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Die Stadt Khorinis #32
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07.04.2004, 19:36 #1
Sir Iwein
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Die Stadt Khorinis #32
Immer noch leicht empört über diesen Fremden, der es gewagt hatte, ihn seines Amtes anzumaßen, spazierte Iwein am Kai entlang und sog genüsslich die frische Meeresluft durch seine Lungen, um etwas Abstand zu bekommen. Es wehte ein leichter, doch kühler Wind von der See her, der wild mit dem schulterlangen Haar des Ritters spielte. Als er seinen Blick über den Hafen wandern ließ, erblickte er jedoch etwas merkwürdiges. Etwas, dass in Khorinis sonst längst nicht mehr üblich war. Seine Augen weiteten sich.

Wahrhaftig, da lag ein Schiff vor Anker. Gut, kein sonderlich großes Schiff, eher ein größeres Boot mit Kajüte, doch darauf hatten mindestens ein halbes Dutzend Mann Platz. Ruhig lag es da im Wasser, leicht tanzend auf den Wellen, die sanft gegen die Bordwand schlugen. Auch andere Bürger hier am Hafen waren bereits auf das Schiff aufmerksam geworden. Erregtes Gemurmel war zu hören, und aller Augen war auf die Ankömmlinge gerichtet.

Zur größten Überraschung des Hauptmannes ging als Erstes eine Frau von Bord. Eine junge, hübsche Frau. Sie trug ein langes, edles Kleid, das von dunkelblauer Farbe war. Ein Teil der Crew war an Deck, und sie verabschiedete sich herzlich von jedem einzelnen, ehe sie den ersten Fuß auf den Kai setzte.
Neugierig kam Iwein näher und musterte dabei die junge Dame, die etwas orientierungslos die Stadt betrachtete, sich dann aber ziellos auf den Weg machte. Das Schiff indess legte bereits wieder ab. Seltsam, dass diese Männer eine so weite Reise gemacht hatten, nur um eine Frau hier abzuliefern. Noch dazu war sie ohne Proviant, ohne irgendetwas. Nur ihr Kleid trug sie.

Der Hauptmann schritt rasch zu ihr. Vor Damen gehörte es sich immer, den Edelmann zu spielen.
"Ritter Iwein, zu Euren Diensten. Willkommen in Khorinis, der reichsten Provinz des Reiches Myrthana, meine Dame!", begann er stolz und machte mit seinem Arm eine ausschweifende Bewegung, mit der er auf die Stadt deutete. "Das erste Mal seit Monaten ist dies, dass ein Schiff wieder hier anlegt. Ihr kommt vom Festland? Ein Wunder, dass ihr es heil bis hierher geschafft habt. Doch scheinbar war Euch Adanos gewogen. Gestattet mir, Euch die Stadt zu zeigen."
Eine kurze Pause trat ein, und Iwein musterte sie erneut unauffällig. "Oh verzeiht, Ihr müsst müde sein von der Reise. Wenn Ihr es wünscht, werde ich Euch im Hotel unterbringen lassen, damit Ihr Euch ausruhen könnt."
07.04.2004, 19:59 #2
Uncle-Bin
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Die Arbeit der letzten Tage hatte Uncles Gesicht in eine übergroße Tränensackhaltevorrichtung verwandelt. Wie ein Iwein, so nannte er insgeheim alle Besessenen, hatte er an einem langen Text gearbeitet, der die Lehre der Götter in das hektische Leben der Stadt tragen sollte. Für Uncle war ihre Rolle im Geschehen der Dinge viel zu sehr in den Hintergrund gerückt. Die Bürgerschaft betete freilich viel zu den Göttern, doch waren es Bitten und keine Taten, die sie an die Göttlichkeit gebunden hielten. Ein Mann, wie Uncle-Bin, sah sich somit aufgefordert und von den Göttern (oder besser von Innos) herausgefordert dies zu ändern. Zusammen mit Solimo, dem Lautenspieler und Dontar, dem Herren der Tröte, wie er sich selbst nannte, würde er auf dem Marktplatz ein Ständchen vortragen. Eine notdürftige Bühne hatte er sich selbst aus einigen seiner Fässer zusammengezimmert, da es ihm verboten war den Galgen als Bühne zu benutzen. So fehlte es nur noch Aufmerksamkeit durch die Bürger des Marktplatzes. Einige wenige hatten sich schon durch den Ton der Instrumente zu den 3 Mannen gewendet, doch Uncle wollte, dass alle zu ihnen starrten. So trat er einen Schritt nach vorn, breite seine Arme aus, während er in einer Hand sein Bastardschwert hielt und schrie:
<<Von den Göttern will ich singen und ihre Lehre unter die Leute bringen.>>

Viele, die bisher auf die Waren der Händler gestarrt hatten warfen nun erwartungsvolle Blicke zu den Barden. So trat Uncle wieder einen Schritt zurück, wartete kurz auf das erschallen der Instrumente und rammte dann sein Schwert in das Fass. Solimos Laute und Dontars Tröte stimmten eine fröhliche, wie schwungvolle Melodie an, die zu jeder Strophe ihren Rhythmus ändern sollte. Dann erhob sich Uncles Stimme...

<<Leute sammelt euch am Marktplatz in Scharen!
Ihr sollt heute von den Göttern erfahren.
Nehmt euch Bier oder auch Wein,
stopft die Pfeifen oder lasst es sein,
denn diese Worte sind tragen kund,
was uns bestimmt von frühester Stund.

Zuerst lasst euch noch etwas sagen!
Es ist Pflicht die Kunde weiter zu tragen.
Lauschet den heiligen Worten der Brüder,
befolgt ihren Willen und werdet nie müder,
wenn es darum geht ihre Priester zu verehren.
Immerhin kann unsere Welt der Götter nicht entbehren.

Es folgt die Lehre des gerechten Gottes, der Innos genannt,
lauschet ihr oder vermehrt eure eigene Schand.
Niemals sollen wir den Priestern nicht glauben,
denn sie sind weise, auch wenn sie so uns machen Nerven rauben.

Innos ist das Licht und Leben, die Sonne und die Unendlichkeit.
Sollte jemand an ihm zweifeln, steht schon die Verbannung bereit.

Doch auch der weise Gott, als Adanos bekannt,
hinterlies uns mehr als nur das Meer und Land.
Wissen, Weisheit, Mut und Arbeit sollten wir durch ihn erlangen,
seiner Lehre folgen und niemals um unsere Zukunft bangen.

Adanos ist das Gleichgewicht und der Verstand.
Wer müßig und Faul wird jedoch auch von ihm verbannt.

Der Dritte ist der dunkle Gott, man ruft ihn Beliar.
Für ihn sind Tod, Schrecken und Leid gar wunderbar.
Ein jeder Mensch, sobald er ungesühnt Unrecht tut,
nach dem Tode, als gequälte Seele bei ihm ruht.

Beliar ist das Böse und das Leid, der Zorn und der Tod.
Wer sündigt gegen die Götter sitzt bald in seinem Boot.

Ihr habt nun gehört von Göttern, ja allen dreien.
Ich singe so gut ich kann. Schimpft mich einen Laien!
Für heute ist meine heilige Pflicht vollbracht.
„Schaut zum Himmel!“ Es kam bereits die Nacht.
Doch Morgen schon sollt ihr noch mehr von Göttern wissen.
Nun spendet mehr, denn letztes Mal war die Bezahlung beschissen.>>
07.04.2004, 20:01 #3
Dyana Fortuna
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Kaum war das Schiff verlassen und ein Schritt in das Innere der Stadt getan, sprach sie sogleich ein Mann an, der recht freundlich schien. Doch war dies mehr als trügerisch, warum sollte ein fremder Mann, der zugleich noch ein Ritter war, in einer fremden Stadt eine fremde Frau mit solcher Freude begrüßen? Sollte sie auf das Gespräch eingehen? Vermutlich schon, es war besser jemanden an seiner Seite zu haben, der sich auskannte?

Noch bevor dieser, der sich unter dem Namen Iwein vorgestellt hatte, seine Rede beendet hatte, war ihr klar, dass neue Gefilde auch Gefahren boten. Sie sah sich kurz um und schaute sich die Leute an, die den Hafen bewohnte, falls man dies so nennen konnte. Als der Ritter, wie er sich selbst titulierte, fertig war, begann sie mit leisen Worten sich vorzustellen, während sie versuchte den Blick des Mannes zu meiden in dem sie ihm auf den Brustpanzer schaute und ihr Haupt gesenkt hielt. „I…ich heiße Dyana“, sagte die junge Frau und wusste sich sonst keiner Worte zu entledigen. Deutlich musste ihre Schüchternheit nach außen gedrungen sein, die sicherlich nicht sehr fördernd war um sich zurechtzufinden, doch war es nicht möglich diese abzulegen. Weiter musterte sie den Brustpanzer des Ritters und wartete auf weitere Worte. Ein Hotel? Da könnte sie doch vorerst wohnen., dachte sie.
07.04.2004, 20:28 #4
Sir Iwein
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Iwein rang nach einer Antwort, um diese peinliche Stille zu beenden. Die junge Frau schien sehr schüchtern zu sein, aber doch geheimnisvoll. Dyana, ein schöner Name... ihre Haut war blass und zart, ihr langes Haar, das der Wind ihr immer wieder in Strähnen ins Gesicht schlug, dagegen schwarz wie die Nacht. Sogleich aber schalt sich Iwein für seine Bewunderung. Sie schien sehr jung zu sein, noch nicht einmal ganz dem Jugendalter entwachsen. Sie sah so arm und zerbrechlich aus in ihrem dünnen Kleid.
"Ihr müsst frieren", setzte Iwein an. "Kommt, lasst uns hier weggehen, hier bläst der Wind so stark. Außerdem sollt Ihr die schöne Seite von Khorinis sehen, nicht das Hafenviertel, mit all dem gaffenden Pöbel hier." Er warf den umstehenden Leuten einige böse Blicke zu. Die schienen auf Almosen zu warten. "Schert euch weg, hier gibt´s nichts!"
Dann wandte er sich wieder an Dyana. "Kommt, ich zeige Euch die Unterstadt." Die Fremde zierte sich ein wenig, folgte ihm dann aber zögerlich. Noch immer fragte Iwein sich, warum sie solch eine Reise auf sich genommen hatte, wo sie doch fast nichts an Proviant bei sich hatte - ausgenommen einem kleinen Beutel -, geschweige denn eine Begleitung in dieser rauhen Stadt. Iwein befürchtete, sie wäre nicht einmal unbehelligt durch die Gassen des Hafenviertels gekommen... kein Wunder, bei solch einer jungen Schönheit.
Nebeneinander her schritten die beiden den schmalen, lehmigen Weg zur Unterstadt hinauf. Sie landeten schließlich im Handwerkerviertel.
"Das hier ist die Gasse der Händler und Handwerker. Der Schmied fertigt Waffen für die Händler am Markt und die Stadtwache. Außerdem gibt es dort drüben den Tischler und noch ein paar andere Händler."
Dyana nickte. Wenn sie interessiert war, verbarg sie es gut. Die beiden kamen durch die Unterführung bei Constantinos Laden. Er erwähnte den eigenbrötlerischen Alchemisten nicht weiter, sondern deutete auf den Tempel.
"Das hier ist der Tempelplatz. Hier predigt der Wassermagier Vatras den lieben langen Tag. Wenn Ihr etwas auf dem Herzen habt, er weiß Rat. Wollt Ihr ihm ein wenig zuhören?"
07.04.2004, 20:45 #5
Dyana Fortuna
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Die junge Dyana war wahlrich an der Stadt interessiert, so dass sie vorerst ohne Widerrede an der Seite des Ritters das Hafenviertel, wie der es nannte, verließ und in die, scheinbar so genannte, Unterstadt mit ihm schritt. Auch wenn es nach außen hin nicht so aussah, hegte sie Interesse an den Worten des Mannes, die schön die Stadt erklärten. Er musste schon lange hier sein, dachte sie sich, denn jemand der so gut mit einem Ort vertraut war, musste schon sein halbes Leben an einem solchen verbracht haben.

Khorinis war eine große Stadt, in der es wohl schwer für das Mädchen sein werde, sich anfangs zurechtzufinden. Die Nacht war schon längst über das Land hereingebrochen und Männer in seltsamen Rot-weißen Uniformen gingen durch die Straßen um die Straßenlaternen zu erleuchten. Irgendwie war die Stadt in ihrer Dunkelheit wirklich zum Fürchten, denn auch die Laternen warfen riesige Schatten der Menschen und Bäume an die Stadtmauer und die umliegenden Gebäude. Es war Dyana nicht einmal bewusst, ob sie sich an der Seite Iweins sicher fühlen konnte, so war er ihr doch gänzlich unbekannt.

Langsam schritten die beiden, unter den Ausführungen des Ritters weiter und traten alsbald durch eine kleine Unterführung unter der ein alter Mann zu wohnen schien, dem Dyana nur einen flüchtigen Blick zuwandte. Sie hatte den Weg über immer nur kurz aufgeblickt und hatte sonst die ganze Zeit über auf den Boden geschaut, um ja keinen der Passanten ansehen zu müssen. Schließlich hielt ihr Führer an und erzählte von dem predigenden Wassermagier, vor dem sie nun zum Stillstand gekommen waren. Als sie dies hörte, musste sie aufblicken, denn ein Magier in solch blauen Farben war ihr bereits bekannt gewesen. „Könnten wir“, begann sie leise, „Nicht einfach zu ihm treten?“, fragte sie den Ritter, dessen Frage sie wohl verstanden hatte. Wieder senkte sie ihren Kopf leicht nach unten, um keinem in die Augen sehen zu müssen und wartete auf das Tun des Mannes an ihrer Seite.
07.04.2004, 21:03 #6
Sir Iwein
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Iwein war überrascht, dass die junge Dyana an dem Gefasel des Wassermagiers wirklich Interesse hatte. Er hätte ihr lieber noch den Marktplatz gezeigt ehe es völlig dunkel wurde. Denn soviel stand fest, lange durfte sie in ihrer leichten Bekleidung nicht mehr draußen bleiben. Stattdessen würden sie nun dem Pfaffen lauschen, der doch ohnehin immer das gleiche erzählte. Iwein kannte es mittlerweile beinahe auswendig. Doch Dyana wünschte es so. Abermals bemerkte er, dass sie schüchtern war. Diese große Stadt musste sehr ungewohnt für sie sein. Mit gesenktem Blick lauschte sie dem Prediger.

"... aber Adanos ließ die Flut kommen. Und das Wesen ward fortgespült von der Erde. Aber mit ihm fortgespült wurden Bäume und Tiere. Und Adanos überkam eine Tiefe Trauer. Und so sprach Adanos zu seinen Brüdern: Nie mehr sollt ihr mein Land betreten denn es ist heilig und so soll es sein. Aber der Mensch und das Tier führten Krieg auf dem Land Adanos. Und der Zorn der Götter war mit ihnen. Und der Mensch erschlug das Tier und es ging ein in Beliars Reich. Adanos aber sah das nun Ordnung und Chaos ungleich waren. Und er bat Innos den Menschen seine göttliche Macht zu nehmen. Und Innos in seiner Weisheit tat es. Aber Adanos fürchtete sich vor dem Tag an den das Tier auf das Land zurückkehren würde. Und so bat er Innos jenen Teil seiner Macht in seinem Reiche zu belassen auf das er sie den Menschen wiedergebe falls das Tier zurückkehren würde.
Und Innos in seiner Weisheit tat es."



Das war die Geschichte, die Geschichte von den drei Göttern. Iwein hatte ihren Sinn nie ganz begriffen. Das ganze ging ihm meilenweit vorbei. Vatras aber begann, nach einer kurzen Pause, erneut mit der Erzählung. Dyana an Iweins Seite rührte sich nicht.
"Wollt Ihr...", begann er vorsichtig, "weitergehen? Der Magier ist recht ermüdend, findet Ihr nicht?"
Hoffentlich würde sie über diesen erbärmlichen Witz wenigstens ein bisschen lächeln können. Doch Lächeln kannte sie scheinbar nicht.
07.04.2004, 21:18 #7
Dyana Fortuna
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Die Worte des geistlichen waren in ruhiger Sprechweise, wie es einem Magier gebührte, vorgetragen worden und Dyana konnte dem getrost lauschen. Die Geschichte der drei Götter war ihr noch nie in einem solchen Ausmaß und mit solcher umgebenen Gebanntheit erzählt worden. Es standen doch recht viele Leute um die beiden herum, wovor es der jungen Frau etwas grauste. So kannte sie doch solche Menschenmassen nicht, hatte sie doch ihr ganzes Leben bei ihrem Großvater in der Hütte im Tal verbracht. Ein kleiner Schluchzer entrann bei dem Gedanken daran, den jedoch den Göttern sei Dank niemandem aufgefallen war. Mit der Beendigung der Worte Vatras’ fand auch ihre Aufmerksamkeit ein Ende, denn fing die Geschichte wieder an jener gleichen Stelle an, mit der auch die letzte begonnen ward. Höflich fragte Iwein sie, ob sie nicht zu gehen gedenke. Sie wusste es nicht, doch nickte sie und gab ein leises „Ja“ von sich, worauf sich der Ritter in Bewegung setzte und sie wieder wegführte. Dieser Magier würde der einzige sein, dem sie möglicherweise etwas anvertrauen konnte, hatte sie in seinen Augen doch nichts als Güte und Weisheit gesehen, als ihr Blick kurz auf diese gelenkt wurde. Langsam führte der Ritter sie weiter durch Stadt und sie hörte abermals interessiert, doch noch immer recht abweisend den leichten Worten, die trotz des harten Äußeren irgendwie weich klangen, zu.
07.04.2004, 21:29 #8
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Der Ritter war froh, endlich vom Tempelplatz weg zu sein. Warum standen die Leute dort bloß den halben Tag herum? Um ihr Prestige zu erhöhen? Iwein wusste es nicht. Ihm waren schon diese fünf Minuten wie eine Ewigkeit vorgekommen. Er ging nur zu Vatras, wenn es nötig war - denn in solchen Fällen konnte man sich auf die Weisheit des alten Magiers verlassen.
Die Gassen waren nun dunkel. Nur die vereinzelten Laternen spendeten stellenweise Licht.
"Hier ist der Marktplatz", fuhr Iwein fort. Trostlos sah der Platz jetzt aus. Eine weite, leere, gepflasterte Fläche. "Im Moment ist er vollkommen menschenleer und die Stände sind abgebaut. Doch kommt Ihr morgen früh aus dem Hotel - welches dort drüben steht - werdet Ihr eine riesige Menschenmasse erblicken, die sich an den Marktständen tummelt, und Händler hören, die lauthals ihre Ware anpreisen."
Gemächlich schritten die beiden weiter. Iwein genoss es, jemandem erzählen zu können, eine Zuhörerin zu haben.
"Und der große Bau dort drüben ist die Kaserne. Dort werden die Stadtwachen, die Milizen ausgebildet und trainiert. Sie schlafen auch dort, in der Baracke. Das sind die rot-weiß gekleideten Wachen, die Euch mit Sicherheit schon aufgefallen sind."
Iwein rang eine Zeit lang mit sich, ob er ihr erzählen sollte, dass er der Hauptmann dieser Milizen war. Das würde sicher Eindruck schinden. Doch Bescheidenheit war besser, zu diesem Schluss kam der Ritter schließlich. Dann blieb er stehen.
"Da vorne ist das Hotel. Ihr könnt einfach reingehen und Euch ein Bett nehmen. Die Paladine des Königs bezahlen die Rechnungen. Ach ähm... Paladine sind diese feinen Herren in den silbernen Rüstungen, so wie ich einer bin", grinste er.
07.04.2004, 21:41 #9
Junami/Alcastor
Beiträge: 9

Die Welt bestand aus Schmerz.
Wach auf...
Eine Stimme wisperte in seinem Kopf. Seine Schläfen pochten, glühten mit jedem Schlag vor Schmerz auf. Ihm war übel.
Langsam öffnete Junami seine Augen. Die Welt leuchtete unscharf vor ihm auf, nahm Konturen an, die wieder verschwammen, unklar wurden. Irgendetwas stach in seine Augen, so dass Junami sie wieder schloss. Er horchte.
Sein Herzschlag.
Sein Atem.
Er fühlte, wie sein Schweiss ihm über die Stirn lief. Sein Körper tat weh, doch der Schmerz hatte sich an wenige Stellen zurückgezogen.
Sein Kopf. Es war still.
Es war, als etwas fehlte. Etwas, dass noch vor kurzem da gewesen war und nun wieder erloschen war. Verstummt.
Mühsam setzte er sich auf, versuchte den Raum auszumachen. Er kreiste um ihn, verschwamm und nahm wieder Form an, war rund und eckig.
Langsam lies er sich wieder zurücksinken.
Er schlief.
07.04.2004, 21:44 #10
Host
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Kopfschmerzen, den ganzen Tag schon diese Kopfschmerzen. Diese elende Bier von gestern und dann der Schock von heut morgen. Mit explodierendem Schädel aufwachen und dann neben sich im Bett sieht man einen anderen Kerl. Lama musste sich wohl im Vollrausch in das Selbe Bett wie er gelegt haben und war dann eingeschlafen. Nun gut, er sollte es besser nie erfahren, besser fürs Ansehen, das Selbstbewusstsein und wenn er doch irgendwie nicht auf Frauen stehen würde...besser für Host.

Den Tag hatte der Waffenknecht damit verbracht sich wieder nüchtern zu bekommen. Nicht nur einmal war da eine kalte Dusche fällig gewesen, aber egal, jetzt war er wenigstens wieder so richtig sauber.
Jetzt saß er locker auf der Mauer der Kaserne und beobachtete den Marktplatz. Gerade war Iwein mit einer bildhübschen jungen Dame aufgetaucht. Ja ja, wie es Yenai ihm beigebracht hatte. Ein Paladin, ein Streiter Innos, ein wahrer Held musste einfach eine holde Jungfrau bei sich haben, so gehört sich das.
Irgendwann würde er selbst auch eine schöne Dame an seiner Seite wissen, soviel war sicher. Die Heldenausbildung, das Training mit dem Schwert und wie er gestern wieder festgestellt auch das Wohlwollen der Götter würde ihm dabei helfen.

Verträumt schaukelte er etwas auf der Stelle und lächelte den Himmel an. Und er schaukelte und schaukelte und schaukelte, bis dann aber plötzlich ein Windstoß kam. Host verlor den Halt, konnte gerade noch schreien und schon viel er von der Kasernenmauer in ein paar kleine Büsche...na toll.
07.04.2004, 21:53 #11
Sir Iwein
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Gerade hatte sich Iwein von Dyana verabschieden und ihr eine geruhsame Nacht wünschen wollen, als er hinter sich einen jähen Schrei vernahm und sogleich darauf ein Rascheln in einigen Büschen unter der Kasernenmauer. Sofort fuhr der Ritter herum. Er sah gerade noch, wie der Busch sich bewegte und ein unterdrücktes Fluchen aus dieser Richtung kam.
Bestürzt eilte Iwein herbei, um dem armen Wicht zu helfen. Dyana folgte zögerlich. Inmitten der Blätter erblickte er einen... Waffenknecht, der noch immer fluchte und sich aus dem Gestrüpp zu befreien versuchte. Das war doch dieser... Host. Unwillkürlich musste der Hauptmann lachen.
"Na komm schon, hoch mit dir!" Er reichte dem Soldaten die Hand und zog ihn mit einem Ruck aus seinem Gebüsch heraus. Dann musterte er ihn kritisch, ja sein Blick durchbohrte ihn förmlich.
"Wie konnte das passieren? Habt Ihr uns etwa belauscht, oder seid Ihr einfach nur ein tollpatschiger Trottel?"
07.04.2004, 22:10 #12
Dyana Fortuna
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Langsam bewegten sich Dyana neben dem Ritter vom Tempelplatz weg und bekam sogleich erklärt, an welch tollen Ort sie sich doch befanden, dem Marktplatz von Khorinis, der nun zwar sehr leer war, doch eigentlich, wie Iwein erklärte, Tagsüber überfüllt von Menschen und schreienden Händlern sein sollte. Dies war sicher kein schöner Ort am Tage, wenn viele Leute dort waren, deren Blickte die junge Frau hätte meiden müssen. Jedoch in der zu nächtlicher Stunde, wie es nun eine war, war der große gepflasterte Platz schön anzusehen, wie er so in Dunkelheit gehüllt still vor sich ruhte.

Der Ritter schien dies gänzlich anders zu empfinden, denn zog er langsam, doch recht ziehend weiter um die nächste Ecke und deutete auf ein Gebäude, dass von innen her hell beleuchtet war, mit der Erklärung es sei der Gasthof der Stadt. Direkt gegenüber dessen war die Kaserne…das Gebäude der Kämpfer Innos’. Nicht wirklich hegte sie großes Interesse an einem Gebäude voller Menschen, die zudem auch noch Kämpfer waren, oder zu solchen ausgebildet werdet würden. Auch die Paladine gingen die junge Frau nicht weiter etwas an.

Schlendert ging die 17 jährige neben dem scheinbar nicht mehr ganz so jungen Iwein her und wollte gerade sein Verabschiedung erwidern, als hinter ihnen ein lauter Rumps stattfand. Sofort hastete der Paladin dort hin, um nach dem Rechten zu sehen. Zögerlich schritt die junge Dyana hinter ihm her und sah sich auch den Mann an, der aus dem Gebüsch gekrochen kam. Ein wenig lustig war es schon, so dass der jungen Frau ein kleines Lächeln nicht fern blieb. Diesem Iwein war vielleicht doch zu vertrauen, dachte sie.
07.04.2004, 22:20 #13
Host
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Beides, äh, ich mein natürlich äh keine Ahnung. Gelauscht hab ich nicht, kein einziges Wort hab ich gehört, auch wenn ich es versucht, ich mein selbst wenn ichs versucht hätte. Na ja, ich sah etwas verträumt vor mich hin und dann kam Wind auf, heftiger Wind...

Erst jetzt dachte Host daran, dass ja Iwein ihn aus dem Busch gezogen hatte.
Entschuldigt, ich vergass. Danke, dass ihr euch die Mühe gemacht habt eure Verabredung zu unterbrechen und mir zu helfen, Herr Hauptmann Paladin Sir Iwein, Sir.
Ein paar schnelle und unkoordinierte Bewegungen später stand Host stramm und salutierend vor den beiden. Verneigte sich noch kurz vor der Dame an Iweins Seite und wartete auf die reaktion des Paladins.
07.04.2004, 22:34 #14
Sir Iwein
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Iwein runzelte die Stirn. Ob man diesem schlaksigen Kerl glauben sollte? Nun, warscheinlich konnte er wirklich nichts gehört haben. Warscheinlich war er viel zu sehr damit beschäftigt, in den Himmel zu gaffen. Spätestens die tadellose Haltung und die Anrede mit gleich drei Titeln auf einmal besänftigten den Hauptmann dann wieder.
Insgeheim dankte er ihm sogar dafür. Nun wusste seine junge Begleiterin von seinem Rang, ohne dass er dafür selbst hatte prahlen müssen. Diesen Host müsste man bald mal wieder befördern. Brauchte er nur noch seinen Nachnamen für die Beförderungsliste.
"Keine Ursache, Soldat", lächelte er. "Bist ein tapferer Recke und äußerst wortgewandt, wie ich sehe, Herr Host... wie war der Zuname?"
07.04.2004, 22:48 #15
Host
Beiträge: 277

Sein Nachname? Oh, wie lange hatte er den schon nicht mehr gesagt? Vor Iwein konnte er jedoch keine Anstalten machen, diesen eigentlich schon längst verlorenen Namen nicht preiszugeben.
Damals, als er noch auf dem Festland war musste er ja den Namen seiner Ersatz-Eltern annehmen. Blaskowizck, Host Blaskowizck hieß er damals offiziel. Doch sein alter Lehrer, der Wassermagier Dumnorix hat ihm jedoch ein Geheimnis anvertraut: Den Namen seiner Eltern, seiner Leiblichen, den, den eigentlich auch er trug.

Fortuna, Host Fortuna. Ein seltsamer Name, ich weis. So werde ich ohnehin schon lange nicht mehr genannt. Am besten einfach nur Host, Sir.
Verdammt, hatte er Iwein etwa gerade Vorschriften gemacht? Seinem Vorgesetzten gesagt was er machen soll? Schnell und sichtlich nervös fügte er noch hinzu.
Natürlich will ich euch nicht befehlen mich so zu nennen. Ihr könnt mich nennen wie ihr wollt, Sir Iwein. Als Hauptmann steht es euch natürlich frei zu wählen. Der Paladin Peter nennt mich auch immer Horst.

Puh, gerade noch herausgeredet...
07.04.2004, 23:01 #16
Dyana Fortuna
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Hauptmann also, dachte sich die junge Frau, nach den Worten dieses Menschen, der von der Mauer gefallen war. Wieso hatte er es ihr nicht gesagt? War es ihm peinlich eine Stellung innerhalb dieser Garde innezuhaben? Konnte das sein? Nachdenklich schaute sie drein, während in ihrem Kopf Gedankengänge kreisten. Die Stadt war wirklich schön still in der Nacht, bemerkte Dyana, als sie hinauf zu den Sternen sah und den hellen Schein des Mondes sah. Die Nacht war wirklich schön, fand die junge Frau, als sie fern von dem Gespräch der beiden Krieger, in die Schwärze der Nacht vertieft war. Tief lies sie die kühle Luft in ihre Lunge eindringen, während sich ihr Brustkorb hob und senkte. Sie bemerkte nicht einmal, dass die Augen der beiden Männer für einen Augenblick darauf haften blieben, oder war es ihr egal? War vielleicht sogar beabsichtigt?

Langsam gewann die Schüchternheit wieder an Überhand und Dyana wandte sich wieder dem Gespräch der beiden zu, natürlich ohne einen Blick zu erwidern. Stattdessen blickte sie auf den Brustkorb des Mannes, der sich unter dem Namen Host vorstellte und dessen Nachname dem Ritter nicht bekannt war. Im nächsten Moment fuhr ihr ein Schrecken durch den Körper. Was dies ihr Bruder? Host Fortuna?
07.04.2004, 23:08 #17
Sir Iwein
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Fortuna also. Iwein nickte langsam. Host Fortuna. Was für ein jämmerlicher Name.
"Was für ein trefflicher Name für einen gemachten Krieger wie Euch, Herr Rost... Horst, wie auch immer."
Dann wandte er sich langsam zu Dyana um. Sie war all die Zeit über schweigend daneben gestanden, und Iwein hätte sie fast vergessen, hätte er sie nicht immer wieder neugierig aus den Augenwinkeln betrachtet. Jetzt aber schien sie etwas auf dem Herzen zu haben.
"Ist Euch nicht gut, Dyana?", fragte er bestürzt, als er bemerkte, wie geschockt sie offensichtlich mit einem Mal war. Ihr Gesicht war noch blasser als sonst, und sie sah besorgt aus."Soll ich Euch ins Hotel bringen? Rost, helft mir rasch beim Stützen, ihr scheint es wirklich nicht gut zu gehen!"
07.04.2004, 23:17 #18
Dyana Fortuna
Beiträge: 60

Dyana wusste es nicht. War ihr schlecht? Regte sie sich auf? Weswegen eigentlich? War dieser Host wirklich ihr Bruder? Kann so etwas sein? Im Inneren kam sie zu dem Schluss auf den Vorschlag Iweins einzugehen und den Gasthof zu besuchen, um die Nacht dort zu verbringen. Ein bisschen ihrer Schüchternheit konnte sie, wenigstens den beiden Männern gegenüber ablegen, so brachte sie wenigstens einen ganzen Satz hervor. „Ja“, begann sie leise, „Ich glaube ihr habt recht. Schlafen würde wohl das Beste sein“

An ihrem Rücken spürte sie den festen Griff des Ritters, der trotz dieser starken, vermutlich vom Krieg gehärteten Arme, der jungen Frau nicht wehtat, sondern einen gut Halt zum gehen bot.
07.04.2004, 23:25 #19
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Gemeinsam brachten Iwein und Host die junge Frau ins Hotel. Sie gingen einfach die Treppe hinauf, Hanna stand schon nicht mehr am Tresen. Oben angekommen legten sie Dyana sofort auf ein Bett, und Iwein ließ seinen Arm erst von ihren Schultern, als ihr Kopf weich auf ein Kissen gebettet war.
Jetzt erst spürte er die Müdigkeit, die ihn überkam.
"Das wäre dann geschafft", brachte er hervor. "Gute Nacht, Dyana. Gute Nacht, Peter."
Und damit verließ der Ritter das Hotel und eilte durch die dunkle Nacht zur Kaserne hinüber, um sich auch endlich zur Ruhe zu begeben.
07.04.2004, 23:42 #20
Host
Beiträge: 277

Gerade hatte Host das Fenster geschlossen, um den kalten Wind draußen zu halten, dem auch er schon großes Leid zu verdanken hatte, da war, als er sich umdrehte, Iwein schon verschwunden.
Da stand er nun, ganz alleine mit einer jungen, bildhübschen Frau, die anscheinend im zartesten Alter war und nirgendwo war jemand, der ihm hätte helfen können. Da saß sie nun, auf dem bett, sah ihn seltsam an und machte keine Anstalten weg zu schauen. Der Waffenknecht machte einen vorsichtigen Schritt nach links. Verdammt, ihr Blick folgte ihm, sie musste ihn wirklich gesehen haben. Alle Tarnung war aufgeflogen, was sollte er jetzt tun. Noch einmal amchte er einen Schritt nach rechts, um zu prüfen, ob es nicht nru Zufall gewesen war, doch nein, sie sah ihn an. Dieser stechende Blick, so ohne Hass, ohne Mordlust, nicht einmal ein Dolchw ar in ihrer Hand. was war das nur für ein diabolisches Spiel das sie da spielte. man könnte fast meinen, sie wollte dem jungen Mann gar nichts Böses.
Ein fragender Blick zum Fenster. Nein, springen konnte er nicht, dafür tat ihm von vorher noch alles viel zu weh. Allem Anschein nach hatte er wirklich keine Wahl, er musste mit der jungen Frau ganz mutterseelen allein reden.

Vorsichtig ging er zu ihr und achtete peinlich genau darauf ihr bloß nicht zu lange in die Augen zu sehen, den dadurch könnte er vielleicht zu Stein erstarren. Ja ja, bei Frauen war alles möglich.
Also ähm, du ähm, ich ähm...gute Nacht?! Ach nein, erst kommt noch, öhm ja, kann ich dir noch helfen.
Das musste er sie fragen, als angehender Held. Immer um das Wohl der Bürger besorgt, so musste das sein...
07.04.2004, 23:59 #21
Dyana Fortuna
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Die beiden Herren waren wirklich überaus freundlich zu der junge Frau gewesen, so hatten sie ihr doch tatsächlich nach oben in den ersten Stock geholfen und das Zimmer so hergerichtet, dass sie nichts mehr stören sollte. Der Hauptmann hatte sie behutsam auf das Bett gelegt und … und dieser Host, der vorgab den gleichen Namen wie sie zu tragen, machte lieb wie er war, das Fenster zu, damit ihr nicht kalt wurde. Wenn doch nur jeder so wäre, seufzte die junge Lady und merkte, wie sie diesen beiden Gesellen nicht mehr schüchtern gegenüber zu treten brauchte. Schade nur, dass sie dies niemals würde ablegen können.

Der Ritter war schon verschwunden, bevor Host das Fenster geschlossen hatte. Sie blickte ihn an, ohne Scheu davor etwas falsch zu machen. Es war sogar kurzzeitig Blickkontakt zwischen den beiden Menschen hergestellt. Doch schien dieses Exemplar wirklich ungewöhnlich zu sein. Tippelte dieser Host, der vermutlich sogar ihr Bruder war, in diesem kleinen Raum mehrmals hin und her, was zu einer groben Verwirrung der jungen Dyana führte. Wieso blieb ihr Blick eigentlich auf ihm haften?

Schließlich, nachdem diese belustigende Tanzeinlage ein Ende gefunden hatte, kam die gefundene Person auf sie zu und fragte sie, noch schüchterner, als sie es war, ob er noch etwas für sie tun konnte. Diese beiden Menschen waren so lieb zu ihr gewesen, doch musste sie es jetzt wissen, war Host ihr Bruder?

„Sag Mal“, begann sie vorsichtig, „Deine Eltern hießen wirklich Fortuna?“
08.04.2004, 00:10 #22
Host
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Seine Eltern? Fortuna? Also das kam jetzt drauf an. Eigentliche hießen seine Eltern so, weil sie ihn "gemacht" hatten. Doch andererseits waren die Eltern eher die Leute, die einen aufzogen, denn es hieß ja auch Zieh-Eltern. Also demnach waren seine Zieheltern mehr seine Eltern, als seine Eltern es waren und damit hießen seine Eltern nicht Fortuna. Ja, das war logisch.

Also genau genommen...nö. Meine eltern, also im Sinne von Eltern, hießen nicht Fortuna. Öhm, sonst noch was?
Warum wollte sie das eigentlich wissen? Das durfte er sie wzar nicht fragen, den die Frage, was sie das angeht, wäre nicht besonders freundlich gewesen und als Vertreter der Miliz von Khorinis musste er so höflich wie möglich sein.
Diese wirkte jedoch nachdenklich und winkte dankend ab. Nun gut, wenn nichts mehr zu tun war, wollte er sie endlich schlafen lassen.

Eine gute Nacht wünsche ich, Mylady und eine Verbeugung später war er schon...die Treppe runtergefallen und verschwunden.
08.04.2004, 00:14 #23
Nikmaster
Beiträge: 462

Nikmaster setzte heute den ganzen Tag vor seinen Sachen in der Geheimkammer. Was er dabei getan hat, er versuchte sich abzuregen. Er war ja am Vortag mit einem Rekruten jagen und er hätte so viel Gold machen können, wenn er den Tieren das Fell über die Ohren ziehen hätte können. Aber das konnte er nicht, noch nicht.

Der Waffenknecht machte einen Mondspaziergang durch die Stadt. Seine Wut wurde immer kleiner. Nikmaster kam bei der Taverne vorbei. "Ein Schluck Bier, ist genau das Richtige jetzt", dachte sich der Waffenknecht. So ging er hinein und bestellte sich ein Bier. Nikmaster nahm es und setzte sich zu einem Paladin, anfangs wäre er am liebsten wieder aufgestanden und davongegangen. Aber dann begrüßte er den Paladin, welcher ihm von irgendwo bekannt war.
08.04.2004, 00:24 #24
Longbow
Beiträge: 4.035

Ein Waffenknecht setzte sich gerade zu Long, als dieser eigentlich gehen wollte. Der Paladin kannte ihn nur vom Sehen, aber er war immer zu einem kleinen Plausch mit den Kameraden offen. Allerdings redete der Waffenknecht mehr und Long hörte nur zu, aber das machte nichts. Bald erzählte er was von Jagen und der Farce, nicht die Tiere ausnehmen zu können. Long überlegte kurz, ob er es ihm beibringen sollte, entschied sich dann dafür.
„Ich kann dich, wenn du willst, in die Kunst des Jagens einführen. Sag mir aber vorher noch, wie du heißt.“
08.04.2004, 00:27 #25
Dyana Fortuna
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Was?!, kam die Frage in ihren Kopf, war er doch nicht der Bruder den sie gesucht hatte? Ein gewisser Schock zeichnete sich wohl unverkennbar auf dem Gesicht der junge Lady ab und sie konnte nur noch mit halboffenen Mund auf der Bettkante und an nichts einen Gedanken verschwenden. „Gute Nacht“, erwiderte sie auf die höfliche Verabschiedung und bemerkte nicht einmal, dass Host die Treppe hinuntergefallen war. Ein paar Augenblicke saß sie da ohne klaren Gedanken in ihrem hübschen Kopf. Dann jedoch wurde ihr klar, dass es solch einen Zufall nicht geben konnte. Es war nicht möglich, das Ersuchte gleich zu finden, ohne wirklich an einer Suche beteiligt gewesen zu sein. Fröhlich richtete sie sich auf und setzte sich das Ziel vor Augen, ihren Bruder zu finden, komme was wolle, schließlich war sie dafür nach Khorinis gekommen.

Langsam entledigte sie sich ihrem schönen blauen Samtkleid und legte dieses, ohne zu merken, wie warm es in diesem Zimmer war, und ohne sich ihr Nachtgewand zu hüllen, sorgsam auf der Kommode neben dem Bett zusammen. Um sich keine Unterkühlung einzufangen, zog sie ihr weißes Seidenes Nachthemd aus dem mitgebrachten Beutel an und begab sich sogleich ins Bett, um ohne lange Überlegungen, über dieses tollen Tag, sich dem Schlaf hinzugeben.
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