World of Gothic Archiv
Alle Beiträge von Nienor
Seite 15 von 26 « Erste 11  12  13  14  15  16  17  18  19 Letzte »
21.08.2002, 23:35 #351
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #22 -
Auch Nienor hatte den ganzen Tag damit verbracht, Sandsäcke zu füllen und an den Wall zu verfrachten. Stunde um Stunde wuchs so ein behelfsmäßiger Wall empor. Ab und zu kam Homer vorbei und gab seine Anweisungen. Er wußte sicher am besten, wie die Säcke platziert werden mußten. Nach dem Tag am Wall waren die Arme der Banditin erlahmt. Als das Unwetter tobte, war sie wie die meisten anderen in der sicheren Wohnhöhle und konnte von dort aus sehen, wie das Dach der Taverne fortflog. Als dann vor dem Höhleneingang noch der Blitz einschlug und für kurze Zeit Rauch aufstieg, wußte sie, daß irgendetwas schlimmes passiert sein mußte.

Und nun hatte sie den ganzen Tag am Wall gestanden und mit den anderen Leuten Sandsäcke gestapelt. Doch nun war Schluß. Jemand anders nahm ihren Platz ein und sie konnte sich ausruhen. Zu gerne hätte sie sich die Hütten im See angeschaut, die jetzt, wo der Wasserspiegel so weit gefallen war, aus dem Wasser hinausragten, doch Nienor war einfach nur noch müde. So schleppte sie sich zurück in die Wohnhöhle, hörte noch, wie Charos einige Leute zusammenrief, die mit ihm ein Behelfsdach auf die Taverne spannen sollten, doch trottete einfach weiter, zu müde, um noch auf irgendwas zu hören.

Ihre Gedanken galten nur noch ihrem Lager, auf das sie sich so, wie sie kam, einfach hinwarf und sofort in einen tiefen Schlaf voller wirrer Träume fiel. Wilde Tiere bedrohten sie, doch so nah sie auch an sie heransprangen, so erreichten ihre Krallen nie die Banditin, die sich trotzdem in höchster Angst imemr weiter zurückzog vor den brüllenden Bestien. Auf einmal fiel sie ins Bodenlose, Schwärze um sie herum. Dann wieder Licht und zum Schluß bekannte Gesichter, doch ohne Zusammenhang. Unruhig wälzte sich Nienor auf ihrer Pritsche hin und her. Gegen Morgen schlief sie endlich ruhig.
23.08.2002, 00:45 #352
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #22 -
Am Morgen, als Nienor aufgewacht war, malte sie sich aus, wie sie gleich an den See gehen würde, um sich dort zu waschen. Doch als sie die Augen aufschlug, kam die Erinnerung wieder. Das Unwetter. Der Damm. Sie sprang auf. Ihr klebten die dreckigen Klamotten am Leib, die sie gestern angehabt hatte. Müde und zerschunden sah sie aus. Doch innerlich war sie voller Hoffnung, daß die Lage heute besser sein würde. Schnell lief sie in Richtung des Dammes, um nachzuschauen, wie es denn heute um ihn bestellt sei.

Das Loch im Damm war natürlich noch immer da. Doch unterhalb wuchs der Abflußkanal aus Sandsäcken immer höher. Quer über die Felder verlief er in den See. Die Reisfelder waren durch die Flut ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Den Rest besorgten die Stiefel der Männer, die den Damm errichteten. Naja, Nienor hatte Reis sowieso nie sonderlich gemocht. Reisschnaps erst recht nicht. Und im Außenposten wuchs ja eine weitere Ernte heran, und die bestand nicht aus Reis sondern aus Brotgetreide.

Eigentlich sollte sie dem geheimnisvollen Alagarus bald mal einen Besuch abstatten. Jeder redete davon, wie schön es dort sei und wie wunderbar einem dort alles erscheinen würde. Die Barriere schien dort ihren Schrecken verloren zu haben. Oder sprach aus den Worten der Männer, die von dem Außenposten erzählten, nur die Verzückung von in ein eigenes Fleckchen Erde Verliebten? Die meisten hier waren draußen arme Schlucker gewesen, die sich nun endlich den Traum von der eigenen Unterkunft und einem halbwegs freiem Leben erfüllen konnten.

Die Banditin reihte sich in die Kette der Sandsackträger und -weiterreicher ein. Woher kamen nur all die Säcke? Und woher kam nur all der Sand. Komisch. Es gab ein Unglück und schwupps, waren Säcke und Sand im Überfluß da. Naja, immernoch besser, als wenn es daran gefehlt hätte. In der Nähe ging Homer vorbei. Er machte schon wieder einen recht ordentlichen eindrcuk, nachdem er in den letzten Tagen eher fahrig und verzweifelt wirkte, was ja auch kein Wunder war. Sein Lebenswerk, der Damm, war eingebrochen.

Trotzdem machte ihm keiner einen Vorwurf. Jeder wußte, es war nicht seine Schuld. Homer erzählte schon wieder jedem, der es hören wollte und auch sonst jedem von seinen neuen Plänen. Diesmal würde er den Damm noch viel besser konstruieren. Alles würde viel sicherer werden. Sobald die Verbindung in die Außenwelt wiederhergestellt worden war, würde er mit einem Trupp Holzfäller aufbrechen und sich geeignetes Holz als Baumaterial für den neuen Damm aussuchen. Doch bis dahin konnten noch ein paar Tage vergehen.

Außerdem mußten die Trümmer des alten Dammes weggeschafft werden, die um das Loch herum aus dem Wall ragten. Zersplitterte Holzbalken, Steinpackungen, Bretter und Bohlen. Teilweise waren sie noch zu gebrauchen, so Homers Einschätzung. Während Nienor Sack um Sack weitergab, erzählte ihr Homer unablässig in einem nicht endenwollenden Wortschwall, was er alles machen würde, wie er es anstellen würde, den Damm wieder aufzubauen und welche Holzsorten besonders geeignet für den Damm wären, da sie unter Feuchtigkeitseinfluß nur sehr langsam verrotten würden.

Außerdem wollte er Teer kochen und die Balken damit behandeln, um sie so unempfindlicher gegen Nässe zu machen. Außerdem wollte er ein Schleusensystem einbauen, mit dem die Reisfelder unabhängig voneinander bewässert werden konnten. Homer hatte unerschöpflich viele Ideen. Ein seltsamer Mensch, fand Nienor. Homer war längst wieder weg, als immernoch am Wall für den Abflußkanal gearbeitet wurde. Den ganzen Tag ging es noch so. Es passten unglaublich viele Säcke in den Wall.

Gegen Abend schlich Nienor wieder totmüde von der Unglücksstelle. Tagsüber hatte sie sich nur einige kurze Pausen gegönnt. Die Taverne sah auch schlimm aus. Kein Wunder, sie stand fast mitten auf dem See, entfernt von der Sicherheit der Wohnhöhle. Der Blitz hätte hier sicher auch ein gutes Ziel gefunden. Doich das abgedeckte Dach hatte auch gereicht. Nach diesem Tag fiel Nienor wieder schnel lin einen tiefen Schlaf. Gegessen hatte sie tagsüber das eine oder andere, jetzt war sie zu müde dafür. Morgen würde es weitergehen mit den Arbeiten.
23.08.2002, 11:01 #353
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #23 - [GM] Willkommen im Neuen Lager #23
Ein neuer Tag... und nichts hatte sich geändert. Doch etwas schon. Nienors Muskelkater hatte eine andere Qualität angenommen. Tat ihr gestern noch alles weh, so war dieser Schmerz einem Gefühl der Taubheit gewichen, das sie wenigstens angenehmer zu ertragen waren, als die Schmerzen der verhärteten Muskeln, die sich bei jeder Bewegung gemeldet hatten. Steifbeinig stakste sie in Richtung des Sees, der immernoch eher leer zu nennen war. Irgendjemand hatte Bretter über den Schlamm des duch das zurückgetretene Wasser freigelegten Seegrundes gelegt, so daß sie darauf bis an das Wasser gelangte. Hier, am Wasser war auch deutlich eine Strömung zu spüren, überhaupt war der See nur mehr ein breiterer Bach, der sich mit einem Wasserfall in das fast leere Becken ergoß und ebenso mit einem weiteren Wasserfall aus dem Riß im Damm entwich und dann durch einen Kanal aus Säcken durch die Reisfelder geleitet wurde, weiter zum See am Eingang des Lagers. hier hatte sich in den letzten Tagen ein Sumpf aus nichtabfließendem Wasser gebildet, der das Passieren unmöglich machte. Der Eingang zum Lager war somit verschlossen. Erst, wenn der Damm wieder so weit repariert war, daß er das Wasser aufnah, konnte das Gelände unterhalb trocknen und wurde wieder passierbar. Nienor sah zu den Dächern der Hütten herüber, die jetzt aus dem Wasser ragten. Der Rest von ihnen war noch immer unterhalb der Wasseroberfläche und verbarg sein Innerstes somit vor neugierigen Blicken. Die Banditin schaute hinüber zum Damm, wo sich schon wieder Homer beschäftigte. Er untersuchte die Balken an der Einsturzstelle, er wollte wohl schauen, was noch zu verwerten war. Seufzend erhob sich Nienor und streckte ihre müden Knochen. sie machte sich auf die Suche nach etwas eßbaren.
23.08.2002, 18:25 #354
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #23 -
Nienor hatte Homer dabei geholfen, den Riß im Damm zu inspizieren. Er hatte an verschiedenen Balken Markierungen angebracht. Oder besser: Nienor hatte sie angebracht. Nach den Anweisungen Homers war sie im Danmm umhergeklettert. Sie war froh darüber, etwas Abwechslung zu haben. Bereitwillig ließ sie sich von dem Dammbauer an verschiedene Stellen dirigieren und machte mit einem Pinsel und einem Eimerchen roter Farbe im Schlepptau Ringe um die Balken an den Stellen, an denen sie abgehackt werden sollten.

Plötzlich bemerkte sie eine Bewegung am Rande ihres Blickfeldes. Instinktiv drehte Nienor den Kopf in Richtung der Steilkante über der Wohnhöhle. Dort wohnte der General. Hatte sie etwas gesehen? Irgendeine Bewegung war dort oben. Doch sie konnte nichts erkennen. Nienor wandte sich wieder ihrer Arbeit zu. Homer hatte schon längst weitererzählt. Nur mit Mühe fand sie wieder den Faden in seinem Wortschwall. Jetzt schickte er die Banditin auf die andere Seite. Warum war Nienor nur so gutmütig?

Mit einem Seufzer kletterte sie zwischen den Trümmern umher und vermied es, dabei naß zu werden. Irgendwann waren alle Balken markiert und Nienor war entlassen. Die Farbe und den Pinsel drückte sie Homer in die Hand. Dann verabschiedete sie sich von ihm. Ein Blick nach unten sagte ihr, daß die Männer dort bei den Sandsäcken alles im Griff hatten. So beschloß die Banditin, eine Pause zu machen. An der Taverne arbeiteten andere Insassen des Lagers. Hier mußten die Fundamente gesichert werden und am Behelfsdach wurde gebaut.
23.08.2002, 18:31 #355
Nienor
Beiträge: 631
RPG Absprechungsthread -
Ich hab mir mal eins der Bilder in die Signatur gestellt. Die gefallen mir.
23.08.2002, 19:31 #356
Nienor
Beiträge: 631
"Die Jagd auf die Bestie"- Quest nach der Katastrophe -
Ich würde sehr gerne mitkommen.
Damit würde dir Tränenbringer, der beste Bogen, und eine(r) der besten Bogenschützen sowie ein sehr gutes Schwert zur Seite stehen.
Den Jagdskill beherrsche ich leider nicht. (Dafür eben Bogen und Einhand jeweils auf Stufe 2.)
Ein Wochenende für das Abenteuer würde mir auch sehr gelegen kommen, denn da hab ich naturgemäß mehr Zeit zum schreiben.
23.08.2002, 19:36 #357
Nienor
Beiträge: 631
RPG Absprechungsthread -
Ich hab dich im RPG entdeckt - jedenfalls hat sich da oben über der Wohnhöhle was bewegt. Oder doch nicht?
23.08.2002, 19:55 #358
Nienor
Beiträge: 631
"Die Jagd auf die Bestie"- Quest nach der Katastrophe -
Yo super, den Bogen benutz ich allerdings lieber, als das Schwert.
24.08.2002, 17:11 #359
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #23 -
An diesem Tag werkelten Homer und ein paar Söldner schon am Damm herum. Mit ihren großen Äxten war es natürlich viel leichter, die ineinander verkanteten Hölzer und Balken zu trennen. Durch das ganze Tal hallten die Schläge der im Takt geschwungenen Äxte. Die Söldner frotzelten, daß sie solche Gegner mit ihren Waffen noch nie besiegt hätten. Nienor reihte sich oben an der Dammkrone mit in die Schar derjenigen ein, die die abgeschlagenen Teile nach oben hievten, wegbrachten und nach den Anweisungen Homers stapelten.

Das Holz solle noch verwendet werden. Zum Hüttenbau oder für ähnliches. Und wenn Kochlöffel für den General draus geschnitzt würden. Wenigstens war es so nicht verloren. Die Äxte hämmerten, die Männer an den Seilen stöhnten, Homer schimpfte, die Sonne brannte, das Wasser rauschte. Nienor sehnte sich nach einem Bad in einem einsamen See. Seit Tagen war sie nur am Damm unterwegs gewesen und nachts totmüde in ihr Bett gefallen.

Irgendwann mußten die Leute auch losgehen und neues Holz für den Damm besorgen. Doch vorher mußte der Eingang ins Lager wieder frei sein. Der Weg übers Gebirge kam jedenfalls nicht in Frage. Viel zu beschwerlich, um ganze Bäume zu transportieren. Wahrscheinlich würde eine Art Steg über den entstandenen Kanal gebaut werden, damit man wieder aus dem Tor hinauskam. Dort lag auch noch alles voller Unrat.
01.09.2002, 16:34 #360
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #23 -
Da sich die Aufräumarbeiten in den letzten Tagen weitgehend erledigt hatten, konnte Nienor ein paar Stunden für ihre eigenen Dinge nutzen. Homer war damit beschäftigt, seine Pläne für den Wiederaufbau des Dammes zu verfeinern. Er hatte ihr ja schon vor einer Weile erzählt, daß er ein richtiges Schleusensystem einbauen wollte, damit im Fall der Fälle richtig viel Wasser abgelassen werden konte, ohne daß der Damm brach und die Felder überflutete. Er hatte irgendetwas von zusätzlichen Kanälen zur Ableitung überschüssigeren Wassers erzählt. Bisher gab es nur eine schleuse, die die Reisfelder mit Wasser versorgte. Gab es zu viel Wasser, dann lief entweder der Damm über oder die Reisfelder wurden weggespült.

Der Architekt hate noch mehr erzählt, Nienor hatte nicht alles behalten. Aber er würde schon wissen, was er machen mußte. Nienor interessierte im Moment besonders der Schlamm rings um die Taverne. Mit etwas Mühe fanden sich dort seltsame Sachen, die im Laufe der Zeit aus der Taverne im See gelandet waren. Viel zerbrochenes Geschirr, Becher, Löffel. Ein paar Pfeile, ein Schertgriff und ein Teil der Klinge. Vor allem Müll jeglicher Art aber dann auch noch ein kleines Kistchen, allerdings verschlossen. Und der Schlüssel war nicht auffindbar. Nienor befreite die Kiste vom Schlamm und trug sie in ihre Hütte. Später würde sie sich den Inhalt ansehen.
01.09.2002, 19:15 #361
Nienor
Beiträge: 631
Diskussion zum Quest "Katastrophe im NL!" -
@Charos:
Is ja schön und gut, daß du Homer jetzt erzählst, wie er seinen Damm zu bauen hat, aber da isser leider schon vor dir drauf gekommen. Lies mal bitte, was andere (in dem Fall ich vor dir geschrieben haben)

quote:
Zitat Nienor
Ausschnitt aus einem Post vom 23.8.2002(!)

[...]Außerdem wollte er Teer kochen und die Balken damit behandeln, um sie so unempfindlicher gegen Nässe zu machen. Außerdem wollte er ein Schleusensystem einbauen, mit dem die Reisfelder unabhängig voneinander bewässert werden konnten. Homer hatte unerschöpflich viele Ideen.[...]


Während ich also diese Idee schon am 23.8. beschreiben habe, kommst du am 27.8.2002 mit einer ganz ähnlichen an.

Jetzt hab ich meine Idee nun nochmal in meinem letzten Post (heute, 17:34) präzisiert und als Homers eigene Idee beschrieben, dann kommst du zwei Posts und keine zwei Stunden später an und belehrst dem Dammbauer, wie er seinen Damm - nach deinen(!) Vorstellungen - zu bauen hat und erzählst quasi die gleichen Dinge.

Bitte lies dir durch, was andere vor dir schreiben, Charos.

Danke.
02.09.2002, 22:27 #362
Nienor
Beiträge: 631
[GM] Willkommen im Neuen Lager #23 -
Nienor schreckte hoch. Das Kistchen! Es stand noch unversehrt auf dem wackeligen Holztisch, der mit Stuhl, Bett und Truhe die Gesamtheit der Einrichtung bildete. Irgendwie mußte sie eingenickt sein, was wohl der Anstrengungen der letzten Tage geschuldet war. Das Kästchen stand stumm auf dem Tisch und wartete auf irgendetwas. So kam es Nienor jedenfalls vor. Als ob es warten würde. Seltsam. Irgendetwas war nicht normal an der Kiste. Fast bekam die Banditin Angst davor. "Unsinn, eine Kiste ist eine Kiste ist eine Kiste. Daran ist nichts ungewöhnliches", schalt sie sich laut.

Sie stand auf und setzte sich an den Tisch. Das Kästchen immer im Blickfeld. Es war ein wertvolles Stück Handwerkskunst Die Seitenwände waren mit Schnitzereien aus Elfenbein verziert. Wohl aus Trollhauern. Welche Zähne waren sonst so groß, daß sie Platten von den Ausmaßen beispielsweise des großen Handtellers eines kräftigen Bauern ergaben? Nienor fuhr über die Oberfläche der elfenbeinernen Schnitzereien. Es fühlte sich so kalt an, daß sie zurückzuckte. Ungewöhnlich. Es war doch warm in der Hütte. Es war Sommer.

Trotzdem strahlte das Kästchen eine Art von Kühle aus. Die Banditin hob es hoch. Falls irgendetwas darinnen war, so war es leicht. Sie schüttelte die Kiste leicht. Ein leises Klappern ertönte. Es war also etwas in dem Kästchen. Vorn befand sich ein Schlüsselloch, doch als Nienor es näher in Augenschein nahm, fand sie heraus, daß es nur eine Atrappe war. Gut gemacht aber trotzdem nur eine Attrappe, denn hinter dem Beschlag aus kostbarem Erz war wieder das Elfenbein des Trollhauers zu sehen.

Niemals würde sich also ein passender Schlüssel finden. Es gab gar keinen. Das Kistchen mußte auf andere Weise zu öffnen sein, womöglich magisch. Nienor seufzte. Von den Wassermagiern kannte sie ja keinen. Die waren sicher auch viel zu beschäftigt, als einer kleinen unbedeutenden Banditin bei ihren privaten Problemen zu helfen. Unsd von den Söldnern kannte sie auch keinen näher, der sie hätte durchlassen können. Was tun? Das Kastell. Genau, dort würde sie hingehen. Schon fing sie an, die Kiste in eine Tasche einzupacken.

Kurz darauf verließ Nienor ihre Hütte, schloß sorgfältig ab (hier sollten ja Banditen leben - hehe) und strebte unauffällig dem Lagerausgang zu. Die Arbeiten am Damm ruhten um diese Zeit, es war schon dunkel und so konnte man nicht mehr genügend sehen, um am Damm zu bauen. Es war wohl sowieso besser, wenn sie niemandem von dem wertvollen Kästchen erzählte. Viele der Banditen waren nur auf den eigenen Vorteil aus und hätten sicher keine Skrupel, Nienor zu berauben, um das gute Stück meistbietend zu verkaufen.

Nach kurzem Weg, der jetzt neuerdings im letzten Stück über eine Brücke führte, kam sie am Lagerausgang an. Hier hielten wie immer Banditen Wache. Weiter oben am wichtigerem eigentlichen Lagertor übernahmen Söldner diesen Part. Ein kurzes Nicken des Kopfes und die Banditin war aus dem Lager geschlüpft. Es war das erste Mal seit ihrer Aufnahme hier, daß sie das Lager verließ. Ihr Ziel war das Kastell der Dämonenbeschwörer. Sie würde nach langer Zeit dem Don einen Besuch abstatten.

Ihn hatte sie als freundlich in Erinnerung - eine Einschätzung, die sicher bei vielen Leuten ungläubiges Staunen hervorrief. Doch ihr gegenüber war er immer freundlich gewesen. Mit einem Lächeln auf den Lippen erinnerte sich Nienor an das Abenteuer in der Unterwelt, wo sie zum ersten Mal so richtig mitbekommen hatte, welchen Gefahren man ohne Schutz ausgesetzt war und wie man sich dagegen verteidigte. Der Magier war ihr damals durch seinen Wissendurst aufgefallen, er hatte sich zu allen Kreaturen Aufzeichnungen gemacht.
03.09.2002, 20:35 #363
Nienor
Beiträge: 631
Das Kastell des ZuX # 12 -
Wind pfiff um die Mauern des Kastells, als eine einsame Gestalt, dagegen ankämpfend, sich dem Tor näherte. Langsam kam sie näher, blickte auf und blieb erschrocken stehen. Was war das für ein Anblick? Waren die Dämonenbeschwörer alle tot? Hatte sie jemand ans Tor genagelt und gefoltert? Bei Beliar, nein. Doch was war das? Eins der Skelette fing an, zu reden.
03.09.2002, 20:39 #364
Nienor
Beiträge: 631
Das Kastell des ZuX # 12 -
'Schnell weg', dachte sich Nienor, als sich das Tor öffnete und verlor keine Zeit. Flugs huschte sie durch die Torflügel und war im Kastell. Hinter ihr schlug das Tor donnernd zu. "Hallo? Ist jemand hier?" Das Wort Hallo kam als Echo vielfach gebrochen an den Wänden und Säulen, Statuen und Verzierungen zurück. Nienor zuckte zusammen. Doch eine Antwort bekam sie nicht. Komisch. Waren wohl alle beschäftigt. Sie machte sich auf in die Bibliothek. Den Weg kannte sie noch.

Hier war die Wahrscheinlichkeit, den Don zu finden, am höchsten. Nienor suchte einfach den Schreibtisch, der am vollsten mit Büchern war. Dort stand auch eine dieser blauen Lampen, ähnlich denen, wie sie im Sumpflager überall als Fackelersatz dienten. Nur der Magier war nicht zu finden. Ratlos sah sie sich um, dann schweifte ihr Blick zurück auf den Tisch. Dort lag, als ob es gefunden werden sollte, ein Stück Pergament.

Nienor las. Sie war stolz darauf, lesen zu können. In ihrer Kindheit hatte sie dank ihres reichen Elternhauses eine standesgemäße Erziehung genossen. In einer Zeit, in der die Kenntniss vom Sinn der Buchstaben nicht weit verbreitet war, war sie eine Ausnahme, das war ihr durchaus bewußt. Der Brief, denn um einen solchen handelte es sich, war anscheinend nicht an eine bestimmte Person gerichtet. Seltsam.


"Geschätzter Leser,

wer auch immer du seien mögest. Wenn du diese Zeilen liest, dann bist du der Auserwählte, der für mich einen wichtigen Auftrag erledigen wird. Sei dir meines Dankes gewiß. Und dieser Dank wird materieller Natur sein.

Denn wenn dieser Brief hier auf meinem Tisch liegt, dann werde ich nicht unter den Magiern des Kastells weilen. Ich werde unerreichbar fern sein und keine Möglichkeit besitzen, zurückzukommen. Ich fürchte - und hoffe, meine Wiederkehr liegt in den Händen Beliars.

Nichts als eine Ahnung verhieß mir, diese Zeilen niederzuschreiben. Eine Ahnung, die mir sagte, daß ich bald fern von diesem Ort sein werde und nichts verriet mir, welche Dauer meine Abwesenheit haben wird. So höre denn, geneigter Leser, welchen Auftrag ich für dich habe.

Zwischen den beiden Werken der arkanen Künste links von dir befindet sich ein gesiegelter Brief. Nimm ihn an dich. Begib dich ins Lager der Erzbarone. Suche dort einen Mann namens Dumak auf Er ist zur Zeit des schreibens Buddler, vielleicht ist er mittlerweile Schatten, vielleicht auch nicht. Ob er dir vertrauenerweckend erscheint oder nicht, sei dahingestellt. Übergib ihm diesen Brief. Damit sei dein Auftrag erledigt. Deine Belohnung dafür wird reichlich sein.

Geschrieben am vierten des Erntemonats."

Ein schwungvolles "Don-Esteban" beendete den Brief. Die Unterschrift war, wie der ganze Brief, schon über einen Monat alt. So lange lag er hier und niemand hatte ihn beachtet. Das war mysteriös. Mehr als mysteriös. Was ging hier vor? Und wer half Nienor jetzt mit ihrem genauso seltsamen Kästchen weiter? Sie beschloß, den Auftrag auszuführen, obwohl er sie ins Alte Lager führte. Im Moment herrschte Ruhe, es sollte also nicht viel passieren. Dieser Dumak sollte gefunden werden. Nicht allzuschwer. Wenn es dabei half, den Don wiederzubringen, bitte.

Der versiegelte Brief, von dem in dem ersten Schreiben die Rede war, war schnell gefunden. Tatsächlich fand sich unter einem Stapel staubbedeckter Bücher linkerhand dieser erwähnte Brief unbekannten Inhalts. Nienor steckte ihn unter ihre Rüstung. Sie verließ die Bibliothek und fand den Weg ins Refektorium. Hier wurden Gäste immer bewirtet. So auch die Banditin, die sich mit kaltem Fleisch und einem Glas verdünntem Wein zufrieden gab. Doch wurde ihr dazu noch eine Suppe gereicht. Hinterher gab es süßen Hirsebrei.

Kein Vergleich mit der eher bäuerischen Kost der Banditen, die nur ein Lagerfeuer, einen Krug mit Schnaps und vor Fett triefenden Braten brauchten, um glücklich zu sein. Nienor wischte sich die Finger an der Tischdecke ab, so wie es sich in feinen Häusern gehörte. Nach dem Mahl nahm sie eins der Gästezimmer. Morgen wollte sie ins Alte Lager gehen und diesen Dumak suchen. Heute hatte sie genug erlebt. Nachdenklich wegen dem eben in der Bibliothek erlebten schlief sie bald ein.
04.09.2002, 20:55 #365
Nienor
Beiträge: 631
Das Kastell des ZuX # 12 -
Der nächste Tag hatte keine Änderung gebracht. Der Don war im Moment nicht im Kastell, wo er war, wußte angeblich niemand. Mehr ließ sich nicht in Erfahrung bringen. Seufzend hatte die Banditin ihr Kästchen wieder eingepackt, nicht ohne vorher noch einmal mit den Fingern an den Verzierungen entlangzugleiten. Die Kanten bestanden aus geschmiedetem Erz und faßten die Flächen der Seiten und des Deckels, die aus geschnitztem elfenbein bestanden, ein.

Schon die Vorderseite schien mystisch. Seltsame verschlungene Linien bildeten auf den ersten Blick endlose Schlangen, die elegant der erzumfaßten Aussparung für das funktionslose Schlüsselloch auswichen und sich gegenseitig in den Hals bissen. In einer Ecke saß ein Krieger in voller Rüstung, mit Helm und Schwert. Er stach einer der Schlangen in den Leib. Diese Szene war auf der Vorderseite ins Elfenbein geschnitzt. Das Alter oder auch der Aufenthalt im See des neuen Lagers hatten es unregelmäßig vergilben lassen.

Die Seitenteile des Kästchens, auch aus Plättchen von Trollhauern geschnitzt, erzählten wieder andere Szenen nach. Auf der linken Seite ging ein Mann in gebückter Haltung, ja wie es hatte den Anschein, daß er schlich. In den Händen hielt er vor sich eine kleine Kiste. Dabei sah er sich um, so als ob er Verfolger fürchtete. Umrahmt war dieses Bild wiederum von Varianten der Schlangen auf der Vorderseite, die sich gegenseitig umschließend den Rand verzierten.

Auf der anderen Seitenwand war wieder ein anderes Motiv von dem unbekannten Künstler eingeschnitzt. Ein Mann, in langer Robe. Er hob die Hände und von ihnen gingen mehrere gezackte Linien, Blitze aus. Sie trafen eine Bestie, die mit weit geöffnetem Maul und wiederrum diesem Schlangenkörper, der den Rahmen des Bildes bildete, gegen den Abgebildeten kämpfte. Im Hintergrund waren Wolken, Dampf oder ähnliches abgebildet.

Auf der Rückseite des Kästchens befand sich ein anderes in Elfenbein geschnitztes Bild. Hier war eine Frau zu sehen, die mit wehendem Haar, an dem sie auf dem Bild auch gut zu erkennen war und einer segnenden Geste die Hand auf den Kopf einer dieser seltsamen Schlangen legte. Der phantastisch gewundene Körper des Fabelwesens füllte elegant ineinander verknäult den Rest des Bildes aus.

Ein überaus seltsames Kästchen. Und der Deckel ließ sich nicht einen winzigen Spalt öffnen, er wackelte nicht einmal. Nienor packte die Kiste weg. Ein seltsames Gefühl bemächtigte sich ihr jedesmal, wenn sie es berührte. Sie verließ das Gästezimmer, kramte in der Eingangshalle 20 Erz aus ihren Taschen und warf sie in die Waagschale der Statue, wo sie verschwanden
"Ah, das Opfer war gut." Befriedigt verließ Nienor das Kastell, um diesen Buddler oder Schatten Dumak aufzusuchen.
04.09.2002, 21:13 #366
Nienor
Beiträge: 631
Altes Lager #32 -
Es war schon spät am Abend, als Nienor vom Kastell kommend das Südtor des Alten Lagers erreichte. Trotz der fortgeschrittenen Dämmerung glaubte sie, den lüsternen Blick der Wachgardisten bei ihrem Anblick zu spüren. Jedoch geschah nichts. Sie passierte ungehindert. Wollten sie die Gardisten etwa erst bei ihrer Rückkehr wegfangen? Vielleicht wurde sie verfolgt? Ihre Aktionen beobachtet? Mit mulmigem Gefühl schritt sie den Steinweg in den Außenring hinunter. Sie wandte sich nach links.

Hier drin war sie noch nie gewesen, das Aussehen des Lagers kannte sie nur aus den Erzählungen anderer, denen sie aber stets aufmerksam gelauscht hatte. Irgendwo hier mußte der Marktplatz kommen. Da vorne befand sich ein überdachtes Gelände. Um ein Feuer sammelten sich Buddler und Schatten. Auch ein paar Gardisten waren dabei. Die Banditin ging möglichst unauffällig zu einem abseits stehenden Buddler und sprach ihn einfach an.
"Psst! Kennst du einen Dumak?"

"Wer will das wissen?", kam die gelangweilte Antwort.
"Ein hohes Tier bei den Schwarzmagiern." Was ging das überhaupt diesen Typen an?
"Oh, hat er was ausgefressen? Die Schwarzen da oben auf dem Berg sollen ja schlimme Dinge hinter ihren dicken Mauern machen. Vielleicht sollte man das Nest mal ausräuchern." Der Buddler hatte wohl getrunken. Jedenfalls trat er ganz schön großspurig auf.
"Kennst du nun diesen Dumak oder nicht?" Nienor wurde langsam ungeduldig. "Wenn du so mutig bist, dann geh doch zu ihrem Kastell und sag ihnen deine Meinung. Ich kann dich ja schonmal ankündigen."

Der Buddler verschluckte sich und prustete den letzten Schluck aus der Pulle, die er in der Hand hielt, wieder aus. "Bist du verrückt? Das ist nichts für unsereiner. Das sollen mal schön die Erzbarone ihre Gardisten machen lassen." Plötzlich war der Mann ganz beflissen. "Dumak wohnt im Arenaviertel. Frag da nach." Irgendwie schien er froh zu sein, die Banditin los zu sein.
"Das Arenaviertel? Wo ist das?"
"Herrgott, na auf der anderen Seite der Burg! Das hier ist das Marktviertel. Geh einfach um die Burg herum. Bis zur Arena. Drumrum liegt das Arenaviertel. Hoffentlich verläufst du dich nicht."

So ein Dämlack. Kam sich wohl witzig vor. Nienor verabschiedete sich knapp und machte, daß sie fortkam. Nach ein paar Minuten in denen sie an vielen tristen Hütten vorbeikam, stand sie vor dem Rund der Arena. Das Arenaviertel. Einen vorbeieilenden Buddler fragte sie nach der Behausung von Dumak.
"Da oben, die Hütte mit Tür. Wenn du Glück hast, ist er sogar da. Und jetzt muß ich weg. Tanya soll in der Taverne einen besonderen Tanz aufführen. du verstehst?" Und schon war er davongehetzt. Nienor erklomm einen kleinen Anstieg, trat vor die bezeichnete Hütte und klopfte an die Tür.
04.09.2002, 21:15 #367
Nienor
Beiträge: 631
Altes Lager #32 -
Wenn Nienor hier weiterkommen wollte, mußte sie wohl den ersten Schritt machen. "Mein Name ist Nienor. Aber das ist unwichtig. Ich bin nur ein Bote."
"Ein Bote? Von wem?"
"Von Don-Esteban, dem Hohepriester."
"Der Hohepriester der Schwarzmagier schickt mir einen Boten?" Dumak schien sich sehr zu wundern. Anscheinend kannte er den Don. Dann war es wohl der richtige.
"Kann ich reinkommen?" Nienor wollte nicht ewig zwischen Tür und Angel stehen. "Ich denke, ich zeige mich hier lieber nicht so offen."
04.09.2002, 21:31 #368
Nienor
Beiträge: 631
Der Präventivschlag -
Tja also...
-Saturas wollte demnächst ein quest veranstalten, wo ich mich gemeldet habe.
-irgendwer (wars Nahkämpfer?) wollte einen Drachen berauben
-ich selbst hab auch grad was am laufen.

Fazit: sieht irgendwie schlecht mit meiner Zeit aus.
05.09.2002, 16:04 #369
Nienor
Beiträge: 631
Altes Lager #32 -
Am nächsten Morgen, Dumak schreckte zum wer weiß wievielten Male von seinem Stuhl hoch, kam Nienor zu sich. Sie hatte recht gut geschlafen. "Was ist? Willst du dir den Brief nicht anschauen?" Sie wunderte sich, daß der Buddler keinerlei Anstalten zu machen schien, sich dem Brief zuzuwenden. nienor hätte das siegel sofort erbrochen, um an den Inhalt des Schreibens zukommen. Möglicherweise spielte dabei auch weibliche Neugier eine Rolle. Dumak hingegen legte ein auffälliges Desinteresse an den Tag.

"Nun mach schon. Ich schau auch nicht rein." Sie wollte ja nicht als neugierig gelten. Doch Dumak druckste nur etwas herum und suchte Ausflüchte. Da dämmerte es der Banditin. Na klar, das war es. Woher sollte so ein einfacher Buddler das auch können. "Du kannst gar nicht lesen!" Sagte sie ihm auf den Kopf zu. Das war der Grund. Es war ja so einfach gewesen.
07.09.2002, 00:01 #370
Nienor
Beiträge: 631
Altes Lager #32 -
Sobald Nienor unter die Plane des Wagens gekrochen war, hörte sie alles nur noch sehr gedämpft. Dumak sagte noch irgendwas zu dem Schatten, dann ruckte der Wagen plötzlich an und die Scavanger liefen los. Die Achse quietschte. Naja, egal. Plötzlich hielten sie an. Undeutliche Stimmen drangen an ihr Ohr. Das mußte das Tor sein. Die Wache war wohl neugierig und vor allem gelangweilt. Nienor hörte ihr Herz laut pochen. Wenn es nur keiner der Gardisten hörte. 'Nicht so laut, Herz', dachte sie.

Doch niemand hörte das vermeintlich so laute Geräusch. Der Wagen fuhr wieder an. Sie waren durch. Nienmor ließ sich noch eine Weile durch die Gegend kutschieren, dann glitt sie leise nach hinten vom Wagen, ohne daß der Schatten, der mit den störrischen Scavangern beschäftigt war, etwas merkte. War wohl auch besser so. Den Leuten aus dem Alten Lager war einfach nicht zu trauen. Auch Dumak nicht, der hatte doch nur angst vor dem Don. Sonst hätte er womöglioch sonstwas getan. Nienor war reichlich froh, dem Alten Lager entkommen zu sein und verschwand im Wald.
08.09.2002, 17:45 #371
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #24 -
Spät am Nachmtitag kam Nienor von ihrem seltsam verlaufendem Ausflug ins Kastell wieder. Sie hatte zwar nichts über das geheimnisvolle Kästchen erfahren, aber dafür einen mehr als zwielichtigen Buddler im Alten Lager kennengelernt. Auch nicht schlecht. Bloß eins wollte ihr nicht in den Kopf. Wieso nahm der Don die Dienste dieses Menschen in Anspruch?

Vor der Wohnhöhle hatten sich einige Banditen angesammelt. Sie diskutierten über irgendetwas. Als Nienor nahe genug heran war, hörte sie auch, worüber geredet wurde. Es stand ein Kriegszug an, an dem das ganze Lager teilzunehmen hatte. In die Gegend jenseits des Fjordes. Interessant. Die Banditin wartete auf den Aufbruch. Ihr Ausrüstung hatte sie ja schon dabei.
08.09.2002, 20:14 #372
Nienor
Beiträge: 631
Das Sumpflager #13 -
Nienor trennte sich von dem Rest der Truppe, als sie das Sumpflager erreicht hatten. Wie bei ihrem letzten Besuch schlugen ihr süßliche Schwaden entgegen. Die Luft war feucht und kühl. Es war angenehm, unter den hohen Bäumen, die gleichsam die Säulen des oberen Stockwerkes der Hütten bildeten, entlangzuwandern. Unbemerkt kam sie so an das Ufer zum Sumpf.

Ein paar Steinwürfe entfernt von ihr werkelte ein amnn an seinem Boot herum. Den kannte sie doch... Diese Haltung... Na klar, das war Nek. Schnell lief sie zu ihm hinüber.
"Hallo, was führt dich denn hierher? Und was macht deine Bogenschußkunst? Übst du auch immer schön?" Sie lachte ihr helles Lachen, daß jedoch nicht durch das ganze Lager drang, was den Bäumen ringsum geschuldet war, die es verschluckten.
08.09.2002, 20:26 #373
Nienor
Beiträge: 631
Das Sumpflager #13 -
"Ach, ich wohne jetzt bei den Banditen, im Neuen Lager. Schau, siehst du meine blaue Rüstung? Steht sie mir nicht hervorragend." Sie lachte wieder über ihren Scherz. Dann wurde sie ernst. "Im Amazonenlager hatte ich irgendwie das Gefühl, auf der Stelle zu treten. Ich brauchte mal was neues, frischen Wind. Und bei den Leuten des Generals herrscht immer frischer Wind."

Sie schaute sich das Boot des Druiden an. "Sag mal, hast du noch mehr davon? Du siehst ja, was für eine große Truppe hier versammelt ist. Und es kommen sicher noch mehr. Die müssen ja alle über den Fjord geschafft werden." Sie rückte sich ihre Waffen zurecht. Der Bogen auf dem Rücken, das Schwert an der Seite, so stand sie vor Nek und lächelte ihn freundlich an.
08.09.2002, 20:38 #374
Nienor
Beiträge: 631
Das Sumpflager #13 -
"Na ich sehe schon, es ist alles geplant. Gibt es denn auch jemanden, der bei der Überfahrt bescheid weiß? War schonmal jemand am anderen Ufer? Wie sieht es dort aus?" Nienor bestürmte Nek mit lauter Fragen, die er vermutlich auch nicht beantworten konnte. "Wo finde ich jemanden, der Bescheid weiß?", sagte sie dann auch, als sie bemerkte, daß Nek mit dem Schwall an Fragen leicht überfordert war.
08.09.2002, 20:56 #375
Nienor
Beiträge: 631
Das Sumpflager #13 -
"Ich fahr gerne mit dir mit. Danke. Aber jetzt muß ich erstmal versuchen, genauere Kunde von den Führern der Lager zu erlangen. Wir sehen uns nachher." Nienor verabschiedete sich fürs Erste und suchte nach Champ oder Frost, die am Tempel stehen sollten. Nach kurzer Suche waren sie auch gefunden. Nienor ging auf Frost zu, der sich mit ein paar anderen unterhielt.

"Verzeiht, ihr Krieger, doch ich wüßte gerne, gegen welche Bedrohung es zu kämpfen gilt, daß die ganze Barriere wie ein Mann zusammenstehen muß. Bisher hörte ich nur, daß uns das Schicksal in das unbekannte Südland führen wird, um gegen Kaszan Toras, den Bezwinger von Drakia zu kämpfen. Doch warum sollten alle Lager gegen einen Feind der Erzbarone kämpfen, während ich aus dem Alten Lager fast niemanden sehe?" Nienmor hoffte, daß eienr der altgedienten Kämpen ihr darauf eine Antwort geben konnte.
Seite 15 von 26 « Erste 11  12  13  14  15  16  17  18  19 Letzte »