World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Taverne "Zur toten Harpyie" #3 |
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09.02.2004, 20:52 | #351 | |||||||||
Sergio Beiträge: 534 |
Sergio richtete sich wieder auf und schob seinen Stuhl zur Seite. „Na gut, ich werde mal eben sehen, ob ich irgendwas machen kann...“, meinte er und ging wieder hinüber zu Meditate. Als er am Ziel war, sah er Meditate an: „Sag mal, du hast nicht zufällig was gegen Kopfschmerzen zur Hand? Der Typ da hinten hat wohl zu tief ins Glas geschaut...“ Er deutete mit dem Arm auf Dumak. |
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09.02.2004, 20:58 | #352 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
vom nachbartisch kam gerade sergio wieder herüber. den mann, zu dem er sich gesetzt hatte, kannte sie aus dem kastellirgendein unwichtiger dieb, dem der don ein paar aufträge verschafft hatte. was der so alles kannte! meditate winkte den fremden heran und leitete ihn mit ihren blicken an ihren tisch. "warten sie einen moment, ich muss mal den lärm neben uns beenden." meditate stand auf und ließ mit einem knall die flasche mit der grünen medizin vor dumak auf den tisch fallen. "ich wusste schon, warum ich dieses mittel gegen kater und sonstige folgeerscheinungen von zu viel alkohol immer bei mir trage. trink dies, du ungeübter trinker und lass für die zukunft die finger von den gebrannten sachen." damit drehte sie sich wieder um und setzte sich wieder zu dem fremden, der sich inzwischen auf einem hocker breit gemacht hatte. "wollt ihr nicht bei mir platz nehmen? mir scheint, ihr seid ein weitgereister mensch und ich habe das gefühl, wir sollten uns unterhalten." |
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09.02.2004, 21:06 | #353 | |||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Ungeübter Trinker? Wer war die denn? »He, ich...« wollte Dumak lospoltern, verringerte dann aber die Lautstärke plötzlich radikal und so brachte er mit leisem Flüstern noch heraus: »... ich habe schon getrunken, da wußte Adanos noch nichtmal, daß man Wasser nicht in Wein regnen läßt. Ungeübt, pah! Ich hab meine Gründe.« Doch die Frau drängte ihn ungerührt, ihren Trunk zu schlucken. Das machte Dumak dann doch neugierig. »Und der hilft? Na probieren kann mans ja mal.« Und wie um ihr zu zeigen, daß es für ihn ein leichtes sei, ihren komischen Trank zu schlucken, nahm er, ohne hinzusehen, das Fläschchen, entkorkte es mit geübtem Griff und stürzte den Inhalt hinter. Hätte er doch nur genauer hingesehen, dann wäre ihm nicht nur die eklig-grüne Farbe der Flüssigkeit aufgefallen, sondern auch noch die noch viel ekligeren Würmer, die sich gleich batzenweise darin wanden. Doch so flutschten sie mit einem großen Schlucke durch den Rachen in den Magen, wo sie bald den Kampf gegen die Magensäure verloren. Ein echter Mann schluckt alles ohn mit der Wimper zu zucken, jawohl. »Hey, es wirkt. Das ist ja gar nicht schlecht. Mein Kopf schrumpft zusehends und hat schon nicht mehr den Umfang eines Mühlrades. Eher den eines Mühlsteines.« Dann straffte er sich und stand auf. »Dumak, zu Diensten. Was wollt Ihr hören, hohe Frau?« |
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09.02.2004, 21:06 | #354 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Hilias war das Geschehen am anderen Tisch nicht verborgen geblieben. Die Dame verstand sich also aufs Brauen von Tränken. Sie war gut gekleidet und hatte eine gewisse Art gegenüber dem Trunkenbold an den Tag gelegt. Ein Hauch von Selbstgefälligkiet, begründet aus Macht und Verschlagenheit. Wie ihn nur Magier besitzen. Doch welchem Gott diente sie? Als sie wieder Platz nahm, mustere der steinmetz sie scharf. Er hatte noch nie davon gehört, das das Kloster auch Frauen in ihre Reihen aufnahm. Doch gabes nicht auch solcherlei Wunder immer wieder? Der Gehängte meldete sich auf einmal zu Wort. Seine Stimme war voll misstrauen gegen die Dame gerichtet. Sei bloss vorsichtig mit ihr. Frauen und magische Kräfte sind gefährliche Kombienationen! Hilias bedachte sie mit einem kritischen Blick. "Ihr seid eine Magieren." Und nach einer kurzen Pause sprach er aus, was der Gehänge befürchtete hatte. "Um genau zu sein eine Hexe aus dem Kastell. Eine Sklavin Beliars. Bansheé der Dunkelheit und Trügerin von Licht und Wahrheit." Seine Tonlage war sachlich, neutral, ohne jede Wertung. Doch innerlich spanten sich alle seine Sinne. Schon einmal waren ihm die verirrten Abkömmlinge des schwarzen Gottes entgegen getreten. Doch diese Dame schien von einem ganz anderem Kaliber zu sein. Die MAcht strömte förmlich von ihr ab wie die Hitze von einer Wüstensonne. Hilias würde verdammt vorischtig sein müssen. Doch war er auch neugierig, was gerade sie von einem kleinen Diener Innos wollte. |
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09.02.2004, 21:18 | #355 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
der trinker war nochmals an ihren tisch getreten und unterbrach meditate, die gerade anfangen wollte, den fremden auszufragen. "bursche, seid ihr nicht ein fahrender sänger? lasst mal etwas hören und wenn es artig klingt, dann bekommt ihr auch ein goldstück." dann drehte sie sich zu dem fremden und meinte "lasst ihn erst singen, dann werden wir reden." |
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09.02.2004, 21:24 | #356 | |||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Dumak war an den Tisch getreten und hielt die schäbige Laute in der einen Hand, deutete eine galante Verbeugung an uns sagte. »Nun, hohe Damen, werte Herren... und auch die Anwesenden«, ein kurzes Grinsen huschte über sein Gesicht, »mein Name ist Dumak und wie die hohe Frau sehr richtig erkannt hat, bin ich ein weit gereister Mann. Da ich gebeten worden bin, etwas von meinem Können zum Besten zu geben, muß ich nun wissen, welches meiner zahlreichen Lieder ihr hören wollt. Darum frag ich nun: Was soll ich singen? Soll ich euch von Herzschmerz singen oder von gekreuzten Klingen, von den Wundern der Natur? Ja was sing ich nur? Sing ich euch von Gaumenfreuden? Ich will hier nicht mein Lied vergeuden. Bevor die Zunge ich gewetzt, frag ich lieber jetzt! Wollt hören ihr von alten Sagen? Nicht daß danach noch eure Klagen Fürchterlich im Ohr mir schallen. Was tät euch denn gefallen?« |
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09.02.2004, 21:30 | #357 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditates finsteres gesicht hellte sich auf und sie lockerte den pelz und ließ ihn neben sich auf die bank sinken. "das klingt hübsch dumak. sing uns etwas von den herzen und schmerzen." meditate winkte sador zu und meinte "bring mir etwas feuerlikör und ein wirklich reines wasser. damit meine ich wirklich! du weißt, wer ich bin sador? wollt ihr noch met? wie ich sehe, schmeckt euch dieser honigtrunk?" der fremde nickte nur kurz und meditate nickte dem wirt zu. der verschwand schnell wieder um nachschub zu holen. |
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09.02.2004, 21:31 | #358 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Hilias sah den Spielmann an und sein Blick verschwamm. Etwas kroch seine Kehle empor und erbrach sich den Weg in die Freiheit. So sprach er mit ihm fremder Stimme. Hart prallten die Worte auf die schmutzigen Dielen. "Sing uns von den Helden, die von ihren Bürdern veraten wurden. Sing uns davon, wie die große Garde dutzende ihrer Brüder gehängt und das im Namen Innos taten. Sing uns denen, die im Names meines Gottes von den sogenanten Bewahrern des Lichtes verstoßen und verkauft wurden. Kannst du mir davon singen?" Hilias hatte keine Ahnung, wie er auf sowas kam. Nicht der Gehängte, aber auch nicht sein eigener Geist sprachen mit seinen Lippen diese Worte. "Dann will ich meinen Krug auf diese Bruder und Schwerstern erheben und ihrer opfer gedenken." DAnn fing er sich wieder. Er sah die hohe Frau an. "Ihr habt meine Frage nicht beantworten können. Seid ihr also eine Dienerin des dunklen Gottes?" |
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09.02.2004, 21:38 | #359 | |||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
»Nun, ich denke, wir lassen den Wünschen der hohen Dame den Vorrang. Deinem Wunsch werde ich vielleicht ein anderes Mal entsprechen.« Dann wandte er sich meditate zu. »Von Herzschmerz wollt Ihr hören? Nun gut, ich werde einen Ausschnitt aus einem alten, langen Liede hier vortragen. Für das gesamte Lied ist der Abend nicht lang genug, denn es ist sehr lang. Doch für Euch habe ich die Strophen mit Herzschmerz herausgesucht. Es geht um einen jungen Prinz, der einst in die Welt ausgezogen ist, um... ja um... aber das werdet Ihr selbst erfahren.« Und damit stimmte er eine langsame, etwas melancholische Melodie an und fing dann alsbald mit singen an. Seine volltönende, warme Stimme sang: Lange führte ihn sein Weg über manchen schmalen Steg, hörte Wind in Wäldern rauschen, tat so manchem Vöglein lauschen, ritt über Brücken, schwamm im Fluß, setzt’ hier- und dorthin seinen Fuß. Erfuhr die größte Einsamkeit, traf keinen Menschen weit und breit, mußte gar in großen Städten sich vor dem Gewimmel retten, ritt über Wiese, Flur und Feld, lernte kennen so die Welt. Doch die Lust auf Abenteuer brannte in ihm wie ein Feuer, noch war nicht gelöscht die Glut, die ständig nährte seinen Mut und ihn trieb auf diese Weise zu seiner langen, fernen Reise. Und als er ruht auf einem Steine, schlägt übernander Bein auf Beine und er seine Rüstung lupft - das Roß derweil an Gräsern zupft - sein Schwert hell in der Sonne blinkt, ein Vogel ihm ein Liedlein singt. Da läßt er einen Seufzer fahren: „Ach, nach wieviel langen Jahren soll ich denn nach Hause gehen, kein einz’ges Wunder ich gesehn? Meine Reise war vergebens, nur Verschwendung meines Lebens.“ Da des Vogels Lied erklingt und er in klaren Worten singt. Der Prinz versteht es Satz für Satz, wie er erzählt von einem Platz umrahmt von Bergen hoch und steil, nicht zu erklimmen ohne Seil. Dort in einem tiefen Tal, die Berge ringsum sind ganz kahl, lebt ein Drache, alt und schlau, gefangen hält er eine Frau, ein einsam Mädchen, jung und schön, läßt sie niemals von sich gehen. Traurig klingen ihre Lieder, doch sie singt sie immer wieder, wenn ihr goldnes Haar sie kämmt und die Spangen sie sich klemmt, sitzt sie an eines Baches Quell und ihre Stimme klingt so hell. Der Jüngling hörte ganz gebannt, dies Gefühl er nie gekannt, lang schon war der Vogel fort, doch er saß noch an diesem Ort. An das Mädchen nur noch dachte und er sich auf die Suche machte. Tags er suchte nach der Stelle mit der ihm beschrieb’nen Quelle, nachts er fiebrig von ihr träumte. Unter ihm sein Roß sich bäumte, wenn er es ungeduldig trat mit Sporen. War die Hoffnung schon verloren? Schließlich er im Bergland stand, keinen Weg von hier er fand, irrte tagelang umher „Nach Hause find ich nimmermehr.“ Uns sein Kopf sank in die Hände, er erwartete sein Ende. Stunden rannen, ungezählt, lange er sich hat gequält und sich nach Erlösung sehnte, endlich sich im Himmel wähnte. Sein Körper lag auf weichem Moos, der Kopf auf eines Mädchens Schoß. Lieblich einer Quelle Klang plätschernd an sein Ohre drang. Und das Mädchen sprach zu ihm: „Eile dich, du mußt schnell fliehn, verweile nicht und lauf schnell fort, dies ist ein verfluchter Ort.“ Ungläubig und voller Staunen hört’ er sie die Worte raunen. „Du schönes Mädchen, sage mir, an welchem Orte bin ich hier? Ich will nicht ohne dich mehr gehen, so lange bleib ich bei dir stehn.“ Und er sprang auf und sah sie an, so wie man es nur tun kann, wenn man im Innersten entzückt und die Seele ganz entrückt. „Oh komm doch mit mir, Schönste mein und Königin wirst du bald sein.“ Da sagte sie: „Ich kann nicht weg, gefesselt bin an diesen Fleck. Von einem Drachen wohl bewacht bin ich eingesperrt bei Nacht. Und aus den Augen läßt er nicht mich auch beim hellsten Tageslicht.“ „Ich will das Ungeheuer töten und dich befrein aus deinen Nöten“, sprach beherzt der Königssohn. Und auf sein treues Pferd er schon stieg auf und legt die Rüstung an, nimmt seine Lanze an sich dann. Das Mädchen warnt ihn: „Fürchte dich, der Drache ist gar heimtückisch. Vor seiner List kein Mensch gefeit, stets zu Ränken er bereit, die du nicht hast vorhergesehn nie läßt er dich lebend gehen.“ „Hab keine Angst, mein schönes Kind, wir bald wieder zusammen sind. Ich habe keine Furcht vorm Drachen, werde ins Gesicht ihm lachen, schlag mit dem Schwerte auf ihn drauf, spieß ihn mit meiner Lanze auf.“ Da schlug die Maid die Augen nieder „Ich hoffe sehr, ich säh dich wieder. Nimm diesen Ring und noch den Rat, wenn du reitest nun zur Tat, Drachen niemals Tränen weinen, selbst wenn sie noch so menschlich scheinen.“« Hier endete der Gesang des Barden. »Das Lied geht natürlich noch weiter und ich kann allen versichern, daß es am Ende noch gut ausgeht, wie es mit alten Geschichten eben so ist.« Er verbeugte sich und wartete auf ein paar Spenden für seine Darbietung. Irgendwie war er der Meinung, daß dies so sein sollte. |
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09.02.2004, 21:38 | #360 | |||||||||
Sergio Beiträge: 534 |
Sergio hatte das Geschehen um Dumaks Kopfschmerzen verfolgt und setzte sich nun wieder vor den Krug mit seinem „Getränk“ darin. Dumak war offenbar ein Barde und hatte wohl auch eine gute Stimme zum Singen. Seine Reime ließen jedenfalls einiges hoffen. Der Wegelagerer blieb gelassen sitzen und meinte noch schnell zu Dumak, der gar nicht weit entfernt stand (kurz bevor dieser mit dem Singen begann): „Sing irgendetwas, das gut klingt!“ Dabei hob er seinen Krug und hätte fast den Fehler begangen und erneut daraus getrunken. |
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09.02.2004, 21:57 | #361 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate war ergriffen. dass der zerlumpten typ so gut singen konnte, hätte sie niemals erwartet. eigentlich hatte sie sich nur erhofft, dass der allgemeine lärm in der schänke etwas leiser wurde. musik half da meistens. sie nahm eine münze und war diese dumak zu "das war wundervoll. komm doch mal ins kastell bei gelegenheit und singe für uns bei einem unserer bankette. dann tust du mal was vernünftiges und würdest die menschen beglücken, anstatt sie zu bestehlen." |
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09.02.2004, 22:02 | #362 | |||||||||
Dumak Beiträge: 465 |
Also diese Frau... »Danke für die Münze.« Die war ja wohl unerhört. »Seh ich aus, als ob ich stehlen würde? Ich bin eine reine Seele, Innos kanns bezeugen, meine Dame.« Er schüttelte entrüstet den Kopf. Einen Barden des Diebstahls zu bezichtigen. Also sowas... Woher wußte die so verdammt gut bescheid? »Das Spiele hat mich sehr ermüdet, erlaubt, daß ich mich nun verdünnisiere und die Nachwehen meines Bierexperinentes durch Schlaf überwinde. Euer honigsüßer« (buärks) »Trank hat mir ja auch schon wunderbar geholfen. Ins Kastell komm ich gerne einmal.« Aha, eine Schwarzmagierin also. Oder gabs auf Khorinis noch irgendwo ein Kastell? Und damit verließ Dumak die Gesellschaft. Eine Münze, naja... als Barde wurde man anscheinend auch nicht gerade ein reicher Mann. Aber immerhin hatte sie für den Trank nichts verlangt. Aber die anderen hätten auch ruhig etwas geben können. Wahrscheinlich mußte er noch an seiner Musik feilen, ja, das würde es sein. |
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09.02.2004, 22:10 | #363 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
die magierin warf dem barden noch einmal einen freunlichen blick hinterher und dann wandte sie sich ihrem seltsamen gast zu. "du hast einen eigenartigen wunsch geäußert, den man nur selten in schänken hört. mir scheint, ihr habt schon einiges erlebt. erlaubt mir, euch einzuladen und erzählt von eurem leben. ich bin eine geschichtensammlerin. und nun ja, ich bin eine magierin, aber das sollte nicht so im vordergrund stehen. zuerst einmal bin ich eine heilerin und ich bin unterwegs um kräuter zu sammeln. mein name ist meditate." |
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09.02.2004, 22:38 | #364 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Der Gesang war beendet. Die Dame lobte den Barden und entlohnte ihn geradzu fürstlich. Dann wenndete sie sich endlich ihrem Gast zu. Geschichtensammlerin? Heilerin? Der Gehängte grinste höhnisch wie ein Totenschädel, Hilias blickte nur verschlossen drein. Dann erhob er sich ruckartig. "Wenn die Dame mich für einen Augenblick entschuldigen würde. Ich muss mich erleichtern gehen. Dannach werde ich euch gern aus meinem Leben erzählen, wenn ihr mir dafür sagt, warum gerade ich euer Interesse erweckt habe." sagte Hilias und verschwand aus der Schänke. Zielsicher steuerte er drausen den nächsten Baum an und erleichterte sich. Als er zurückkehrte und gerade auf dem Weg zu seinem Platz war, lief ihm ein junger Bauernbursch ungeschickte in die Arme. Dabei setzte er Hilias mit den zwei riesigen Bierkrügen komplett unter Wasser. Die Kneipe sah das und alles ging in jollenden Gelächter unter. Der Bauernbursch trat einen Schritt zurück und grinste keck. "Haijo, kleiner Mann. Die gehen auf meine Rechnung. Obwohl ich sie gerade zu auf euer Wohl geschüttet habe." Ernneute Lachsalven rumpelten durch die Schänke das die Wände wackelten. Hilias sah finster an sich herrunter. Und als er den Blick hob, trafen sich dieser mit den Augen der Heilerin. Sie lachte nicht. Nicht einmal ein Lächeln umspielte ihre Lippen. Stattdesen glaubte Hilias Sorgen in ihrem schlanken Zügen ablesen zu können. Dann trat Schrecken in ihr Gesicht. Hilias fühlte sich schwindelig. Als habe er sich zu lange im Kreis gedreht. Der Gehängte brach mit einem fürchterlichen Schrei vor, riss Hilias vom Steuer seines Körpers weg und degradirte ihn zum Beifahrer. Der Bauernlümmel hatte die allgemeine Erheiterung in der Kneipe bemerkt und verbeugte sich wie ein Schauspieler auf einer Theaterbühne. Denn Mann, der er durchnässt hatte, den beachtete er kaum noch. Deswegen saß er nicht, das dieser seinen schweren Mantel abgelegt hatte. Doch die Gäste der Kneipe sahen es. Sahen den riesigen Brustkorb, der von dünnem Stoff des roten Hemdes umspannt wurde, weil jeder Muskel sich dagegen drückte. Sahen die gewaltigen Oberarme, die Ketten, die sie um die Handgelenke wickelten, wie bizzarer Eisenschmuck. Mord lag in der Luft. Das Gelächter froh ein, es verebte zu einer angespannten Ruhe. Keiner würde eingreifen. Der Lümmel war allein und hatte hier keine Freunde. Der Bauernjunge stolperte über die plötzliche Ruhe. Ruckartig drehte er sich zu dem kleinen Mann um. Da griff auch schon eine starke Hand vor und quetschte ihm die Kehle zu. Röchelnt ging der Junge in die Kinne. Der breite Krieger stand über ihm wie das frostigfinster Urteil des Todes. "Du hast mich nass gemacht!" knurrte der Krieger. Seine Augen waren schwarz. Völlig schwarz. Nicht eine bisschen Weis war darin zu erkennen. Der Junge begann zu winseln. Er wollte es wieder gut machen, wollte alles wieder gerade biegen. Doch der Krieger mit den schwarzen Augen blieb kalt wie Stein. "Ich werde dich nicht töten. Weil der Tot keine Strafe ist. Du aber bist jung und sollst noch lernen dürfen." Erleichtert begann sich der Junge kricherisch zu bedanken, doch die Gäste ahnten mehr als er. Sie ahnten böses kommen. Der Krieger mit den blicklosen Augen faste mit der freien Hand das Gesicht des Junge fest. Dieser schien nun zu erkennen, was folgen sollte. Unter lautem Jammern und Flehen wandt er sich hin und her, doch der Krieger hielt ihn problemlos fest. Dann passierte es. Schneller als irgendeiner der Gäste handeln konnte. Der Krieger drückte den Daumen tief in die linke Augenhöhle des Jungen. Ein furchtbares Geräusch war zu hören, ging aber schnell in den Schreien des Kindes unter. Mit einer angewiderten Geste wischte der Krieger die Hand am Hemd des schreienden Junges ab und warf ihn wie einen Sack vor die Tür. Dann drehte er sich in die Schenke zurück und blickte alle warnend an. Keiner sagte etwas. Die Stimmung war bedrückt. Der Krieger zog sich seinen Mantel über und nahm an Tisch der Heilerin platz. Hilias hatte aus seinem Gefängnis machtlos das Schauspiel verfolgt. Nicht zum ersten Mal hatte der Gehängte die Kontrolle übernohmen, doch zum ersten Mal war es so öffentlich geschehen. Jetzt konnte er wieder ans Steuer. Der Gehängte verzog sich sofort in den Tiefen des Unterbewusstseins. Hilias würde wie immer keine Antworten von ihm erhalten. Die Heilerin betrachtete Hilias mit einem rätselhaften Blick. Es war nicht zu erkennen, ob sie verurteilte, was sie gerade gesehen hatte. Doch eins war klar. Sie hatte die Verwandlung Hilias in den Gehängten deutlich beobachtet. Vielleicht dachte sie daruüber nach. Vielleicht auch nicht. Die Gäste hatten sich wieder beruhigt, doch noch so mancher misstrauischer Blick traf den Steinmetz. Der Bauernjunge war egal. Viele hatten geahnt, das der Bengel Ärger bekommen würde. Doch so? Das war merkwürdig und äußerst befremdlich. "Nun, vielleicht habt ihr schon ein sehr wichtiges Fragment meines Lebens selbst entdeckt. Ich bin verflucht. Geschlagen mit einem fremden Geist, der mich immer wieder heim sucht." Er sagte nicht, das er die Heimsuchungen durch aus begrüste und um den Bauernjungen tat es ihm nicht leid. Er hatte ihn schon fast vergessen. |
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09.02.2004, 22:55 | #365 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate erhob sich und warf sador einen warnenden blick zu. der hatte soeben seine schläger zu sich beordert, die mit dem fremden mit sicherheit kurzen prozess machen würden. sadors kneipe funktionierte nur, weil er so starke stammgäste hatte, die hier jede schlägerei im keim erstickten. sador hatte viel mühe verwandt auf dieses kleine stück exterritoriales gebiet und das würde er nicht so schnell aufgeben. "ich mach das sador!" der junge krümmte sich neben einer bank und wagte nicht einmal zu schreien, denn er fürchtete um den jämmerlichen rest seines lebens. "gib mir deinen kopf, mein junge." die magierin öffnete eine kleine phiole an ihrer brust und bog die hände des jungen von dem zerstörten auge, dann pustete sie etwas elfenbeinpulver in die schreckliche wunde. der junge japste nach luft und dann wurde sein atem schnell ruhiger. "hier mein kleiner, nimm diese salbe und pflege damit deine wunde. komm in einigen tagen ins kastell, ich werde dir helfen können. wenn du dich traust." die anderen gäste hatten sich zu der magierin gesellt und schleppten dann den jungen in einen der schlafräume, die sador gerade aufgeschlossen hatte. meditate fasste sador am arm und meinte "überlass ihn mir, ich entschädige dich für den schaden, der dir heute entstanden ist. und ich werde auch den jungen heilen. schick die gäste nach haus, sie werden eh nicht mehr feiern wollen. mit dem fremden befasse ich mich. morgen sind wir weg. hast du ein zimmer für ihn und für mich? sergio kann notfalls hier unten mit dem kopf auf dem tisch liegen bleiben, aber mit dem fremden will ich noch reden, also werd ich heut nacht bei dir bleiben." sador nickte und hielt die hand auf. nach dem wechsel von ein paar münzen scheuchte er die anderen gäste nach hause und meinte, dass er für heute schließen würde. den gästen war es recht, wirkliche lust auf weitere umtrünke hatte ohnehin keiner mehr und so leerte sich die gaststbe schnell. bis auf ein paar schlafende oder volltrunkene gäste war nur noch sador hinter seiner theke am werkeln und meditate konnte zu dem fremden zurückgehen. "das war ja eine tolle vorstellung. kompliment! das hatte ich von euch erwartet. ein baumstarker kerl beweist seine kraft an einem halben kind und zerstört sein leben. stolz darauf?" |
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09.02.2004, 23:14 | #366 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
"Stolz ist etwas, das ich den Großen dieser Welt gerne überlassen will, werte Dame. Er würde mir nicht gut anstehen, denke ich. Nicht einem einfachen Geiste wie mir. Sollen sie die "Helden" des Königs damit befassen, um ihn zu streiten, zu ringen, Drachen zu jagen und holde Jungfern aus irgendwelchen Türmen zu retten. Doch ich bleibe bei meinen Leisten." Hilias hatte rasende Kopfschmerzen und keine Lust über das Schicksal eines Bauerntöbels zu debattiern, er mit seiner frechen Zunge und dummen Schafsverstand sowieso bald von irgendwem eine tüchtige Abreibung verpass bekommen hätte. "Ich sag nur, das es nicht mein freier Wille war, ihn zu blenden." Insgeheim hoffte er, das der Typ blind bleiben würde, doch die Fähigkeiten der Magieren schien ausgezeichnet zu sein. "Ihr versteht euch gut auf das Schwingen der Fläschen. Ein Fähigkeit die ich eueres gleich gar nict zugetraut hätte. Doch wie sagtet ihr doch vorhin. Lassen wir euere Position in der Welt der Magie einstweilen ruhen." Hilias verfolgte den Exudus der Gäste. Die Kopfschmerzen rasenten wütend durch seine Schläfen. Hilias trank den Met in einem Zug aus und hängte seinen Mantel über die Lehne eines Stuhls, den er vor dem Kamin aufstellte. Dann war die Kneipe fast völlig verlassen. Nur noch einzelne Gäste drückten sich in den Ecken und bewegten sich nicht. Die Heilerin sah ihn weiterhin an. Strenge stand in ihrem Gesicht. Hilias wurde nicht schlau aus ihr und diesem Abend. "Ihr wollt also meine Lebensgeschichte hören? Ich bin Waffenknecht der Miliz und arbeite als Steinmetz in der Stadt Khorines. Außerdem bin ich der Knappe des Statthalters...oder war es vielmehr mal gewesen. Ich bin ein treuer Anhänger Innos und bekämpfe die Schergen Beliars bis auf den letzten Blutstropfen." Mechanisch, fast wie tot, hatte Hilias diesen Bericht abgeben, während er neben dem Kamin lehnte und ins Feuer starrte. Seine Erlebnise, seine ganzen Abenteuer zogen vor seinem geistigen Augen vorbei. Was war nicht alles anders verlaufen, als er es geplant hatte. Wenn das so weiter ging, würde er noch bei den Gurus im Sumpf enden. Oder in den Fängen Beli... Hastig verdrängte Hilias diese Stimme. Sie stammte werder von ihm noch vom Gehängten. "Ich bin kein guter Geschichtenerzähler, wie ich befürchte. Weshalb habt ihr mich ausgesucht? Was ist so interessant an einem gescheiterten Diener der Garde?" Er sah die Heilerin an. Sie hatte sich einen Stuhl genommen, saßs entspannt da und betrachtete dem Tanz der Flammen zu. "Ihr kennt noch nicht mal meinen Namen. Hilias ist er." |
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09.02.2004, 23:23 | #367 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"ihr seid ein gefolgsmann der paladine? das wird eure leute freuen, wenn es sich rumspricht, dass ihr unterwegs seid um die bauern zu blenden. ich denke, ihr seid die guten?" meditate konnte sich ein leises hämisches grinsen nicht verkneifen. die magierin setzte sich wieder und blickte den mann dann aufmerksam an. "mit wem rede ich jetzt? mit hilias? und kann das andere auch sprechen?" |
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09.02.2004, 23:34 | #368 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
"Er spricht ununterbrochen..." Hilias biss sich auf die Lippen. "Und er ist nicht mein Freund, falls ihr das vermutet. Er bringt mich um den Verstand. Lässt mich Dinge tun und sagen, die ich nicht will." Oh du dreckiger Lügner.... dachte er. Er sah Meditiate an. Seine Augen waren gerötet und tiefe Augenränder standen wie zwei graue Mondsicheln darunter. "Ich habe alles verraten, woran ich einst glaubte. Aber was hätte ich auch anderes tun können? Sie sind es doch, die ihre Ideale mit Füßen treten. Kano predigt ununterbrochen über Innos und seiner Pflicht, ihm zu dienen. Doch was macht er mit seinen Getreuen, seinen Brüdern? Er lässt sie öffentlich auspeitschen...und diese verlogene Bande aus Kamaraden. Sie stehen da und schauen nur zu." Hilias hörte das Knallen der Peitsche, die monotone Stimme des Heroldes, der die Schläge zählte. Er sah die gierigen Augen des Pöbels vor sich, der geifernd nach immer härteren Schlägen forderte. "Wir sind weiß Gott nicht mehr die Guten, Meditate. Wir pressen den Armen und Unschuldigen immer mehr Steuern ab, obwohl diese Insel reich an verborgenen Schätzen ist. Ich habe es gesehen, Meditate. Ich war da und sah, wie meine Kamaraden voller Gier ihre Hände in das Gold steckten. Nach allem grabschten, was glänzte, nur um es für sich zu nehmen. Und Kano, der ausgezogen war, um Innos vor einer Bedrohung zu schützen, hat sich den Feind in sein Haus gehohlt und hält ihn sich dort, als wäre das eine Selbstverständlichkeit. Aber mich, seinen Bruder, den verstößt er und lässt mich im Kerker verrotten." Tränen traten in die Augen des Steinmetzes. Er schluckte hart und kämpfte dagegen an. Dann sah er sich um. "Ihr versteht nichts von dem was ich erzähle oder?" |
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09.02.2004, 23:42 | #369 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"solche töne von einem gefolgsmann des innos höre ich selten. ich kenne diese selbstgefälligen ordnungshüter zu genüge. vor allem kenne ich auch kano. aber das ist nicht dein problem, hilias. ich bin eine magierin und ich bin eine heilerin. meinst du nicht, du könntest hilfe brauchen? ich bin unterwegs, um ein paar seltene pflanzen zu finden, die es nur am schneesaum gibt und nur in der nacht bei mondschein. magst du mich begleiten? ich sehe etwas in dir. ich weiß nicht einmal was, aber all meine instinkte oder vielleicht auch ein geflüstertes wort meines gottes drängen mich dazu, mich auf dich einzulassen. also bleibe ich noch und warte auf deine antwort." |
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09.02.2004, 23:51 | #370 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
"Ihr wollt mir helfen..." sagte Hilias bleiern und starrte in das langsam vergehende Feuer. Es war keine Frage die er stellte. Mehr eine Feststellung. "Ich scuhe den Tot, Lady. Nicht das Leben. Jedenfalls sagt er das immer zu mir. Vielleicht finde ich das Ende schneller wenn ich mit einem Todesengel wie euch reise. Doch eins werde ich nie verstehen. Als man mich am Galgen auspeitschte, da waren die einzigen, die für mich ihre Stimme erhoben, Gefolgsleute aus eueren Reihen. Jetzt steh ich hier und wieder bietet mir mein ärgster Feinde seine Hilfe an. Was ist das? Schicksal?" Er flüstere es, fast zu sich selbst, doch die Magieren hatte gute Ohren und besaß weit mehr Macht, als es sich Hilias in seinen schlimmsten Alpträumen nicht hätte ausmalen können. "Euer Gott bringt den Tod, doch ihr gebt das Leben. Das will nicht in meinen Schädel." Hilias drehte sich um. "Ich begeliete euch, doch nicht um geheilt zu werden, sondern den Tod zu finden. Es gibt zuviel, das mir anhaftet und mich verfolgt. Es muss Schluss sein. Und ich glaube nicht, das ER sich einfach so von euch austreiben lassen würde. Er ist ein zäher Hund. Und gefährlicher als ihr es vielleicht glaubt." Hilias lehnte sich mit dem Rücken an den Kamin. Das Feuer knisterte mit den letzten Kräften, die ihm durch die hölzerne Nahrung noch gegeben war. |
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10.02.2004, 00:01 | #371 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"ich werde dir helfen, ganz sicher, hilias. aber eins noch vorweg. der tod ist niemandes feind. der tod ist der gerechte schnitter. er macht keinen unterschied zwischen gut und böse, er schert sich nicht einmal darum. andererseits ist er unerbittlich und unbestechlich. wirklich anders als der lichtgott innos. aber das ist eine andere geschichte. ich schlage vor, wir reden morgen weiter. vielleicht kann ich dich von einigen irrtümern befreien. ich hab den eindruck, bei dir könnte das wirklich etwas bringen." meditate verhandelte noch kurz mit sador und der brachte dann dem hilias auch einen schlüssel. "die dame hat bezahlt" murmelte er noch und begann dann die fackeln zu löschen. meditate schritt die stufen hinauf und drehte sich noch einmal um "gute nacht hilias und ich wünsche dir, dass dich das in ruhe läßt, was da in dir ist." |
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10.02.2004, 00:13 | #372 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
"Flüche sind niemals vergebens ausgesprochen, Lady. Spenndet euere Hoffung denen, die sie mehr verdienen als ich. Ihr wisst nichts von dem was ich getan, um derlei Folter zu rechtfertigen." Hilias sah ihr noch einen Augenblick nach, wie sie die Stufen ins obere Stockwerk erklomm. DEr Wirt hatte sich auch verzogen. Hilias war allein und blickte in die letzten Funken der bereits erkalten Asche des Kamins. Diese letzten Funken. Die letzte Lebenskraft, kämpfte sich verbiss durch, doch wenn man das gesamtbild betrachtete, erschloss sich die völlig Hoffnungslosigkeit dieses Streites. Die Kälte würde letztendlich immer obsiegen. Und doch wussten die Funken nichts von Tod und Leben. Sie machten einfach weiter, wie soviele Geschöpfe dieseS Erde. Hilias stopfte sich eine Pfeife und trieb feine Wölkchen in die dicke Luft aus schalem Biergeruch und den Erinnerungen von vergossenem Blut der Gäste. Der Steinmetz horchte auf den Gehängten, ob er sich heute Nacht noch zu Wort melden wollte, doch nur Schweigen war zu vernehmen. So gedachte Hilias noch einmal allen seinen Kamaraden der Miliz und Garde. Er hatte sich entschieden. Zur Garde würde er nicht zurück kehren. Um keine Preis. Aber er würde ein Diener Innos bleiben und weiter gegen die Übel Beliras kämpfen. Auf diesem Weg konnte er sein unsägliches Leben am sichersten beenden. Ja, nur das zählte noch. Im Streit zu fallen, fest den Griff der Waffe umklammert, würde er Einzug halten in die lichten und hellen Hallen Innos. Hilias löschte seine Pfeife und stieg nach oben. In seiner spartanisch möblierten Kammer legte er sich sofort schlafen. Und träumte wieder von der Wüste und dem toen Baum, an dem ein alter Bekannter hing. |
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10.02.2004, 14:32 | #373 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate und sergio saßen beim frühstück. sergio wollte eigentlich weiter, aber meditate wollte unbedingt auf den seltsamen milizen warten. "du kannst gern gehen, ich muss ohnehin bis zur dunkelheit warten, weil meine pflanze nur in der nacht aus dem schneesaum kommt. ich danke dir jedenfalls für deine begleitung. |
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10.02.2004, 19:03 | #374 | |||||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Hilias erwachte schwer atmend, fuhr hoch und hatte sein Schwert mit den Händen umklammert. Jeden Abend legte er zum Schlag neben sich bereit. Langsam ließ der fürchterliche Alptraum von dem Steinmetz ab. Die klammen Finger der Panik und Verwirrung wichen dem schahlen Entsetzen der schnell verschwimmenden Erinnerung an den Traum. Hilias stieg die Treppe in den Schankraum hinab und sah die Lady schon an einem Tisch sitzen. Gäste waren noch keine zu sehen. Das Schauspiel von gestern Abend hatte manchen von ihnen wohl den Spass am Saufen gründlich verdorben. Hilias hatte nicht gedacht, das Meditate noch hier sein würde, wenn er erwachte. Doche ihre Anwesenheit belehrte ihn eines Besseren. "Morgen" sagte Hilias mit belegter Stimme, deutete mit fragendem Blick auf den Stuhl neben ihr und setzte sich, nach dem sie nur genickt hatte. Sofort zog er Pfeife und Tabak hervor, um sein allmorgendliches Ritual der Schweflung durchzuführen, obwohl es draußen schon dunkel war. Für Hilias war es einerlei, Morgens, Mittags oder Abends. Die Pfeife glühte bald vor sich hin. Der Steinmetz gähnte mit vorgehaltener Hand -seine Kinderstube würde nicht fallen, solange eine Dame anwesend war- und bestellte ein ein Krug Fassbrause. "Also, habt ihr gut geschlafen?" fragte Hilias, um ein Gespräch ins rollen zu bringen. |
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10.02.2004, 19:40 | #375 | |||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"ich habe auf dich gewartet. ich denke, wir müssen noch einiges bereden. ich hätte gern deinen mitbewohner näher kennen gelernt. allerdings muss ich heute wirklich los. der letzte schnee scheint zu schmelzen und ich brauche die pflanzen. könntest du mich begleiten? ich denke, mit einem so starken beschützer an meiner seite, wäre die nächtliche ernte nur eine bagatelle." hilias nickte vor sich hin, meinte zwar, dass er sicher keine so tolle hilfe wäre, wie die lady vermuten könnte, aber er würde sie schon gern begleiten. meditate ging zu sador und drückte ihm noch etwas gold in die hand. "sei nicht sauer. in dem mann steckt etwas, dass nicht er selbst ist. ich werde das klären. du wirst sehn, bei seinem nächsten besuch ist er ein ganz normaler trinker, wie alle anderen auch." sador ließ den beutel schnell in seiner schürze verschwinden und nickte nur kurz. auch sergio war marschbereit und so verließen die drei die taverne, sehr zur freude von sador und seinen stammgästen. |
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