World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Im Minental # 6 |
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24.04.2004, 13:50 | #401 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Als Thingol erwachte schliefen seine Kameraden noch tief und fest. Er wollte sie nicht weiter stören und verlies das Zimmer, um sich ein wenig in seiner zeitweiligen "Heimat" um zu sehen. Als er ein wenig auf dem Hof herum schlenderte wurden ihm spöttische Blicke zugeworfen und so manche konnte sich das Lachen nicht verkneifen. Trotz des Gelächters und Spotts ging er zum Schmied und fragte:" Hätten sie ein Schwert oder ähnliches für mich? Ich kann ihnen nicht mehr als sieben Goldmünzen und meine Tischlerskunst anbieten !","Mh, für sieben Goldstücke? da gibts nichts! Aber wenn du mir die Schmiede ausfegst, werde ich dir dieses für sieben Goldstücke überlassen!" sagte der Schmied und zeigte auf ein riesiges Schwert. " Dieses Schwert könnte ich niemals stemmen geschweige denn jemanden damit niederstrecken!" sagte Thingol verwundert. " Quatsch! Doch nicht dieses, das meine ich!" sagte der Schmied lachend und hielt ein einfaches Schwert hoch. " Es ist nicht edel aber zuverlässig! Also gilt der Deal?" fragte der Schmied und Thingol willigte sofort ein und schnappte sich den Besen.... |
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24.04.2004, 14:59 | #402 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Der Schmied, der von einem der Paladine "Jan" gerufen wurde und eine dunkelbraune Rüstung trug, genoss es offensichtlich, dass Thingol für in fegte. Er schien sich mächtig zu fühlen, da er nun jemanden hatte, den er befehligen konnte. Thingol fegte und fegte und gerade als er melden wollte, dass er fertig sei, kippte ein großes Fass Kohlen um und ruinierte den gefegten Boden. Jan lachte boshaft und Thingol musste von vorne damit beginnen den Boden zu reinigen. Dennoch schaffte er es und erstand nach der reichlichen Arbeit das grobe Kurzschwert für 7 Goldstücke. Mitrandir hatte sich in der Zwischenzeit mit der Burg vertraut gemacht und war auf jeden der Türme geklettert, um seinen gestrigen Plan zur Weiterreise zu perfektionieren. 0rion hatte sich hingegen bei den Paladinen bezüglich der Sicherheit in der Burg schlau machen wollen, wurde jedoch von einem Paladin zum nächsten geschickt. Irgendwann wurde es ihm zu dumm und er fragte einen der Waffenknechte. Der Kerl sah aus, als ob er bescheuert und schwach sei, es stellte sich jedoch heraus, dass er nur sehr, sehr verwirrt und ängstlich war. Er fasselte etwas von Monstern und Fleischwanzen, schrie gelegentlich auf und rannte schließlich weg, bevor 0rion etwas brauchbares hatte erfahren können. Gegen Mittag, als einer der Gefangenen, die noch in der Burg lebten und nicht in den Minen schufteten, das Essen verteilte, präsentierte Thingol stolz sein neues Schwert. 0rion wurde bewusst, dass auch er eine neue Waffe brauchte, aber kein Gold mehr besaß. Mitrandir versuchte das Interesse wieder auf die wichtigen Themen zu lenken und begann damit, seinen Marschplan zu erläutern: "Also, ich habe mir das so gedacht: Wir schleichen uns nachts aus der Burg raus und an den Orks vorbei, dann weiter an der Felswand entlang, die man vom Haupthaus aus sehen kann und schließlich immer der Nase nach!" "Oh toll, dann kann ich gleich mal mein neues Schwert testen!", freute sich Thingol, der in Anbetracht seines Schwertes die Gefahr vergessen hatte. "Das muss nicht sein, mir wäre es lieber, es käme nicht darauf an...", gab 0rion zu bedenken, hatte aber sonst keine Einwände gegen den Plan. Die Nacht hatte noch kaum ihre allgegenwärteige Düsternis verbreitet, als die Drei sich bereits schlafen legten. Gegen Mitternacht, als auch der letzte Wachposten in das Reich der Träume versunken war, schlichen die Drei aus ihrem Zimmer und auf den Hof. Thingol schaute noch einmal in der Küche vorbei und steckte etwas Brot, Käse und Fleisch in seine Tasche. Dann gingen sie zu der kaputten Mauer, an der sie auch in die Burg gekommen waren, und ließen sich vorsichtig an ihr herab. Alles lief wie geplant ab, die Wachen schliefen, die Orks schnarchten und die Drei durchquerten das Lager des Feindes. Doch das Glück war nicht ganz auf ihrer Seite, denn als sie die Felswand erreicht hatten, stolperte 0rion über etwas, das einen klirrenden Laut von sich gab. Mit diesem Moment war es vorbei mit der ruhigen Nachtwanderung, da die Orks zwar dämlich, leider aber nicht taub waren. Nach kurzer Zeit wurden sie von Orks zu ihrer Linken und zu ihrer Rechten bedrängt und sie merkten, dass der einzige Fluchtweg das Orklager war, indem jedoch bereits einige Lichter angingen. So hatten sie keine Wahl mehr und begannen damit, die Felswand hochzuklettern. Dies gestaltete sich einfacher als sei erwartet hatten, da die Wand fast stufenförmig verlief. Nach ca. 60 Metern aufstieg, erreichten sie eine kleine Höhle, in der ein Strohbett und eine Truhe standen. Als sie zu den Orks herunter sahen, mussten sie feststellen, dass die großen starken Orks nicht einmal klettern konnten, wodurch sie sich sicher fühlten. Im Schutze der Dunkelheit war es den Orks nicht möglich gewesen zu sehen, wohin die Drei geklettert waren und so legten sie sich wieder schlafen, um die Angelegenheit am nächsten Tag bei vollem Licht noch einmal zu untersuchen. Auch 0rion und seine Freunde beschloßen, in der Höhle den Rest der Nacht zu verbringen, da sie durch den Aufstieg noch sehr erschöpft waren und glaubten, für die Weiterreise all ihre Kräfte zu brauchen. So schliefen sie dicht gedrängt in der kleinen Höhle ein. Einige Zeit später wachte 0rion auf und schrie, irgendetwas hatte ihm ins Bein geschnitten. Am nächsten Morgen stellte er fest, dass es eine rostige Axt war, die wohl vorher in der Truhe gelegen haben musste, aber durch einen Tritt, der die Truhe zu Fall brachte, ans Tages-, bzw. Nachtlicht befördert worden war. Da sie besser war als sein Dolch, steckte er sie ein, behandelte die kleine Schnittwunde und frühstückte. |
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24.04.2004, 15:28 | #403 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Das Frühstück viel kärglich aus, denn die Drei wussten nicht wann sie ihre Vorräte wieder aufstocken können würden. So brach man pünktlich auf und bewegte sich entlang der Felswand nach oben. Hier war der Fels erstaunlich warm, obwohl die Sonne noch mit dem Erklimmen der Berge im Osten beschäftigt war. Mitrandir kümmerte sich in dem Moment aber nicht weiter darum, denn Thingol und 0rion waren ein paar Meter vor ihm zusammen gezuckt und hatten sich auf den Boden geworfen, er tat es ihnen überrascht gleich und schleppte sich zu ihnen. Jetzt konnte er es auch sehen, vor ihnen geschah etwas unglaubliches, zwei riesige Monster bekämpften sich. Sie waren beide mindestens drei Meter hoch und nicht viel minder breit, der Boden erzitterte unter ihrem Gewicht. Der eine war rot und schien aus brodelnder Lava zu bestehen, der andere war wie ein lebendiger Fels, kalt und grau. Letzterer stürmte auf das feurige Monster zu, wurde aber von Bällen aus Feuer gebremst die von seinem Kontrahenten geschleudert wurden. Mitrandir zwang seine Begleiter, sich von dem unglaublichen Schauspiel zu lösen und die Gelegenheit zu nutzen, sich an den Giganten vorbei zu stehlen und dem jetzt sichtbaren Weg weiter nach oben zu folgen. Er führte sie an einem alten, hölzernen Zaun scharf am Berg entlang, sodass man das Tal in der jetzt aufgegangenen Sonne erstrahlen sah. Unter ihnen tummelten sich klein wie Ameisen die Orks und suchten scheinbar nach ihnen, dachten aber nicht daran nach oben zu schauen. Auch wenn die Gruppe gerne angehalten und die Kulisse genossen hätte, hatten sie keine Zeit, denn der Gewinner des Duells der Monster von eben hätte ihnen folgen können. Sie waren jetzt an einer Kurve angelangt, die sie scheinbar langsam auf die Bergkuppe führte. |
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24.04.2004, 16:05 | #404 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Nachdem sie den kämpfenden Kolossen entgangen waren, verhielten sie sich weiterhin ruhig, in der stillen Hoffnung das die Kolosse sich gegenseitig ausgemerzt haben. Sie gingen imer weiter den Berg hinauf. Es wurde immer immer heißer, bis es kaum noch erträglich war. Die Landschaft wurde auch immer trockener. Man konnte regelrecht beobachten wie trockener es wurde, um so höher man ging. Als sie endlich oben angekommen waren, wollten sie kaum ihren Augen trauen. Dies war ein Anblick, den nur sehr sehr wenige Menschen jemals "genießen" könnten. Vor ihnen lag ein ekelhafte, doch zu gleich faszinierendes "Bild". Sie standen vor den verfaulten und abgenagten Überresten eines Drachen. |
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24.04.2004, 16:38 | #405 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Nachdem die Drei das Skelett etwas näher in Augenschein genommen hatten, wollte Mitrandir den Rand des Berges erklimmen, um eine bessere Aussicht zu haben. Den anderen beiden fiel auf, dass er immer wissen wollte, was um ihn herum war um besser vorbereitet zu sein. Mitrandir kletterte vor und verschwand hinter einem Vorsprung. Nach kurzer Zeit hörten ihn Thingol und 0rion rufen: > Kommt schnell, das müsst ihr euch ansehen!!! < Als auch sie sich nach oben gezogen hatten, sahen sie Mitrandir vor sich stehen, er hatte eine Art Schatz entdeckt, 0rion stellte die Behauptung auf, es müsse sich um den Hort des toten Drachens handeln und Thingol untersuchte die Überreste des Haufens. Es war offensichtlich, dass sie nicht die ersten hier oben waren, der größte Teil war bereits weg und es waren nur noch einige Sachen von Wert zu finden. Ein goldener Ring, 33 Goldmünzen wie sich herausstellte, ein kleines Fernrohr mit Gravur, die sie allerdings nicht entziffern konnten und eine Lupe, die scheinbar zum Fernrohr gehörte, sie war ähnlich graviert. Das Gold teilten sie gerecht unter einander auf, sodass jeder 11 Münzen bekam, den Ring nahm sich Thingol, die Lupe 0rion und das Fernrohr Mitrandir, er probierte es sogleich aus und schaute sich die Umgebung näher an. |
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24.04.2004, 18:56 | #406 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Das Bild, das Mitrandir durch das Fernrohr erlangte, war zwar scharf, wurde jedoch von einem Kratzer auf der Linse gestört. Dennoch konnte er einiges erkennen. Er sah die Berge, die das Tal umschlossen; die Burg, die noch immer von den Orks belagert wurde; einen Sumpf, der zu vertrocknen schien; eine Bergregion, in der Eis und Schnee unter der Hitze litten und den Fluss reichlich mit Wasser versorgten; eine alte Ruine, die offenbar erst seit kuzem wieder leer stand und nur über eine Brücke zu erreichen war; einen Turm, der äußerst schief aus einem See heraus ragte und einem anderen Turm, der etwas weiter entfernt stand, sehr ähnelte; die Ruinen eines Leuchtturmes oder ähnlichem, der genau wie das Meer hinter einem gigantischen Holzwall der Orks verborgen und somit unerreichbar war. Thingol wollte endlich wissen, was Mitrandir denn sehe, 0rion untersuchte seine Axt mit der neuen Lupe und Mitrandir begann zu berichten, welch wundersamen Dinge er gesehen hatte. So standen die Drei in der Mitte des Tals und grübelten, welche der vielen interessanten Dinge sie sich als nächstes ansehen wollten. Thingol schlug die Burgruine vor, da sie nicht allzuweit entfernt war und da er hoffte, den ein oder anderen Schatz heben zu können. Mitrandir wollte sich diesen schiefen Turm mal genauer ansehen und 0rion wollte eigentlich nur einen sicheren Weg einschlagen, bei dem das Ziel egal war. |
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25.04.2004, 11:13 | #407 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Außer Mitrandir wollte niemand zum schiefen Turm, denn er stand im Wasser und dessen graue, unbewegte Oberfläche mochte Geheimnisse verbergen, die lieber unentdeckt blieben. Da 0rion keinen Plan hatte, zogen die Gefährten bald weiter über eine Brücke zur Burgruine, doch vorher nahm Mitrandir sie noch mal mit dem Fernrohr in Augenschein und konnte erkennen, dass nachträglich an der Spitze der Festung ein Loch in den Berg gehauen worden war, welches offenbar eine Art Höhle verbarg. Die Brücke war alt, aber gut gebaut und trug die Gruppe ohne Probleme. Auf der anderen Seite wehte plötzlich starker Wind, sodass eine schaurige Atmosphäre entstand. Ringsherum lagen einige Steinhaufen, die scheinbar von irgendetwas vom Berg abgeschlagen worden waren. In dem Moment verschluckte sich Thingol und deutete auf einen der Steinhaufen, der sich plötzlich bewegte. Nach kurzer Zeit war aus ihm ein riesiges Monster aus Stein geworden, es sah genauso aus wie das, was sie im Kampf gegen das Feuermonster gesehen hatten, doch diesmal war es klar hinter ihnen her.... |
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25.04.2004, 11:35 | #408 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Obwohl der Koloss vollkommen aus Stein bestand, legte er ein erschreckendes Tempo an den Tag, und die Drei mussten wieder einmal ihr Heil in der Flucht suchen. Sie rannten wieder über die Brücke und dann nach links, als ihnen eine kleine Höhle ins Auge sprang, die man nur durch einen Türrahmen betreten konnte, durch den der Verfolger sicherlich nicht durch passen würde. Sie waren gerade in die Höhle eingetreten, bzw. eingerannt, als ihnen der höllische Gestank einer fauligen Leiche in die Nase kroch und das Atmen zu einer Qual machte. Doch sie hatten keine Wahl, entweder den Gestank und Leben, oder Frischluft und den sicheren Tod. Also warteten sie. Doch nichts geschah. Nach 1 Stunde wagten sie sich aus ihrem Unterschlupf heraus. Es gab keinerlei Hinweise darauf, dass hier jemals ein steinernes Ungetüm gewesen war. Dies empfanden die Drei zwar als seltsam, erklärten es sich aber mit den Dämpfen, die hier überall aufstiegen und offenbar ihre Sinne getäuscht hatten. So kehrten sie zur Brücke zurück und mussten erfahren, dass es nicht an den Nebelschwaden gelegen hatte... Auf der anderen Seite der Schlucht, durch die ein Fluss jagte, der seinen Ursprung in dem See mit dem schiefen Turm hatte, stand das Ungetüm und schien rasend vor Zorn darüber zu sein, dass die Drei es geschafft hatten, ihm zu entkommen. Dieser Hass war stärker als die Intelligenz des Wesens, da es ohne auf den Boden zu achten, auf dem es wandelte, auf die Drei zurannte. Doch die Schlucht vereitelte den Plan des Monsters, da es von der Schwerkraft angezogen im Wasser landete, und noch wütender als zuvor unter der Wasseroberfläche tobte. Nun schien der Erforschung der Ruine nichts mehr im Weg zu stehen. |
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25.04.2004, 12:10 | #409 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Sie standen noch einen Moment da und bestaunten die Kraft des Monsters, denn es hielt dem Strom weiter und weiter stand. Es arbeitete sich näher auf sie zu, Schritt für Schritt. Kurz fürchteten sie, dass dieser Golem sie kriegen würde. Doch glücklicher weise kam ein großes Treibholz und erledigte den Golem. Nach diesem schaurigem Schauspiel überschritten sie die Brücke und gingen auf die Ruine zu. Als sie durch das große und leicht zerfallene Portal schritten, kamen ihnen Geräusche entgegen, die sie noch nie gehört hatten. Sie sahen sich einen kurzen Moment fragend an und entschieden, dass sie weiter in die Ruine eindringen würden. Ein lautes Kreischen mit folgendem Flügelschlagen begleitet, erschreckte sie. Das Kreischen wurde immer lauter und lauter, das Flügelschlagen kam immer näher und näher. Auf einmal flog in Augenhöhe vor ihnen eine Frau mit Flügeln und Vogelbeinen. " Das ist eine Harpyie!!!!!" rief Mitrandir entsetzt. Sie war sehr alt und sah ausgehungert aus, doch sie war trotzdem noch sehr kräftig. " Vor der können wir diesmal nicht fliehen, entweder sie oder wir!!!!" schrie Thingol, zog stolz sein grobes Kurzschwert, ohne auf die anderen zu warten und stürmte auf das Monster zu. Die anderen ließen nicht lange auf sich warten, 0rion stürmte mit seiner Axt hinter ihm her. Mitrandir lies auch nicht auf sich warten. Sie stürmten alle auf das Biest zu entschlossen es zu töten. Die Harpyie war mit der Angreiferschar total überfordert und griff den vordersten an. Zu seinem Pech war das Thingol, sie stürmte mit ihren Krallen voraus auf ihn los, er konnte gerade noch so ausweichen. Sie flog an ihm vorbei und landete vor der nächsten Wand. Man konnte richtig spüren, wie sie von Schlag zu Schlag ihrer Flügel schwächer wurde. Diesen günstigen Moment nutzte 0rion seine Axt auf die Harpyie niederfahren zu lassen. Er traf sie am rücken zwischen ihren Flügeln. Sie hauchte ihr leben mit einem riesigem Schrei aus. Es war geschafft, jetzt würde die Expedition weiter gehen. |
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25.04.2004, 13:22 | #410 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Erstaunt über die Kürze des Kampfes betraten die Drei das riesige Portal der Ruine, sie beschlossen, sie Bergfestung zu nennen. Drinnen war es totenstill. Nichts bewegte sich. Ihnen lief ein Schauer über den Rücken. Links konnte man einen Raum mit verstaubten Möbeln sehen. Rechts war ein völlig zerstörtes Zimmer, das aber einen Aufgang nach oben besaß. Ohne sich viel weiter in diesem Geisterhaus umzusehen kletterten sie die Leiter nach oben hoch. Sie führte in den ersten Stock eines Turms. Die gesamt Front war herausgebrochen, wovon, wollten die Drei in dem Moment gar nicht wissen. Der hier aufsteigende Nebel war schon schlimm genug. So machte man sich auf in die Räume vom Turm aus rechter Hand. Sie waren scheinbar alle bereits geplündert worden und einige Harpyien Skelette lagen auf dem Boden. Eine stark verstaubte Truhe fiel Mitrandir auf, der ein Auge fürs Detail hatte. Sie war den Plünderern wohl nicht aufgefallen. So machte man sich daran sie aufzubrechen. Nach gut fünf Minuten standen sie verschwitzt da und schauten in die Truhe. Sie enthielt ein paar Fackeln und einen Zettel. Er war blutbeschmiert und schien eine Art Tagebuch zu sein, darauf stand: 7.1. Tagebuch Forgart Ich habe mir heute den Weg in die Festung freigekämpft. Die anderen Drachenjäger werden staunen wenn ich mit dem Schädel des grauen Drachens auf meinem Rücken ins Lager zurück komme. Nur diese dummen Harpyien machen mir zu schaffen, wenn sie um mich herum kreisen kann ich nicht richtig ausholen. Ich habe am ganzen Körper Wunden von ihren Klauen. Wo immer ich bin höre ich ihr böses Kreischen, das macht mich noch verrückt. Zum Glück habe ich den Weg außen herum um den zerstörten Turm entdeckt. Ich werde meine Wunden versorgen und dann den Drachen angreifen. Ich werde siegreich sein und... An der Stelle endete der Eintrag und verkrustete Blutflecken machten den Rest unleserlich, aber jetzt wusste die Gruppe, wo der Weg zur Spitze der Festung war und wie sie zur Höhle kommen konnten, die Mitrandir mit dem Fernrohr gesehen hatte. Keiner von ihnen wollte länger in diesen Räumen bleiben, der Gestank des Todes war überall. So brachen sie auf und folgten dem im Tagebuch beschriebenen Weg. Bald waren sie oberhalb der Feste und standen auf einem Plateau aus Steinen, das durch eine Lawine entstanden sein musste. In der Mitte war ein großes Loch im Felsen und als sie hindurch blickten sahen sie.......eine riesige Höhle von mindestens 200 Metern Länge. An deren Ende lag ein Skelett das, wie sie bald feststellten, genauso aussah wie das auf dem erloschenen Vulkan. Dahinter war wieder der Hort des Drachen, doch auch er war schon geplündert und diesmal lagen nur noch Goldmünzen auf dem Boden, die den Plünderern wohl heruntergefallen waren, wenigstens waren es etwas mehr als beim letzten Hort, insgesamt 45, für jeden 15. Mitrandir hatte jetzt mit 33 Münzen am meisten zusammen. Davon wollte er sich bei nächster Gelegenheit neue Ausrüstung kaufen. Nach den Erlebnissen mit den Drachen Skeletten war sich Thingol sicher, es müsse noch mehr solche Orte geben, sodass man vielleicht noch etwas mehr Wertgegenstände finden könnte. Allerdings waren sich die Gefährten nicht sicher, wo sie die Suche beginnen sollten. Letztendlich einigten sie sich, mit Mitrandir’s Fernrohr die Landschaft genauer in Augenschein zu nehmen und auffällige Orte zu suchen. |
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25.04.2004, 14:59 | #411 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Doch seltsame Orte barg das Tal viele, aber die Drei entschlossen sich dazu, die Eisregion aufzusuchen, da es dort kälter sein musste als im restlichen von der Hitze gezeichneten Tal. So verließen sie die nach Schwefel und Tod stinkende Ruine, die ihren Besitzern wohl nie Glück gebracht hatte und machten sich auf, die Eisregion zu erforschen. Da sich der Tag jedoch bereits wieder dem Ende nährte und die drei Mägen um die Wette knurrten, konzentrierten sie sich zunächst noch auf die Scavengerjagd und das errichten eines kleinen Lagers, in dem sie die Nacht verbringen wollten. Frisch gestärkt und ausgeruht machten sie sich früh am nächsten Tag auf, den großen Vulkan zu umrunden, da sie nicht sonderlich erpicht darauf waren, nocheinmal das angenagte Skelett des Drachens oder gar die Wesen, die es angenagt hatten zu sehen. An den Gestank wollten sie gar nicht erst denken... Sie folgten einem schmalen Weg, der offenbar seit langer Zeit nicht mehr benutzt worden war und erreichten schließlich eine Weggabelung. Zu ihrer linken sahen sie einen mächtigen dunklen Turm, der mit Zacken versehen war und dadurch sehr ausladend wirkte. Da Mitrandir durch sein Fernrohr jedoch wusste, dass sie den rechten Weg nehmen mussten und weil links einige hungrig aussehende Razors eine kleine Gruppe Snapper jagten, die wiederrum einigen Scavengern nach dem Leben trachteten. All siese Tatsachen machten den von toten Bäumen und verbrannter Erde gesäumten Weg doch sympatischer, als es unter anderen Umständen der Fall gewesen wäre. Doch auch der rechte Weg stellte die Heimat einiger wilden Tiere dar, die sich den Dreien in den Weg stellten: Wölfe. Ausgehungert aber durchaus in der Lage, den ein oder anderen Wanderer zu erlegen. 0rion zählte 9 Wölfe auf der vor ihnen liegenden Ebene, die Wohl bei besseren Umständen eine Wiese gewesen wäre und erschrak. |
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25.04.2004, 15:14 | #412 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Er musste an die drei jungen Wölfe denken, denen sie vor dem Betreten der Mine begegnet waren und die ihn fast gefressen hatten. Daher wollte er gerade vorschlagen umzukehren, als einer der Wölfe, die zu schlafen schienen, den Kopf hob und in Anbetracht der Aussicht auf ein verspätetes Frühstück fröhlich knurrte. Daraufhin hoben auch drei weitere Wölfe den Kopf und begannen, auf die Freunde zuzulaufen. Dies fiel ihnen jedoch schwer, da sie lange nichts mehr gegessen zu haben schienen. Die anderen 5 Wölfe taten gar nichts und als etliche Fliegen von den Körpern aufstiegen schien klar zu sein, dass diese Wölfe wohl außer zu verrotten auch nie wieder etwas anderes tun würden. Zunächst erreichten drei der vier Wölfe die kleine Gruppe, die sich bereits Kampfbereit gemacht hatte. 0rion nahm sich vor, sich diesmal besser anzustellen als das letzte Mal, war sich jedoch nicht sicher, ob ihm das wirklich helfen würde... Mitrandir, der wegen seiner neu gewonnen Ortskenntnis die Gruppe anführte, wurde als erstes von den Wölfen heimgesucht und schlug mit dem verrosteten Schwert in die kleine Menge Wolfskörper. Thingol, der sein Schwert voller Stolz gezogen hatte, eilte Mitrandir von rechts zu Hilfe und erwischte einen der Wölfe am Rücken, als dieser ihm gerade in den anderen Arm biss. Nun kam auch 0rion hinzu und schwang seine Axt, verfehlte und musste zurückweichen. Mitrandir schaffte es jedoch durch eine geschickte Schlagfolge seines Schwertes einen der Wölfe zu verwirren und mit einem überraschenden Hieb den Kopf abzuschlagen. 0rion konnte sich wieder in den Kampf einklinken und schlug mit all seiner Kraft auf den dritten Wolf ein, der ständig versuchte sowohl Mitrandirs wie auch Thingols Schlägen auszuweichen und dabei noch zu beißen. Das machte er ganz gut, hatte jedoch dadurch nicht mehr die Möglichkeit, der Axt 0rions auszuweichen, sodass auch sein Leben ein rasches Ende fand. Der vierte Wolf war auf dem Weg zum Kampf vor Hunger zusammengebrochen und gestorben. |
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25.04.2004, 15:26 | #413 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Nach dem Kampf ruhten sich die Drei aus, achteten jedoch darauf, dass nicht überraschend eines der zuvor gesehenen Biester hinter ihnen auftauchte. Die Wunde Thingols blutete, aber 0rion konnte nichts machen, da in dieser öden Gegend kein Gras, geschweige denn Heilkräuter wuchsen. So musste Thingol den Weg mit einem blutendem Arm fortsetzten. Der Weg führte die Drei weiter durch trockenes Land, vorbei an einer Felswand und schließlich zu einem Steinkreis, der eine so starke unheilige Ausstrahlung hatte, dass es sogar die Drei merkten und einen großen Bogen darum machten. Da die Gegend von Knochen übersäht war, verschoben sie ihr Mittagessen und nahmen es erst etwas später in einer Höhle ein, die sie nach einem an eine Felswand gedrückten Weg vorfanden. Dieser Weg führte sie abwärts und schließlich erreichten sie einige verrottete Bretter, die in früheren Zeiten vielleicht mal ein Tor dargestellt hatten. Dahinter lag ein von geschmolzenem Schnee getränkter See, der in einen Fluss überging und sich in Richtung Burg davon machte. Plötzlich waren Geräusche zu hören, die Mitrandir und Thingol nur zu gut aus einer Höhle in Khorinis kannten... |
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25.04.2004, 16:06 | #414 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Sie begutachteten den eisblauen See einen kurzen Moment und gingen dann weiter. Durch den schmelzenden Schnee kann man schon hier und da ein paar Pflanzen sehen. Sie gingen um den kleinen See herum, auf dem Weg zu dem nahe gelegenen großen Gebäude. Das Gebäude war sehr sehr einfach gebaut und sah sehr heruntergekommen aus. Als sie näher kamen, konnten sie erkennen das von der Tür nicht mehr viel übrig ist. Der Weg zu diesem Gebäude ist mit Skeletten und verfaulten Leichen gepflastert. Als sie sich ein wenig darin umsahen, fanden sie außer einer durchgeweichten Decke, Pfützen und ein paar verschimmelten Säcken Reis und vier Flaschen Reiswein. Thingol nahm sich gleich zwei davon zur Brust, eine trank er sofort und die andere steckte er weg. Die restlichen verschwanden in Mitrandirs und 0rions Taschen. Als sie weiter die Umgebung erkundeten, gingen sie durch ein großes Tor, das vor Schmelzwasser triefte. Als sie durch das Tor schritten, sahen sie eine Leiter, und erklommen sie so gleich. Oben angekommen nahmen sie erstmal die Örtlichen Truhen und Schränke in Augenschein. Doch alles was sie fanden waren drei Goldstücke, die sie untereinander aufteilten und ein paar verschimmelte Lebensmittel, da auch dieses Haus von Schmelzwasser durchtränkt war. Es war schon spät geworden und so entschieden sie sich, sich einen trockenen Ort für die Nacht finden. Thingols Verband war längst durchgeblutet, für die Nacht musste noch ein Stück seines Gewands dran glauben, dann machten sie sich fertig für die Nacht. |
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25.04.2004, 17:50 | #415 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Nachdem sie die Nacht in den Bauten der Menschen, die hier mal wohnten, verbracht hatten, stellte sich Mitrandir auf den höchsten Punkt des Gebäudes und überblickte die Gegend. Es sah so aus, als wäre der zugefrorene See zu seiner Rechten mal ein Stausee gewesen. In seiner Mitte stand ein Gebäude, das einen großen Eingang hatte und einer Taverne ähnelte. Doch was Mitrandirs Blick auf sich lenkte war eine monströse Höhle direkt vor ihm, er konnte nicht verstehen warum sie diese am Tag vorher nicht gesehen hatten. In ihr sah er es überall glitzern, es war wie in einer der sagenumwobenen Hallen der Zwerge aus Kristall. Leider reichte das Licht nicht ganz aus, um zu sehen was sich am Ende der Höhle befand. Mitrandir fiel noch auf, dass an der Seite der Höhle ein kleiner Bach aus Schmelzwasser entstanden war, der auf den Stausee führte und auf die nur noch sehr dünne Eisschicht lief. Ein lautes Krachen lenkte Mitrandir ab, er führte den Fokus seines Fernrohrs in dessen Richtung und sah einen Mann, der im Eis eingebrochen war, er war ihm vorher gar nicht aufgefallen. Sofort rief Mitrandir die anderen beiden und vorsichtig rannten sie zum Verunglückten. Sie hatten sich eine Leiter mitgenommen, um nicht mit einzubrechen. Die Drei schoben sie zu dem Mann der sie kurz vor der Erschöpfung packte und sich rausziehen lies. Sie brachten ihn in eines der Zimmer und legten ihn auf ein altes Bett. Nachdem er seine nassen Sachen ausgezogen hatte und in eine Decke eingewickelt war, stellte er sich vor. Sein Name war Pendror und er hatte vorgehabt den Drachenhort auf Überreste des Schatzes zu überprüfen, sie hatten also richtig entschieden. Er berichtete weiterhin, dass vor ungefähr einem Monat ein Mann hier gewesen sei, dessen Namen niemand wusste und dieser habe alle vier Drachen alleine besiegt. Außerdem wusste er, dass sich der letzte Drachenhort im Sumpf befand. Er wollte allerdings nichts mehr von ihm stehlen, das habe ihm bis jetzt nur Unglück gebracht. Er wollte sich noch etwas ausruhen und sich dann zur Burg durchschlagen. Die Gefährten wünschten ihm noch viel Glück und machten sich auf zum Hort in der schmelzenden Eishöhle. |
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25.04.2004, 18:48 | #416 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Nachdem sie Pendror auf den Weg gebracht hatten, machten sie sich auf den Weg in die Höhle. Als sie kurz vor der Höhle standen, hörten sie das Heulen von Wölfen aus dem Inneren. Drei Wölfe traten aus der Höhle und markierten ihren Standpunkt. Ohne zu überlegen stürmte Thingol wieder als erster auf die Wölfe zu, damit er nicht als Futter endete rannte Mitrandir mit gezogener Waffe und kopfschüttelnd hinterher. 0rion tat es ihnen mit gezogener Axt gleich, entschlossen diesmal geschickter zu sein. Dank Thingols verletztem Arm, hatte er es sehr schwer den Wolf zu treffen, doch er konnte den Wolf dennoch treffen. Das gefiel dem Wolf nicht und er legte sich schlafen, für immer. Mitrandir schlug auf einen Wolf ein, traf aber nicht, dass gab dem Wolf die Chance Thingol ins Bein zu beißen." NICHT SCHON WIEDER!!!" schrie Thingol und entlockte Mitrandir ein schwaches Lächeln. 0rion hatte es geschafft, er hat seinen vierbeinigen Gegner bezwungen, ohne das jemand zu Schaden gekommen ist. Auch Mitrandir hat den immer noch an Thingols Bein hängenden Wolf erledigt. Mit einem vor Schmerz verzerrten Gesicht, begutachtete Thingol seine Wunde, er hatte Glück gehabt, der Biss war nicht so tief, nur eine Fleischwunde, doch es würde eine weitere Narbe werden. Mit einem improvisierten Verbannt und auf Mitrandir und 0rion gestützt betraten sie die Höhle. Die Höhle glitzerte wie verrückt, leider nicht wegen des Goldes, nein wegen den Eiskristallen. Wie nicht anders erwartet sahen sie ein stinkendes und längst verfaultes Drachenskelett. Es strahlte eine eisige und bizarre Kälte aus. Sie verschwendeten nicht allzu viel Zeit damit den Drachenleichnam zu begutachten und suchten gleich nach den Überresten des Horts. Nach ein paar Minuten, hatten sie einen schmutzigen Kupferkompass, eine Feuerballspruchrolle und ein scharfes Messer, welches jedoch nicht zum Kämpfen gedacht ist. Mitrandir nahm sich den Kompass, da er eine Wunderbare Ergänzung zu seinem Fernrohr sei. 0rion nahm sich die Spruchrolle, und Thingol das Messer, mit dem er endlich seinen Wanderstab weiter schnitzen kann. er riss sich ein weiteres Stück seiner Kleidung ab, um seine Wunde für die Weiterreis zu präparieren. Dann machten sie sich wieder auf den Weg. |
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25.04.2004, 19:03 | #417 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Stolz auf seine Späher Ausrüstung ging Mitrandir voran und so marschierten sie durch die schmelzende Landschaft, bis sie wieder am unteren Holztor angekommen waren. Dahinter wurde es immer wärmer, sie folgten dem Weg linker Hand entlang des Berges, bis sie zu einer Brücke kamen. Diese überquerten sie, weil sie in Erinnerung zu haben glaubten, dass hier der Sumpf war. Nach ungefähr 20 Minuten zu Fuß waren sie, diesmal unbeschadet, bei einer Hütte angekommen, die sie für eine ehemalige Jäger Behausung hielten. Dahinter gab es eine kleine Höhle in deren Ecke etwas funkelte. Thingol war davon wie magisch angezogen und rannte hin. Es handelte sich um einen kleinen blau-violett schimmernden Brocken. 0rion glaubte zu wissen, dass es sich dabei um Erz handele. Thingol steckte ihn ein und verlangte eine Mittagspause. Gesagt getan setzten sie sich auf die ehemalige Veranda der Hütte und aßen etwas von den Vorräten der Paladine, die sie hatten mitgehen lassen, und von dem Schinken aus Khorinis. Währenddessen schnitzte Thingol weiter an seinem Wanderstab und hatte die Kerben bald komplett kaschiert. Er hatte etwas Erfahrung mit dem Schnitzen, das hatte er in seiner Tischler Lehre gelernt. Kurz nach Mittag brachen die Drei auf und schlugen die Richtung des Sumpfes ein, der schon etwas eingetrocknet war. |
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25.04.2004, 20:00 | #418 | |||||||
0rion Beiträge: 19 |
Der Weg teilte sich bereits nach kurzer Zeit und die Drei gingen links weiter, da die rechte Abzweigung in einem düsteren Erdloch verschwand. Die Pflanzen, die sie nach kurzer Zeit vollkommen umgaben, hatten von der Hitze gelbe Blätter bekommen, die schlapp nach unten hingen. Kleinere Pflanzen waren bereits vollkommen verwelkt und vertrocknet und nur an einigen wenigen Stellen, an die die Sonne nicht hinzuscheinen vermochte, ragten noch vereizelte Sumpfpflanzen um kleine Pfützen herum. Zwischen diesen Pflanzen wuchsen auch Kräuter mit heilender Wirkung, sodass 0rion abermals Verbände anfertigen konnte. Die Luftfeuchtigkeit war zwar zu gering für die Sumpftiere, deren Leichen vertrocknet herum lagen, nicht aber zu gering für etliche Moskitos und auch nicht für die weitaus größeren Blutfliegen, die sinnlos im Kreis herum schwirrten. Doch als sie Notiz von den Eindringlingen nahmen, beendeten sie ihren sinnlosen Flug und begaben sich in Angriffshaltung, indem sie ihren großen Stachel in die Richtung der Drei streckten und dabei böse zischten. Thingol, der des Kämpfens niemals müde zu werden schien, hatte bereits wieder sein Schwert gezogen und trat raschen Schrittes auf die Blutfliegen zu. Mitrandir kam genervt hinterher und auch 0rion, der sich bereits nach Fluchtwegen umsah, folgte mit gezückter rostiger Axt. Die Blutfliegen stellten in dem darauf folgenden Kampf sehr gut dar, wie unintelligent sie waren und wurden daher niedergemacht, ohne auch nur einen erfolgreichen Angriff durchgeführt zu haben. Der Gestank wies bereits wieder darauf, was die Drei als nächstes erwartete: ein weiteres Drachenskelett, das weitaus mehr stank als alle Sumpfhai-, Sumpfratten- und Sumpfgasdrohnenreste zusammen. Doch der Schatz des Drachens beschränkte sich auf eine zerbrochene Klinge, unbrauchbare Reste einer Paladinrüstung, einen verrosteten Schlüssel und eine Orkwaffe, die neben dem abgetrenten Kopf eines Orks lag. Da die Drei sich doch etwas mehr erhofft hatten und nicht mit leeren Händen abziehen wollten, suchten sie die nähere Umgebung ab, fanden jedoch nichts, was sie als Drachenhortreste bezeichnen konnten. Niedergeschlagen machten sie sich auf den Weg den Sumpf zu verlassen, als sich 0rion wiedereinmal mehr auf die Umgebung konzentrierte als auf den Boden, auf den er trat. So stolperte er über die Reste eines fetten Sumpfhais und ging mit Geschepper zu Boden. Durch das seltsame Geschepper alarmiert, kam Mitrandir zurückgelaufen und stellte fest, dass des Geräsches Ursprung im inneren des Sumpfhais sein musste. Kurz entschlossen schlitzte Thingol, der auch zu der Erkenntnis erlangt war, den Bauch des Ungetüms aus und brachte die noch nicht verdaute Leiche eines Mannes in schwerer, brauner Rüstung zu Tage, der dem Schmied der Burg ähnelte. Dieser hatte in seinen großen Taschen eine kleine Innosfigur, einige Jagdtrophäen, eine verwitterte Karte und ein Buch, dessen Inhalt jedoch bereits der Magenflüssigkeit des Hais zum Opfer gefallen war. Desweiteren trug die Leiche eine goldene Kette und einen häßlichen Goldring, der an der stinkenden Hand vor sich hin glänzte. Froh darüber, noch etwas gefunden zu haben, verließen sie den Sumpf, wobei sich 0rion mehrmals darüber beklagte, dass seine schöne Kleidung vollkommen verdreckt sei. Da die Hütte einen soliden Eindruck machte, beschlossen sie, den Rest des Tages hier dort zu verweilen und den Wunden Zeit zum heilen zu lassen. 0rion verbrachte den Rest des Tages noch damit, Heilkräuter zu suchen und anschließend zu pflücken, da er sich sicher war, sie in nicht allzu ferner Zukunft brauchen zu würden... |
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26.04.2004, 12:57 | #419 | |||||||
Mitrandir Beiträge: 56 |
Mitten in der Nacht schreckte Mitrandir aus dem Schlaf hoch. Ein lauter Ruf hatte ihn geweckt. Draußen vor der Jäger Hütte hörte er Füße vorbei trampeln. Leise weckte er 0rion und Thingol. Gemeinsam schlichen sie über die Holzbohlen und lugten um die Ecke. In ca. 10m Entfernung war eine große Menge Orks versammelt. Sie hatten Fackeln dabei und wollten scheinbar den Sumpf oder das was von ihm übrig war in Beschlag nehmen. Doch eine Herde furchtbar aussehender Monster, ähnlich den Snappern aus Khorinis, doch sehr viel bedrohlicher und mit Hörnen und anderer Hautfarbe, hatte sich ihnen in den Weg gestellt. Ein schrecklicher Kampf entbrannte und 0rion sagte, es sei ihm in diesem Tal einfach zu gefährlich, er wollte die Gelegenheit nutzen um an den Orks vorbei wieder zurück nach Khorinis zu kommen. Gesagt getan stahlen sie sich an den Orks vorbei und wollten auf dem schnellsten Weg zur Höhle nach Khorinis. |
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26.04.2004, 13:56 | #420 | |||||||
Thingol Logtel Beiträge: 28 |
Während sie mitten in der Nacht durch das Gestrüpp huschten, um wieder zurück in das leider noch sehr sonnige Khorinis zu kommen, schaute Thingol sich den Schmuck an den er dem dummen Schmied abgenommen hatte, weil ihn niemand nehmen wollte. Der Gestank des Todes haftete noch daran, das gefiel ihm zwar nicht, aber man konnte damit ein paar Schulden begleichen. Sie wanderten so lange sie konnten, da die Orks entweder kämpften, oder schliefen und ihnen deshalb nicht hinter her rennen konnten. Das hatten sie sich sehr schön ausgerechnet, doch sie hatten schon ohne den Wirt abgerechnet, denn auf einmal konnten sie das grausame Brüllen eines Orks hören. Instinktiv schlugen sich 0rion und Mitrandir in die Büsche, Thingol jedoch stand da wie angewurzelt. Er konnte sich nicht bewegen. Der Ork musste immer näher kommen, denn sein Gebrüll wurde immer lauter. Dan kam die Rettung: Mitrandir war noch einmal aus seinem Versteck gekommen, um Thingol zu retten. Er packte ihn am Arm und zerrte ihn in die Büsche. Thingol fiel hart, aber es war ihm lieber als von dem Ork getötet zu werde. Sie lagen ganz still in den Büschen und machten kein Geräusch. Der Ork kam um die Ecke und verweilte kurz, rümpfte die Nase, guckte sich kurz um, ging dann aber zum Glück weiter. Sie blieben noch lange in ihrem Versteck, ohne auch nur mit einem Glied zu zucken, um sicher zu gehen das der Ork wirklich weg ist. Nach geraumer Zeit kamen sie aus dem Versteck und schlichen, immer in der Nähe der Büsche, weiter zur Höhle. Spät in der Nacht kamen sie schließlich dort an. Als sie davor standen, fiel ihnen wieder ein, dass sie eine Fackel brauchen würde, um nicht blind den Crawlern in die Falle zu gehen. Sie suchten eine Weile im Dunkel und fanden einen dafür geeigneten Ast. Jetzt mussten sie ihn nur noch anzünden. Das Anzünden der Fackeln dauerte ein paar Minuten, war jedoch lebenswichtig für die Drei. Sie schlichen leise und behutsam in die Höhle, in der Stillen Hoffnung das auch die Crawler Nachts schlafen. Sie waren schon weiter ihn die Höhle vorgedrungen, als sie an einem Crawler vorbei kamen, der schreckliche Geräusche machte. Thingol wollte so eben auf ihn los stürmen um ihn zu erschlagen, da wies 0rion ihn darauf hin, dass der Crawler nur schnarchen würde. Dank dieser Erkenntnis durfte der Crawler leben und die Drei gingen weiter. kurz vor Schluss trafen sie auf keine weiteren Crawler, doch vor dem Ausgang machte sich einer von ihnen breit und signalisierte, dass er sie nicht rauslassen würde. Wieder einmal war Thingol der erste der seine Waffe in der Hand hielt und auf den Gegner zu stürmte. 0rion, machte es ausnahmsweise mal genau so wie Thingol. Mitrandir stürmte nur kopfschüttelnd hinter her. Dem ersten sehr überraschend schnellen Schlag von Thingol konnte der Crawler nichts aussetzten, und musste einen Schlag einstecken, dass schien dem Fieh nicht sonderlich viel aus zu machen. 0rion war der nächste der einen Schlag gegen das Biest ausführte. Auch er traf, doch er hatte mehr Glück, denn seine Axt schien dem Vieh zu zusetzen. Mitrandir konnte den Hatrik Leider nicht vollenden und schlug daneben. Der Crawler bäumte sich auf, da 0rions Axt in seinem Körper feststeckte, dabei warf er Thingol zu Boden. Voller Schreck über die Aussichten die sich Thingol nun boten, hielt er nur noch sein Schwert in die Höhe und fuchtelte damit herum. Das einzige was er damit erreichte, war das der Crawler nicht an ihn heran kam. 0rion, der nicht mehr bewaffnet war, zog sich aus dem Kampfgeschehen zurück, ohne zu wissen was er tun solle. Da er nicht nur nutzlos in der Gegend herum stehen wollte, suchte er nach etwa nützlichem. Nach ein zwei Sekunden Sucherei, fand er sie Spruchrolle die er erbeutet hatte, und wirkte diese instinktiv auf den Crawler. Im Nachhinein konnte er jedoch nicht mehr sagen wie er das so auf die schnelle hin bekommen hatte. Der Feuerball manifestierte sich in Augenhöhe und flog auf den Crawler zu, dieser bemerkte es viel zu spät und wurde davon am Kopfe erwischt. Dieser heftige Schlag hauchte ihm sofort das Leben aus und er fiel tot um. Thingol konnte sich gerade so aus dem weg rollen, bevor der Crawler brennend zu Boden stürzte. nach dem sie die Axt aus dem Rücken des Leichnams gezogen hatten, machten sie sich aus dem Staub. Sie gingen aus der Höhle, über die Brücke und dort schliefen sie fast sofort ein. |
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26.04.2004, 18:53 | #421 | |||||||
Estragon Beiträge: 507 |
Wellen spülten den feinen weißen Sand des Strandes zurück an die Küste. Licht blitzte auf dem Wasser. Möwen kreischten ihre atonalen Lieder von Gier und Rastlosigkeit. Estragon flog schneller, der Wind strich durch sein Haar. Seine Augengläser waren verschwunden. Die Umgebung war ein konturenloses Gemälde aus Grün und hellem Blau. Er fiel, über schlug sich und stürzte ohne Schrei in die Tiefe. Sie waren so zahlreich über die grünen Hänge des Grabhügels geflossen. Der Stein warf den mahnenden Schatten des Endgültigen voraus. Estragon erkannte seine Situation, ohne Mitleid oder Angst. Hier standen etwa zwei Dutzend Orks mit ihren Wargen gegen ihn. Und den Bestin verlangte es nach Fleisch. Menschfleisch… Die Küste lag ruhig und friedlich. Die spitzen Wellenbrecher am Steilhang kümmerten sich nicht um den fallenden Leib, der sich, in wilden Schrauben drehend, dem Wasser nährte. Der Lehrling versuchte sich so gerade wie möglich zu machen. Der Aufprall würde hart werden. Sehr hart. Sie werden mich zerfleischen…dachte Estragon und kaum gedacht, erhob einer der orkischen Krieger seine Stimme zu einem mächtigen Kriegsruf. Die anderen antworteten und die Warge schossen vor. Estragon sah sie nähr kommen. Fast gelassen stand der unbewaffnete Lehrling da und erwartete das Unabänderliche. Alles fügt sich…es wir… Die Warge hatten ihn erreicht, Estragon wurde zu Boden geworfen und spürte ihre Kiefer auf seiner Haut, dann in seinem Fleisch. Schmerz kam, Blut floss in heißen Wellen. Estragon öffnete die Augen. Das Grün des Gemäldes war verschwunden, das Blau des Ozeans hatte es verdrängt. Der Strand war winzig, die Tiefe des Wassers ungewiss. Der Lehrling erkannte das und schloss wieder die Augen, während die Gravitation ihn unaufhaltsam nach unten riss. Dem Tod entgegen oder dem Leben? Er breitete die Arme aus, als wolle ein Vogel im Sturz die Flügel öffnen. Kopfüber fiel er jetzt. Die Klippen der Steilküste sahen es ohne Interesse. So kann es nicht enden…noch nicht…Estragon rollte sich zur Seite. Die Warge bissen wieder zu. Die Orks lachten gehässig. Sie würde sich das Schauspiel gefallen lassen. Der Lehrling fuhr auf, kam in kniende Position und grabschte fast blind einem der Warge in die hässliche Fratze. Die Finger steif nach vor gerichtet, drangen sie in das heiße, nachgiebige Fleisch der Augen des Tieres. Der Warg heulte erschrocken auf, Estragon drängte in die Lücke und rannte los. Die anderen Warge wurden abgeschüttelt und schauten dümmlich hinter ihrer Beute hinterher. Die Orks brachen ihr Gelächter ab und fuhren hoch, brüllten Estragon nach und trieben ihre Tiere an, die Verfolgung aufzunehmen. Das Wasser war hart. Härter war der Stein, der sich eine Handbreit unter den Wellen verbarg. Estragons prallte auf, seine rechte Schulter auf den Stein. Schlüsselbein und Schultergelenk brassten in tausend Stücke. Das Wasser dämpfte Estragons Schreie. Die Augengläser schwammen in tanzenden Bewegungen auf den Schaumkronen des Meeres. Sie waren Silberfarben. Der Flüchtende stürmte den Abhang hinunter, brach durch das Unterholz des Waldes, kümmerte sich weder um Dornen, noch Stacheln der Sträucher. Er jagte, halb fallend, halb stolpernd vorwärts. Die Warge kamen nach, die Orks brauchte etwas länger. Estragon rannte einfach weiter. Sein linker Knöchel tat weh, seine Halsmuskeln ebenfalls. Das Haar war von Erde und toten Blättern durchwirkt. Er schwitzte, er blutete, er rang nach Atmen. Doch sein Verstand war in sterile Kälte gehüllt. Er steuerte den vermeidlich, gehetzten Körper durch den Wald. Trieb ihn an und jagte ihn weiter. Dann hörte der Wald unvermittelt auf. Es ging Bergauf. Kurzes, feuchtes Gras ließ die Warge ausrutschen und zurückfallen. Der Lehrling witterte die Chance, doch noch heil aus dieser Sache raus zukommen. Vielleicht, wenn hinter diesem Hang der Wald dichter wurde, könnte er… Estragon schluckte Wasser. Es schmeckte nach Blut und Salz. Der rechte Arm war wie ein bleiernes Stück Holz an seinem Körper. Er kam hoch, spuckte Wasser aus und rang nach Luft. Der Strand. Er war nicht weit entfernt. Nur wenige hundert Meter. Er konnte es schaffen, wenn er… Ein Stein schlug neben ihm im Wasser auf. Die Orks wüteten weit über ihm. Sie brüllten und warfen große Klötze nach Estragon. Der Lehrling kam schliddernd zum stehen. Das Blau von Horizont und Ozean stach wie ein Messer in seine Augen. Der kalte Kontrast zu dem feinen Grün des Grases. Die Warge heulten auf und hechelten auf ihn zu. Die Orks brachen unter wildem Gezeter aus dem Unterholz des Waldes. Beliar der Allmächtige, du stellst deinen Diener wahrhaftig auf eine harte Probe. flüsterte Estragon und sah über die Schulter den Nährkommenden Grünhäuten entgegen. Es war zu tief zum Springen. Felsen schauten wie steinerne Drachenzähne aus den Wellen. Hinter ihm waren die Orks und sie schlossen den Kreis. Die Warge würden noch vor ihnen, die Beute erreicht haben. Estragon sah zum Himmel empor und drehte sich um. Dann breitete er die Arme aus, als wolle er die Gegner willkommen heißen und atmete tief ein. Mit einem Seufzer sprang er ab. Es gab keinen anderen Weg. Er würde sehen, was kam. Vielleicht nicht mehr…vielleicht alles? Der Lehrling schwamm, so schnell er konnte. Die Orks hatten inzwischen wohl ein Steinlager entdeckt. Dicke Brocken feuerten wie Hagelkörner aufs Wasser. Sie verfehlten Estragon nur knapp. Er tauchte unter, damit die Orks wähnten, er sei getroffen und ihr wildes Werfen einstellten. Er stieß sich ab. Das Wasser drückte auf seinen Ohren, die rechte Schulter saugte mit Schmerz und Qual an seiner Kraft. Er konnte schon fast das helle Blau des Sandes erkennen. Er tauchte auf und sah es jetzt weiß und erlösend vor sich. Nur noch wenige Meter. Dann schlugen neue Felsen neben ihm ein. Er wollte untertauchen, tiefer gehen, dann flog der letzte Stein nieder. Er war groß und schwer. Estragon war unter Wasser, als der Brocken ihn traf. Am Hinterkopf. Alle Lichter gingen aus. Sein Leib sank schnell. Die Orks brüllten ihren Triumph lauthals heraus. |
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