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[GM] Palast der Tenebri
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03.04.2004, 23:31 #76
Bloodflowers
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Bloody und Nienor hatten das Schwert einwandfrei als das von Blutfeuer identifiziert, wobei den Banditen fast der Schlag traf. Der Treibsand... das Schwert... da kamen üble Gedanken auf.
Was ist wenn sie...
Bloody schüttelte den Kopf und probierte die Gedanken zu verdrängen. Das konnte eigentlich nicht sein, wenn sowas Bloody passiert wäre, dann wärs nachvollziehbar. Aber die Amazone, die sich normalerweise zu wehren wusste und auf kaum etwas hereinfiel?

Der Bandit stand wie alle anderen ratlos in der Nähe der Treibsandfläche und wagte kaum näher heran zu treten. Was wäre wenn er da irgendein Überbleibsel von Blutfeuer finden würde? Nein das wäre zuviel, den Anblick könnte er nicht ertragen.
"Entschuldigt mich bitte..." flüsterte Bloody und wanderte stumm davon. Es waren schliesslich noch Banditenkollgen anwesend, vor denen konnte man sich als ernsthafter Vorzeigebandit nicht einfach so gehen lassen und in Tränen ausbrechen.

Bloody wanderte langsam wieder zurück zur Ruine und fühlte sich... erschöpft und leer. Fast so als wäre er selber tot. Zumindest aber war ein wundervoller Teil von ihm gegangen! ...
03.04.2004, 23:57 #77
blutfeuer
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dieser sand, der sie eingeatmet hatte wie ein tiefer see, drang sofort von allen seiten in ihren körper. als sie das licht der sterne über sich verschwinden sah und sie anstelle von luft nur noch sand in den lungen spürte, hatte sie auch aufgehört zu kämpfen. das schwert lag eh oben und den bogen hatte sie auf dem rücken. das einzige, was beim sterben wirklich störte, war der gedanke an die freunde oben und diese ekelhaften tentakeln, die sich unter die rüstung schoben, in ihren mund reinschnüffelten, brust, po und bauch befummelten und auch sonst ziemlich indiskret waren.

"ich krieg gleich das kotzen, wenn die weiter an mir rumfummeln. wenn schon sterben, dann doch bitte wie ein held und nicht befummelt von widerlichen sandarmen."

trotz der knappen luft und der sehr eingeengenden umarmung des sandes, versuchte sie was sie konnte, um dieses eklige gewürm loszuwerden und plötzlich war auch wieder die stimme da, die sie oben verspottet hatte.

"was zappelst du eigentlich so?"

"ich zapple nicht, ich sterbe. aber eine blutfeuer läßt sich auch im tod nicht von irgendwelchen sandgeistern betatschen. nehmt gefälligst eure griffel weg und gönnt mir den heldentod."

"wieso denn den tod?"

"haaahaaa, weil ich keine luft mehr kriege?"

"wer braucht schon luft"

"na die menschen zum beispiel?"

"das ist albern. wart mal, gleich bist du ein geist, dann brauchst du die alberne luft nicht mehr. es ist schön, ein sandgeist zu sein und mir hat dein lied gefallen."

"mein lied? was denn für ein lied?"

"na das mit dem tod. singst du es noch mal für mich?"

"woher kennst du denn das lied?"

"wir sind überall. wir waren auch in ironia. ich sag dir ja, du würdest gut zu uns passen. wir sind überall, sogar im kerker bei dir und bloody waren wir."

"das ist nicht wahr! wie macht ihr das, ich hab euch noch nie gesehn?"

"wir sind geister, uns sieht man nicht. wir sind überall, wo es sand gibt. nun sing schon!"

"nun komm, du bittrer heißer tod
ich fürcht dich nicht, ich fürcht dich nicht
stopf mir die erde in den schlund
und füll mit sand mir meinen mund
und färbt die welt sich heut so rot
du schreckst mich nicht
ich weine nicht.

nun komm du bittrer, heißer tod
ich weine nicht, ich weine nicht
hier komme ich, reich mir die hand
die letzte nacht kommt übers land
und fällst du mich im abendrot
ich fürcht dich nicht
ich weine nicht

nun komm du bittrer, heißer tod
ich weine nicht, ich weine nicht
und fürchten werde ich dich nicht
mag sein ich sterbe oder nicht
mein mein herz ist heiß, mein blut so rot
ich fürcht mich nicht
du schreckst mich nicht


"du kannst sehr schön singen. das ist ein stolzes lied."

"jaja, es würde besser klingen, wenn ich luft in den lungen hätte."

"du magst nicht zu uns kommen?"

"mir fehlen meine freunde"

"soll ich sie zu dir bringen?"

"ach nein, lass mal, ich glaub, ich werd sie lieber mal als geist besuchen. später, wenn ich eine bin. warum kann ich eigentlich immer noch sprechen?"

"ich habs mir anders überlegt, du bist lustig, ich will dich noch eine weile beobachten, ich bring dich wieder nach oben."

"wieso das denn? ich dachte, du willst mich umbringen? ich dachte eigentlich, ich seh gleich noch diesen ominösen palast, der soll doch unter der erde sein?"

"über den palast gebiete ich nicht, aber ich kann dir etwas geben."

blutfeuer spürte, wie ihr etwas in die hand gedrückt wurde. dann spürte sie plötzlich wieder wind in den haaren und zuckte bei einem gewaltigen blitz zusammen. sie riss die augen auf und sah den drohenden himmel über sich. dann sog sie die süße nachtluft ein.

das war ja ein blöder traum gewesen.
04.04.2004, 00:11 #78
Bloodflowers
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"Wer keucht denn da? Moment mal... das kommt mir bekannt vor..."
Aber das konnte nicht sein. Nein das ging nicht. Blutfeuer war doch...

Bloody wusste nun garnicht mehr was er glauben sollte oder nicht. Er spähte über die Mauer der Ruine und entdeckte, auf einer Düne liegend, eine Gestalt die nach Luft rang. So von der Silhouette her könnte sie es sein. Das beste Mittel gegen die Ungewissheit war selber nachzuschauen. Er sprang über die Mauerreste und erklomm die Düne. Und dort lag sie im Mondlicht... seine kleine Amazone!

"Du lebst? Oder bist du... du weisst schon... ein Geist oder sowas?" daran hatte Bloody noch garnicht gedacht. Doch der Gedanke an eine Geisteramazone brachte den Banditen völlig durcheinander. Er vergaß sogar das sie ja schon atmete und folglich kein Geist sein konnte. Apropo, gab es auch eine weibliche Form von Geist? Wenn ja wie lautete die, etwa Geistin oder so ähnlich? ...
04.04.2004, 00:21 #79
blutfeuer
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"was glotzt du denn so? noch nie ne schlafende amazone gesehn? du hast so geschnarcht, da hab ich mich ein bissel weiter weggelegt. und warum kommst du mir hinterher gelaufen? kann man nicht mal alleine sein?"

im selben moment kam laut trötend und kreischend der heftig mit den flügeln schlagende wuschel durch die ruinen geflitzt und warf sich der amazone in die arme. als außenstehender hätte man sicher gemeint, der vogel knutschte die amazone zu boden.

"he, nun ist ja gut, ich will noch ne weile leben!"

blutfeuer wunderte sich nun doch. nicht nur darüber, dass sie den ganzen mund voller sand hatte, nein auch über den vielen sand, der unter ihrer rüstung piekte. wo kam der denn her? sie hatte doch bloß einen blöden traum gehabt?

"dreh dich mal um bloody, ich muss mal meine klamotten ausschütteln. kannst gleich wieder gucken."

blutfeuer lüftete alle öffnungen und versuchte sich vom sand zu befreien. schnell schlüpfte sie aus der drachenrüstung und schüttelte sie heftig aus. dann legte sie die teile ins gepäck, dass wuschel auf dem rücken trug und schlüpfte schnell in die unauffällige braune lederrüstung. das drachenzeug war eindeutig unpraktisch, ließ zu viel sand an den körper.

"kannst wieder gucken. gehn wir jetzt wieder zu den anderen?"

ohne darauf zu achten, hatte sie beim säubern ihrer kleidung einen kleinen weißen stein in die tasche gesteckt und sofort vergessen.
04.04.2004, 00:29 #80
Bloodflowers
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"Du fragst warum ich so blöd gucke? Wir haben dein Schwert an einem Treibsandfeld gefunden. Weisst du was ich mir für Sorgen gemacht hab, wie konnte das passieren?" fragte der Bandit vorwurfsvoll und drehte sich nach dem die Amazone das Zeichen gegeben hatte wieder um.
"Ja lass uns zu den andern gehen, aber erzähl mal genau was eigentlich passiert ist!" ...
04.04.2004, 00:34 #81
blutfeuer
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"was soll denn passiert sein, ich hab einfach nen ruhigen platz zum schlafen gesucht. du hast geschnarcht, wuschel hat gesabbert und ich kann mein schwert nicht verloren haben, ich hab es bei dir liegen lassen, damit du nicht merkst, dass ich weg bin."

blutfeuer war felsenfest davon überzeugt, dass es noch immer die selbe nacht war und jetzt, nach längerem nachdenken, war sie wirklich der meinung, der sandgeist wäre eine traumgestalt gewesen. solche sachen erlebt man schließlich nicht, wie sie in ihrm kopf waren.

blutfeuer schüttelte ihre dunkle haarpracht, so dass der sand nach allen seiten spritzte und stolzierte mit wuschel in eine richtung, in der sie die anderen vermutete.
04.04.2004, 00:38 #82
Bloodflowers
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"War ja klar... die ach so stolze Amazone steckt nie in ernsten Schwierigkeiten!" schimpfte Bloody und lief hinter ihr her. Da machte man sich Sorgen um das Wohl dieser Frau und was tat sie? Sie meinte einfach das nichts passiert wäre.
"Das kann aber nicht sein so wie du dir das erklärst... denn nicht ich habe dein Schwert gefunden sondern Sergio!" nein, Bloody kannte sie lange genug um zu wissen das da was nicht stimmte. Und in seinen Augen war sie es ihm schuldig zu erklären was passiert war. ...
04.04.2004, 00:45 #83
Sergio
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Sergio hatte Bloody beobachtet, wie er in Richtung der Ruine, in der sie genächtigt hatten, davongegangen war. Die Reise hierher schien ein einziges Fiasko zu sein. Erst wären alle beinahe an der Gruppe Beißer und der glühenden Sonne zu Grunde gegangen und jetzt war auch noch Blutfeuer verschwunden. Aber das war sie vermutlich gar nicht. Vielmehr war sie nun... tot. Der Bandit fühlte sich schuldig. Er hatte die Schatzsuche veranlasst. Er hatte die Gruppe ins Verderben geführt. Er war verantwortlich für den Tod der Amazone. Dank ihm würden sie wahrscheinlich nie wieder Khorinis erblicken.

Traurig und wütend zugleich hielt er noch immer Blutfeuers Waffe in der Hand und betrachtete sie. Das Schwert funkelte im Mondlicht und hatte nun keinen Besitzer mehr. Was für ein Schlamassel, bestimmt würde das, was einen geholt hatte, bald alle holen. Und allein daran war Sergio schuld. Er konnte es sich einfach nicht verzeihen.

Ohne es zu merken war Sergio den Weg gelaufen, auf dem auch Bloody eben verschwunden war. Er blickte jetzt stur geradeaus und konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Doch... was war das? War das etwa Blutfeuer? Nein, das konnte nicht sein. Sicher nur ein Trugbild. Aber sie bewegte sich und daneben lief Bloody. Nein... das war kein Trugbild. Es war tatsächlich die Amazone, und der Scavenger war auch dabei!

Sergio rannte plötzlich auf die beiden zu. „Blutfeuer! Du lebst! Ich dachte, die Wüste hätte dich geholt! Ein Glück, dass du wieder da bist!“, rief er laut... Vielleicht war ja doch noch alles gut...
04.04.2004, 12:34 #84
Claw
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"Zäher als Schmoks Steaks." meinte Claw lachend, als Sergio bemerkte, dass Blutfeuer erschienen war. Lebendig. Blutfeuer liess sich aber nichts anmerken, rein gar nichts. Zäh behauptete sie, ihr wäre nichts passiert, sondern sie hätte nur am Treibsand geschlafen.
"Naja, vielleicht sagt sie es uns ja irgendwann..." meinte Claw im Vorbeigehen zu Bloody, der nicht als Einzigster Blutfeuer die Story nicht glaubte.
"Also, Kommandant Sergio. Wie sollen wir weiter verfahren ? Wo ist der Tempel ?" fragte Claw dann den Banditen mit der Karte.
"Wäre gut, wenn du es wüsstest. Ein Sandsturm zieht auf. Sieh die Wolken und dort in der Wüste die Sandverwehungen... das wird ungemütlich, wenn wir keinen Schutz haben. Und da wäre der Tempel gerade recht." meinte Claw und sah hinab zu dem Sturm im Tal, der näher kam.
"Sie reissen den Wanderern das Fleisch von den Knochen..." dachte Claw und rief sich die Worte von Mama zurück in den Kopf.
04.04.2004, 16:43 #85
Sergio
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Endlich waren sie wieder vollzählig. Blutfeuer war am Leben und tat so als sei nichts gewesen. Na, dann konnte es ja weitergehen.
Claw drängelte schon, endlich den Palast zu finden und Sergio antwortete nur: „Erstens, nenn mich nicht Kommandant. Zweitens, es ist kein Tempel. Drittens, wir gehen ja schon!“
Damit ging der Bandit voran und die anderen folgten ihm. Sie liefen weiter durch die zahllosen Ruinen und langsam nahm der Wind zu und wirbelte immer mehr Sand auf.

Irgendwann war in der Ferne ein riesiger, breiter Felsen zu sehen, der sich nahtlos in die Umgebung einfügte. Die Wanderer waren nun schon in der Mitte der Ruinenstadt angelangt, in allen Richtungen konnte man nur Ruinen ausmachen. Als sie schon ganz nah an dem Felsen waren, konnte Sergio so etwas wie einen Eingang ausmachen. Ein riesiger Torflügel türmte sich vor ihnen auf, doch der andere war herausgebrochen und lag zertrümmert im Sand. Hinter dem halb offenen Tor war nichts zu sehen, denn dort war es stockfinster.

Sergio trat als erster heran und blickte in die Finsternis. Nichts konnte er erkennen. Doch plötzlich kam ein eiskalter Windhauch aus dem Inneren des Palastes und ihm lief ein eiskalter Schauer über den Rücken. Merkwürdig...

Der Bandit erhob das Wort: „So, ich denke, das ist der Palast. Wir werden uns da drinnen jetzt mal umsehen. Dazu brauchen wir wohl Fackeln, sonst sehen wir ja nichts. Wer geht vor?“
04.04.2004, 18:47 #86
Bloodflowers
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"Ich gehe vor!" meinte Bloodflowers und kramte eine von Mama's Fackeln aus seinem Umhängebeutel. Und das obwohl er normalerweise ein kleiner Hasenfuß war. Aber wer sollte das sonst machen? Am besten war es eben immer wenn der entbehrlichste vorging, so hatte man es jedenfalls an der leeschen Banditenakadamie und durch zahlreiche Abenteuer gelernt.

Die Fackel wurde entzündet und Bloody atmete noch einmal tief durch, bevor er als erster in die Dunkelheit eintrat.
Wäre es jetzt völlig unklug wenn er sich einen Traumruf zur Beruhigung der angespannten Nerven anzünden würde? Wahrscheinlich schon, aber darauf war doch ge********. Schnell kramte Bloody in seinem Beutel und holte einen hervor, dank der Fackel war das Kraut auch schnell angezündet.

Nun ging es weiter.
"Sei tapfer kleiner Bandit!" sprach ihm Adanos noch Mut zu woraufhin sich Bloody zu einem:
"Danke Adanos, das werde ich sein!" hinreißen ließ. Dieser Ausspruch blieb natürlich nicht unbemerkt.
Aber zum Glück fragte keiner weiter nach, Bloody hätte es eh nicht erklären können.

Langsam schlich er einen Gang entlang und nach einiger Zeit stellte er fest:
"Leute, der Fackelschein erreicht auf einmal keine Wand mehr. Sieht so aus als wäre hier eine Halle oder ein grosser Raum." Der Bandit blieb stehen und wartete auf die Nachzügler die ein paar Meter hinter ihm sein müssten. ...
04.04.2004, 19:14 #87
blutfeuer
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"ja, warum läßt du mich auch nicht mitkommen. guck doch mal, was ich für eine fackel habe. die läßt dieser häßliche gruslige wind nicht die ganzen zeit flackern und tanzen. ein schönes, magisches und nicht auspustbares flämmchen, guck mal, mein bloody."

blutfeuer breitete die hände aus und eine strahlende hellblaue kugel schwebte langsam nach oben. sie warf ein ruhiges und gleichmäßiges licht in die gegend und erhellte einen gigantischen saal.

"boah, der kommandant hat recht. das ist wirklich so was wie ein palast. aber vielleicht auch nicht? vielleicht ist das eine totenhalle? seht doch mal die vielen gerippe auf dem boden."

die gefährten hatten sich schon die ganze zeit bemüht, nicht unbedingt auf die bleichen gebeine derer zu treten, die hier gestorben waren.

"das uss eine leichenhalle sein. wenn sie das nicht wäre, hätte doch irgendwer diese vielen toten bestattet."

blutfeuer sprach instinktiv ganz leise.
04.04.2004, 19:36 #88
Errol
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Zügig schlich sich Errol zu Bloody vor, der hatte ihn schon auf dem letzten Abenteuer gut beschü... nein, unterstützen können. Immerhin hatte er, Errol der Große, das böse Monster mit nur einem Schlag besiegt und der Bandit hatte nur wenig Anteil an diesem Ruhm gehabt.
Immer wieder zuckte Errol unter dem Knacken der zerbrechenden Knochen, über die er lief zusammen. Unbehagend schluckend versuchte er dem durchdringenden Blick der Totenschädel zu entgehen. Doch, so verhielt sich doch kein wahrer Held und Auserwählter des Staubsaugers. Also beschäftigte sich der Milizsoldat damit, Bloody mit dummen Witzen zu nerven.
„Duu, Bloody, kennst du den schon? Aaalso, Treffen sich zwei Jäger im Wald. Beide tot.
Gniaaaahahaha!!! Isser nich’ gut!?“ meinte Errol prustend, er konnte sich kaum mehr auf den Beinen halten, so lustig fand er den Witz. Zufrieden tätschelte Errol’s dritte Hand ihm auf die Schulter. Er war eben schon ein Meister der Unterhaltung.
04.04.2004, 20:06 #89
Sergio
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Der mutige Bloody hatte sich freiwillig gemeldet, den Kundschafter zu spielen, der bei eventuellen Gefahren als Erster dran glauben durfte. Er trat zuerst in die Finsternis und ging mit leuchtendem Beispiel voran. Alle anderen folgten ihm in gebührendem Abstand.
Schließlich verlor sich der Fackelschein in einem großen Raum und Bloody blieb erstmal stehen.
Sergio trat ebenfalls in den Raum. „Irgendwie ist mir das gar nicht geheuer. Warum sind die denn alle tot?“, meinte er angesichts der ganzen Skelette und Knochen, die hier verstreut waren. Er hielt seine Fackel über den Boden. Im Fackelschein spiegelten sich alte Waffen und Ausrüstungsgegenstände. Schilde, Helme, uralte zerbrochene Pfeile, kaputte Armbrüste, alles lag herum. „Hier muss irgendwas passiert sein. Sieht aus, als hätte hier mal ein Kampf stattgefunden. Wohl der letzte... Aber... wer war dann der Angreifer?“ Auf seine Überlegungen kam keine Antwort. Anscheinend wussten die anderen auch keine Antwort.

Der Bandit tastete ein kleines Stück weit die Wände ab. Raues, aber sehr fein gearbeitetes Gestein war es, und Bilder waren in den Stein gemeißelt. Auf ihnen waren nur Abbildungen von Waffen aller Art, die nichts zu sagen hatten. Wohl nur Bilder.
„Lasst uns lieber weitergehen!“, sagte er laut. Wohl etwas zu laut. Denn ein gewaltiges Echo erklang. Sein Klang setzte sich bis in die letzten Winkel der Halle fort und verhallte nur langsam. Sergio hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und bereute bitter, dass er nicht leise gesprochen hatte. Hoffentlich wurde jetzt niemand (oder nichts?) aufgeschreckt.

Vorsichtig gingen sie weiter durch den Raum und nach einiger Zeit kamen sie an eine Treppe. Sie war breit und aus Stein gehauen. Sie führte nach unten und war in der Finsternis kaum zu erkennen. Bloody setzte den ersten Fuß auf die Treppe und Sergio stieg neben ihm die Stufen hinunter. Wo diese Treppe wohl hinführte?
04.04.2004, 20:18 #90
Bloodflowers
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Auf den ersten Stufen der Treppe lagen auch noch ein paar Knochen und erst jetzt hatte Bloody(der Traumruf war Schuld) mitgekriegt das hier überhaupt im ganzen Raum Knochen lagen. Er schaute zu Boden und rief dann:
"Adanos sei dank, Knochen..." was alle anderen ungläubig fragend dreinblicken ließ.
Bloody zuckte mit den Schultern und meinte:
"Naja... vorhin beim Laufen hab ich schon befürchtet ich hab nen Knieschaden oder so, dauernd das Geknacke." grinste er entschuldigend und lief dann weiter die Treppe vorraus.
"Blutfeuer, komm mal zu uns nach vorne... hier können wir die Lichtkugel besser gebrauchen!" ...
04.04.2004, 20:35 #91
blutfeuer
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blutfeuer hatte sich mit dem gedanken getröstet, dass gerippe besser waren als frische tote. das wäre sicher erheblich anstrengender beim laufen gewesen. außerdem stand hier kein gerippe auf und hatte plötzlich ein schwert in der hand, das war auch vorteilhaft.

die ersten stufen der treppe waren noch von knochen übersäht, aber dann wurde die treppe freier und es wurde auch seh schnell kälter. bloodys fackel flackerte noch einmal heftig und dann erlosch sie.

"das ist ein scharfer wind, der uns da entgegenbläst. sollte uns das zu denken geben?"

blutfeuer verlieh der lichtkugel noch mehr kraft und fasste wuschel am zügel. dem vogel gefiel die treppe genauso wenig wie den menschen, aber die hatten wenigstens ein ziel: ruhm und reichtum. ein vogel kannte so was alles nicht. der kannte nur eines: fressen und nicht gefressen werden; na und blutfeuer beschützen.
04.04.2004, 21:15 #92
Sergio
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Dank dem Wind erloschen jetzt auch noch alle Fackeln. Sergios begann ebenfalls zu flackern und erlosch dann völlig. Einzig Blutfeuers Lichtkugel spendete noch Licht und warf einen geisterhaften Schein auf die Treppenstufen, die voraus lagen.

Lange Zeit stiegen die Gefährten immer mehr Stufen hinab und der Luftzug nahm sogar etwas zu. Schließlich endeten die unzähligen Stufen in einem neuen großen Raum. Hier waren keine Skelette und der Boden war gefliest. Ein paar steinerne Säulen standen im Raum und führten geradeaus. Dahinter lag ein neuer düsterer Gang. Sie traten hinein.
Die Lichtkugel gab den Blick auf unzählige Runen an der Wand frei. Sergio sah sich die Zeichen genauer an, doch konnte er damit nichts anfangen. Kleine Bilder waren außerdem in den Stein gemeißelt und unbekannte Schriftzeichen prangten überall. Doch niemand vermochte sie zu lesen. „Hoffentlich steht da nichts Wichtiges...“, meinte der Bandit.

Am Ende dieses Ganges war eine kleine hölzerne Tür. Da es hier wohl nichts Wichtiges gab, öffneten sie die Tür und traten hinaus. Wieder war alles stockduster, doch die Lichtkugel erhellte wieder einmal alles. Der Raum war wohl eine Art Kreuzung, denn ein Gang führte geradeaus und zwei weitere führten jeweils nach links und nach rechts. Jetzt hing der Erfolg der Expedition davon ab, dass der richtige Gang gewählt wurde. „Was schlagt ihr vor, welchen Weg wir nehmen sollen? Die Karte hier zeigt natürlich nur den Weg zum Palast und nicht wie es hier drinnen aussieht. Also, was meint ihr?, wandte Sergio sich an die anderen.
04.04.2004, 21:33 #93
Bloodflowers
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"Hm..." antwortete Bloody als erster und auch noch sehr ausführlich und aussagekräftig.
"Ich würde sagen, wir teilen uns auf und finden einfach heraus welcher Gang der richtige ist." Bloody zählte schnell mal eben durch.
Da wären also Bloody, Claw, Carras, Errol, Nienor, Sergio, Blutfeuer und Wuschel.
"Drei Gänge, hm wie teilen wir da? Am besten in zwei Dreier- und eine Zweiergruppe, aber vorher sollten wir rasten. Was meinen sie dazu Herr Serschet?"
Doch dieser lehnte dies ab, er wollte ja das sie sich für einen Gang entscheiden würden. Wer wusste denn was hier unten noch so lauerte?

"Also gut..." fasste Bloody noch einmal zusammen "... wir entscheiden uns für einen Gang, aber für welchen?"
"Na was sagt dir denn dein Verstand Bloody?" fragte Blutfeuer.
"Na das wir den Linken nehmen sollten, ganz klar!"
"Wir nehmen den Rechten!" bestimmte die Amazone und stiefelte voran. Bloody hatte gar keine Zeit ihr für diese Frechheit eine Kopfnuss zu verpassen.
"Du bist zu frech, weisst du das? Irgendwann ist es soweit und ich rede nie wieder ein Wort mit dir!" brüllte er ihr noch hinterher und wanderte dann, inmitten der anderen, hinter der Amazone her.

"Sag mal Errol, kennste den schon ?" ...
04.04.2004, 22:30 #94
Sergio
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Blutfeuer hatte allen die schwierige Entscheidung abgenommen und stiefelte nun voraus durch den Gang. Zunehmend verbreiterten sich hier die Wände und die Decke wurde höher. Geisterhaft beleuchtete die magische Lichtkugel den Boden und die Wände. Immer noch waren überall unbekannte Runen und Zeichen eingemeißelt.
Der Gang wollte und wollte nicht enden, doch schließlich kamen sie an ein großes, dunkles Tor. Der Windzug war nun sehr stark und fast hätte man frösteln können. Das eiserne Tor war verschlossen und kein Öffnungsmechanismus war zu sehen. Vorsichtig tastete Sergio die Wände ab und plötzlich entdeckte er einen kleinen, hölzernen Hebel in der Wand. „Blutfeuer, Licht!“, sagte er und das Licht kam. Es war tatsächlich ein Hebel, doch der Bandit wusste nicht, ob er daran ziehen sollte.
Wuschel kam neugierig heran und beschnupperte den Hebel. Und womit keiner gerechnet hatte: Der Vogel packte den Hebel mit dem Maul und zog wild daran. Und jetzt klappte er nach unten. Ein lautes Quietschen und Knarren setzte ein und mit einem Mal schwangen die beiden Türflügel nach außen.

Ein gleißendes Licht kam ihnen aus dem nächsten Raum entgegen und als sie hinaustraten, waren sie im ersten Moment völlig geblendet. Doch was dann alle Augen erblickten, war wohl mehr als genug. Der ganze Raum war von einem goldenen Schein ausgefüllt. Dies musste tatsächlich die Schatzkammer sein, denn wahre Goldmassen türmten sich vor ihnen auf. Edelsteine, Goldstücke, Perlenketten, Schatztruhen, golden verzierte Gegenstände, alles wertvolle dieser Welt schien hier zu lagern. Weit oben an der Decke kam aus einigen Schächten helles Licht und auch der Wind kam von dort oben. Durch diese Schächte sollte wohl das Licht hier hereinkommen und die Lüftung erfolgen.

Sergio konnte nicht anders und stürmte freudig die große, weit ausladende Treppe hinunter, die im Schein des Goldes weiß schimmerte. Unten angekommen zerrte er einen großen Sack (bei „Mama“ erstanden) aus dem Mantel und begann, sämtliche Reichtümer, die er erhaschen konnte, dort hineinzustopfen. Was die andren taten, wusste und bemerkte er natürlich nicht, so begeistert war er von dem gewaltigen Schatz.

Nach einigen Minuten fleißigen Einsackens war er schon ziemlich weit durch den Raum gekommen und der Sack war bereits prall gefüllt und wurde immer schwerer. Da plötzlich stieg ihm ein süßlicher Geruch in die Nase. Zuerst nur ganz leicht, doch dann wurde der Geruch immer intensiver.
Sergio bemerkte plötzlich, wie ihm ganz schummrig wurde und sein Verstand wurde immer vernebelter. Dann versagten seine Beine und er merkte nur noch, wie er hinstürzte und den Sack fallen ließ. Schließlich wurde ihm schwarz vor Augen...
04.04.2004, 22:44 #95
Nienor
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Schon beim Betreten des von Blutfeuer Totenhalle genannten Saales umschlich Nienor ein mulmuges Gefühl. Es war nicht die Angst, die ihr Herz verkrampfte, mehr eine Art Vorsicht, ein Instinkt aus ihrem Innersten, der ihr Mißtrauen diesem Ort gegenüber wachrüttelte und dafür sorgte, daß es nicht wieder einschlief.
»Dies ist keine Grablege, keine Leichenhalle«, waren Nienors düstere Worte gewesen. »Hier hat ein Kampf stattgefunden, hier hat die Besatzung dieses Palastes ihren letzten Kampf gegen einen uns unbekannten Feind ausgefochten. Und da ihre Gebeine niemand weggeschafft hat, werden sie diesen Kampf wohl verloren haben.«
Niemand antwortete auf diese Worte, jeder hing schweigend seinen eigenen Gedanken nach. Vorsichtig überschritt die junge Kriegerin die alten, schon halb vermoderten Knochen, um die Ruhe der Toten nicht zu stören. Andere waren nicht so vorsichtig. Das Knacksen von zertretenen Gerippen hallte im Saale wider. Nienor kniff mißbilligend die Lippen aufeinander.
Unheilschwanger leuchtete Blutfeuers magisches Licht auf, kalt und Grausam erhellte es die Szenerie, in der wild durcheinander gewürfelt die Knochen vieler Menschen lagen. So wie sie gefallen waren im Kampf, so langen sie noch da. Das magische Licht flackerte nicht, wie das von Fackeln. Es hatte auch eine viel größere Reichweite. Weit fiel der Schein in den Saal hinein und das Wechselspiel von Licht und Schatten änderte sich nur mit der Bewegung Blutfeuers. Eine Reihe großer Kandelaber, eiserener Fackelhalter warf ihre Schatten, langgezogen und schmal. Wie die Gnomone von Sonnenuhren wanderten ihre Silouetten auf dem Boden entlang, als wollten sie den Verlauf eines Tages am sich stetig wechselnden Sonnenstand sichtbar machen - nur war hier die Sonne die magische Lichtkugel und die sich alle gleich bewegenden Schatten erzeugten nur ein unheimliches Gefühl bei den Beobachtern, das manche durch das Erzählen von lustigen Zoten zu verdrängen versuchten.
Die Gruppe erreichte eine Treppe und stieg die Stufen hinab, froh, die schreckliche Halle durchquert zu haben. Die wahllos verstreuten Skelettteile hörten auch auf und die Gedanken der Abenteurer wurden wieder freier. Doch am ende Der Treppe und des sich anschließenden Ganges war guter Rat teuer: Die Gruppe stand in einem Raum, von dem drei neue Gänge abzweigten. Wolang nun? Blutfeuer entschied diese Frage auf die ihr ganz eigene, unbekümmerte Art und alle folgten ihr. Schließlich war sie vor einigen Stunden auch wieder aufgetaucht, als viele sie schon für entgültig verschollen oder gar tot hielten. Die Amazone wußte schon auf sich aufzupassen. Nienor folgte der Gruppe, schloß sie ab. In ihrer glänzenden Rüstung spiegelte sich ein Abglanz des magischen Lichtes an der Spitze der Gruppe wider. Weiß leuchteten die feinen Linien, die die Muster bildeten auf. Hin und wieder glitzerte auch ihr Schwert, daß im Moment unbenutzt in seiner Scheide ruhte, auf und schickte ein kurzes Funkeln durch die Düsternis der ewigen Nacht, die in diesen Gängen, tief unter der Erde, herrschte.
04.04.2004, 22:55 #96
Nienor
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Plötzlich war der Gang zu Ende. Ein Tor versperrte die Sicht, doch die erneute Ratlosigkeit war nur von kurzer Dauer. Wuschel, der Vogel der Amazone, der mindestens ebenso vorlaut wie sie war, löste das Problem auf seine Weise, indem er den Öffnungsmechanismus betätigte und die sich dadurch öffnenden Torflügel den Blick auf eine sich tief unter der Erde befindliche gefüllte Schatzkammer freigaben. Sergio stürmte sofort los, um sich einen Sack vol lGold zu füllen. Nienor zögerte. Was sollte sie mit diesen Dingen? Wollte sie sie durch die Wüste zurückschleppen? In Drakia aufhäufen? Nein, hier in diesem Raum fand sie nicht, was sie suchte, weswegen sie aufgebrochen war. Die Bewohner des Palastes waren tot, schon lange, wie die verblichenen Knochen in der großen Eingangshalle gezeigt hatten. Was sie finden könnte, wären höchstens Hinterlassenschaften. Doch wo sollte sie danach suchen? Auch wenn ihr diese Schatzkammer mit all ihren blinkeden Schätzen nicht geeignet für einen Ort erschien, an dem Wissen gehortet wurde, so wußte sie doch andererseits auch keinen anderen Ort, an dem sie suchen sollte. Allein wollte sie auf keinen Fall durch die dunklen, verlassenen Gänge streifen. Daß sich die Gruppe zerstreute, fehlte noch.
So setzte sich die Kriegerin seufzend auf die Stufen, die zur Schatzkammer führten, lehnte sich an das geöffnete Tor und schaute den anderen zu, wie sie die Schatzkammer erforschten.
Sergio, der als erster losgerannt war, strauchelte plötzlich und fiel hin. Zuerst glaubte Nienor, er sei nur unter dem Gewicht seiner zusammengerafften Schätze gestolpert, doch als er sich nicht mehr regte, kam sie zu der Überzeugung, daß es wohl doch etwas ernsteres war. Schnell eilte Nienor ihm zu Hilfe und versuchte, ihm etwas Wasser einzuflößen. Doch ohne Erfolg.
»Irgendetwas ist mit Sergio. Ich weiß nicht, was. Er ist plötzlich zusammengebrochen.«
Die letzten Worte verließen nur langsam und widerwillig ihren Mund. Sie wurde auf einmal so schläfrig...
»Schnell raus hier. Irgendein Zauber...« die letzten Worte verloren sich in einem Murmeln und Nienor versuchte mit letzter Kraft, aus dem Raum zu entrinnen, dem Schlafzauber hier drin zu entkommen.
05.04.2004, 12:32 #97
Claw
Beiträge: 3.452

Carras und Claw waren zurück geblieben, nachdem fast alle die Schatzkammer gestürmt hatten.
"Ich sag dir, Carras, hier ist was faul. Überall nur Tote, aber der Schatz ist da. Eine Falle oder die Wächter sind hier ganz in der Nähe..." plötzlich schrie Nienor auf. Sergio war umgekippt und nur wenige Sekunden später gingen auch die anderen zu Boden.
"STOP CARRAS !!!" rief Claw und hielt seinen Freund zurück, zu den anderen zu laufen.
"Also doch eine Falle. Leben sie noch ?"
"Ja, sie atmen, aber schwerfällig und langsam..." antwortete Carras entsetzt.
"Gift ?"
"Möglich. Vielleicht eine Giftgasfalle."
"Was sollen wir tun ?"
"Ich weiß nicht. Wenn wir reingehen, erleiden wir das Selbe und können den anderen nicht helfen... Carras ? Carras, was ist los ?" fragte Claw plötlzich entsetzt, als Carras langsam einsackte.
"Verdammt, es verbreitet sich !" schrie Claw und versuchte dem großen Templer hoch zu helfen, doch auch er verlor nach und nach die Besinnung und fiel direkt neben Carras vor der Schatzkammer zu Boden. Das letzte, was er noch vernahm, war, dass plötzlich überall in den dunklen Gängen Fackel sich anzündeten und Schatten hier und da tanzten und sich dem Söldner näherten. Dann fiel Claw durch einen Schüttelkrampf zurück in die Leere.
05.04.2004, 18:45 #98
blutfeuer
Beiträge: 5.016

als dieses seltsame schwindelgefühl begann, dachte blutfeuer erst noch, dass es von der ausstrahlung von bloody herrührte, aber als sie dann merkte, dass ihr die sinne schwanden, fand sie es doch etwas übertrieben. eine blutfeuer ließ sich doch nicht von irgendwelchen gefühlen von den beinen hebeln. aber tatsache war, dass ihr immer seltsamer wurde. sie versuchte noch schnell nach der hand von bloody zu greifen, erreichte sie aber nicht mehr. es hieb ihr doch die beine weg und mit seltsam verdrehten augen sank sie zu boden.

nun lagen sie alle da, nur wuschel stand etwas hilflos in der gegend herum. dass irgendwas nicht stimmte, bekam sogar dieser dumme vogel mit. zuerst bemühnte er sich, die amazone an den haaten wieder hoch zu ziehen, dann zog der vogel an den ohren und dann dachte er sich, dass sicher schlafenszeit war und er sich besser auch hinlegen sollte. also steckte er den kopf unter den flügel und legte sich zwischen bloody und blutfeuer, damit sich beide ein bisschen an ihm wärmen könnten.
05.04.2004, 19:18 #99
Lord Meathook
Beiträge: 14
Kapitel ][ - Der unterirdische Palast
Still lagen die uralten Gänge und Gewölbe tief unter dem Wüstensand. Seit ungezählten Jahren schliefen sie einen traumlosen Schlaf und so gut wie nie waren sie in ihrer Ruhe gestört worden. Doch an diesem Tag war es anders. Aus der Ferne drangen Kampfgeräusche und verhallten in den zahllosen Gängen. Wildes Fauchen und Knurren, das Kampfgeschrei eines menschlichen Wesens und Schwertklirren waren zu hören.
Beobachtete man die Quelle des Lärms, so sah man einen Krieger in mattschwarzer Rüstung und einem Helm, der elegant umhertänzelte und dabei zwei mächtige Schwerter gleichzeitig umherschwang. Auf der anderen Seite waren etwa zwei Meter große Dämonenwesen, mit pechschwarzen Schwertern bewaffnet, mit kleinen Schwingen auf dem Rücken und mit messerscharfen, langen Krallen an den Fingern. Sie waren in der Überzahl, doch der Kämpfer dezimierte sie mühelos. Eine der beiden Klingen durchschnitt dem letzten Dämon die Kehle, wobei aus der Schneide grelle Blitze hervorschossen und sich überall verteilten.
Die beiden Waffen kamen zum Stillstand und Lord Meathook, der letzte Nachfahre der alten Tenebri, hatte wieder einmal gesiegt.

Der Krieger steckte seine Waffen zurück in die metallenen Scheiden und schritt eilig weiter den Gang hinunter. Heute war er auf dem Weg in die alten Folterkammern des Palastes, er hoffte dort etwas zu finden. Er wusste nicht was es war, doch sein Herz hatte ihm gesagt, dass dort unten seit einigen Stunden etwas zu finden war.
Die Folterkammern lagen nur noch ein paar Meter voraus, Lord Meathook passierte noch eine kleine Treppe und bog dann in die erste Kammer ein. Und blieb verwundert stehen: Dort vorne, auf einigen steinernen Opfertischen, lagen genau sieben Gestalten. Es waren offensichtlich unvorsichtige Wanderer, die sich zu tief in die alten Gemäuer gewagt hatten. Ein ganz kleiner war dabei, eine Frau in glänzender Rüstung, noch eine Frau, die wie eine Amazone aussah, ein Typ mit langen Haaren, noch zwei komische männliche Gestalten und einer in Fellmantel, mit einer Karte in der Hand.
Sie rührten sich nicht und waren gefesselt. Die Dämonen hatten wohl einen neuen Fang gemacht. Die armen Gestalten konnte Meathook nicht einfach dem Schicksal überlassen, er musste sie befreien. Also zog er seine Klingen und schnitt gekonnt und in Windeseile alle Fesseln durch. Die Befreiten rührten sich aber immer noch nicht. Meathook nahm sich einen Eimer Wasser, der hier herumstand, und schüttete dem Ersten das eiskalte Wasser über den Kopf. Immer wieder füllte er den Eimer nach, bis schließlich alle triefnass waren. Dann sagte er laut: ?Guten Morgen, die Herrschaften, willkommen im Palast der Tenebri!?




Sergio
05.04.2004, 19:19 #100
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Das Wasser klatschte auf den jungen Banditen nieder und sorgte bei ihm fast für einen plötzlichen Herzstillstand.
Den anderen Mitstreitern erging es sicher ähnlich. Bloody rieb sich die Augen und schaute sich verwundert um. Das letzte an das er sich erinnerte waren die unsagbaren Schätze in der Schatzkammer.
"Wer seid ihr?" fragte der Bandit den Fremden mit grossen Augen. Einen Menschen anzutreffen hatte er absolut nicht erwartet. Schon gar nicht einen der so seltsam gekleidet war. Der Mann trug eine alte Rüstung wie sie auch stellenweise bei den Skeletten in der Eingangshalle zu finden war.

"Lord Meathook ist mein Name!" meinte der Krieger und legte die Hände auf seine beiden Schwertgriffe.
"Wie kommt es zu dem Zufall das ihr uns hier aufgespürt habt?"
"Ich bin der letzte Nachfahre der alten Kultur, der Tenebri." ein wenig Stolz schwang in seinen Worten, doch Bloody liess sich von seiner ausgiebigen Fragerei gar nicht weiter stören:
"Ihr seid also ein Nachfahre der Tenebri, dieses wunderbaren Volkes das solche Dinge herzustellen vermochte?" Bloody griff in seine Tasche und holte ein kleines Schiff hervor. Dieses kleine Kunstwerk war ihm gestern in der Schatzkammer aufgefallen und er hatte es sich gleich eingesteckt. Als wäre der Bandit magisch davon angezogen, betrachtete er es ausgiebig.
Dies Schiff musste von einem wahren Meister seines Faches, aus einem transparenten Kristall geschliffen worden sein. Wenn man hindurch sah, dann sah man alles doppelt(deswegen gefiel es Bloody auch so sehr), was darauf schliessen ließ das es sich um Kalzit handelte, ein Wunder das es überhaupt noch erhalten war.

Bloody lächelte bei dem Anblick und wollte es gleich wieder in die Tasche stecken als es plötzlich von Meathook in einer blitzschnellen Bewegung von Bloody's Handfläche genommen wurde.
"Wo hast du das her?" fragte Meathook barsch.
"Aus der Schatzkammer..." antwortete der Bandit leicht verlegen.
"Ihr seid Schatzsucher?" Meathook gab sich keine Mühe seine Verachtung zu verbergen. ...
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