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25.02.2003, 14:55 #476
Arson
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Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #4 -
Ich glaub nicht dass es Absicht war, hab auch schon tausendmal solche Crash-Links bekommen, aber kaputtgegangen ist nie was. Dein System hat sicherlich die traurige Ausnahme spielen dürfen. :(
Aber deshalb jetzt Thorus zum Miesepeter zu machen find ich etwas übertrieben, ich bin mir ziemlich sicher dass er derartige Links in seinem Leben nicht mehr rumschickt, der Crash wird auch ihm den Spaß daran genommen haben. Vertragt euch doch wieder. ;)
26.02.2003, 17:11 #477
Arson
Beiträge: 687
[GM] Das Herz des Feuers -
Kraftvoll zurrte Arson an der widerborstigen Lederschnalle, zwang die schwere Stahlplatte seines Schulterpanzers damit an die richtige Position. Endlich gelang es dem Paladin, den dünnen Eisenfinger durch eines der Schnallenlöcher zu drücken. Ein metallisches Klacken, dann saß das Rüstungsteil fest und unverrückbar an der Schulter des Kriegers. Zufrieden bewegte Arson die Arme, wandte seinen Blick dann gen Himmel. Obwohl die Gefährten schon eine Nacht an der Inselküste verbracht hatten, verlor das sonderbar klare Himmelszelt, eingerahmt von einer Wand aus weißlichen Nebelbänken, nichts von seiner Faszination. Friedlich lagen die felsigen Strände in der trüben Wintersonne, milder Wind spielte in den rauschenden Blattwerken der bizarren Baumgewächse, die in wenigen Dutzend Metern Abstand zu den hellen Sandbänken fast die gesamte Inselfläche zu bedecken schienen. Der Paladin kannte sie aus Märchenbildern, erinnerte sich, dass sie hauptsächlich in Geschichten von kühnen Seeräubern und tapferen Schiffskapitänen eine Rolle spielten. Beherrscht wurde die Szenerie von dem gigantischen Massiv des weitläufigen Vulkanberges, dessen fast pechschwarzes Gestein selbst durch das Grün der tropischen Gewächse hindurchschimmerte, die düstere Gegenwart der Finsternis unter dem Deckmantel des überquellenden Lebens.
Knirschend stapfte Arson über den Küstensand, den Rucksack über die Schulter geschwungen, den stählernen Kampfhelm unter dem Arm. Hier, auf dieser von jeglicher Zivilisation verlassenen Insel mischte sich der markante Geruch von verrottenden Pflanzen mit dem starken Aroma salzigen Wassers. Das Ergebnis war eine unbekannte, doch nicht wirklich unangenehme Duftnote. Hier hatte der alte Rothenberg sich also verkrochen, um seinen Lebensabend in unheiliger Geschäftigkeit zu verbringen. Arson starrte auf den wogenden Blätterreigen. Der verrückte Wissenschaftler war zwar der starken Hand der Gerechtigkeit entkommen, doch das über ihn gefällte Urteil würde nun sein Werk und seine Nachkommenschaft treffen, sollte es eine solche überhaupt geben. Niemand entkam den Erwählten des wahren Gottes, die Dunkelheit konnte den Zeitpunkt, an dem es vom Licht erfasst und zerrieben wurde, lediglich hinausschieben - genau wie der verrückte Wissenschaftler und seine Anhänger.
Der Paladin wandte den Kopf und blickte zu seinen Gefährten hinüber. Die gepanzerte Hand des Kriegers ruhte auf dem blitzenden Schwertknauf.

"Heda, Faulpelze, genug geruht, lasst und endlich aufbrechen! Viel verschollenes Wissen wartet auf seine Wiederentdeckung!"
Und auf die reinigenden Flammen des göttlichen Feuers.
27.02.2003, 15:26 #478
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Gleichmütig stapfte Arson durch das hohe Steppengras, ein silbriger Schwimmer in einem Meer aus trockenem Braun und hellen Grüntönen. Knackend brachen die dürren Halme unter dem Gewicht der schweren Kampfrüstung, dicke Eisenhandschuhe teilten die wogende Flut um Platz zu schaffen für den nachrückenden Stahlkörper. Obwohl das Wetter überraschend mild war hatte der Paladin seinen Helm über den Kopf gestülpt. Die grünen Pupillen des Kriegers blitzten aufmerksam nach allen Seiten. Er zog es vor, kampfbereit zu bleiben, konnte man doch nicht wissen, welche Schrecken sich inmitten der unzähligen Grashalme verbargen.
Wie um seine Gedanken zu unterstreichen spürte Arson einen leichten Schlag am linken Schienenbein. Ein metallischer Laut erklang als das unbekannte Etwas gegen den unnachgiebigen Stahlpanzer schlug. Blitzartig griff der Paladin nach unten, tastete mit metallgeschützten Fingern nach der Ursache dieser heimtückischen Attacke.
Als sich die Hand wieder aus dem Grasmeer hob, zischelte ein rötlicher Schlangenkopf zwischen den zur Faust geballten Fingern hindurch, der dazugehörige schuppige Körper peitschte gequält umher, wand sich hilflos um den glänzenden Unterarm des Kriegers. Mit fast wissenschaftlicher Neugier betrachtete Arson seinen hilflosen Fang, bestaunte das komplizierte Muster der Schuppenhaut und die langen, gebogenen Zähne. Grünlich schillernde Flüssigkeit hing in dicken Tropfen an den Enden der gefährlich aussehenden Fänge.

"Bin ich auf dein Nest getreten? Oder wolltest du mich etwa fressen?"
Geschlitzte Augen erwiderten den Blick des Paladins mit animalischer Bösartigkeit, doch Antwort gab die Schlange nicht. Alles andere hätte Arson allerdings auch sehr überrascht. Der Krieger schmunzelte.
"Du hättest dir lieber ein schlechter gepanzertes Opfer suchen sollen. Die da vorn zum Beispiel..." Der heilige Krieger deutete auf die beiden Schwarzmagier. "...wären viel erfolgversprechender gewesen."
Die Schlange harrte weiterhin stumm ihres Schicksals. Arson ließ sich zu den dunklen Zauberern zurückfallen, um ihnen das zischende Schuppentier vor Augen zu halten.
"Passt auf Eure Füße auf, werte Gefährten, sonst werden die Geschwister dieser Kreatur hier vielleicht schon bald Rache an den ungebetenen Eindringlingen in diesem Land nehmen."
Einen Augenblick lang beobachtete er die Reaktion der Magier, dann warf er die Schlange in hohem Bogen zurück in das Steppenmeer. Sekundenlang flog das Tier durch die Luft, ein schwarzer Strich am rötlichen Himmelszelt, dann war es zwischen den unzähligen Halmen verschwunden. Wortlos setzte der Paladin seinen Weg fort, ohne sich um die verdrießlichen Blicke seiner Kameraden zu kümmern. Wenn sie geglaubt hatten, dass er dieses arme Geschöpf grundlos tötete, so irrten sie gewaltig. Sicher würde diese Schlange ihre Lektion gelernt haben und sich von nun an von dicken, metallgepanzerten Kriegerbeinen fernhalten. Sie war nach wie vor ein Geschöpf des Lichtgottes und hatte somit genauso ein Recht auf Leben wie die menschlichen Reisenden. Wie seine Gefährten mit ihnen umgingen, konnte ihm egal sein. Immerhin bestand für sie vielleicht wirklich akute Gefahr, je nachdem, wie giftig das Schuppenwesen sein würde. Ihren Zähnen nach zu urteilen schien Leder für sie zumindest kein Hindernis zu sein.
Arson blickte gen Horizont. Bald würde die Sonne den Horizont berühren und die Welt und blutiges Rot tauchen, eine tägliche Ermahnung an die Vergänglichkeit des Lebens und die ständige Bedrohung durch die Mächte der Finsternis. Hoffentlich würden die dieses Innosverdammte Labor bald erreichen. Der Paladin beschleunigte seine Schritte.
27.02.2003, 16:44 #479
Arson
Beiträge: 687
[GM] Das Herz des Feuers -
Kaum war der erste Pfeil splitternd von seinem massigen Brustpanzer geprallt, da klappte Arsons Helmvisier auch schon einer Falltür gleich zu. Schleifend glitt das lange Kampfschwert aus der Scheide, während der Paladin die andere Hand schützend vor den schmalen Sichtschlitz hielt. Suchend drehte der Krieger sich einmal um die eigene Achse, verschaffte sich so einen ersten Überblick über das bräunlich wogende Schlachtfeld. Hier und da huschten gedrungene, dunkle Leiber zwischen den hohen Gräsern hindurch, umkreisten mit lautlosen Schritten und leisem Gezisch ihre Opfer. Immer wieder vernahm Arson den metallischen Aufprall eines kleinen Pfeilgeschosses, klackend schlugen die dünnen Nadeln gegen den schützenden Helm des heiligen Streiters. Verdammte Winzlinge!
So schnell es ihm in seiner schweren Rüstung möglich war preschte Arson durch die eintönige Halmlandschaft, pflügte das trockene Gehölz mithilfe seines Schwertes in rauhen Mengen nieder. Er hatte keine Hoffnung, auf die Weise an die flinken Blasrohrschützen heranzukommen, waren die dunklen Gesellen doch offensichtlich erstaunlich behende. Geschwind trappelten sie durch die Steppe, wichen dem wütenden Paladin immer wieder aus, achteten sorgsam darauf, niemals in den Aktionsradius seiner scharfen Klinge zu kommen.
Trotzdem zeigte Arsons aggressives Vorgehen den gewünschten Erfolg. Durch seinen rabiaten Lauf zwang er die Wichte immer wieder aus ihren Verstecken, zersplitterte ihre Gruppen und lenkte das Feuer auf sich. Nutzlos prallten die Pfeile von seiner Rüstung.
Einer der zischenden Schützen hatte Pech. Während Arson schnaubend durch das Gras drosch, verfing sich der dürre Fuß des Winzlings in einer schlingenartig aus dem harten Erdreich ragenden Wurzel. Noch bevor er sich auch nur aufrappeln konnte, spießte der Paladin den quiekenden Unhold auf. Es war erstaunlich, wie leicht die stählerne Klinge krachend durch den hageren Leib drang, Knochen, Muskelfasern und Innereien gleichermaßen durchtrennend. Dunkles Blut spritzte auf den zertrampelten Halmteppich unter dem sterbenden Wesen. Kaum war das letzte Leben aus dem zuckenden Körper gewichen, als starke Hände ihn hochhoben und in weitem Bogen durch die Luft warfen. Während der zerfetzte Leichnam wieder in das Gräsermeer plumpste, lachte Arson ein wirklich paladinuntypisches Lachen. Sollten diese unwürdigen Winzlinge ruhig sehen was passierte, wenn er sie in die Finger bekam. Das würde ihre Furcht steigern und sie hoffentlich unaufmerksam werden lassen. Und waren sie erst einmal unaufmerksam, so konnten leichter gepanzerte und somit flinkere Krieger sie ohne große Probleme in Stücke hacken... der junge Ordensbruder bewunderte seinen eigenen Einfallsreichtum. Einskaldir würde Augen machen, wenn er ihm von dieser Reise berichtete.
28.02.2003, 14:04 #480
Arson
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Abwesenheiten -
So, bin weg bis einschließlich Sonntag. Glaube nicht dass ich zwischendurch on kommen kann.
28.02.2003, 14:21 #481
Arson
Beiträge: 687
[GM] Das Herz des Feuers -
Bei Innos, jetzt wurde es interessant!
Während Arson auf die aus dem Wald quellenden Zwergkreaturen schaute, öffneten seine gepanzerten Finger den am breiten Ledergürtel baumelnden Runenbeutel, fischten einen der magischen Steine daraus hervor. Mit einer Routine die es unnötig machte auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden griffen geistige Fühler in das innere des wundersamen Artefakts, vereinigten sich mit der dort schlummernden Kanalenergie, brachten das auf der Oberfläche der Rune eingeritzte Symbol zum erglühen. Es handelte sich um den schwächsten Zauber der Paladine, doch barg dieser als einziger die Möglichkeit, auch Geschöpfe, die nicht den Hauch der Unterwelt zu spüren bekommen hatten, zu verletzen.
Das Rascheln der Halme wurde lauter, gedämpfte Zischlaute drangen zwischen den wogenden Gräsern hervor. Unter dem stählernen Panzer spannte sich Arsons Körper, dicke Muskelpakete verhärteten sich zu unnachgiebigen Knoten während das kampferprobte Unterbewusstsein sich auf das Abspulen der unzähligen exzessiv trainierten Reflexhandlungen vorbereitete. Reglos hing die scharfe Stahlklinge in der Luft, die blitzende Spitze nur wenige Zentimeter vom Boden entfernt. Rotes Blut tropfte von dem doppelschneidigen Schwertblatt, bildete eine schmale Pfütze auf dem von schweren Kampfstiefeln zertrampelten Grasboden.
Die ersten Angreifer hatten kaum die letzte Halmreihe durchdrungen als die Waffe des Paladins sie mit der Wucht eines Fallbeils traf, ihre dürren Körper in einer spritzenden Gischt aus stinkenden Körpersäften und zerbrochenen Knochen auseinanderriss. Abgehackte, gurgelnde Laute zeugten von dem unrühmlichen Tod der Winzlinge, eine deutliche Warnung an ihre nachrückenden Kameraden. Kampfeslustig sprangen sie über die zerteilten Leichen hinweg, schwangen ihre Keulen dabei schnatternd gegen den hochgewachsenen Feind. Sie waren Viele, doch Arson kämpfte mit der Verbissenheit eines in die enge getriebenen Bären. Dünne Lichtfinger zischten aus der gleißenden Rune, schlugen krachend in die Leiber der Feinde, brachte ihr dunkles Blut zum sieden. Unter dem geschlossenen Helmvisier glühte es in einem eiskalten Blau, während rundherum der Tod seine Ernte einfuhr. Schreiend sackten die kleinen Kämpfer zusammen, verbrannt von heiliger Lichtmagie, erbrachen ihre dampfenden Innereien würgend auf den glitschigen Boden, runzlige Köpfe wurden schmatzend von dünnen Rümpfen getrennt, zuckende Gliedmaßen wanden sich kraftlos zwischen rötlichen Haufen von zertretenem Gras.
Das wütende Geschnatter der Keulenschwinger war längst in angstvolles Zischen übergegangen, wer nicht blutend am Boden lag nahm die Beine in die Hand und tauchte in der schützenden Steppenlandschaft unter. Zurück blieb eine fast kreisrunde, einige dutzend Meter messende Fläche des Todes, beherrscht von der massigen, über und über mit Körpersäften besudelten Gestalt des Paladins. Dickflüssig tropfte es von Klingenblatt und Brustpanzer, die Schienenbeine waren bis knapp unter das Knie tiefrot und pechschwarz gesprenkelt.

„Kommt zurück, verdammtes Pack! Kommt und stellt Euch!“
Schnaubend vor Wut stapfte der von heißer Kampfeslust beseelte Krieger hinter den dunklen Gestalten drein, spähte durch die Schlitze seines Helms nach größeren Ansammlungen der drahtigen Biester, immer in der Hoffnung, einen größeren Gegner, eine Art Anführer unter den Gnomen zu entdecken, mit dem er seine Kräfte messen könnte.
02.03.2003, 16:36 #482
Arson
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Abwesenheiten -
back in action
02.03.2003, 16:41 #483
Arson
Beiträge: 687
Lagerfeuer für allg. Gespräche über die Gilde #4 -
@Cifer
Was du löschst die Garde-Spams ohne dass ich sie lesen konnte.
Böser Cifamod, dabei hätt ich so gern ach in Erinnerungen an vergangene Schlachtfeste geschwelgt. ;)
02.03.2003, 17:43 #484
Arson
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Mein Austritt -
Glück und Segen
auf all deinen Wegen :D ;)
02.03.2003, 18:02 #485
Arson
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Klage gegn die BPjM - Unterschriftensammlung -
Und wieder ne Unterschrift mehr ;)
02.03.2003, 18:14 #486
Arson
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Mein Austritt -
Drängel nicht so, das passiert schon noch, keine Angst
02.03.2003, 18:33 #487
Arson
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Mein Austritt -
Jo, wir sollten uns was schämen, unverständlich dass kein Sprecher Tag und Nacht bereit sitzt um lebenswichtige Änderungen der Memberliste, wie zum Beispiel den traurigen Austritt eines hochgeachteten Rekruten zu vermerken. Cifer, wie konntest du nur?
03.03.2003, 13:09 #488
Arson
Beiträge: 687
Mein Austritt -
Die Geschwindigkeit der Entscheidungen ist bei allen Gilden im Großen und Ganzen identisch. Ich war inzwischen im Zirkel um Xardas, in der Sumpfbruderschaft und natürlich auch hier in der Garde Innos als Mitglied aktiv und kann dir deshalb versichern dass du dich in sämtlichen Gilden mit dieser unzumutbahren Langsamkeit abfinden müssen wirst. Bei den Gildenlosen wirds noch ne Nummer krasser, dank mehrerer Austrittswellen aus den Gilden sind die Beförderungskriterien derart angehoben worden dass man sich vermutlich nicht mehr als ein- der zweimal pro Jahr über eine Beförderung freuen kann.
Also fein abwarten und Morphium schlucken, und falls du dem tollen Arson nicht glaubst frag ruhig mal bei Don-Esteban oder meditate nach.
03.03.2003, 14:38 #489
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Keuchend kniete Arson inmitten des chaotischen Schlachtfeldes aus aufgewühlter Erde, zertretenem Gras und stinkenden Leichenteilen. Die Hände auf den Griff seines blutbesudelten Schwertes gestützt starrte der Paladin auf die zerfetzten Überreste der bizarren Schnabelbestie und versuchte die tückischen Erschöpfungskrämpfe zu bezwingen, die seinen gepeinigten Körper schüttelten. Helm und Kettenhaube hatte er von sich geworfen, schwarze Haarpracht klebte dem Krieger in feuchten Strähnen an Stirn und Wangen, grüne Pupillen funkelten zwischen halbgeschlossenen Lidern, bläuliche Restenergien der bis zur Neige verbrauchten magischen Reserven des hochgewachsenen Mannes gaben seinem Blick ein rastloses Aussehen.
Der harte Kampf hatte Arsons Geist an die Grenzen seiner Belastbarkeit gebracht, nie zuvor war der junge Paladin gezwungen gewesen, solch exzessiven Gebrauch von der heiligen Magie des Lichtes zu machen. Noch immer konnte er den heißen Schmerz in seinen Fingern spüren, den stillen Nachhall der wispernden Kräfte der Runen, deren reinigende Gluten seine Hand durch den über und über von Blut und anderen Körpersäften besudelten Stahlpanzer hindurch versengt hatten. Es würde einige Zeit dauern, bis er wieder in der Lage wäre, die Zauber seines Gottes einzusetzen.
Sanfte Windböen spielten in den strähnigen Haaren des erschöpften Kriegers, das friedliche Zwitschern der Vögel drang gedämpft aus den dunklen Ausläufern des nahen Waldstückes, vermischte sich mit dem monotonen Grillengezirp zu einer beruhigen Naturmelodie, eine wortlose Erinnerung an eine der obersten Regeln des Lebens. So heftig die Schlacht auch gewesen sein mochte, die Welt drehte sich weiter. Schon jetzt hatte die geschäftige Tierwelt den eben noch ohrenbetäubenden Lärm des Kampfes vergessen, nahmen ihren alltäglichen Lebenswandel wieder auf, gingen ungeachtet des übelkeitserregenden Leichengestanks ihren eigenen Trieben nach. Arson schmunzelte. Auch für ihn war es an der Zeit, die Nachwirkungen des Kampfes abzuschütteln und sich seinem eigentlichen Ziel zuzuwenden.
Mit knirschenden Scharnieren und knarzendem Leder kam der Paladin auf die Füße, ein breitschultriger Koloss aus stählernen Panzerplatten und klirrenden Eisenketten. Trockene Lehmklumpen spritzten durch die Luft als die scharfe Schwertklinge aus dem Boden gezogen wurde, rötlich blitzte die besudelte Schneide in der Sonne, ein lauerndes Raubtier, noch immer triefend vom Blut seiner zuvor erbeuteten Opfer. Wahllos riss Arson einige Büschel des hohen Steppengrases aus dem Boden und rieb seine Waffe sauber, polierte jeden Fingerbreit so sorgfältig und gewissenhaft wie es ihm mit den trockenen Halmlappen möglich war. Seine Gefährten beachtete er dabei nicht weiter, wusste er doch, dass sie sich ebenfalls um ihren Zustand zu kümmern hatten. Was den verletzten Waffenmeister anging - der Streiter des Lichts verstand nichts von der Kunst der Heilung und war somit nicht in der Lage, seinem Gefährten zu helfen. Die Magier würden ihn schon zusammenflicken.

"Wir sollten uns beeilen..."
Nachdenklich starrte Arson in die Ferne, den abwesenden Blick auf die schwarze Silhouette des mächtigen Vulkans gerichtet. Dunkle Punkte schienen die verjüngte Bergspitze zu umkreisen.
"...wer weiß ob dieses Schnabeltier noch Geschwister hat. Je eher wir das Labor erreichen, desto besser."
03.03.2003, 18:01 #490
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Mit finsterem Blick beobachtete Arson die heranbrausende Harpyengruppe. Die flügelbewehrten Biester flogen in weitgefächerter Formation, ihre schrillen Schreie hallten von den scharfkantigen Felsvorsprüngen wider, zerrissen die majestätische Stille des Gebirges durch mißtönende Zornesrufe. Ihr Ziel war unverkennbar - sie hatten es auf die menschlichen Abenteurer abgesehen.
Entschlossen zog der Paladin sein Schwert aus der Scheide, einen gedämpften Fluch konnte er sich nicht verkneifen. Hatte die komplette Insel es sich zur Aufgabe gemacht sie umzubringen? Selbst während seiner Gefangenschaft in der Minenkolonie hatte Arson nicht mit einer solch permanenten und allem Anschein nach unerbittlichen Feindpräsenz zu kämpfen gehabt. Aber dieses Stückchen Erde schien ohnehin nicht so zu sein wie die grünen Landschaften seiner Heimat, diese Erkenntnis war dem heiligen Streiter schon während der ersten Stunden nach Ankunft des Schiffes gekommen. Die Gesetze der Physik schienen auch hier zu gelten, doch waren es Randerscheinungen, Gefühle und schwache Vermutungen jenseits des Fassbaren die nicht in das Gesamtbild einer normalen Insel zu passen schienen. Am deutlichsten waren diese Veränderungen in den Sphären der Urkräfte, der Magie zu spüren. Nachdem die Schlacht gegen Gnomwesen und Schnabelbestie gewonnen war, hatte Arson sich leer und erschöpft gefühlt, seine geistige Essenz, seine mentalen Energien waren verbraucht gewesen. Doch wie ein trockener Schwamm das Wasser aufsaugt, war der Streiter Innos' in der Lage gewesen, ein bisher unbekanntes Reservoir an Kraft anzuzapfen, geheimnissvoll und scheinbar unerschöpflich durchtränkte es die Gedanken und Gefühle des Kämpfers, bis er die pulsierende Energie schließlich, nur wenige Stunden später, in seinem ganzen Körper hatte spüren können.
So war es nicht verwunderlich, dass die Hand des Paladins sich nun an den ausgebeulten Lederbeutel legte, die dicken Schlaufen öffnete und in der Dunkelheit des Behältnisses nach dem richtigen Runenstein tastete. Die Harpyen ließ er dabei keine Sekunde aus den Augen.

"Beeilt euch, sie kommen von allen Seiten!"
Tatsächlich hatten die Flugwesen begonnen die eilig kletternde Gefährtengruppe einzukesseln, wohin Arson auch blickte, seine Augen sahen dunkle, flappende Schwingenpaare und hagere, nur entfernt humanoide Körper. Das nervenaufreibende Geschrei war zu einer Symphonie der Agonie angeschwollen, brandete schrill und quälend gegen die gepeinigten Trommelfelle, zerrte an der Selbstbeherrschung der Menschen. Noch hielten die Bestien Abstand, doch der Paladin war es nun satt ihrem unerträglichen Gesang weiterhin zu lauschen. Knisternd verdichtete sich die Luft um die Hand des Kriegers, bläuliche Lichtfinger wanden sich Schlangen gleich um seinen Unterarm, vereinigten sich über der geöffneten Handfläche zu einer pulsierenden Lichtkugel. Ein trockener Zischlaut, dann raste die Energieerscheinung durch die Luft, ritt auf einer Welle elektrisierter Kraftpartikel, einen schmalen Schweif aus glitzernden Funken hinter sich herziehend. Krachend schlug die magische Kugel in den Flügel einer besonders lautstark kreischenden Harpye ein, zerfetzte Federkleid und Knochen der dürren Schwinge. Von der Wucht des Treffers zurückgeworfen fiel das verletzte Wesen in weitläufigem Bogen nach hinten, stürzte, seiner Flugfähigkeit beraubt, hinab in die schwarzen Tiefen der Klippe. Zufrieden schlug Arson das Zeichen des Lichts, wandte sich jedoch schnell wieder den nun vorrückenden Gegnern zu. Die Harpyen stoben auseinander, begannen sich in gegenläufigen Kreisbewegungen um die Gefährtengruppe zu bewegen, erzeugten somit einen verwirrenden Ring aus schwarzen Leibern und schrillem Geschrei. Arson nahm es gelassen zur Kenntnis, seine Hände griffen an seinen Kopf und schlossen das Helmvisier. Nach dem Angriff der Schnabelbestie kam ihm diese Herausforderung fast lächerlich vor. Die Flügel, das war ihre Schwachstelle. Es würde ein Kinderspiel werden.
Würde es das? Irgendwo im Hinterkopf des Kriegers, in den dunklen Ecken seiner eigenen Gedanken, wisperte eine leise Stimme von drohendem Unheil...
05.03.2003, 17:24 #491
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
"Eine Hülle aus haut um einen metallischen Körper? Klingt für mich nach der perversierten Version eines Ritters."
Leise auflachend schlug Arson sich mit der Faust gegen seinen massiven Brustpanzer, wandte seine Aufmerksamkeit dann jedoch wieder dem gemütlichen Raum und seiner Einrichtung zu. Den im warmen Licht des Feuers glänzenden Helm unter den rechten Arm geklemmt stolzierte der Paladin durch das weitläufige Arbeitszimmer, lauschte den hohlen Klängen seiner eigenen Kampfstiefel auf dem braungeäderten Marmor, während er die wuchtigen Bücherregale mit prüfenden Blicken überzog. Unzählige Buchrücken drängten sich auf den schweren Holzbohlen, eingebunden in verschiedenste Arten von Leder lockten sie den gelehrigen Beobachter mit dem stummen Versprechen nach kostbarstem Wissen. Zweifelhaft ketzerischem Wissen.
Feine Staubflocken erhoben sich von ihrem uralten Bett als Arson sich einen der dicken Wälzer aus dem Regal nahm, tanzten müde in der trockenen Zimmerluft. Neugierig blätterte der Krieger die ersten Seiten um, musterte die fein geschwungenen Linien aus schwarzer, in Jahrzehnten der Stille bleich gewordenen Tinte, welche sich in dünnen, spinnenartigen Linien über das gelbliche Pergament zogen. Falls die fremdartigen Muster und Formen eine Bedeutung hatten, so verstand Arson sie nicht.
Seufzend stellte der Streiter das Buch zurück an seinen Platz, wandte sich dann dem wuchtigen Schreibtisch zu. Wahllos zog er an den hölzernen Schubladen, zog die verschiedensten Utensilien aus den unbekannten Tiefen dieser dunklen Aufbewahrungsorte, nur um sie dann Sekunden später gelangweilt auf der Eichenholzplatte abzulegen.
Gab es in dieser besseren Teestube nicht eine einzige interessante Entdeckung zu machen? Am besten wäre es wohl, den gesamten Ort augenblicklich einzuäschern. Arson trat an den Kamin heran und starrte in die Flammen. Ein tanzender Schatten erregte seine Aufmerksamkeit. Als der Paladin genauer hinblickte, bemerkte er den dünnen Umriss eines in die Wand eingelassenen Hebels, nur wenige Fingerbreit vom oberen Kaminsims entfernt. Mit neugierigem Blick musterte der Krieger seinen Fund, gepanzerte Finger stahlen sich an das verdickte Ende des Schalters. Was wohl passieren würde, wenn...
Mit einem hörbaren "Klick" ruckte der Hebel nach unten. Fast augenblicklich ging ein sanftes beben durch den Raum, gefolgt von einem tiefen Grollen. Die Köpfe sämtlicher Gefährten ruckten herum, fragende, vorwurfsvolle Blicke trafen den Paladin. Dieser deutete ungerührt auf die gläserne Rückwand des Raumes, durch dessen gewaltiges Fenster dünne Lichtlanzen drangen.
War es eine optische Täuschung, oder bewegte sich die Felswand hinter der Scheibe tatsächlich? Nein, in der Tat, immer weiter schob sich der Fels zurück, glitt ruckelnd und bockend nach unten, gab den Blick auf ein atemberaubendes Panorama frei. Vor den Augen der fasziniert dreinblickenden Abenteurer erstreckte sich die nebelumkränzte Insel in all ihrer Pracht. Sanft geschwungene Täler, braune Steppen und im Wind wogende Waldstücke wechselten sich mit spitzen Felsmassiven und rauhen Steilklippen ab, um schließlich im knöchernen Weiß des langgezogenen Sandstrandes zu enden. Und dort, viele Kilometer entfernt, schaukelte das prächtige Schiff, gelenkt vom tapferen Theorwulf, auf dem grünlich-glitzernden Teppich des Meeres. Ein langgezogener Hornruf dröhnte durch die majestätische Stille, ein leiser Gruß an die weit entfernten Gefährten, dann wurden die prächtigen Segel entrollt.
Die Segel wurden entrollt?
Arsons Lächeln gefror, die entspannte Miene des Paladins verzog sich zu einem verwirrten Gesichtsausdruck.

"Was, bei allen Göttern, macht dieser alte Seebär dort hinten?"
Mit geweiteten Augen wurde der heilige Krieger Zeuge, wie das Schiff seiner Gefährten langsam Fahrt aufnahm, um sich dann immer weiter vom Strand zu entfernen.
"Der macht sich aus dem Staub! Ohne uns!"
Arson konnte es kaum fassen. Finster starrte er auf das schaukelnde Schiff, unfähig den scheinbar verrückten Kapitän von seinem Unterfangen abzuhalten. In diesem Moment verfinsterte sich die Sonne.
Ein gigantischer Schatten schob sich plötzlich über die farbenprächtige Insellandschaft, bedeckt mit seiner langgezogenen Form einen Großteil der vor ihnen liegenden Grasflächen. Abermals bebte der Arbeitsraum des Wissenschaftlers, als ein ohrenbetäubendes Gebrüll den Berg in seinen Grundfesten zu erschüttern drohte. Ein riesenhafter, pechschwarzer Schemen sackte in das Blickfeld der verdutzten Beobachter, lerderne Schwingen trugen einen enormen Schuppenkörper durch die brausenden Lüfte, erzeugten mit jeder Bewegung furchtbare Wirbelwinde im unter ihnen liegenden Inselreich.
Es war ein Drache. Ein verdammt großer Drache.
Mit gespannter Erregung verfolgte Arson den Flug des Ungeheuers, bewunderte die kraftvolle Anmut, mit der das Tier sich über dem Boden hielt. Welche Macht musste nötig sein, einen Leib wie diesen gegen die Gesetze der Erde in die Lüfte zu erheben.

"Er hat es auf das Schiff abgesehen."
Die Feststellung des Paladins war überflüssig, konnte doch ein Blinder die schnurgerade Flugbahn nachvollziehen, die das Ungetüm eingeschlagen hatte. Jetzt freilich ergab Theorwulfs eiliger Aufbruch einen Sinn. Das schnelle Schiff des Seemannes hatte sich inzwischen schon ein gutes Stück von der Insel entfernt, raste mit geblähten Segeln in Richtung der weißlich wabernden Nebelbänke. Doch so schnell das uralte Boot auch sein mochte, der Drache war schneller. Schon öffnete sich das zahnbewehrte Monstermaul, schickte gleißende Flammenzungen hinunter auf das Meer. Zischend wurde das Feuer von den allmächtigen Wogen verschluckt, dicke Schwaden verdampften Wassers stiegen in die Luft, verdeckten schon bald Schiff und Drache. Allein das mächtige Gebrüll und die blitzenden Lichterscheinungen zeugten davon, dass das Untier seine Beute noch nicht verloren hatte. Arson schlug das Zeichen des Lichts.
Urplötzlich kehrte Stille ein. Die lärmenden Drohschreie des Biestes verstummten, das flackernde Leuchten inmitten des Nebels brach ab.
Sekunden der Anspannung folgten. Die Luft des Bergzimmers schien elektrisch geladen, niemand wagte auch nur einen Atemzug zu tun.
Dann brachen die Nebelbänke auf, zerfetzt von einem riesenhaften Leib, stoben in dünnen Rauchfingern langsam auseinander, während der dunkle Drache flappend an Höhe gewann, stetig auf das Inselzentrum zuhielt, um dann donnernd aus dem Blickfeld der staunenden Menschen zu verschwinden. Abermals kehrte Ruhe ein. Der Paladin war der erste der Abenteurer, der seine Stimme wiederfand. Langsam stieß er sich von der dicken Glaswand ab, trat an den wuchtigen Schreibtisch, um seinen stählernen Helm von der hölzernen Platte zu nehmen. Mit frostigem Blick musterte er seine Kameraden. Auf dem Waffenmeister blieben seine grünen Pupillen schließlich ruhen.

"Ich hoffe auch diese Kleinigkeit habt ihr in Eurer Planung bedacht, Krieger. Es sieht ganz danach aus, als müssten wir uns eine andere Möglichkeit suchen, von dieser innosverfluchten Insel zu kommen."
05.03.2003, 18:47 #492
Arson
Beiträge: 687
[GM] Das Herz des Feuers -
"Was weißt du schon über meine Ordensbrüder, Waldschrat."
Aufgeben, ha! Mit verschränkten Armen lehnte Arson an der Kante des schweren Schreibtisches und starrte finster in die Runde. Die Arroganz seiner Gefährten begann dem Paladin wirklich auf die ohnehin schon genug beanspruchten Nerven zu gehen. Dieser vorlaute Waffenmeister würde schon noch sehen, wohin ihn seine dümmlichen Kommentare bringen. Hatten sie ersteinmal die Bibliothek Rothenbergs gefunden, würde alles anders werden.
Jetzt hieß es allerdings, den Eingang in die weiteren Bereiche des sicher weitläufigen Laboratoriums zu entdecken. Türen hatte der Krieger auf ihrem Weg in das Arbeitszimmer nicht gesehen, allerdings erinnerte er sich an etwas anderes.

"Was unser weiteres Vorankommen angeht - fragen wir doch den Eisenmenschen. Vielleicht führt er uns in die Schmiede."
05.03.2003, 18:58 #493
Arson
Beiträge: 687
3000!!!!!! -
Glückwunsch auch von mir.:)
Jetzt da du diese Hürde genommen hast, kannst du deine Energie ja wieder voll auf unser Quest konzentrieren.
06.03.2003, 13:28 #494
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Ohne besondere Eile schlenderte Arson durch die gigantische Halle, betrachtete die turmhohen Regale und ihren ledergebundenen Inhalt. Hohl hallten die Stiefel des Kriegers über den marmornen Boden, warmer Fackelschein spiegelte sich auf den schimmernden Stahlplatten des schweren Panzers des Paladins, zeichnete die breitschultrige Silhouette des Kriegers an die gegenüberliegende Regalwand. Mit naiver Neugier stöberte Arson in einigen der zahllosen Schriftstücke, nahm wahllos einzelne Exemplare von ihren angestammten Plätzen, um sie dann flüchtig durchzublättern. Die meisten Bücher jedoch blieben ihm verschlossen, geschrieben in einer Sprache unbekannter Herkunft stellten ihre gesammelten Weisheiten für den Paladin nicht mehr dar als eine verwirrende Ansammlung aus komplizierten Schnörkeln und ineinander verschlungenen Linien. So stellte er auch das bisher fünfte Buch enttäuscht in die lange Reihe seiner Geschwister zurück, betrachtete den gebleichten, gräulichen Einband mit lustloser Gleichgültigkeit. Als er sich abwandte, blendete ein einzelner, güldener Lichtstrahl seine Augen. Eine nähere Betrachtung entlarvte ein vergoldetes Emblem auf dem Buchrücken eines in unauffällig schwarzes Leder gebundenen Wälzers als Quelle der Störung. Neugierig nahm der Krieger das Schriftstück in seine Hände, unterzog den Einband einer genaueren Untersuchung.
"Der Orden der Sieben."prangte in dicken, ebenfalls goldenen Lettern auf dem Einband, darunter eine stilisierte Sonnenscheibe, von deren Zentrum sieben gleichmäßig lange Strahlen ausgingen. Die Brauen des Paladins zogen sich zusammen. Er kannte dieses Zeichen, schon einmal hatte er es gesehen - als Anhänger einer Kette um den Hals seines Freundes und Ordensbruders Sludig.
Arsons Interesse war geweckt. Schnell überflog er die ersten Seiten, ging somit sicher dass er die Sprache dieses Buches verstand, dann nahm er den Rucksack von seinen Schultern, öffnete die ledernen Laschen und stopfte den Wälzer zu den zahlreichen anderen Utensilien, die den Kämpfer schon seit Beginn seiner Reise begleiteten. Zu gegebener Zeit würde er sich näher mit diesem Schriftstück beschäftigen, jetzt jedoch hatte er andere Dinge zu tun.
Arson blickte sich um. Überrascht bemerkte er, dass sich die Abenteurer auf ihrer Erkundungsreise durch diese unglaubliche Welt des Wissens nach und nach aus den Augen verloren hatten. Das schwache Echo gelegentlicher Schritte war der einzige Begleiter, den der Paladin noch hatte. Gleichgültig zuckte er mit den Schultern, machte sich dann auf die Suche nach den Wänden des enormen Raumes. Minutenlang stapfte er durch die langen Korridore, immer flankiert von übermenschengroßen Eichenholzregalen und dicht aneiandergedrängten Bücherreihen. Als er letztendlich den Rand der Bibliothek erreichte und die dort eingelassene Tür aufzog, musste der Krieger enttäuscht feststellen, dass sie in den Raum führte, aus dem die Abenteurer eingetreten waren. Festen Schrittes begann er die Wand entlangzuwandern, die grünen Pupillen hielten wachsam Ausschau nach weiteren Unregelmäßigkeiten in der eintönigen Bücherlandschaft. Weitere Türen wurden hoffnungsvoll geöffnet und enttäuscht wieder zugeschlagen. Arson fand Lesezimmer, Abstellkammern und sogar eine Art Observatorium, aber das Ziel seiner Suche entdeckte er erst viel später, verborgen unter einem unordentlichen Stoß von aufgeschichteten Büchern. Achtlos trat er das sperrige Pergament zur Seite, zerstampfte uralte Schriften mit der Gleichgültigkeit eines Menschen, dessen jugendliche Ungeduld noch nicht völlig abgeklungen war. Endlich schloss sich seine gepanzerte Hand um den schweren Türknauf. Leise knarzte das polierte Holz in den eisernen Angeln, gab den Blick auf ein weiteres Zimmer von beeindruckenden Ausmaßen frei. Ein atemberaubender Gestank schlug dem Paladin entgegen, drohte die Lungen für einen Augenblick zu einem ungehemmten Hustenanfall zu reizen, der dann jedoch tapfer unterdrückt wurde.
Auch die Wände dieses Raumes waren von hohen Regalen verdeckt, doch anstatt von Büchern wurden die schweren Eichenholzplatten von unzähligen Flaschen, Phiolen und Gläsern gefüllt. Sprudelnde, brodelnde und glitzernde Flüssigkeiten aller Farben schwappten in den formreichen Behältnissen, flankierten einen wuchtigen Schreibtisch, dessen Arbeitsplatte vor verschiedenartigstem Gerät regelrecht überquoll. Der Gestank rührte von einigen schillernden Bodenlachen nahe der rechten Wandseite. Den Scherben nach zu urteilen mussten einige Fläschchen aus den Regalen gefallen sein.
Ein letzter Schulterblick, dann trat Arson in das gewaltige Alchemiezimmer. Sekunden später stand der Paladin vor dem massiven Experimentiertisch. Behandschuhte Händen griffen an den Kopf des Kriegers, zogen den schweren Stahlhelm von seinem kantigen Schädel, stellten das Rüstungsstück sorgfältig auf der Holzplatte ab. Panzerhandschuhe und Rucksack folgten, dann griff Arson mit nun ungeschützten Fingern in die Schwärze seines ledernen Behältnisses, förderte nacheinander mehrere schmale Reagenzgläser, einige winzige Beutel sowie ein vergilbtes Stück Pergament hervor. Trocken raschelte das Schriftstück, als die Hände des heiligen Streiters über die aufgemalten Schriftzeichen und Zeichnungen glitten. Arsons Augenlider waren zu kleinen Schlitzen verengt, sorgfältig studierte er das Pergament, betrachtete eine jede Zeile mehrere Sekunden lang, versuchte sich möglichst alle Details der Zeichnungen einzuprägen. Leises Gemurmel erfüllte das große Zimmer, während sich der Krieger an die Arbeit machte.

"Die Rote mit der Grünen...."
Glucksend entleerte sich der Inhalt einer Phiole in ein bauchiges, bisher leeres Glasgefäß. Als Arson zur nächsten Zutat griff, wurden seine Bewegungen vorsichtig. Hochkonzentriert tröpfelte er einige Spritzer einer ihm nicht näher bekannten, aber auf alle Fälle äußerst grünen Flüssigkeit in sein Mischglas, korkte das Reagenzglas danach sorgfältig wieder zu und legte es zur Seite. Kritisch beäugte er sein Werk. Der Inhalt des Gefäßes war schwarz und glänzend - sehr gut.
"Jetzt Blau ins Schwarz..."
Nacheinander nahm der Paladin alle verbleibenden Phiolen in die Hand, um sie prüfend gegen das Licht der Fackeln zu halten. Violett, Bräunlich und Farblos...fehlte etwas? Bevor der Krieger sich fragen konnte, ob ihm eine Reagenzie abhanden gekommen war fiel sein Blick auf die kleinen Lederbeutel. Natürlich! Schnell war der erste Beutel geöffnet und bläuliches Pulver rieselte durch die Finger des heiligen Streiters. Gemahlenes Erz...stolz gratulierte Arson sich selbst, dass er diese Zutat auch als Laie erkannte. Zischend löste sich das Pülverchen im Schwarz der sprudelnden Flüssigkeit, gefolgt von den restlichen Wassern und der weißen, trockenen Substanz aus dem letzten Beutel. Ein letztes Mal verfärbte sich der Glasinhalt, schimmerte nun in einem tiefdunklen Orange. Nachdenklich betrachtete der Paladin das Ergebnis seiner Arbeit. Dies sollte also das Mittel sein, die reinigende Hand des Feuers über Rothenbergs ketzerisches Wissen rufen würde. Schaudernd ließ der Kämpfer seinen Blick über die langen Regalreihen und die dort stehenden Behältnisse wandern. Welche gewaltigen Kräfte wohl entfesselt würden, wenn Arson den letzten Impuls zur Reaktion des furchtbaren Gemisches gab? Deutlich erinnerte er sich an Albrechts ernstes Gesicht, als er seinem Ordensbruder erklärte, die Flüssigkeit aus möglichst großer Entfernung zu entfesseln, da sie sich unweigerlich mit den unendlich zahlreichen Tränken dieses Raumes vereinigen würde, und ihre Wirkung somit nur schwerlich einschätzbar war. Zumindest würde es ordentlich krachen, soviel hatte der ältere Paladin versichert.
Sorgfältig räumte Arson sein Gepäck zusammen, legte die Handschuhe wieder an, schwang sich den Rucksack über die Schultern und stülpte sich seinen Helm auf den Kopf. Bevor er den Raum verließ fiel sein Blick ein letztes Mal auf die etwa schädelgroße Bauchflasche und ihren schimmernden Inhalt. Mochte Innos seinen Diener in den nächsten Augenblicken beschützen...
Festen Schrittes stapfte Arson in den langgezogenen Korridor hinaus, lauschte den hohlen Klängen seiner beschlagenen Stiefeln und dem sachten Widerhall der klirrenden Stahlglieder seines Plattenpanzers. Erst nach mehreren hundert Metern blieb er stehen und fixierte die offenstehende Tür des Alchemielabors. Wie von selbst war die gepanzerte Hand des Reckens an seinen Runenbeutel gewandert, mentale Finger tasteten nach dem glühenden Zentrum eines bestimmten Steines, umschlossen die pulsierende Energie schließlich wie ein Greifvogel seine Beute. Die Luft begann zu knistern, bläuliche Lichtpartikel tanzten um die zur Faust geballte rechte Pranke des Paladins. Arson schloss sein Helmvisier während er das erleuchtete Zimmer aus glühenden Augen fixierte. Immer weiter schwoll die Kraft in seinem Innersten, bahnte sich ihren Weg durch den menschlichen Körper, um sich schließlich knapp über der Handfläche des Kriegers zu einem gleißenden Energieball zu vereinigen. Ein letzter, tiefer Atemzug...Arson dachte an das unglaubliche Wissen in der Bibliothek.

...es gibt keine stärkere Waffe als die Wahrheit...
...es sind die Lügen, mit denen ganze Königreiche regiert werden...
Die knisternde Ladung des heiligen Pfeils brachte die Hand des Kämpfers zum erzittern. Sie wollte fort, wollte freigelassen werden. Nicht mehr lange, und der menschliche Geist würde nicht weiter in der Lage sein, sie zu binden. Er musste sie loswerden.
Aber das Wissen!
-Er hatte Befehle, er hatte sie auszuführen.
Was, wenn Rothenberg nicht verrückt war!
-Nicht verrückt? Lord Hagen hatte ihn als Ketzer tituliert, welchen Beweis brauchte er noch?
Und was, wenn in Sludigs Worten mehr Sinn verborgen war, als es zuerst den Anschein hatte?
In einem blendend weißen Lichtblitz verging der Zauber des Paladins. Reglos stand Arson inmitten des menschenleeren Korridors, starrte aus schmalen Helmschlitzen auf seinen qualmenden Panzerhandschuh. Die Miene des Kriegers unter dem Helm war so unergründlich wie seine grünen Pupillen.
Erst lange Augenblicke später bewegten sich die Glieder des hochgewachsenen Mannes. Langsam schritt er auf das Alchemielabor zu, abermals nahm er seinen Rucksack von den Schultern, packte die noch immer auf dem Tisch stehende Flasche des Todes, füllte deren Inhalt kurzerhand in einen inzwischen geleerten Wasserschlauch und verstaute selbigen dann wieder an seinem Platz. Schwer und endgültig schlug die Tür hinter ihm in die Angeln, als er den Raum wieder verließ, um eine ziellose Wanderung durch die riesige Bibliothek zu beginnen und seinen finsteren, widersprüchlichen Gedanken von Gut und Böse, Treue und Verrat und der Frage, auf wessen Seite der Mensch letztendlich stand, nachzugehen.
06.03.2003, 18:46 #495
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Langsam wandte Arson seinen Körper. Grüne Augen blitzten zwischen schmalen Augenlidern hervor, musterten den kampfeslustigen Waldläufer mit kühler Gleichgültigkeit. Augenblicke der Stille verstrichen, gefüllt nur mit dem ruhigen Knistern der brennenden Fackeln und dem leisen Nachhall entfernter Stiefelpaare.
"Du willst kämpfen, räudiger Dieb?"
Tanzender Feuerschein erhellte das Gesicht des Paladins, zeichnete die kantigen Linien seines Antlitzes in heißem Orange und düsterem Schwarz, ließ die unbewegten Züge einer aus Messing gegossenen Totenmaske gleichen. Wuchtige Schulterplatten, schwere Metallhandschuhe und ein dicker Brustpanzer vervollständigten das Bild einer gewaltigen Kreatur aus Eisen und Stahl, straften die kalte, jedoch eindeutig menschliche Stimme scheinbar Lügen.
Das Schwert kampfbereit in der rechten Planke haltend nahm der Krieger langsam seinen Rucksack vom Rücken, öffnete die Laschen und schüttete den Inhalt ohne Eile auf den Boden zu seinen Füßen. Gepökeltes Fleisch, Rüstungspolitur, Dörrobst und einige Lederschläuche polterten über den spiegelnden Marmor, kullerten über den Stein, bis sie schließlich an den Regalwänden zu Stillstand kamen. Mit knappen Bewegungen schulterte der Krieger den nun sichtlich entleerten Sack, um sich dann endlich seinem Feind zuzuwenden. Wenigstens schien der Waldläufer einen Funken Anstand zu besitzen und wartete, bis der Paladin seine Vorbereitungen abgeschlossen hatte. Jetzt jedoch nahm auch er seine Kampfposition ein. Bedrohlich funkelte die Waffe des Einzelgängers im flackernden Fackelschein. Arson schloss sein Helmvisier, umfasste den Griff seiner Klinge fester und konzentrierte seinen Geist auf die Kraft der Runen. Schon jetzt konnte er das wilde Pulsieren seines Herzens spüren, fühlte wie das heiße Gefühl der Kampfeslust seinen Körper einer wogenden Springflut gleich durchströmte.

"Für Innos!"
Ansatzlos sprang der heilige Krieger vor, seine schwer gepanzerten Füße dröhnten über den Marmorboden als er auf seinen Gegner zustürmte, das Schwert dabei seitlich am Körper führend.
Mit einem metallischen Kreischen trafen die Klingen der Kontrahenten aufeinander, schickten ihren hohlen Kriegsruf schrill und laut hinaus in die Stille der Bibliothek. Der Kampf begann...
07.03.2003, 18:19 #496
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Knirschend und knarzend taumelte der stählerne Gigant zurück, suchte mit wild rudernden Armstümpfen nach Halt in der leckenden Flammenhölle der Bibliothek. Gleißende Funken sprühten aus den klaffenden Rissen auf der Brust- und Bauchseite des Monstrums, dicke Qualmschwaden entstiegen der Schwärze des mechanischen Körpers, vereinigten sich mit den beißenden Rußschwaden der überall wütenden Feuersbrünste. Langsam kippte der gewaltige Leib nach hinten, krachte donnernd auf den polierten Marmorboden, wirbelte bleiche Wolken aus zermalmten Gestein und gesplitterten Metallstücken durch die Luft. Ein letztes Zischen, dann lag der Koloss still.
Durch den dichten Rauchschleier kam der Paladin gelaufen. Verbeulter Stahl reihte sich an blutiges Leder, umschloss einen vor Wut und Anstrengung zitternden Körper. Grüne Pupillen blitzten unter dem hochgeschobenen Helmvisier, roter Lebenssaft sickerte zwischen den Furchen des zu einer starren Grimasse verzogenen Männergesichts hindurch, sammelte sich knapp unterhalb der Brünne, um dann in perlenden Tropfen auf den Brustpanzer des Kriegers zu tropfen.

"Waldläufer! Wo bist du!"
Dumpf und dunkel hallte die rauhe Stimme des Paladins durch die brennende Apokalypse der Bibliothek, verlor sich in der brüllenden Stimme des allgegenwärtigen Feuers. Nichts geschah.
Angewidert spuckte Arson auf den reglosen Kadaver des Stahlkolosses, setzte sich dann erneut in Bewegung.

"Stell dich, Waldläufer!"
Weiter ging die Reise durch eine schwarze Landschaft aus heißer Asche, schwelendem Holz und knisternden Flammen. Der Krieger sprang über zerstörte Regale, duckte sich unter Säulenfragmenten hindurch und wich den sprühenden Funken zusammenbrechender Büchertürme aus. Bei Innos, wo war diese kleine Ratte? Er würde ihn finden, egal in welchem Loch er sich versteckte. Dann würde er bezahlen für die hinterhältige Attacken und ketzerischen Bemerkungen. Die Zeit war gekommen, die Masken fallen zu lassen.
Arson brach gerade durch einen weiteren Berg brennender Bretterkonstruktionen, als er eine kleine Gruppe schwarzer Gestalten in der Nähe der Bibliothekswände entdeckte. Menschliche Gestalten.
Zornerfüllt stapfte der heilige Streiter auf die schemenhaften Wesen zu, ein klirrender Berg aus schwitzendem Fleisch und schmutzigem Stahl.

"Waldläufer!"
Eine gekrümmte Gestalt drehte langsam den Kopf, starrte mit leerem Blick auf den heransausenden Dampfhammer in Menschengestalt. Gepanzerte Fäuste trafen den gepeinigten Körper des schwarzgekleideten Kämpfers, hoben ihn mit brüllender Kraft von den Füßen, warfen ihn gegen die nahe Marmorwand. Scharfe Steinfragmente spritzten aus den splitternden Kacheln als der erschlaffende Leib des todgeweihten Ketzers mit ihnen kollidierte.
Arson war ausser sich. Schwer atmend ging er auf sein noch immer entkräftetes Opfer zu, jeden Muskel, jede Faser seiner Glieder war bis aufs Äußerste gespannt. Alles vernichtender Zorn durchflutete ihn wie die apokalyptische Feuersbrunst die Bibliothek erfüllte.

"Wie hatte ich nur zweifeln können..." Die Worte des Paladins kamen gepresst, die Kiefer des heiligen Streiters arbeiteten als er sich vor seinem hilflosen Opfer aufbaute. Sein Schwert blitzte bedrohlich im zuckenden Schein des Feuers.
"Du wolltest mich vor meinen Schöpfer bringen...jetzt soll sein Zorn dich richten...fahr zur Hölle!"
Kraftvoll stieß Arson die scharfe Klinge nach vorn....
08.03.2003, 12:22 #497
Arson
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[GM] Das Herz des Feuers -
Stumm stand Arson in der Nähe der Eingangstür, ein Streifen Silber inmitten der Schatten der Sternennacht, und musterte das dahingleitende Schuppenmonster mit interessierter Miene. Dies musste der Drache sein, den er schon früher durch das große Aussichtsfenster in Rothenbergs Arbeitszimmer hatte beobachten können, dasselbe Ungetüm, dem Theorwulf und sein Schiff mit großer Wahrscheinlichkeit zum Opfer gefallen waren. Eine feine Nadel des Zorns durchstach die Gedanken des Kriegers. Er hatte den bärbeißigen Kapitän gemocht, ebenso wie er die Fahrt über die Weiten des Meeres genossen hatte. Jetzt befanden sich Schiff und Mensch wohl im übergroßen Magen dieser unheiligen Kreatur der Finsternis. Vielleicht aber hatte...
Eine plötzliche starke Windböe riss Arson aus seinen Überlegungen. Instinktiv stemmte er sich gegen die aufgepeitschten Luftmassen, doch anstatt wieder abzuebben wurde der Druck des Windes immer stärker. In kräftigen Stößen brauste die Sturmfaust durch den Krater, wirbelte dabei Massen an Staub, Metall und Gestein durch die Luft. Schützend riss der Paladin die gepanzerte Hand von das Gesicht, spürte nur Augenblicke später die schwachen Einschläge kleiner Fels und Eisenstücke auf seiner Rüstung. Durch fast vollständig geschlossene Augen beobachtete er den gigantischen Berg aus purer Dunkelheit, welcher sich gerade in diesem Moment durch die riesige Vulkanöffnung in den weitläufigen Krater hinabließ. Flappende Lederschwingen sorgten mit ruckartigen Fächerbewegungen für gnadenlose Windböen während mächtige, klauenbewehrte Füße nach dem sicheren Felsgrund tasteten. Wenige Meter über dem Boden hörten die Flügelbewegungen abrupt auf und der Drache ließ sich fallen. Ohrenbetäubende Lärmexplosionen und ein Beben das die Menschen von den Füßen riss war die Folge. Dann kehrte Ruhe ein. Langsam legten sich die tanzenden Staubflocken, sanken herab auf ihr hartes Steinbett, verharrten dort bis der nächste Windstoß sie wieder einmal in die Lüfte emporheben würde.
Keuchend stemmte Arson sich wieder auf die Füße. Sand und Asche rieselten aus den Zwischenräumen seiner klirrenden Rüstung als der heilige Streiter seinen Helm zurechtrückte und in Richtung des Kraterzentrums blickte.
Inmitten eines Berges aus rostrotem Metall und tristgrauem Gestein saß der Drache, ein archaischer Gigant aus Fleisch, Horn und Knochen, und betrachtete seinen Schatz aus Alteisen mit glühendroten Pupillenschlitzen.
Mit einem schleifenden Geräusch zog der Paladin sein Schwert aus der Scheide und sprach aus, was wohl alle Versammelten dachten.

"Wenn er es schafft abzuheben, sind wir tot."
10.03.2003, 12:00 #498
Arson
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Innos-HP...Gothic II... -
So wie ich das verstehe hat sie momentan Zeit, weiß aber nicht für wie lange. Oder?
10.03.2003, 12:08 #499
Arson
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und wieder hat es einer geschafft, ein jahr älter zu werden -
Glückwunsch Kollege und alles gute zu diesem süßen Bräutigam. Wurd Prophet da nicht neidisch? :D
10.03.2003, 13:54 #500
Arson
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Beförderungen #2 -
Glückwunsch auch von mir, immer fein am Ball bleiben. :)
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