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27.01.2003, 12:51 #401
Arson
Beiträge: 687
Regeldiskussion # 8 -
Klar, wenn die Jungs der Garde Innos ab dem 4. Rang Selbstheilen können.
27.01.2003, 17:47 #402
Arson
Beiträge: 687
Die Stadt Khorinis # 3 -
Klirrend stießen die feuchten Tonkrüge aneinander, schäumendes Bier schwappte über die feuchten Ränder, tropfte auf die von unzähligen Kneipenzechern zerkratzte Platte des runden Tisches. Durstig führte Arson das grobe Behältnis an seine Lippen, um dann mit großen, fast gierigen Schlucken zu trinken. Kühl und bitter rann das klare Gerstenbräu die trockene Kehle hinab, bildete so einen schmackhaften Gegensatz zu der vom Feuer der Kamine rauchigen Tavernenluft.
"Heda, junger Herr Arson! Nicht so schnell, sonst verschluckt Ihr euch!"
Schelmisch grinste Haestan seinen Kameraden über den nassen Tisch hinweg an. Neben ihm amüsierten sich seine Ritterbrüder köstlich. Auch Arson konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.
"Gib lieber Acht dass du eine neue Runde bestellst, sonst trinke ich deinen Krug als Nächstes, alter Recke."
-"Hört hört! Dann will ich mich lieber mal sputen."
Lachend hob Haestan seine muskulöse Pranke und donnerte dem Wirt seine tiefe Stimme entgegen. "Mehr Bier für die Ritter, edler Herr der Schenke!"
Der Wirt, ein älterer Mann namens Coragon, brummte eine gehetzte Zustimmung. An einem Abend wie diesem war die Taverne gut gefüllt, und der Lärm der zahlreichen Zecher drohte selbst Einskaldirs übermenschliches Organ zu übertönen. Leicht schwankend hatte sich der hünenhafte Rimmersmann erhoben.
"Ein Lied! Wer kennt ein Lied?"
-"Wenn du ein Lied willst, warum singst du dann nicht selbst!"
Schallendes Gelächter wogte durch den überfüllten Kneipenraum. Grinsend leerte Arson seinen Bierkrug, beeilte sich dann zur Seite zu rutschen, als der massige Nordmann doch tatsächlich den hölzernen Tisch erklomm. Im kantigen Gesicht strahlte ein vergnügtes Lächeln.
"Ha, ihr denkt wohl ein Rimmersmann könne nicht singen! Ha!"
Jetzt war es der ehemalige Novize, der mit der Faust auf den Tisch schlug und seinem hochgewachsenen Freund zuprostete.
"Dann lasst hören, oh großer Meister der Barden!"
Darauf hatte Einskaldir nur gewartet. Unter dem kritischen Blick des Wirtes leerte er seinen eben noch randvollen Bierkrug bis zur Neige, rülpste geräuschvoll, um sich dann endlich anzuschicken, ein Lied anzustimmen.

"Es bedeckt das Strohdach nun,
Schnee Fensterbrett und Wald.
Eine hand klopft an die Tür
im Winter eisigkalt.

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?

Feuer lodert im Kamin,
fest versperrt das Haus.
Schatten tanzt. Schön-Arda fragt
vorsichtig hinaus:

> Sing hei-a-ho, und wer kanns sein? <

Winterdunkle Stimme spricht:
> Öffne deine Tür.
Lass mich ein, die Hände nur
will ich wärmen mir. <

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?

Schöne Arda züchtig sagt:
> Seltsam kommts mir vor,
dass ein Mensch in solcher Nacht
nicht den Weg verlor. <

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?"

Langsam kam Einskaldir in Fahrt. Seine Stimme, bei den ersten Worten noch leicht stockend, als müsse er sich an den Text erinnern, gewann zusehends an Kraft und Klarheit, floss nun so schnell und mitreißend durch den warmen Kneipenraum wie der nie versiegende Strom des kühlen Biers in die durstigen Kehlen der Gäste. Schon nach der ersten Strophe hatten die Trinker begonnen, den melodischen Refrain donnernd mitzugröhlen. Der Rimmersmann schien einen Heidenspaß zu haben. Stampfend und klatschend polterte er auf dem schweren Holztisch herum, seine schweren Stiefel brachten die schäumenden Bierkrüge der johlenden Ritter zum Klirren.

"> Bin ein armer Pilgersmann,
hab nicht Dach noch Speise.<
Und es schmilzt Schön-Ardas Herz
bei den Worten leise.

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?

> Guter Vater tretet ein,
müde und beladen.
Gottesmännern darf ich traun,
werden mir nicht schaden. <

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?

Sie schließt auf. Und wer davor?
Ach, sie ist betrogen.
Einaug selber tritt ins Haus,
ist ihr wohlgewogen.

Sing hei-a-ho, und wer kanns sein?

> Lügen sprach ich, fing dich ein... <
Einaug steht im Zimmer.
> Frost bringt niemals Schaden mir
Lieb lohnt listen immer! <"

Ein letztes Mal brandete der Kehrvers durch die Kneipe, verging dann in einem brandenden Applaus. Lautstark lobten die Zecher das stimmungsvolle Lied des Rimmersmannes. Dieser verbeugte sich übertrieben tief vor seinem Publikum, ließ sich von seinen Ordensbrüdern dann beim Verlassen der Tischplatte helfen. Polternd ließ er sich an seinem Platz zu Arsons Linken nieder und griff nach dessen Bierkrug. Ehe der Exsträfling sich versah, hatte der Nordmann den gesamten Inhalt des Gefäßes in seine kehle geschüttet, wischte sich grinsend den Schaum von den breiten Lippen.
"Ahhh, Arson Bruder, was für ein Abend! Lang ists her, dass ich solchen Spaß hatte."
Der ehemalige Novize lächelte.
"Gib Acht dass es nicht zuviel Spaß wird, und ich dich morgen früh nicht im Hafenviertel aus der roten Laterne ziehen muss."
Die beiden Kameraden schlugen sich lachend auf die Schultern und riefen nach dem Wirt. Wo, bei allen Göttern, blieb das Bier?!
27.01.2003, 17:51 #403
Arson
Beiträge: 687
Regeldiskussion # 8 -
Voraussetzung: Magie Stufe 2
(siehe Tomekks Post) :D
27.01.2003, 17:58 #404
Arson
Beiträge: 687
Beförderungen #2 -
Glückwunsch, und weiter so. :)
28.01.2003, 13:18 #405
Arson
Beiträge: 687
Geburtstage -
Auch von mir herzlichen Glückwunsch Kollege, und mach nicht allzuviele von deinen Ideen fürs neue Lebensjahr wahr. ;)
28.01.2003, 15:42 #406
Arson
Beiträge: 687
Die Oberstadt # 1 -
"Hoho, ein trefflicher Hieb, Bruder!"
Grinsend rieb Sludig das gepanzerte Handgelenk seines Schwertarmes, ließ seinen Kontrahenten dabei jedoch nicht aus den Augen. Arson wischte sich mit einer schnellen Bewegung über die Stirn, bändigte so pechschwarzen Haarsträhnen, die sich aus seinem breiten Lederband gelöst hatten und die Sicht des ehemaligen Novizen nun behinderten. Fest hielt er sein Schwert umklammert. Die lange Stahlklinge funkelte silbrig in der trüben Wintersonne. Geduldig wartete er, bis sein Kamerad die eigene Waffe wieder hob und ihm somit Bereitschaft signalisierte. Ruckartig stieß er vor, schwang die scharfe Stahlklinge in einem engen Bogen von links nach rechts. Geistesgegenwärtig sprang Sludig zurück, Stahl krachte auf Stahl, dann riss der erfahrene Paladin sein Schwert nach oben, versuchte seinem Kontrahenten so die Waffe aus der Hand zu hebeln. Wieder einmal danke Arson den Göttern für das harte Training im Sumpflager, gab dem Druck seines Gegners zum Schein nach, nur um die Klinge dann in der Hand zu drehen und Sludigs Hieb ins Leere laufen zu lassen. Noch im selben Sekundenbruchteil wagte er einen weiteren aggressiven Vorstoß, nutzte Sludigs durch die Fehlattacke ungünstige Körperhaltung, um seinem Freund mit dem flachen Klingen Blatt gegen den Kopf zu donnern. Die Wucht des Schlages war groß genug, um den hochgewachsenen Krieger zu Boden zu schleudern. Mit scheppernder Rüstung rutschte er über den Grasboden der Rathauswiese, das Schwert entglitt seiner Hand, wurde von dem nachrückenden Exsträfling mithilfe eines kräftigen Fußtrittes endgültig außer Reichweite gestoßen. Schwer atmend baute Arson sich über seinem Gegner auf, blickte ihm lächelnd in das schweißnasse Gesicht. Sludig, sichtlich erschöpft, grinste schief, um sich dann mit der Hilfe seines Ordensbruders wieder aufzurappeln.
"Bei Innos, Freund..." Die Stimme des Paladins kam keuchend. "...du magst jung sein, aber kämpfen tust du wie ein Veteran."
Arson stützte sich mit einer Hand an der Umzäunung der Wiese ab und lachte.
"Ich bin durch eine harte Schule gegangen, Sludig. Und ich hatte Glück." Grinsend deutete der ehemalige Novize auf den Brustpanzer seines Freundes. "Eine deiner Schnallen löste sich während des Gefechts. Es war der verlagerte Schwerpunkt der Rüstung, der mir meinen Sieg ermöglichte."
Überrascht betastete der Paladin seine Rüstung, hantierte milde fluchend an besagter Lederschnalle herum. Als er wieder aufschaute, war sein Lächeln merklich schelmischer.
"Ahh, da haben wir es ja. Nach meinem gestrigen Triumph wollte Innos dir wohl ebenfalls einmal ein Erlebnis des Erfolgs bescheren."
-"Sicher, Bruder. Aber vielleicht wollte er dir auch nur die Überheblichkeit aus dem Schädel prügeln."
Lachend sammelten die beiden Kämpfer ihre Übungsutensilien ein und verließen die Rathauswiese, um sich ins Rathaus zu begeben. Sludig hatte seinen jungen Kameraden auf einen schmackhaften Schluck Glühwein eingeladen, zu dem Selbiger bei diesen nasskalten Witterungsverhältnissen nur schwerlich nein sagen konnte. Und wer wusste es schon, vielleicht würde der erfahrene Paladin sogar von einem seiner spannenden Abenteuer berichten. Arson liebte die faszinierenden Geschichten über Magier, Monster und tapfere Recken. Sein älterer Freund schien viel in der Welt herumgekommen zu sein.
"Sludig? Erzählst du mir von dem Kampf am Thitringpass?"
-Habe ich das nicht schon vorgestern getan?"
Ächzend erstiegen die beiden Diener Innos' die Treppenstufen, um in das Obergeschoss des Rathauses zu gelangen.
"Ja, aber du bist lediglich bis zu dem Punkt gekommen, an dem Kommandant Harford den Befehl zum Rückzug gab."
-"Tatsächlich? Nun, dann hör gut zu. Seit Tagen kämpften wir also in dem schmalen Pass im Norden, fast an der Grenze zum Donnergebirge. Die Orks waren uns zahlenmäßig weit überlegen..."
Gebannt lauschte der junge Paladin den lebhaften Ausführungen seines Freundes, versank in einer Welt der ruhmreichen Heldengeschichten, malte sich dabei stets aus, er selbst hätte an der Seite seiner Brüder gekämpft. Hoffentlich würde er eines Tages ein ähnlich ehrenvolles Abenteuer erleben. Wie sehr er sich nach einem Kampf sehnte...
29.01.2003, 12:48 #407
Arson
Beiträge: 687
Die Oberstadt # 1 -
"Weißt du, Bruder..."
Mit nachdenklichem Gesicht stellte Sludig seinen halbgefüllten Weinpokal auf die kostbare Platte des Eichenholztisches, lehnte sich dann entspannt in seinem Stuhl zurück. Die breiten Goldringe an den Fingern des Paladins glänzten und funkelten im waren Licht der Fackeln, zogen Arsons in ihren Bann wie Perlen eine Elster. Doch es war nicht ihr Wert, der den ehemaligen Novizen interessierte - als Krieger des wahren Gottes brauchte er sich um Geld keine Gedanken zu machen - nein, seit Wochen schon fragte er sich, was sie symbolisierten. Der junge Kämpfer wusste, dass sie nicht allein der Zierde dienten. Er selbst trug den Reif eines Kommandanten um den Ringfinger seiner rechten Hand, ein dickes, aus Gold gearbeitetes Schmuckstück, in dessen Oberseite das königliche Siegel und das des Ordens eingeätzt worden war. Sludigs Ringe sahen jedoch ganz anders aus, auch wenn er sie nicht aus der Nähe betrachten konnte konnte er deutlich die reichen Verzierungen auf den schimmernden Objekten erkennen. Bei Innos, für welchen Dienst hatte er sie erhalten?
"...du nun zu tun?"
Überrascht schreckte Arson aus seinen Gedanken, blickte in das fragende Gesicht seines Kameraden. Ein schuldbewusstes Lächeln erschien auf den jungen Gesichtszügen.
"Entschuldigung, ich war unaufmerksam. Es tut mir Leid, könntest du es bitte wiederholen?"
Sludig stieß einen tiefen Seufzer aus.
"Du bist zu unaufmerksam, Bursche. Deine Gedanken sind wie Fliegen, sie schwirren wild umher, ohne sich irgendwo länger als ein paar Augenblicke aufzuhalten. Du solltest lernen, sie zu fangen ohne sie dabei zu töten.
Naja, nun gut, ich habe dich gerade gefragt, was du in der Sache des verräterischen Magus unternehmen wirst."
Unsicher zuckte der ehemalige Novize mit den Schultern.
"Bisher haben wir keine genauere Spur. Ich denke jedoch, dass die Magier des Klosters uns helfen werden."
Bedächtig nippte der erfahrene Paladin an seinem Wein, die Augenbrauen nachdenklich zusammengezogen. Schließlich nickte er.
"Du hast wahrscheinlich recht. Bisher habe ich nur gute Erfahrungen mit den Erwählten Innos machen können. Sie haben mir schon in einigen...sehr delikaten Angelegenheiten geholfen."
Bevor Arson sich auch nur fragen konnte, von welchen delikaten Angelegenheiten Sludig da sprach, ertönten harte Stiefelschritte auf der Rathaustreppe. Ein regennasser Milizionär trat in den gut geheizten Aufenthaltsraum der oberen Etage und salutierte zackig.
"Kommandant Arson."
Der junge Paladin nickte.
"Sprich."
-"Lord Carthos lässt Euch ausrichten dass er Euch zu sprechen wünscht."
Die Augenbrauen des Exsträflings gingen nach oben.
"So? Nun denn, ich habe es vernommen. Geh nun und verrichte deinen Dienst."
Der Milizionär hob die Hand zum Gruße und verließ das Rathaus mit eiligen Schritten. Nachdenklich starrte Arson in die roten Tiefen seines Weinpokals.
"Lord Carthos also. Nun, ich denke es ist besser wenn ich zu ihm gehe."
Sludig konnte seinem Freund nur zustimmen. Schnell leerten sie ihre Becher, schüttelten sich dann zum Abschied die Hand. Als der junge Krieger Minuten später vor auf den Brunnenplatz trat beeilte er sich, die breite Kapuze seines Gewandes über den Kopf zu ziehen. Graue Wolkenberge hatten sich über das Himmelszelt geschoben und entließen ihre nasse Last plätschernd in die Welt der Sterblichen. Die Stiefel des ehemaligen Novizen klackten hohl über das Kopfsteinpflaster. Endlich erreichte er das Haus der Kommandanten, trat durch die Tür und bemühte sich, das schwere Gebilde aus massivem Holz so zügig wie nur irgend möglich hinter sich zu schließen. Innerhalb des Gebäudes herrschte wohlige Wärme, das knisternde Prasseln des Kamins untermalte das leise Rascheln des Kuttenstoffes auf eine beruhigende, fast einschläfernde Weise.
Lord Carthos saß an dem großen Eichentisch und schien in das Studium einer Karte vertieft zu sein. Arson trat an die große Holzplatte heran.

"Innos zum Gruße. Ihr wolltet mich sprechen?"
29.01.2003, 15:06 #408
Arson
Beiträge: 687
Alles über Magie -
Schön jetzt haben wirs gehört, der Orden und die Garde sind dumm und dem Untergang geweiht weil sie kein magisches Verschließen haben. Warum haben wir bloß nicht daran gedacht dass man uns unsere Lagereingänge magisch verschließen könnte? Naja wahrscheinlich weil das die dämlichste Aktion wäre die ich bisher im RPG hätte lesen dürfen (und ich bin hier seit der Zeit von Denne und Callidus ;)).
29.01.2003, 17:00 #409
Arson
Beiträge: 687
Alles über Magie -
@Champ
Natürlich war es nicht übertrieben da mal nachzufragen. Nur die anschießende Diskussion begann leicht auszuufern. ;)

@Topic
Ich denke ebenfalls dass ein Druide seine Magie an einen bestimmten Gegenstand binden sollte/müsste. Er brauch ihn quasi um seine Mächte zu kanalisieren. Das kann von Druide zu Druide ein unterschiedliches Ding sein. Der eine bevorzugt ein Amulett, der andere hat vielleicht gerade einen hübschen Diamanten oder was auch immer gefunden. Vielleicht schlägt er auch zwei Fliegen mit einer Klappe und bindet seine Magie an seine Waffe (darf man das?). Ich denke da liegt viel Potential zu guten Post drin verborgen. :)
30.01.2003, 13:33 #410
Arson
Beiträge: 687
Die Oberstadt # 1 -
"...und von hier..."
Arson zog die hölzerne Figur über die glatt auf dem schweren Eichentisch ausgebreitete Karte. "...ziehe ich meine Spießkämpfer nun an die rechte Flanke."
Der junge Kämpfer schnalzte mit der Zunge und lächelte seinen Kameraden an. "Das dürfte deiner Reiterei schlecht bekommen."
Mit ausdrucksloser Miene starrte Sludig auf die Karte. Seine Mundwinkel zuckten verdächtig. Was Arson für unterdrückten Zorn gehalten hatte, brach sich nun, nach Stunden des listigen Taktierens, seine Bahn. Breit grinste der erfahrene Recke seinem Waffenbruder in das verwirrte Antlitz.
"Gib fein Acht, Bursche."
Der Paladin beugte sich über die Karte, seine schwielige Hand griff nach seinem Offizierstrupp. Zu der Überraschung seines Bruders schob er ihn mitten ins Schlachtgetümmel. "Während deine Spießkämpfer mit meinen Reitern beschäftigt sind, werden meine tapferen Offiziere deine Schwertkämpfer aufreiben. Immerhin haben sie..." Sludig deutete auf zwei weitere hölzerne Symbole."...die Unterstützung meiner Bogenschützen und der eigenen Fußsoldaten. Und nun..."
Der ältere Krieger lächelte ein siegessicheres Lächeln. "...schau dir einmal an, wo du deinen Kommandostab positioniert hast."
Ein milder Fluch entwich den rauen Lippen des Exsträflings. Im Eifer des Gefechts hatte er immer weitere Truppen von seinen Offizieren abgezogen, so dass Selbige nun einsam und verlassen ein gutes Stück hinter den Frontlinien standen.
"Verdammt."
-"Ach, Kopf hoch Arson." Sludig schmiss das geschnitzte Wappen des Königs, welches die Kommandanten der Streitkräfte seines Kontrahenten darstellte, mit dem Zeigefinger der rechten Hand um. Dumpf klackte die Spielfigur auf das dünne Kartenleder.
"Du wirst es schon noch lernen."
Arson nickte halbherzig. "Irgendwann."
Gemeinsam sammelten sie die Figuren ein, verstauten sie in zwei getrennten Lederbeuteln und rollten anschließend die Landkarte zusammen. Sludig verstaute die Utensilien in seiner schweren Eichentruhe.
"Lass uns nach draußen gehen, Bursche. Das Wetter heute ist verhältnismäßig mild, eine gute Gelegenheit, ein wenig frische Luft zu schnappen."
Lächelnd griff Sludig nach seinem ledernen Band, bändigte damit die dunkel glänzende Wolke aus schimmerndem Haar, die die wohlgeschnittenen Züge des adligen Kriegers umfloss. Mit routinierten Bewegungen wurde der reich verzierte Schwertgurt angelegt, dann schloss sich der hochgewachsene Krieger seinem nicht minder kräftig gebauten Ordensbruder an. Auf dem dünn bevölkerten Rund des Brunnenplatzes gesellten sie sich zu einer mittelgroßen Gruppe trainierender Ritter, schauten den heiligen Streitern bei ihren Schwertübungen zu und sprachen über belanglose Dinge. Sludig erkundigte sich nach den Fortschritten in der Beherrschung der Magie, und Arson berichtete ihm von Albrechts Lehren und seinen teilweise erstaunlichen Erfolgen. Ganz konnte der junge Paladin den Stolz nicht aus seiner Stimme verbannen, als er seinem Kameraden das überschwängliche Lob schilderte, mit dem der ältere Recke ihn aufgrund eines hervorragend gestaffelten Energieschildes bedacht hatte.
"Glauben ist die Essenz unseres innersten Wesens, Bruder." Sludig starrte auf die schwitzenden Ritter. "Die Magie ist die materiell gewordene Form dieses Glaubens. Vergiss niemals, mein Freund, dass nur die Tugendhaften das Geschenk der göttlichen Macht empfangen." Der erfahrene Paladin wandte seinen Kopf, blickte dem jungen Krieger in die grünen Augen. "Bleibe stets auf dem Pfad der Tugend, verlasse ihn nie, niemals, aus keinem Grund. Wisse, dass kein noch so nobles Motiv den Mord an Unschuldigen rechtfertigt..."
Sludigs Miene hatte einen merkwürdigen Ausdruck angenommen. Gedankenverloren richtete er seinen Blick in die Ferne. Mehrere Minuten lang war das helle Klirren der Waffen und die grölenden Schreie der Ritter die einzigen Geräusche, die die kalte Stille der Oberstadt durchbrachen.
"Arson, es könnte sein dass ich dich bald brauchen werde."
Der junge junge Kämpfer nickte.
"Jederzeit, mein Bruder. Was liegt dir denn auf dem Herzen?"
Sludig zuckte mit den Schultern.
"Eine Reise in südliche Gefilde. Ich muss einen...Freund besuchen, einen potentiellen Verbündeten. Ich möchte dich dabei haben, und dir auf dem Weg die eine oder andere Sache in Punkto Politik und Kriegstaktik beibringen - Ausserdem werde ich deinen Schwertarm sicher nötig haben." Fügte der Paladin grinsend hinzu.
31.01.2003, 12:35 #411
Arson
Beiträge: 687
Die Oberstadt # 1 -
"Wenn ich mir die Frage erlauben darf..." Arson fingerte mit von Frost und Kälte geröteten Fingern am spröden Stein der Zauberrune herum. Schwarze Haarsträhnen umzüngelten das kantige Antlitz des jungen Paladins, ergaben sich hilflos dem sanften Ziehen und Zurren des kühlen Winterwindes.
"Wäre es nicht einfacher, die Energie der Rune durch bewusste Gedanken zusätzlich zu lenken. Dadurch ließe sich das Netz des Zaubers an bestimmten Stellen besonders verdichten."
Albrecht blinzelte seinen Schüler an. Verwirrung lag in den braunen Pupillen des älteren Recken.
"Nein, Bruder. So etwas ist nicht möglich."
Einen Augenblick lang herrschte betretenes Schweigen, dann sprach Arson erneut.
"Nunja...ich war so frei es gestern Abend auszuprobieren. Es hat funktioniert."
Überrascht sog der erfahrene Meister der Paladinmagie die kalte Luft in seine Lungen, die faltigen Gesichtszüge zuckten, als wüssten die betroffenen Muskeln nicht ob sie sich zornig verkrampfen oder zu einer belustigten Grimasse verziehen sollten. Schließlich entschieden sie sich für eine Art Mittelweg.
"Nun junger Mann, du verstehst sicher dass ich dir nicht so ohne Weiteres glauben kann. Wenn es dir nichts ausmacht, dann zeige mir diese neue Technik."
Arson nickte ernsthaft, senkte dann sein Haupt, um sich zu konzentrieren. Mit festem Griff hielt er die gräuliche Rune umklammert, tastete mit unsichtbaren Fühlern nach dem pulsierenden Energiezentrum in ihrem Inneren.
Der junge Paladin hatte viel trainiert, unzählige harte Stunden der Übung hatten den grobschlächtigen Braunbären seines Geistes zu einen unendlich schnittigen Jaguar transformiert, gewandt, schnell und von erschreckender Effizienz fand das tödliche Raubtier seinen Weg durch die reißenden Kanäle der ungebändigten Runenkraft, glitt geschmeidig über die gefährlichen Hindernisse hinweg, die es von der Erfüllung seines Ziels abhalten wollten. Kaum einen Lidschlag später hatte der hochgewachsene Streiter die Energie an seinen Geist gebunden, heilt sie mit stählernen Ketten umklammert, um sich nach seinen Wünschen zu formen.
Albrecht war der Fortschritt seines Schülers nicht entgangen. Lächelnd blickte er in die gleißenden Augen des Paladins, nickte ihm zufrieden zu.

"Dann lass mal sehen, Bursche."
In derselben Sekunde schien Arsons Körper aufzuflammen. Golden schimmernde Energiebahnen schlängelten um die gepanzerten Glieder des ehemaligen Novizen, verwoben sich zu einem feinmaschigen Netz aus purer mentaler Kraft, verschmolzen schließlich zu einem transparenten, warm glänzenden Energieteppich, der sich eng an den Plattenpanzer des hochgewachsenen Kriegsmagiers schmiegte, geschaffen aus purem Vertrauen in den Gott des Lichts sollte er seinen Erzeuger vor den Mächten der Finsternis beschützen. Zu Recht trug dieser Zauber den Titel "Heiliger Schild".
Die gleißenden Augen des Kriegers fixierten seinen Lehrmeister.

"Achtet auf meine Brust."
Tatsächlich begann das wabernde Gebilde in Arsons Herzgegend zu pulsieren, das güldene Licht gewann an Intensität, gerann schließlich zu einer gleißenden Energieplatte, die die gesamte linke Brustseite des heiligen Kämpfers umschloss. Mit großen Augen starrte Albrecht auf diesen seiner Meinung nach unmöglichen Effekt.
"Bei Innos, Bursche, du hast Recht."
Ein schmales Lächeln erhellte die schimmernden Züge des königlichen Elitestreiters. Zischend fiel der Energiepanzer in sich zusammen, das bläuliche Licht wich aus den grünen Pupillen, der Runenstein kühlte ab.
"Es ist ganz einfach, Bruder. Alles was du tun musst, ist deine Gefühle auf die Stelle deines Körpers zu konzentrieren, die du schützen möchtest."
Albrecht überlegte einen Augenblick, fing dann urplötzlich an lautstark loszulachen. "Du bist mir schon ein komischer Kauz, junger Kamerad." Arson zuckte verlegen mit den Schultern.
"Die Magie...ich weiß nicht, sie kommt mir so vertraut vor. Es ist fast, als wäre ich mein ganzes Leben lang mit einem zweiten Ich herumgelaufen, und nun, endlich, habe ich die Tür gefunden, es mit mir zu vereinen. Das erste Mal seit meiner Kindheit fühle ich mich - vollständig."
-"Ich muss zugeben, dass du wirklich begabt bist. Ich selbst kann dir nichts mehr beibringen, im Gegenteil, heute war ich es, der etwas dazugelernt hat."
Das wettergegerbte Antlitz des älteren Kriegers verzog sich. Nachdenklich blickte er auf die schneeweißen Dächer der umstehenden Häuser. Als er Arson das nächste Mal in die Augen sah, schien er eine Entscheidung gefasst zu haben.
"Ich werde mit Lord Hagen sprechen. Wir können den übrigen Brüdern das Wissen, dass du ihnen vermitteln kannst, nicht vorenthalten."
Schwer legte Albrecht seinem jungen Ordensbruder die Hände auf die gepanzerten Schultern.
"Ich lege die Ausbildung der Paladine in deine Hände."
Wie vom Schlag getroffen starrte Arson seinen Lehrer an. Hatte er richtig gehört? Er sollte die heiligen Krieger den Gebrauch der Magie lehren?
"Aber...ich..."
-"Spar dir deinen Atem. Mein Entschluss steht fest. Du besitzt alle Kenntnisse, die du für diese Aufgabe brauchen wirst. Durch die zusätzlichen Techniken, mit der du die Zauber noch effizienter hast machen können, sollen unseren Brüdern nicht vorenthalten werden."Der ältere Paladin zwinkerte. "Und außerdem habe ich dann endlich ein wenig mehr Zeit zum Lesen. Seit Monaten nun möchte ich mir > Die unfehlbaren Heylmittel der Wranna Heyler < zu Gemüte führen, doch immer kamen mir die Unterrichtsstunden dazwischen. Aber mit diesem Problem darfst, Innos sei’s gedankt, du dich jetzt herumplagen."
31.01.2003, 12:42 #412
Arson
Beiträge: 687
völlig verpennt: Ein Jahr medi im ZuX -
Glückwunsch zum Einjährigen, nimm den haufen von Psychopathen, der sich WoG Community schimpft nicht so ernst und bleib uns noch lange erhalten.;)
Ich hab dir bei der Entdeckung der Poesie geholfen? Vielleicht hast du auch eher mir geholfen. Ich kann mich noch gut an die Zeit erinnern, wo dein gutes Zureden und deine tollen Ideen die Posts von Ahram in entscheidendem Maße beeinflusst haben. Eigentlich bin ich es, der danken muss, dafür, dass ich heute nicht mehr als Bullit durch Khorinis trample und dabei alles in drei-Zeilen-Posts kurz und kleine haue.
Weiter so! :D ;)
01.02.2003, 10:09 #413
Arson
Beiträge: 687
Ich bin ein Ossi und du? -
Und hier ist noch einer von der Wessi Front. Nordrhein-Westfalen ;)
01.02.2003, 10:45 #414
Arson
Beiträge: 687
Die Oberstadt # 1 -
Mit bedächtigen Bewegungen verstaute Arson die gräulichen Runensteine in einem stabilen Lederbeutel. Gülden blinzelte die matte Sonnenscheibe durch die verglasten Scheiben des Richterhaus, bracht sich in dem frisch polierten Brustpanzer des jungen Paladins. Feine Staubkörner tanzten in der von Kamin und Öllampen erwärmten Luft, unterstrichen das Bild eines beschaulichen Orts des Friedens, versuchten die weiße Winterkälte des verschneiten Brunnenplatzes Lügen zu strafen. Gewissenhaft befestigte der hochgewachsene Krieger den Lederbeutel an seinem Waffengurt, schnallte Selbigen dann klackend um seine Hüfte. Die kalte Last des in der Scheide steckenden Schwertes zerrte beruhigend an Arsons Körper, versicherte seinem Träger, in Momenten der Not nicht wehrlos vor seine Gegner treten zu müssen. Der junge Ordensbruder liebte den Kampf nicht, doch nach den blutigen Schlachten im Minental hatte er gelernt die Gewalt als notwendiges Übel im Kampf für eine bessere Welt zu akzeptieren.
Ein letztes mal studierte Arson die große Landkarte, die er schon am gestrigen Abend auf dem schweren Eichentisch ausgebreitet hatte, prägte sich den Weg zu seinem Zielort noch einmal genauestens ein. Es gab Arbeit zu erledigen, und als Kommandant einen Truppenkontingents der Paladine hatte er die Pflicht, eine Sache von oberster Wichtigkeit persönlich in die Hände zu nehmen. Entschlossen griff er über den Tisch, klemmte sich seinen silbrig schimmernden Stahlhelm unter den rechten Arm und verließ das gut geheizte Gebäude. Kaum war er auf den Brunnenplatz hinausgetreten, als ihn der schneidende Winterwind in seinem Plattenpanzer frösteln ließ. Der Krieger des wahren Gottes beeilte sich seinen Helm über den Kopf zu stülpen, um seine Ohren vor dem Kältetod zu bewahren. Bei Innos, war das ein Wetter! Mit weit ausgreifenden Schritten stapfte der junge Paladin über das verschneite Kopfsteinpflaster und verließ kurz darauf die frostige Hafenstadt. Zurück blieben ein paar einsame graue Spuren im makellosen Weiß des Winters.
01.02.2003, 10:53 #415
Arson
Beiträge: 687
Regeldiskussion # 8 -
Ich bin einverstanden sowohl mit Cifers Vorschlag als auch mit medis Ergänzung. Ich pass schon auf dass die Runen gerecht und weise verteilt werden (ich hoffe ihr habt genug Gold ;)).
01.02.2003, 12:44 #416
Arson
Beiträge: 687
Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Mit einem metallischen Geräusch wurde das stählerne Helmvisier zurückgeschoben, entblößten die von Kälte geröteten Züge des schwer gepanzerten Kriegers, der Augenblicke zuvor um die letzte Biegung getreten war, die ihn von seinem dampfend in der frostigen Winterlandschaft liegenden Ziel trennten. Mit schmalen Augen blinzelte Arson in die bleiche Wintersonne, betrachtete das große Felstal mitsamt seinen zahllosen Bauten und dem komplizierten Stegsystem. Hierhin hatten sich die Anhänger des Schläfers also zurückgezogen. Mit Verwirrung registrierte der junge Paladin, dass er verhaltenen Stolz beim Anblick des so schmerzlich vertraut aussehenden Lagers empfand. Der ehemalige Novize bewunderte den Einfallsreichtum und das Geschick, mit dem seine früheren Glaubensbrüder es geschafft hatten, sich ein solches Heim aufzubauen. Beteten sie wohl immer noch zum Schläfer?
Allein der Gedanke an den üblen Erzdämonen und die schrecklichen Visionen, die mit dem Glauben an ihn einhergegangen waren, ließen den hochgewachsenen Krieger frösteln. Bedächtig machte er das Zeichen des
Lichts vor seiner Brust, stapfte dann, sorgfältig auf jeden seiner Schritte achtend, über das systemlos wirkende System von knarrenden Holzplanken, die als Brücke über den morastigen Sumpfboden fungierten. Bei Innos, hoffentlich hielten sie das Gewicht des schwer gepanzerten Paladins überhaupt aus! Andererseits schienen die Tempelkrieger, ebenfalls in massigen Rüstungen steckend, keine Probleme bei der Durchquerung des Lagers zu haben.
Und tatsächlich, die Stege hielten stand. Ohne Probleme gelang es Arson, sich durch das Gewirr von Bretterverschlägen und Wohnhütten bis zum wuchtig aufragenden Tempel durchzuschlagen, der das gewaltige Tal beherrschte. Während der heilige Krieger die unteren Stufen erklomm, fragte er sich, wer wohl diese Gebetsstätte errichtet haben mochte. Die Bruderschaft des Schläfers kam dafür nicht in Frage, dieses Bauwerk war weit älter als einige Monate, mal ganz abgesehen davon, dass man einen halben Berg abtragen musste, um genug Steinquader zu haben, eine derart mächtige Konstruktion zu errichten.
Obwohl Arson sich nicht sicher war, vermutete er, dass die weisen Baals hier ihren neuen Wohnsitz gefunden hatten. Der ehemalige Novize wusste nur allzu gut, dass Außenstehenden der Zutritt zur Residenz der geistigen Führer des Lagers untersagt war. Er entschloss sich, am Fuße des Tempels zu warten, in der Hoffnung, ein bekanntes Gesicht, wenn nicht sogar einen Baal zu erblicken. Bei den Göttern, wenn es doch nur nicht so kalt wäre!
01.02.2003, 17:21 #417
Arson
Beiträge: 687
Regeldiskussion # 8 -
Also nur Schriftrollen schreiben? Soll mir ebenfalls recht sein. :)

Das mit dem Verkaufen war natürlich nicht ernst gemeint, wie man den Smilies hinter dem Statement entnehmen kann. Als Paladin werd ich sicher nicht versuchen kommerziellen Profit aus meinen Ordensbrüdern oder aus den Magiern zu schlagen. Warum auch, Hagens Goldtruhen sind gut gefüllt.
02.02.2003, 12:28 #418
Arson
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Inmitten der unendlich zahlreichen Grün- und Brauntöne des geschäftig in der Wintersonne liegenden Sumpflager blitzte das Silber einer einzelnen Plattenrüstung auf. Ihr Träger, ein hochgewachsener Mann in jungen Jahren, lungerte gelangweilt in der Nähe des großen Tempels.
Mit trübem Blick beobachtete Arson einige umhereilende Novizen bei ihren täglichen Geschäften. Den Anschein des geduldigen Paladins hatte er schon vor Stunden aufgegeben, den Helm unter den rechten Arm geklemmt lehnte er an der Bretterwand einer der zahlreichen Wohnhütten und gähnte herzhaft. Den gesamten letzten Tag hatte er nun vor den Steintreppen des Tempels gewartet - ohne Erfolg. Kein Baal, kein Templer, nichteinmal ein Novize hatte dem jungen Krieger mehr als einen neugierigen Blick geschenkt, ein Jeder verrichtete eifrig sein Tagwerk, ohne sich jedoch für den verdrießlich dreinschauenden Paladin verantwortlich zu fühlen.
Ein routinierter Blick hinauf zum Eingang des mächtigen Steingebäudes bestätigte Arson, dass sich auch jetzt noch kein Baal dazu bequemt hatte, sein Heiligtum zu verlassen. Bei den Göttern, was trieben diese Gurus eigentlich dort drinnen? Wenn sich nicht bald einer der Robenträger blicken ließe, würde der hochgewachsene Anhänger des Feuergottes seine Manieren für einige Augenblicke außer Acht lassen und die Stufen des Tempels erklimmen, um anschließend einen Blick in den Tempel zu werfen.
Gelangweilt drehte Arson seinen Helm in den Händen, beobachtete das Spiel des Lichts auf der polierten Eisenlegierung. Hoffentlich würde hier bald etwas passieren, sein Auftrag war zu wichtig, als dass er unverrichteter Dinge nach Khorinis zurückkehren könnte. Wie sagte Einskaldir doch immer? Abwarten und Bier trinken. Arson griff nach seinem Trinkschlauch.
02.02.2003, 13:51 #419
Arson
Beiträge: 687
Die Sumpfbruderschaft #7 -
Hehe der gute alte Denne *g*. Hab ihn noch in lebhafter Erinnerung, ihn und seine Drachenmeister ;)
Hach das waren Zeiten *inerinnerungenschwelg*
02.02.2003, 16:44 #420
Arson
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Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Leicht verwirrt wandte Arson den Kopf, musterte den rauchenden Templer mit der routinierten Schnelligkeit eine Kriegers. Der Bursche kam ihm auf eine seltsame Weise bekannt vor, doch gelang es dem Paladin nicht, sich an Einzelheiten zu erinnern. Sicher hatte er ihn damals im alten Sumpflager gesehen, als er noch als junger Novize der Bruderschaft und ihrem Dämonengott, dem Schläfer, diente.
"Seid gegrüßt, Templer." Der hochgewachsene Recke neigte den Kopf. "Mein Name ist Arson, und ich komme im Auftrag des ehrenwerten Lord Hagens. Es tut mir Leid, wenn ihr durch mich beinahe Euer Augenlicht verloren hättet..."Ein schmallippiges Lächeln erhellte die Züge des Paladins."...aber seid gewiss dass es nicht mit Absicht geschah.
Mein Anliegen ist schnell erklärt. Ich bin auf der Suche nach dem Alchemisten eures Lagers, ein fähiger Mann, so hat man mir berichtet. Der Orden der Paladine bedarf seiner Hilfe."
Arson zuckte mit den Schultern.
"Leider war es mir bisher nicht vergönnt, mit ihm zu sprechen. Die Baals scheinen die Wärme ihres Tempels nur sehr ungern zu verlassen."
Nachdenklich blickte der junge Krieger seinem gegenüber in die Augen.
"Könntet Ihr mir vielleicht in dieser Angelegenheit weiterhelfen? Es würde nicht zu Eurem Nachteil sein, dessen seid gewiss."
02.02.2003, 16:59 #421
Arson
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Ich brauche User in meinem Forum! (welches ein dreistes Plagiat des WoG-RPG ist) -
Ich habe schon so einige Klöpse in diesem Forum miterlebt, aber das schießt wirklich den Vogel ab. Wenn du nicht in der Lage bist, Posts zu verfassen, dann solltest du wirklich darüber nachdenken ob ein Text-RPG das Richtige für dich ist Freundchen. Such dir lieber nen Counter-Strike Clan oder sonstwas, das beansprucht die Gehirnzellen nicht so sehr. Ich hoffe du versuchst niemals in die Garde Innos zu kommen, denn du kannst dir sicher sein dass zumindest ich dich deines Lebens dort nicht mehr froh werden lasse.
02.02.2003, 17:16 #422
Arson
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Wie bringt man Don und Medi zur Weißglut? -
Werdet gildenlos, das sollte reichen. :D ;)
03.02.2003, 17:55 #423
Arson
Beiträge: 687
Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Arson wusste nicht, ob er seinen Augen wirklich trauen sollte. War das tatsächlich ein Baal? Hatte Innos seine Gebete nun endlich erhört? Es sah ganz danach aus.
Der junge Paladin beeilte sich an den Glaubenspriester heranzutreten.

"Seid gegrüßt, Baal der Bruderschaft. Mein Name ist Arson, und ich komme im Auftrag des ehrenwerten Lord Hagen. Mir kam zu Ohren, Euer Alchemist wäre ein äußerst fähiger Mann. Wäre es eventuell möglich, ihn zu sprechen? Es ist wirklich eine Sache von großer Dringlichkeit."
03.02.2003, 18:04 #424
Arson
Beiträge: 687
Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Ein erleichterter Ausdruck erschien auf Arsons vor Kälte geröteten Zügen. Der Alchemist, endlich!
"Nun, Lord Hagen hat eine ganz besondere Aufgabe zu verrichten. Es geht um Folgendes...."
Mit knappen Worte berichtete der junge Krieger, wonach der Orden des Lichts suchte. Er betonte abermals, dass der Auftrag von äußerster Wichtigkeit und daher ebenso dringend war.
"...Es soll nicht zu Eurem Nachteil sein, dessen seit gewiss. Die Paladine werden Euch für Eure Arbeit selbstverständlich angemessen entlohnen. Was sagt ihr, haben wir einen Handel?"
03.02.2003, 18:30 #425
Arson
Beiträge: 687
Das Sumpflager im Pyramidental # 3 -
Arsons Antlitz hellte sich mit jedem Wort des Baals ein Stück mehr auf. Höflich lächelnd nickte der paladin schließlich.
"Die Zutaten, nach denen es Euch verlangt, werden wir besorgen. Auch die Bezahlung erscheint mir durchaus angemessen. Nun gut, ich denke, wir sind im Geschäft. Perle, Likör und Bier werden so schnell wie möglich in Euer Lager geschafft werden, die Runen erhaltet ihr nach erfolgreicher Anwendung des Gemischs."
Arson blickte nach oben, hinauf zum Himmelszelt. Die Sterne zeigten ihm, dass die Nacht bereits seit einiger Zeit herangebrochen war. Seufzend griff der Paladin nach seinem Helm.
"Ich danke Euch für Eure Unterstützung, ehrwürdiger Baal. Leider muss ich nun gehen. Meine Brüder erwarten mich beim ersten Hahnenschrei zurück in Khorinis. Mögen die Götter Euch beschützen."
Ein letztes Mal neigte der Krieger grüßend den Kopf, dann machte er sich auf den Rückweg. Sein Auftrag war erfüllt, das Geschäft besiegelt. Lord Hagen würde zufrieden sein.
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