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01.07.2003, 22:24 #276
Lehna
Beiträge: 397
Die Küstenebene -
Ein leises Rascheln im Gebüsch, Lehna hob den Kopf. Esteron? Oder nur irgend ein Tier? Nein, kein Tier, sie erkannte die Schritte. Wenig später tauchten die Umrisse der beiden Kräutersammler auch aus dem Dunkel auf, Esteron bog ein paar Zweige zur Seite und trat gefolgt von der Amazone auf die kleine Lichtung. Lehna stand von ihrem Baumstamm auf und ging zu dem jungen Wanderer, während Satura Leon umarmte. Noch einmal war Lehna einen kurzen, prüfenden Blick auf die beiden, bevor sie Esteron fast flehend in die blauen Augen sah.
"Warum wolltest du so plötzlich weg mit Satura?", fragte sie zögerlich und nahm seine Hände.
"Hat... hatte es etwas mit mir zu tun?"
Sie senkte den Kopf, irgendwie kam sie sich albern vor.
"Ach... ist egal. Ich..."
Sie schwieg und sah Esteron wieder in die Augen. Sie wusste nicht so recht was sie jetzt tun sollte. Die Situation war so seltsam...
02.07.2003, 17:51 #277
Lehna
Beiträge: 397
Das Amazonenlager # 11 -
Lehna seufzte leise und zog die Decke ein Stück höher. Jetzt war Esteron schon wieder weg...
Ihr Blick wanderte ziellos über die Wand des kleinen Zimmers. Seit gestern Abend benahm er sich irgendwie komisch. Seit sie ihm erzählt hatte, dass sie mit dem Gedanken spielte, sich vielleicht den Amazonen anzuschließen. Scheinbar fand er das nicht ganz so toll. Trotzdem benahm er sich seltsam...
Lehna blinzelte ein wenig im durch das Fenster hereinfallende Licht. Warum lief Esteron dauernd weg? Erst mit Satura, und heute morgen auch schon wieder...
Weil er sich von dir lösen will, hehehehehehe. Er will weg von dir, hahahahahahaha...
Lehna fuhr hoch, saß jetzt kerzengerade im Bett. Ihre Augen waren vor Schreck und Angst geweitet, ihr Blick huschte gehetzt, aber ziellos durch die Gegend, um dann einen Moment lang auf ihren Waffen hängen zu bleiben...
„Nein, nicht...“
Ihre Stimme versagte, sie merkte, wie sie zitterte. Ihre Hände umklammerten fast krampfhaft die Decke, kalter Angstschweiß bedeckte nach wenigen Augenblicken ihren Körper. Unfähig sich zu rühren hielt Lehna den Atem an und schien zu lauschen. In gewisser Weise tat sie das auch, lauschte nach innen, hörte dem Dämon zu. Jederzeit erwartete sie, dass er ihr die Kontrolle über ihre Handlungen entreißen würde, dass er sie dazu bringen würde sich ihre Waffen zu schnappen und sich sinnlos durch das Lager zu metzeln, bis eine der Kriegerinnen ihr einen Pfeil in den Leib jagte. Sie sah die Bilder schon vor sich, und sie erschienen so schrecklich real...
Doch nichts dergleichen geschah. Der Dämon zog sich wieder in seine Lauerstellung zurück, beobachtete und erfreute sich an der panischen Angst und der Hilflosigkeit seines Opfers. Langsam beruhigte sich Lehna wieder ein wenig, sie zog die Beine an ihren Körper und legte ihre Stirn auf die Knie. Schweigend blieb sie so sitzen, ein paar Tränen liefen ihre Wangen hinunter und tropften auf die Bettdecke. Wann würde sie diesen Dämon nur endlich loswerden? Oder würde er sie vorher vernichten? Die zweite Möglichkeit erschien ihr dabei um so vieles wahrscheinlicher...
Aber was hatte er behauptet? Esteron wollte weg von ihr? Nein, das stimmte sicher nicht. Das war doch Unsinn. Das konnte nur Unsinn sein.
Oder...?
Wenn Esteron glaubte, ihr im Weg zu stehen? Wenn er glaubte, die Amazonen seien ihr wichtiger als er? Wenn er sie verlassen wollte, weil er dachte, ihr damit etwas gutes zu tun?
Lehna hob den Kopf, ihr Blick war starr zur Tür gerichtet. Wenn das stimmte, dann...
Nein, sie brauchte Gewissheit. Mit einem Satz war sie aus dem Bett und schlüpfte in ihre Hose sowie in ihre Stiefel, schnappte sich noch ihr Leinenhemd und rannte auch schon aus dem Zimmer. Während sie die Treppe des Gästehauses herunterlief, streifte sie sich so gut es ging ihr Hemd über, bevor die wie von der Blutfliege gestochen auf den Hof hinaus hetzte. Fast schon panisch sah sie sich um, packte die nächste Amazone, die ihr über den Weg lief, kurzerhand am Oberarm und stotterte irgend etwas von wegen ‚Esteron’. Sie verstand selbst nicht so recht, was sie da überhaupt von sich gab, da sie mit den Gedanken ganz woanders war, dennoch schien die Amazone zu verstehen was Lehna meinte und deutete stumm zum Strand. Das Mädchen nickte ihr kurz dankend zu, bevor sie auch schon über den Hof weiterrannte in Richtung Strand. Bei diesem angekommen blieb sie kurz stehen und sah sich um, einen Moment später bemerkte sie zwei Gestalten. Eine lag im Sand und die andere saß auf einer Düne herum. Derjenige, der herumsaß, war Esteron...
Sie lief weiter, wäre einmal um ein Haar über einen im Weg liegenden Ast gestolpert. Als Esteron sie bemerkte erhob er sich etwas verwundert, einen Moment später fiel sie ihm auch schon um den Hals und klammerte sich an ihn, als hätte sie Angst, dass ihr irgendjemand den jungen Wanderer wegnehmen könnte. Und in gewisser Weise war es ja auch so.
„Esteron... S – sag mir, dass du... dass du mich nicht verlassen willst...“
02.07.2003, 19:07 #278
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
"Nein, ich habe sie heute noch nicht gesehen..."
In Gedanken versunken starrte Lehna in das dunkle Wasser, das ihre Füße umspielte, als wenn es sie verschlucken wollte. Sie rutschte ein Stückchen näher an Esteron und legte ihren Kopf auf seine Schulter.
"Du bist irgendwie... ein wenig seltsam. Seit gestern abend. Seit ich dir gesagt habe, dass ich darüber nachdenke, mich den Amazonen anzuschließen."
Sie schwieg kurz, ihr Blick wanderte zum Tor des Lagers. Wie immer hielt ein Amazone Wache, sie trug eine gut gearbeitete Rüstung aus Leder und Stahlplatten, bewaffnet war sie mit einem langen Schwert, einem Speer und einem Bogen auf dem Rücken. Vielleicht war das ja die Schattenseite des Amazonenlagers? Wirklich friedlich schienen die Frauen hier ja nicht zu sein...
"Und.... und der..."
Lehna schluckte, als würde ihr etwas im Hals stecken. Einen Moment später fuhr sie deutlich leiser fort.
"Der Dämon hat sich wieder bemerkbar gemacht, heute morgen. Esteron, sag mir doch was mit dir ist. Ich... ich halte diese Ungewissheit nicht aus."
02.07.2003, 20:28 #279
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
"Nun ja, ich weiß ja selbst noch nicht so ganz, was ich von diesem Lager halten soll. Aber im Zweifelsfall... falls ich mich entscheiden müsste... Esteron, du bedeutest mir mehr als sämtliche Lager auf dieser Welt."
Lehna kuschelte sich eng an den jungen Wanderer und sah auf das Meer hinaus. Irgendwo dort drüben vermeinte sie die Gipfel der Luzkanzacken auszumachen, auch wenn es wahrscheinlich nur Einbildung war. Gorthar... Ob sie jemals dorthin zurückkehren würde? Doch selbst wenn nicht - sie würde diesem verfluchten Land garantiert nicht nachtrauern.
"Falls sie mich für irgend etwas einspannen wollen... Nun, das haben schon ganz andere versucht."
Lehna lachte kurz, aber belustigt klang es nicht gerade. Falls sich die Amazonen als irgend eine Vereinigung religiöser fanatischer Spinnerinnen herausstellen würde, würde sie mit Esteron schneller verschwunden als sie aufgetaucht war. Auf soetwas hatte sie auch selbst keine Lust...
"Und wir werden es schaffen, egal was."
02.07.2003, 21:40 #280
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Ein wenig verunsichert musterte Lehna ihren Trainingsgegner. Leon sah sie mal wieder so freundlich an. Verdammt, konnte der Kerl sich nicht wenigstens mal langsam für eine Linie entscheiden?
Nun ja, sie sollte sich jetzt wohl besser auf den Kampf konzentrieren. Ihr Schwachpunkt lag recht eindeutig bei ihrer unterlegenen Körperkraft, wie sie nicht zuletzt bei ihrem letzten Übungskampf mitbekommen hatte. Also musste sie dem mit ihrer Schnelligkeit begegnen...
Ruhig wartete sie auf Leons Angriff, er schien das selbe zu tun. Eine Weile belauerten sie sich gegenseitig, warteten darauf, dass ihr Gegner den ersten Zug tat.
Schließlich griff Leon an...
03.07.2003, 19:33 #281
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Lehna drehte den Knochen ihrer Scavengerkeule suchend hin und her, bis sie noch ein kleines Stückchen Fleisch entdeckte und vorsichtig abknabberte. Noch ein prüfender Blick, dann ließ sie den noch warmen Knochen auf den Teller fallen. Jamira schien sogar glücklich darüber zu sein, dass sie den Teller wegräumen konnte – saß sie doch bisher nur gelangweilt hinter der Theke herum...
Lehna wartete noch einen Moment bis Esteron aufgegessen hatte, bevor sie sich erhob und langsam aus dem Gasthaus ging, während der junge Wanderer ihr folgte. Vor dem Haus angekommen sah sie sich etwas um, hielt entweder nach Satura oder Milena Ausschau, konnte aber keine von beiden auf Anhieb entdecken. Nun gut, dann eben erst mal zum Strand...
„Warum hast du dich gestern eigentlich mit Satura gestritten?“, fragte sie Esteron plötzlich und warf ihm einen kurzen, aber vielsagenden Blick zu.
„Vielleicht geht es mich ja nichts an... aber irgendwie habe ich das Gefühl dass es mich durchaus etwas angehen könnte.“
03.07.2003, 20:59 #282
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Lehna nickte langsam, während sie Esteron, der inzwischen vorausging, zum Strand folgte. Die Schwarzmagier. Natürlich, allzu gut war er auf die Typen nicht zu sprechen. Und scheinbar hatte er ja auch allen Grund dafür...
„Ja, ich... kann verstehen, dass du gegen so einen Vorschlag bist.“, antwortete sie zögerlich und überlegte kurz. Es schien ihr fast schon, als würden die anderen sie nicht mehr ernst nehmen. Satura hatte über die Schwarzmagier zuerst mit Esteron geredet, nicht mit ihr, obwohl es doch eigentlich vor allem sie betraf. Und den Wanderer hatte sie auch erst fragen müssen, bevor er etwas gesagt hatte. Lehna senkte leicht betrübt den Kopf. War es jetzt schon wieder so weit gekommen, dass sie alle Welt als einen Gegenstand betrachtete, mit dem man machen konnte was man wollte?
Im nächsten Moment verfluchte sie sich selbst für diese Gedanken. Auch wenn Satura und Esteron sich etwas seltsam verhielten, beide wollten ihr helfen.
Trotzdem hätte man das vielleicht auch mal mit ihr selbst besprechen können...
Lehna verdrängte diese Gedanken so gut es ihr gelang. Sie würden zu nichts führen und boten nur dem Dämon in ihr neue Angriffsfläche – falls er die überhaupt noch brauchte.
„Aber du solltest nicht von Satura reden, als wenn sie mich für Gold an diese Typen verscherbeln wollte...“, redete sie weiter, aber mehr um sich selbst etwas abzulenken. Inzwischen hatten sie den Strand erreicht, und siehe da, im nächsten Moment kam ihnen auch schon Satura entgegengelaufen. Lehna entging nicht, dass die Begrüßung zwischen ihr und Esteron recht kurz und nicht gerade herzlich ausfiel. Na toll, die beiden hatten sich wohl ziemlich verkracht. Und wer war wieder schuld...?
Lehna seufzte leise, ihr Blick wanderte zum Meer und zum sternklaren Himmel, bis sie Saturas Frage aus ihren Gedanken riss – worüber sie nicht gerade unglücklich war.
„Äh... ja, sicher...“, antwortete sie ein wenig überrascht und sah die Amazone fragend an. Reden. Nun, genug Themen gab es ja...
03.07.2003, 21:32 #283
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Lehna antwortete nicht sofort, ihr Blick wanderte zuerst zu Satura, dann über das Lager.
„Du... du musst Esteron verstehen. Er hat keine guten Erfahrungen gemacht mit den Schwarzmagiern, glaub mir.“
Sie senkte betrübt den Blick.
„Bitte streitet euch nicht deswegen. Ich... ich möchte nicht dass ihr euch wegen mir in die Haare kriegt. Das...“
...bin ich nicht wert., beendete sie den Satz in Gedanken, sprach es aber nicht mehr aus. Sie drehte sich kurz um und sah nach Esteron, der nicht gerade gut gelaunt davon stapfte und sich auf einer Düne in den Sand fallen ließ.
„Die Schwarzmagier... nun ja, ich weiß nicht, was ich von ihnen halten soll.“, fuhr sie fort, auch um sich selbst von dem Streit zwischen Satura und Esteron abzulenken.
„Warum sollten sie mir helfen wollen? Sie sind Diener des dunklen Gottes... Auch wenn ich den Göttern nicht glaube, ihre Anhänger stehen auf einem anderen Blatt. Woher willst du wissen, dass sie mich nicht lieber als Versuchskaninchen missbrauchen würden? Wäre nicht das erste mal, das jemand in mir nur einen Gegenstand sieht...“
Sie schwieg einen Moment und blieb stehen, wobei sie Satura kurz in die Augen sah, bevor sie ihren Blick abwendete und wieder das Lager betrachtete.
„Aber vielleicht habe ich auch keine Wahl. Der Dämon ist auch keine Alternative... Trotzdem möchte ich nicht unbedingt vorschnell in die Arme irgendwelcher Schwarzmagier rennen. Vielleicht gibt es ja noch eine andere Möglichkeit. Doch selbst wenn nicht... ich... würde vorsichtig sein... und mir vielleicht vorher ein Bild von diesen Typen machen.“
Lehna schwieg einen Augenblick und sah wieder zu Satura.
„Kann ich vielleicht im Lager aufgenommen werden? Und... könnt ihr mich dabei begleiten? Du und... und Esteron?“
03.07.2003, 22:17 #284
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Lehna folgte Satura ein wenig verwirrt. Zum Tempel... Zum Tempel dieser komischen Donnra. Die amazone schien etwas im Schilde zu führen. Jedenfalls wirkte sie nicht so, als würde es nur um die Lageraufnahme gehen. Lehna vermutete eher, dass es hier auch irgend eine Priesterin gab, die dann in ihrem Kopf herumpfuschen würde...
"Satura? Bist du dir sicher, dass..."
Sie brach ab, als die Amazone ihren Arm nahm und sie hinter sich her zum Tempel zog. Leise knarrend schwang die Tür auf, die beiden Frauen betraten die dahinterliegende Halle. Lehnas Blick huschte fast schon ein wenig furchtsam über die kunstvoll verzierten Wände. Donnra... Eine Göttin, von der sie praktisch nichts wusste, außer, dass sie ihr nicht glaubte - genausowenig wie allen anderen Göttern. Und die sollte ihr helfen können...?
03.07.2003, 22:21 #285
Lehna
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Der Lehrmeisterthread -
Thread "Pflichtwissen über die Gilde...."
03.07.2003, 22:52 #286
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Verwirrt blickte Lehna Satura nach, als sie den Tempel verließ, bevor sie wieder die Priesterin ansah. Eine sonderbare Frau, diese Thaleiia. Sie hatte eine Ausstrahlung, die Lehna nicht so recht einordnen konnte, die jedoch irgendwie vertrauenswürdig wirkte. Aber so wirkten so manche Menschen, die in Wirklichkeit zu den schlimmsten Bestien gehörten...
Lehna senkte etwas beschämt den Blick. Warum musste sie nur immer so misstrauisch sein und hinter allem und jedem ein Ungeheuer vermuten? Wahrscheinlich würde sie diese Eigenschaft niemals loswerden...
„Ich... ich wurde in Gorthar von einigen... Dämon angegriffen...“, fíng sie zögerlich an zu erzählen, wobei sie etwas nervös mit ihren Fingern spielte.
„Seitdem hat sich einer von ihnen irgendwie in meinem Verstand eingenistet. Er... er übernimmt ab und zu die Kontrolle über mich... und... und...“
Lehna geriet ins Stocken, ein dicker Kloß in ihrem Hals schien mit aller Macht verhindern zu wollen, dass sie weiterredete. Sie senkte den Kopf und schlucke, sie konnte nicht mehr zurück. Und sie wollte auch gar nicht mehr zurück...
„Er bringt mich dazu, Dinge zu tun, die... Menschen zu töten... sinnlos...“
Lehna schluchzte leise, eine Träne tropfte auf den weißen Marmorboden hinunter. Ihre Hände zitterten ein wenig. Verdammt, warum war Esteron jetzt nicht hier?
„Ein.. ein Priester Innos hat versucht den Dämon zu bezwingen, aber er war nicht stark genug. Ich... ich... habe.. z – zwei Novizen... getötet, als der Dämon dann...“
Deutlich sah sie die Bilder vor sich. Den blutverschmierten Kerzenständer, die gebrochenen Augen der erschlagenen Novizen, hörte die entsetzten Schreie. Als wäre es gerade erst gestern geschehen. Weitere Gesichter fuhren ihr durch den Kopf, aufgerissene Augen, blutverschmierte Dolche, panische Todesschreie. Leon, der sie hasste dafür. Zu recht...
Und wieder stellten die Toten ihre Frage – WARUM?
Ihre Beine wollten sie nicht mehr halten, kraftlos brach Lehna zusammen. Ihre Knie prallten schmerzhaft auf dem harten Marmorboden auf, doch sie bemerkte es gar nicht. Sie bedeckte ihr Gesicht mit ihren Händen und schluchzte.
„Bitte mach dass es aufhört...“
03.07.2003, 23:37 #287
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
„Nein, ich... kann ihn nicht unterdrücken...“, murmelte Lehna leise und wischte sich mit der Hand eine Haarsträhne aus dem Gesicht, während sie versuchte, sich einigermaßen zu beruhigen.
„Wenn er wollte, könnte er mit mir machen was ihm gefällt. Aber er will nicht. Er wartet, und er lässt mich seine Anwesenheit ab und zu spüren. Damit... ich ihn nicht vergesse. Er schlägt immer dann zu, wenn er möglichst viel Leid zufügen kann. Anderen und vor allem mir...“
Sie schniefte und starrte auf die Tischplatte, bis Thaleiia sich schließlich erhob.
„Keine Angst, wir bekommen das schon hin.“, meinte die Priesterin mit einem sanften, aufmunternden Tonfall. Lehna nickte langsam. Hoffentlich...
Sie wartete noch eine Weile, bevor sie ebenfalls aufstand und langsam zur Tür trottete, auch wenn sie noch immer etwas wackelig auf den Beinen war. Die Priesterin war inzwischen verschwunden, studierte wahrscheinlich irgendwelche Schriften.
Leise knarrend schwang die Tür auf, Lehna trat ins Freie. Ein frischer Wind vom Meer her zerzauste ihr Haar, ihr Blick wanderte zum Strand, an dem Esteron das letzte mal gewesen war. Ob er wohl noch immer dort herumlag?
Hoffentlich. Langsam trottete sie in Richtung Strand, vorbei an den bewaffneten Wächterinnen steuerte sie die Düne an, auf der Esteron sich hingelegt hatte. Und tatsächlich, da lag er noch immer herum und beobachtete die aufziehenden Sturmwolken...
Lehna beschleunigte ihre Schritte ein wenig und ließ sich etwas später neben ihm im Sand nieder, legte ihren Kopf auf seine Schulter und drückte sich schutzsuchend an ihn.
„Wir... Lassen das sein mit den Schwarzmagiern.“, begann sie etwas zögerlich.
„Die Hohepriesterin des Amazonenlagers will es versuchen.“
04.07.2003, 00:17 #288
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
„Ich weiß es nicht.“, antwortete Lehna leise und kuschelte sich noch enger an Esteron, als wollte sie Schutz vor dem Regen finden – und nicht nur vor dem Regen...
„Aber... Wir sollten es wenigstens versuchen, oder?“
Ihr Blick wanderte auf das Meer hinaus, während ihr die Regentropfen ins Gesicht fielen. Da saßen sie nun also mitten im schönsten Platzregen am Strand und beobachteten ein Gewitter. Ein Blitz ging in der Ferne nieder, einige Sekunden später folgte das dumpfe Grollen des Donners. Lehna zitterte ein wenig vor Kälte, bei ihrem dünnen Leinenhemd kein Wunder. Sie musste sich langsam mal etwas neues anschaffen.
Aber das interessierte sie jetzt nicht weiter. Es gab so viele wichtigere Dinge...
„Lass und reingehen, mir ist Kalt hier im Regen. Und ich bin müde...“
Sie sah Esteron bittend in die Augen, machte aber selbst noch keine Anstalten sich zu erheben. Was sie morgen wohl erwarten würde? Ob Thaleiia es mit dem Dämon aufnehmen konnte, an dem Glycolus gescheitert war? Hoffentlich. Sonst blieben nur noch die Schwarzmagier...
04.07.2003, 15:33 #289
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
Lehnas Blick wanderte unruhig zwischen Thaleiia und Satura hin und her, während die Hohepriesterin von dem Ritual berichtete – und vor allem von seinen Gefahren. Die Seele mit aus dem Körper reißen? Das klang ja noch wesendlich schlimmer als das, was Glycolus hatte anstellen wollen. Wo auch immer der Dämon dann hinkommen würde, ein schöner Ort würde es wahrscheinlich nicht sein. Und auf Ewig mit ihrem Peiniger zusammen...
Hahahaaa, siehst du? Niemand will dir helfen!, meldete sich der Dämon plötzlich zu Wort. Lehna starrte mit aufgerissenen Augen zu Thaleiia, panische Angst ergriff von einer Sekunde auf die andere von ihr Besitz, als sie spürte, wie das dunkle Etwas in ihrer Seele sich aus seinem Schlupfwinkel wagte, ihren Willen niederzuringen versuchte und an ihren Gedanken zerrte. Krampfhaft klammerte sie sich an ihrem Stuhl fest, während Thaleiia weiterredete und von der Möglichkeit berichtete, die sie hatten, Lehnas Seele im Körper festzuhalten.
Esteron...
Ist ein Narr! Wenn er wirklich an dich glauben würde, würde er nicht so sehr mit Satura streiten...
Lehna spürte, wie ihr die Kontrolle über sich selbst immer mehr entglitt. Der Dämon hatte keinerlei Schwierigkeiten damit, ihre Schwachpunkte anzugreifen, ihre ohnehin schwache Verteidigung, die sie gegen ihn aufzubringen vermochte, zu zerschmettern. Er kannte sie inzwischen zu gut...
Kalter Schweiß stand ihr auf der Stirn, sie zitterte. Sie musste sich jetzt entscheiden, viel Zeit blieb ihr nicht mehr.
Blitzartig riss sie ihr Schwert aus der Scheide und schleuderte es in Richtung Satura, die Waffe landete klirrend auf dem Boden und rutschte ein kurzes Stück über den glatten Marmor, um kurz vor den Füßen der verwunderten Amazone liegen zu bleiben.
„Ja!“, rief Lehna, ihre Stimme überschlug sich fast. Ihre Angst war nicht zu überhören.
„Esteron...“, murmelte sie noch, bevor sie nach vorn von ihrem Stuhl rutschte und auf den kalten Marmorboden stürzte.
Als sie sich einen Moment später ohne Eile wieder aufrichtete, wirkte sie völlig ruhig und gefasst, ihr Gesichtsausdruck war kalt und gefühllos. Ihr Blick wanderte langsam zu Thaleiia, dann zu Satura, eisige Kälte und eine dämonische Mordlust standen in ihren braunen Augen.
„Aber vorher müsst ihr beide mal überleben...“
Sie lachte leise und verzog die Lippen zu einem wölfischen Grinsen. Ohne sich zu beeilen zog sie ihre Dolche. Die beiden geschliffenen, gut gepflegten Klingen gesenkt haltend, ging sie langsam auf Satura zu...
04.07.2003, 16:15 #290
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
„Geh aus dem Weg!“, zischte Lehna, ihr (ihr?) Blick bohrte sich in Esterons, drohend hob sie die Dolche. Esteron blieb stehen und sah sie durchdringend an. Lehna kniff die Augen zusammen. Nein, Esteron würde nicht aus dem Weg gehen...
Also musste sie ihn wohl oder übel aus selbigem räumen.
Verdammter Idiot!
Lehna merkte, wie der Dämon einen Moment zögerte. Es schien, als hätte er Angst davor, Esteron zu töten, weil er fürchtete, damit Dinge auszulösen, denen er selbst nicht gewachsen war. Aber er zögerte nicht lange...
Blitzartig stieß ihre erhobene rechte Hand vor, die lange Klinge ihres Dolches raste auf Esterons Hals zu. Der Wanderer wich erschrocken zurück, wenige Zentimeter vor seiner Kehle kam die Waffe zum stehen.
Lehna schluckte. Die Dolche entglitten ihren Händen und fielen klirrend auf den Marmorboden.
„E – Esteron... Ich...“
Sie taumelte zurück und brach ein paar Schritte später zusammen, um schluchzend auf dem Boden liegenzubleiben.
Was hatte sie jetzt schon wieder getan? Sie hatte Esteron töten wollen...
„Esteron...“
04.07.2003, 17:11 #291
Lehna
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Das Amazonenlager # 11 -
"Nun ja... Was bekommt man denn für... zweihundert Goldstücke?", fragte Lehna plötzlich, bevor Esteron antworten konnte. Zweihundert Goldstücke mochten im täglichen Leben ja recht viel sein, aber Waffen gehörten nicht gerade zu den billigsten Gütern. Trotzdem, wenn es auf Harpyenjagd gehen sollte, konnten sie nicht geizig sein.
"Ich denke eine vielseitige Waffe wäre am besten. Ein Kurzschwert vielleicht."
04.07.2003, 18:25 #292
Lehna
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Die Küstenebene -
Schweigend ging Lehna neben Esteron her, nachdem sie das Lager verlassen hatten. Die Ereignisse im Tempel gingen ihr nicht aus dem Kopf. Sie hätte beinahe Esteron verletzt... oder getötet...
Noch war es ihr irgendwie gelungen, im letzten Augenblick dem Dämon die Kontrolle zu entreißen. Noch. Aber wie lange würde sie sich dem Höllenwesen noch widersetzen können? Es wurde immer stärker, je länger er in ihr blieb, desto besser konnte er sie kontrollieren. Allzu lange würde sie ihm jedenfalls nicht mehr Widerstand leisten können, auch nicht in... Extremsituationen...
„Es... es tut mir leid... das im Tempel.“, begann sie zögerlich, auch wenn sie wusste, dass Esteron es ihr wohl kaum übel nehmen würde. Trotzdem senkte sie betrübt den Kopf und starrte schuldbewusst auf den Boden – obwohl sie eigentlich überhaupt nichts dafür konnte. Aber der Dämon würde sich wohl kaum entschuldigen...
04.07.2003, 20:46 #293
Lehna
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Die Küstenebene -
Lehna nickte nur ein wenig auf Esterons Antwort auf ihre Entschuldigung hin. Ja, sie wusste dass sie nichts dagegen tun konnte. Trotzdem fühlte sie sich schuldig. Sie war damals einfach allein und planlos in den Wald gerannt, wenn sie das nicht getan hätte, wäre sie nicht von den Dämonen angegriffen worden und hätte jetzt keines der Viecher in ihrem Geist...
Ach, was für ein Unsinn. Sie verdrängte die Gedanken, sie würden ohnehin zu nichts führen, und widmete sich wieder der aktuellen Situation. Die Dunkelheit senkte sich schneller über das Land, als es Esteron und ihr lieb war. Ihre freie Hand wanderte zum Griff ihres Schwertes, angestrengt spähte sie zwischen den Bäumen hindurch. Trotz allem hatte auch in Khorinis der Wald des Nachts etwas wenig einladendes an sich...
„Einen Edelstein bekommen wir sicherlich von den Amazonen.“, antwortete sie auf Esterons Frage hin.
„Notfalls müssen wir Saturas Gürtelschnalle zweckentfremden...“
Sie grinste ein wenig, fast schon amüsiert, angesichts dieser Vorstellung. Dennoch, wirkliche Belustigung oder gar Fröhlichkeit wollte sich nicht einstellen. Wie schon so lange nicht mehr. Mal wieder wünschte sie sich zurück in das kleine Bergarbeiterdorf, bevor sie aufgebrochen waren, um die Inquisition zu beschatten.
„Und Harpyien... Soweit ich weiß bauen die ihre Nester am liebsten auf schwer erreichbaren, steilen Klippen.“
Sie sah Esteron fragend an.
„Ich kenne mich hier nicht aus... Weißt du keinen Ort an dem Harpyien brüten könnten?“
04.07.2003, 22:14 #294
Lehna
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Die Küstenebene -
Etwas verwundert sah Lehna Esteron an. Der junge Wanderer sah irgendwie verzweifelt aus, und wütend. Und er murmelte seltsame Dinge vor sich hin... ’Geht ins Minental. Nur dort werdet ihr sie finden.’
Warum zum Henker quatschte er, als würde er sich selbst anreden? Lehna kniff grübelnd die Augen zusammen und legte den Kopf ein wenig schief, bevor es ihr plötzlich einfiel. Mit sich selbst reden – warum nicht? Immerhin hatte Esteron auch einen kleinen Gefährten im Kopf...
Kleiner Gefährte. Einmal mehr musste sie humorlos lächeln, aber das interessierte jetzt auch nicht weiter. Wichtig war, dass wohl gerade der General einen kleinen Tipp gegeben hatte.
„Esteron?“
Der junge Wanderer wandte ihr den Kopf und sah sie ratlos an. Und auch ein wenig wütend, auf wen auch immer. Lehna gab ihm kurz einen Kuss auf den Mund, ohne wirklich einen Grund dafür zu haben.
„Er hat doch gerade gesagt, wir sollen ins Minental gehen.“, grinste sie. Doch wieder schien sie nicht wirklich belustigt zu sein.
Ins Minental.
In die tödlichste Gegend von Khorinis...
04.07.2003, 22:38 #295
Lehna
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Regeldiskussion #10 -
Ja, du bist toll. Und ich gebs langsam auf...

Wer nach ner Ausbildung fragt, der bekommt nen Lehrer. Deswegen postet man jawohl, dass man ne Ausbildung will. Oder ist das die neue Art des Spammens, im Lehrmeisterthread nach nem Lehrmeister zu fragen? Und Sat weiß es.
Sonst noch Fragen? Wenn ja, dann behalt sie zum Henker nochmal für dich...
05.07.2003, 01:08 #296
Lehna
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Im Minental # 2 -
„Ich dich auch.“
Lehna sah Esteron kurz in die Augen und küsste ihn auf den Mund, bevor sie sich wieder der Umgebung zuwandte. Sie hatten das Minental inzwischen erreicht, und damit hatte sich auch ihre Umgebung geändert. Die Erde war trocken und rissig, knorrige, zersplitterte Baumleichen ragten Klauen gleich anklagend in den Himmel. Eine bedrückende Stille lag über der Landschaft, welche die Narben zahlreicher Kämpfe trug, keine Grillen zirpten, kein Vogel trällterte ein Nachtlied am Abend. Selbst der Wind schien frischer zu sein und das Licht des Mondes kälter.
„Wie das Schlachtfeld...“, murmelte Lehna, als sie in etwas Entfernung ein menschliches Skelett entdeckte. Es steckte in einer zerbeulten schweren Rüstung, ein langes, schartiges Schwert steckte neben ihm im Boden. Ein paar Schritte von dem toten Paladin entfernt waren einige menschliche Schädel auf Holzpfähle gesteckt worden, ein zerschlissenes Banner flatterte im kühlen Nachtwind. Trophäen der Orks...
Nervös ließ Lehna ihren Blick über das Land streifen, doch von den Orks selbst war glücklicherweise nichts zu sehen. Oder unglücklicherweise, weil sie gerade in einen Hinterhalt rannten und in Kürze niedergemetzelt werden würden?
Leise schabend glitt ihr Schwert aus der Scheide, die Erzklinge funkelte bläulich im fahlen Licht des Mondes, während sie Esterons Hand ein wenig fester drückte. Der Wanderer warf ihr einen kurzen Blick zu, den sie erwiderte, und zog dann ebenfalls seine Waffe. Auch wenn im Moment keine direkte Gefahr zu sehen war – es schien, als würde das gesamte Minental auf der Lauer liegen und nur auf einen günstigen Augenblick warten...
Vorsichtig, geräuschlos und wachsam schlichen sie weiter, wobei sie versuchten, gefährlich und allzu offene Stellen von vorn herein zu umgehen. Dennoch erschien es Lehna nicht gerade allzu sinnvoll, mitten in der Nacht auf Harpyienjagd zu gehen – wussten sie doch nicht einmal, wo genau die Viecher denn nun nisteten. Und das Minental war groß, bei dieser Dunkelheit schien es gleich noch viel größer zu sein...
„Da oben, eine Höhle!“, flüsterte Lehna plötzlich und deutete mit dem Schwert auf eine Stelle in der Felswand, an der sie sich gerade entlang schoben. Die kleine Höhle lag einige Meter über dem Erdboden und war über ein paar herumliegende Felsbrocken kletternd zu erreichen.
Lehna sah Esteron ein wenig hoffungsvoll an.
„Vielleicht haben wir ja Glück und es hat sich noch kein Viech darin breitgemacht...“
Ohne auf eine Antwort des jungen Wanderers zu warten, begann sie den Aufstieg und zog Esteron dabei hinter sich her. Es dauerte nicht lange, bis sie die Höhle erreicht hatten und vorsichtig hineinspähten. Besonders groß war sie nicht, ein klein wenig mehr als eine Ausbuchtung im Gestein – aber besser als gar nichts. Und auf eventuelle andere Bewohner gab es auch keine Anzeichen.
Erleichtert entließ Lehna die Luft, die sie in den letzten Augenblicken angehalten hatte, aus ihren Lungen und senkte ihr Schwert. Irgendwie hatte sie schon fest damit gerechnet, gleich von einem Schattenläufer oder Ork in Fetzen gerissen zu werden...
Um so froher war sie darüber, das sich nichts dergleichen ereignete. Sie ließ sich auf den lehmigen Boden nieder und lehnte sich gegen die Höhlenwand, während Esteron sich neben sie setzte. Leise seufzend legte sie ihren Kopf auf die Schulter des jungen Wanderers und kuschelte sich an ihn, wobei sie die ganze Zeit ihr Schwert in den Händen hielt.
Sie würden diese Harpyien finden...
05.07.2003, 10:57 #297
Lehna
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Regeldiskussion #10 -
Gehen wir Schnitzel essen.

@Snizzle:
Das wurde jetzt schon X mal festgestellt...;-)
05.07.2003, 11:24 #298
Lehna
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Regeldiskussion #10 -
Unfair? Gegenüber wem unfair?
05.07.2003, 11:30 #299
Lehna
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Regeldiskussion #10 -
Ja und?
05.07.2003, 12:28 #300
Lehna
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Im Minental # 2 -
Stille. Nur Stille. Allein der Wind sang sein leises Lied in den Wipfeln der toten Bäume und wirbelte die eine oder andere Staubwolke auf. So kalt der Mond in der Nacht geschienen hatte, genauso wenig wollte die Sonne wirkliche Wärme verbreiten.
Lehna drückte sich eng an den noch schlafenden Esteron, ihr Blick wanderte ziellos über die Landschaft vor der kleinen Höhle, während sie mit der Spitze des Schwertes, das sie die ganze Nacht über nicht losgelassen hatte, irgendwelche unregelmäßigen Muster in den Lehmboden kratzte. Das Minental hatte fast nichts von der bedrückenden Atmosphäre der Nacht eingebüßt. Das Land war tot und verdorrt, die Spuren zahlreicher Kämpfe zogen sich über das Tal.
Seit dem Morgengrauen drang aus der Ferne ein leises, rhythmisches Wummern an Lehnas Ohren. Die Kriegstrommeln der Orks. Während der Schlacht konnte der tiefe, dumpfe Klang dieser Instrumente sich zu einem gewaltigen Donnergrollen steigern, der die Orkkrieger in Rage versetzte und die Herzen ihrer Feind vor Furcht erstarren ließ. Wie lange würde es dauern, bis sie hier im Tal den Orks begegneten...?
Oder auch schlimmerem...
Lehna seufzte leise und legte ihren Kopf wieder auf Esterons Schulter, während sie sich noch etwas enger an ihn kuschelte. Irgendwie wollte sie gar nicht mehr weg aus dieser Höhle. Da draußen wartete doch nur der Tod. Sie wollte gar nicht an die Geschichten denken, die sie im Amazonenlager über das Minental gehört hatte – angeblich sollten nicht nur die Orks hier ihr Unwesen treiben, sondern auch Untote, Golems, sonderbare Echsenmenschen und sogar Drachen. Wenn auch nur die Hälfte dieser Geschichten wahr war, dann sah es verdammt düster aus – zumal sie nicht einmal wussten, wo genau sie den hingehen sollten, um Harpyien zu finden. Steile Felsen gab es hier mehr als genug...
Sie waren zu schnell aufgebrochen. Viel zu schnell. Sie wussten nicht wohin, und sie waren den Gefahren des Tals fast schutzlos ausgeliefert. Vielleicht hätten ein paar Kriegerinnen aus dem Lager sie ja begleitet?
Lehna verzog die Mundwinkel zu einem ansatzweisen Lächeln. Warum hätten ein paar Amazonen ihr Leben für sie riskieren sollen? Manchmal fragte sie sich, warum selbst Esteron all das für sie tat. Bisher hatte ihm die Tatsache, dass er in sie verliebt war, nicht allzu viel Glück gebracht. Und auf eine sonderbare Art fühlte sie sich schuldig deswegen. Esteron würde ihr in den Tod folgen, wenn es sein musste, obwohl es eigentlich keinen logischen Grund dafür gab. Andererseits würde auch sie ihm zur Seite stehen so gut sie konnte, selbst wenn es ihren Tod bedeutete. Sie konnte ihn verstehen... und auch wieder nicht. Es war schon sonderbar...
Lehna verdrängte diese Gedanken, sie würden zu nichts führen. Was zählte war doch nicht das Warum – nicht in diesem Fall – sondern die Tatsache an sich. Keiner von ihnen war mehr allein. Und gemeinsam würden sie auch diese verfluchte Harpyienfeder finden, um einem verdammten kleinen Dämon in den schmutzigen Hintern zu treten...
Schön gesagt, Lehna....hehehehe...
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