World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX # 23 |
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31.10.2003, 22:05 | #101 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"du brichst eine eiserne regel aller alchemisten, das gefällt mir ganz und gar nicht. wir haben einen codex, der vorschreibt, dass man kein gift brauen darf, zu dem man kein gegengift herstellen kann. deine erfindungen sind toll, ohne zeifel, aber das gegengift solltest du immer parat haben. aber lass uns erst mal einen happen essen gehen." die beiden magier schritten in richtung refektorium, die frau in einem ganz schlichten schwarzen kleid, der mann in einer sehr prunkvollen stahlblauen robe. im refektorium ließen sie sich zunächst einen aperitif bringen. |
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31.10.2003, 22:13 | #102 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Hohepriester antwortete nicht. Sein Wunsch war es, diesen Schüler so bald wie möglich los zu werden. Und das ging am schnellsten, indem er nutzlose Gespräche vermied und stattdessen die Prüfung schnell durchzog. »Wir sind da, das Refektorium.« Beide traten ein. Suchend sah sich der Hohepriester um. an einer Tafel saßen Meditate und ein... ein Wassermagier. Mußte wohl ein Gast sein. »Ah, da haben wir doch was.« Er zeigte auf den Tisch. Der war über und über mit Essen beladen, Kerzenleuchter, Blumengestecke, Geschirr, Schüsseln, Teller, Weingläser, Servietten, alles unterlegt mit einem kostbaren Tischtuch. »Siehst du diesen Tisch?« Die dünnen, langen Finger des Lehrmeisters zeigten auf die in der Mitte des Saal stehende Tafel. Klar sah Arctus diese Tafel. Don-Esteban redete unterdessen schon mit den Tafelnden. »Bitte sucht euch eine andere Tafel. Nehmt einfach die da, oder die dort.« Der Lehrmeister zeigte in irgendwelche Richtungen. War ja egal. Hier standen überall Tische rum, da wars doch egal, wo man hinzeigte. Nur diesen Tisch hier brauchte er jetzt. »So, und du beschwörst mir jetzt flugs ein Skelett. Das soll die Tafel schnell abräumen, wie, ist mir egal. Danach steigt es auf die tischplatte und tanzt uns was vor.« Erst jetzt bemerkte er den überaus verwunderten Gesichtsausdruck seines Schülers. »Ganz einfach. Ich will sehen, wie gut du die Bewegungskoordination eiens Skelettes beherrschst. Wie gut du es in seinen Bewegungen kontrollierst. Und nichts ist komplizierter, als zu tanzen.« (Wie er, wenn er an seine eigenen Fähigkeiten in dieser Kunst dachte, zugeben mußte. Aber wann mußte ein schwarzmagier schonmal tanzen? Genau - nie!) »Hopp hopp! Du stehst ja immernoch da und hältst Maulaffen feil.« Die beiden Gäste des Refektoriums hatten sich inzwischen verwundert erhoben und wußten nicht so recht, was sie von diesem schauspiel halten soltlen. |
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31.10.2003, 22:35 | #103 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"komm lieber ein bisschen weiter weg" meinte meditate. "jetzt kommt unser gefährlichster schüler. am besten wäre es, wenn wir das kastell verließen und ganz, ganz weit weg rennen würden. obwohl - du bist ja auch ein magielehrer oder? ihr habt sicher auch solche herausforderungen unter euren schülern." |
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31.10.2003, 22:35 | #104 | |||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Und Rhodgar beschloss, seine Suche für den heutigen Abend aufzugeben, und sich stattdessen ein bisschen zu erholen, und über dieses sonderbare Knistern nachzudenken, dass ihm schon zweimal zu Ohren gekommen war. Vielleicht war es aber auch nur eine armselige Ratte, die irgendeine Art von Papier über den Boden gezerrt hatte. Ist schon eine seltsame Umgebung, das Kastell, hier gibt es so ziemlich alles, was ich vorher für Märchen und Fantasie gehalten hatte. Schon erstaunlich... Rhodgar fühlte eine Art Rückblick in sich aufsteigen. Es faszinierte ihn das alles so, er war gerade mal gute zwei Wochen in Khorinis, und schon hatte er seinen Horizont um ein paar Galaxien erweitert. Und er stand kurz vor der Aufnahme bein schwarzen Zirkel. Diese Vorstellung ließ ihn einen momentlang überheblich zittern. Doch er wurde von einem Geräusch aus seinen Gedanken gerissen, wie er es nur allzu gut kannte. Ein wenig verschmitzt lächelnd lauschte er dem Knurren seines Magens, was ihn seine Schritte in Richtung Refektorium lenken ließ. Im Refektorium war nicht sehr viel los, doch waren zwei der drei hochrangigsten Magier anwesend, Don und meditate. Mit Don hatte Rhodgar nie persönlich geredet, doch er dachte sich: Ohne speziellen Grund werde ich wohl kaum Möglichkeit haben, mit ihm zu sprechen. Stattdessen setzte er sich an freien Tisch in einer Ecke, ließ sich von einem Dämonen, dessen Stimme in seinem Kopf hallte, einen Krug des ausgezeichneten Weines, eine große Scavengerkeule und einen Laib Brot bringen. Die Stimme des beschworenen Wesens verursachte ihm nicht mehr so erhebliche Kopfschmerzen wie bei der ersten Begegnung, doch fühlte Rhodgar immer wieder ein schwaches Pochen im Bereich seiner Schläfen, wenn ein Dämon im inneren seines Kopfes zu ihm sprach. Während er so da saß, bekam er einen kleinen Teil des Gespräches zwischen Don und einem Jungen mit, der offenbar Schüler des Hohepriesters war, und dem er grade die Aufgabe erteilt hatte, ein tanzendes Skelett zu beschwören. Interessant. dachte Rhodgar und lächelte schelmisch in sich hinein. Er würde in Kürze bestimmt ein weiteres Erlebnis reicher sein, da er noch nie ein Skelett tanzen gesehen hatte, geschweige denn, dass sich ein Skelett jemals in seiner Gegenwart menschenähnlich bewegt hatte. Ausgenommen waren dabei die beiden Skelette am Eingangstor des Kastells, an die Rhodgar mit aufsteigendem Ärger zurückdachte. Irgendwann werde ich diese beiden Lumpen dazukriegen, mit mir zu reden. Ich weiß doch, dass sie es können. So bis er von seiner saftigen Scavengerkeule ab, und wartete gespannt, dass Arctus mit seiner Beschwörung begann. |
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31.10.2003, 22:50 | #105 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Na toll. Da wünscht er sich Einen, wenigstens einen, normalen Menschen, der mit an diesem traurig anfangenden Schauspiel teihaben sollte und dann erwartet ihn im Haus der Speisen, grade da, wo doch nur kultiviertes Essen statt fand, eine Ratte von einem Adanospriester und diese Medidate. Beliar hatte ihn nicht mit Glück gesegnet, wenn er ihn überhaupt schon mal gesegnet hatte. Dann verscheuchte der Don die beiden auch noch an einen anderen Tisch. Wenn was daneben gehen würde, dann hätte es wenigstens richtig geschehen können. Arctus biss die Zähne vor Wut zusammen, als er seine Aufgabenstellung gehört hatte. Jetzt sollte sein Skelett auch noch tanzen. Die Welt drehte und spiegelte sich wohl grade ohne ihm etwas davon zu sagen. Wieso hatte er schon wieder dieses Gefühl, dass das alles gar nicht wahr sein konnte? Noch bevor er anfing wünschte er sich gedanklich seine Birne, saftig sollte sie sein, herbei, genoss diesen Moment des herzhaften Bisses so sehr, dass er wünschte er würde nie wieder weichen. Der süsse Birnennektar lief ihm das Kinn hinab, tropfte auf seine neu angelegte Schwarzmagierrobe ... die Robe. Sie war doch der Beweis, dass er das Potential ein Magier zu werden hatte und nicht das eines misslungenen Schülers. Arctus schaute wieder auf, sah stumm in die Runde, die ebenso stumm auf ihn sah, mit einem Füncken Erwartung in den Augen. Obwohl, der Don hatte das Fünckchen nicht. Geduldig glitten seine Finger in den rechten Ärmel seiner Robe, suchten flugs den Stein herraus, der sich als Rune zur Beschwörung eines Skelettes entpuppte. Mit ernstem Blick sah er noch einmal in die Runde, blieb mit seinem Blick eine halbe Ewigkeit lang auf dem Wassermagier hängen. Hass zörnte auf und eben mit diesem Hass schloss er schlagartig seine Augen, faltete die Stirn zu Gebirgskämmen und begann seine innere magische Kraft zu formieren. Als er dann so sanft, gleichzeitig doch mit unglaublicher Kraft seine Rune packte, strahlte ein heller Luftstoss durch den Raum, der die Tischdecken gefährlich wehen lies. Ja, Arctus liebte diese Effekteinlagen und er sparrte in diesem Moment auch nicht mit dem roten Nebel, der das Skelett Stück für Stück in diese Ebene brachte, langsam Knochen auf Knochen setzte, die sich nur unter lautem Knarschen aufeinanderdrücken liesen. Das zerstreute rotschwarze Haar des Jungen schlug Purzelbäume unter den mächtigem Sog, den der rote Nebel benötigte um sich wieder zu verziehen und zurück lies er ein blank poliertes Skelett mit einem grossen Zweihändern in den Händen, dass noch ganz starr in Richtung des Wassermagiers schaute. Wahrscheinlich hatte es sich sein privates Ziel schon auserkoren. Und auch der erste Befehl Arctus’ bezog sich darauf, dass der knöcherne Krieger seine Waffe doch bitte dem Wassermagier überreichen sollte. Mit zielstrebigen Schritten näherte sich das Skelett dem immer ängstlicher aussehenden Mann in der weiten blauen Robe und lies ihm unsanft das Schwert in die Hände fallen. Da erhob sich diese Frau, wie hies sie noch gleich? Ja, Medidate plötzlich... |
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31.10.2003, 23:12 | #106 | |||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Diese vorstellung von Arctus war wirklich einer der Momente , die den Horizont eines Menschen durchaus um vieles erweitern konnte. Rhodgar schaute fasziniert zu, als der Junge eine magische Rune aus dem Ärmel zog, sich zu konzentrieren schien, und schließlich loslegte. Roter Nebel hüllte den fast wie ein Kind aussehenden Magier ein, doch zog er sich Augenblicklich zurück, als die Knochen, die aus Beliars Reich hinaufgeschickt wurden ins irdische Dasein, sich zu einem fertigen Skelett formiert hatten. Es trug einen Zweihänder, und starrte aus leeren Augenhöhlen schier geradeaus auf einen Wassermagier, dessen Name Rhodgar unbekannt war. Dann setzte es sich, von Arctus gelenkt, in Bewegung, imer drohend auf den Priester Adanos zu. Rhodgars Inneres zog sich vor Spannung zusammen. Was würde nun wohl geschehen? Den verachtlichen Blicken zufolge, die Arctus dem Wassermagier eben zugeworfen hatte, war es doch gut möglich, dass sein Zorn oder Hass die Überhand gewann, er ausser Kontrolle geriet, und womöglich versuchte, den Mann in der Azurblauen Robe eines Wassermagiers anzugreifen. Doch stakste das Skelett auf ihn zu, und ließ ihm seinen schweren Zweihänder in die Arme fallen. Wass soll das, was macht er denn da? Diese Frage blieb für Rhodgar, zumindest vorerst, wie soviele andere Dinge auch, ungeklärt. Er blieb sitzen, ließ den Wein in seine Kehle laufen, und schaute gespannt auf das beinahe schon amüsante Schauspiel, das Arctus dort vorne ablieferte. Jedoch nicht untätig blieb meditate. sie erhob sich, und bei genauerem Hinsehen erkannte Rhodgar ein Lodern in ihren Augen, wie er es noch nie zuvor bei einem Menschen, geschweige denn von ihr, mit der er immer nur gute, um nicht zu sagen schöne Erfahrungen gemacht hatte, gesehen hatte. Er hatte sie als ruhige Person kennengelernt, vielleicht ein wenig einzelgängerisch, doch stets hilfsbereit, wenn es darum ging, ihn zu heilen, oder ihn über magische Erscheinungen aufzuklären. War es Zorn in meditates Augen? |
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31.10.2003, 23:14 | #107 | |||||||||||
Dark_Cycle Beiträge: 1.808 |
Da wagte dieser Amateur Schwarzmagier es doch tatsächlich, sein klappriges Skelette auf den Großmeister zu gehen zu lassen, mit dem Befehl den rostigen Zweihänder in dessen Hände fallen zu lassen. Diese Session würde das Calciumgerüst keineswegs überleben, denn Dark Cycle dachte sich einen brauchbaren Plan aus, wie er alle von seiner Macht überzeugen konnte, doch ohne jemandem zu schaden. Hmm was wäre wohl der beste Zauber, um das Zusammenfallen eines Skelettes zu demonstrieren? Ahh, jetzt wusste er es...der Eisblockzauber. Mit einer leicht zittrigen hand, erhob sich der Wassermagus von dem Stuhl und schritt um den Tisch herum, geradewegs auf den mikrigen Diener zu. Jedoch wusste er nicht, ob er es ruckartig angehen sollte oder lieber ganz belassen. Ach egal, auf jeden Fall würde er einen Eisblock auf das Skelett abschiessen mit einer sehr ungemütlichen Schlussfolgerung, welche sicherlich mit einem Haufen Einzelteile enden würde. In diesem Moment, war Ruhe und Kraftansammlung am besten, denn er durfte sich keinen einzigen Patzer erlauben. Ohne seinen Stab aus der stahlblauen Robe zu ziehen, schritt der Meisterheiler auf das Skelett zu und blickte diesem in die tiefschwarzen Augenhöhlen, welche auf einmal so desinteressiert wirkten, obwohl diese Kreatur nicht einmal Augen besaß, geschweige denn einen anständigen Hörsinn. Wenn er so überlegte, bestand ein Skelett, aus nichts weiterem als Knochen und einem festgelegtem Aufbau, da ja am Ende etwas zu stande kommen musste. "Ich habe eine kleine Überraschung für euch. Badrasia Estrata! Eisblock friere diesen Diener Beliar's ein!" In der Hand Dark Cycle formte sich ganz plötzlich eine balue Kugel, die pure Energie ausströmte, so wie man es nur unschwer erkennen konnte. Der Klosterling schloss nur noch einmal kurz die Augen und schon flog das reine Energiebündel auf die Kreatur los. Noch rechtzeitig hoben alle, jeweils den rechten Arm vor die Augen, damit sie das ausströmende Licht des Zaubers nicht all zu sehr blendete Dark Cycle gab mit einem kurzen Grinsne zu verstehen, dass er nun fertig war und bereit zur anstehenden Vorstellung war. Er richtete seinen Finger auf die Knochen, sprach aber vorher noch zu allen. "Egal ob mit oder ohne Waffe, alles ist gegen etwas anfällig...auch ein Skelett." Spätestens als er ausgeprochen hatte, stupste er mit dem Finger gegen das Skelett, worauf dieses sofort mit einem schallendem Klirren zusammenbrach. Mit der Zeit wurde auch das sympatische Lächeln auf des Magiers Gesichtes größer, wozu er jedoch keine genauen Angaben geben wollte. Dann schritt er wieder hinüber zu seinem Stuhl und setzte sich hin. Wartend auf Meditates Reaktion... |
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31.10.2003, 23:19 | #108 | |||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Die Esche hatte wirklich eine sonderbare Pracht, es war schon fast unheimlich, so groß war dieser Baum und obwohl er sich sonst ganz gut mit Bäumen auskannte, war er hier überfragt, überhaupt war die Natur ein Teil, dass er sich fast nie erklären konnte, es war immer anders, ohne wirkliche Theorien, ohne wirkliche Formeln oder Sätze, die man festnageln konnte, es war nun mal unbeschreiblich, jedes Mal anders, irgendwie auch schön.... Doch Schönheit, was war schon Schönheit, Schönheit war wohl etwas, was dem Individum gefiel, niemals konnte man Schönheit massenhaft machen, nur versuchen sie zu analysieren, sicher, man konnte Schönheit in bestimmte Dinge deffinieren, aber man konnte ihm nie sagen, das war schön und das war nicht schön, denn da würde es bei jedem Menschen zu Wiedersprüchen kommen, es sei denn, man würde sich mit der Masse stellen, nur um nicht aufzufallen in bestimmten Dingen, wo es darauf ankam, seine Meinung verstellen, sich beugen, obwohl man es eigentlich ganz anders empfand. Das musste man wirklich mal untersuchen, obwohl so eine Untersuchung viel Geld verschlingen würde und wohl in jetziger Form noch nicht durchführbar war, es war irgendwie auch blöd, wozu eine deffinierte Untersuchung über Geschmack, wenn sich dieser sowieso wieder ändern würde, es war vergeblich. Er spürte, wie seine Augen sich senkten und er immer müder wurde, doch noch hielt er sich wacker wach, eigentlich war es ja sein Ziel, dass er einen Schwarzmagier finden wollte, aber irgendwie fand er gar nichts heute, nun ja, er fand ein paar verborgene Geheimnisse, aber das war ja nicht so wahnsinnig. Er hätte sich jetzt noch auf die Suche nach einem Bett machen können, doch das war ihm jetzt zu blöd, hier war es ganz schön, frieren tat er auch nicht und da sich der Stamm der Eiche geradezu anbot, lehnte er sich dagegen und pennte ein, ein wirklich schöner Ort in diesem finsteren Gemäuer...schnarch.... |
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31.10.2003, 23:36 | #109 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"erstaunlich, ganz erstaunlich!" leise murmelte die magierin das vor sich hin, hatte sie doch zum ersten mal gesehen, dass wassermagie der dämonenbeschwörung paroli bot. sie legte dark cycel die hand auf den arm und meinte: "wie bei der alchemie, mein freund. es gibt für alles eine lösung." dann setzte sie sich zu dark cycle und ließ sich ein neues glas wein kommen. mal sehn, was der kleine jetzt machen würde. |
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31.10.2003, 23:38 | #110 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der Magier sparte sich eine Antwort. Was sollte er auch sagen? Hatte ja doch keinen Zweck. Er drehte sich zu Arctus um und meinte: »Nun, das erste Skelett ist leider widrigen Umständen zum Opfer gefallen. Beschwör noch eins. Und lasse es die Aufgabe vollenden, die ich dir aufgetragen habe. Diese lautete, den Tisch abzuräumen, egal wie und das Skelett auf dem Tisch tanzen zu lassen. Das Schwert kann es ja als Werkzeug zum Abräumen nutzen«, grinste der Don. Irgendwie war er heute in leicht anarchistischer Stimmung. Und der Gast aus dem Kloster kontne ruhig mal mit eigenen Augen sehen, wie schlimm es im Kastell zuging. Daß dort die Skelette auf den Tischen tanzten. Ein paar neue Schauermärchen über das Kastell waren noch nie verkehrt. »Los Arctus, laß dich nicht so abservieren. Zeig, zu was ein Skelett imstande ist. Und wenns nur ein Klapperballett ist. Das Chaos können ruhig die Schattendämonen hinterher wieder aufräumen.« |
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31.10.2003, 23:56 | #111 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Gelassen hatte der Schüler dem Spektakel des Alten Wasserpupsi zugesehen. ‚Wie toll’, dachte er sich, ‚ein Skelett, dass sich nicht wehrt kann ich sogar ohne Hokuspokus nieder machen.’ Doch dachte er sich die Worte nur. Es war schliesslich seine Prüfung, die er hier machte, kein Wetteifern zwischen den Gottheiten. Ebenso gelassen wie er den aufmüpfigen Magier beobachtet hatte beschwor er nun ein neues Skelett. Er hatte die Prozedur in den letzten Tagen so oft durchgekaut, dass sie mittlerweile schon fast von selbst, wie geschmolzene Butter, über seine Fingerchen lief, so dass innerhalb weniger Augenblicke ein neues Skelett vor den Anwesenden stand und aus hohlen Augen an eine Wand schaute. Arctus fackelte diesmal nicht lange, schickte das Skelett ohne Verzögerungen an den Tisch und lies es einen Zipfel der Tischdecke, nach dem anderen in die Mitte des Tisches werfen. Kurz darauf packte der aus Arctus magischer Kraft angetrieben Geselle alle vier enden an und machte eine kräftige Schlaufe aus diesen. Kurz darauf steckte er den Griff seines Schwertes genau in diese Schlaufe und hob die Tischdecke, sammt Inhalt an. Mit einem lauten Klirren protestierten sämtliche Glässer, Teller, Gabeln, Messer und Löffel, vielleicht noch Kannen und das restliche Geschirr vor dem unerwünschten enheben. Das Skelett warf sich das Bündel auf den Rücken und stampfte damit zum Don. Die Bewegungen waren nicht grossartig komplex gewesen, ja sie hatten Arctus geradezu unterfordert, so fühlte er sich. Der Junge befahl seinem Diener den Sack einer Tischdecke vor den Füssen des Dones fallen zu lassen, was er sogleich tat. Mit lautem scheppern zersplitterten die Glässer, Teller, Gabeln, Messer und Löffel, vielleicht noch Kannen und das restliche Geschirr zu Dons Füssen. Arctus grinste, lies seinen knöchernen Diener wieder zum Tisch stampfen. „Meister“, sprach er mit gespaltener Zunge, „beschwört doch selbst ein Skelett! Alleine tanzt es sich immer schlecht!“ Arctus sah den Don aus funkelnden Augen an. Wollte er etwa vor dem Wassermagier NEIN sagen? |
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01.11.2003, 00:04 | #112 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate nippte an ihrem glas. das war eine tolle vorstellung. wie in einem theater. mit höhepunkten und fesselnden dialogen. so eine angenehme prüfung hatte es lange nicht gegeben. und der junge hielt sich gut und bemühte sich sogar, den alten grantigen magier unterürfigen respekt zu zeigen. Meidtate sah belustigt zu Don und war gespannt, wie er auf die zerstörten Teile auf seinen Schuhen reagieren würde. |
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01.11.2003, 00:15 | #113 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
»Verdammt! Deine erste gute Idee heute, Arctus!« Und flugs griff sich der Magier an den wie immer mitgeführten gürtwel und berührte die Rune zum Erschaffen eines skelettes. Mit sicheren Bewegungen dirigierte er die LinkeHand drch die Luft un ahmte die Umrisse eines menschlichen Skelettes nach. zeichnete es sozusaghen in die Luft, die Umrisse des Schädels, die Augenlöcher, den dünnen Hals, die breiten Schulterblätter, jede einzelne Rippe, die Armknochen bis hinunter zu den Fingern. Und von deinem Zeigefinger ging ein dünenr blauer verschwommener Faden aus, der an seinem Ende das Skelett entstehen ließ. In Windeseile stand ein weiterer Knochenmann im Refektorium, knackte hörbar mit den Knochen, klappte den unterkiefer auf und zu und machte dann plötzlich kehrt, um sich auf die Tischplatte der Tafel hochzuziehen und dort wieder aufzurichten. Und auf einmal begann er, mit den Beinen zu wirbeln, setzte die Füße voreinander, als ob er einen dieser Tänze der hohen Gesellschaft tanzte, eine Sarabande oder einen majestätischen Pavane. Wahrscheinlich ging er gleich in eine temperamentvolle Gaillarde über. Hauptsache, das Schwert flog nicht weg. Doch der Hohepriester hatte sein Skelett im Griff. »Nun, Arctus, wo bleibt dein Einsatz? wie wäre es mit einem Tanzpaar?« Das Skelett des Don bewegte sich graziös zu einer imaginären Musik, die nur im Kopf seines Erschaffers spielte. Er dachte sich die Tanzschritte dazu und das Skelett führte sie formvollendet aus. Schritt vor, Schritt zurück, Drehung, Verbeugung, Hüpfer, Sprung, Knicks, Verbeugung, und so weiter... »Das möchte ich auch von dir sehen«, bemerkte der Lehrmeister nebenbei. |
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01.11.2003, 00:23 | #114 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Auch wenn er die ganzen Bewegungen seinem Meister nicht zutrauen würde, so tanzte dessen Skelett makellos über den hölzernen Tisch, doch irgendwie wirkte es hölzern, so leer ohne dass die passende Musik dazu den Takt vorgab. An das Publikum gewand versuchte Arctus nun mit weit ausartender Artikulation zum Musizieren aufzurufen. „Herr Magier des Wasser. Habt ihr nicht die Dämonen zum Singen gebeten? Vielleicht stimmt ihr selbst ein leichtes Figaro mit ein?!“, forderte Arctus den Adanospriester auf, wandte sich dann geschwind an die Priesterin, „und ihr? Ihr seht so steif in eurer Robe aus, ich glaube kaum, dass ihr uns mit einer musikalischen Aufführung dienen könnte? Oder etwa doch?“ Arctus sah sieh herrausfordernd an... |
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01.11.2003, 00:36 | #115 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
"ach mein junge, in diesem saal fanden schon denkwürdige konzerte statt." meditate schnippte mit den fingern und ließ die dämonen das spinett aus dem kirchenraum herbeischaffen. schnell liefen ihre finger über die tasten und sie stellte zufrieden fest, dass es perfekt gestimmt war. wie hätte es auch anders sein können. während dark cycle sich erst ein weile gewunden hatte und sich geziert wie ein kleines mädchen, hob er jetzt beide arme und versuchte durch anfeuernde gebärden, sogar den fremden zum mitsingen zu bewegen. die finger der magierien glitten mühelos über die tasten. sie war selbst erstaunt, wie gut das noch ging, obwohl sie so lange nicht mehr gespielt hatte. und dark cycle neben ihr sang mit einer wirklich schönen bariton-stimme "raschelnd unter meinem tritt stäubt ein teppich müder blätter doch in mir ist sommerwetter, sommerwetter voller frühlingsseligkeit. trüber himmel dehnt sich weit düstres dämmern sein gefieder doch in mir sind lerchenlieder, lerchenlieder voller glück und liebesfreud. endlos grauer regen rinnt auf dem land die nebel schweben wenn wir unsre hände heben, hände heben spüren wir wie stark sie sind |
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01.11.2003, 00:51 | #116 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
So lies auch der Schüler, nun unterstützt von den beiden Musizierern, sein Skelett den Tisch empor steigen und es zu des Dons sich gesellen. Im drei viertel Takt ging es nun zusammen, arm an arm gefasst, über den Tisch. Ein Ausfallschritt lies Arctus sein Skelett machen, des Dones Skelett flog nach hinten, wurde sanft aufgefangen. Ewige Sekunden verbrachtend die Knöchernen in der Haltung auf dem Tisch, als von Arctus aus, ein magischer Kraftimpuls gesendet wurde, um das andere Skelett wieder auf die Füsse zu befördern. Die Subdominante feuerte noch einmal an, brachte noch einmal Wallung ins Spiel und der Schüler, lies sein Skelett sich drehen, kurz darauf einen tiefen Knicks machend um dem anderen die Hand zu küssen, doch was geschah in dem Moment? Arctus hatte die Tischkante ganz und gar vergessen und nun kippte sein Skelett nach hinten, sich noch immer am Anderen festhaltend. Krachend landete das Tanzpaar auf dem Boden und zersplittete in seine kleinsten Teile. Doch gemeinsam waren sie gefallen und nicht allein. Etwas beschämt sah Arctus in die Runde, hatten doch alle sofort mit dem Spielen aufgehört und noch betrübter sah er seinen Meister an. Was sollte er tun? Er schlug die Arme gegen die Hüften. Was sollte er jetzt tun? |
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01.11.2003, 01:06 | #117 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Der sah jedoch überhaupt nicht verärgert aus. Scheinbar war es ihm egal, daß sein skelett gerade in tausend Knochensplitter zerplatzt »Phantastisch! Und jetzt bitte einen Untoten, der den ganzen Schlamassel wieder wegräumt. Du hast doch sicher noch genügend Ausdauer dafür? Er soll einfach nur die Knochensplitter zusammenfegen und dann den Tisch wieder Decken.« Der Lehrmeister sah etwas nachdenklich auf den Sack mit dem Geschirr und den restlichen Sachen. »Nun, zumindest mit dem, was noch übrig ist.« |
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01.11.2003, 01:10 | #118 | |||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Das war nun wirklich das allerletzte, was Rhodgar erwartet hatte. Ihm schein, dass zwei von Grund auf verschiedene Dinge sich kombinierten, in Harmonie miteinander funktionierten. Das ist doch nicht zu glauben. Eine Schwarzmagierin spielt auf einem Tasteninstrument, ein Priester Adanos trällert ein Liedchen dazu, und hinzu kommen noch zwei in Partnerschaft tanzende Skelette. Ich habe wohl zuviel von dem Wein getrunken. Die Tanzbewegungen der beiden beschworenen Kreaturen wurden immer wilder, Arctus hatte seine Aufgabe bis zum jetzigen Zeitpunkt wirklich hervorragend absolviert, wie Rhodgar fand. Er sollte ein tanzendes Skelett beschwören, und stattdessen tanzte seins nun mit dem von Don. Das wird mir niemand glauben. Berrauscht von der aufheiternden Wirkung des Weins, Rhodgar musste sich eingestehen, dass er ein wenig viel davon getrunken hatte, betrachtete Rhodgar die Gesten von dark cycle als eine Aufforderung, mitzumachen. Ein wenig unbeholfen richtete er sich vom Stuhl auf, und fing an, das Bestmögliche aus seinen Stimmbändern hinauszuholen. Er war sich nicht sicher, wie es sich für andere anhörte, doch sang er laut, wenn nicht schon ein wenig grölend mit: raschelnd unter meinem tritt stäubt ein teppich müder blätter doch in mir ist sommerwetter, sommerwetter voller frühlingsseligkeit. trüber himmel dehnt sich weit düstres dämmern sein gefieder doch in mir sind lerchenlieder, lerchenlieder voller glück und liebesfreud. endlos grauer regen rinnt auf dem land die nebel schweben wenn wir unsre hände heben, hände heben spüren wir wie stark sie sind |
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01.11.2003, 01:24 | #119 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
„Ich dachte immer die beschworenen Kreaturen sind zum kämpfen oder zu meiner Sicherheit da. Ich glaube da habe ich mich mal wieder geirrt!“, murmelte Arctus nur. Irgendwie war ihm das ganze nicht mehr so gerheuer. Tanzen war ja schön und gut, alle hatten ihren Spass gehabt. Wieso hatte er schon wieder dieses Gefühl, dass das alles gar nicht wahr sein konnte? Er wusste es nicht, tat wie ihm befohlen wurde und zückte die Untotenrune aus seinem linken Ärmel. Ein letztes mal wollte er es für den Don tun. Dann war er, wie sagt man so schön, frei. Mit sachten Bewegungen formten seine Finger eine Art Gefängniss für die Rune und abermals erregte er die magische Kraft, die in ihm lauerte. Heute Mittag war ihm der Zauber komischerweise nicht gelungen. Da half nur eine doppelte Portion Hoffen bei dieser Beschwörung und Arctus konzentrierte sich auch doppelt so stark. Nach wenigen Augenblicken und dem üblichen Aufbrechen des Bodens, hiefte sich ein Zombie aus den Tiefen der anderen Welt empor, diesmal aus eigener Kraft und ohne die Hilfe des Jungen. Arctus lächelte den Ankömmling erfreut an, auch wenn dieser ihn nur mit seinem fauligen Odem dankte und sein Auge vor Schreck verlor. „Seh ich denn so grässlich aus?“, fragte der Junge den Untoten, erwartete gar keine Antwort. „Mach doch bitte die Skelettreste vom Boden weg.“, bittete er sogleich. Der Zombie gehorchte, setzte sich auch gleich in Bewegung, doch siehe da. Der blöder Wassermagus stellte dem fleischigen Ungeheur das Bein, schien wohl etwas gegen ihn zu haben, so dass dieser mit all seinem Körpergewicht im Knochensalat landete. „Pass doch auf, Magier, wollen doch nicht, dass dich mein Freund hier im Kastellbrunnen ertrinken lässt!“, sprach Arctus energisch. Der Zombie richtete sich mit einem lauten Stöhnen auf. Überall an seinem Körper spickten nun die Knochenreste ... Arctus war positiv erfreut, lobte sein Geschöpf mehrmals und lies ihn sogleich den Tisch decken. Auch wenn dieser nicht mehr so gut aussah und mehrere Hautfetzen in den halb zerbrochenen Glässern steckte konnte man ihn als gedeckt ansehen. Zwar fehlte hier mal ein Messer oder war dort ein Knochensplitter in einen Suppenteller gefallen, doch sah der junge Magus das alles als passende Dekoration an, drehte sich schliesslich erwartungsvoll zu seinem Meister. „Und?“ |
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01.11.2003, 01:37 | #120 | |||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Nachdem die Stimmung ihren Höhepunkt bereits hinter sich gelassen hatte, und das nette Tänzchen und die Gesangseinlage vorbei waren, murmelte Rhodgar: Meine sehr verehrten Damen und Herren, ich werde mich jetzt zurückziehen. Er setzte einen Fuß vor den anderen, immer bedacht darauf, nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Er war betrunken, keine Frage. Wäre er jetzt nüchtern gewesen, würde er sich die Frage stellen, ob das den Magiern des Zirkels negativ auffallen würde. Doch das einzige, was ihn immoment beschäftigte, war das Unterfangen, vom Refektorium heil in die Massenunterkunft zu gelangen, wo er seit einiger Zeit übernachtete. Zum Abschied lallte er: Den werden Herrn Magiern und der werden und verehrden Frau Magierin eine sch-sch-schöne jute Nachd. |
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01.11.2003, 01:44 | #121 | |||||||||||
Arctus Beiträge: 531 |
Arctus’ Kopf ruckte kurz herum. „Ihnen auch eine gute Nacht werter Herr. Danke für die musikalische Unterstützung und lassen sie sich am besten von einem der netten Dämonen noch ein Glas Wasserbringen. Vielleicht gleich noch einen Leib Brot!“ Alle winkten dem Wanderer noch einmal zu, bevor er das Refektorium verlies. |
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01.11.2003, 01:57 | #122 | |||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Rhodgar die Ratschläge von Arctus nicht mehr mit, er nahm seine Umgebung nur noch vernebelt war. Er hatte das Refektorium verlassen, und hielt sich nun rechts. Immer weiter schlenderte, nein torkelte er den Gang hinunter, bis er vor einer Tür angelangte, die er eindeutig als die der Massenunterkunft identifizieren konnte. Er zog ie auf, und trat ein. Die wenigen, die ausser ihm in diesem Raum ihre Nächte verbrachten, schliefen alle. Rhodgar fand den Weg zu seinem Bett, und ließ sich erschöpft auf die weiche Matraze fallen. Wenn ich das jemandem erzähle... das glaubt mir doch niemand. Schnell war er eingeschlafen, in einen sehr sehr seltsamen Traum gefallen. Er handelte von einer geschrumpften meditate, die die schwarz-rote Haarpracht von Arctus übernommen hatte, dessen Seele sich wohl mit der meditates in einem Körper aufhielt. Diese multiple Persönlichkeit wanderte durch die endlosen Gänge des Kastells, und an jeder Ecke konnte man Rhodgars Kopf als Jadgtrophäe betrachten, und jedes Exemplar war an der Wand aufgehangen. Doch auf einmal hörte man lautes Gegröle und Pianospiel, und Don kam, eng umschlungen mit seinem knöchernen Begleiter, aus dem dunklen herangetanzt, hinter ihnen sang sich dark cycle die Seele aus dem Leib. Dort endete Rhodgars Traum, jedenfalls der Teil, an den er sich am nächsten Morgen noch erinnern würde. |
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01.11.2003, 02:03 | #123 | |||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Nachdem der verwunderte Besucher verschwunden war, nickte der Lehrmeister Arctus zu und meinte: »Ich kann nicht klagen über deine magischen Fähigkeiten. Du hast sowohl das skelett, als auf den Untoten sauber beschworen, so wie es im Lehrbuch steht. Und darüber hinaus hast du sie auch gut kontrollieren können. Vielleicht steckt doch mehr in dir, als ich bisher vermutete.« Und er nestelte in seiner Robe und zog einen kleinen Runenstein hervor. »Dies ist eine Teleportrune. Die führt den Anwender auf das große Pentagramm in der Eingangshalle. Der Zauber ist ganz einfach zu beherrschen, hierbei übernimmt die Rune fast die komplette Arbeit, man selber muß kaum etwas dazu beitragen. Daher ist auch kaum Übung notwendig.« Er reichte die Rune an seinen Schüler, der nun die Lehre vorerst abgeschlossen hatte. »Hier, sieh die Rune als Abschluß deiner Ausbildung an. Von nun an kannst du dich von überall her ins Kastell teleportieren. Und mach nicht allzuviel Unsinn mit deinen Fähigkeiten.« Irgendwie wußte er, daß dieser fromme Wunsch nichts fruchten würde. Und zu dem Wassermagier meinte er: »Jetzt wißt Ihr, wie es im Kastell zugeht. Hier tanzen die Toten auf dem Tisch und die Verwesenden decken ihn. Und ich wäre nicht verwundert, wenn mir jemand erzählen würde, daß die Dämonen singen würden.« Doch diese Bemerkung war nicht ganz ernst gemeint. »Nun entschuldigt mich und gratuliert diesem jungen Schwarzmagier hier. Vielleicht feuert ihr seine bestandene Prüfung noch bei einem kleinen Nachtmahl.« Und damit verließ er den Raum, um sich zur Ruhe zu legen. |
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01.11.2003, 09:24 | #124 | |||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate war nach der bestandenen prüfung zu arctus gelaufen und hatte ihr in die arme geschlossen "ich wußte es, dass du es schaffen würdest. und ich muss dir mal zum trost sagen, ich hab genauso gelitten wie du beim erlernen der magie. es ist nicht immer ein angenehmer prozess. ich hab allerdings immer vermieden, zu den beschworenen kreaturen ein emotionales verhältnis aufzubauen, das sind keine wesen aus fleisch und blut, sie sind wesen aus deinem willen. ich bin dir auch nicht böse, dass du mich mit deiner schattenflamme um eine robe gebracht hast. es sind diese hausroben, die ich ohnehin nur trage, wenn ich mich nur hier aufhalte. sie sind wie kleider und haben keinen wert. das, was du jetzt geschafft hast, die magie der ersten beide stufen erlernt zu haben, das ist ein wert, auf den du stolz sein kannst. ich kann mir sogar vorstellen, dass du mit deinen vielfältigen erfahrungen der letzten zeit ein sehr guter lehrer für magie wärst. wir haben so viele junge magiebedürftige neulinge. überleg es dir mal. jetzt geh erst mal schlafen. wir sehen uns am abend wieder, meditate ging nach einem herzlichen händedruck noch eine weile in ihr labor um aufzuräumen. der wassermagier hatte sich natürlich längst zurück gezogen und meditate konnte allein aufräumen. als der morgen heraufdämmerte beschloss sie, es für heute gut sein zu lassen. sie steckte ihre nase noch einmal auf den hof und entdeckte zu ihrem erstaunen eine dunkle gestalt, die auf der bank unter der esche in sich zusammengesunken saß und offensichtlich fest schlief. sie trat leise näher und berührte den schläfer vorsichtig an der schulter. |
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01.11.2003, 09:49 | #125 | |||||||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Ein enges Zimmer war sein Heim, es war ein Zimmer wie es nur sein konnte, es gab einen Tisch, zwei Stühle und ein karges Bett, denn es war Stroh, der auf dem Boden lag, einen Wasserkrug, ein Stück Brot, wahrscheinlich fünfunddreissig Gramm und das war's. Nein, nicht ganz, es gab noch diese Mauern, links und rechts, salzig rochen sie, vielleicht Schimmel? Ach ja und dann war da noch die Kerze auf dem Tisch, es war kein weißer Wachs, oh nein, es war rot. Die Kerze brannte und ließ Wachs tropfen, gehalten von einem Ständer aus purem Silber, kein Gold, dass ward hier nicht gern gesehen. Doch wo befand er sich eigentlich. Er war doch noch im Kastell gewesen, oder irrte er sich da? Irren ist menschlich, doch war er ein Mensch? Er sah an seinem Körper herab, woher....natürlich.....aber...aber.....er war doch tot, hatte er sich nicht von den Klippen gestürtzt, nicht den Freitod gewählt? Wo war sein Schwert, es....lag tatsächlich am Waffengürtel, doch dieser war nur noch ein Stück Faden. Die Waffe, sie war verrostet und seine Knochen, alles abgenagt, kein Fleisch hing mehr an ihnen, keine Muskeln mehr, keine menschlichen Züge, auch sein Gesicht war tot, auch wenn er es nicht sehen konnte, es musste schrecklich aussehen, wie ein böser Alptraum, doch dies war kein Traum, es war real, er war tot, dieser verdammte Fluch ließ ihn nicht los, der Fluch der Sieben verhinderte also, dass er nicht einmal sterben konnte, er war unsterblich, was für ein Gefühl, unsterblich zu sein, ein Wahnsinn und doch eine Chance, doch was hatte er für einen Preis gezahlt, er hatte seine Menschlichkeit, sein Aussehen gegeben, dabei wusste er noch nicht mal, wann er es gegeben hatte, er war einfach so, als ob es das Hier und Jetzt war, aber konnte man denn einfach als Skelett leben, in unsterblicher Symbiose mit Tod und Leben? Gerade das war der Reiz und langsam freundete er sich mit dem Gedanken an, aber da kam die nächste Frage auf, wieso war er hier? Was machte er hier? Nicht lange dauerte die Suche nach einer Tür, doch sie war verschlossen, dicker Stahl, sicher zehn Zentimeter, doch irgendwie musste er hier rauskommen, er sah nur einen Ausweg, sein Schwert, als er seine Gedanken darauf forcierte begann es zu glühen, doch nicht nur mit dem Schwert geschah etwas, auch der Raum veränderte sich, in einem Raum ohne Wind begann es zu stürmen, das Wachs der Kerze verteilte sich in alle Richtungen, wild flackernd, dann färbte sich auch das Schwert rot, wenn man genau hinsah, erkannte man einen Fluss, einen Fluss aus Blut in ihm inne, als es auf den Stahl traf, da bildeten sich sofort Löcher und nach zehn Minuten ward die Tür nicht mehr gesehen und ein Knochenmann stieg aus seinem vermeintlichen Gefängniss. Es dauerte nicht lange, da wurde es bemerkt und einige dunkle Gestalten versuchten ihn zu erreichen, sie trugen Schwerter, Äxte, Speere, Bogen, Armbrust und auch Magie, doch konnten sie ihn alle nicht stoppen, das Schwert ließ sie alle sterben, bis er stolperte und klappernd zu Boden fiel, das Schwert aus den Händen, mehrere Meter und eine schwarze Figur trat an ihn heran... Schatten er sah einen Schatten... er meinte sich daran zu erinnern, dass er doch einst Dolche besass, doch Stiefel hatte er keine mehr...und dennoch sah er sie an den Knochenbeinen hängen... Seine Augen, sie vernahmen den Schatten, er war verschwommen und doch klar erkennbar, es war ein Mensch... er umklammerte den Dolch und als die Gestalt ihre Hände auf sein vermeintliches Schulterblatt legte da... der Mensch führte undeffinierbare Bewegungen aus, er spürte eine Berührung, sofort griff er nach den Füßen, wie scon hundert Mal gemacht sprang der Dolch in die Hand.... Erst da wachte er aus, zwischen Traum und Halbschlaf pendelnd war er nun wach und sah noch immer verschwommen eine Figur, aber was war das bloß, wo war er hier und warum hatte er den Dolch in der Hand, oder besser gesagt irgendwo vor dem Körper der Gestalt, oder hatte er diese getroffen? Blut spürte er jedenfalls nicht über seine Hände fließen.... |
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