World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Hinter den Bergen
Seite 5 von 16  1  2  3  4  5  6  7  8  9 Letzte »
09.10.2003, 19:07 #101
Khamôn
Beiträge: 160

Khamôn wischte sich den Dreck aus dem Gesicht und versuchte das eben gezeigte einzusetzen. Er stellte sich genau so hin, wies es seine Lehrmeisterin gesagt hatte. Nun machte er aus dieser Stellugn ehraus einen Schritt nach vorne und schlug von oben herab zu.
Wieder knallte Metall auf Metall, doch diesmal wich Khamôn keinen Schritt zurück.
Samantha trat nun einen Schritt zurück und ihr Schüler widerum nach vorne. Sein Schwert flog durch die Luft und verfehlte die Templerin nur knapp. Diese machte eine elegante Drehung um die eigene Achse und gab Khamôn einen kleinen Schubser. Dieser ruderte mit den Armen, fing sich diesmal jedoch wieder. Ein weiterer Sprung nach vorne brachte ihn wieder an seine Trainingsgegnerin heran. Die Klinge seines Schwertes blitzte in der schummrigen Sonne des Sumpftals auf und sauste auf die junge Frau zu. Doch seine Waffe wurde mit einem kräftigen Schlag nach unten abgefälscht und vergrub sich im matschigen Boden.
So ein Mist aber auch... Khamôn kam nicht dazu seinen Fluch zu beenden, denn seine Klinge bot keine Stütze als er einen weiteren Stoß bekam und versank im Moor. Der Träger dieser Waffe verlor das Gleichgewicht durch die fehlende Stütze und plumpste erneut in den feuchten Grund des Lagers.
09.10.2003, 19:21 #102
Angroth
Beiträge: 2.494

Nachdem Angroth und Trulek den anderen das Tal gezeigt hatten, hatte der hohe Templer sich dazu entschlossen fürs erste den Rest der Gruppe hinter sich zu lassen, um das Sumpfgebiet auf eigene Faust etwas näher kennen zu lernen.
Nun war er schon einige Tage unterwegs, hatte festgestellt, dass dieser Sumpf dem alten an Größe und Pracht in Nichts nachstand, im Gegenteil. Zum Teil war er noch prachtvoller, das wichtigste war aber wohl, dass auch hier Sumpfhaie lebten! Die Baal würden diese Tatsache sehr zu schätzen wissen, waren die Haie doch ihre angedachten Lieblingstiere.
Einige Ruinen erhoben sich ab und an aus der dunkelgrünen wässrigen Masse, Zeugen der längst vergangenen Kultur, die dieses verborgene Tal einst wohl bewohnt hatten. Wohl gar wunderbare Konstrukte mochten es gewesen sein, waren erhoben im Stolz und der Gunst ihrer Götter, doch lange vorbei schienen diese Tage.
Etwas musste hier passiert sein, dass alles vernichtet hatte; vielleicht ein Krieg? Der hohe Templer wollte nicht glauben, dass das Volk dieser immer noch so majestätisch anmutenden Ruinen einfach so ausgestorben oder fortgezogen waren, stellte sich dieses Tal doch als ideal bewohnbar und perfekt zur Verteidigung heraus.
Langsam watete Angroth so durch den Morast, seine Vorräte waren bald aufgebraucht, Wasser war ihm schon knapp geworden. Ein déjà vu ergriff ihn, als er bemerkte, dass er sich wohl verlaufen hatte. Das Sumpfgebiet war groß und dunstig, schwer war ein Ort auszumachen den man bereits einmal passiert wusste. Doch anders als damals blieb der Lehrmeister ruhig, war er doch um einiges mächtiger als bei dem letzten Erlebnis dieser Art, und er konnte sich auch nicht vorstellen hier zu verenden, zu klein war das Tal für seine Begriffe, als dass er nie wieder einen Ausweg finden würde.
So irrte er orientierungslos aber zuversichtlich umher, die Arme würdevoll vor der Brust verschränkt und den Blick immer voraus.
Seine Zuversicht sollte alsbald bestätigt werden, lichtete sich doch der Wildwuchs vor ihm und machte Platz für sandigen Boden, auf dem sich mit aller Gewalt einige Grasbüschel hielten. Er hatte den Pfad gefunden, der aus dem Sumpf wieder hinauf zu den imposanten Ruinen führte, die wie ein großer Tempelplatz oder ein Marktplatz aussahen. Ob er sie noch einmal besuchen sollte? So schlecht war die Idee gar nicht, der Mond schien wunderschön, der Nachthimmel war klar und die Sterne funkelten wie Juwelen auf ihn hinab.
Mit knirschenden Sohlen erklomm er den Anstieg, musterte die vielen alten Ruinen und seufzte von Zeit zu Zeit ehrfürchtig.
Die Kälte ließ seinen Atem sichtbar werden, kleine helle Wölkchen verflogen von seinem Mund ausgehend um in der Ewigkeit zu entschwinden. Es war kalt, in der Tat. Weiter führte den Templer der Weg, und obwohl es verhältnismäßig hell für die Nacht war, so erkannte er doch keine anderen Gestalten, die sich hier wohlmöglich aufhielten. Das große Gebäude, welches gegenüber dem Pfad lag, den die Bruderschaft in das Tal gefunden hatte, wollte er erklimmen, um sich näher daran umzusehen. Er beobachtete die Gegend als sei er ein kleines Kind welches sein erstes Spielzeug bekommen hatte, die Architektur überwältigte den ehemaligen Baumeister.
09.10.2003, 19:23 #103
Samantha
Beiträge: 12.569

Nun konnte sich Samantha ein Lachen nicht mehr verkneifen. Sie versuchte es zwar unter einem Husten zu verstecken, doch ihre Reaktion war eindeutig.
Sie half dem Banditen aus dem feuchten Sumpf und gab ihm sein Schwert wieder, welches sie zuvor aus dem Boden gezogen hatte.

"Denk dran was ich dir gesagt habe. Immer schön das Gleichgewicht behalten und nicht das Schwert irreführen lassen. Wenn deine Waffe erst mal feststeckt hast du schon verloren."
Sie steckte ihr Schwert ein und befühlte ihre Handfläche. Khamon hatte sie doch unangenehm mit seiner Klinge gestreift, als sie einmal unachtsam zum Lager geschielt hatte. Doch die kleine Schnittwunde war nicht der Rede wert.
"Du übst das mit dem Gleichgewicht nochmal und dem festen Stand. Außerdem musst du in jeder Situation Herr über deine Klinge sein. Du musst einfach noch mehr Gefühl für deine Schläge und die Reaktion der Waffe bekommen."

Sie drehte sich zu ihrem zweiten Schüler herum, der inzwischen für sich alleine weitergeübt hatte.
"Aragorn, du wirst das Blocken nochmal üben. Immer schön das Schwert hochhalten und nicht nach hinten nachgeben. Du neigst zu sehr dazu."

Damit verabschiedete sie sich von ihren Schülern und trat wieder ans Feuer, als sie Xephon erblickte, der ganz in der Nähe übte. Sie schaute eine Weile zu. Gut machte er das, keinWunder nachdem er soviel geübt hatte.
Sie trat auf ihn zu.
"Hallo Xephon. Was meinst du, fühlst du dich schon bereit?"
Sie lächelte ihn an.
09.10.2003, 19:43 #104
Sirius
Beiträge: 1.059

Nun, wo er einmal angefangen hatte zu trainieren, lies Xephon sich keine Ruhe mehr. Immerhin stand laut Samantha baldig die Prüfung vor der Tür und darauf musste man sich natürlich angemessen vorbereiten.
Ausserdem mussten Xephons müde Knochen mal wieder ein wenig bewegt werden. Und da kam das noch anstehende Training gerade recht.
Der Novize selbst, war wie immer vollkommen auf die Klinge konzentriert, er hatte es sich zur Angewohnheit werden lassen.
Egal ob ernster Kampf oder nur Training, sobald Xephon seine Klinge in der Hand hielt, dachte er an nichts Anderes mehr.
Und so trainierte er stramm weiter, wie man es von ihm gewohnt war.

Nach gewisser Zeit hatte seine Lehrmeisterin ihn entdeckt, ohne dass der Schüler sie bemerkte, schritt Samantha auf ihn zu.
„Hallo Xephon. Was meinst du, fühlst du dich schon bereit?"
Fragte sie mit einem Lächeln.
Der Angesprochene jedoch bekam einen Heidenschreck, wie wild zuckte er mitsamt seiner Klinge herum.
Als Xephon schliesslich sah, wen er da vor sich hatte, fuhr die Klinge sofort wieder in die Gürtelschlaufe des Novizen. Und sein Gesicht färbte sich rot vor Verlegenheit.
„Oh, entschuldigt Samantha. Ich hatte euch nicht bemerkt.“
„Nicht weiter schlimm, was denkst du? Meinst du, du kannst dich in der Prüfung beweisen?“
„Ich denke schon, ich glaube den Einhänder inzwischen zu genüge zu beherrschen ... Ja, ich will die Prüfung wagen.“

Sprach der Novize entschlossen, bevor ihn die hohe Templerin über das, was ihm nun bevorstand aufklärte.
09.10.2003, 19:58 #105
Samantha
Beiträge: 12.569

Die hohe Templerin lächelte weiter.
"Eine sehr gute Entscheidung. Das denke ich auch."
Damit war das schonmal geklärt. Sie schaute den Schüler an, lächelte weiter und gleich darauf stellte sich ihr ein neues Problem. Wie konnte sie jetzt in einer ihr recht fremden Gegend eine Einhandprüfung durchführen? Einfach gegen einen Novizen kämpfen lassen war zwar wirkungsvoll aber langweilig.

"Okay, wir machen einen kleinen Ausflug!", verkündete sie ihren Schüler und trabte los.
Xephon eilte sich aufzuholen und gemeinsam gingen sie durch den abendlichen Sumpf.
Bei ein paar Ruinen schließlich blieb die Einhandmeisterin stehen und verschränkte sie Arme. In der Ferne hörte die das vertraute Geräusch einiger Goblins und Sumpfratten. Ob sich noch mehr hinter diesen Mauern verbarg?
"So, deine Aufgabe ist es, in diese Ruine zu gehen und alles was dort ist zu besiegen. Viel Glück!"
Sie tätschelte Xephon aufmunternd die Schulter und schob ihn vorwärts.
Hoffentlich waren wirklich nur Goblins und Sumpfratten in der Ruine sonst hätte der Novize bald ein Problem...
09.10.2003, 20:10 #106
Tomekk
Beiträge: 2.456

Mit dem letzten Licht der Sonne ließ Tomekk den Fels hinter sich und betrat einen Teil der Insel, der ihm merkwürdig anmutete. Wieso hatte vorher noch niemand daran gedacht, dass hier noch etwas sein konnte? Schweigend ging er zwischen den Ruinen hindurch, die augenscheinlich schon viele Menschenleben lang zerfallen waren. Sicher war dies nicht das erste und auch nicht das letzte Mal, dass eine große Zivilisation unterging.

Er riss den Blick vom Stein der Ruinen und sah sich weiter um. In welche Richtung war die Expedition weiter gereist? Vorsichtig hielt er die Nase in den Wind, und er fand etwas, das ihm vertraut vorkam. Eine süssliche Schwere lag in der Luft. Ein leichtes Aroma, ähnlich dem im Pyramidental. Er folgte also seiner Nase und wunderte sich wenig, als er bald darauf an den Rand eines großen Sumpfes kam. Seiner Nase hatte er schon immer vertrauen können.

Ohne Zweifel, die Expedition war sicher hier in diesem Sumpf. Nun musste er sie nur noch finden. Tomekk blieb in der Nähe einer hohen Felswand und wagte sich Stück für Stück tiefer in den Sumpf. Eigentlich gefiel es ihm ganz gut hier, in einiger Entfernung hörte er sogar einen Sumpfhai schreien, aber trotzdem konnte er nicht wissen, was für Ungeheuer hier noch zu Hause waren. Vorsicht ist besser als Nachsicht, sagte er sich. Doch bald machte die Felswand einen Knick nach rechts, und dieser Weg gefiel dem Baal gar nicht.

Unschlüssig blieb der Baal stehen. Sie mochten doch nicht dort hinunter gegangen sein? Aus der Entfernung konnte Tomekk ein großes Wesen sehen, das aus Sumpf zu bestehen schien, und es ließ ihm einen Schauer über den Rücken fahren. Ein Geräusch hinter ihm ließ ihn herumfahren, die Hände erhoben und ein leicht grünliches Glitzern in der rechten Handfläche. Aber er sah nichts. Woher kam das Geräusch? Langsam, immernoch mit bereiter Magie, schlich er sich so gut es ging durch das Gestrüpp. Er erreichte das Ende der Buschreihen, und hier wurde der Boden etwas trockener und stieg bis zum Fuß eines Gebäudes an. Und dort waren Menschen. Die Expedition, er hatte sie gefunden.

Erfreut ließ er die Magie fahren und ging, nachdem er sich wieder gesammelt hatte, hinauf zu den anderen, um von ihnen zu hören, wie sie dieses Gebäude gefunden hatten. Es schien eine Art Tempel zu sein. Der Eingang war zu beiden Seiten mit vielen Säulen gesäumt und eine breite Treppe führte hinauf. Von der Architektur her erinnerte es den Baal sehr an die Tempelpyramide im Tal der Bruderschaft. War das ein Zufall?
09.10.2003, 20:35 #107
Khorûl
Beiträge: 426

Irgend jemand hatte Khorûl nach dem Kampf geweckt und ihn mit ins Lager getragen. Nun saß der hohe Novize, angelehnt an eine Felswand, im Gras und hielt sich seinen Bauch, der als Zielscheibe für die Steinwächter fungiert hatte. Zahlreiche blaue Flecken waren dort zu sehen und an seinem Kopf trug er immer noch die große Platzwunde mit sich herum.
Dieser Auflug war eine einzige Katastrophe für den ehemaligen Offizier gewesen, doch er biss die Zähne zusammen und sagte keinen Ton. Er saß nun etwas abseits von den anderen, in der Hoffnung das keiner irgend einen blöden Spruch ablassen würde.
Bald wollte er wieder ins Sumpflager zurück gehen um sich richtig auszuruhen. Kaum trat man einmal vor die Hütte wurde man gleich von wildgewordenen Steinhaufen verkloppt...
09.10.2003, 20:58 #108
Sirius
Beiträge: 1.059

Xephon begab sich in das zerfallene Gemäuer.
Etwas mulmig war ihm schon bei der Aktion. Schliesslich konnte Niemand wissen, was sich so Alles in dem Gemäuer aufhielt.
Mit Goblins hatte er ja bereits seine Erfahrungen gemacht, die kleinen schwarzen Biester hatten ihn schon einmal beinahe seines Lebens beraubt. Er hoffte innigst, dort nur auf die gewohnte, grünliche Goblin Variante zu treffen.
Während er der Ruine immer näher kam, dachte Xephon weiter über sein Vorgehen nach. Die Sumpfratten würden wohl kein Problem werden. Doch was sollte er tun, wenn er dort drinnen auf Skelette oder ähnliche Monster treffen würde? Hinausrennen und um Hilfe schreien würde sich bei einer Prüfung sicherlich nicht gut machen...
Dennoch schritt Xephon entschlossen in die alte Runie hinein.
Was kommen würde, würde auch kommen. Egal ob er sich mehr oder weniger sorgte.
Sofort zog er Valermos, nun hatte er zumindest eine kleine Absicherung und ihm wurde um einiges wohler ums Herz.
Langsam, mit zittrigen Knien setzte der Novize des Schläfers einen Fuß vor den anderen.
Schon nach den ersten zurückgelegten Metern, konnte man ein deutliches, quiekendes Geschrei vernehmen. Goblins!
Mit erhobenen Keulen rannten sie auf Xephon zu. Dieser versuchte währenddessen sie als grün oder schwarz zu identifizieren. Doch in den Schatten der Ruinen war es hoffnungslos, man konnte lediglich die Konturen der Viecher erkennen, nicht anderes.
So begab sich auch der Novize in Kampfhaltung.
Bald sollte es soweit sein es waren fünf Gobbos an der Zahl, allesamt offenbar ihres Lebens müde.
Die Schlacht begann. Mit voller Wucht, schwang Xephon seine Klinge hin und her, auf und ab.
Und schon bald zeigten sich erste Erfolge, zwei der fünf Goblins waren bereits enthauptet. Auch Xephon befand sich nun jedoch in einer misslichen Lage, die Überlebenden Biester hatten ihn eingekreist, so fiel es ihm schwer den Keulenhieben auszuweichen.
Ständig bekam er von allen Seiten schmerzhafte Schläge zu spüren, bis er sich schliesslich besann. Xephon war der goldene Gedanke gekommen. Die Drehung!
Wozu hatte er sich sonst Tagelang mit dieser Anspruchsvollen Technik herum gequält?
Schnell nahm er all seine Konzentration und all seinen Mut zusammen. Gekonnt drehte sich der Novize einmal um sich selbst, lies seine Klinge dabei ausgestreckt ... sofort konnte man einige flatschende Geräusche vernehmen...
Xephon sah um sich, es war geschafft, er hatte seine drei Kontrahenten offensichtlich in einem Zuge enthauptet.

So wagte er sich mit gestärktem Selbstvertrauen tiefer in das Gemäuer hinein.
Die Wände, zumindest die, die noch standen, machten einen recht instabilen Eindruck. Sie mussten schon eine lange Zeit auf dieser Welt hinter sich haben.
Xephon wand sich jedoch lieber wieder seiner Prüfungsaufgabe zu, bald konnte er wieder einen Goblin erkennen, ohne weiteres schritt er entschlossen auf das alleingelassene Wesen zu.
Sobald Dieses den nahenden Feind vernahm, lies es drohend seine Keule in der Luft kreisen und fing an laut zu Grunzen. Dem Schwung, mit der es seine Waffe durch die Luft beförderte, konnte man leicht entnehmen, dass dieses Exemplar sich weit besser in der Kampfkunst verstand, als seine stupiden Vorgänger.
Dennoch, Xephon lies sich nicht Aufhalten.
Das kleine Biest beäugte irritiert seinen frechen Gegner, schnell fasste es sich jedoch wieder und rannte mit einem Höllengekreische auf Xephon zu.
Erst wenige Sekunden bevor das Viech in Trefferweite war, fiel Xephon ein verherendes Merkmal an ihm auf.
Der Gobbo war schwarz!
Erschrocken wich der Novize einen Schritt zurück, doch er konnte jetzt nicht flüchten ... so lies er den Todfeind wieder näher herankommen, in der Hoffnung den Kampf zu überleben.
Wütend schlug das kleine Monster sofort zu, doch er tat es viel gezielter als seine Vorgänger.
Xephon musste sich alle mühe geben, den Feind klein zu kriegen.
Nach einem harten Kampf, war jedoch auch diese Hürde genommen. Xephon hatte es geschafft.
Er hatte zwar zwei äusserst ungemütliche Schläge auf die linke Kniescheibe bekommen, war jedoch nicht schwer verletzt.

Von nun an herrschte Stille in der Ruine.
Xephon wusste nicht recht, was er davon halten sollte.
So folgte er der Philosophie, mit der er die Ruine schon betreten hatte: Er ging einfach weiter seines Weges.
Bald konnte er ein Nagen vernehmen, das mussten sie sein! Die Sumpfratten, deren Geräusche Samantha vernommen hatte.
In der Hoffnung, dass dies für Heute seine letzten Gegner sein würden, begab er sich wieder einmal in Position.
Die Ratten stellten für den, inzwischen in der Kampfkunst ziemlich bewanderten, Xephon kein grosses Problem dar.
Sie hatten lediglich eine leichte Panzerung vorzuweisen und waren nicht besonders geschickt.
Schnell waren auch sie, drei Exemplare waren es gewesen, in Beliars Reich befördert.
Xephon beschloss nachdem Alles erledigt schien, noch einen letzten Kontrollgang zu unternehmen.
Alles war sauber, es existierte keinerlei Ungetier mehr in der Ruine.
Völlig erschlafft schleppte er sich wieder ins lang ersehnte Freie, zu seiner Lehrmeisterin.
Hoffentlich würde sie mit ihrem Schüler zufrieden sein.
09.10.2003, 21:19 #109
Obinator
Beiträge: 166

Obinator war eifrig dabei zu schnippeln, braten und kochen. Er hatte schon einige Exemplare des neu kreirtem Sumpfrattenfilets gezaubert. Ein Templer hatte auf schon ein Prbiert, es schien ihm zu schmecken. Obinator hatte es geschafft, aus einem vorher noch nie gesehenem Tier eine neue Fleischkreation zu schaffen.

Ihm kam noch eine Idee. Er füllte einen Topf mit Wasser, erhitzte es, schnitt das Sumpfrattenfleisch in kleine Würfel, mischte ein paar Beeren und Kräuter hinzu und kochte einen leckeren Eintopf.

Der Eintop war gerade rechtzeitig fertig geworden. Er nahm eine Schüssel und brachte sie rüber zu seinem Jagdausbilder Khorúl, der antscheinend einiges davongetragen hatte, wachte auf.

"Hier Meister, nehmt etwas von dem Eintopf. Er hat zwar kaum Heilende Wirkung, aber er wird euch sicher gut tuen. Und wenn ihr Zeit habt könntet ihr euch vieleicht mal diese Blutfiegenstachel und -flügel anschauen, ich habe sie den Tieren entnommen nachdem sie von Templern besiegt wurden."

Obinator gab Khorúl den Eintaopf, die Blutfliegenstachel und -flügel und ging zurück zur Kochstelle. Er hatte noch einiges zu tun, die anderen Templer waren schließlich auf hungrig.

"Hey ihr Baals, Templer und Novizen wenn ihr hunger habt kommt her und nehmt euch was!
09.10.2003, 21:31 #110
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha empfing ihren Prüfling mit einer undurchdringlichen Miene. Kein Lächeln, kein Wimpernzucken, einfach nur geradeaus schaute sie direkt in seine Augen.
"Na, das hat ja ganz schön lange gedauert..", begann sie mit strengem Ton.
Mit Genugtuung bemerkte sie wie ihr Schüler kalkweiß wurde.
"Ein bisschen schneller hätten die paar Goblins und Ratten doch gehen können, oder?"
Wieder dieser strenge Blick. Ihr Schüler wandt sich inzwischen unter irgendeiner Rechtfertigung.
"Und bist du sicher dass die Ruine auch wirklich leer ist?", sie musste sich schon arg zusammenreißen inzwischen, besonders als jetzt auch noch die Ohren von Xephon zu glühen begannen.

Die Maske wich und Samantha begann zu lachen.
"Na ist nicht tragisch, du hast dich gut geschlagen. Großes Lob, der Kampf hat mir gefallen. Auch wenn dir der Rundumschlag etwas spät eingefallen ist, aber immerhin kam er."
Sie grinste immer noch amüsiert vor sich hin und nickte.
"Ich glaube du hast es dir redlich verdient dich von nun an Meister im Einhandkampf zu nennen. Und jetzt lass uns schnell zum Lager zurückgehen, bevor uns noch eine Horde Sumpfhaie zum Abendessen vernascht."
Sie lachte wieder und zusammen schritten sie los.
09.10.2003, 21:33 #111
Xalvina
Beiträge: 1.273

Xalvina war relativ überrascht über sich selbst gewesen, dass sie es tatsächlich geschafft hatte, alle Pfeile befriedigend in die markierten Ziele geschossen zu haben, sodass ein mildes Lächeln sich auf ihre Lippen zauberte aber dann auch schon in dem nächsten Augenblick verschwand. Dankend nahm sie ihre Pfeile an sich, welche Trulek herausgenommen und ihr zurückgereicht hatte und steckte sie mit den anderen aussortierten Pfeilen zurück in ihren Köcher und legte ihren Bogen wieder um ihren Körper.

Mich überrascht meine heutige Zielgenauigkeit sodass ich keine Worte finde, was ich jetzt über meine jetzigen Fähigkeiten sagen kann. Aber du kannst dir sicher sein, allein die Tatsache, dass ich deine Prüfung bestanden habe, erfreut mich und natürlich werde ich weiterhin mein ganzes Können und Kraft aufwenden, um mich in der Bogenkunst vollends zu bilden.

Jetzt habe ich die Grundprinzipe verstanden, was mich zu einem Teil glücklich macht. Doch jetzt möchte ich erst recht in der wahren eleganten Kunst dieser Waffengattung ausgebildet werden.

Aber du hast Recht. Meine Beine sind Müde und mein Menschenkörper friert. Lass uns zurück zum Lagerfeuer zu den Ruinen gehen.

Ohne zu zögern taten sie dies auch. Dort erwartete sie auch wieder das Mädchen, welche irgendwie leicht beleidigt ward, dass sie nicht mitgenommen wurde und deswegen einen Schmollmund machte. Amydala hatte bereits das Fleisch nach ihrer Aussage gebraten, welches sie von Trulek erhalten hatte. Doch als die Fee nachfragte, geriet sie ins stocken und schaute nur leicht verlegen. Am Ende stellte sich heraus, dass sie das Fleisch statt gebraten – geröstet hatte und es stattdessen knusprigen Sumpfrattenfleisch verkohlte schwarze Fleischstücke gab. Xalvina runzelte nur leicht irritiert die Stirn und antwortete nichts darauf, außer dass sie ihr Gesicht verzog und klarmachte dass sie das nicht lustig fand, obwohl sich ihre Begleiterin bei ihrer Mimik lachte. Es war ein zu komisches Bild als sie nur irritiert mit ihrem lustlosen Blick mit zwei Fingerspitzen eins dieser Fleischstücke – wenn man dies überhaupt noch Fleisch nennen konnte – hochhob.

Das Fleisch schmeckte dank Amydalas Kochkünsten –falls man von solchen überhaupt sprechen durfte – nicht und der Fee war bereits der Appetit vergangen. Stattdessen beobachtete sie ein wenig die Sterne, die heute endlich nach langer Zeit wieder zu sehen waren. Wieder war eine Zeitepoche vergangen, der Mond bildete eine stets abnehmende Sichel und es würde bald gewiss in wenigen Tagen Neumond sein. Das Drachensternbild war nun weiter fortgezogen und andere Sternbilder waren gut zu erkennen, wie der große Wagen. Doch der Polarstern leuchtete immer stets am hellsten von allen Diamanten der schwarzblauen Himmeldecke, welche die Wesen der Nacht und die Schwarze Fee inspirierte.

Menschen erzählten sich, jede Seele bekäme in Beliars Reich einen Stern auf seinem Firmament zugewiesen, aber ob diese alte Kindergeschichte einen wahren Kern hatte, war nur schwer anzunehmen. Xalvina war eher ein Realist und sie hielt wenig von Wunschgedanken. Die Welt hatte ihr die knallharte Realität vor Augen geführt. Zukunftsträume besaß sie daher schon lange nicht mehr, das kleine unschuldige Kind in ihrem tiefsten Teil ihrer Seele war bereits schon lange tot. Und der Tod war geradewegs nur eine Erlösung, welche sie aber niemals finden würde…



Trulek hatte sich ein klein wenig abseits der beiden Frauen verzogen und die Pendlerin konnte willkürlich noch im Dunklem sein immer wieder vom Licht des Lagerfeuers aufblitzendes Schwert erkennen, genauso wie sein Schatten und Konturen im Mondlicht, welches stumm auf die Erde niederfiel.

Xalvina war nun wirklich kalt und sie wollte sich eigentlich für diesen Tag zur Ruhe legen, als sie in der Ferne jemanden Fremden sah. Noch jemand in dieser Nacht?
Neugierig richtete sie sich auf aber bewegte sie zunächst noch nicht viel, um die Umrisse erst näher erkennen zu können und ob es sich überhaupt um einen Mensch handelte. Der Bogen hatte sie griffbereit neben sich und konnte jederzeit zugreifen, sollte Gefahr drohen.

Doch das Mondlicht sorgte dafür, dass die Fee einen Menschen erkannte, der leicht verwirrt und ziellos durch die Dunkelheit schritt, sein Schritt war schnell und rasch, die Konturen wirkten leicht groß, sodass sie schließen konnte, dass dieser Mensch vom kräftigen Bau war. Langsam richtete sich Xalvina auf.


Wer seid ihr?

... so rief sie in die Dunkelheit, mehr oder weniger in der Hoffnung dass der Fremde Wanderer sie hörte. Ihre Worte schallten durch die Nacht…
09.10.2003, 21:48 #112
Sirius
Beiträge: 1.059

„Ich danke euch von ganzem Herzen, Samantha. Lange habe ich auf diesen Moment hingearbeitet und nun ist er endlich da.“
„Nichts zu danken, du hast ihn dir doch verdient. Schliesslich hast du meine Prüfung bestanden.“

Sagte Samantha gelassen, während Xephon euphorisch neben ihr her schritt.
Er konnte es nicht fassen, er durfte sich von nun an guten Gewissens Meister des einhändigen Kampfes nennen...
Was für ein Tag!
Dennoch war dem Novizen eher nach Schlafen, als nach feiern zumute.
Denn er hatte schliesslich den komplette letzte Nacht, starr auf dem morastigen Boden sitzend verbracht.
So unterhielt er sich noch eine Zeit lang mit der, noch immer grinsenden Samantha und bedankte sich noch weitere zig Male für den Meistertitel bei ihr.
Schlussendlich verabschiedete sich Xephon dann von der hohen Templerin, um sich einen mehr oder weniger gemütlichen aber vor allem sicheren Schlafplatz zu suchen.
09.10.2003, 22:00 #113
Angroth
Beiträge: 2.494

Gerade hatte er einen Fuß an die Treppe des Sockels gesetzt, da drang eine Stimme durch die Nacht an sein Ohr. Es handelte sich um eine weibliche Stimme, soviel war klar. Sofort hielt der hohe Templer inne, senkte das Haupt und spürte die Haare an seinen Wangen hinabwandern.
Konnte es sein, dass vielleicht Überlebende des Volkes dieser wundersamen Bauwerke in den Resten ihrer Zivilisation verweilten? Unmöglich. Zumal die Frau seine Sprache beherrschte, was ein stichhaltiges Argument gegen diese voreilige Vermutung darstellte. Entspannt schloss der Krieger die Augen, spürte die Kälte auf der Haut und einen sanften Wind im Haar. Noch einmal hallte die Frage durch seinen Kopf, er dachte nach.
Dann holte er tief Luft, sprach laut, ohne sich umzudrehen: "Ein Späher der ehrenwerten Bruderschaft, sonst niemand!"
Er erhob seinen Kopf, sah auf die eingebrochenen Wände des ehemaligen Tempels vor sich, setzte nun wieder seinen Weg fort; erstieg die letzten Stufen und stand nun obenauf, wo einst vielleicht Priester zusammen mit ihrem Volke Anrufungen an die Götter getätigt hatten. Hier wandte auch er sich um; erkannte ein kleines Lagerfeuer auf dem Platze.
Wie hatte er es übersehen können? Darum saßen zwei Schatten, ein weiterer stand etwas abseits und sah wohl in seine Richtung. Wieder hob Angroth seine dunkle Stimme: "Und wer seid ihr? Wegelagerer, auf der Suche nach leichter Beute? Ihr werdet nicht viele Versuche bei mir haben, aber getraut euch nur!" Um bereit zu sein, wanderte die Schwerthand schon an den Knauf von "Glaubenshüter". Nur sehr vage waren die Silhouetten erkennbar, allerdings konnte man jeweils eine unförmigen an jeder Schulter der aussenstehenden Person erkennen, wo hatte er das schonmal gesehen?
09.10.2003, 23:09 #114
Xalvina
Beiträge: 1.273

Die Stimme des ihr unbekannten Fremden klang trotz ihrer Entfernung laut und deutlich. Nach seinen Aussagen war er also ein Abgesandter der Bruderschaft? Xalvina wusste nicht so recht ob sie einem daher gehenden Fremden in der Entfernung, welchem sie zudem nicht einmal gar sah, seinen Worten Glauben schenken konnte. Sie wusste zwar, dass wahrhaftig viele Sumpfler ebenfalls wie Trulek den Pass entlang gekommen waren und Richtung eines großen weit ausgelegtem Sumpf marschiert waren, aber es gab genug Banditen und Wegelager.

Jedoch war seine Antwort leicht seltsam für einen Banditen, wenn dieser Mann sogar ebenfalls auf den Gedanken kam, sie wäre selbst einer von den verheuchelten Verbrechern, die sich in ganz Khorinis wie Ratten in Höhlen und Verstecken Zuflucht gefunden hatten.


Wenn ich selbst eine Wegelagerin wäre, würde ich euch keine solch abstrakte Frage stellen sondern auf diese freie Art ihrer Lebensweise hintergehen, ausrauben und vielleicht sogar töten. Aber bin ich doch wieder eine Kämpferin noch eine Verbrecherin…

Sanft umstrich sie ein seichter Wind. Ihre langen Haare hatte sie in der Kapuze ihrer Robe versteckt. Ihre Stimme klang vertrauensvoll aber sie hatte wie von vielen Menschen dieses seltsame mysteriöse Etwas, was man nicht beschreiben konnte.

Amydala schwieg und war sitzen geblieben. Auch sie beobachtete das Schauspiel zwischen der Fee und dem Fremden, der stehen geblieben war, sagte aber nichts. Xalvina regte sich nicht sondern blieb passiv, nutzte die kurze stille Pause um die kühle Nachtluft einzuatmen. Dann sprach die dunkle Frau weiter.


Ich bin nichts weiter als eine Pendlerin der Welten, für euch jedoch mag ich aus dem Hause Beliars entsprungen sein. So wahrhaftig ihr Recht haben möget. Ich bin die Tochter der Nacht, die Dunkle Fee. Ich bin eine Dämonenbeschwörerin, welche das Volk und die Welt so hasst.

Ich spreche also die Wahrheit.

Kurz schaute sich die Fee zu Trulek um, der jedoch verschwunden ward, denn er stand nicht mehr an derselben Stelle wo sie ihn vorhin gesehen hatte, also fuhr sie fort, doch diesmal mit einem leicht sanfteren Ton, denn sie sprach nicht gern in einem forschen Ton. Sie war es gewohnt eher umgänglicher mit den Menschen zu reden, falls sie es überhaupt tat.

Wenn ihr wollt könnt ihr euch zu uns setzen, ich wollte mir nur sicher gehen das kein Fremder um mein Lager, des meiner Begleiterin und Truleks spaziert. Es gibt genug Unheil draußen, und mein Körper ist zu müde um Nachtwachen zu schieben.

Sie blieb stehen und zeigte kurz mit einer Handbewegung dass er ruhig ihr Angebot annehmen konnte, wenn er es wollte. Jedoch drehte sie sich schon gleich um, denn Xalvina kannte es meist, dass die Menschen sie und überhaupt Beliartreue Dienerschaften fürchteten, da ihnen die Klöster der Feuermagier ihnen einredeten, sie würden den Menschen nur Schaden anfügen.

Vielleicht mochte es so sein – vielleicht auch nicht.
Die Pendlerin hatte ihre ganz eigenen Absichten und die brauchte sie niemanden offenkundig zu machen, denn das wäre in ihren Augen nicht gut. Zuerst musste sie ihren Zielsetzungen näher kommen.


Sie hielt Amydala noch eins dieser Fleischstücke entgegen, die verkokelt waren, aber auch die junge Frau hatte genauso wenig Appetit wie sie. Die Ruinen um sie herum wurden nun nach einer schattigen vorbeigezogenen Wolkendecke vom hellen Mondlicht beleuchtet. Jedoch blieb das Innere des großen Tempels finster…
09.10.2003, 23:31 #115
Angroth
Beiträge: 2.494

Ein seltsames Verhalten und noch seltsamere Worte hatte die Frau gesprochen, derer Herkunft er nun auch ohne ihren Hinweis zuordnen konnte! Natürlich, die ausgeprägten Schulteransätze auf den seidenschwarzen Roben der Magier waren dem Kastell vorbehalten, jetzt fiel es ihm ein.
Vor einigen Tagen erst hatte er eine der ihren aus der Wildnis bei sich aufgenommen, eine Dame von tollpatschiger Natur.
Diese hier hatte eine andere Stimme und zweifellos ein ... differenziertes Verhalten. Sie erschien nicht wie die restlichen Schwarzmagier, hatte ihre eigenen Regeln wie es ihm schien. Die Worte über ihre eigene Gemeinschaft riefen erheiternde Belustigung in dem Krieger hervor, sprach sie doch von den Dienern Beliars wie er von Innos dachte, man sollte sein eigenes Volk nicht ins schlechte Licht rücken.
Und dann bezeichnete sie sich als was? Pendlerin zwischen den Welten. Interessant. Gab es mehr als nur diese eine ... Welt? Angroth war froh, von Myrthana gehört zu haben, und diese Frau sprach von verschiedenen Welten, erstaunlich.
Es gab zwei Möglichkeiten: Entweder sie war verrückt, oder sie war ungemein intelligent. Das herauszufinden war aber nicht des hohen Templers Aufgabe, und er schüttelte noch den Kopf, obgleich er weder erwartete, dass sie es sehen würde, noch das sie enttäuscht reagieren würde.
Da sie abgewandt war, gedachte er ihr mit der Sprache zu antworten. "Nein. Ich weiss euer Angebot zu schätzen, doch lehne ich es dankend ab." Sprach´s und wandte sich ab. Ihm fiel ein, dass sie Trulek erwähnt hatte - kannte sie ihn? Seine Augen weiteten sich, doch stellte er die Frage zurück, wollte er nicht unhöflich erscheinen. So entschwand er im Schatten einer großen Sandsteinfarbenen Mauer, setzte sich hernieder und lehnte sich daran, dachte nach.
Noch einmal wanderte sein Blick hinauf, dahin wo normalerweise ein Dach das Panorama verdeckt haben sollte. Die Sterne grüßten ihn von weit droben, er lächelte. Wieder summte er jenes Lied, dass ihm vor einigen Tagen eingefallen ward, dann schlief er fest ein, eine Hand am Schwertknauf.
09.10.2003, 23:37 #116
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha trottete ziellos durch das feuchte Gras, als etwas gegen ihren Fuß stieß und hölzern nach vorn geworfen wurde. Die hohe Templerin zog die Stirn zu Falten und senkte ihren Blick. Die Dunkelheit hatte sich über den Sumpf gelegt, dennoch nahm sie einen hellen Schimmer, angestrahlt vom Licht des Mondes, im Gras wahr. Sie beugte sich hinab und griff nach dem beschienenen Gegenstand. Er war rund und fühlte sich hart zwischen ihren Fingern an. Vorsichtig nahm sie ihn auf und betrachtete ihn im schwachen Licht. Es war eine kleine Holzflöte, ganz einfach geschnitzt und doch so zierlich.
Sie drehte das zarte Musikinstrument ein paar Mal in ihren Fingern. Es war unbeschädigt. Die Löcher waren noch heil und auch sonst schien die Feuchtigkeit dem empfindlichen Holz noch nicht geschadet zu haben.

Samantha steckte das Instrument ein und ging weiter. Die Dunkelheit schien alles um sie herum aufzufressen. Nur noch schemenhaft waren Bäume und Ruinen zu erkennen. Hier und dort schrie eine Eule, ansonsten jedoch war Ruhe eingekehrt. Selbst das Schreien der Sumpfhaie war verstummt und machte auch dem sonst so lebhaften Ort eine Insel der Stille.

Das Hörnchen war irgendwo in den hohen Bäumen verschwunden und auch Xephon war mit der Dunkelheit verschmolzen und verschwunden. Sie war ganz alleine.
Tief atmete sie die feuchte Luft ein und blieb vor einem kleinen See stehen. Es gefiel ihr an diesem Ort. Selbst in der Nacht war er ein Ort der Geborgenheit, obwohl er ihr noch so fremd war. Sie kannte nur einen Bruchteil von ihm aber es war ihr, als wäre sie schon Ewigkeiten hier gewesen. Sie fühlte sich hier so zuhause wie schon lange nicht mehr.

Langsam schob sich ihr linkes Bein wieder vor und sie schritt weiter über den feuchten Untergrund. Der Boden senkte sich leicht unter jedem ihrer Schritte, je näher sie dem See kam und an seinem Rand entlangspazierte. Man hatte das Gefühl auf einem weichen Kissen zu laufen, das einem sanft auffing, sollte man aus dem Gleichgewicht geraten. Ein schönes Gefühl.
In der Ferne sah sie zwei Gestalten in der Dunkelheit stehen, vertieft in ein Gespräch dessen Worte sie nicht verstehen konnte. Die linke von beiden erkannte gleich, als ein Ast im Wind bewegte und für kurze Zeit das Mondlicht auf ihr Gesicht schienen ließ. Es war Angroth.
Gedanken schwammen in Samanthas Innerstem vorüber und ließen ihr Augenmerk nach innen schweifen. Sie spürte eine merkwürdige Wärme, welche sich in ihrem Brustkorb ausbreitet und zugleich ein Gefühl, das sie nicht genau deuten konnte. Es war schonmal da gewesen, damals, an dem Abend in der Taverne. War es Liebe?
Sie blieb kurz stehen und beobachtete weiter. Jede Bewegung kam ihr so bekannt vor, selbst der Umriß, welcher sich vor dem Sumpf abzeichnete, wirkte vertraut. Wie lange kannte sie ihn schon? Lange hatte sie sich nicht wirklich darum geschert, doch die letzten Ereignisse hatten sie zusammengeschweißt und sie fühlte sich merkwürdig verbunden zu diesem Menschen.

Eine Eule schrie direkt über ihr und Samantha zuckte zusammen. Wie lange hatte sie hier gestanden und ihren Gedanken nachgehangen?
Aufgerüttelt schritt sie weiter. Bald schon fand sie der Lichtschein des Lagerfeuers, welches angezündet worden war um gutes Essen zu braten und Wärme zu spenden.
Samantha setzte sich zu ihren Brüdern, die lachend und schwatzend drumherum saßen, und zog die gefundene Flöte aus der Tasche. Nachdenklich musterte sie die lange Holzröhre, zu deren Anfang sich eine schmale, schlitzförmige Öffnung befand. Versuchsweise bließ sie hinein.
Ein feiner hoher Ton füllte die Luft und schwoll langsam mit ihrem schwindenden Atem wieder ab. Ein schönes Instrument. Versuchsweise bließ sie nochmal hinein und hielt mal dieses und mal jenes Loch zu. Bald schon füllte eine feine, gewöhnungsbedürftige Melodie das Lager, welche die hohe Templerin ihre Gedanken vergessen ließ.
10.10.2003, 11:29 #117
(pisi)Härda
Beiträge: 463

Dieser Sumpf war in der Tat riesig und großartig. Hier gab es Pflanzen, die Ismael noch nie gesehen hatte und Tiere, die genauso seltsam wie gefährlich waren. Im gegensatz zum Sumpf zuhause standen hier gewaltige Felsen und alte Ruinen mitten im Sumpf, die sich Ismael genauer ankucken wollte. Ismael hörte an diesem Morgen ebenfalls Vöglein singen, die er bis jetzt noch nie gehört hatte.
Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende musste dieses Tal von der Aussenwelt abgeschnitten sein, dass es eine komplett eigene Evolutionslinie entwickelt hatte. Schon im frühen Zwielicht der Morgendämmerung hatte sich Ismael alleine auf den Weg in den Sumpf gemacht. Er vermutete in dem Stein viele alte Höhlen und seine Weggefährten, mit denen er eigendlich zur Erkundung aufbrechen wollte, Xion, Alina und Srezor schliefen alle noch tief und fest als sich Ismael in seinen Mantel gehüllt tief in den Sumpf aufmachte.
10.10.2003, 15:27 #118
Aragorn89
Beiträge: 249

Aragorn machte imemr weider die bewegung die er schon bei azathot geübt hatte. Schwert hoch klinge drehen. Er überlegte sich was er wohl jetzt treiben würde. Ei nhaus bauen ja gut und schön das wär doch was aber wovon. Er besaß fast kein geld. Ein grund mehr Karautmischer zu werden. Aber hier wollte er bleiben. Ein kleines haus ein kleiner stand für sein kraut und hier in frieden leben. Das wäre doch was.
Dann widmete er sich weiter sienen übungen die imemr eleganter wurden...
10.10.2003, 15:33 #119
(pisi)Härda
Beiträge: 463

Diese Reise war sehr aufschlussreich gewesen.
Ismael hatte eine menge Steintafeln in längst verlassenen Höhlen gefunden und ausserdem eine Menge alter Goldsachen, von dem ihm am besten eine Goldene Brosche gefiel. Eine filigrane Arbeit, die eine sich drehende, ovale Scheibe dastellte, wobei abschweifende Goldstreifen eine Art Luftverwirblung dastellten und die weissen Spuren im Stein, die Spiralig aussahen, ebenfalls diesen Eindruck vermittelten. der Stein war tief schwarz, er erinnerte an das Gefieder eines Raben in tiefsten Neumondnacht, durchzogen von eben jenen weiss-silbernen Spuren. Jene Brosche prangte nun als Verschluss seines Mantels und Ismael fand sie äusserst schön und geheimnisvoll.
Desweiteren hatte er goldene Stäbe, Szepter und Kronen Diademi, sowie Ringschmuck und ähnliches gefunden. Einige Stücke waren wunderschön, aber für Frauen gearbeitet, also hatte Ismael sie eingepackt, um sie Samantha und Alina zu schenken. Das andere Gldzeug würde er entweder behalten oder den Baals überlassen. Vor allem würden sich die Baals aber für einen besonderen Stein interessieren.
In einer Höhle war Ismael ziemlich mulmig geworden. Eine florisierende Leuchtschrift hatte an der Wand geprangt.
Erst nachdem Ismael den Raum mit einer Fackel in Licht getränkt hatte, sah er, dass es sich um einen nahtlos in die helle Felsenwand eingefügten Stein handelte, dessen Lettern hellblau floriszierten, es waren also feinste Einlegearbeiten, und das Material an sich aus schwarzem Marmor bestand. Einige Dinge davon konnte Ismael lesen, beziehungsweise war es der untere Teil der Tafel, den er lesen konnte, allerdings machten die Sätze für ihn nicht viel Sinn.
Es schien sich um eine Kulttafel zu handeln und es ging um auf- und untergehende Sonnen und ihr Schicksal und solchen Dingen.
Vielleicht würden sich die Gurus noch als nützlich erweisen, endlich mal, wenn Ismaels Vermutung, dass der untere Teil eine Übersetztung der fremden Schrift in eine sehr alte Form von mhyrtanisch war.
Sie ließ sich ganz einfach aus der Wand lösen, und Ismael machte sich danach sofort auf den Weg zurück ins Lager, obwohl er den Weg nicht sofort fand.
10.10.2003, 16:08 #120
Xalvina
Beiträge: 1.273

Ewige Stille. Dunkel war es, kein Licht schien durch diese ewig währende Finsternis. Eine seltsame Leere – das Nichts. Kein grauer Nebel. Nichts. Einfach nur das endlose Nichts.
Diesmal gab es keine heißen Flammen oder qualvolle sterbende Menschen, die im Feuer verbrannten. Kein Laut, kein einziger Ton. Nichts.
Man hatte das Gefühl als seihe man schwerelos und doch herrschte ein solcher Druck auf dem Gemüt, dass sein eigener Körper und Seele in kleinste Bestandteile zerrissen würde.


Leicht müde schlug die schwarze Fee ihre Augen auf. Das Licht der Feuerkugel Innos blendete ihr Gesicht. Wieder sah sie ihre grünen magischen Pustelchen, die um sie herum flogen, die ihr stets ihre Begleiter im Schlaf waren. Alles was eben noch für sie Realität gewesen war, verpuffte sich als harmloser Traum.
Nur ein Traum – welcher doch egal wie verschieden er ihr vorkam, es handelte im Prinzip meist immer um Dasselbe: Dem Nichts, dem endlosen reinem Lichts ohne Leben, ohne Welt ohne Zeit.


Die Sonne strahlte schon hell am Himmel. Die Dämonenbeschwörerin wusste schon nicht mehr welcher beliebige Tag es ward wann sie hierher gekommen ward, sie hatte leicht ein wenig die Orientierung verloren. Als sie damals im Sumpflager Trulek kennen lernte, war es zunehmender Mond gewesen, letzte Nacht war jedoch ein abnehmender Sicher gewesen, den sie gesehen hatte. In Menschenrechnung mussten wohl seit ihrem Fortgang vom Kastell der Schwarzmagier 2 oder vielleicht schon 3 Wochen vergangen sein. Sie war nicht sehr lange im Kastell geblieben, nur wenige Nächte. Eigentlich kannte sie das Kastell gar nicht mal so recht und kaum bevor sie es kennen lernen konnte, war sie auch schon wieder von diesem fort gegangen. Es sollte ihr Zuhause werden doch bis jetzt verband sich nur wenig sie mit dem alten Gemäuer und den Menschen. Sie würde bald zu dem Kastell zurück wollen, denn sie musste dieses einerseits kennen lernen und andererseits herausfinden ob es wirklich ihr Zuhause sein könnte. Sie wollte entfliehen. Entfliehen dem Krieg, und sich doch zwischen die Fronten stellen.

Von Amydala und Trulek war nichts zu sehen. Leicht müde richtete sie sich auf. Schlafen könnte sie wohl nicht mehr und sie fühlte sich auch nicht besonders danach. Ihr Körper sehnte sich zwar noch ein wenig nach der Ruhe, aber Xalvina wollte nicht schon wieder von irgendeinem Ende der Welt träumen, die sich immer weiter trief in ihre Seele brannten. Es gab schon genug was sie quälte.

Wieder umstrich die kalte Luft ihren Körper und auch ihre Robe wärmte sie nicht unbedingt mehr als es erforderlich wäre. Ein Wolkenloch zierte den Himmel, aus dem die Sonne auf die mächtigen alten Ruinen einer längst vergessenen Zeit und Volk, doch weiter hinten am Horizont bannten sich neue dunkle Wolken an, dass wohl in binnen kurzer Zeit wieder Regen geben würde. Jetzt um diese Zeit spürte man den Herbst recht deutlich, hier draußen war es kühl und nicht gerade angenehm, außerdem wehte ständig ein starker Wind, der alle Knochen starr wie zu Eis einfrieren wollte.

Leicht lustlos schaute die Pendlerin zu ihren seltsamen kleinen Steinscherben die sie am vorherigen Tage vermehrt aufgefunden hatte. Eigentlich waren es nur Reste, von Teilen einer größeren Wandplatte oder einem Mosaik, andererseits gab es auch vereinzelte Stücke die zu Zweit oder vermehrt eine Tafel ergaben. Aber bisher gab die Schrift einfach keinen Aufschluss auf die alte Sprache und so recht kam sie einfach nicht weiter.
Kurz hob sie ein paar dieser vereinzelten Teile, die zwar wegen ihrem Alter und Schriftzeichensprache schön anzusehen waren aber Xalvina wollte diese Lesen nicht nur einfach bewundern und sie mal nach Lust und Laune zusammenpusseln, um sich zu erfreuen wie schön das dieses aussah.

Nachdenklich schob sie die Steinscherben zu Seite, blieb auf den großen Treppenstufen am Eingang sitzen und blickte in ihre Umgebung und nahm ab und zu ein Fetzen Papier aus ihrer Robe um was aufzuschreiben – in einer seltsamen Schriftart, die niemand so richtig verstand außer sie selbst.
10.10.2003, 17:08 #121
Xalvina
Beiträge: 1.273

Ein paar Vögel umkreisten den Himmel, wo sich allmählich das Wolkenloch verschließen wollte. Wie erwartet würde es bald nach Xalvinas Vermutungen hier regnen, doch bis jetzt zog sich die Wolkendecke zu einem monotonen Grau und blieb auch so. Immer wieder hörte man das Krächzen der fliegenden Vögel und manchmal eines Vogels ganz ihrer Nähe, welcher auch bekannt als ihr stets treuer Begleiter Erathiel ward.
Gähnend hielt sie sich die Hand vor dem Mund und schüttelte leicht den Kopf, strich sich dabei ein paar Sandkörner vom Schlaf aus dem Augen und streckte sich kurz.


Erathiel was machen wir eigentlich hier?

Wir verbringen einfach nutzlos Tag für Tag hier und bisher sind wir in dem Punkt Nachforschungen nicht ein kleines Stück weiter gekommen. Stattdessen habe ich meine erste Bogenprüfung gemeistert und mich ein wenig mit Amydala unterhalten. Aber über diese untergegangene Kultur noch über diese Sprache weiß ich immer noch nichts und manchmal habe ich das dumpfe Gefühl, die Schriftzeichen wollen sich extra vor mir verschließen. Gleichzeitig merke ich jedoch immer diese seltsame Anziehungskraft dieser Ruinen auf mich, die geradewegs dazu drängen, ihre Geschichte erzählen zu wollen.

Ich verstehe dieses Rätsel nicht.
Dieser Ort ist wahrhaftig schön… so seltsam geheimnisvoll aber er hat was anderes an sich, was ich bisher nur einmal in meinem ganzen verfluchten Leben wahrgenommen habe.

Aber du kannst mir garantiert auch keine Antwort auf meine Fragen geben.
Du bist nur Erathiel.

Seufzend drehte sie sich im Sitzen nach hinten zurück um ihre Tasche zu ergreifen und zu sich heran zu ziehen. Sie gab Erathiel seine Fleischration für diese Tageszeit, damit ihr Vogel nicht hungern musste nahm aber selbst gar nichts. Wenn der Mond abnahm musste sie fasten, das waren ihre Regeln vom Zyklus des Lebens und an diese hielt sie sich.

Aus der Tasche nahm sie dann ihre Eschenharfe hervor und hielt es mal wieder angebracht, etwas nach einer so langen Zeit zu spielen, denn seit ihrem Aufenthalt im Krankenzimmer des düsteren Kastells der Schwarzmagier hatte sie nie Zeit gefunden etwas zu spielen und jetzt, wo sie eigentlich auf Trulek oder Amydala wartete, hatte sie genügend Zeit, sich wieder mit dem Musizieren ihrer Harfe und ihrem Gesang zu widmen.


Getrennt von sich selbst,
vom eigenen Sein,
unerreichbar der Funke,
der das Streben beseelt,
der das Leben nährt,
wandelnd in tiefer Dunkelheit.
Keine Wahrnehmung,
nur der Geschmack
empfindungsfähiger Existenz.
Verschobene Realität,
die Wolken der Verwirrung verbergen
das alles überstrahlende Licht
der Erkenntnis.

Die Entdeckung einer Welt,
unter dem Dunst des Unverstandes,
einer neuen Dimension,
ein Begleiter und dennoch ein Fremder,
da entzündet sich
ein neuer Funke,
im Wald der Besinnung,
die Wolken durchbrechend.

Die Erde und der Himmel…


Sie hatte gerade den letzten Ton lang gesungen als ihre Stimme plötzlich aus einem Poltern hinter ihr für wenige Sekunden verschluckt wurde. Sofort brach sie leicht erschrocken ab und drehte sich um. Das Geräusch kam genau hinter ihr aus dem inneren des großen Tempeleingangs, welcher als einziger heiler Tempel in seinen Gängen und Kammern noch heil geblieben ward. Aus dem Dunkel des Tempelinneren entwich für kurze Zeit eine leicht aufgewirbelte Staubwolke, die sich sofort in der Luft auflöste.
10.10.2003, 17:19 #122
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha stand mit verschränkten Armen neben dem Templer Kasim und beobachtete mit ihm zusammen den kleinen Holzkarawan, der sich auf sie zubewegte. Den Morgen hatten sie damit verbracht, einige Planungen über das zukünftige Lager auszudiskutieren und sich dann für eine Version zu entscheiden. Die Hütten sollten aus stabilem Holz gebaut werden, damit sie möglichst lange die feuchte Witterung überstanden. Samantha hatte sich noch keinen Platz für ihr eigenes neues Heim ausgesucht, das hatte später noch Zeit. Sie konnte sich einfach nicht entscheiden, es war überall schön.

Das Holz wurde nun abgeladen und auch die beiden Templer faßten nun mit an. Samantha wuchtete ein schweres Stück Stamm von dem Karren und ließ es auf den Stapel mit den anderen fallen. Ihnen stand noch einiges bevor. Nachdem das Holz gehackt war, musste Schilf für die Palisade gesucht werden. Erst wenn das Lager gut befestigt und bewohnbar war, konnten sie mit dem Krautanbau beginnen. Ein Übungsplatz durfte natürlich auch nicht fehlen.
Samantha wischte sich über die Stirn und packte weiter mit an.
10.10.2003, 17:39 #123
Khamôn
Beiträge: 160

Während die Anhänger der Bruderschaft mit dem Bäumefällen begonnen hatten und dabei waren die Pallisaden zu errichten, trainierte der ehemalige Soldat eifrig den Umgang mit dem Einhänder.
Khamôn versuchte sich stets an die Anweisungen von Samantha zu halten, was sich jedoch manchmal als sehr schwierig erwies. Der feste Stand war stets die Grundlage für alle Aktionen, egal ob Angriff oder Verteidigung. Die Klinge durchschnitt die Luft und wurde hektisch hin und her gerissen. Khamôn sprang nach vorne, stach zu und wich gleich darauf wieder zurück und blockte den Schlag seines fiktiven Gegners.
Danach stieß er sein Schwert seitlich weg, holte weit aus und führte einen waagerechten Schlag aus, der im Ernstfall mehr als nur ein einfacher Befreiungsschlag war.
Im Eifer des Gefechts bemerkte er gar nicht, wie er sich einem Stein näherte. DIe Milizrüstung machte jede Bewegung geschmeidig mit, was das Ausführen von Kombinationen doch sehr erleichterte. Plötzlich spürte Khamôn einen Widerstand vor seinem Fuß, blieb in seiner Vorwärtsbewegung daran hängen und schlug der Länge nach auf dem Boden auf.
Grummelnd blickte er über das flache Gras hinweg und stieß einen leisen Fluch aus.
10.10.2003, 18:01 #124
Xalvina
Beiträge: 1.273

Nachdenklich war sie aufgesprungen. Seltsam war alles still, alle Aufmerksam war auf den Tempel gelegt, welcher eben einen seltsamen Ton aus seinem Inneren gegeben hatte. Doch es wollte einfach nichts passieren.

Windstille.

Xalvina schaute sich um, doch niemand schien in ihrer Nähe zu sein, da sie keinen Entdeckte – sie war also quasi allein. Etwas leicht unsicher legte sie ihre Spielharfe auf den Boden und näherte sich immer noch zögerlich mit langsamen stockenden Schritten dem Eingang. Kein Licht war in dem Innerem dieses finsteren Gang zu sehen, auch hörte man nichts mehr und trotzdem war sich Xalvina nicht sicher. Minutenlang starrte sie in die schwarze Dunkelheit und wollte sich gerade beugen um eine auf dem Boden liegende Fackel aufzuheben und zu entzünden, als ein lautes Geheul aus diesem Gebäude hinaus fuhr und die Dämonenbeschwörerin erschreckte. Verzerrt wie ein klagender Schrei, wiederholt in einem großen lauten Echos so prasselte er gegen Xalvinas Ohr, sodass sie einen Schritt zurück ging und versuchte etwas in dieser Dunkelheit zu erkennen. Danach folgte ab und zu ein dumpfes Poltern, als haue jemand bewusst auf seine eigene Weise in unregelmäßigen Zeitabständen mit einem Stein auf einen anderen Stein, doch war die Akustik in diesen Gemäuern so gut, dass es sogar die schwarze Fee hören konnte. Manchmal vermochte sie wieder einen Klagelaut vernehmen, wieder ein Geröll und immer wieder das Hämmern eines einzelnen Steines.

Die Pendlerin wusste nicht was diese Geräusche aus dem Tempel plötzlich ausmachten oder waren, genauso wenig wie sie jetzt um diese Zeit zustande kamen. Jetzt ausgerechnet wo sie alleine war. Aber sie war sowieso immer allein gewesen, aber irgendwie hätte sie es lieber gehabt, wenn zumindest Amydalas lebensfrohen Geist oder Trulek mit seinem Bogentalent neben sich gehabt hätte. Aber anscheinend wollte es Beliar und die Götter so, dass sie alleine war.

Minuten verrannen. Keine Menschenseele kam weder zu ihr hoch zum Eingang noch kam eine Menschenseele aus dem Tempel hinaus. Vielleicht hätte ja Amydala was angestellt, aber das glaubte sie nicht. Diese seltsamen Töne und Laute waren jedenfalls keine Stimme, wie es Amydala hatte.

Xalvina zündete daher also eine Fackel an, die sie vorhin aufgehoben hatte und hielt sie ein wenig nach vorne, doch die Finsternis verschluckte das schwache Licht ihrer Fackel, sodass sie sich mit vorsichtigen Schritten dem Eingang näherte und im Ausgang stehen blieb. Nur spärlich erkannte sie links und rechts zwei Wände, die sehr schwach von ihrer Lichtquelle beleuchtet waren. Früher mussten großartige Bilder und Schriftzeichen auf diesen gezeichnet worden sein, denn jetzt war alles verblichen und die Farbe drang nur noch kaum durch, sodass Bilder so gut wie kaum zu erkennen waren.


Hallo? Ist da jemand?

Nichts. Ihre Stimme verhallte im Echo.

Nur Staub lag auf dem Boden aber sonst war nichts Gefährliches zu erkennen, doch die Laute schienen aus dem Innersten des Tempels zu kommen. Nachdenklich und zugleid unsicher schaute sie noch mal zurück nach draußen, doch niemand war nur im Geringsten in Sicht. Ihr war irgendwie unwohl und sie hatte ein leicht dumpfes Gefühl als sie hinein trat und langsam voranging. Bestaunend und musternd blickte sie abwechselnd zu beiden Seiten während sie vorwärts schritt. Vielleicht wäre es irgendwann sinnvoll hier eines Tages mal Fackeln anzubringen, dann könnte man in diesen Dunklen Gang zumindest etwas sehen.
Mehrmals schaute sie leicht nervös zurück und sah immer mehr zu wie sie sich vom Eingang entfernte und diesen Gang entlang ging.

Nur nach wenigen Minuten erreichte sie nach einer Biegung eine kleine Treppe, bestehend aus drei Stufen, welche sie auch hinunter trat. Kaum hatte sie auch nur ein paar Schritte in den nächsten Gang gemacht, als sie plötzlich über etwas stolperte und beinahe das Gleichgewicht verlor, schnell fuhr sie um über was sie denn gestolpert war und sah nur wie laut mit dem Echo ein Skelettschädel über den staubigen Steinfliesenboden, rollte einmal im Kreis, als er vor Xalvinas Robe andockte und stehen blieb. Die Fee verzog ein wenig das Gesicht und hob den Menschenschädel auf, musterte ihn kurz. Sie versicherte dass es nur ein Schädel war und warf ihn auch gleich kopfschüttelnd weg. Neben ihr lag ein Menschengerippe.


Anscheinend bin ich nicht die Erste…

…murmelte sie nur vor sich hin und drehte sich kurz. Irgendwie war ihr unheimlich, obwohl sonst nichts sie aus der Bahn warf. Einen Moment überlegte sie sogar nicht kehrt zu machen, doch dann setzte sich ihr Dickkopf und Verstand durch. Wollte sie sich etwa von ein paar lächerlichen Geräuschen und einem Gerippe verflüchtigen? Blödsinn.

Ja Blödsinn – das hatte sie auch eigentlich für die nächste Zeit vor ihren Augen gehalten, als sie nach kurzer Zeit in einen Raum eintrat, welcher sich ein wenig weitete. Im Hintergrund sah sie zwei seltsame Steinskulpturen stehen, die sie leicht an eine Zeichnung von Kriegern dieses Volkes erinnerten. Gedankenlos schaute sie sich um, schritt dabei bedacht einen Fuß vor dem anderen. Aber eigentlich hatte sie jetzt diese Kultur so eingenommen, dass sie nicht aus dem Staunen heraus kam. Jedoch war das seltsame Geräusch hier näher und es konnte nicht unmittelbar entfernt sein.

Xalvina wollte sich gerade umdrehen als sie plötzlich hinter sich ein knackendes Geräusch hörte. Irritiert über das plötzliche Aufknacken drehte sie sich um und sah in der Dunkelheit plötzlich eine Steinplatte – eine Steinplatte wie dieselben aus dem Boden nur das sie auf magischer Weise plötzlich in der Luft hang. Was zum Henker hatte das jetzt zu bedeuten? Doch sie konnte nicht mehr schnell genug darüber nachdenken, da sich die Platte plötzlich schnell wie ein Geschoss um sich die eigene Achse drehend auf sie zukam und dank ihres gerade noch gelungenen Ausweichmanöver mit einem Schritt zur Seite an einer Wand hinten zerschellte. Vollkommen Entsetzt blickte sie sich um und sah wie zwei weitere Platten sich erheben als plötzlich sich die Steinfiguren in Bewegung setzten und mit lauten Hämmernden Schritten auf sie zugestampft kamen.

Im weit geöffneten Augen zögerte sie einen Moment voller Erstaunen zugleich vor ihnen wegzulaufen, doch als sie dieses tun wollte, schien die Platten unter ihr wackelnd nachzugeben und ließen sie dann im Stich. Sie fiel in den Boden hinein in einen dunklen Schacht. Ein kurzer Schrei. Dann war alles Dunkel.


Es war nirgendwo ein Licht. Sie wusste nur dass sie Kopfschmerzen hatte und dass es verdammt staubig war, denn sie musste ständig husten. Sie wusste nur noch dass sie in den Tempel hineingegangen war und Steinskulpturen angegriffen hatten, dann war sie im Boden versunken… wie sie das überlebt hatte wusste sie nicht. Aber sie hatte auch keine Ahnung wo sie war. Hier war es nur stockfinster.
10.10.2003, 18:15 #125
Khorûl
Beiträge: 426

Das, was später einmal ihr Lager werden sollte, war mitlerweile zu einem Ort des puren Chaos mutiert. Novizen und Templer eilten umher und traten sich gegenseitig auf die Füße. Der Bau der Pallisaden hatte begonnen und nun waren alle nicht mehr zu halten. Khorûl hatte, trotz seiner Blessuren, von Anfang an mit angepackt und half nun eine schmale Grube auszuheben, in die sie die Bretter später hinein stellen wollten. Der sumpfige Boden machte ihnen diese Arbeit jedoch um einiges schwieriger, denn sobald sie einen teil ausgehoben hatten, fiel der Rest in sich zusammen und schon konnte man wieder von vorne Anfangen. Nun stützten sie den rand der Grube mit kleinen Ästen ab, damit dieser zumindest etwas Halt hatte.

Wir fangen hier an und arbeiten uns bis zu diesem Stein dort vor. Danach müssen wir erstmal schauen ob diese Konstruktion wirklich hält. gab einer der Templer zu bedenken.
Sie bräuchten schnellstens ein paar gescheite Handwerker, ansonsten würden sie mit ihrem Bau nicht sonderlich weit kommen.
Seite 5 von 16  1  2  3  4  5  6  7  8  9 Letzte »