World of Gothic Archiv > Rollenspiel
[GM] Fluch der Vergangenheit
Seite 2 von 11  1  2  3  4  5  6 Letzte »
16.08.2003, 22:00 #26
Rango
Beiträge: 830

...Rango schaute dem Unwetter skeptisch entgegen und verschränkte erneut die Arme.
"Was denn? Erst nen halben Tag kein einziges lüftchen und jetzt sowas!" murmelte er und ging langsam wieder zurück zum Steuer.
Es fing schon an. Die ersten Wellen peitschten gegen das Schiff und prasselte auf das Deck nieder.
Rango gefiel das überhaupt nicht. Er hatte keine Sturm Erfahrung, da es auf den westlichen Meeren selten einen Gab.
Langsam fing es auch an zu Regnen und der Wind wurde merklich immer stärker.
Rango versuchte jenen zu Nutzen, um das Schiff wieder auf Kurs zu lenken, doch vergeblich. Der Wind wurde immer stärker und das Hauptsegel war kurz davor zu reißen.
Rango's Augen verdunkelten sich, als er eine riesige Welle auf das Schiff zu steuren sah, die sich dann auf dem Hauptdeck niederließ und alles und jeden total durchnässte.

Als Rango einen weiteren Versuch startete das Schiff wieder richtung Süden lenken, geriet das Schiff in eine solch drückenede Wind, dass das Segel nach oben schnellte und sich die Taue aus ihren Knoten lösten.
"Verdammt, welcher Idiot hat die da so Befestigt?" fragte er sich wütend und stemte sich gegen das Steuerrad. Im gleichen Moment rief Angroth, was sie denn tun sollten!?
"Verdammt, fangt die Taue ein und macht sie wieder fest, schnell!" schrie Rango zurück und hatte in dem wiederwilligen Steuerrad einen beachtlichen Gegner gefunden.
"Das Vordersegel muss runter, sonst drehen wir uns hier gleich im Kreis" fuhr er schreiend fort als auf ihn eine Welle platschte.

Als der Kapitän einen blick aufs Hauptdeck riskierte, sah er nur wie alle herrum wusselten und versuchten die Taue einzufangen.
Er schwänkte seinen blick weiter nach vorn, "Oh oh" dachte er nur noch und schrie mit voller Stimme, "Macht das Vorsegel fest...
16.08.2003, 22:24 #27
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha wurde von ihren Gedanken weggerissen und schaute auf. Der Himmel war längst nicht mehr so blau wie noch vor einigen Stunden. Dunkle Wolken waren aufgezogen, ließen jeglichen Blick auf die untergehende Sonne ins Schwarze gehen. Blitze zuckten am Himmel, die ersten dicken Tropfen erreichten das Deck und klatschten hart auf das Haupt der Templerin. Das Hörnchen stieß einen entsetzten Quiekser aus und rettete sich eilig in ihre Rüstung. Samantha konnte das Zittern des kleinen Körpers spüren, als der nächste Donner herangrollte.

Ein Schrei gellte über das Deck. Samantha drehte sich herum und schaute den Sumpfler am Steuer an, dessen Stimme es gewesen war. Das Vordersegel festmachen? Was beim Schläfer war das?
Leben kam in die junge Frau. Der Wellengang war beachtlich und die schwere Mahlzeit in ihrem Magen machte sich mehr und mehr bemerkbar. Ihr Gesicht hatte bereits eine leicht grünliche Färbung angenommen, doch die Ablenkung verhinderte größere Auswirkungen der Seekrankheit. Das Vordersegel. Logischerweise irgendwo vorne.
Eilig stieg Samantha über das Deck, welches durch den herabpeitschenden Regen schon ganz glitschig geworden war. Ein paar mal rutschte sie ab, konnte sich jedoch noch rechtzeitig irgendwo festhalten. Unter ihr wütete bedrohlich die dunkle Wassermasse, die gierig ihre Finger nach ihr ausstreckte. Gischt spritzte ihr entgegen, während sie sich gegen den starken Wind weiter nach vorn arbeitete.
Endlich hatte sie den Bug erreicht. Sie hielt sich an einem kleinen Mast fest und zog sich nach oben. Ihr Blick ging in die Höhe, das Haar wehte wild im Wind herum. Inzwischen war der Regen so stark geworden, dass man kaum noch die Hand vor Augen sah. Dort war es, das Vordersegel. Wild riß der Wind daran herum, zog an dem Knoten, der mehr und mehr nachgab. Samantha streckte die Hand aus um das Tau zu greifen, doch es fehlten wenige Zentimeter. Angestrengt reckte sie sich weiter vor, während ihr der Regen ins Gesicht peitschte. Es hatte keinen Zweck, sie musste den Mast loslassen, um das Tau noch zu erwischen. Sie warf einen leicht ängstlichen Blick hinunter in das wütende Meer, dann löste sie ihren Griff und ließ sich nach vorn fallen. Ihre Finger griffen nach dem Tau, doch sie faßte nur Leere. Der Wind hatte es an sich gerissen und ließ es noch ein paar mal schadenfroh vor ihr auf und ab wedeln, bis er es schließlich unerreichbar hoch in die Schwärze zog und verschwinden ließ.
"Verdammt!", schrie sie ärgerlich.
In diesem Augenblick erfaßte eine große Welle das Schiff. Samantha taumelte, verfehlte den rettenden Mast und fiel ungehalten auf die dunkle Masse zu. Ein Schrei hallte durch den Regen, dann war die hohe Templerin verschwunden.

Doch kurz darauf tauchte ihr Kopf über dem Rand des Schiffes wieder auf. Gerade noch im letzten Moment hatte sie sich halten können und war der gefräßigen Wassermasse entgangen. Angestrengt zog sie sich nun nach oben und erreichte den sicherern Mast. Eine weitere Welle erfaßte das Schiff, so hoch wie zwei Trolle inzwischen. Wasser schwappte über den Rand und durchnässte sie bis auf die Haut. Das Haar klebte ihr im Gesicht, der Wind peitschte umher. Wenn man sein Leben liebte, sollte man sich möglichst eilig einen Rückzugsort suchen.
So schnell es ging hangelte sie sich zur Mitte des Seglers zurück und strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht.
"Die Wellen werden zu hoch! Wir müssen unter Deck!", schrie sie.
16.08.2003, 22:47 #28
shark1259
Beiträge: 1.033

Kalt und absolut unbeteiligt hatte shark dem ganzen Schauspiel zugeschaut und eigentlich nicht viel mitbekommen. Hin und wieder hatte ihn ein Spritzer des Meerwassers ereilt und dann und wann waren auch tropfen auf seine völlig blasse Haut gekommen, doch was störte ihn das. Uninteressiert hatte er auch dem Schauspiel beigewohnt, indem der Wind gegen die paar Leute an Bord kämpfte und ihnen das Leben schwer machte, auch wie eine Frau, wenn sich der Schwarzmagier nicht absolut täuschte war es Samantha gewesen, ungeschickt versucht hatte eines der Segel festzumachen.
"Wir müssen unter Deck"
Dieser Satz jedoch hatte ihn aus seinem Trancezustand geholt und wieder zurück in die Wirklichkeit gebracht. Betont langsam stand er von seiner Bank auf und machte sich auf den Weg unter Deck, dort war es ohnehin angenehmer. Er schritt vor ein paar anderen her und wandte sich ganz nach unten, tief in den Bauch des Schiffes, wo er es für am Sichersten hielt und wahrscheinlich auch am geräumigsten, da sie ja doch einige Leute waren und ziemlich viel platz brauchen würden, wer wusste wie lange dieser Sturm noch anzuhalten gedachte.
Nach einigen Treppen und Türen kamen er und seine Begleiter in einem sehr großen Raum an, wahrscheinlich der Raum, in dem normalerweise Proviant und ähnliche Dinge befanden. Noch war es vollkommen finster in dem Raum, doch shark tastete sich an der Wand entlang und durch viel Glück ertastete er eine Fackel. Mit einer schnellen Schattenflamme war sie entzündet und er sah sich um. Einige Kisten und Fässer bestätigten seinen Verdacht mit der Vorratskammer. So ziemlich in der Mitte des aus Holz gebauten Lagers war ein recht großes Plätzchen frei. Hier wollten sie sich niederlassen, und sich um die Fackel setzen. Es war eigentlich eine gar nicht so schlechte möglichkeit die Gruppe etwas zusammen zu schweißen und sich näher kennenzulernen, was für die Mission, die Angroth ihnen auferlegt hatte mehr als nur von Nutzen sein würde, es war praktisch ein Muss zusammen zu halten.
Nach wenigen Minuten waren beinahe alle gemütlich am Boden sitzend anwesend.
Ein paar unterhielten sich, doch der schwarzmagische Lehrmeister war wie immer eher etwas ruhig und zurückhaltend, er lauschte lieber jedweden Geschichten als er sie selbst erzählte.
shark hatte sich in einem angenehmen Schneidersitz neben seinem Zirkel Kollegen Zloin niedergelassen und genoss die, trotz der Fackel noch sehr stark zu spürende Finsternis und das Schaukeln, dass da Schiff im Sturm machte, wie eine Wiege in der man sanft sein Kind zum Schlafen bewegen wollte.
Doch noch etwas anderes spürte er, etwas dass ihn sogleich erschaudern ließ, aber auch ein Lächeln auf sein Gesicht zauberte. Vollkommen reglos versuchte er in die Dunkelheit zu lauschen, da war doch etwas.
16.08.2003, 23:12 #29
Die Sklaven
Beiträge: 8

Dieser unsagbare Schmerz. Er wollte nicht enden, er konnte nicht enden, nie würde er aufhören sie zu treiben, sie seinem Willen zu unterstellen, zu zwingen sachen zu tun was keiner von ihnen wollte. Es war wie ein nicht enden wollender Albtraum, sie waren Gefangene, oder wie er sie immer zu bezeichnen pflegte Sklaven. Sklaven des Willens eines Dämons, für wahrscheinlich alle Zeit.


Der Raum war beinahe ohne Licht. Einzig eine kleine Fackel war zu entdecken, die in der Mitte von ein paar leuten aufgestellt war. Leise Stimmen drangen von dort durch die Luft, doch niemand getraute sich wirklich eine laute und vor allem eine längere Unterhaltung aufrecht zu erhalten.
Es war das Schiff dass jeder einzelne von ihnen kannte und doch war es ihnen wieder fremd geworden in den vielen Jahren, wem es nun wohl gehörte und wozu es diente? Auf jedenfall musste sich ihr ... Meister dadurch angegriffen fühlen, ansonsten würde er sie nicht herschicken, oder besser gesagt, herzwingen.
Holz knarrte unter den anschwappenden Wellen, die das ganze Schiff in Bewegung setzten und immer wieder hin und her warfen. Man hörte leise Regen auf das obere Deck tropfen und hin und wieder, wenn man wirklich genau hinhörte, war sogar ein Schrei zu vernehmen, wahrscheinlich von einem Mann.
Nur ein paar Sekunden hatte ihnen ihr Peiniger gegeben und sich umzusehen und umzuhören, nun wollte er dass sie Gestalt annahmen. Man sollte meinen, in den Jahren, den unzähligen von Pein geplagten Jahren, wären sie nicht mehr willens genug um noch gegen den Willen des Dämonen anzukämpfen, und doch entfachte jedes mal wenn er es von ihnen verlangte ein Gefecht. Den Sklaven war klar, dass sie es verlieren würden, und doch versuchten sie es.
Und wie immer, wurde der Schmerz unerträglich und ein stöhnen, von Pein durchströmt und mit einer Verzweiflung die wohl jeden Mann nur durch das reine Geräusch bald zum Wahnsinn getrieben hätte. Wie lange das Gefecht diesmal andauern würde, das musste sich noch zeigen.
Holz ließ geräuschvoll unter dem gewicht eines Fußes nach, und schien beinahe zu brechen. Anscheinend kamen gerade noch mehr leute unter Deck.
Wieder das leise Stöhnen.
16.08.2003, 23:49 #30
Angroth
Beiträge: 2.494

Angroth war auf Deck geblieben, als Samantha ihnen geraten, vielmehr entgegengeschrien hatte, sich in Sicherheit zu bringen. Sie war eine Hohe Templerin, sie musste Befehle geben und war sicher auch gewohnt, sie befolgt zu wissen. Einige waren sogleich ihrem Befehl nachgekommen und waren hinabgestiegen in die ihnen unbekannten Bauchräume des Koloss´, um auszuharren bis das Unwetter sich gelegt hatte. Rango aber hatte sich mit fester Stimme geweigert, auch nur einen Fußbreit von seinem Steuerrad fortzugehen, er wollte sein gewonnenes Schiff nicht hergeben, war zum eingefleischten kapitän mit ebenso festem Willen gewandelt. Ebenso hatte der Baal Tomekk strikt seine Weigerung ausgesprochen, schon unter Deck zu gehen, er wolle versuchen mit Hilfe des Schläfers die Segel einzuholen. Samantha hatte ihre Hilfe dazu ausgesprochen.
Das war dem jungen Clansmann und Krieger zuviel! Er konnte verstehen, dass die Schwarzmagier sich in Sicherheit brachten, ihre Konstitution erlaubte es ihnen nicht, solchen Bedingungen Stand zu halten. Doch das drei seiner Gefolgsleute, die auch noch der Bruderschaft angehörten, hier oben bleiben wollten, bei dieser Lebensfeindlichen und unbändigen, nicht kontrollierbaren Wut des Meeres, um ihnen allen die Weiterfahrt zu sichern, konnte Angroth Ruchká nicht auf sich sitzen lassen. So hatte er shark zugerufen, er würde folgen, wenn sie ihr Werk getan hätten, und sein Freund hatte ihm nur zugenickt, war dann in den dichten Regenwänden verschluckt worden. Eine steife Böe erfasste das Schiff, der Kapitän schrie noch: "ACHTUNG" und dann schmetterte eine Welle, so mächtig wie der Schläfertempel, gegen ihre Steuerbordseite, spülte über das Schiff, welches sonst so groß wirkte, als ob es nur Spielzeug in der Gusswanne eines kleinen Jünglings sei, der aus langeweile sein neues Schiffchen untergehen lassen wollte. Doch dieser Kahn hielt stand, kenterte nicht. Ein nervöses und erleichtertes, triumphales Lachen stieß Rango nun aus, forderte die See heraus, sie müsse schon härter zuschlagen, wolle sie den Dienern des Schläfers ein Schnippchen schlagen.
Mühevoll hatte Angroth sich an einem rauhen Seil festgehalten, während er von der brutalen Strömung nach Backbord gerissen wurde. Das Tau scheuerte seine Haut auf, und er musste die Zähne zusammenbeissen, nicht loszulassen, schluckte allen Schmerz herunter. Sein Haar klebte an seinen Wangen und auf den Schulterplatten, seine Kleidung war vollkommen durchnässt. Die Welle verging, und er richtete sich auf dem schwankenden Deck auf, sah sich nach den anderen beiden um, nur um zu sehen, dass es ihnen besser als ihm ergangen war: sie klammerten aneinander, um den Hauptmast herum. Er war nicht imstande, in diesem Sturm zu ihnen herüberzukriechen, ohne Gefahr zu laufen, mehrmals in die reissende See gezogen zu werden.
Sam schien seinen Schatten ausgemacht zu haben, und schrie zu ihm herüber, dass es bruchstückartig bei ihm ankam: "Geh! Geh unter Deck! Wir machen das schon, du musst gehen!" Ob Besorgnis in ihrer Stimme mitgeklungen ist, konnte er nicht heraushören, aber er wusste, sie hatte Recht. Er konnte nicht helfen, er war zu weit weg. Er würde sich nur unnötig in Gefahr bringen, und er wusste, das durfte er nicht. Nicht jetzt, wo er nicht mehr weit von seinem Ziel entfernt war! Er schrie zu ihnen herüber: "Möge der Schläfer euch schützen!" und wankte dann über unsichere und glatte Planken die Stufen hinab. Er schloss die hölzerne Tür hinter sich, die sich heftig mit Hilfe des Windes dagegen sträubte. Doch am Ende siegte die gelähmte Kraft des Kriegers gegen die Natur, und krachend schlug das Schloss zu.
Er erwartete, etwas mehr Stille zu vernehmen, das Tosen der Wellen musste eigentlich etwas gedämpft klingen. Doch was ihn viel stärker seiner Aufmerksamkeit beraubte, waren Schreie! Erbärmliche, Mitleid erregende Schreie. Sie klangen nicht, als seien sie von irgendjemanden den er kannte oder der ihn begleitete, unsicher horchte er weiter. Sirrend zog er seine glänzende Erzklinge und lief vorsichtig die knarrenden Stufen hinab, wurde manchmal jäh gegen eine Wand geschleudert, wenn eine weitere harte Welle das Schiff erschütterte.
Dennoch erreichte er nach einigen Torturen immer noch durchnässt die Gruppe um eine Fackel sitzender Magier und den Templer Trulek, welche sich nervös umsahen. Angroth wollte etwas fragen, doch einer der Schwarzmagier sah ihn mahnend an, hatte seinen Zeigefinger auf die Lippen gelegt. Der Templer nickte, bemerkte erst jetzt das Flimmern in den Händen eines jeden der Diener Beliars, die ihre Zauber bereit hielten. Trulek selbst hatte seinen Bogen gezogen und einen Pfeil auf die Sehne gelegt, alle warteten gespannt. Irgendetwas war hier unten! Leises Stöhnen, ein Zischen.
Mal hier, mal dort, ihre Blicke folgten verschreckt den misstrauenerweckenden Tönen.
Dann, vollkommen unvermittelt, riss es den Templer Trulek von seinem Sitz, er wurde von einer Kreatur auf den Boden gerissen! Die Situation überstürtzte sich, dunkle Flammen flogen durch die Luft, Zauber wurden gesprochen, ein Pfeil schwirrte. Das Ende war rasch vollbracht, das menschenähnliche Wesen ging leblos zu Boden und der Bogner richtete sich wieder auf. Gerade wollten sie sich beruhigen, da schlugen auf einmal von überall her diese entstellten Menschen zu, Kisten wurden umgeworfen, Holz splitterte. Das Chaos war ausgebrochen!
17.08.2003, 00:14 #31
Tomekk
Beiträge: 2.456

Tomekk lösste sich langsam vom Mast, an den er sich geklammert hatte, um nicht vom Schiff gespült zu werden, und sah angestrengt in den Regen hinein, nach den Tauen suchend, die sie festmachen mußten. Doch der starke Regen, der vom Sturm in wilden Mustern hin und her geworfen wurde, sowie die Dunkelheit machten es nicht gerade einfach. Dem Schläfer sei Dank konnte man gegen Letzteres etwas tun. Kaum gedacht, schon kreiste langsam die Kugel aus geballtem Licht über seinem Kopf und verbesserte so die Sichtverhältnisse ein wenig. Der Baal wand sich der Templerin zu und zeigte auf eine leichte Bewegung, die man kaum ausmachen konnte. "Da ist eines der Taue. Lass den Mast los, ich bringe dich hin." Nur sehr zögernd lösste Samantha ihren Halt und ließ den Mast dann sogar vollkommen los, jedoch jederzeit bereit, sich wieder daran festzuklammern.

Jetzt bloss keinen Fehler machen, dachte Tomekk und wirkte langsam den Zauber. Vorsichtig hob Tomekk die Templerin an und ließ sie frei auf das Tauende zuschweben. "Sag mir Bescheid, wenn du es hast!", schrie er, aber trotzdem konnte er nicht sicher sein, ob sie ihn verstanden hatte. Sie war da oben ja auch relativ sicher. Dort oben war sie sicher vor den Wellen... naja, aber auch nur so lange, wie der Baal selbst von keiner erfasst wurde. Leise hörte er die Stimme der Templerin durch das Unwetter dringen, oder war das nur Einbildung gewesen? Egal, viel weiter konnte er sie sowieso nicht mehr bringen. Langsam sank die Templerin wieder zum Deck hinab, und wirklich, sie hielt das Tau in Händen. Als er sie abgesetzt hatte, eilte Tomekk zu ihr hinüber und half ihr, das Segel fest zu machen.

"Gut, das war der Anfang", murmelte der Baal und wirkte abermals den Zauber. "Diesmal habe ich keine Ahnung, wo das Tau genau ist. Sag mir Bescheid, wenn du es siehst!" Diesmal mußte sie ihn gehört haben. Hoffentlich hatten sie das bald hinter sich. Er hatte in den letzten 10 Minuten schon genug Wasser für den ganzen Monat abbekommen, und es sah nicht so aus, als würde sich das Wetter bald bessern.
17.08.2003, 00:34 #32
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha war in der Luft ganz schummrig gewesen. Plötzlich wurde sie in die Höhe gehoben, ohne auch nur irgendwas zu machen. Aus den Augenwinkeln sah sie, wie der Baal sich festhielt und angestrengt den Zauber aufrechterhielt. Sie spürte wie der Regen auf sie einprasselte, als wolle er sie zu Boden drücken und dem Meer zum Fraß vorwerfen. Der Wind verfing sich in ihrem nassen Haar und ließ sie unangenehm eisig die Kälte auf ihrer Haut spüren. Ein leichtes Frösteln durchfuhr die Templerin, als sie sich wieder zurück zum Hauptsegel hangelten.
"Gut, nochmal", verkündete der Baal.
Doch Samantha schüttelte energisch den Kopf.
"Du, der Wind wird immer stärker. Warum versuchst du es nicht gleich per Telekinese mit dem Tau anstatt erst noch mich in die Höhe zu hieven?"
Ihre Worte wurden schnell vom Wind davongetragen, so laut sie auch sprach. Doch der Baal hatte verstanden. Eine einleuchtende Idee.
Samantha sah, wie er sich erneut konzentrierte. Sie war froh, dass er den Vorschlag angenommen hatte, wenn sie ehrlich war wollte sie nämlich nicht gerne noch ein zweites mal unversehens in der Luft schweben. Sie hatte es nicht gern, wenn ein anderer die Kontrolle über ihren Körper übernahm. Sie musste immer selbst alle Fäden in der Hand haben, sonst fühlte sie sich nicht wohl. Wenn man sich bei diesem Wetter überhaupt jemals wohlfühlen konnte.
Tomekk hatte das Tau inzwischen soweit heruntergeholt, dass Samantha es ohne größere Schwierigkeiten greifen konnte. Sie holten das Segel ein und vertäuten es sicher, damit es vom Wind nicht davongeweht werden konnte. Inzwischen war das Wetter unerträglich geworden.
"Los, lass uns runtergehn!", rief Samantha durch den Regen.
Sie warf einen letzten Blick zu Rango am Steuer. Er hatte sichtlich Mühe, sich am Platz zu halten. Doch er hielt das Rad eisern fest, nichts in der Welt konnte ihn von dort weglocken.
Tomekk hatte inzwischen die Holztür nach unten geöffnet und Samantha trat hinter ihm ein. Gemeinsam schlossen sie mit großer Mühe die größere Lucke wieder und machten sich an den Abstieg. Schon auf der Treppe hörten sie klirrende Schwerter und puffende Magie. Die beiden Sumpfler schauten sich stumm an. Samantha griff automatisch zu ihrem Einhänder, Tomekks Hand glitt in seine Tasche. Was immer dort unten vor sich ging, es schien ein harter Kampf im Gange zu sein. Vielleicht konnten sie den Überraschungseffekt nutzen.
Eilig und leise (was bei dem Lärm kaum nötig war) rannten sie den Gang entlang auf den Raum zu, in dem das Chaos herrschen musste..
17.08.2003, 00:53 #33
shark1259
Beiträge: 1.033

Was für ein wunderbarer Tag. Zuerst kein Wind, dann wunderschönes Wetter und auch noch diese fröhliche Unterhaltung ohne jegliche Zwischenfälle.
Dem Schwarzmagier blieb jedoch nicht viel Zeit sarkastische Gedanken zu hüten, denn schier in jenem Moment wurde er von den Beinen gerissen. Jemand, oder doch besser gesagt Etwas war auf ihn eingesprungen und hatte sofort begonnen ihn zu attakieren. Das Schlimme war, es war ein Mann. Er hatte überall am Köper tiefe Schnittwunden, doch blutete er daraus kaum, was wohl daran lag, dass dieser ... Mann kaum blut in sich haben konnte. Er war schmal und zäh und schien bleicher zu sein, als es sogar der Schwarzmagier selbst war. Die pure Angst war in seinen Augen, beinahe greifbar, sodass shark sich zunächst, wie gelähmt am Boden wiederfand und es nicht über sich brachte anzugreifen.
Schwächling. Was findet Beliar nur an dir?

Mit einem lauten Aufschrei stürzte sich shark gerade zu auf den Mann und stach ihm sein Schwert ins Herz und unter großen Schmerzen, aber mit einem Lächlen auf dem Gesicht ging der Mann zu Boden, für ihn war es erst einmal wieder vorbei, auch wenn es shark nicht verstand was so schön an seinem Tod war.

Weiter ging es, ihre Gegner waren anscheinend in einer Überzahl, doch nicht so stark wie die meisten der Gruppe, trotzdem würde es ein harter Kampf werden, der ihnen bevorstand. Mit einem unwillkürlichen Streich furh sich shark über die Stirn und wischte ein paar haare aus den Augen und den Schweiß weg.
17.08.2003, 01:11 #34
Tomekk
Beiträge: 2.456

Kaum waren sie aus dem Regen raus, fanden sich die beiden auch schon in der Traufe wieder. Am Ende der Treppe fanden sie ihre Gefährten, allerdings hatten diese inzwischen... Gesellschaft bekommen. Nicht, das sie einsam gewesen wären, aber scheinbar waren sie diesen netten Leuten noch etwas zu lebendig. Tomekk berührte seinen Runenbeutel und fegte kurz darauf drei Gesellen hinfort, die dreist genug waren, ihnen den Weg verstellen zu wollen. Das war wirklich nicht die feine englische Art. Ein weiterer mit besonders gesunder Hautfärbung sackte leblos zusammen, als sein Blut langsam den Siedepunkt erreichte. Wirklich schön sah das nicht aus, aber man mußte ja auch nicht so genau hingucken. Zeit dazu hatte man sowieso nicht, denn für jeden erledigten Feind standen sofort zwei neue bereit, und es war wirklich beängstigend, wenn man diesen Gedanken zu Ende dachte.

Trotzdem half es nichts, sie mußten tapfer weiterkämpfen. Vier Feinde konnte Tomekk in einer Ecke des großen Raumes einschließen, da dort ein Stützbalken von der Decke bis zum Boden führte. Schnell sprach er einen magischen Verschluß auf die beiden Bereiche zwischen dem Balken und den Wänden, sodass sich die vier Feinde blutige Köpfe holten, als sie mit voller Wucht zum Angriff übergehen wollten. Vielleicht konnte man aus diesen noch Informationen holen, wenn sie sich etwas abreagiert hatten.

Danach wand sich Tomekk wieder den noch frei herumlaufenden Gegnern zu und verschaffte sich per Sturmfaust etwas Spielraum, während einige Feinde, die nichts besseres zu tun hatten, als ihm zu sehr auf die Pelle zu rücken quer durch den ganzen Raum flogen. "Echt lästig"
17.08.2003, 03:26 #35
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Der Griff zur Rune war Horaxedus längst eine vertraute und typische Handbewegung geworden. "Sie sind Schwarzmagier?" Jedes noch so törichte Mitglied eines zufällig anwesenden Rateteams hätte die einfältige Frage "Was bin ich?" wohl binnen weniger Minuten korrekt beantwortet. Das momentane Problem an der Sache war allerdings, dass der Magier seine Runen völlig ungeordnet in einer kleinen, eingenähten Tasche seiner Robe verstaut hielt. Und da erst kürzlich drei neue Exemplare hinzugekommen waren, war es auch für Horaxedus selber überraschend, womit er der zwar plötzlich, doch keinesfalls unerwartet auftretenden Übermacht unansehnlicher Feinde sogleich entgegentreten würde. Doch hoffte er inständig, dass es sich nach Möglichkeit nicht um den Lichtzauber handeln möge.

Die Dunkelheit im Rumpf des von einem beachtlichen Sturm gebeutelten Segelschiffes wurde nur von einigen vereinzelten Fackeln durchbrochen. Doch dies reichte immerhin, um Horaxedus einen eiligen Blick in seine linke Hand zu gewähren. "Oh nein..." entfuhr es dem Schwarzmagier, der sich augenblicklich an die Worte seines Lehrmeisters olirie erinnerte: "Nutze den Zombie lieber noch nicht im Ernstfall, übe noch ein wenig, bis Du ihn wirklich beherrschst." Nun denn, wenn das hier nicht DIE Gelegenheit zum Üben war? Hier wimmelte es ja nur von Feinden. Wie unpassend.

Angesichts der ernsten Lage, in die er mit seinen Gefährten gelangt war, hatte der Schwarzmagier keine andere Wahl, als schnellstmöglich die passende Beschwörungsformel zu murmeln, gefolgt von dem einzigen Befehl, der ihm in dieser Bedrängnis in den Sinn kam: "Töte den Feind!" So gesellte sich denn ein Untoter zu den Untoten und die widrigen Lichtverhältnisse trugen sogleich ihren Teil dazu bei, dass Horaxedus den Seinen im Kampfgedränge nicht mehr von den Gegnern zu unterscheiden vermochte. Seine Gedanken lenkten den Beschworenen zwar bald hierhin und bald dorthin, doch ob dies irgendetwas ausrichtete, vermochte der Magier nicht mit Gewissheit zu sagen. Immerhin existierte seine Kreatur aber noch und befolgte seinen Befehl, dies spürte er deutlich. Beliar war mit ihm.

Um nicht als einziger den anderen Kämpfenden still im Weg herumzustehen, fasste der Schwarzmagier flink seinen Kampfstab fest mit beiden Händen und arbeitete sich unter schnellen Drehungen und geschmeidigen Finten tief in die ächzende und keuchende Schar der Gegner hinein. Nur ein kurzer Zug mit der Rechten folgte, darauf ein trockener Stoss tief in den Leib eines etwas zu ungestümen Angreifers, welcher augenblicklich auf die morschen Planken niedersank und fragend zu Horaxedus aufblickte. Dieser hielt einen Augenblick inne. Um welche Art der Gnade flehten die traurigen Augen dieser untoten, geschändeten Kreatur?
17.08.2003, 16:40 #36
Rango
Beiträge: 830

...Harte Wellen prügelten auf Rango ein, der seid Anfang des Sturms nicht eine Sekunde vom Steuerrad gelassen hatte. Ständig musste er korrigieren und immer wieder prüfen, ob er auch wirklich nach Süden steuerte. Nur in den Momenten, wo ein Blitz sich irgendwo entlud und den dunklen, wolkenverhangenen Himmel in ein kurzes, stechendes Weiß verwandelte, konnte er die groben Umrisse der Khorinischen Berge erblicken, nachdenen er in Richtung Süden hielt.

So gut wie alle waren schon unter Deck gewesen, nur Sam und ein weiter Sumpfler versuchten dem Unwetter stand zu halten und die Taue einzufangen.
Rango konnte kaum seinen Augen trauen, als sich die Templerin auf einmal hoch in die Lüfte bewegte und ein Tau zu greifen versuchte.
"Was beim Schläfer?" fragte er sich und sah weiter hinunter, zum Hauptmast, wo dieser Baal mit den Händen fuchtelte. Im gleichen Moment zog ihn eine Welle, die über das Schiff brasste, fast von seinem Platz. Doch er ließ nicht los, nein, er lachte dem Sturm verspottend entgegen. "Wie, das war schon alles!?" schrie er lachend und riss am Steuerrad.
Minuten später, nach weitern Kraftakten, hatte die beiden es endlich geschafft die Taue einzufangen und irgendwie das Segel vom Mast zu ziehen.
"Jaaa!" rief der hohe Novize herrunter, merkte aber kurz darauf, dass man ihn nicht gehört hatte. Sam sah zu Rango hoch, um ihm mit einem Blick zu sagen das er da weg kommen sollte und bestieg kurz darauf, zögern, den Schiffsbauch, da Rango ihrem Blick nicht nach gehen wollte.

Nun war er allein. Allein auf Deck. Verwickelt in einen Kampf mit der Natur, der er zu trotzen versuchte.
Seine Arme konnte er seit längerem nicht mehr Spüren, die vom kalten Wasser Taub waren und nur noch schleppend durchblutet wurden, doch ihm kam nicht in den Sinn das Steuerrad loszulassen. Steif stemmte er sich gegen jenes, damit es nicht einfach herrum gerissen und sie ziellos auf dem Meer herrum schippern würden.
Rango schloss die Augen um sich dem Sturm einfach nur noch hinzugeben. Schwer schaukelnd fuhren sie über die See, ohne ein Ende der Katastrophe absehen zu können.
Der Kapitän, hochte den Wellen, dem Donnern der Blitze und das herrab prasseln der Faustgroßen Wassertropfen. "Schläfer gib uns kraft, lass uns nicht diesem Unwetter zum Opfer fallen" betete er leise in den Wind hinein und riss die Augen wieder auf. "Wir verlieren an fahrt!" durchfuhr es den Sumpfler und schreckte auf. Seinen Blick über den Himmel und über das Meer streifend versuchte er zu verstehen warum, doch seine Hoffnung löste sich bei der nächsten Welle wieder auf, die das Schiff wieder beschleunigte...
17.08.2003, 17:33 #37
doooom
Beiträge: 6.173

Entsetzt viel sein Blick auf diese seltsamen Menschen, die wie aus dem nichts aufgetaucht waren und das auf einem Schiff, das mitten im Meer trieb. Sie waren zumeist recht grausig entstellt, total abgemagert und wirkten einfach schrecklich. Es schien eindeutig, das diese Leute viel Pein und Leid in ihrem zumeist jungen Leben hatten ertragen mussten, da sie vom leben schon schwer gezeichnet waren. Doch war das ein Grund, Die Sumpfler und Magier auf diesem Schiff anzugreifen? Oder waren sie schon Vorboten dieses seltsamen Dämons, den sie bekämpfen wollten? Doooom wusste es nicht und es blieb ihm auch keine Zeit, darüber nachzudenken und der Kampf gegen sie war eh schon mitten im Gange. Da war es wohl nicht möglich, einfach mal so nachzufragen, was sie eigentlich wollte. Aber dies schien auch wenig sinnvoll.
Auch der junge Guru sah sich einer dieser seltsamen, übelriechenden Gestalten, welche zu allem Überfluss noch anderthalb köpfe größer als er schien, auch wenn sie aufgrund des abgemagerten Körpers nicht den kräftigsten Eindruck machte. Noch bevor der Baal seinen zum Glück unbewaffneten Gegenüber genauer ansehen konnte holte dieser schon zu einem kräftigen Schlag aus, den der schwächlich Baal gerade so mit seinem rechten Oberarm blocken konnte, welcher daraufhin sofort einen Schmerzimpuls an Dooooms Gehirn schickte. Dieser Kerl war wirklich weitaus kräftiger, als es den Anschein gehabt hatte. Ein zweiter blitzschneller Schlag folgte, diesmal direkt in die Magengrube des Baals, der daraufhin kurz zusammensackte. Kruz hallten ihm stressis Worte aus dem Tempel im Ohr, als dieser ihm von den vorzügen des Stabkampfes berichtete, da der Stab eine exzellente Nahkampfwaffe war. Vielleicht hätte er wirklich auf den Baal hören sollen. Ein dritter Treffer des unbekannten Fremden folgte unmittelbar auf den zweiten und war diesmal unmittelbar auf den Brustkorb des Baals welcher durch die Wucht des Schlages kurz zu Boden geschleudert wurde. Schnell war sein Gegner über ihn gebeugt und schaute ihn mit seinen schwarzen Augen einen Augenblick an, um gleich darauf zu einem weiteren Schlag anzusetzen, welchen er aber nicht mehr ausführen konnte. Noch als er den Arm in die Höhe gerissen hatte erwischte ihn das Schwert eines der Templer in seiner linken Seite und verursachte eine tiefe wunde darin. Genau konnte der am Boden liegende Baal just in diesem Augenblick erkennen, wie jegliches leben aus den Augen des Feindes erlosch und sein Körper leblos auf den Boden das vom Sturm heftig schwankenden Schiffes aufprallte. Kurz fiel Dooooms blick auf Angroth, der seine blutverschmierte Klinge aus dem leblosen Körper herauszog und einen prüfenden Blick auf den aal warf, wahrscheinlich um zu sehen ob es ihm noch gut ging. Nach einem erleichtert wirkenden Kopfnicken von selbigem drehte sich der Templer beiseite und suchte nach einem weiteren Gegner, während der Baal sich wieder aufraffte um den Kampf fortzusetzen. Schließlich standen sie noch immer einer Übermacht gegenüber.
17.08.2003, 18:28 #38
Angroth
Beiträge: 2.494

Angroth hatte in dem Getümmel, diesem einzigen dunklen Chaos voller Schattenspiele, Zaubersprüche und verirrter Pfeile mit seinem Schwert einen besseren Stand als die meisten anderen Kampfbeteiligten, denn seine Kunst beruhte auf Nahkampf.
Die wenigen Fackeln, die hier für eine mehr als spärliche Beleuchtung sorgten, flackerten in dem Kampfesrausch wild umher, einige verloschen gar unter Gewalteinwirkung. So zum Beispiel war einer der hier von Tomekk herumgeschleuderten Kreaturen mit dem Rücken in einer Fackel gelandet, sich schwerst daran verbrannt, ihr Feuer aber letztendlich erstickt. Anstatt aber vor Qualen zu schreien, erscholl ein glückliches und erleichtertes Gelächter von ihr her, das sogar das Tosen der Wellen übertönte.
Dann entfuhr dem gepeinigten Körper das Leben und er sackte zusammen, Zeit weiter über diese Reaktion nachzudenken blieb aber nicht. In der Nähe des Templers war ein Baal, der, der sie erst am Hafen erreicht hatte. Jener war unter starker Bedrängnis, wurde übelst zugerichtet von seinen Gegner, sodass der Krieger sich gezwungen sah einzuschreiten. Momente bevor das Wesen mit jämmerlichem mitleidigen Blick zuschlagen wollte, wurde es von "Glaubenshüter" zerschmettert, ebenfalls reglos sank es zu Boden.
Der Baal nickte Angroth dankend zu, rappelte sich dann auf um sich einigen neuen Feinden zuzuwenden. Dem Clansmann war ebenfalls der Drang nach mehr Tod aufgegangen, und er wandte sich dem Pulk zu, welcher wild in der geschätzten Mitte des Bauches herumraufte. Lichtbälle der Magier schwankten wild über Köpfen hin und her, machten den Eindruck von ängstlichen Irrlichtern. Zombies und Skelette erschienen unvermittelt um mit knackenden Knochen in das Geschehen einzugreifen.
Mehr und mehr der überraschenden Angreifer fielen der jeweiligen Kampfkunst der Verteidiger zum Opfer, doch schien ihre Anzahl nicht so rasch schrumpfen zu wollen.
Sein Blick fiel auf einen Schwarzmagier, der mit einem Stab drohend und bereit für den letzten Schlag über einem vollkommen mit Fleischwunden übersäten Körper stand. Ein Ruck durchfuhr den Diener des Beliar, und Angroth wandte den Blick ab, als sein Freund Horaxedus den finalen Schlag beendete, den Anblick wollte er sich ersparen. Für einige Wimpernschläge erfasste sein auge vier der so unfreiwillig wirkenden Attackierenden, die sich hinter einem Holzbalken zusammenkauerten, ohnmächtig sich ihren ebenso unbekannten Feinden zu nähern. "Das ist die Macht des Schläfers" dachte der Lehrmeister, schlug dann einen weiteren Schwächling nieder, der sich vollkommen ungeschützt frontal auf ihn zubewegt hatte. Sie mussten doch wissen, dass sie keine Möglichkeit auf einen Sieg hatten, gegen eine derart Schlagkräftige Gruppe Schwarzmagier und Brüder.
Eine weitere Welle hatte das Schiff wohl erfasst, denn unter Ohrenbetäubendem Knarzen neigte es sich stark nach Backbord, beinahe alle Kämpfenden waren so überrascht worden, dass sie zu Boden fielen, das Feld war neu gemischt! "Rango!" Durchfuhr es besorgt den Geist des Kriegers, während er sich hastig aufrappelte um rasch zwei in der Nähe wie erstarrt liegende Feinde für immer niederzustrecken. Es musste doch ein Ende absehbar sein, beim Schläfer!
17.08.2003, 21:40 #39
Tomekk
Beiträge: 2.456

Tomekk hob kurz die Hand und ließ sein Licht noch etwas heller strahlen. Man sah ja kaum noch die Hand vor Augen, geschweige denn einen Feind, der gerade ausholte, um einen zu töten. Als das Licht besser wurde, konnte er gerade noch einem Angreifer ausweichen, der ihm liebend gerne den Kopf abgerissen hätte. Zwei Sekunden später war der Mann gut durch und fiel leblos zu Boden. Pyrokinese war eine tolle Sache: leise, effizient und vor allem sahen die Leichen danach nicht so fürchterlich entstellt aus. Nachteilig war natürlich, dass der Zauber immer nur auf einen Gegner wirkte und so für eine solche Situation nur sehr begrenzt nützlich war.

Also griff er wieder auf die gute alte Sturmfaust zurück. Nun hatte aber auch diese einen Nachteil: Sie brachte einem zwar wieder etwas Platz, aber die Feinde standen wieder auf, wenn sie aufkamen. Da mußte es doch noch eine bessere Möglichkeit geben. Tomekk streckte die Hand in Angroths Richtung aus, und dessen Dolch machte sich plötzlich selbstständig und schwirrte wie von bösen Geistern besessen durch die Luft. Er flog auf den ersten Gegner zu, machte plötzlich einen Schwung nach oben und kam dann gleich wieder hinunter, um dem Sklaven den garaus zu machen. Ja, wirklich. Diese Art zu kämpfen hatte etwas. Die Waffe erreichte eine Beweglichkeit, wie sie handgeführt unerreichbar war.

Der fliegende Dolch schoß geradezu durch die Reihen der Feinde und beendete ein Leben nach dem anderen. Meist sahen seine Opfer das Übel nicht einmal mehr kommen, da waren sie auch schon tot. Mit etwas mehr Übung mußte diese Kampfart der Schrecken eines jeden Kriegers werden.
17.08.2003, 21:41 #40
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Eine Blutfliege schwirrte unbeirrt durch die Menschenmenge unter Deck und blieb hier und da in der Luft stehen. Es war ein seltsamer Anblick. Nicht nur, daß das Schiff im Sturm hin und her schaukelte und somit Boden, Wände und Decke ständig ihre Lage veränderten, was die Menschen hier unten dazu zwang, ständig auf ihr Gleichgewicht zu achten. Nein, das seltsamste war die Blutfliege ansich, die nur aus ihrem Skelett zu bestehen schien, daß von durchsichtigen Flügeln getragen durch die Luft flog. Die leeren Augenhöhlen, die einst die großen Facettenaugen getragen hatten, starrten hin und wieder einen der Gegner an und dann stieß der Stachel am Hinterleib nach vorne und attackierte das Opfer.
In der dunkelsten Ecke des Unterdecks saß Don-Esteban auf einer vergessenen Kiste und hatte die Beine übereinandergeschlagen. Mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen saß er da, stützte das wie immer glatt rasierte Kinn in die Hand und sah seiner Kreation zu, wie sie die Gegner "belästigte", sie in Schach hielt.
Während die untote Blutfliege so durch den Raum unter Deck summte und mal hier, mal da zustieß, überlegte er sich, ob er nicht auch einmal einen Zombie ausprobieren wollte. Das Ergebnis dieser Gedanken war der Zerfall der Blutfliege - ihre Reste rieselten als schwarze Asche zu Boden. Und ohne Verzögerung fingen plötzlich die Dielen des Bodens an, zu knarren, pellten sich regelrecht nach oben. Einige Nägel flogen wie Geschosse davon, als die Bretter umgebogen wurden von eienr unbekannten Kraft. Niemand sah, wie der Magier über die Rune strich, wie er sie vorsicghtig bnerührte, den feinen Linien aus magischem Erz folgte, die ein filigranes Muster bildeten, daß sich zum Symbol eines Untoten zusammenfand. Von nirgendwoher erschien eine neue herbeigerufene Kreatur. Von nirgendwoher und doch für alle sichtbar, als die Dielen aufsprangen und aus dem Boden eine zerfetzte Gestalt mit entstelltem Gesicht hervorkroch, sich an den aufgebogenen Brettern emporzog und mit dumpfem Gebrüll einen Gegner suchte.
Aus diversen unnatürlichen Körperöffnungen rannen verschiedene Flüssigkeiten, eine schleimige Spur blieb zurück, als das Geschöpf sich vorwärts zog, dem Gegner entgegen. Als der erste Gegner in Reichweite war, holte der Untote nur einmal mit seinem halbverwesten Arm aus und der Sklave Daschnavars wurde in irgendeine ecke geschleudert.
Interressiert beobachtete der Schwarzmagier, wie seine neueste Errungenschaft vor ging.

"Zu langsam, eindeutig zu langsam", waren die einzigen Worte, die sich von seinen Lippen lösten.
Und es war so, der Untote war sehr schwerfällig in seinen Bewegungen. Zwar hatte er viel Kraft - viel mehr als die kleine, agile Blutfliege, doch war er den um ihn herum wetzenden Gegnern auf Dauer doch unterlegen.

"Auf jeden Fall eine interessante Erfahrung", murmelte der Magier noch, ehe er sich nun doch von seinem Platz erheben mußte, um den Gegnern zu entkommen.
Das Schiff war ihm von Anfang an unsympathisch gewesen. Er hatte es geahnt, daß es hier nicht mit rechten Dingen vor sich ging. Jetzt wußte er es. Schnell zog er sich in den Gang und zum nächsten Raum unter Deck zurück.
17.08.2003, 21:51 #41
meditate
Beiträge: 6.868

in dem raum befand sich schon seit einiger zeit die magierin meditate und es schien, als würde sie durch die wand gucken.

"es ist gut, dass du kommst. ist dir etwas aufgefallen? diese armen kreaturen stürzen sich in den kampf und suchen den tod. nur die jüngeren und kräftigen scheinen noch an ihrem leben zu hängen. je eingefallener und elender die geschöpfe aussehen, desto leidenschaftlicher werfen sie sich in unsere schwerter, naja, die schwerter der templer.

ich habe noch nie so viele leute gesehen, die erlösung im tod suchen."

ich habe sie beobachtet und alle sinne geöffnet. sie sind fremdgesteuert. versuch mal, dich in einen zu versetzen."

meditate beschwor ein skelett und befahl diesem, einen dieser armen menschen hier her zu bringen.

das war eine angelegenheit von wenigen minuten und das skelett brachte einen herbei, der sich nicht einmal wehrte.

"halt ihn gut fest" befahl die magierin und dann legte sie dem wirklich elenden ihre hand auf den kopf.

"komm mit don, wir werden nachsehen."

die magierin schloss die augen und schickte ihre mentalen finger in das gehirn des gefangenen.
17.08.2003, 22:01 #42
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Magier machte sich selber nicht die Finger schmutzig, er ließ dan Untoten, der wohl noch im anderen Raum war, verschwinden und wollte ein Skelett beschwören, als er jedoch sah, daß Meditate dies schon getan hatte, ließ er die Hand wieder von der Rune sinken und stellte sich neben die Magierin. Die Kreatur, die im festen Griff des Skelettes war, wand sich hin und her, konnte sich jedoch nicht befreien. Wie im Fieberwahn waren die Bewegungen des auf die Knie gezwungenen Menschen, dem sich die Knochenfinger des Skelettes in die Arme borhten, als sich dessen Hände um sie schlossen wie eiserne Zangen.
"Und, was siehst du? Wer steuert diese Gestalten? Oder was treibt sie?"
17.08.2003, 22:16 #43
meditate
Beiträge: 6.868

meditate riss die augen auf.

"hast du angst, in diese gedanken einzudringen? ich hab dir das gezeigt bei deiner heilerausbildung. sei nicht so empfindlich. glaubst du ich will mich allein mit dem dämonen im kopf dieses menschen herumschlagen? denn es ist er, unser feind. er hat wie ich seine finger im kopf dieses armen. und ich werde ihn jetzt packen und erfahren, was ich wissen will."

wieder schloss meditate die augen und sandte ihre mentalen finger in die gedanken, vorstellungen und träume des gefangenen.

"dunkel...macht...so böse....gierig....er macht sich lustig über mich....er spürt, dass ich da bin...don!....hilf.....don!"

die magierin wurde von einer gewaltigen kraft quer durch den raum geschleudert. das gerippe, dass den menschen gehalten hatte, zerstob in winzige bruchstücke und der mensch richtete sich auf. aus seinen augen leuchtete plötzlich ein gar nicht menschliches feuer und aus seinem mund klangen worte, die wirklich nicht menschlich war.

"närrin! mich kannst du nicht berühren. ich durchbreche alle schranken und werde dich töten. du wirst nicht in mich, sondern ich in dich eindringen. das wird sicher amüsant!"

plötzlich fiel der mensch in sich zusammen und schrie und wand sich. dann trat ihm schaum vor den mund, der sich schnell rot färbte. man hörte das knacken von knochen, dann zerstob der kopf des armen wesens und ein tiefes wohliges stöhnen war in der luft.

von alldem bekam meditate aber nur die hälfte mit. was sie im kopf des menschen berührt hatte, war plötzlich auf sie losgegangen. irgendetwas hatte versucht, über diese zarte mentale verbindung in ihren kopf einzudringen. etwas unglaublich großes und böses.

und etwas anderes hatte sie gerettet.

meditate lag schwer atmend am boden und hielt sich die hand vor die nase, die heftig blutete.

"ich bin noch mal davongekommen. etwas hat mir geholfen, sonst wäre ich diesem schwarzen dämonen zum opfer gefallen. mir hat jemand geholfen, nur wer?"
17.08.2003, 22:52 #44
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Don zuckte mit den Schultern.
"Ich weiß es nicht, aber ich fürchte, wir werden es noch erfahren."
Er strich seine Robe glatt, die von den vorangegangenen Kämpfen in Unordnung geraten war und meinte dann: "Ich glaube nicht, daß diese Gestalten das letzte Mal aufgetaucht sind. Je näher wir dem Dämon kommen werden", er vermies es, den Namen des Dämons auszusprechen, "desto mehr werden wir auch erfahren."
Er half der Magierin auf.
"Anscheinend sind wir hier erst einmal sicher."
Er redete, als seien sie zwei alte Leute, die keine Möglichkeit zur Gegenwehr hätten, was Meditate ein Lächeln aufs Gesicht trieb.
17.08.2003, 22:58 #45
Rango
Beiträge: 830

...Der Wunsch auf Fahrtminderung ging nicht in Erfüllung und Rango musste weiter kämpfen, kämpfen gegen den Zug des Steuerrads. Er war kurz davor zu verzweifeln, seine witzeleien gegenüber dem Unwetter hatten sich eingestellt, und der Seemann setzte eine ernste Mine auf. Er sah nun ein, dass dieses Unwetter wirklich ihr Tod seinen könnte und strengte sich deshalb noch mehr an. Das Adrenalin füllte seine Wehnen und er nahm noch einmal alle Kraft zusammen das Schiff stabil auf Kurz zu halten.
Seine Novizenrobe war klitsch Nass, genauso wie der Inhalt der Taschen. Krautstengel und Geldbeutel sogen das Salzwasser in sich auf und speicherten es, sodas seine Kleidung immer schwerer wurde und jene immer weiter noch unten zog.
Rango stütze sich wieder mit gesamten Körper gegen das Rad und schloss erneut die Augen, die vom vielen Wasser ganz geschwollen waren. "Arrgh" stöhnte er, als die Strömung das Ruder mit einer unvorstellbaren Wucht weg zu drücken versuchte. Danach nichts. Die Strömung ließ merkbar nach. Rango schaute auf. "Jetzt verlieren wir aber an fahrt" stotterte er und hoffte das nicht alles wieder von vorn beginnen würde. Nein, der Sturm hatte wirklich nachgelassen, von einer Sekunde auf die andere, fast so schnell wie er angefangen hatte.
Rango fing unkontrolliert an zu Lachen und löste seiner wundgescheuerten Hände vom Steuer. Keine Blitze mehr, kein Regen, kein Wind, alles war weg.
Der Sumpfler atmete auf "Na endlich! Pff" ging es nur und Rango ließ sich nach unten auf die Holzbohlen sacken um sich einen Moment zu erholen.
Sowas hatte er in seinem ganzen Leben noch nicht erlebt. Als erstes ungewöhnliche Windstille, dann innerhalb von wenigen Minuten ein Aufgebot von schier schwarzen Wolken und nun!? Nun war der darauf folgende Sturm wie weggeblasen. "Seltsam" dachte sich der Fischer "Wirklich seltsam". Wenn er dies seinem Großvater erzählen könnte, würde ihn jener für völlig Verückt erklären. "So ein Quatsch" würde es heißen "Das kann garnicht passieren" würde es weiter gehen.

Rango richtete sich wieder auf, um die Anderen wieder nach Oben zu holen. Langsam schritt er die Treppe zum Hauptdeck hinunter und wollte gerade nach rechts biegen, als er eine schreckliche Entdeckung machte. "Nebel..." schoss es ihm durch den Kopf. Wenn es etwas schlimmeres als einen Sturm geben würde dann wäre es sicher Nebel. "Was sind das für Lichter" fragte er sich und kniff die Augen zusammen um seinen Blick zu schärfen. "Eins, zwei...drei Lichter" fügte er hinzu.
Ohne weiter darüber nachzudenken handelte er. Sie mussten den Anker werfen und warten bis sich der Nebel verzogen hatte, sonst könnten sie auf ein Riff auflaufen oder gegen Felsen drifften. "Anker! Anker? Wo bei Beliar is denn hier der Anker" fragte er sich mit langsam nervöser werdenden Stimme.
Etwas schneller gehend suchte er das Schiff ab, bis er am Heck eine schwere Eisenkette ausmachte. "Ahh, Anker!"
Rango riss wie verrückt an der Kette um diese vom dicken Pfosten zu lösen und den Anker dadurch runterlassen zu können. "Aaargh...Hauruck" machte es, worauf Rango mit all seinen gebliebenen Kräften die Kette löste und der Anker mit einem riesigen, platschenden Geräusch in die See rasselte...
17.08.2003, 23:22 #46
Die Sklaven
Beiträge: 8

Qualen. Schmerzen. Leid. Erniedrigung. Hoffnung. Erlösung. Freiheit.

Eine jede von den armen Seelen, die übriggeblieben waren, kannte den Verlauf ihrer Unterdrückung, zu oft haben sie chronologisch jede von ihnen durchlaufen, doch die Erlösung und die Freiheit war ihnen am Ende doch genommen worden. Zu grausam und stark war der Wille ihres Meisters, dessen Namen sie auszusprechen, ja; gar zu denken sich fürchteten, da er der Inbegriff allen Übels für sie bedeutete. Die Inkarnation aller Schlechtheit dieser Welt.
Gezwungen, diese Menschen hier anzugreifen und wenn möglich zu vernichten, rannten sie Welle um Welle gegen die standhafte Verteidigung an, mehr und mehr von ihnen vergingen unter der Gewalt, die ihnen das Leben ein weiteres Mal nahm. Eine Gewalt, die für jedes Wesen, das zum ersten Mal starb, unendlich quälte, bei ihnen aber mittlerweile ein Gefühl der Erleichterung auslöste, vom Willen des bösen Dämons wenigstens für einige Jahrhunderte befreit zu sein. Die Sterblichen konnten sich garnicht vorstellen, was sie erwarten würde, sollten sie von .... dem Unaussprechlichen unterworfen werden. Und so wurde aus der Selbstsucht nach Erlösung die blanke Angst, dass noch weitere ihr selbes Schicksal erleiden sollten, und so kämpften sie verzweifelt, den Menschen den einmaligen und Endgültigen Tod zu schenken, um sie vor ihrer eigenen Verdammnis zu bewahren.
So schloss sich der Kreis, und die Trauer, die Angst in den zu schwachen Kindern des Todes wurde unerträglich, ihr Tod wurde unerträglich. Jeder der ihrigen schloss die Augen mit der Befürchtung, bald eben ihre Bezwinger in ihren Reihen zu wissen.
Doch die Verdammten würden auch dieses Mal scheitern, ihrer waren wenige übrig, und es lauerte die Ewigkeit.
17.08.2003, 23:39 #47
Tomekk
Beiträge: 2.456

Hier einer enthauptet, dort einer aufgeschlitzt. Der Dolch war gleichzeitig überall und nirgendwo, und wenn man ihn sah, lag man meistens schon im sterben. Einer der Sklaven des Dämonen baute sich hinter Tomekk auf und hob den Arm, um ihn einfach zu zerschmettern, doch der Baal bemerkte es im rechten Moment. Schon kam der Dolch angesaust und trennte den Arm sauber oberhalb des Ellbogens ab. Nach einer kurzen Wende traf die kurze Klinge den Angreifer dann direkt in die Brust unt tötete ihn in weniger als zehn Sekunden. Und wieder lag dem Menschen dieser merkwürdig´lächelnde Ausdruck auf dem Gesicht. Scheinbar wollten diese Menschen besiegt werden. Da sie jedoch trotzdem so intensiv und voller Wut kämpften, mußte eine dunkle Macht dahinter stecken. Wahrscheinlich wußten die Mitglieder des Zirkels, die sie begleiteten, bereits mehr darüber. Aber zum reden war später auch noch Zeit, im Moment war es dafür etwas zu ungemütlich hier unten.

Tomekk zog sich unterdes etwas zurück und ließ den Dolch in seine Hand sinken. Der Zauber, den er nutzte, war zwar sehr effizient, und der Dolch war ja auch nicht schwer, aber trotzdem hatte ihn die lange Aufrechterhaltung der Telekinese ausgelaugt. Er mußte sich erstmal erholen. "Warum habe ich mein Schwert nicht mitgebracht?" Wahrscheinlich konnte er damit inzwischen sowieso nicht mehr umgehen.
18.08.2003, 00:15 #48
Angroth
Beiträge: 2.494

Ein kleiner Ruck war am Gurt des Templers gewesen, kurz darauf hatte er gesehen wie sein Dolch davongeflogen war, um mit ihn vollkommen überraschender Wut auf jeden nur erdenklichen und unmöglich zu erwischenden Feind einstach.
Entweder der Schläfer selbst hatte sich dazu herabgelassen, seine Wut auf die Gegner dieser Expedition zu lassen, oder es war ein weiterer effektiver Zauber des Baal Tomekk.
Während er darüber nachdachte, und sich ein wenig aus dem Tumult zurückzog, hatte er nicht gemerkt, wie einer der Entstellten unbemerkt in seine Nähe gekommen war. Jetzt, da dieser große Krieger so zögerlich dastand, sprang das Wesen um seinen Überraschungsmoment zu nutzen. Und es sollte ihn bekommen, vollkommen unerwartet wurde Angroth von dem Gewicht des Mannes niedergeworfen, sein Schwert entglitt seinem sicheren Griff, er stieß sich hart den Ellenbogen und sah Sterne. Speichel tropfte auf seine nackte Brust und seine Schulterplatten herab, als er sich so gut es ging umwandte, um das schmerzende Etwas sehen zu können. Ein arges Stechen ließ ihn aufschreien, Zähne bohrten sich in seinen Rücken. "Beim allmächtigen Schläfer!" stieß der Templer hervor, biss die Zähne zusammen und spannte seinen ganzen Körper an, katapultierte sich mit aller Kraft nach oben, stützte sich dabei auf den etwas morschen Planken ab, die laut knacksten, aber hielten. Doch das Gewicht auf seinem Rücken verschwand nicht, nein. Nagellose Finger fuhren hektisch über seine Haut und verursachten patschende Geräusche, und der so gewandelte Mensch, seines Verstandes bar, biss energisch weiter in den Rücken seines Gegners. Wut packte den Clansmann, und er stieß seinen Ellenbogen nach hinten, wo er das Gesicht der Kreatur vermutete. Ein krachen und das erschlaffen der Bewegungen sowie das Gefühl von etwas warmfeuchtem auf das an ihm herablief zeugten davon, dass er getroffen hatte. Mühsam richtete er sich auf, rieb sich das Gelenk und blickte suchend nach seiner Erzklinge. Sie lag blitzend in der Nähe einer auf den Boden gefallenen Fackel, leicht erreichbar.
Ein prüfender Blick in den Raum zeigte, dass seine Gefährten mit den letzten der Wesen beschäftigt waren, sie würden siegen.
Rasch war er bei seinem Schwerte, hatte es aufgehoben und sich den Kampfhandlungen angeschlossen, die alsbald im Sieg endeten. Als der Krieger sein Schwert in den Leib des letzten der Feinde gesenkt hatte, und alle schon erleichtert aufatmeten, bemerkte er etwas. Das Tosen ... das Schaukeln ...?
Ja, das Schiff lag ruhig, keine Wellen schmetterten brutal und fordernd an die Hölzernen Wände und gegen das in Mitleidenschaft gezogene Deck. Sie alle sahen misstrauisch an die Decke, dann einander an. War dies das Ende? Hatten sie es überstanden? Ein Poltern, Treppenstufen wurden hinabgerannt, die Tür schlug auf und Fackelschein schien herein, warf einen großen Schatten in den Raum, während ein kleiner Bach mit Meerwasser seinen Weg jede Stufe hinabhüpfte, um sich an ihrem Fuße zu sammeln.
Förmlich spürte man die Spannung in der Luft, sie hatten alle den Atem angehalten und waren neugierig und auch beängstigt, wer da so vorsichtig herabkam. Ein unsicheres "Noch jemand da? ..." scholl ihnen entgegen, und eine kaum erkennbare Gestalt trat herein, schien erschrocken ob des Anblicks all dieser Toten. "Beim Schläfer!" entfuhr es dem Unbekannten. Angroth´s Gesicht hellte sich auf, eine Erinnerung kam ihm in den Sinn. Ein Schüler, der einige Runden um das Tal gelaufen war, und danach erschöpft aber energisch eben diese Worte gesprochen hatte. Der Templer begann zu lächeln: "Rango!" und siehe, ein vollkommen durchnässter und zerschundener, aber glücklicher Kapitän Rango schälte sich aus den Schatten. "Was war denn hier los?!" war alles, was er fassungslos über die Lippen bringen konnte, es zwang jedem ein Lächeln auf die Lippen, nervös und erleichtert. "Ach, nichts." antwortete sein ehemaliger Lehrmeister, legte einen Arm um die Schulter des hohen Novizen und erbat, dass sie an Deck gehen sollten. Kopfnicken, erschöpftes Kopfnicken, ging durchs Rund. Einer nach dem anderen traten sie nun, einen ganzen Tag nach den Geschehnissen, ins Freie, die Dunkelheit. Nebel begrüßte sie, in der Ferne Lichter einer Stadt, Gorthar war beinahe erreicht. "Wir liegen vor Anker bis der Nebel sich verzogen hat, sonst laufen wir Gefahr irgendwo aufzulaufen." sprach der Kapitän und deutete auf den ausgelassenen Anker. Der Mond schien auf sie herab, tauchte den aschgrauen Nebel in ein fahles, knöchernes Licht. Ihr erstes kleines Abenteuer hatten sie überstanden, doch das wahre lag hinter diesen Nebeln, bei den Lichtern. Gorthar.
18.08.2003, 12:02 #49
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha war dem Baal vorsichtig in den Raum gefolgt, aus dem diese seltsamen Geräusche drangen. Weit riß sie die Augen auf, als das Tumult sich ihr zeigte. Tomekk schien ebenfalls erstaunt, kramte jedoch schnell seine Runen hervor und stürzte sich in die Menge.
Samantha zog es vor, noch ein Weilchen um die Ecke zu lugen und die Situation zu überschauen. Nur das Hörnchen war waghalsig genug, mit einem kampflustigen Quieken aus ihrer feuchten Rüstung zu springen und sich mit gebleckten Zähnchen ins Gewühl zu stürzen.
Ein Totgeweihter streckte urplötzlich sein Haupt durch die Türschwelle und einige Augenblicke lang starrten sich Templerin und Sklave entgeistert an. Doch dann war die Templerin schneller, flink angelte sie eine der silbernen Pfannen von der Wand und briet dem übelriechenden Gesellen eins über. Mit einem lauten Plong wurde dieser zurückgeschleudert und torkelte nun wirren Blickes durch den Raum. Gackernd hüpfte er schließlich auf die große Tafel und wedelte mit den Armen, wobei er Törtchen und Hummer unter sich erbarmungslos zermatschte. Samantha stieß einen entsetzten Schrei aus. Die schönen Köstlichkeiten, was sollten sie denn essen wenn der Trampel dort alles zertrat?
Mit einem Kampfgeschrei nahm sie Anlauf, umschlang den goldenen Leuchter an der Decke und schwang sich über die Tafel. Ihre Beine umschlangen von hinten den verrückt gewordenen Sklaven, welcher nun gurgelnde Laute von sich gab und mitgerissen wurde. Samantha begann zu lachen. So langsam fing es an Spaß zu machen. Den Sklaven zwischen die Beine geklemmt, schwebte sie immer noch am Leuchter hängend durch den Raum. Leider jedoch hielt der Lichtspender dem zusätzlichen Gewicht nicht lange stand. Ein Krachen an der Decke, ein Ruck durch den Raum und schon hatte er sich von seinem ursprünglichen Platz gelöst. Das Lachen der hohen Templerin verschwand, unversehens packte sie den losgelösten Leuchter fester und sah die gegenüberliegende Wand auf sich zukommen. Schnell kniff sie die Augen zusammen und drehte den Kopf weg, als auch schon mit einem lauten Krachen der Aufschlag kam. Der Leuchter in ihren Händen zersplitterte und sie spürte die harten Holzpanelen gegen ihr Gesicht knallen. Doch sie war nicht lange am Boden, der Schläfer gab ihr sogleich wieder Kraft und ließ sie den Kopf anheben. Ihr Angreifer war wie ein Puffer tief in die Wand gedrückt worden und sein körperlicher Zustand sah nicht gerade so aus, als würde er gleich wieder aufstehn. Zufrieden erhob sich die hohe Templerin, klopfte sich den Staub von der neuen Drachenschuppenrüstung und stemmte die Arme in die Hüften. Wer wollte als nächstes?
Aus den Augenwinkeln sah sie einen Sklaven unnatürlich schwanken. Als er sich zu ihr umdrehte, erkannte sie sein Problem: Das Hörnchen hatte sich fest in seine Nase verbissen und ließ nicht locker. Der Schwanz schlug, die Füsschen zappelten, während sich der besiegte unter Schmerzen wand.
"Yeeeeeeeehhhhaaaaaaaaaaaaaw!" Samantha hatte ihren Einhänder gezogen und stieß ihm dem stinkenden Kerl kraftvoll in den Rücken. Ein Zucken, dann sackte er leblos zusammen.
"Ist gut, du kannst ihn loslassen. Er spürt deinen Biss jetzt eh nicht mehr", sagte sie dem Hörnchen, welches irritiert abgelassen hatte und nun die leblose angebissene Nase anstupste. Als es verstanden hatte, dass der Kerl sich wohl nicht mehr rühren würde, begann es angewidert zu spucken, um den ekelhaften Geschmack im Mund wieder loszuwerden. Dann hüpfte es voller Stolz hinter der Templerin her, welche nun zur Tür schritt. Sie hatte Schritte vernommen, kamen da etwa noch mehr?
Sie presste sich eng an die Wand und stürzte dann im rechten Moment mit gezogenem Schwert und einem widerlichen Angriffschrei vor. Rango riß entsetzt die Augen auf.
"Oh...", eilig schaute sich die Templerin um. Alles starrte sie an. Die Sklaven waren besiegt und der vermeintliche Angreifer stellte sich als kein geringerer als ihr Sumpfbruder heraus.
"Tschuldigung..", ungeschickt steckte sie ihre Waffe wieder ein und trat mit hochrotem Kopf an ihm vorbei. Es war wohl besser wenn sie erstmal etwas frische Luft schnappte.
18.08.2003, 15:14 #50
shark1259
Beiträge: 1.033

Warme Luft stieg aus dem Meer auf, mischte sich mit dem immer dichter werdenden Nebel, verlor sich darin. Genau wie der dunkle Magier der seinen Blick nicht mehr davon wenden konnte. Es war als ob eine Macht noch einmal sagen wollte, dass sie hiermit den größten Fehler machten, den sie machen konnten. Hatten ihnen jene Menschen... nein eher Gestalten, nicht gezeigt, wie sie enden würden. Mit Angst in den Augen, Verzweiflung in Seele Körper unter einer dunklen Macht. War es ihre Bestimmung so zu Enden, waren sie wirklich schon so weit, dass sie einen Dämonen jagten, nur weil einer eine Vision hatten und sich somit alle samt in ein riesiges nie aufhörendes Spiel befördert hatten. Ein Spiel aus dem der einzige ausweg und die einzige Erlösung der Tod und der Schritt in Beliars Reich war.
shark hatte sie gesehen. Die Gesichter die sehnsucht danach hatten, endlich dorthin zu gehen, wo es keine Furcht mehr gab und kein Leid. Wie sie aufatmeten, als der erlösende letzte Schlag ihr Herz traf, doch wissend, es würde nicht das letzte Mal sein, dass sie es erleben mussten. Und genau das machte den Schwarzmagier so unsicher was das ganze betraf. Er hatte als er den ersten von ihnen ohne große Mühe getötet hatte, nicht das Gefühl gehabt, das Leben aus dem so geschändeten Leib trat, es blieb darin, die Seele entwich nicht, sie war gefangen und konnte sich nicht daraus befreien. Nur für den Moment waren sie erlöst gewesen, doch nicht für lange. Es war alles wie eine gottverdammet Probe, die man nicht bestehen konnte. Egal was sie taten... vollkommen egal wie sie es zu überleben versuchten. Sie waren doch nur ein Spielzeug, ersetzbar und von kurzer dauer nur interessant.

Kurz spielte shark mit dem Gedanken sich einfach nach unten Fallen zu lassen und seinem großen Gegenspieler eine Freude weniger zu bereiten, sich selbst zu opfern, doch was hätte es gebracht. So sehr der Schwarzmagier sich auch nach Beliars Reich sehnte wusste er, dass es nicht gut war, sich selbst das Leben zu nehmen. Was wäre er für ein Diener, täte er es und gäbe somit auf, was Beliar ihm anvertraut hatte. Nein, so nicht...

Müde hob der Einhandlehrmeister den Kopf, starrte aus weit aufgerissenen Augen in den Himmel, doch nichts kam. Kleine Gebete verließen seine Lippen, rau und aufgeschürft, total vertrocknet und klebrig. Nichts, keine Hilfe gar nichts. Sie würden dies alleine durchstehen müssen.
Von Fern hörte er einen Raben krächzen, der durch die schier undurchdringlichen Nebelmassen herbeiflog, sich jedoch nicht dem Schiff näherte. sogar die Vögel mieden sie schön. Mit seinem Flügelschlag trieb er immer wieder das sanfte weiß beiseite, welches sich sofort danach wieder zusammenzog und keine Hoffnung auf wirkliche durchdringung gab. Der Wind ging wieder recht angenehm, wenn auch kühl, und fuhr shark über die müde Haut, erfrischte sie wieder und gab ihr Hoffnung, die des Schwarzmagiers düstere Seele schon lange nicht mehr trug.

Holz knarrte unter seinen Füßen als er langsamen Schrittes wieder auf jene Bank zu ging. Wieder war jenes Gefühl da, dass er sich in sich veränderte und seine Gedankenwelt machte einen Schritt nach vorne.
Traurigen Blickes legte er sein geschundenes Gesicht in seine Hände und seufzte hörbar. Wie sollte das nur alles enden?
Seite 2 von 11  1  2  3  4  5  6 Letzte »