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Das Kastell des ZuX # 27
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09.03.2004, 21:33 #326
Scipio Cicero
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Scipio erwiderte den Handschlag und lächelte den Banditen fröhlich an. Ja, jetzt hieß es Abschied nehmen, wenn auch nur für kurze Zeit. Tja, die beiden waren im wahrsten Sinne miteinander durch den Tod gegangen.

Wir sehen uns bald wieder, ich versuche vorerst mal herauszufinden, wie auf dem Hof die Lage ist und ob Gorr wirklich so sauer auf dich ist. Vielleicht hat man dem waffenknecht ohnehin nicht geglaubt, wer weis.

Und ohne eine Antwort abzuwarten löste er seinen Griff, zog sich die kapuze tief ins Gesicht und verschwand in die Dunkelheit. Da ging er dahin, der Wiedergeborene...
09.03.2004, 21:40 #327
Squall_L
Beiträge: 1.067

Da stand Squall in der Mitte des Raumes. Er schloss seine Augen und konzentrierte sich. Dann stellte er sich das Skelett das er Beschwören wollte genau vor. Er spürte wie die Magie durch seinen Körper floss. Er fasste mit der einen Hand an die Rune und die andere streckte er nach vorne aus. Er spürte wie die Magie nun zu der ausgestreckten Hand hin floss. An seiner Hand entstanden dünne violette Fäden die sich langsam begannen zu bündeln. Dann entfernten sie sich von Squall seiner Hand. Von seiner Hand ging nun ein großer Magiefaden weg, der zu einem großen Haufenn wurde. Dieser Haufen hatte in etwa die Form eines Skelettes. Aus dieser Ansammlung von Magie kamen einige Mal ein paar kleine Blitze die nach einen kleinen Geräusch wieder verschwanden. Squall hörte die Geräusche und wusste das er auf dem besten Weg war es nun hinzubekommen, doch durfte er sich nun nicht aus der Ruhe bringen lassen. Er strengte sich noch einmal etwas mehr an und die kleinen Blitze nahmen zu. Dann öffnete Squall seine Augen…

Vor ihm stand ein Skelett mit einem Schwert in der Hand. Er hatte es geschafft. Squall war erleichtert und lies sich zu Boden fallen. Das Skelett war zwar nicht perfekt, aber größere Mängel konnte er nicht feststellen. Da saß Squall nun auf dem Boden des Übungsraums, er spürte wie sehr ihn diese Beschwörung ab verlangt hatte. Squall atmete etwas schwerer als es normal war aber er war glücklich es geschafft zu haben. Es war zwar nur einer der 3 Zauber die erlernen musste, aber dass es geklappt hatte erleichterte Squall so, dass er wohl bestens motiviert, für die anderen 2 Zauber, war. Squall stand wieder vom kalten Boden und schaute sich sein Beschworenes Skelett an, dann verschwand es. Es zerfiel zu Staub und Squall stand alleine im Raum. Nun brauchte er erst einmal etwas Pause, er machte sich auf in sein Zimmer um etwas zu schlafen.
09.03.2004, 21:44 #328
Yenai
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Yenai strahlte zurück. Das kannte er, bis zum Alter von zwölf Jahren hatte er seinen Daumen auch immer so desinfiziert, selbst wenn er keine Wunden gehabt hatte. Irgendwann hatte dann seine Mutter behauptet, es gehöre sich nicht für ein so großes Kind, ständig am Daumen zu lutschen. Sie hatte ihre Argumentation mit einigen Tagen Hausarrest bekräftigt, was den zukünftigen Helden erstaunlich schnell lernen lassen hatte.
Seitdem nuckelte er nur noch gelegentlich am Daumen, zum Einschlafen und wenn er sich wohl fühlte. Natürlich nuckelte er inzwischen sehr männlich, nicht wie ein kleines Kind.
Vermutlich hatte er es auch diesem Verhalten zu verdanken, dass ihn die meisten schweren Krankheiten bisher verschonten. Wie blutfeuer schon gesagt hatte: Das machte gesund. Nun wurde sein Daumen sogar von einer so schönen Frau verwöhnt – da konnte eigentlich nichts schief gehen.
Glücklich vor sich hinsummend ließ er sich behandeln, während er überlegte, ob er sich wohl noch mehr Verletzungen zufügen sollte. Vorsorglich, sozusagen. Eine Behandlung im Voraus war sicher auch sehr wirksam...
Ohne es zu bemerken, fing er an, blutfeuer von seinen Abenteuern mit seinem Daumen zu erzählen. Der Daumen war immer sein bester Freund gewesen, selbst wenn sonst niemand etwas mit ihm zu tun gehabt haben wollte, war er immer treu geblieben. Die beiden hatten viel erlebt.
09.03.2004, 21:52 #329
blutfeuer
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ganz fasziniert hatte sich die amazone zu ihren beschützer auf den boden gesetzt. dann hatte sie yenai auf ihren schoß gezogen. schnell hatte sich blutfeuer ein paar süßigkeiten servieren lassen. die steckte sie yenai jetzt einzeln in schneller folge in den mund, damit der das erzählen vergaß. hoffentlich kam bloody bald wieder.

yenai stopfte trüffelchen und sahnebonbons und nuschelte zwischen dicken backen von heldenhaften daumen und schrecklichen bestien, die es auf seine däumel abgesehen hatten.
09.03.2004, 21:54 #330
Bloodflowers
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Bloody lehnte sich gegen die geschlossene Hälfte des Tores und schaute dem Waldstreicher noch ein wenig nach. Dann schloss er die Türe, entzündete sich an einer Fackel einen Traumruf(den er vom Verticker-Dämon erhalten hatte) und paffte das Kraut genüßlich.

Nachdem dieser Traumruf(der der erste seit seinem Tode gewesen war und deshalb besonders gut schmeckte) aufgeraucht war, begab sich der Bandit langsam wieder zurück ins Refektorium. Draussen vor der Tür hielt er kurz an und schickte ein Stoßgebet zu Adanos:
"Bitte lieber Adanos, mach das Blutfeuer fertig ist mit Zehennägel schneiden." bei dem Gedanken daran, was denn Adanos eventuell zu so einem Gebet sagen würde, musste der Bandit unweigerlich grinsen und öffnete die Tür zum Refektorium.

Die beiden hockten noch immer auf dem Boden und hielten sich fest. Verwundert schlich Bloody langsam näher und fragte:
"Lebt er noch?" doch die Amazone konnte ja nicht antworten weil sie am Daumen des Paldins lutschte. Plötzlich und unerwartet kam bei diesem Anblick tief in Bloody's Innern ein seltsames Gefühl auf. Es konnte doch nicht sein das es ihn so sehr erwischt hatte?
Bitte lass das jetzt nicht wahr sein!
Krampfhaft klammerte er sich an einen nahestehenden Tisch.
Oh Bitte nicht... nein!
Bloody war verzweifelt, er konnte jetzt nicht anders. Hastig drehte er sich vom Tisch weg und zu Blutfeuer und Yenai hin. Dann rutschte er auf Knien zu den beiden, packte Yenai's anderen Daumen und fing ebenfalls an dran zu lutschen. Blutfeuer schaute komisch, waraufhin Bloody nur entschuldigend mit den Schultern zucken konnte.

Der Teil seiner Seele, der eigentlich der Amazone gehörte meldete sich zu Wort, und der Bandit konnte es nicht verhindern.
Hoffentlich geht's Wuschel gut. ...
09.03.2004, 22:14 #331
Yenai
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Offenbar war blutfeuer ein wahrer Fan seiner Geschichten. Mittlerweile steckte sie ihm nach beinahe jedem Wort als Belohnung einen neuen Leckerbissen in den Mund. Damit brachte sie zwar den Redefluss zum stocken, steigerte andererseits aber auch das Wohlbehagen des Paladins und damit auch seine Bereitschaft, noch mehr faszinierende Anekdoten aus seiner Kindheit preiszugeben.
Außerdem hatte er einen neuen Fan gewonnen: Bloodflowers nuckelte konzentriert an seinem anderen Daumen, um damit seine tiefe Ehrerbietung und Bewunderung für Yenai’s spannende Geschichten zu zeigen. Genüsslich schluckte der Paladin ein klebriges, süßes Etwas, ohne sich die Mühe zu machen, es zu kauen. Wozu auch? Die Amazone würde ihm sicherlich gleich Nachschub liefern. „Und als ich den Troll bes- mh, danke, gibst du mir auch mal eins von den großen mit dem Schäumchen drauf? – also, als ich den Troll...“ Wieder steckte ihm blutfeuer eine Praline in den Mund, bevor er den Satz vollenden konnte. Schmatzend verschlang der Streiter Innos auch diesen Leckerbissen und seufzte glücklich.
Der Held war rundum zufrieden: Rings umher schöne Jungfrauen, die ihm all seine Wünsche erfüllten (Nunja, die große, am Boden kniende holde Jungfrau war nicht ganz so hübsch, das musste er zugeben. Dennoch, allein der Wille zählte). Außerdem hatte er eine tödliche Verletzung überlebt und war Beliar von der Schippe gesprungen. So musste ein erfolgreicher Tag aussehen.
09.03.2004, 22:38 #332
Bloodflowers
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Mit den Handflächen auf dem Boden, energisch am Daumen nuckelnd, so saß der Bandit da und starrte abwechselnd Yenai und dann Blutfeuer an.
Reiss dich zusammen, reiss dich zusammen.
Immer wieder ermahnte er sich selbst dem Drang zu widerstehen, doch er schaffte es einfach nicht. Wie ein Süchtiger saugte er nur stärker am Daumen anstatt aufzuhören. Die Hände probierten sich am Steinboden festzukrallen, doch sie fanden natürlich keinen Halt und so schabten Bloody's Fingerkuppen immer und immer wieder über den Boden.

Warum passiert sowas immer nur mir? Was hab ich denn verbrochen?
Jammern nützte aber leider auch nicht viel. Es wäre wohl noch ewig so weiter gegangen wenn nicht ein Dämon, genauer gesagt der sogenannte Spiegel-Dämon(der die Tische so lange putzte bis sie sich in ihm spiegelten), auf der Bildfläche erschien um seine Arbeit zu verrichten. Der Körper dieses Dämons war eine einzige Spiegelfläche und in diesem Moment schwebte er genau an den Dreien vorbei.
Bloody schaute auf und sah... sich selbst wie er mit selten dämlichen Gesichtsausdruck am Daumen eines Paladins lutschte. Mit einem "Plopp!" entliessen Bloody's Lippen den heiligen Daumen Innos' und verstört krabbelte Bloody rückwärts um ein wenig Abstand zwischen sich und dem traumatischen Erlebnis zu bringen.
"B-B-Bier!" sofort stand ein frisch gezapftes Bier auf dem Tisch an dem der Bandit dann auch erstmal Platz nahm. Er nahm zitternd den Krug und führte ihn zum Mund.

Nach einem wohltuenden und grossen Schluck, schaute er die beiden an. Das sollte tunlichst unter ihnen bleiben und diese vier Wände NIEMALS verlassen.

Bloody wischte sich den Schweiss von der Stirn und starrte noch mal Yenais Daumen an, genau den Daumen an dem er gelutscht hatte. Ja, der verflixte Daumen, der jetzt so sauber war wie noch nie zuvor! ...
09.03.2004, 22:57 #333
blutfeuer
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"sag mal bloody, kann es sein, dass die rückverwandlung durch den don einen schaden bei dir ausgelöst hat? du bist doch ein bandit und erzfeind der paladine. wie kannst du dich so erniedrigen. gut yenai ist ein ganz beonderer paladin, aber ein wirklicher grund ist das nicht, ihn abzuschlecken. wenn ich das mache, ist das was anderes."

blutfeuer zog jetzt den paladin auf einen der prächtigen lehnstühle und ließ sich zu seinen füßen nieder. seine schnürsenkel waren offen und er machte insgesamt einen sehr abgerissenen eindruck. wenn er nicht immer wieder versichert hätte, dass er paladin ist, dann hätte blutfeuer geglaubt, er wär unter die bettler gegangen.

aber vielleicht war das alles auch tarnung so wie die schuhe ihres freundes. da machte sie sich die mühe und band die zu, nur um hinterher festzustellen, dass unter den schuhen die bloßen fußsohlen waren.

"oh mann, wir müssen dich jetzt wirklich einkleiden."
09.03.2004, 23:05 #334
Yenai
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„Ja, das habe ich auch versucht diesem blöden Grobian auf diesem blöden Bauernhof zu erklären. Aber er hat mir nichts gegeben. Er hat mich vielleicht sogar tot geschlagen, wer weiß ob er nicht ein Gefolgsmann der Wanzen ist? Zutrauen würde ich es ihm ja, er hat ganz fies gegrinst, weißt du? Und jetzt liegt mein Gold in der Welt der Lebenden auf dem blöden Bauernhof und ich sitze ohne heldenhaften Harnisch da. Nur mein Schwert haben sie mir gelassen, und selbst sieht hässlich aus, seit ich mit ihm ein paar Wochen Boot gefahren bin. Ich werde überall ungerecht behandelt.“, klagte Yenai. Das Schuhe binden nahm er als selbstverständlich hin, das hatte seine Mutter bei ihm auch immer getan.
09.03.2004, 23:12 #335
Bloodflowers
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Wie es aussah befanden sich im Refektorium drei Personen mit ganz unterschiedlichen und verdammt ernstzunehmenden Psychosen.
"Ja meinst du denn ich hab mich absichtlich erniedrigt? Du bist Schuld, ich hab jetzt einen Teil von deiner Seele in meiner drin, das ist kein Zucker schlecken sag ich dir!" Man musste sich nur mal vorstellen was die andern Banditen auf dem Hof mit ihm anstellen würden wenn das rauskommen würde.

Genervt trank der Lee einen weiteren grossen Schluck Bier.
"Ja verdammt richtig, der Kleine muss eingekleidet werden sonst erkältet er sich noch!"
Da war es schon wieder, wieso beherrschte er sich nicht, wieso nur fiel es ihm so schwer?
"Und gewaschen könnte Yenai auch mal werden, hab nen ganz eigenartigen Geschmack auf der Zunge, wer weiss wo er vorher mit seinen Händen war!" ...
09.03.2004, 23:15 #336
blutfeuer
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Blutfeuer starrte die erbärmliche kleidung von yenai an

"ich bin mir sicher, die haben hier was für dich."

blutfeuer drehte sich zu dem spiegeldämonen um und meinte mit zuckersüßer stimme

"hochverehrter großartiger vertreter der unterwelt, hier ist ein armes abgerissenes wesen, das dringend der kleidung bedarf. er sollte sich gürten können und auch die füße nicht auf die kalten steine des kastells setzen müssen. könnt ihr helfen?"

der dämon guckte irgendwie entgeistert, denn das war offensichtlich nicht sein amt. trotzdem verschwamm er einen moment vor den drei freunden und materialisierte sich kurze zeit später wieder. er legte eine lehrlingskutte des Zux auf den stuhl, büßersandalen und einen einfachen strick.

"na bitte, mein schatz, jetzt zieh dich erst mal an."
09.03.2004, 23:29 #337
Yenai
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Der Paladin betrachtete interessiert sein neues Gewand. Es sah nicht unbedingt nach einer strahlenden und blinkenden Rüstung aus, außerdem schien es ihm etwas zu dunkel, um damit Paladin zu spielen, doch es hatte auch gute Seiten: So konnte er völlig inkognito gehen, keine Fleischwanze und erst recht keine Windmühle würde ahnen, wer sich unter dieser Kutte verbarg. An den sicher absichtlich schlicht gehaltenen Gürtel würde er sich wohl auch noch gewöhnen. Außerdem hatte diese Kleidung einen gewaltigen Vorteil gegenüber einem teuren Harnisch: Sie befand sich hier und gehörte ihm, was man von der Rüstung nicht behaupten konnte. Daher entschloss sich Yenai spontan, das Geschenk anzunehmen.
Er verneigte sich würdevoll vor dem Dämon und verlangte dann von den beiden Menschen: „Umdrehen.“

Ein Rascheln und einen kurzen Schmerzensschrei (Er hatte versehentlich die tiefe Wunde im Dauem mit einem Ärmel berührt) später stand ein völlig neuer Yenai vor ihnen und bewunderte sich im Spiegeldämon. Er sah geradezu verboten gut aus, fand der Held. Nungut, untenrum war es im Winter vielleicht etwas luftig, aber vielleicht ließ sich ja auch irgendwo eine Hose auftreiben...
09.03.2004, 23:35 #338
blutfeuer
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"hehe, du siehst aus wie ein schwarzmagier. täuschend echt, wirklich! so wirst du deine ganzen geheimen aufträge super erledigen können. du wirst sicher ein großartiger agent innos-"

blutfeuer lief einmal um den helden herum.

"weißt du, was ich schon immer wissen wollte? was haben magier unter der robe? zeig mal!"

blutfeuer griff wie selbstverständlich nach dem kleidungsstück und wollte es einmal über yenai stülpen.
09.03.2004, 23:35 #339
Host
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Aus der Finsternis der Nacht heraus, zeichnete sich plötzlich ein Schatten ab, der sich langsam dem kastell näherte. Seit Monaten schon wanderte dieser Schemen nun schon in ganz Khorinis umher, ohne ein Ziel vor Augen gehabt zu haben. Planlos war er durch die Wälder gezogen, hatte versucht sich über Wasser zu halten. Eine Zeit lang hat er einem reisenden Händler geholfen, doch sein Lohn war lediglich eine seltsames Gerät gewesen, das der Mann Augengläser genannt hatte. Auf wundersame Weise korrigierte es die geringe Sehschwäche des Wanderers, obwohl es lediglich ein durchsichtiger Stein war.
Man konnte doch immer wieder neue Dinge lernen, Bücher waren halt auch nicht alles, manchmal muss man schon in die Welt hinaus ziehen, um sich Wissen anzueignen.

Der Wanderer war inzwischen an den Toren des Kastells angelangt und er wurde vom Schein der Fackeln in Licht getaucht. Sein ganzer Körper wurde von einem leichten Mantel verhüllt, nur sein Gesicht war zu sehen. Ein junger Mann erbittete da um Einlass, um Schutz vor Dunkelheit, Tier und Kälte. Ein fast kunstvoll geschnittener Bart zierte sein schlankes Gesicht und an seiner Nase befestigt waren diese seltsamen, dunkelgrünen Gläser befestigt. Sie gaben ihm ein etwas belesenes, wenn auch fremdartiges Aussehen, diese Augengläser, oder wie auch immer sie heißen mögen.
Eine ernster gesichtsausdruck lag unter den kurzen, etwas wild gelockten dunklen Haaren und nur zögerlich öffnete er den mund einen Spalt weit um zu sprechen.

Es ist kalt heute und ich habe keinen Platz zu Ruhen, deshalb erbitte ich um Einlass ins Kastell des ehrwürdigen Zirkels der Schwarzmagier.
Eins der Skelette an den Toren erwiderte darauf.
Wer bist du und woher kommst du? Du siehst mir etwas hinterlistig aus und zu später Zeit kommst du auch. Ist ein Schlafplatz wirklich das einzige, was du wünscht?
Mein Name ist Host und seit ich aus dem klösterlichen Orden Innos ausgetreten bin, wandere ich durch die Wälder von Khorinis. Ich suche wirklich nicht mehr als einen warmen Platz zum schlafen, habt erbarmen mit einem armen Wanderer wie mir.
Das Skelett wartete einige Zeit, bis es schließlich nochmal nachfragte.
Du bist also aus dem Kloster ausgetreten. Warum? was hat dich dazu bewegt?
Zum einen missfiel mir der Zusammenschluss der beiden Priesterwege. Im Kloster des Gottes Innos haben die Priester Adanos' nichts zu suchen. Außerdem hab ich bisher fast nur schlechte Erfahrungen gemacht, was die Anhänger der beiden Götter betrifft. Ich fand nur wenige Freunde, lebte nur vor mich hin, ohne Kontakt zu anderen zu haben. Dann auch noch täglich dafür zu schuften war mir schlichtweg zuviel.
Das ist alles?
Nun ja, ein Fremder Krieger klärte mich darüber auf, dass auch die Orden dieser beiden Götter Dreck am Stecken haben. Eine Zeit lang hat mich das verwirrt, bis ich schließlich gemerkt hab, dass es mir nichts bringt, mich weiter der Ordenshierarchie unterzuordnen. Seitdem lebe ichals freier Mensch und bin an keine Gilde gebunden. Das wär dann wirklich alles.
Also gut, du darfst eintreten. Für eine kleine Spende, darfst du ein Gästezimmer beziehen und im Refektorium speisen und trinken soviel du willst.

Die mächtigen Tore öffneten sich langsam und gewehrten Host freien Zutritt. Froh darüber nicht noch einmal ohne Dach über dem kopf schlafen zu müssen machte er einige Schritte in das alte gemäuer, bis er auf eine seltsame Statue traf, die eine Opferschale in den Händen hielt. Da sollte er wohl die kleine Spende hineinlegen, nur gut, dass er noch ein paar Goldmünzen hatte, die er sich früher im Kloster verdient hatte. Das Gold verschwand kurz nachdem es in die Schale fiel, was wohl soviel hieß, wie: Er durfte weitergehen.

Sein Weg führte ihn eher durch Zufall in besagtes Refektorium, wo außer ihm noch drei Leute saßen. Still suchte er sich einen Platz, etwas abseits und wartete darauf, dass ein koch oder so kommen würde, um seine Bestellung aufzunehmen. Nur irgendwie kam niemand und kam niemand, egal wie lang er auch wartete. War seine Spende nicht groß genug gewesen, um auch Speisen zu dürfen? Er warf fragende Blicke zu den anderen Anwesenden.Er musste jetzt nur noch hoffen, auch bemerkt zu werden...
09.03.2004, 23:47 #340
Yenai
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Panisch packte der gerade eben noch so stolze Paladin seine Robe und presste sie an den Leib. Erinnerungen an sein erstes Treffen mit blutfeuer stiegen in ihm hoch...unangenehme Erinnerungen. Damals war er pinkeln gegangen und hatte vergessen, danach den Hosenschlitz zu schließen. Die Amazone hatte das merkwürdigerweise sehr lustig gefunden, ganz im Gegensatz zu Yenai, der seitdem nur noch allein und tief im Wald zum Wasserlassen ging und immer peinlich genau auf den Verschluss seiner Hose achtete.

Eine Hand vorne, eine Hand hinten an den Unterleib gepresst, hüpfte der arme Held nun durchs Refektorium, da es sich in dieser Stellung schlecht laufen ließ. Hauptsache schnell weg von diesem neugierigen kleinen Biest!
Erst nachdem er in Deckung hinter dem Spiegeldämon gegangen war, wagte er es wieder, die Hände anderweitig zu beschäftigen: Er fuchtelte wild und machte abwehrende Bewegungen in Richtung blutfeuer, in der Hoffnung, dass ihr Taktgefühl diesmal über die Neugierde siegte.
Den Neuankömmling bemerkte er im allgemeinen Chaos nicht einmal.
09.03.2004, 23:56 #341
Bloodflowers
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Aber Bloody bemerkte den Fremden, der ein wenig orientierungslos dort hinten, am anderen Ende des Raumes saß.
"Du musst dir einfach was wünschen, warte ich mach's dir vor!" er wünschte sich für sich selbst und für den Fremden ein Bier und sofort erschien auf beiden Tischen jeweils ein Krug. Der Bandit nahm den Krug, hob ihn hoch, prostete und zwinkerte dem Mann zu. Dann trank er einen Schluck und betrachtete sich das Schauspiel das die beiden da machten.
"Oh Mann, ich könnt euch Stunden lang zugucken!" lachte der Bandit und legte die Füße auf den Tisch. ...
10.03.2004, 00:00 #342
blutfeuer
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"ist ja gut, mein yenai. ich lass dich ganz keusch weiter rumlaufen. ich guck nicht, versprochen."

die amazone hatte ein neues objekt ihrer neugier entdeckt.

"bloody, stell die dame doch mal vor."

bloody wollte gerade den fremden vorstellen, als blutfeuer ihn kurz mit dem fuß trat.

"ich bin die dame, du trottel. mich sollst du vorstellen!"
10.03.2004, 00:05 #343
Bloodflowers
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"Ne du, ich glaub das letzte bisschen damenhaftes Benehmen hab ich dir geklaut." grinste der Bandit und rieb sich das schmerzende Schienbein. Dann stand er auf und humpelte zu dem Tisch an dem der fremde Wanderer saß.
"Die Dame dort hinten möchte das ich sie bekannt mache." er zerrte den Fremden auf und schleppte ihn hinüber zu Blutfeuer.
"Darf ich vorstellen, das ist Blutfeuer... eine Frau... die zutreten kann wie ein Ochse!" frech grinste er die Amazone an und war gespannt wie sie darauf reagieren würde. Der Wanderer jedenfalls schien ein wenig peinlich berührt zu sein. ...
10.03.2004, 00:10 #344
blutfeuer
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"dieser trottel von einem bauernhof weiß natürlich nicht, wie man sich benimmt. ich bin blutfeuer, eine amazone, aber das triffts nur ungenau. eigentlich bin ich eine gelehrte, des lesens und schreibens mächtig und ich studiere die seltsamen bücher dieses etablissements."

die augengläser des fremden hatte es ihr angetan. der sah damit so unglaublich klug aus, dass man sich richtig schäbig neben im vorkam. so was wollte sie sich unbedingt auch zulegen. war nicht einer der magier glasbläser?"

blutfeuer trat noch ein stück näher, fest in der hand hatte sie yenai, der sich zwar schon vor einer weile verabschieden wollte, aber der griff der amazone war sehr bestimmt - wie bei mama.
10.03.2004, 00:17 #345
Yenai
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Müde blinzelnd betrachtete der Paladin den Neuankömmling. War das dunkle Magie, die der Kerl auf der Nase trug? Sah er die Welt damit durch die grauenhaft verzerrte Sicht des Bösen? Oder war es ein gefangener Zauberspruch, mit dem er auch bei Nacht sehen konnte?
Yenai gähnte. Wie dem auch sein mochte, wenn er ehrlich zu sich selbst war, hatte er derzeit keine Kraft mehr, um diesen Frevler zu strafen. Sollte das Böse sich bis morgen gedulden.
Er versuchte, sich aus blutfeuers sanftem Griff zu befreien und quengelte, als das erfolglos blieb: „bluutfeuer, ich bin müüde!“ Sicher brachte sie ihn jetzt ins Bett und erzählte noch einige Gutenachtgeschichten, bevor er einschlief.
So gehörte sich das.
10.03.2004, 00:22 #346
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Auch der Bandit war müde vom vielen Faulenzen und brauchte dringend seinen Schlaf. Er verabschiedete sich zuerst vom Fremden, dann umarmte er kurz Blutfeuer und wünschte ihr eine gute Nacht und stiefelte los. Doch... da war es wieder...

Auf dem Absatz machte er kehrt und steuerte Yenai an. Vor dem Paladin blieb er stehen, leckte sich den Daumen an und wischte ein wenig Dreck aus Yenai's Gesicht.
"Wie du wieder rumrennst!" mahnend schüttelte er den Kopf. ...
10.03.2004, 00:26 #347
blutfeuer
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unwirsch sah sie zu yenai hinüber. dass er jetzt störte war wirklich unpassen. aber müde kinder gehören nun mal ins bett.

"na gut fremder. wie ihr seht, der junge muss ins bett. ich bitte euch, entschuldigt uns, wir sehn uns sicher morgen wieder. dann aber ohne den jungen, den übergebe ich der spielstube hier im kastell. dort wird man sich sicher um ihn kümmern."

blutfeuer drückte yenai einen schmatz auf die wange und zu bloody reckte sie sich ein bisschen hoch.

"du bekommst auch einen, damit du gut schlafen kannst. bring den fremden noch in den schlafsaal und lass ihn nicht allein. hier ist es gefährlich für fremdlinge."

damit schnappte die hand noch fester zu und blutfeuer zog yenai aus dem refektorium, der gerade jetzt eine hochinteressante langbeinige spinne auf einem der tische gesehen hatte.

"lass das spielzeug. morgen ist auch noch ein tag."

damit zog die amazone den widerstrebenden paladin hinter sich her.
10.03.2004, 00:35 #348
Yenai
Beiträge: 1.478

Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ sich Yenai in eines der weichen Betten sinken. Zwar störte es ihn einerseits, dass blutfeuer einem anderen Menschen als ihm einen Kuss gegeben hatte, doch andererseits war er viel zu müde, um das mit seinem Rivalen von Mann zu Mann (durch Wetthäkeln) zu klären. Noch dazu fühlte sich sein Magen an, als hätte er drei Kilo Granit verschluckt anstatt der vielen Süßigkeiten. Daher beschloss der Paladin, dass Helden nicht zu lange wach bleiben durfte, wenn sie am nächsten Tag fit sein wollten. Es war also absolut nichts schlechtes daran, jetzt ein kurzes Nickerchen zu machen. Die Spinne würde morgen genauer in Augenschein nehmen.
Zufrieden mit sich steckte er den Daumen (den, an dem blutfeuer gelutscht hatte) in den Mund, schloss die Augen und schlief fast auf der Stelle ein.
10.03.2004, 14:20 #349
Host
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Erst spät am Nachmittag erwachte Host, doch wo war er und warum tat ihm sein Kopf so weh? Dazu kam noch, dass ihm furchtbar schlecht war und schrecklicher Durst quälte ihn auch noch. Nach einiger zeit sah er sich genau um. Er befand sich in einem wunderschönen Zimmer und er lag in einem herrlich weichen Bett. Da begann er sich wieder zu erinnern.
Er war im Kastell der Schwarzmagier, gestern Abend war er zu später Stunde noch hier eingetroffen. Im Speisesaal wurde er dann von ein paar Leuten ungewohnt freundlich begrüßt, einer von ihnen, Bloodfli, -flu, -fla, oder irgendwie so hieß er, hat ihm dann geziegt wie man hier etwas zu essen bekommt und ihm auch gleich ein Bier mitbestellt.
Nun ja, allein aus Höflichkeit wollte er sich nicht beschweren, wobei er zudem noch entsetzlich durstig gewesen war und so trank er den Krug in wenigen Zügen. das Problem dabei war, dass er wegen seinem Leben im Kloster nur einmal Bier getrunken hatte und damals war er von seinen Freunden, zumindest hat er sie dafür gehalten, dazu angestiftet worden den Hohepriester zu beschimpfen und dessen Labor zu verwüsten. Ja, damals wurde er vom Festland gejagd, nur deshalb befand er sich heute auf Khorinis. Seit damals hatte er Alkohol eigentlich gehasst, doch nun, da er kein Mann der Kirche mehr war, konnte er sich einmal einen Krug erlauben. Wie sich allerdings herausstellte, war dieser Eine bereits zu viel für den Nicht-Trinker gewesen und so ging es ihm heute hundeelend.

Nun, langsam erhob sich der geschundene Mann und wusch sich erstmal ordentlich. das kalte, klare Wasser linderte dabei seine Kopfschmerzen, bevor er sich schließlich wieder ankleidete. Seinen Mantel ließ er dabei auf dem Zimmer und zum ersten mal seit mehreren Wochen zeigte er sich in seiner normalen Bekleidung. Eine schwarze, etwas schlabbrige Hose, die aussah, als käme sie aus dem Süden, und ein weißes, leichtes Hemd mit Kragen bedeckte nun den schmächtigen Körper. Zuletzt setzte er sich noch seine Augengläser auf und ließ sie einmal kurz in der sonne aufblitzen, bevor er sein Zimmer verließ. Er suchte das Refektorium, wo er seinen hunger und seinen Durst stillen wolte, dieses mal jedoch mit Milch oder Wasser, oder einem anderen getränk. Hauptsache kein Alkohol, mehr verlangte er gar nicht.
Es dauerte zwar eine Zeit, aber irgendwann fand er den Speisesaal, wo er ohne zu zögern platz nahm und nach kurzem Überlegen rief er in den Raum.

Ein Glas Wasser und ein paar belegte Brote bitte. Mehr will ich gar nicht.
Host schloss die Augen, um noch ein wenig vor sich hin zu träumen, bis die Mahlzeit serviert würde, doch als er sie nach wenigen Sekunden nochmal öffnete, stand bereits alles auf dem Tisch.
Etwas verdutzt sah sich der Wanderer um, doch er konnte niemanden entdecken. Das so etwas möglich war...man lernt wirklich nie aus.
Nun gut, dann wohl bekomm's, sagte er zu sich selbst und er ließ es sich schmecken.
Mal sehen, vielleicht würde er nicht gleich heute abreißen...
10.03.2004, 15:06 #350
sphero
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Ob Trübsaal half? Nein, da war sich Ion sicher. Den Wunsch heute schon früh zu Bett zu gehen, versank im inneren seines Körpers und im nächsten Augenblick stand er wieder auf seinen zwei gesunden Beinen. Wenn sein Lehrmeister nicht mehr die Kraft und Zeit hatte ihn auszubilden, dann musste er es sich eben alleine beibringen, so dachte der Novize. Nun war Ion wieder voller Tatendrang, bereit alles nur Mögliche dafür zu tun, das er noch besser wurde in der Disziplin. Der Novize wusste auch schon, wie es weiter gehen sollte, dort, wo es auch angefangen hatte – in der Bibliothek des Kastells.
Schnur stracks rannte er die Treppen des Gemäuers herunter. Sein Schatten wurde von den zahlreichen Fackel, die an der Wand befestigt waren, mal größer und kleiner. Ein paar Novizen des Glaubens Beliars kamen ihm entgegen, als Ion um eine Ecke schweifte. Nur Glück das er schnelle Reflexe sein eigen nennen konnte und somit geschickt ausweichen und sich vor dem Zusammenprall mit den anderen retten konnte.
Gleich darauf hatte er den Büchersaal erreicht, mehrere Magier und auch Novizen versammelten sich an den Buchständern oder im hellen Schein der Fackeln an den Wänden und auf den Tischen. Ion liebte diese Bibliothek, das Wissensangebot war mehr als einzigartig und man fand immer das, was man auch suchte.
Der Novize Innos wusste auch schon genau, wo er fündig werden würde. Zielstrebig ging er auf ein Regal, was in den hinteren Ecke stand zu. Auf den Weg dorthin, sah er in seinen Augenwinkeln einen Magier, der ihm sehr bekannt vorkam. Ion grübelte tief in seinem Gedächtnis, wo hatte er diesen Mann schon einmal gesehen? Er kam einfach nicht darauf und so nahm er seinen schnellen Schritt wieder auf und holte schließlich zwei Bücher über aus dem hohen Regal, welches beim genauen hinsehen mit einer dicken Staubschicht belegt war. Auf den Bändern war zum einen „Der Gebrauch mit dem Stab“ und zum anderen „Fortgeschrittene Techniken des Stabkampfes“ zu lesen. >>Na wenn das kein guter Griff war!<<, sprach er begeistert mit sich selbst. Nach abpusten der dicken Schinken suchte er sich einen geeigneten Leseständer und fand, trotz das die Bibliothek recht gefüllt war, einen gleich in seiner Nähe.
Ion verlor keine Zeit und begann, nachdem er das erste Buch vorsichtig geöffnet hatte mit dem Lesen. Doch irgendwie ließ ihn der neubekannte Mann in der Ecke keine Ruhe. Wer war das doch gleich noch einmal? Der Novize sah nun gänzlich vom Buch weg und musterte den Mann, bis es ihm schließlich wie Schuppen von den Augen fiel. Erkannt durch den Kampfstab, den der Magier neben sich stehen hatte. Es war Horaxedus, damaliger Schüler von Zavalon. Bei diesem Gedanken hellte sich das Gesicht des Innoslers weiter und weiter auf. Ohne weiter auf seine Bücher zu achten, klappte er diese zu und näherte sich nun dem ehemaligen Schüler.
Dieser schien nun auch die zielgerichtete Bewegung von Ion zu bemerken und sag zu ihm auf. >>Ehm ja, hallo erst einmal, ich bin Ion, aus dem Kloster Innos. Vielleicht kennst du mich ja noch, wir...<<, >>Ahja, natürlich du bist Zavalons Schüler gewesen, ja klar kann ich mich noch an dich erinnern. Komm setz dich!<< Diese Aufforderung ließ sich Ion nicht zweimal sagen und nahm gleich neben Horaxedus Platz.
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