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18.10.2002, 20:13 #426
Nienor
Beiträge: 631
Anmeldung in der Gilde Innos #2 -
He, das hab ich gelesen.
Mist, falscher Account...
31.10.2002, 22:18 #427
Nienor
Beiträge: 631
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates -
Mhm, Tuan hat seit seiner Anmeldung im RPG 279 Posts und du mit Kardelen 125 Posts geschrieben. ;)
14.11.2002, 19:50 #428
Nienor
Beiträge: 631
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
Es war keine gute Idee gewesen, in die Taverne zu gehen, noch dazu alleine. Nicht, daß die Söldnerin um ihr Leben besorgt war, nein, aber es war einfach ziemlich langweilig, ohne Begleitung in einem Wirtshaus zu sitzen. Die gaffenden Blicke derjenigen Mänenr, die sich scheinbar kaum noch beherrschen konnten, hielt sie aus, der auf den Boden tropfende Geifer war Sadors Problem, nicht ihrs. Sie hatte sich einen Krug dieses Amazonengebräues bestellt.

Sador hatte irgendwie komisch rumgedruckst und ihr dan dieses Zeug hier gebracht. Das Rezept mußte gewechselt worden sein. Es schmeckte haargenau wie Met. Oder steckte da mehr dahinter?Plötzlich sprach sie ein in einem interessant aussehenden Panzer steckender Mann an.
"Wer? Ach, Dumak. Schicke Rüstung. Wo hast du die denn her?" Der Schatten setzte sich einfach so zu ihr. Übermäßige Höflichkeit war normalerweise nicht sein Ding, soviel wußte sie schon.

Nienor mußte lächeln, als sie an die Situation damals in seiner Hütte dachte. Sie hatte ihm die Anweisungen des Schwarzmagiers vorgelesen.
"Und, hat dich der Dämonenbeschwörer belohnt? Nein? Du warst noch gar nicht dort? Warum das denn? Ich schätze, der läßt ne Menge Erz springen, wenn du seine Wünsche ordentlich ausgeführt hast. Und Erz kann doch jeder gebrauchen."
14.11.2002, 19:51 #429
Nienor
Beiträge: 631
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
"Keine Ahnung. Mir hat der alte Geizhals etwas angedreht, was er Amazonenbräu nennt. Ich nenns eher Honigwein. Vielleicht hat er die Fässer verwechselt." Mißmutig drehte Nienor ihren Krug in den Händen. Sie schien nachzudenken. "Weißt du was? Ich komme morgen mit ins Kastell. Erinnerst du dich an das Kästchen. Ich schlepps immernoch mit mir rum. Der Schwarzmagier sollte das doch mal untersuchen. Vielleicht kann er's öffnen."
14.11.2002, 20:16 #430
Nienor
Beiträge: 631
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
"Nicht hier. Ich vermute, der Inhalt ist wertvoll. Der Gardist dort drüben scheint mir schon zu lauschen", flüsterte Nienor, über den Tisch gebeugt, dem Dieb zu (ob der der Richtige für eine solche Information war?). "Und ich werd bestimmt nicht mit dem Schwert rasseln, wenn du vor dem Magier stehst, ich bin doch nicht lebensmüde." Sie richtete sich wieder auf. "Sador, noch zwei Bier." Und zu Dumak gewandt: "Ich lad dich heute ein. Aber dein Zimmer zahlst du nachher selbst." Der Schatten machte eine großspurige Geste und erbot sich seinerseits, die Söldnerin heut Abend kostfrei zu halten.
15.11.2002, 21:32 #431
Nienor
Beiträge: 631
Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
"Hey, was die Amazonen da zusammenbrauen, schmeckt besser, als jedes bier, das kann ich dir versichern." Nienor wußte, wovon sie sprach. Danach machten sich die drei auf in Richtung Tür, um noch heute Nacht ins Kastell zu kommen.
15.11.2002, 23:30 #432
Nienor
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Das Kastell des ZuX # 14 -
Lange war Nienor nicht mehr im Kastell gewesen. Vorsichtig traten alle in die Eingangshalle, die verlassen und dunkel dalag. "Hallo?" Die Antwort kam promt - in Form eines Echos. "Jemand hier?"

emand ier

and ir

ir

ir

Nichts rührte sich. Doch auf einmal explodierte der Kopf.
17.11.2002, 00:00 #433
Nienor
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Das Kastell des ZuX # 14 -
Das war Nienor jetzt aber zu viel. Ungestüm sprang sie auf und achtete dabei nicht auf den vor ihr stehenden Teller, der umkippte, seinen Inhalt auf dem Tisch verteilte und klirrend durch ein paar Gläser abgebremst wurde. "Wir siond nicht hier, um uns den Bauch vollzuschlagen. Ich bin dafür, daß wir sofort aufbrechen! Sind denn im Alten Lager nur Faulpelze zu Hause", herrschte sie Dumak an, der sogleich sein Essen fallen ließ und versuchte, die erregte Söldnerin zu beruhigen.
17.11.2002, 00:21 #434
Nienor
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Das Kastell des ZuX # 14 -
Doch lange hielt sich die Söldnerin nicht mit dem umgestoßenen Teller auf, da bald ein Dämon auftauchte und (zum Glück) schweigend alles säuberte. Nachdem dies vollbracht war, waren auch die anderen beiden fertig und bequemten sich dazu, aufzustehen und sich reisefertig zu machen. Die drei verließen ohne weiteren Verzug das Kastell, um nach Drakia aufzubrechen. Es war zwar mitten in der Naxcht aber keiner der beiden Männer wollte vor der Söldnerin eine Schwäche zeigen und so schritten sie mutig voran, geradewegs nach Süden über das Gebirge mit all seinen Harpyien, Bluthunden und Trollen, die auf ahnungslose Reisende warteten. Nienor hatte ihr Schwert griffbereit. Der Bogen würde wohl bei dieser Dunkelheit nicht viel nützen. Bald hatten sie das Kastell hinter sich gelassen.
17.11.2002, 21:03 #435
Nienor
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Die Siedlung Drakia #3 -
Nienor trat vor. Ihr geheimnisvolles Kästchen hatte sie unterdessen aus ihrer Tasche gekramt. "Hier, das habe ich im Schlamm des Sees im Neuen Lager gefunden. Ich kann es nicht öffnen. Vielleicht ist es auf magische Weise verschlossen." Sie hielt ihm ihr Fundstück, das sie nun schon einige Monate mit sich führte, hin und der Magier nahm es vorsichtig in die Hände. Das Feuer verwandelte die elfenbeinernen Wände in rötliche Reliefs.
19.11.2002, 21:38 #436
Nienor
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Die Siedlung Drakia #3 -
"Wie... Wie habt ihr das gemacht?" Nienor war echt erstaunt. "Tagelang hab ich daran herumgefummelt und Ihr, Ihr schafft das in einem Augenblick." Die Söldnerin konnte es gar nicht fassen. Das WAR Zauberei. "Ist es nur irgendein Trick oder steckt da mehr dahinter?" Mißtrauisch nahm sie das geöffnete Kistchen aus den Händen des Schwarzmagiers und sah hinein. Was mochte wohl da drin sein, so gut verschlossen all die Zeit?
20.11.2002, 00:20 #437
Nienor
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Die Siedlung Drakia #3 -
Auch Nienor suchte mit. so war sie wenigstens abgelenkt von dem Gedanken, hier mit einigen Leuten des Alten Laghers zusammen in einem fremden Keller rumzulungern. Das behagte ihr nämlich gar nicht. Ratlos, weil auch sie nichts gefunden hatte, was der Lösung des Problems dienen könnte, lehnte sie sich an eine Fackelhalterung - und schrie auf. Die Fackel gab nach, sie war ein Stückchen eingeklappt.

Mit einem Ächtzen gab die Falltür nach und klappte nach unten. Dröhnend schglug sie gegen eine Wand und gab eine ins Dunkel führende Treppe frei. Nienor hatte sich schon wieder gefaßt.
"Da ist unser Eingang. Gehen wir los." Einer nach dem anderen stieg die Treppe hinab, die ins Ungewisse führte. Verbarg sich dort unten nur eine weitere miefige Kelleretage oder gab es mehr zu entdecken?
21.11.2002, 21:51 #438
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Nienor lächelte. "Na, das wäre doch die ideale Ausgangsposition für viele erfolgreiche Raubzüge, nicht war? Dumm nur, daß da oben kein Haus mehr steht, das sich ausräumen ließe." Sie lachte Dumak an. Nienors spitze Zunge hatte nichts von ihrer Schärfe eingebüßt. Auch die beiden Gardisten aus dem Alten Lager, die gemeinsam mit ihr in den letzten Stunden der Gruppe voran gegangen war, ließen sie im Moment nicht unsicher werden.

Mit dem Rest der Leute im Rücken würden die beiden schon nicht auf dumme Gedanken kommen. Wenn sie mit dem Gardisten und seinem Chef allein wäre, würde das sicher anders aussehen, vermutete sie. Ein gesundes Mißtrauen vorher war besser, als zu große Vertrauenseeligkeit. Immerhin war sie hier mit einer Horde Verbrecher unterwegs. Und Dumak war bei Weitem nicht der schlimmste davon soviel war klar.


"Nimms nicht so schwer", riet sie ihm, als er sie verärgert über ihren Scherz ansah. "Die Bewohner von Drakia sind genug gebeutelt worden. Vielleicht findest du hier unten etwas viel wertvolleres." Sie schulterte ihren Bogen, der ihr in den engen Gängen allerdings nicht viel nützte, sondern sie vielmehr behinderte und ging wieder zu Thorus und Mohammed an die Spitze. "Gehen wir weiter."
23.11.2002, 18:35 #439
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Undeutlich nahm sie eine Stimme war. "Was... wo... oh. Es muß mich erwischt haben." Vorsichtig setzte sie sich auf. Dumak erklärte ihr, was er von ihr wollte. "Was würdest du nur machen, wenn du mich nicht hättest", meinte sie spitz zu ihm. Dann wischte sie sich das Blut aus dem Gesicht und nahm ihren Bogen. Sie suchte sich eine Position, von der aus sie das Skelett treffen konnte. Der Kampf wogte noch immer.

Das mittlerweile um einen Arm ärmere Skelett hielt noch immer die beiden, vom Don beschworenen Skelette in Schach. Der vorhin schon zerfetzte Umhang war nun restlos entfernt und die Quelle der Kraft des Skelettkriegers lag frei, nur noch geschützt von den sie umgebenden Knochen des Brustkorbes und des Rückrades. Nienor suchte ihren Köcher, der einige Schritte von ihr fortgeschleudert worden war. Die Pfeile waren herausgefallen und auf dem Boden verstreut.

Sie mußte den Köcher wohl verloren haben, als sie von dem Untoten getroffen worden war. Jetzt suchte sie sich einen der schwarzen Pfeile heraus und versuchte, sich auf den Schuß zu konzentrieren. Das Ziel lag direkt vor ihr. sie dachte an den Schuß, sie fühlte, wie der Pfeil durch die Ludft schnitt. Und da war es. Das Gefühl, daß das Ziel ihr entgegenraste, als ob sie auf der spitze des Pfeiles saß. Der Schuß konnte gar nicht vorbeigehen.

Sie zog an und ließ los. Der Pfeil, auf seine totbringende Bahn geschickt, schnellte von der Sehne und traf fast augenblicklich den Gegner, denn die Entfernung war nicht sehr groß. Ein gleißendes Licht erfüllte die Höhle und leuchtete sie bis in den letzten Winkel aus. Alle hoben instinktiv ihre Hände vor das Gesicht, um nicht geblendet zu werden. Ein schreckliches Kreischen erfüllte den Raum und hallte noch lange in den Ohren wider.

Das Skelett hielt in seinen Bewegungen inne. Tötlich getroffen erinnerte es sich an den augenblick vor vielen hunderten von Jahren, als es schoneinmal starb, als es in sein Grab gebettet wurde, mit all seinen Schätzen, über die es seitdem eifersüchtig wachte. Die Erinenrung wurde hinweggespült durch Vergessen. Es war vorbei. Diesmal war der Tod entgültig. Es gab keine Wiederkehr. Ein letzter Entsetzensschrei, angesichts des ewigen Vergessens und der für immer bevorstehenden Nichtexistenz entrang sich auf geheimnissvolle Weise der Kehle, der die Stimmbänder, die schon vor Ewigkeiten von Maden und Würmern weggefressen wurden, fehlten.

Nienor ließ ihren Bogen sinken. Der Pfeil, der den Kampf besiegelt hatte, blieb unauffindbar. War er durch die leuchtende Kugel in eine andere Dimension gelangt? Oder war er einfach bei der Explosion zerstört worden? Die Söldnerin sammelte ihre herumliegenden Pfeile auf und füllte den Köcher damit, den sie sich wieder umgürtete. Rechts der Köcher, links hing ihr Schwert am Waffengurt. Dieser Kampf war beendet. Was noch auf die Gefährten wartete, war ungewiss.
26.11.2002, 21:49 #440
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
"Nein!" Nienor war in einem Punkt anderer Meinung. "Wir sollten uns nicht mit der vielleicht nutzlosen Suche nach irgendwelchen Hinweisen aufhalten. Es gibt im mMoment nur zwei Wege, die der Schwarzmagier gegangen - oder entführt worden - ist. Den Weg zurück, wo wir hergekommen sind und den Weg nach vorne, ins Unbekannte. Ich wäre dafür, den Weg ins Unbekannte zu wählen. Alles, was hinter uns liegt, ist uns bekannt.

Dort brauchen wir nicht zu suchen. Außerdem wäre der Weg zurück einem Rückzug gleichzusetzen. Und das schmeckt mir nicht. Und unseren roten Freunden hier sicher auch nicht", bemerkte sie mit einem Seitenblick auf Thorus und Mohammed, die beieinander standen und auf den Lauf der Dinge warteten oder vielleicht selber gerade an einem Plan arbeiteten. "Wer hat schonmal von einem Rückzug der Gardisten gehört?"

Mit diesen wie beiläufig eingestreuten Worten versuchte die Söldnerin, die beiden weiter anzustacheln, damit sie ihr zustimmten. Nienor fühlte sich schuldig am Verschwinden des Magiers. Ihr Fund war es, der den Magier hier nach unten gelockt hatte. Und jetzt war er verschwunden. Es mußte schnell etwas dagegen unternommen werden und auf die umständlichen Erklärungsversuche Haralds, des anderen Schwarzmagiers, wollte sie in ihrer jugendlichen Ungeduld nicht warten.

Vielleicht fand der ja wirklich etwas, aber bis dahin konnte es zu spät sein. Nein, sie mußten schnell handeln. Wenn es nicht außerhalb des Fackelscheins stockfinster gewesen wäre, wäre sie schon losgelaufen, doch jetzt, da scheinbar eine große Gefahr drohte, sollte die Gruppe lieber zusammenbleiben.
26.11.2002, 23:50 #441
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Die Söldnerin hatte nicht vor, den Gardisten das Feld zu überlassen. Hier stand die Ehre des Neuen Lagers auf dem Spiel. Und so glitt nur Augenblicke nach Thorus' Schwert ihr Eigenes aus der Scheide und schnitt sich nur Augenblicke später in den ersten körper eines Angreifers. Mit der Rechten hielt Nienor die Fackel und mit der Linken schwang sie das Schert. Stich und Hieb wechselten sich ab. Die Massen der Angreifer machten am Anfang das Treffen leicht.

Allerdings stellten sie mit der Zeit die Kondition der Söldnerin auf die Probe. Ab und zu, wnen die großen Käfer zu aufdringlich wurden, nahm sie die Fackel zu Hilfe und stieß sie in die Scharen der übereinander krabbelnden Gegnermassen. Kreischend fielen die Käferberge in sich zusammen. Der Laut hallte im engen Gang noch lange nach und verursachte einen unangenehmen Widerhall im Ohr, der Nienor nur noch verbissener machte.

Wann würde endlich diese Käferbrut versiegen? Als sie schon aufgeben wollten, bemerkte einer nach dem anderen, daß die Gegner weniger wurden. Entweder, sie hatten sie besiegt oder diese seltsamen Crawler-Käfer beschlossen, sioch zurückzuziehen. Langsam konnte Nienor aufatmen.
27.11.2002, 22:15 #442
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Nachdem diese hässlichen Käfer entweder in die Flucht geschlagen oder zermanscht worden waren, steckten die Kämpfer ihre Schwerter wieder weg. Nienor schaute anerkennend auf Sonnenwende, die sich tapfer geschlagen hatte. Die Gardisten würdigte sie keines Blickes. Zum jetzigen Zeitpunkt mochten sie nützlich sein, immerhin mußte sich Nienor eingestehen, daß sie gut gekämpft hatten. Ordentliche Kämpfer waren sie schon...

Auch der Schatten, der sonst nur von Schätzen und wie er sie erlangen wolte, erzählte, hatte ohne zurückzuweichen, die Käferplage einzudämmen geholfen. Harald hatte nun auch die Untersuchung des Zettels endlich beendet, so daß sich die Gruppe wieder auf den Weg machen konnte. Die Waffen blieben blank gezogen. Niemnad nahm an, daß dies der letzte Angriff war. Nach einer ganzen Weile des schweigenden vortastens bemerkte Nienor, daß die Wände irgendwie anders wurden.

Ebener, wie bearbeitet und künstlich geglättet. Jetzt klangen auch die Schritte der anderen anders. Sie hallten mehr. Versuchsweise hielt sie ihre Fackel nach oben und bemerkte, daß der Lichtschein nicht die Decke des Ganges erreichte.

"Seht ihr das?" Fragte die Söldnerin in die Runde. "Ich glaube, wir erreichen unser Ziel bald. Hier muß jemand oder Etwas nachgeholfen haben. Ich schätze, wir bleiben nicht mehr lange alleine."

Hatte sie das zweite Gesicht? Oder waren ihre Worte belauscht worden. Ohne Vorwarnung rissen die Seitenwände des mittlerweile etwa dreißig Fuß breiten und sehr ebenen Ganges auf. Schutt fiel zu Boden und aus den entstandenen Spalten drangen dunkle, glänzende Tentakeln hervor, die unverzüglich damit begannen, die Gruppe zu attakieren. Sonnenwende, die neben Nienor ging, wurde von einer erwischt und in hohem Bogen gegen die Wand gedonnert, wo sie weiterhin festgehalten wurde.

Alle waren erschreckt durch den plötzlichen Angriff, der mit unerwarteter Heftigkeit tobte. Die wild durch die Gegend zuckenden Tentaklen, zu denen kein Körper zu gehören schien, wälzten sich hin und her, versuchten, jeden zu erwischen. Die Kämpfer gaben ihren Waffen zu Nahrung... Tief drang das Schwert der Söldnerin in den Arm ein, der Sonnenwende an die wand presste und ihr den Brustkorb zusammenschnürte.

Ohne Rüstung wären ihr wohl schon alle Rippen gebrochen. Nach ein paar Hieben und Stichen, zwischen denen Nienor immer wieder anderen Tentakelarmen ausweichen mußte, gelang es ihr, die Amazone zu befreien und zurück in die Mitte des Ganges zu ziehen. Alle anderen hatten sich in einem Kreis aufgestellt und schlugen auf die züngelnden Tentakeln ein.
28.11.2002, 01:20 #443
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Allen anderen stockte ebenfalls der Atem. Automatisch legte Nienor die Hand an den Schwertknauf. Hier stimmte vieles nicht. Ganz klar war das eine Falle, dachte sie, als die den Blick von dem abwandte, was sie an der hochaufragenden Wand vor sich sah. Und als ob das nicht genug wäre, was sich ihren Augen bot, erklang eine Stimme von irgendwo her.

Zuerst glaubte die Söldnerin, sie sei verwirrt und nicht mehr zurechnungsfähig nach den Kämpfen der letzten Zeit, so daß sie schon irgendwelche Stimme hörte, doch dann merkte sie an den Reaktionen der anderen, daß diese auch hörten, was sie hörte. In unsagbar kaltem Tonfall, monoton und ohne jede Abwechslung erzählte sie eine Geschichte. Warum sie das tat und was sie sich davon versprach, blieb den Gefährten unbekannt.

So erfuren sie, während sie den Atem anhielten und jeden Moment einen neuen Gegner erwarteten, daß sie in den Fängen eines sich selbst Morazith nennenden Wesens befanden, daß seit Urzeiten hier unter der Erde festgehalten wurde durch einen Richtspruch, über den sie nicht näher aufgeklärt wurden.

Jetzt sei die Zeit gekommen, wieder auf der Erde zu wandeln. Dazu sei ein Opfer nötig. Langsam wurde den Anwesenden klar, daß mit dem Opfer der Don gemeint war. Die Stimme sprach von der Macht der Magie, männliche und weibliche Magie, beides sei nötig und jetzt sei fast alles bereit, um wiedererweckt und stärker als je zuvor zurückzukehren und zu herrschen.

Die Stimme verstummte. Das war es also. Das Leben eines Magiers wurde gebraucht. Und Nienor hatte ahnungslos mit dem Kistchen, ihrem Fund, all dies ausgelöst. Bitterkeit stieg in ihr auf. Das durfte nicht geschehen. Niemals würde sie sich verzeihen, daß sie der Auslöser für diese Ereignisse war.
"Wo bist du! Zeig dich!" Nienor konnte nicht mehr an sich halten. Wut stieg in ihr auf.

Und auf einmal ein Flimmern in der Luft. Vor den ratlos umherstehenden erschien wie aus dem Nichts eine Figur, ein Wesen, häßlich wie die Nacht. Menschlich und doch wieder nicht. Mit dem Kopf einer Medusa, den vielen Beinen einer Spinne und dem Körper einer Gottesanbeterin stand es im Raum. Das war die Morazith. Sie stackste mit großen Sätzen auf die Eindringlinge in ihr Reich los.

In der Luft zischte etwas. Ein Knall, wie von einer Peitsche ertönte. Die Morazith öffnete den häßlichen Mund und man sah kurz, wie etwas langes dünnes darin verschwand. Das war ihre Waffe. Eine Tentakel, dünn, fast nicht zu sehen und so schnell, daß sie die Luft mit einem Knall zerschnitt. Harald faßte sich an den Hals. Die Peitsche der Morazith hatte ihn getroffen und Blut quoll aus der Wunde hervor. Sie hatte sofort erkannt, wer der Magier in der Gruppe war und ihn unvermittelt angegriffen. Nienor stürmte vor, das funkelnde Schwert hoch erhoben.
28.11.2002, 17:43 #444
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
"Neiiin!" Der Schrei der Söldnerin hallte durch die hohe Halle. Nienor sah mit Schrecken, wie die junge Amazone vorstürmte. Sonnenwende hatte gegen dieses Monster keine Chance. Sie würde sofort den furchtbaren Waffen der Morazith zum Opfer fallen. Die Abenteurer hatten es Anfangs nicht bemerkt, doch die Beine, die wie die einer überdimensinalen Spinne aussahen, waren nicht alle gleich.

Das vorderste Beinpaar bestand aus zwei riesigen Scheren, die jetzt in Erwartung eines Opfers hoch eroben wurden, auf daß Sonnenwende zweigeteilt in ihnen endete. Die Söldnerin sah mit Schrecken, wie die tödlichen Scheren in Stellung gebracht wurden und riß instinktiv ihren Bogen vom Rücken, zog einen Pfeil aus dem Köcher und legte hastig an, um dem Gegner mit einem Pfeiltreffer von der Amazone abzulenken. Auf die Entfernung war es kein Problem, zu treffen.

Erst recht nicht für Nienor, die nicht umsonst zu den besten Bogenschützinnen der Barriere gehörte. Mit dem typischen Pfeifen schoß der Pfeil von der Sehne und bohrte sich Augenblicke später in den Leib der Morazith. Hätte die Gruppe die Muße gehabt, sich in Ruhe den Kampf anzusehen, hätte sie gesehen, wie eine dunkle Flüssigkeit aus der Wunde troff und in zähflüssigen Tropfen auf dem Boden aufkam, wo sie sich als kleine Pfütze ausbreitete.

Doch da jede Sekunde im Kampf zählte und Unaufmerksamkeit hier mit dem Tode bestraft wurde, bekam zuerst auch niemand mit, wie sich das Blut (?) durch den Steinboden fraß und dabei kleine sich kräuselnde Dampfwolken hinterließ. Der schwarze Pfeil, den der Tränenbringer zuverlässig wie immer verschickt hatte, stak tief im Körper der Morazith, knapp über dem Ansatz der Beine. Die gewaltige Schußkraft des Bogens hatte den Pfeil tief in den Körper getrieben, so daß außer dem Schaft nur noch wenig herausragte.

Großartig verletzt hatte er die Morazith trotzdem nicht, aber er hatte die von der Söldnerin gewünschte Wirkung erzeugt. Die Bestie war von Sonnenwende abgelenkt worden und fegte sie mit einer ihrer Scheren bloß noch achtlos zur Seite, so wie man mit dem Handrücken Dreck vom Tisch fegen würde, um sich dann auf die Verursacherin des neuen Schmerzes zu stürzen. Die Schlangen auf dem Kopf züngelten wild umher. Von soetwas hatte Nienor doch schonmal gehört. Alte Geschichten... Denen hatte sie schon lange nicht mehr geglaubt.


"Vorsicht. Schaut ihr nicht in die Augen. Vielleicht versteinert ihr Blick. Dann kann euch niemand mehr helfen." Mittlerweile war die Morazith heran. sie tänzelte fast auf ihren langen spinnenartig eingeknickten Beinen, die beiden Scheren fuchtelten wild durch die Luft und fuhren hin und her, Chaos verursachend, ihr Oberkörper mit dem schlangenbewehrten Kopf, der ständig die Blickrichtung wechselte, schwankte rhythmisch im Takt der Scherenbewegungen hin und her.

Dabei spie sie immer wieder ihre Peitschenzunge aus und versuchte, einen ihrer Gegner, die ihr gerademal bis an Hinterleib reichten, zu erwischen. Was mit Sonnenwende war, konnte Nienor nicht sehen, Hoffentlich war sie nicht allzuschwer durch die sie achtlos wegschleudernde Schere verletzt worden. Die Kämpfer konnten im Moment nur ausweichen und auf eine günstige Gelegenheit warten. Ihr Vorteil war ihre Anzahl. Die Morazith konnte nie alle auf einmal im Auge behalten. Jedenfalls, solange alle noch kampffähig waren.
29.11.2002, 20:06 #445
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Schon öffnete sich der Mund, um die schreckliche Peitschenzunge zu entrollen, die während eines Augenzwinkerns den Raum durcheilen konnte und auch wieder zurückkehrte und die Schlangen auf dem Kopf züngelten schon in freudiger Erwartung des gleich erreichten Opfers, während das Blut aus den von Dumaks Messer abgetrennten Schlangenrümpfen sickerte und über die linke Gesichtshälfte der Morazith lief, ihre Brust benetzte und sich dann in vielen Fäden verlor, als Nienor, die der Aufmerksamkeit der Bestie anscheinend für einige Augenblicke entging, ihr Schwert plötzlich in den Rücken der Morazith schleuderte.

Die Klinge blitzte im Licht kurz auf und dann hatte sie auch schon ihr Ziel gefunden. Mit einem Knirschen drang das Schwert in den Rücken des Gegners ein und blieb dort stecken. Nienor hatte ihr Schwert eingebüßt und stand nun nur mit Tränenbringer, den sie schnell vom Rücken genommen hatte, bewaffnet vor der Morazith, die nun - schwer verwundet, so glaubte jeder, der den Treffer sah - wieder die Richtung wechselte, um zuerst die freche Söldnerin, die es gewagt hatte, ihr irgendetwas in den Rüchen zu stechen, zu zeigen, mit wem sie sich hier angelegt hatte.

Die beiden Scheren hoch erhoben sprang, ja rannte sie fast auf Nienor zu, um sich, blind vor Wut, auf sie zu stürzen. Doch diese blieb nicht untätig. Zuerst schoß sie einen schnell eingelegten Pfeil auf den Gegner ab. Zielen brauchte sie nicht, es tennten sie ja nur wenige Klafter voneinander und der Abstand wurde innerhalb kürzester Zeit beängstigend klein. Schon stießen die Scheren hernieder.

Warum nahm sie nicht ihre schreckliche peitschenartige Zunge? Nienor blieb nichts anderes übrig, als auszuweichen. Doch wohin? Weiter zurück? Nein, noch war nicht alles verloren. Solange sie noch einen kühlen Kopf behielt. Und so stürzte sie sich ohne noch länger zu zögern, was doch bloß ihren Tod bedeutet hätte, vorwärts und rollte sich zwischen den Scheren unter dem Leib der Morazith ab, um dann unmittelbar hinter ihr so schnell es ging, wieder aufzuspringen.

Jetzt war sie auf der Seite, auf der auch Dumak stand.
"Hast du mal ein Schwert? Nein? Schade." Für mehr Konversation blieb keine Zeit, denn die Morazith war weder plump noch faul. Blitzschnell hatte sie ihren Angriff gestoppt, sich mit ihren Scheren am Boden abgestützt, gerade dort, wo noch vor wenigen Augenblicken die Söldnerin stand und war in einem Lidschlag zum stehen gekommen. Schnell drehte sie sich wieder ihren Gegnern zu.

"Verdammt! Ich brauch mein Schwert. Wie soll ich denn mit dem Bogen kämpfen?" Die Lage sah hoffnungslos aus. "Du wirst mir im Schattenläufer ne Menge ausgeben müssen, dafür, daß ich dich eben gerettet habe", meinte sie in vorwurfsvollem Ton zu Dumak. Inzwischen war die Bestie wieder heran. Dafür, daß Nienor sie so lehrbuchmäßig in den Rücken getroffen hatte, sah sie eigentlich noch viel zu munter aus.
29.11.2002, 20:42 #446
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Diese ergriff es, ohne noch weitere Worte zu verschwenden und stürzte sich wieder in den Kampf. Ein weiteres Mal kamen ihr die Scheren entgegen, die sie wiederum nicht zu fassen bekamen, dnen schon war sie um diese herumgewirbelt und gelangte an die Beine der Morazith. Hier hieb sie das Kurzschwert mit aller Kraft hinein, jedoch glitt es ab, ohne eine tiefe Wunde zu hinterlassen.

Die Beine, so hoch waren wie Nienor groß war, besaßen wohl eine Panzerung, ähnlich der der Minecrawler. Doch glücklicherweise befand sich die Söldnerin unter dem Hinterleib des Gegners und so versuchte sie es im Vorbeieilen damit. Sie legte alle Kraft in den Stoß von unten her und rammte das große Messer dann in die Unterseite des Hinterleibs.

An das Geräusch des in den weichen Hinterleib eindringenden Schwertes (oder wohl besser Messers), das wohl am ehesten mit dem Schmatzen verglichen werden konnte, das entstand, wenn man mit dem Stiefel in eine Schlammpfütze trat und den Fuß wieder herauszog, erinnerte sie sich noch lange Zeit später und sie erwähnte es immer, wenn sie an irgendeinem Lagerfeuer ungläubigen Zuhörern bei einem Schluck Bier über ihre Abenteuer hier berichtete.

Gleichzeitig stieß die Morazith einen schrillen Schrei aus, der allen durch Mark und Bein ging. Nienor tauchte hinter dem Gegner wieder auf, das lange Messer wie ein Schwert in der Hand. Sie hatte es der Bestie durch den Hinterleib gezogen und einen langen Schlaz damit verursacht. Jetzt schien das Monster doch etwas beeindruck zu sein. Jedenfalls wirkten ihre Bewegungen nicht mehr ganz so sicher, als sie sich erneut umdrehte, um ihren Gegner im Blickfeld zu haben.

Doch jetzt hatte Nienor ein Schwert, ähm... ein Messer. Na gut, es war vielleicht nicht weltbewegend und mit dem Zweihänder des Gardechefs konnte es nicht ganz mithalten, selbst bei optimistischer Betrachtungsweise nicht... wenn sie's sich recht überlegte, auch bei pessimistischer Herangehensweise nicht. Mist. Und schon wieder stand sie vor der Morazith und hatte ihr nicht viel entgegenzusetzen.
29.11.2002, 21:45 #447
Nienor
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[GM] Der "Schatz" der Morazith -
Das Schwert. Wie eine Gabe Adanos' segelte es vom Himmel. Oder zumindest schoß es in hohem Bogen von oben genau in ihre Richtung. Allerdings sah Adanos recht seltsam aus. Nicht, daß Nienor jemals ein Bild von ihm gesehen hatte, doch er ähnelte verblüffend diesem Schatten Dumak. Was wohl daran lag, das es Dumak war. Klirrend fiel es der Söldnerin vor die Füße.

Nienor verlor keine Zeit und hechtete hin, um es aufzuheben und der Morazith unverzüglich in den Oberkörpers, der mittlerweile mit dem Blut aus den von Dumak am Kopf zugefügten Wunden besprenkelt war, zu stoßen. Doch im selben Augenblick hatte die Bestie ihre Zunge als Waffe gegen Nienor auserkohren und ließ diese vorschnellen. Geradewegs in das erhobene Schwert hinein. Die Klinge trennte die sich gerade blitzschnell entrollende Zunge in viele Stücke auf, die alle zu Boden fielen.

Der Rest der gefürchteten Waffe zappelte eklig hin und her und war keine Gefahr. Nienor nutzte die Gunst des Augenblicks, um noch einen Sprung auf ihren Gegner zuzumachen und hielt dabei ihr Schwert stoßbereit vor sich. aus den Augenwinklen konnte sie beobachten, wie Dumak vom Rücken der Morazith fiel. (Nein, definitiv nicht Adanos, dachte Nienor noch.) Dann traf ihr Schwert die Morazith und durchdrang die Haut, Fleisch, Sehnen und Knochen und traf mitten ins schwarze Herz des Ungetüms.

Die Morazith erstarrte und sah Nienor an. Mußte sie jetzt versteinern? Fast zwanghaft blickte die Söldnerin dem Gegner in die brechenden Augen. Sie konnte später nie genau beschreiben, was sie gefühlt hatte, in diesem Augenblick oder was sie gesehen hatte. Sie wußte nur eins. Nie wieder wollte sie so etwas wieder sehen. Die Morazith faltete ihre Beine zusammen, stützte sich noch auf ihre Scheren, die Schlangen auf dem Kopf züngelten noch etwas verwirrt, dann fiel der Körper um und blieb reglos liegen.

Der Gegner war tot. Nienor sackte daneben zusammen. Kurze Zeit später hatte sie sich wieder gefangen.
"Habt ihr gesehen? Eure Schläge haben seltsamerweise nicht so viel Schaden gemacht, wie meine", meinte Nienor nachdenklich mehr zu sich selbst, als zu irgendeinem bestimmten Gesprächspartner. "Sehr merkwürdig. Vielleicht war sie ja anfälliger gegenüber einem weiblichen Gegner?"
01.12.2002, 21:19 #448
Nienor
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Die Siedlung Drakia #3 -
Nun, da sich die Gruppe auflöste, manch einer schon weg war, sah Nienor den Dieb von der Seite an. "Du schuldest mir noch was." Sie war nicht gewillt, auf das von Dumak im Augenblick höchster Not gegebene Versprechen zu verzichten und erinnerte ihn deshalb gerne daran. "Außerdem ist mir kalt. Gehen wir?" Tatsächlich pfiff der Wind um die Klippe, auf der der Turm in den Himmel ragte. Unten im durch den Einschnitt gebildeten Tal standen die ersten neu erbauten Hütten. Drakia entstand aus der Asche wieder neu.

Vom Alten Lager war offensichtlich niemand gekommen, um sich des Ortes anzunehmen. Der Gardechef und sein Kumpan machten auch keine Anstalten, irgendetwas für den Ort tun zu wollen. Nienor wars egal. In ein freies Drakia kehrte sie um so lieber zurück. Die Rotröcke hier hatten ihr nie gefallen. Vielleicht blühte der Ort auch auf, unter eigener Verwaltung. Ein weiterer Windstoß, der von der See her wehte, zerzauste ihr das Haar und ließ ihren einzigartigen Bogen mit einem Pling gegen die Rüstung klimpern.
"Kommst du nun?"
02.12.2002, 23:13 #449
Nienor
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Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
Nienor lächelte ihn an. Seine brummige Art war einfach zu köstlich. "Wir wollen etwas zu Essen und zwar nicht zu knapp. Bring Feisch, Brot, Käse und Wein zum runterspülen." Sador wollte sich abwenden, um das Gewünschte zu holen, doch Nienor sprach noch weiter. "Außerdem wollen wir ein Faß Bier." Sador schien zu glauben, daß er sich verhört hatte. Jedenfalls schaute er die Söldnerin an, als ob sie ein zweiköpfiges Kalb wäre.

"Was ist? Gibts etwa kein Bier mehr?" Sador beeilte sich, zu versichern, daß das Bier hier nie ausgehen würde. "Gut, gut. Dann kaufe ich ein Faß. Und er bezahlt." Vergnügt zeigte sie auf Dumak, dessen Gesicht jetzt dem von Sador in punkto Griesgrämigkeit Konkurrenz machte. "Och, was hast du denn? Ist dir dein Leben etwa kein Faß Bier wert?" Nienor war belustigt. "Wir geben ne Saalrunde. Und zwar bis das Faß leer ist", meinte sie daraufhin wieder zum Wirt, der noch immer dastand und sein Glück noch nicht so ganz fassen konnte.
03.12.2002, 00:45 #450
Nienor
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Taverne "Zum Schattenläufer" #5 -
"Siehst du. Ich wette, das hat deinem Ansehen hier einen ganz schönen Schub verpasst. Jetzt halten dich die Leute für einen ehrenwerten Mann." Nienor mußte selber über ihre Worte lachen. Dumak und ehrenwert. Dann zog sie ihren Dolch und machte sich über das Essen her. Das Fleisch dampfte noch. Es war vielleicht nicht frisch, aber es war grad erst warm gemacht worden. Bissen für Bissen fand den Weg in ihren Mund.

Ab und zu unterbrach ein Schluck Wein die Kaubewegungen. Dann nahm das Messer seine Arbeit wieder auf und säbelte Stück für stück von dem Braten ab. Das Fett troff von der Klinge und ihren Fingern herab. Nebenbei kostete sie vom krümeligen Kümmelkäse und vom grobkörnigen Brot, bis sie satt war. Dann wischte Nienor das Messer am Stiefelleder ab und verstaute es wieder am auf dem Tisch liegenden Waffengurt neben dem Schwert.

Sie legte die Beine auf einen gegenüber stehenden Stuhl, genoß noch den letzten Schluck Wein und die erstaunten Blicke der mittlerweile schon recht angetrunkenen Gäste, die aber scheinbar noch genug Verstand besaßen, die Waffen der Söldnerin zu sehen und so Abstand von Belästigungen jedweder Art nahmen. Nienor kräuselte die Lippen und lächelte grimmig in sich hinein.
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