tür der Werkstatt von innen. dann griff er sich den Kampfstab und legte seine verschwitzte Weste ab.

-ZACK!- schlug der Kampfstab auf der Hüfte der Übungspuppe ein, die sich unmittelbar zu wehren begann, doch den mit allerhand Hormonen vollgepumpten Magier an diesem Abend nicht zu überraschen vermochte. "Na, mein kleiner Abzugstrichterhaubenmann?" murmelte Horaxedus böse lächelnd, "wo bleibst Du denn nur?"

-ZACK!- traf der Kampfstab das zu kurz geratene Schienbein des hölzernen Männleins. "Oh-oh, Du armer Blasrohrgeselle!" fauchte der zornige Schwarzmagier gehässig, "Hat das sehr wehgetan? Soo sehr, ja?"

-ZACK!- -ZACK!- -ZACK!- klang es durch das Kastell. Der Glasmacher weihte offenbar seine Werkstatt ein. Und das tat er bis tief in die Nacht.
10.06.2003, 20:10 #196
Zloin
Beiträge: 998

In seinem Zimmer hatte er aus dem Buch herausgefunden, warum der Zauber nicht so funktionierte wie er sollte. Man muss sich von allem frei machen und sich seinen Zombie vorstellen, wie man ihn erschaffen will. Doch stärker als normal werden sie dadurch nicht. Nur auf das Aussehen hat man Einfluss.

"Kein Problem", dachte sich Zloin und verschwand in einem der Übungsräume. Die Rune war wie immer in der rechten Hand und er fuchtelte wie wild mit den Armen herum. In seinem Kopf war ein abscheuliches Bild von einem Untoten. Die Hälfte der Stirn war verbrannt, ein Stück Hirnschale war abgeschlagen und man konnte sein Hirn anschauen, welches violett gefärbt war, tausende von Narben über dem ganzen Körper, die Zähne waren verstellt und lagen meist übereinander, die Lippen waren aufgesprungen, die Augen waren eingedrückt, die Haare extrem zerzaust, das eine Beine kleiner als das andere und die Lumpen die er trug waren zerrissen und schmutzig.

Aus der Rune schoss pinker Magiestaub und formte zuerst den Körper. Danach kam die Farbe und die restlichen Details. Vor ihm stand plötzlich das Abbild von Zloins Vorstellung.
Der Zombie torkelte herum und schrie nach Blut. Doch ehe der Untote Zloin erkannte, warf ihm Zloin einige Schattenflammen zu, worauf der Untote in Flammen aufging und schreiend in Beliars Reich verschwand.
Zloin ging in sein Zimmer um zu lesen. Diesmal nahm er sich das Buch der Teleportation in die Hand. Es war nur ein Buch und beinhaltete auch nicht viel; dementsprechend musste das Teleportieren nicht sonderlich schwer sein.
10.06.2003, 21:36 #197
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Schon mehrer Tage war Scipio jetzt schon im Kastell und doch hatte noch keiner der Magier ihm helfen können. Lesen wollte er auch nicht mehr. Das einzige Buch das ihn zur Zeit beschäftigte war das des Windfetzers. Er musste diese Waffe finden und er würde sich sofort nachdem er wieder einem Arm hatte auf die Suche machen. Die im Buch verzeichnete Karte zur Zitadelle hat er bereis abgezeichnet.

Nur brauchte er zwei Arme für dieses Abenteuer und selbst dann war es nicht sicher ob es ihm gelingen würde den Windfetzer in seinem Besitz zu bringen.

Auf einem der Gänge begegnete ihm schließlich einer der Magier und auch wenn er nicht besonders mächtig zu sein schien, konnte er ihm vielleicht doch sagen, ob einer der anwesenden Schwarzmagier im Stande ist ihm einen zweiten Arm zu geben. Dieser konnte ihm in der Tat jemanden zuweisen. Don-Esteban. Scipio kannte ihn nur flüchtig, doch wusste er, dass der Don die nötige Macht inne hat um dem Waldstreicher zu helfen.

Also bedankte sich der Gildenlose und durchstreifte das Kastell auf der Suche nach dem Don.
10.06.2003, 22:10 #198
Niac
Beiträge: 142

Langsam wurde Cain wieder wach. Die Sonne schien warm und freundlich
auf den Magier nieder, der immernoch tief in sein Buch vertieft war.
Morgen... Niac hörte auf zu lesen und grüßte zurück. Dann ein kurzer Stich wie von einer Biene in Gedanken und die rot-glühenden Augen klarten sich auf und wurden allmälich hellblau, wie sie von Cain waren. Dann stand er auf und rieb sich die Augen. Er war noch etwas verschlafen und so ging er hinunter ins Refektorium um etwas zu sich zu nehmen. Er öffnete die Tür seines Zimmers, die sich knarrend öffnete und quietschend wieder ins Schloss fiel.
Es war spät am Abend und was Cain gespürt hatte war die noch warme Abendsonne, die nun hinter den Bergen verschwinden würde weil sie den Kampf gegen den Mond wie jede Nacht verloren hatte.
Cain lief die ausgetretenen Treppen hinunter und rutschte auf dem frisch gebonertem Boden fast aus. Überall waren Dämonen noch an der Arbeit den Boden zu säubern, wie sie es jedesmal taten, wie von Geisterstimme befohlen.
Er hatte bis jetzt noch fast nie das Vergnügen mit einem Dämonen zu sprechen un auf Rat von Oliere sollte er es auch tunichst so oft vermeiden wie möglich. So lief Cain weiter bis er schließlich dieses riesige Gemäuer betrat, wo es Essen gab soviel man haben wollte.
So setzte sich der Lehrling an einen der Tische und wünschte sich was er wollte. Kurze Zeit später erschienen Spiegeleiner, die wunderschön gesalzen und noch schön weich oben drauf waren und zwei scheibchen Leberkäs, die er schnell verschlang.
Er wollte noch in der Bibliothek etwas lesen gehen. So verschwand er dann genau wie der Teller vom Tisch wie von geisterhand im Schatten.
10.06.2003, 22:52 #199
Arctus
Beiträge: 531

Irgendwie faszinierend. Der so alte und gebeutelt wirkende Schwarzmagier, vor Weisheit strotzend auf seinem Stuhl sitzend und gedankenverloren das Weinglas schwenkend. Arctus legte den Kopf schräg und versucht in den Gedanken des Kauzes zu lesen, doch kaum etwas ließ sich deuten. Die Blicke fuhren ins Leere und ein ausdrucksloses Gesicht blieb blass auf dem Körper liegen, verworren von weißen Haaren, die sich jeglicher Kräfte zu sträuben schienen. Wie ein Gewitter, kreuz und quer, in alle Richtungen blitzend, legten sich die Haare über Haupt und Schultern. „Faszinierend“ Arcus lehnte sich zurück, nahm sein Milchglas zur Hand und schwenkte, dem Don nacheifernd, das Getränk hin und her. Auch er versuchte starr ins Leere zu gucken, doch sein Mund nahm immer wieder ein leichtes Schmunzeln an.
Plötzlich stieß Arctus ein etwas lauteres Kichern aus, was den Don aus der Totenstarre brachte. Unschuldig nahm Arctus einen großen Schluck aus seinem Milchglas, wollte er das Lachen ja unterdrücken, doch es ging nicht. Die Adlernase schien sich geradezu in sein Gesicht zu bohren. Dieses ernste Gesicht wirkte zu komisch. Ein kindlicher Lachanfall überkam ihn und nahm gleich noch die im Mund stehende Milch mit sich, um sie weit in den Raum zu schleudern.
Der Don fing an zu sprechen. Arctus’ innerliche Ruhe kehrte zurück und dieses kleine Missgeschick von gerade eben, war schon längst Vergangenheit, denn so schnell die Milch gekommen war, so schnell verschwand sie, von Dämonenhand, auch wieder. Der Don schien dies alles gar nicht realisiert zu haben. Wozu auch? War ja nur eine kleine kindliche Tat, die es nicht weiter zu beachten galt.
„Der Schattendämon also“, sprach Arctus kurz. Gedanken, an den Besuch dieses Wesens ereilten ihn, machten sich breit und fanden schließlich die Mauer der Entschlossenheit, die diesen Gedanken einschloss und ihn nicht mehr von sich gab. Arctus Blicke wanderten durch das so leer wirkende Essenszimmer. Noch vor kurzem waren hier andere Magier anwesend, plauderten über ihn, über die Experimente. Einer von den beiden schien sauer gewesen zu sein. Zum Glück hatte er den kleinen Jungen nicht entdeckt. In dem Fall konnte man wirklich sagen, gesegnet seie diese übertriebene Größe dieses Raumes.
Ein weiterer Schwall der Worte des Dons breiteten sich im Raum aus. „Der Lichtzauber. Ich habe über ihn gelesen.“, versicherte Arctus dem Don in gleichgültiger Stimmlage. „Ich verstehe nicht ganz, wozu ich das Licht benötige, wenn ich Dunkelheit um mich habe.“ Arctus flüsterte dem Don die Sache mit Rock zu und dass dieser sauer auf ihn zu seien schien und dass Arctus vorhins die Dunkelheit gerettet habe. Der Don nickte nur. Trotz dessen erhoben sich beide, nahmen den letzten wohligen Schluck aus ihren Gläsern und begaben sich zum Innenhof des Kastells.
Ein angenehmes Klima hing hier in der Luft. Vielleicht wurde dies ja von diesem großen, silbrig glänzenden Baum gesteuert! Arctus würde es bestimmt bald hinterfragen, da war er sich ganz sicher. Ein schwacher Schimmer ging von diesem, mit Magie durchsetzen ruhig dastehenden Lebewesen aus. Nur annähernd konnte man die Schemen der Mauern erkennen. Der obrige Rand der schwarzen Mauern des Kastells war jedoch deutlich auszumachen, denn diese hoben sich leicht von dem dunkelblauen, ja fast schwärzlichen Himmel ab. Wolken hingen diese Nacht am Himmel und verdeckten die Sicht zu Sternen und zum Monde. Perfekte Bedingungen also für das Vorhaben der beiden Magier.
Der Don fing an, irgendwelche Gesten auszuführen und katapultierte eine Lichtkugel über seinen Kopf. „Anfangs ist es vielleicht schwer, doch später bekommst du diesen Zauber unbewusst hin.“ ....
10.06.2003, 23:06 #200
Alei
Beiträge: 569

Was war das? Etwas flog am Horizont entlang und strahlte durch die dunkle Nacht. Weit entfernt schien es, und doch tat das Licht in den Augen weh. Nun kam es näher, immer näher. Als er den Magier erreicht hatte, öffnete der weiße Drache sein Maul und... Alei erwachte. Hastig sah er sich um, das Herz immer noch stark pochend, als wolle es ihm jeden Moment aus dem Leibe springen, und erkannte, dass er in seinem Laboratorium war. Schnell ergriff er die Flasche mit der Mixtur, die er zuletzt noch analysiert hatte, und verschloss sie fest. Was für ein Teufelszeug.

Kaum war er wieder richtig bei Bewußtsein, da meldete sich auch schon sein Magen und ließ ihn merken, dass er wohl mehr als nur ein paar Stunden in seinem Labor bewußtlos gelegen hatte. Alei verließ das Labor, schloss es ab und ließ den Schlüssel wieder in seiner Robe verschwinden, die schier unendlich viele kleine Täschchen zu haben schien, um sich auf den Weg ins Refektorium zu machen. Dort angekommen nahm er sofort mindestens drei Portionen zu sich, um den gröbsten Hunger zu stillen, und zwang das ganze mit einem Rotwein hinunter. Komisch, normalerweise hasste er Wein, das Zeug war ihm einfach viel zu süß, gar nicht erst daran gedacht, was alles in den Wein hineingemischt wurde (gruselig).

Frisch gestärkt verließ er das Refektorium wieder und begab sich in die Bibliothek, wo er sich wahllos ein Buch aus dem Regal griff und etwas las, um sich die Zeit zu vertreiben. Wirklich spannend war das Leben im Kastell fast nie, wenn auch ungewöhnlich und meistens auch seltsam.
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