World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Arson |
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11.02.2003, 11:55 | #451 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
OT zum Post-Museum des Adonis-Fan-Club -
5 Minuten? Da kannste mal sehen, sogar meine Fehler regen noch zu geistigen Höchstleistungen an. ;) :D |
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11.02.2003, 14:33 | #452 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
Kurze Zeit später waren die fünf Abenteurer wieder unterwegs durch die weiße Winterlandschaft des weitläufigen Gebirges. Das Wetter hatte sich gebessert, der harte Sturm war verebbt. Schüchtern wagte die Sonne einen heimlichen Vorstoß, durchbrach an mehreren Stellen die dichte Wolkendecke, gab dem unwirtlichen Gletscher einen freundlicheren Anstrich, ließ die unendlich anmutenden Eiszungen aussehen wie aus einem einzigen gigantischen Kristall gehauen. Ohne Eile stapfte Arson am Ende der kleinen Gefährtengruppe, die müden Augen konzentriert auf den schimmernden Helm gerichtet, den er sich halb unter den Arm geklemmt hatte, um die Innenseite der Kopfschale mit dem Knauf seines Schwertes zu bearbeiten. Die harte Kollision mit der Schaufelpranke des Luzkans hatte eine tiefe Delle in die Seite des stählernen Rüstungsteils gedrückt. Als der Paladin die Beschädigung bemerkt hatte, war ihm klar geworden, woher seine Platzwunde stammte. Es wunderte ihn, dass er überhaupt noch klar denken konnte, so mitgenommen wie der Helm aussah. Die Abenteurer erreichten die Hütte der alten Frau ohne weitere Zwischenfälle. Zu Arsons Erleichterung stellte die Bewohnerin der windschiefen Holzkonstruktion keine Fragen über den Zustand der Zurückgekehrten. Anscheinend waren sie nicht die ersten Krieger, die blutig und mehr oder minder schwer verletzt an ihre Türe klopften. Im engen Wohnraum warteten heißer Tee und dunkles Brot auf die Männer. Der junge Paladin machte sich nicht die Mühe seinen Panzer abzulegen, hatte der schwarze Kämpfer Frost doch eben verlauten lassen, dass es schon bald weiter gehen würde. Arson fragte sich, wozu sie den Frieden dieser abgelegenen Bergregion überhaupt störten. Wollten seine Gefährten vor Beginn ihrer Reise noch ein paar Trophäen für ihre Kaminsimse sammeln? Der Streiter Innos' traute seinen Kameraden so ziemlich jede Hinterhältigkeit zu, doch wie eine fröhliche Jagdgesellschaft sahen die schwarzen Gestalten beim besten Willen nicht aus. Ein knapper Ruf riss den hochgewachsenen Krieger aus seinen Gedanken. Es ging los. Prüfend stülpte er seinen Helm über den Kopf und verzog zufrieden das Gesicht. Auch wenn er die Delle nicht vollständig hatte entfernen können, so ließ sich die eiserne Schale nun zumindest wieder problemlos tragen. Festen Schrittes eilte der Paladin vor die Hüttentür, um sich den übrigen Abenteurern anzuschließen. Gemeinsam traten die Männer an den breiten Brunnenschacht heran, der sie nach Frosts Angaben hinab in eine unterirdische Höhle bringen sollte. Der heilige Streiter war fast sicher, dass dort unten in der Tiefe weitere Monstren auf die Gefährten warteten. Falls er jemals von diesem Abenteuer zurückkehren sollte, würde Einskaldir für mindestens einen Monat seinen Geschichten lauschen dürfen. |
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12.02.2003, 11:56 | #453 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
"Herr, warum hast du deinen Dienern keine Flügel geschenkt..." Mißmutig blickte Arson in den gähnenden Schlund des Brunnenschachtes. In der Hand hielt er das grobe Seil, welches seine Gefährten vor ihm in die dunklen Tiefen dieses unterirdischen Gewölbes befördert hatte. Sollte er sein Leben wirklich diesem vergleichsweise dürrem Stück gezwirbelten Hanf anvertrauen? Nachdenklich betrachtete der Paladin die Fingerglieder seines linken Panzerhandschuhs. Man brauchte kein Experte in Sachen Physik zu sein um sich auszumalen, wie hoch die Chancen standen in einem schweren Gebilde wie der Stahlrüstung des heiligen Kriegers den Boden des Schachtes sicher zu erreichen. Andererseits, hatte er eine Wahl? Seufzend schlug Arson das Zeichen des Lichts vor der Brust, dann schwang er vorsichtig die Beine über den Brunnenrand. Langsam, Zentimeter für Zentimeter ließ er sich in den schwarzen Schlund hinabgleiten. Bedrohlich knarrte das Seil zwischen seinen Fingern. "Innos, mein Vater, Schöpfer des Lichts und Bewahrer des Lebens..." Inbrünstig flüsterte der junge Paladin das Gebet in die Finsternis während er sich vorsichtig immer weiter nach unten rutschen ließ. Die Scharniere seiner Rüstung klapperten. "...führe deine Diener aus der Finsternis, vergebe den Sündigern auf dass..." Mit einem trockenen Knacken barst das Seil. Arson hatte das Gefühl, schwerelos zu werden, das lose Hanfgebilde noch immer umklammert versuchte er seinen Körper so zu drehen, dass der unvermeidbare Aufprall so sanft wie möglich sein würde. Scheppernd krachte der heilige Streiter auf den harten Steinboden, unsichtbare Fäuste pressten seinen Brustkorb zusammen, trieben die lebensspendende Luft aus seinen Lungen. Brackiges Wasser und staubige Gesteinssplitter spritzten durch den schummrigen Höhlenschacht, prallten klickend und klackend gegen die groben Wände des unteririschen Tunnels. Sekundenlang lag Arson einfach nur reglos in der Finsternis, in den Händen das zerrissene Seil, und wartete auf die Schadensmeldungen seines Körpers. Bis auf ein schmerzliches Stechen in der Rückengegend wollte sich jedoch keine weitere Pein einstellen, so dass der Paladin schließlich schnaubend auf die Füße kam. Ein schmales Grinsen lag auf den rauhen Lippen des Recken als er das nutzlos gewordene Hanfgewirr von sich warf. "Ich hoffe die Alte hat ein gutes Gehör." Der Paladin lächelte belustigt in die Dunkelheit. Das nächste Mal würden die genialen Planer dieses Abenteuer sicher an stabilere Seile denken. |
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12.02.2003, 17:20 | #454 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
Mit einem leisen Schleifen glitt Arsons Klinge aus ihrem ledernen Bett, fest umschlossen von gepanzerten Fäusten blitzte die lange Waffe im zuckenden Licht der Fackel. Vorsichtig trat er in den weitläufigen Höhlenraum, blickte sich mit konzentriert zusammengekniffenen Augen um. Nun, wo war dieser Wächter? Dann sah er es. In der Mitte der unterirdischen Aushöhlung schien sich die Schwärze zu verdichten, zwischen den zersplitterten Überresten einer enormen hölzernen Konstruktion gähnte ein beachtliches Loch. Tödliche Stille herrschte in der dunklen Höhle, die feinen, bleich über den Boden kriechenden Gasschwaden gaben dem Raum die unheimliche Atmosphäre einer enormen Totenstätte. "Vom Regen in die Traufe." Brummend schlug der junge Paladin das Zeichen des Lichts, tastete sich dann jedoch weiter über den rauhen Steinboden, das Schwert stets vor sich haltend, ein schmaler Strich verdichteter Schwärze in einer Welt des Dämmerlichts. Die Energie seiner Runen hatte der Krieger deaktiviert, ruhig und bewegungslos schlummerten die geistigen Fühler des Kriegers in seinem Schädel. Im Vergleich zu den unheiligen Schwarzmagiern musste seine eigene mentale Ausstrahlung verhältnismäßig gering sein, doch wollte Arson das Risiko einer Entdeckung trotzdem so gering wie möglich halten. Langsam und so leise wie nur irgend möglich machte die kleine Abenteurergruppe sich an die Durchquerung der Höhle, leicht aufgefächert, doch immer so nah beisammen, dass der eine seinem Nebenmann notfalls zur Seite stehen konnte. Minuten der Spannung verstrichen, die leblose Stille wisperte vom leisen Hallen der Stiefel und den gedämpften Atemzüge der Menschen. Während der Paladin mit konzentrierter Miene dafür sorgte, dass ein Fuß lautlos vor den anderen gesetzt wurde fragte er sich, was sie eigentlich hier unten suchten. Überhaupt hatte diese ganze Mission bisher relativ wenig mit dem Herzen des Feuers, jener geheimnisvollen Insel des Ketzers Rothenberg, zu tun. Wollten seine Gefährten etwa so lange durch eisige Schneehöllen und finstere Katakomben kreuchen bis ihr unliebsamer Kamerad aus dem Orden des Lichts von einem der zahllosen Monstrositäten gefressen wurde? Wenn es so war, dann musste er sie enttäuschen, den immerhin... Ein dumpfes Grollen unterbrach Arsons Gedankengänge. Ein leichtes beben ging durch die Höhle, winzige Gesteinsfragmente rieselten von der Decke, polterten klickend über den unebenen Boden. Die Gefährten hielten inne und lauschten. Augenblicke der Anspannung vergingen, dann ebbte das Rumoren ab und verschwand schließlich vollends. Arson atmete auf und setzte seinen Weg fort. Er hatte kaum zwei Schritt getan als die Höhle plötzlich zu explodieren schien. Ein gewaltiger Ruck lief durch den uralten Stein, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Bersten. Die Mitte der Katakombe schien sich zu wölben, dicke Felsbrocken wurden durch die Luft katapultiert, gefolgt von bizarren, schlangenartigen Schatten. Das eben noch pechschwarze Loch schien nun zu leben. Irgend Etwas bewegte sich dort im Zentrum der dämmrigen Höhle und schlug mit zahllosen Gliedmaßen um sich. Schon sauste das erste Tentakel auf den Paladin zu, wurde jedoch von der scharfen Klinge seines Schwertes mühelos durchtrennt. Dunkle Flüssigkeit spritzte in heißen Schwällen aus dem windenden Stumpf. Im Nu war die abgestandene Luft mit beißendem Gestand erfüllt, bleiche Staubwolken trieben durch den weitläufigen Raum. Arson hob sein Schwert und ging leicht in die Knie. Er wusste, dass der erste Angriff des Wächters auf seine Person eher als ein Unfall zu bezeichnen war, ein ungezielter Hieb mit einem der langen Tentakelarme. Sollte die Bestie einen zweiten Versuch wagen, das schwor er sich, so würde ihr Blutzoll hoch sein. So sperrig seine schwere Stahlrüstung bei der Kletterpartie auch gewesen war, so nützlich würde sie dem Krieger nun sein. Die spitzen Eisendornen und das enorme Gewicht des Panzers würden dem Paladin die nötigen Vorteile verschaffen die er brauchte, um sein Schwert effektiv zu führen. Bei Innos, er würde dem Wächter schon beibringen, dass Metall äußerst schwer im Magen lag. |
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13.02.2003, 13:15 | #455 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
Schreiend schwang Arson sein Schwert in weitem Bogen durch die stickige Luft, den kalten Griff der Waffe fest umklammert spürte er, wie das scharfe Metall sich schmatzend durch einen weiteren Tentakelarm fraß. Das weiche Material, aus dem die glitschigen Fangarme der bizarren Unterweltbestie gefertigt waren, bot dem glitzernden Stahl kaum Widerstand. Platschend fiel das zuckende Tentakelende zu Boden, wand sich qualvoll über den inzwischen rutschig gewordenen Stein, bis die schweren Kampfstiefel des Paladins dem verebbenden Leben endgültig ein Ende setzten. Der heilige Krieger blickte sich um, hob seine Waffe und entging nur knapp dem peitschenden Schlag eines weiteren Fanggliedes. Einen Augenblick später ruckte die silbrige Klinge seines Schwertes nach vorn, schwarze Körperflüssigkeit spritzte durch die Höhle und ein weiteres Tentakel zog sich verstümmelt zurück. Schweren Schrittes stapfte Arson über den bebenden Steinboden, die Augenlider zu schmalen Schlitzen verengt, die Atemzüge kontrolliert, regelmäßig und tief. Das Helmvisier hatte der Krieger geöffnet um besser sehen zu können, da die Fangarme des massigen Wächterwesens ohnehin zu keiner übermäßig präzisen Attacke fähig zu sein schienen. Die Miene des Paladins zeugte von höchster Konzentration, immer wieder riss er sein Schwert herum, schwang sie gegen heimtückisch heranschlängelnde Fangarme, rückte dabei beständig gen Höhlenzentrum vor. Dick und unförmig quoll der widerlich schleimige Körper der Bestie aus dem großen Loch im dunklen Gestein, stieß dabei eine endlose Abfolge übelkeitserregender Klick- und Schmatzlaute aus. Arson grinste angestrengt in die Dunkelheit. Ob das Ungeheuer die anrückende Gefahr bemerkte? Der Paladin hoffte es, da die Vorstellung an ein sich vor Angst windendes Biest ihm ein wohliger Gedanke war. Zusammen mit einer Truppe aus stummen Skelettkriegern hatte sich der Krieger Innos dem Zentralleib des Monstrums genähert, und obwohl sie nur noch wenige Meter vom ersehnten Ziel trennten, schien der Widerstand nicht stärker zu werden. Die heranzuckenden Tentakel waren zahlreich, doch nicht zahlreich genug um den scharfen Klingen der Schwertkämpfer erfolgreich Paroli bieten zu können. "Ja, vorwärts!" Arson konnte es kaum erwarten. Heißblütig schlug er um sich, schwang seine Waffe gegen die Fangarme des Feindes. Stahl traf auf Gelee - ein ungleicher Kampf. Endlich erreichten die ersten Skelettkrieger den Hauptkörper, begannen kraftvoll auf das zuckende und schreiende Biest einzustechen. Der Paladin beeilte sich, nachzukommen, doch hielten ihn die Tentakel noch immer auf. Verdammt, wie gern würde er persönlich den finalen Hieb führen! Einen Augenblick später war er heilfroh, zu langsam gewesen zu sein. Das offensichtlich gequälte Winden und Wälzen des Wächters riss plötzlich ab, in einer unglaublich geschmeidigen Bewegung drehte die Bestie seinen Kopf und riss das gewaltige Maul auf. Riesige, messerlange Reißzähne blitzten im Dämmerlicht. Brüllend schoss die Kopfpartie des Wesens nach vorne, erreichte die stoisch kämpfenden Skelettkrieger und schnappte zu. Unzähliger Knochen brachen mit einem einzigen, trockenen Knacken, weißer Staub wirbelte durch die Luft und die Schwerter der untoten Krieger fielen scheppernd zu Boden. Verblüfft und erschrocken wich Arson zurück, die Augen noch immer ungläubig aufgerissen. Dieses Biest hatte ihnen eine Falle gestellt! Offensichtlich vermochten Schwerthiebe der zähen Organmasse des Ungeheuers keinen Schaden zuzufügen, trotz der harten Attacke der nun vernichteten Skelettkrieger zeigte sich keine Wunde, nicht einmal ein einziger Schnitt auf der Oberfläche des Zentralkörpers. "Bei Innos...Magie! Greift es mit Magie an!" Langsam ließ sich der Paladin weiter zurückfallen, schloss sich schließlich der Gruppe seiner Gefährten an. Während er die Tentakel mithilfe seines Schwertes daran hinderte, nach den beiden Schwarzmagiern, auf die sie es offensichtlich abgesehen hatten, zu ergreifen, hoffte er dass die beiden Magi noch genug geistige Energie sammeln konnten, um den wurmartigen Monsterkörper aus seine Zauberrestienz zu testen. |
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15.02.2003, 11:33 | #456 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
Mit grimmiger Befriedigung hatte Arson den Rückzug des Wächters verfolgt, das mit glibbrigen Körperflüssigkeiten besudelte Schwert fest in der gepanzerten Faust haltend folgte er nun seinen Gefährten in die dunklen Eingeweide des Berges. Obwohl er nicht geantwortet hatte, waren die Worte des Schwarzmagiers klar und deutlich an sein Ohr gedrungen. Talent...der Paladin schnaubte. Innos hatte ihn mit der Gabe der Magie gesegnet, er selbst war nur ein einfacher Mensch, ein Schilfrohr im unendlichen Ozean der Schöpfung. Was die Schwarzmagier anging – nun ja, dafür dass sie dem falschen Gott dienten und daher dem Tode geweiht waren kämpften sie ganz passabel. Der Fürst der Dunkelheit schien seine menschlichen Lakaien mit recht beeindruckenden Kräften zu bedenken. Andererseits, welches Opfer brachte der schwarze Herrscher? Ein paar Jahre der Macht, dann gingen die unsterblichen Seelen ein in das unendliche Totenreich der Verdammten, um dort auf ewig als gequälte Geister zu leiden. Arson konnte sich angenehmere Schicksale vorstellen. "Da vorn ist Licht" Der heilige Krieger deutete nach vorn, auf eine der zahlreichen Gangbiegungen. Blasses Dämmerlicht tanzte auf dem dunklen Höhlengestein, stumme Boten einer unbekannten Helligkeitsquelle. Die gepanzerte Faust des Paladins schloss sich enger um den kalten Griff seines Schwertes. Vorsichtig setzten die Abenteurer ihren Weg fort, näherten sich der geheimnisvollen Gangbiegung - um dann überrascht stehenzubleiben. Sie waren am Ziel. Nur wenige Meter hinter der Kurve weitete sich der Gang, dehnte sich zu einer gewaltigen, natürlich gewachsenen Höhle. Ruhig und mächtige reckten sich die künstlich bearbeiteten Wände in die Höhe, schlossen sich dann hoch über den Köpfen der Gefährten zu einem weitläufigen Kuppeldom. Dicke, aus dem Stein gehauene Säulen erhoben sich aus dem glatten Boden, feine Muster waren in ihre gräuliche Haut gemeißelt worden. Irgendwo plätscherte ein kleines Rinnsal zwischen einer von Rissen durchzogenen Steinplatte herab, hatte sich in einer Raumecke zu einem ovalen Wasserbecken zusammengefunden. Floureszierende Algen sorgten für ein waberndes Farbenspiel auf den uralten Höhlenwänden, gaben diesem Ort der Ruhe ein majestätisches Aussehen. Langsam traten die Recken in die weitläufige Gruft und sahen sich um. Schleifend glitt Arsons Schwert zurück in die lederne Scheide. "Da wären wir also. Welches Monster wird sich uns nun in den Weg stellen, Herr Reiseführer? Drachen wären doch mal eine Abwechslung, die hatten wir noch nicht." Der Spott in der Stimme des Paladins war nicht zu überhören. Obwohl seine Worte an Frost gewandt waren, hatte der Krieger sich einer der riesigen Steinsäulen zugewandt, fuhr mit gepanzerten Fingern über die feinen Einkerbungen im Stein. Wer diesen Ort wohl geschaffen hatte? Er würde seinen Brüdern davon berichten. Sicher gab es hier die ein oder andere interessante Entdeckung zu machen. |
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15.02.2003, 13:48 | #457 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Gesuch auf Aufnahme -
Auch von mir Herzlichen Glückwunsch Prophmeister ;) Auf dass deine Haarpracht uns ein weiteres jahr erhalten bleibt *g* |
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16.02.2003, 10:39 | #458 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Beförderungen #2 -
Joooo, auch von mir herzlichen Glückwunsch an alle Geburtstagskinder.;) @Taurodir: Falls du in die Kunst der Magie eingeweiht werden willst, ich bin dein Mann. Und mach uns keine Schande. :) |
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16.02.2003, 13:55 | #459 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Der Gletscher -
Leise knarrten die alten Bodenplanken unter Arsons schweren Kampfstiefeln. Langsam und ohne Eile überquerte der Paladin das weitläufige Deck des mächtigen Grabschiffes, den Helm unter den Arm geklemmt, und genoss den schwachen Luftzug, der durch den finsteren Tunnel an der Bugseite der gewaltigen Menschenkonstruktion säuselte. Gedankenverloren starrte der heilige Krieger in die ungewisse Schwärze, musterte die in den Stein gehauene Leitrinne. Wie alt dieser Ort wohl war? Dem Bau des Schiffes nach zu urteilen stammte er aus dem Zeitalter der großen Rimmerskönige, viele Jahrhunderte bevor das junge Pilgervolk der Südländer sich zu einer eigenen Hochkultur hatte aufschwingen können. Oft hatte Einskaldir seinem jungen Ordensbruder die Langeweile der nächtlichen Wache mit abenteuerlichen Heldengeschichten aus diesen alten Zeiten berichtet. Und wer konnte es wissen, vielleicht lag hier sogar Elvrit, der erste und größte Herrscher der Nordmark, Bezwinger des uralten Volkes der Sithi, derjenigen Kreaturen, die vor der Ankunft der Menschen über diese Ländereien geherrscht hatten. Ein kalter Schauder überlief den Kämpfer des Lichts. Die Vernichtung der Sithi war ein umstrittener Punkt in der Geschichte der Welt. Während die einen von ihnen als boshafte Mörder sprachen, sagten andere, durchaus geachtete Historiker dass es sich bei diesem Volk um Geschöpfe des Lichts, Söhne und Töchter der heiligen Schöpfung gehandelt hatte. Und Innos' Werke zu zerstören war eine Sünde, die nur mut dem Tod vergolten werden konnte. "Heda Paladin, macht Euch nützlich!" Arsons Kopf ruckte zur Seite, instinktiv schloss sich seine gepanzerte faust um den Knauf seines Schwertes, löste sich dann jedoch, als Arson wieder in die Realität zurückfand. Die Erinnerungen an Einskaldirs Erzählungen hatten ihn völlig gebannt, so dass die Miene des Waldstreichers vor ihm nun Grund für Selbigen war, irritiert die Stirn zu runzeln. Bevor er sich zu einem Kommentar hinreißen lassen konnte, gab der hochgewachsene Krieger ihm durch ein knappes Handzeichen zu verstehen, dass er kommen würde. Während er sich auf den Weg zum mächtigen Schiffsmast machte, griffen seine Finger an die Schnallen seiner Rüstung und lösten die strammen Lederriemen, welche die dicken Stahlplatten an ihrem Platz hielten. Zügig, doch ohne Hast, entledigte er sich seines Panzers, schichtete die Einzelteile zu einem ordentlichen Haufen, den er nahe der Bordwand ablegte. Sein Schwert jedoch blieb nach wie vor an seiner Hüfte. Mit kraftvollen Bewegung zog Arson sich die Mastseile hinauf, bekleidet mit Lederhose und einem gefütterten Wams aus gleichem Material fühlte er sich das erste Mal wieder frei, ohne die bedrückende Last der schweren Eisenrüstung. Seine an überproportionale Anstrengungen gewöhnte Glieder arbeiteten in den ersten Minuten fast zu schnell, so dass der Paladin um ein Haar den Halt verloren und eine harte Bekanntschaft mit den Bodenplanken gemacht hätte. Ein geistesgegenwärtiger Griff an das rettende Haltetau verhinderte dieses unrühmliche Schicksal glücklicherweise, so dass Arson schon Augenblicke später damit beschäftigt war, einige der Seile zu entknoten, die das mächtige Segel seit Äonen an ihrem Platz hielten. Vollständig entrollen würden sie es erst wenn sie sich sicher auf dem Meer befanden, doch konnte man nie wissen, wie schnell es dann gehen musste. Nie war die Orkpräsenz auf der See größer gewesen als in diesen verfluchten Zeiten. Die Gefährten arbeiteten gewissenhaft und schweigend, keiner der Männer schien großartig Zeit auf Diskussionen verschwenden zu wollen. Außerdem waren Worte an einem Ort von so majestätischer Ruhe fast schon als Sakrileg anzusehen, eine Entweihung des Göttlichen, Hohn am allmächtigen Schöpfer und Erlöser selbst. Endlich war es soweit. Zufrieden stand Arson am reich verzierten Bug des Schiffes, starrte am hölzernen Drachenkopf vorbei in die Finsternis des Rinnentunnels und rieb sich die von harter Arbeit schmerzenden Finger. Das Boot war getakelt und abfahrtbereit. Der Blick des Paladins wanderte zurück, in Richtung des schmalen Hecks. Irgendwo hinter dem massigen Körper des Bootes ruhte der tote Königsleichnam in seinem ewigen Grab. Hoffentlich würde er den Sterblichen Räubern ihren dreisten Frevel verzeihen. Sollte es sich wirklich um einen Rimmerskönig handeln, so konnte Arson beruhigt sein. Zur Zeit des nordischen Imperiums hatte der Glauben an Innos noch kein Gehör gefunden. Zu welcher Gottheit die alten Herrscher auf immer gebetet hatten, gegen die Mächte des Erschaffers des Lebens würde er nicht bestehen können. Es wunderte ihn, dass der Schwarzmagier davon scheinbar nichts wusste. Vielleicht waren sie doch nicht so gebildet wie die Diener des Boten gerne taten. Der Paladin schlug das Zeichen des Lichts und murmelte ein schnelles Gebet zum Schutz gegen dunkle Mächte, bevor er sich zu seinen Gefährten umdrehte. "Frisch ans Werk, die See ruft." |
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16.02.2003, 14:00 | #460 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Die Sumpfbruderschaft #8 -
quote: Ich hab ja schon viel miterlebt, aber dass jemand sich nicht befördern lassen will ist echt mal was Neues. :D |
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17.02.2003, 15:21 | #461 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
bye bye -
see you ;) (Ja ich weiß ich müsste jetzt noch etwa 50 Wörter mehr schreiben aber mir fällt nix besonderes ein.):D |
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17.02.2003, 18:42 | #462 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
bye bye -
Kommt auf ihre Maße an. ;) :D :D |
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18.02.2003, 10:12 | #463 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
Fröhlich schwappte das grünlich glitzernde Meer gegen die uralten Holzplanken des Bootes, trug das reich verzierte Gefährt über einen unendlich anmutenden Teppich aus wogenden Saphiren. Die gleißende Sonne hatte ihr rötliches Morgenkleid bereits gegen das strahlende Orange des Mittags getauscht. Tief sog Arson die salzige Luft in seine Lungen, genoss die belebende Wirkung, die die frische Kälte auf seinen an stickige Höhlen und muffige Grabnischen gewöhnten Körper hatte. Fasziniert lehnte er an der Bugreling und beobachtete das verwirrende Spiel der Wellen unter ihm. Hinter ihm erhob sich das gigantische Massiv des eisigen Gletschers, sturm- und windumtost wachte er mit eisigem Blick über die sich vor ihm erstreckenden Ländereien, ein kalter Monarch, so alt wie die Zeit und gnadenloser als der schrecklichste Tyrann, sollte es ein Sterblicher wagen seine kristallene Krone zu erklimmen. Für die Reisenden jedoch war er lediglich zu einem winzigen Punkt in der Ferne geschrumpft. Selbst die Erinnerungen an den schrecklichen Kampf gegen die Kinder des Eises, die mächtigen Luzkanbestien, konnten die Laune des Paladins nicht trüben. Er war auf See! Für den jungen Bauerssohn hatte allein der Gedanke an eine Reise über die Weltmeere den verlockenden Beigeschmack des Abenteuers. Und dann erst dieses Schiff! Aalglatt und pfeilschnell schnitt sein scharfer Rumpf durch die weichen Wellenhügel, angetrieben durch die Kraft des Windes trug es seine menschliche Fracht unaufhaltsam ihrem Ziel entgegen - zumindest hoffte Arson das. Bisher hatte ihm niemand gesagt, wo dieses Herz des Feuers zu finden war. Nun ja, zumindest hatten seine Gefährten schon entsprechende Anweisungen an den bärbeißigen Kapitän gegeben. "Ho, schaut, auf Steuerbordseite!" Lächelnd deutete Arson auf einige merkwürdige Erhebungen im ansonsten ebenmäßigen Meeresteppich. Schlanke, gräulich-weiße Fischkörper sausten durch die grünlichen Wellenkämme, schlossen zum Schiffsrumpf auf, um Selbigen dann schnatternd zu überholen. Der Paladin grinste. "Vogelfische. Adanos scheint uns wohlgesonnen!" Ein spöttischer Blick streifte die Schwarzmagier. "Eine Tatsache, die man von Eurem Gott nicht behaupten kann. Edel muss der Herr sein, der seine Kreaturen auf die eigene Dienerschaft hetzt." Rauschend und platschend schlugen die Wassermassen gegen den Schiffsrumpf. Nachdenklich musterte der heilige Krieger die beiden finsteren Magi, dann ergriff er erneut das Wort. "Sagt, was treibt einen Menschen dazu seine unsterbliche Seele der ewigen Verdammnis preiszugeben? Welche Gedanken gehen Euch im Kopfe herum, Euch, deren Leben schon jetzt nicht mehr als ein dünner Faden ist, der letzte Schutz vor einer Unendlichkeit der Qual? Wie kam es dass Ihr das Licht und alle seine Geschöpfe verraten habt? Gier nach Macht? Nach Wissen? Oder war es vielleicht sogar nur ein dummer Zufall?" |
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18.02.2003, 18:01 | #464 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Geburtstage -
Herzlichen Glückwunsch Compadre :) Feier schön und sauf nicht zu viel, das ist meine Aufgabe. ;) |
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18.02.2003, 18:44 | #465 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
Das war ja ein wahrer Roman, der sich da von den Lippen des Magiers ergoss. Leicht irritiert musterte Arson den dunkel gekleideten Mann und überlegte ob er ihm zustimmen oder für seine ketzerischen Worte auf der Stelle hinrichten sollte. Er entschied sich für die dritte Möglichkeit und nahm sich vor, den Wahrheitsgehalt der Ausführungen zu prüfen. "Wenn Ihr glaubt, Innos ließe die Seelen seiner treuen Streiter ungeschützt in das finstere Reich des Todes hinabsteigen, so irrt Ihr gewaltig. Im Gegensatz zu den unendlichen Heeren der Sünder werden wir nicht auf ewig Qual und Schmerz verspüren müssen. Die Verdammnis ist nicht vorbestimmt, Schwarzmagier. Wer den Pfad des Lichts erwählt, der wird gerettet werden." Ähnliche Worte hatte der Bauerssohn seit seinen Kindertagen fast täglich zu hören bekommen, die Silben kamen leicht und fließend, eine durch endlose Routine eingeprägte Lebensweisheit. "Und was die Orks angeht..." Der heilige Krieger lächelte. "Wären sie Geschöpfe meines Herrn, würde seine Magie sie nicht verletzen können. Doch sie sind verdorben, böse und primitiv, durch und durch besudelt vom Atem der Finsternis. Die Gegenwart des gesegneten Lichts bedeutet ihren Tod. Haben Eure Bücher Euch dies nicht verraten können?" Das humorlose Gelächter des Paladins bellte kurz über das Schiffsdeck, dann wandte er sich ab und griff nach einem lose herumschwingenden Seil, welches sich, getrieben von der Kraft des Windes, aus der Befestigung des Segels gelöst hatte. Mit schnellen Griffen brachte er das kleine Malheur wieder in Ordnung, blickte dann den langen Mast hinauf, die Hand schützend an die Augen gehalten. Die oberen Vertäuungen schienen nach wie vor einwandfrei. Während er prüfend an den dicken Seilen zurrte, dachte Arson über die Worte des Magiers nach. Wenn die dunklen Zauberkünste ohne jedwede Gegenleistung verschenkt wurden, was brachten die unheiligen Magi dem Fürsten der Unterwelt dann für einen Vorteil? Warum sollte er darauf erpicht sein, gewöhnliche Sterbliche teil an seiner Macht haben zu lassen? Nein, irgendwo musste der Haken liegen, Beliar war weder gütig noch lag ihm etwas an dem Schicksal einzelner Individuen. Vielleicht hatte der böse Einfluss der Hölle die Hirne dieser Magier schon derart zerfressen, dass sie tatsächlich dachten, sie wären frei. Irgendwann würde der Herr der Dunkelheit seine wahren Absichten offenbaren, doch dann war es für diese armen Sünder bereits zu spät. Der junge Kämpfer schlug das Zeichen des Lichts und wandte seine Aufmerksamkeit erneut den Segeltauen zu. |
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19.02.2003, 11:51 | #466 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
Arson hatte davon abgesehen, den Worten des Magiers durch weitere Ausführungen zu antworten, wusste er doch, dass sich diese Art verblendete Narrheit erst durch den Tod selbst lüften ließ. Sollte der Magus die Worte der heiligen Kirche ruhig als leeres Geschwätz titulieren, seine eigenen Erfahrungen, die Gebete und zahllosen Unterrichtsstunden im Orden der Paladin hatten die Hoffnung auf Rettung der Seele längst zu einer Gewissheit gemacht. Dass der Diener Beliars dies nicht wahrhaben wollte, war nur allzu logisch, würde ein solches Eingeständnis doch bedeuten, sein Lebenswerk und seine Einstellung zu allem Sein als höchsten Unsinn zu bezeichnen. Ohne Eile schlenderte der heilige Krieger zu dem glänzenden Rüstungshaufen in der Nähe der Heckreling, in dessen glitzernden Tiefen sich auch sein prall gefüllter Rucksack befand. Mit routinierten Bewegungen löste der Kämpfer die Schlaufen des Lederbehältnisses, griff tief in die dämmrige Dunkelheit hinein, um ihr einige Streifen gepökelten Fleisches zu entnehmen. Bevor er den Rucksack wieder schloss streifte sein Blick kurz die restlichen Reiseutensilien. Alles schien an seinem Platz. Sehr gut. Zufrieden zog Arson die Lederbänder stramm, erhob sich auf die Füße und lehnte sich an die hölzerne Reling. Bedächtig kauend blickte er auf das glitzernde Meer und fragte sich, wie lange es wohl noch dauern würde, bis ein schmaler schwarzer Streifen am Horizont das unendliche Grün des Wassers durchbrach. Wann würde Land in Sicht kommen? Der Paladin wusste nur allzu gut, dass der beschwerlichste Teil der Reise ihnen noch bevorstand. Sollten sie das Labor des verbrecherischen Wissenschaftlers ersteinmal gefunden haben gab es kein Zurück mehr. Innos allein wusste, welche unheiligen Gefahren den tückischen Maschinerien Rothenbergs entkrochen waren. Weder Hagen noch Sludig hatten sich bei ihren Ausführungen sonderlich wohl gefühlt, immer wieder wurde betont wie wichtig dieser Auftrag für die Geschicke ihrer Magierbrüder wäre. Später hatte der Zweite der beiden Paladine seinen jungen Freund erneut zur Seite genommen und ihn ins Vertrauen gezogen. Es schien, als wichen Sludigs eigene Interessen um eine Winzigkeit von denen der kirchlich anerkannten Lehren in Bezug auf den Wissenschaftler ab. Der ausdruckslose Blick des Kriegers streifte den Rucksack. Sein Auftrag war eindeutig. |
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19.02.2003, 17:19 | #467 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Das war's dann. -
Machs gut und viel Glück auf deinen weiteren Wegen. :( |
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20.02.2003, 16:19 | #468 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Hiermit trete ich zurück -
Als ich in den Sumpf ging war Ahram bereits abserviert. Bullit übrigens auch. Arson war ab da mein EA. Kann also irgendwie nicht sein dass ich das so gesagt habe. ;) |
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20.02.2003, 18:28 | #469 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Der Lehrmeisterthread #3 -
@alle Magiebegeisterten Ich denke die Quest auf der sich mein Char momentan befindet wird noch etwas länger dauern. Obwohl es sehr viel Spaß macht, tröpfelt es doch ein wenig vor sich hin, so dass nur wenige Posts pro Tag geschrieben werden. Ich rechne mich etwa 2 weiteren Wochen Questdauer. |
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23.02.2003, 10:35 | #470 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
chris verabschiedet sich -
Ein riesen Verlust für unsere Gilde. WoG wird nie mehr so sein wie zuvor..... Ok, was gibts zum Mittagessen?:D |
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23.02.2003, 10:41 | #471 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
hihi -
Herzlichen Glückwunsch auch von mir, mach schön weiter so, dann darfst du auch weiterhin Sprecher in meiner Gilde bleiben. ;) Frohes Einjähriges!:D |
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23.02.2003, 12:05 | #472 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
Verdammtes Ungeheuer! Keuchend drückte Arson sich von den Decksplanken ab, warf seinen Körper geistesgegenwärtig zur Seite, um somit nur knapp dem haltlos umherpeitschenden Schlangenleib auzuweichen. Schnell rollte er sich ab, versuchte auf dem rutschigen Schiffsholz Halt zu finden und stemmte sich dann eilig wieder auf die Füße. Während er, den feuchten Griff seines Schwertes fest umklammert, über das schwankende Deck lief, um sich in eine günstige Angriffsposition zu bringen, dankte er Innos für seine Entscheidung, die schwere Kampfrüstung kurz nach Beginn der Seereise abzulegen. Nicht auszudenken, welche tödliche Gefahr das massige Stahlkostüm in dieser Situation für seinen Träger bedeutet hätte! Wieder schoss der schillernde Schuppenleib des Wassermonsters über die schmierigen Deckplanken, spritzte salziges Wasser und widerlich stinkende Körperflüssigkeiten über das gesamte Schiff. Irgendwo splitterte Holz, gefolgt von einem ohrenbetäubenden Gebrüll. Der Kopf des Ungeheuers hatte sich in den Segeltauen verfangen, umband ihn wie ein armdickes Halsband. Wütend riss die Schlange an den selbst auferlegten Ketten, brachte das gesamte Schiff damit erneut zum Erbeben. Ein heiserer Fluch kam über Arsons Lippen, dann rannte er los, vorbei am Mast und quer über das flappende Segel. Hell blitzte sein Schwert im gleißenden Sonnenlicht, von harter Arbeit und intensivem Training dicke Muskelpakete traten unter der vor Wasser glänzenden Haut hervor, dann wurde die Klinge hart nach vorn gestoßen. Unnachgiebiger Stahl bohrte sich durch dicke Hornschuppen, drang tief in das weiche Fleisch des Schlangenleibs ein. Dunkles Blut sprudelte über Heft und Griff der Klinge, tropfte plätschernd zu Boden. Deutlich konnte der heilige Krieger spüren, wie sich die Muskeln des Ungeheuers spannten, von Schmerz und Wut getrieben weiter an ihren Fesseln rüttelten. Mit einem trockenen Knall rissen die Taue, der nun befreite Kopf des Monsters schoss vor, um die lästige Bedrohung in Gestalt des Paladins mit der Wucht eines Dampfhammers von den Füßen zu reißen. Zischend entwich die Luft aus Arsons Lungen, scheinbar schwerelos glitt er durch ein Universum aus verwaschenen Farben, nur um einen Lidschlag später mit den harten Decksplanken zu kollidieren. Haltlos rollte er über das Holz, schlug schließlich gegen die unnachgiebigen Heckaufbauten, welche seine unfreiwillige Reise dann stoppten. Einige Augenblicke lang lag der Krieger einfach nur da, während sein gepeinigtes Hirn die einzelnen Sektionen seines Körpers dazu überredete, ihre Funktionen wieder aufzunehmen. Ächzend und stöhnend rappelte Arson sich auf, kam schwankend auf die Füße. Sein Kopf dröhnte, jeder Muskel seines Leibes schien in puren Schmerz getaucht zu sein, doch schließlich stand er, blinzelte die tanzenden Lichttupfer von seinen Netzhäuten - nur um den gewaltigen Kopf des blutenden Ungeheuers wieder vor sich zu erblicken. Noch immer zuckte und zitterte die Schlange, doch langsam schienen ihre Bewegungen kraftloser zu werden. Dunkles Blut quoll aus zahlreichen Wunden, schmierige Innereien hingen toten Würmern gleich aus klaffenden Löchern im Leib der Bestie. Bald würde Adanos eines seiner Kinder mehr zu beweinen haben... |
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23.02.2003, 14:55 | #473 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
Die Gildenlosen #3 -
Er lebt? Wooow! Hi Nek altes Haus, schön dich mal wiederzusehen. :) |
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24.02.2003, 17:35 | #474 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
Fest presste Arson beide Hände auf die geschlossenen Augenlider, versuchte die empfindlichen Netzhäute vor den stechenden Lanzen der gleißenden Helligkeit zu schützen. Unerbittlich drang das unglaublich starke Licht durch Haut, Fleisch und Muskeln, tauchte die Welt des Paladins in ein formloses Meer aus glühenden Rottönen. Bei Innos, woher hatten seine Gefährten diese Kugel?! Allein der Schöpfer selbst vermochte ein solches Ding der Macht zu kreieren, sicher würde sein heiliges Licht in diesen Augenblicken die widerliche Besatzung der Orkgaleere zu heißer Asche und trockenem Staub verbrennen. Doch wieso konnte dann ein ungehobelter und von sündhafter Finsternis besudelter Tunichtgut wie dieser Frost die Macht des Steins entfesseln? Dass es sich bei dem finsteren Gesellen um einen Diener Innos' handelte war ausgeschlossen. Nein, die einzige Möglichkeit war die, dass das Licht weder heilig noch sonstwie vom großen Gott des Feuers gesegnet war. Und das wiederum bedeutete, dass die Orks... In diesem Augenblick erfasste eine kühle Windbö das Schiff und ließ die massiven Holzplanken knarzen. Mit der Kälte kam die Dunkelheit. Selbst durch die schützenden Hände bemerkte Arson die dunklen Finger der Finsternis, Schlieren von tiefstem Schwarz inmitten des roten Ozeans, schlingernd und wabernd vermengten sie sich mit der gleißenden Helligkeit, verwandelten das Inferno der weißen Netzhauthölle, in ein dämmriges Zwielicht. Langsam nahm der heilige Krieger die Finger von den Augen, öffnete die verkrampften Lider und sah sich um. Der Anblick war verwirrend. Entgegen den Vermutungen des Paladins hatte die Schwärze das Licht nicht gedimmt, sondern sich lediglich feinen Partikeln gleich auf die stechenden Energielanzen gelegt, so dass die Welt nun aussah, als wäre ein dunkler, feinmaschiger Vorhang vor eine gigantische Supernova gezogen worden. Verwirrt taumelte Arson über das nur schemenhaft erkennbare Schiffsdeck. Was bei allen Dämonen der Hölle war nun schon wieder passiert? Konnten seine Gefährten nichteinmal eine Lichtkugel bedienen? Anschwellendes Donnergrollen gab dem Krieger unheilvolle Antwort. Fluchend wurde das Schwert aus der Lederscheide gezogen, der prall gefüllte Runenbeutel geöffnet und ein knappes Gebet an sämtliche Schutzheiligen des Lichts gesprochen. "Sie kommen! Klar Schiff zum Gefecht!" Sicheren Schrittes eilte Arson über das schummrige Deck, den finsteren Blick auf den schwarzen Schemen im hinter dem Heckbereich des Schiffes gerichtet. Ob seine Gefährten den spontan herausgebrüllten Aufforderungen Folge leisteten interessierte ihn nicht. Heiße Kampfeslust erfüllte den Streiter des wahren Glaubens. Bei Innos, er fühlte sich wie der berühmte Kapitän Worbald Schwarzauge, dem legendären Schrecken sämtlicher Orkschiffsverbände. Sollten sie doch kommen! |
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25.02.2003, 14:45 | #475 | ||||||||||||
Arson Beiträge: 687 |
[GM] Das Herz des Feuers -
"Wir lügen, wenn wir Angst haben." erklärte Sludig. Der erfahrene Paladin nahm einen Stein vom Boden und warf ihn in den Burggraben. Ein Aufblitzen von Sonnenlicht auf den kleinen Wellen, dann ging der Stein unter. "Angst vor dem, was wir nicht wissen, vor dem, was andere denken, vor dem, was man über uns herausfindet. Aber jedesmal, wenn wir lügen, wird das, wovor wir Angst haben, stärker." Arson blickte sich um. Hinter der Westmauer der Burg verschwand die Sonne; der hohe Wachturm war wie ein schwarzer Dorn, der scharf in den Himmel stach. Er wusste, dass er träumte. Sludig hatte diese Worte vor langer Zeit gesagt, aber sie hatten dabei in den Wohnräumen des Paladins vor einer kleinen, güldenen Statuette des Feuergottes gestanden, nicht draußen im dämmrigen Nachmittag. Außerdem war Sludig nicht unter den Reisegefährten. Es war ein Traum, nicht mehr. "Eigentlich ist es eine Art Magie - vielleicht die stärkste überhaupt" fuhr Sludig fort. "Lerne das, wenn du verstehen willst, was Macht bedeutet, Bruder. Stopf dir nicht den Kopf voll mit Geplapper von Zaubersprüchen und magischen Runen. Lerne erkennen, wie Lügen uns formen, wie sie ganze Königreiche formen." -"Aber das ist keine Magie",protestierte Arson, wieder Willen zur Gegenrede verlockt. "Es bewirkt nichts. Echte Magie kann...ich weiß nicht, einen Ork in schwelende Asche verwandeln. Blitze und Feuerbälle erzeugen. Wie in den Heldengeschichten." "Heldengeschichten sind oft erlogen, junger Freund, jedenfalls die schlechten." Der Paladin zupfte sich eine gräuliche Fluse von seinem wallenden Ordensgewand."Gute Geschichten sagen dir, dass es nichts Furchterregenderes gibt, als sich der Lüge zu stellen. Und es gibt weder einen Talisman noch ein Zauberschwert, die nur halb so mächtige Waffen wären wie die Wahrheit." Arson betrachtete das glitzernde Grabenwasser. Es war beruhigend, hier zu sitzen und mit Sludig zu reden, auch wenn es nur ein Traum war. "Meinst du, wenn ich zu einen widerwärtigen Ork gehe und ihm sage >du bist ein hässlicher Ork<, dann wäre das besser, als ihm gleich mit einem Schwert den Kopf abzuschlagen?" Sludigs Stimme wurde schwächer. "Wenn er so getan hätte, als wäre er ein Mensch, dann ja, dann wäre es das Beste. Aber das ist lange noch nicht alles, Bruder. Du musst tiefer gehen..." -"Tiefer? Wie meinst..." Eine salzige Wasserwoge schwappte klatschend in Arsons Gesicht. Prustend riss der Paladin die Augen auf, stemmte sich auf die Ellbogen und sah sich um. Über ihm verlor sich die Sicht schon nach wenigen dutzend Metern im unendlichen Weiß der Nebelbänke. Kühler Seewind brachte die Balken des angeschlagenen Schiffes zum Knarzen. Verschlafen schälte der Krieger sich aus seinen Schlafdecken, faltete die braunen Stoffgebilde anschließend zu ordentlichen Bündeln zusammen und steckte sie in seinen großen Rucksack. Nachdem er sich wie jeden Morgen davon überzeugt hatte, dass sowohl Rüstung als auch Proviant und sonstige Mitbringsel sich allesamt noch an ihrem angestammten Platz befanden, kam Arson auf die Füße und schritt gähnend die hölzerne Reling entlang. Die Erinnerungen an seinen Traum hingen Spinnweben gleich in seinem Hirn, verklebten Gedanken und Gefühle mit einer schummrigen Müdgkeit. Der Paladin lehnte sich aufs Meer hinaus und sog die frische Meeresluft tief in seine Lungen, in der Hoffnung, davon wieder klar denken zu können. Und tatsächlich, es half, schon bald verschwand das mulmige Gefühl, irgendetwas Wichtiges übersehen zu haben, und wich dem üblichen, zuversichtlichen Tatendrang, der den jungen Streiter des Lichts schon seit seinem Ritterschlag begleitete. Bald würden die Abenteurer ihr Ziel erreicht haben, davon war Arson überzeugt. Die Schiffsfahrt dauerte schon mehrere Tage, und es hatte einige ziemlich ernste Zwischenfälle gegeben, doch wie nicht anders zu erwarten hatte Innos die Hand über seinen Kämpfer gehalten und sowohl das Kind des Adanos als auch die finsternisdurchdrungenen Orks in die ewige Verdammung geschickt. Sehnsüchtig starrte Arson auf seine auf den Decksplanken liegende Rüstung. Würden sie ersteinmal wieder festen Boden unter den Füßen haben, könnte der Paladin endlich wieder mit gewohnter Schlagkraft in die Schlacht ziehen. Ein Schmunzeln erhellte die kantigen Züge des jungen Mannes. Schneebestien. Riesenwürmer. Seeschlangen. Orks. Was auch immer Rothenberg an Schreckensgestalten in seinen Laboratorien entwickelt hatte, schlimmer konnte es kaum noch kommen. |
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