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19.01.2003, 01:43 #476
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
Da nun auch der andere Gegner besiegt war, blieb der Gruppe nur noch übrig, die Waffen der Orks einzusammeln und sie nach sonstigen Wertgegenständen zu durchsuchen. Vielleicht hatten sie auch irgendetwas bei sich, was ihre Anwesenheit hier klärte. "Hoffentlich schicken die Orks keine Armee, um nach ihren beiden Spähern zu suchen." Nienor hatte kein gutes Gefühl, aber vielleicht war sie auch nur übervorsichtig. "Schaut nach, was sie bei sich haben." Die anderen waren mittlerweile wieder zurückgekommen und führten jetzt schweigend die Anweisungen der Gildenlosen aus. "Und nehmt vor allem die beiden Äxte mit. Wir können jede Waffe gebrauchen." Ihre Befehle wurden sofort in die tat umgesetzt. "Und begrabt die beiden Leichen. Ich will weder, daß sie Aasfresser anlocken, noch, daß neugierige Orks sie finden. Wegen dem gefrorenen Boden laßt euch was einfallen. Wer nicht kämpft, kann wenigstens arbeiten." Nienor dachte an Erulf, Bredir und Hazkor. Die drei wären garantiert nicht weggelaufen. Beim nächsten Mal würde sie diese drei in ihre Gruppe nehmen. Vielleicht kannte der Schwarze Erulf noch einige andere Leute, die für solche Einsätze schon geeignet waren.
Zum Schluß ging sie zu Grimbald, der sich, nachdem der Magier den Ork hinterrücks getötet hatte, wieder unter der Leiche hervorgerappelt hatte. Zähneknirschend mußte er anerkennen, daß nienor erfolgreicher gewesen war, als er. Er sagte kein Wort, doch ab diesem Tage widersprach er ihr nicht mehr und führte aus, was sie ihm auftrug. Seine Blicke hingegen blieben finster dabei. Der Magier hingegen hatte sich seinen Bogen wiedergenomen. Er hatte nicht schlecht gekämpft.
"Wer bist du eigentlich? Zu meiner Truppe gehörst du jedenfalls nicht", stellte Nienor fest, während sich alle, bis auf die Totengräber, die fluchend versuchten, ein Loch, groß genug für zwei Orks in den harten Boden zu graben, auf den Weg zurück in die Stadt machten.
20.01.2003, 17:52 #477
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
"Scheinbar meinst du es ernst mit dem Nützlichmachen. Leute, die wissen, wie sie sich zu verteidigen haben, brauchen wir hier." Sie war zufrieden, daß neben ihr und Grimbald wenigstens noch einer in der Lage gewesen war, den beiden Orks entgegenzutreten.
Sie hatten mittlerweile wieder das bis jetzt noch sehr unfertige Stadttor erreicht. Die Gruppe der "tapferen" Stadtwachen hinter ihnen wollte sich möglichst schnell verkrümeln, doch Nienor holte sie alle mit der Nachricht zurück, daß sie sich auf dem Platz vor dem Rathaus treffen sollten. Dorrien ging seines Wegs, doch die Milizen folgten Nienor und mußten sich vor ihren in der Stadt zurückgebliebenen Kameraden anhören lassen, daß ihr Verhalten schändlich und feige gewesen sei. Sie hob die Leistung Grimbalds heraus und erzählte nichts davon, daß er ohne diesen entschlossen handelnden Magier fast besiegt worden wäre. Die Getadelten sagten hingegen gar nichts und schwiegen sich an.

"Vielleicht kämpft ihr besser, wenn ihr gelernt habt, mit einer Waffe umzugehen. Das schafft Selbstvertrauen vor dem Feind. Ich werde mich darum kümmern, daß bessere Waffen zur Verfügung stehen. Am besten sofort. Grimbald wird eure Ausbildung am Schwert übernehmen. Sobald wir welche haben..."
Der Krieger, dessen Name auf einmal viel, hob zuerst den Kopf und dann erstaunt die Augenbrauen. Bis eben hatte er selbst noch nichts von seiner Aufgabe gewußt. Doch nun lächelte er grimmig. Er würde den Männern schon zeigen, was es hieß, ein Schwert zu tragen. Seine Lieblingswaffe war zwar seine große Axt, aber mit einem Einhänder konnte er allemal umgehen.
Nienors Weg hingegen führte umgehend ins Rathaus, zu Romuald. Sie hatte nicht vor, sich von ihm wieder mit dürren Worten abspeisen zu lassen. Der Vorfall mit den Orks zeigte doch wohl deutlich genug, wie es um die Kampfkraft der Truppe bestellt war. Entschlossen, nicht eher zu gehen, als bis ihr der Bürgermeister eine feste Zusage gemacht hatte, betrat sie das noch immer vom Brand des Orküberfalls rußgeschwärzte Gebäude. Anscheinend sollten die Spuren der Feuersbrunst am Rathaus nie beseitigt werden. Das war vielleicht auch gut so. So blieb die Erinnerung länger wach und die schwarzen Flecken waren eine ständige Mahnung zur Wachsamkeit.
Der dunkle, fensterlose Gang, nur von einer Fackel erhellt, führte an seinem Ende ins Arbeitszimmer Romualds. Nienor trat ein, ohne zu klopfen. Überrascht schaute der Bürgermeister von einem Stapel Papier auf. Doch die Kriegerin ließ sich nicht vom vorwurfsvollen Blick des Mannes vor ihr aufhalten. Ohne Umschweife begann sie.
"Die Stadtwache braucht unbedingt Waffen. Eben erst wurde sie von Orks angegriffen und hat jämmerlich versagt."
In Romualds Augen flackerte Angst auf. "Orks sagt Ihr? Oh nein, sie sind sicher gleich hier, es ist aus mit uns."
"Unsinn", fuhr sie ihn an. "Es waren lediglich zwei Kundschafter. Trotzdem sind fast alle weggerannt. Ohne ordentliche Waffen konnten sie sowieso nichts gegen die Orks ausrichten. Grimbald, ein gewisser Dorrien und ich haben sie getötet." Sie stützte sich auf die Tischplatte und beugte sich nach vorne. Nahe an Romualds Gesicht schob sie ihren Kopf, Haarsträhnen fielen ihr nach vorne über die Schultern und ihre Nasenflügel bebten leicht vor unterdrücktem Ärger. Mit zusammengekniffenen Augenbrauen sagte sie nachdrücklich: "Ich brauche Waffen. Unbedingt. Dafür müssen Mittel zur Verfügung gestellt werden. Es geht um unser Überleben, das Überleben Drakias."
Romuald nestelte an seinem Wams herum und zog dann ein besticktes Taschentuch hervor, mit dem er sich das plötzlich sehr verschwitzte Gesicht abtupfte. "Ich... ich habe da... zwölf Kisten mit Erz. Vielleicht kann man daraus Waffen schmieden." Daß er zehn weitere Kisten für einen Riesenvorrat an Federkielen, Tinte und Pergamenten ausgegeben hatte, verschwieg er lieber zu seiner eigenen Sicherheit.
Nienors Gesichtsausdruck wandelte sich innerhalb eines Lidschlags in vollkommenes Erstaunen um.
"Ihr habt zwölf Kisten mit Erz? Wißt ihr eigentlich, wieviele Schwerter man daraus schmieden kann? Ich werde sogleich zu Harust gehen. Er bekommt Arbeit. Die Kisten rührt Ihr nicht an! Ich werde sie abholen lassen."
"Der Schwarzmagier meinte, sie sollen auch noch für Baumaterial und Lebensmittel reichen." Ob das jetzt klug war? Letztendlich entschied sich Romuald dafür, daß der Masgier gefährlicher wäre, als die Kämferin und so passte er auf, daß dessen Wille durchgeführt wurde.
Nienor, die eigentlich schon fertig mit Romuald war, machte auf dem Absatz kehrt und setzte eine fragende Miene auf.
"Der Schwarzmagier?"
"Ja, so ein komischer Typ." Die Stimme des Bürgermeisters senkte sich zu einem Flüstern. "Er heißt Don-Esteban und es heißt, er sei mit Beliar persönlich im Bunde." Romuald bemühte sich, der Kämpferin alles möglichst haarklein zu erzählen. Das brachte sicher Punkte.
Nienor lächelte wissend.
"Ah, Don-Esteban. Ich kenne ihn. Wobei... kennen. Ich glaube, ihn kennt eigentlich keiner so richtig. Ich weiß, ihm gehört der turm über der Stadt. Wir sollten seinen Turm mit einbeziehen in die Verteidigungsanlagen. Ich werde bei Gelegneheit mit ihm darüber reden. Und jetzt gehabt euch wohl, ich habe zu tun." Sie rückte ihren Schwertgurt zurecht, drehte sich um und verließ ohne weitere Verzögerung das Zimmer des ebenso feigen wie knausrigen Bürgermeisters.
Romuald schluckte. Sie kannte ihn also. Na toll, wen hatte er sich da nur in die Stadt geholt? Eine Vertraute dieses vermaledeiten Magiers! Naja oder zumindest kannte sie ihn. Das war schon genug.
20.01.2003, 18:55 #478
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
Nienor verließ das Rathaus und ging die Straße in Richtung Tor entlang, bis sie linkerhand die Schmiede Harusts erreichte. Sie klopfte mit der gepanzerten Faust an die Tür. Von drinnen antwortete eine tiefe Stimme. "Jaja, ich komm ja schon."
Kurze Zeit später wurde ein Riegel beiseitegeschoben und ein bärtiger Kopf schob sich durch den Spalt der halbgeöffneten Tür. "Jaaa? Ich hab nix zu verkaufen."
"Wartet, Meister Harust. Ich habe Arbeit für Euch." Nienor drückte mit der Hand gegen die Tür, die schon wieder zugeschoben wurde.
"Ich hab kein Erz, woraus soll ich Euch etwas schmieden?" Die Kraft, die von innen gegen die Tür drückte, wurde stärker. Harust hatte wohl wirklich nicht vor, das Gespräch über Gebühr auszudehnen.
"So wartet doch! Hört mich doch erstmal an." Nienor verlegte sich aufs Bitten. "Ich habe Erz. Viel Erz. Und ich brauche Schwerter. Man hat mir gesagt, Ihr seid einer der besten Schwertfeger weit und breit."
Plötzlich war der Druck von der Tür genommen. Nienor öffnete sie weiter und sah Meister Harust in seiner vollen Größe. Obwohl... sonderlich groß war er nicht. Klein und von mächtigem Körperumfang. Mit einem Rauschebart. Doch Erulf hatte gesagt, seine Waren seinen begehrt gewesen. Nienor sah sich in der Schmiede um. Es sah aus, wie in allen Schmieden Myrtanas und wohl auch anderswo. Eine große Esse über einer Feuerstelle. Ein Amboss, festgekeilt auf dem dicken Stück eines Baumstamms. An den Wänden hingen Zangen, Hämmer, Dorne, Keile, Meißel und noch vielerlei mehr. Die meisten Werkzeuge konnte sie nicht einordnen. Aber das war ja auch Harusts Gebiet.
"Nun, dann erzählt mir, was ihr von mir wollt", ließ sich der Schmied vernehmen. Jetzt war er also doch interessiert.
Nienor begann.
"Mein Name ist Nienor de Brethil. Ich bin die Stadtkommandantin. Eingestellt vom Bürgernmeister, um die Stadtwache auf Vordermann zu bringen." Harust schaute erstaunt, unterbrach sie jedoch nicht. "Leider mußte ich einsehen, daß meine Aufgabe wohl schwieriger werden würde, als ich anfangs dachte. Die Leute haben ja nichtmal richtige Waffen." Nienor war ehrlich empört.
Harust schüttelte verständnisvoll den Kopf.
"Ich verstehe. Und jetzt wollt Ihr, daß ich für eure Männer Schwerter schmiede?" Er strich sich den Bart glatt. "Das wird aber nicht ganz billig. Ich hoffe, ihr habt genug Erz. Ich brauche für jedes Schwert einhundert Erzbrocken und zwanzig als Lohn. An wieviel Schwerter hattet Ihr denn gedacht?" Harust schob interessiert den Kopf nach vorne und beäugte die ungewöhnliche Kundin. Mit Frauen hatte er ganz gewiß kein Problem, solange sie ordentlich zahlten waren sie Kunden wie jeder andere auch.
Nienor überlegte nicht lange.
"Zwanzig Stück für den Anfang sollten reichen. Erz ist genug da. Ich hatte mit mehr Verbrauch eurerseits gerechnet." Sie überlegte kurz. "Sagt, könntet Ihr auch Rüstungen herstellen? Anscheinend reicht mein Erz für viel mehr, als ich dachte."
Der Schwertfeger schüttelte bedächtig den Kopf und kratzte sich hörbar im Nacken. "Nein, tut mir leid. Ich habe mich auf Waffen spezialisiert. Für Rüstungen müßt Ihr nach Khorinis fahren. Dort gibt es sicher einen guten Rüstungsschmied." Er zuckte nocheinmal in einer Geste des Bedauerns mit den Schultern.
Nienor bedankte sich für die Auskunft und versprach, das nötige Erz bald vorbeizubringen
"Bis auf bald, Meister Harust." Sie verließ die Schmiede.
21.01.2003, 15:43 #479
Nienor
Beiträge: 631
Lagerfeuer für allgemeine Gespräche über die Gilde #3 -
Ok, ab jetzt werden Wetten angenommen: Wie lange hält der nächste Name von Shirty Shadow/ Myreal / Gor Na Shar? Zwei Wochen? Drei Wochen? Oder gar nur eine Woche?
21.01.2003, 16:05 #480
Nienor
Beiträge: 631
Allgemeine Gespräche über die Gilde #1 -
Komisch, wieso überrascht mich das eigentlich nicht, daß ausgerechnet Sergio diesen Thread aufgemacht hat? ;)
Und dazu noch mit diesem unglaublich sinnigem Ausgangspost, dessen tiefschürfender Inhalt mich wohl noch in vielen Jahren beschäftigen wird. :D
21.01.2003, 16:34 #481
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
Während Nienor unterwegs zum Rathaus war, wo sie ein paar kräftige Männer suchen wollte, die ihr die schweren Erzkisten zu Harust trugen, wanderten ihre Gedanken schon wieder weiter. Als nächstes müßte sie sich um den Fortgang der Bauarbeiten an den Mauern kümmern, Material und Arbeitskräfte bezahlen, die Ausführung der Baupläne überwachen. Dafür würden sicher auch ein paar der Erzkisten draufgehen. Steinbrüche gabs genug am Gebirgsrand.
Oder nein. Halt. Rüstungen waren nach den Waffen erstmal wichtiger. Was nützte die höchste Mauer aus festestem Granit, wenn nirgends auf ihr gut gerüsteten Verteidiger standen und dem Feind von den Zinnen aus mit dem Schwert in der gepanzerten Faust aufs eroberungslüsterne Haupt schlugen? Ja, Rüstungen waren viel wichtiger! Nienors Entschluß stand nun fest. Sie würde bald nach Khorinis aufbrechen und das restliche Erz mitnehmen. Wer weiß, wie teuer es werden würde.
Ein leises Wimmern riß sie aus ihren Gedanken, als sie schon fast am Rathaus angekommen war. Vor ihr stand ein kleiner Junge, fünf, vielleicht sechs Jahre alt, das blonde Haar umrahmte ein kleines, hübsches pausbäckiges Gesicht. Mit den kleinen Fäustchen rieb er sich die Tränen aus den Augen, die auf seinen mit Dreckflecken übersäten Kittel fielen und dort den Schmutz noch zusätzlich verschmierten. wer weiß, wo er sich zum spielen rumgetrieben hatte.
Nienor blieb vor ihm stehen und sah mitleidig auf den kleinen Burschen herab.
"Was hast du denn? Ist irgendetwas schlimmes passiert?"
Mühsam unterdrückte der Kleine das Schluchtzen und antwortete gehorsam und ein klein wenig eingeschüchtert durch die vor ihm aufragende gepanzerte Kriegerin: "Blinky ist da oben auf dem Dach und... und... und", er fasste sich wieder, "sie kommt nicht mehr runter. Mami sagt, ohne Blinky würden uns die Mäuse die Haare vom Kopf fressen. Ich will aber nicht ohne meine Haare sein. Und ohne Blinky schon gar nicht!" Wieder kullerten ein paar Tränen die roten Wangen hinab.
Die Stadtkommandantin hatte während der mühsam vorgebrachten Worte des Jungen nach oben geschaut und richtig, auf dem Dach des Rathauses, des höchsten Gebäudes hier im Ort, klammerte sich ängstlich eine grau-weiß getigerte Katze fest und mauzte jämmerlich. Zusammen mit den Schluchtzern des Jungen ergab das ein Konzert der Verzweiflung, das wohl jeden zu Mitleid bewogen hätte. Die Katze hielt sich nur noch mit den Vorderpfoten
"Schau nur, gleich stürzt sie ab. Ich will nicht ohne Blinky sein, ich hab Blinky schon immer, Blinky ist doch mein allerbester Freund." Jetzt wurden die Tränen zu einem wahren Strom. Er hatte sie schon immer? Die Katze war demnach nicht mehr die Jüngste. Vielleicht erklärte das ihre Unbeholfenheit. Normalerweise hätte sie sich doch einfach fallen gelassen und wäre dann auf den Pfoten gelandet. Katzen konnten sowas.
Nienor konnte das gar nicht mit ansehen, wie der Kleine vor Angst fast zerfloß und oben an der Dachkante seine Katze mit dem Tod rang.
"Warte hier, ich bin sofort wieder da", meinte sie zu ihm und machte sich dann auf die Suche nach einer Leiter. Hinter dem Wirtshaus mußte doch eine liegen. Der Wirt hatte erst neulich ein paar der Fensterläden im oberen Stockwerk von außen repariert. Jetzt im Winter wurden sie größtenteils zugemacht und von innen mit Heu verstopft, so daß keine Wärme entweichen konnte. Nur da, wo jemand eins der Zimmer bewohnte, wurde wie üblich dünn geschabte Schweineblase vorgespannt, die ein seltsam milchiges, schummriges Licht hindurch ließ.
Nienor rannte um die Ecke zum Hof der Taverne und richtig, da lag zwischen hohen Holzstapeln eine Leiter. Schnell griff sie danach und zog sie hervor. Schwer war sie, doch die Gildenlose ließ sich nicht abhalten. Bald war sie wieder bei dem kleinen Jungen angekommen. Blinky baumelte noch immer an der Dachkante. Nienor konnte sich denken, was passiert war. Der tauende Schnee, zu verharschten Platten zusammengefroren, rutschte urplötzlich ab, als die Katze über das Dach huschte und riß sie mit sich. Auf dem Straßenpflaster zerschellte Reste von Schnee- und Eisbatzen bestätigten Nienors Vermutung. Schnell war die Leiter angelegt. Der Junge vergaß vor lauter Staunen über die tolle neue Möglichkeit, daß jemand seine heißgeliebte Katze retten könnte, sogar zu weinen, hielt den Atem an und schaute mit weitaufgerissenen Augen zu, wie die fremde Frau die Leiter hinaufkrabbelte. Jetzt war sie oben und packte die Katze, die zuerst eine weitere Gefahr vermutete und ihr herzzereißendes Gemautze in böses Fauchen umwandelte, am Nacken und barg sie dann trotz deren Gegenwehr an ihrer Brust. Vorsichtig stieg Nienor dann die Leiter wieder herab, was mit dem zappelnden Bündel in ihrem Arm gar nicht so einfach war. Zum Glück bewahrte sie ihre Rüstung vor den scharfen Krallen Blinkies.
Vorsichtig nahm Nienor, als sie vor dem Kleinen stand, dessen Tränen nun getrocknet waren und dessen Gesicht zu einem wunderschönen Kinderlächeln erstrahlt war, die Katze von sich weg, darauf achtend, daß ihr die Krallen keine Striemen in die Haut ritzten und gab sie ihm in die kleinen Ärmchen.
"Hier, bitteschön. Jetzt ist wieder alles in Ordnung, ja? Blinky geht es gut." Sie lächelte den Jungen an und in einer plötzlichen Geste strich sie ihm über das blonde Haar, doch er drehte unwillig den Kopf weg, presste seine Blinky an sich und lief auf seinen kurzen Beinen davon. Der Schreck war wohl für ihn zuviel gewesen. Vielleicht hatte er auch einfach noch Angst.
Nienor sah ihm noch nach, bis er hinter einer Biegung der Gasse verschwand. Dann kümmerte sie sich darum, daß die Leiter wieder an ihren Platz kam, ehe der Wirt noch einen Diebstahl vermutete und die Stadtwache losschickte. Zu guter Letzt setzte sie ihren Weg ins Rathaus fort. Die Erzkisten wollte sie nicht länger als nötig Romuald überlassen.
22.01.2003, 16:13 #482
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
Erulf und ein weiterer ihrer Männer trugen eine Kiste mit Erz hinter Nienor her. Das Gespräch mit dem Bürgermeister war kurz gewesen. Wenigstens hatte er keine Einwände gehabt, als Nienor ankündigte, das restliche Erz auch auszugeben.
"Ich weiß genau, was dieser Schwarzmagier damit bezweckt hat", hatte er geheimnistuerisch zu der Kommandantin gesagt, als sie sich, begleitet von Erulf und einem weiteren Mitglied der Miliz, in seinem Büro nach den Kisten erkundigte.
"Er denkt, er kann sich damit Dankbarkeit erkaufen." Romuald ereiferte sich nun richtig und wurde so laut, daß die beiden Männer hinter nienor seine worte mithören konnten. "Aber nicht bei mir. Diese Anhänger Beliars sind nochmal alle unser Untergang. Würde mich nicht wundern, wenn sie mit den Orks gemeinsame Sache machen." Er wedelte mit dem Zeigefinger umher.
Nienor ließ das eher kalt. Sie dachte da ganz praktisch.
"Mir egal, wie unheimlich dieser Don-Esteban ist. Und um dich zu beruhigen: Ich kenne ihn gar nicht besonders gut. Hab ihn schon lange nicht mehr gesehen."
Sie war so frei und setzte sich auf die Tischkante, nachdem sie einen Pergamentstapel mit irgendwelchen Notizen beiseite geschoben hatte. "Was zählt, ist doch nur, daß er es geschafft hat, Drakia eine nicht unerhebliche Summe an Erz zur Verfügung zu stellen." Sie zuckte mit den Schultern und breitete die Arme in einer Geste der Ahnungslosigkeit aus. "Wie er das hinbekommen hat, ist mir auch schleierhaft, aber stell dir doch nur mal vor, was man damit alles machen kann. Waffen und Rüstungen für die Wachen, den Mauerbau weiter vorantreiben." Jetzt sah es aus, als wolle Nienor mit ihren Armen die Welt umfassen oder doch zumindest ganz Drakia. Durch den Schwung ihrer Gestik segelten einige Blätter des zuvor beseite geschobenen Stapels auf den Boden.
"Ein sicherer Hafen in diesen Zeiten ist Gold Wert. Und das kannst du wörtlich nehmen. Hier wird sich jeder niederlassen, der in der Gegend lebt, denn hier wird der Schutz vor den Orks viel besser als irgendwo anders sein. Und das wird Drakia zu Wohlstand verhelfen."
Der Bürgermeister schnaufte zufrieden. Wenn er die Kämpferin so anhörte, glaubte Romuald auch fast daran, daß der Ort bald eine blühende Stadt sein werde. Dann würde das Geld nur so fließen. Doch Nienor war schon wieder weiter mit ihren Gedanken.
"Darum brauche ich die Kisten mit Erz. Und zwar alle. Harust schmiedet Schwerter für die Männer der Miliz und mit dem Rest des Erzes werde ich nach Khorinis fahren, um dort Rüstungen zu kaufen. Was übrig bleibt, wird für den Bau der Mauer verwendet." Nienor sprang wieder auf.
"Da fällt mir ein, deinen Riesenvorrat an Tinte, Federn und Pergament werd ich auch gleich noch in Khorinis verkaufen. Das war ja wohl ein Reinfall, das Geschäft."
Der Bürgermeister erblaßte. Das hatte sich wohl auch schon herumgesprochen. Der Schwarze Erulf und der andere Mann grienten sich an, doch sagten nichts. Nienor wies ihnen eine Kiste zu, die sie hochstemmten und dann hinaustrugen.
"Die restlichen Kisten lasse ich später abholen und auf ein Boot verladen." Mit knappem Gruß entschwanden die drei aus dem Büro.
Das war vor wenigen Minuten. Und nun, nach einem kurzen und für die beiden Träger schweißtreibenden Marsch, waren sie vor der Schmiede Harusts angelangt. Fast sofort nach dem Klopfen öffnete er. Scheinbar hatte der Schmied sie schon erwartet, denn das Schmiedefeuer brannte jetzt, anders, als bei Nienors erstem Besuch.
23.01.2003, 18:39 #483
Nienor
Beiträge: 631
Die Siedlung Drakia #3 -
Fast war es wie das Eindringen in eine unbekannte, geheime Welt, als die Tür der Schmiede hinter der Stadtkommandantin ins Schloß fiel. Dunkelheit umgab sie und die beiden Kistenträger, doch schon bald wich die Finsternis einem rötlichen Dämmerlicht, daß von den glühenden Kohlen ausging, die unter der Esse vor sich hin schwiemelten.
"Hier ist Euer Erz, Meister. Eine volle Kiste. Der Bürgermeister sagte, daß es in etwa dreitausend Brocken seien. Ich denke, das sollte reichen." Mit einem dumpfen Knall fiel die schwere Kiste auf den Boden. Ächtzend erhoben sich Erulf und der zweite Träger, ein junger und kräftiger Mann namens Diaz.
"Können wir nun gehen. Ich glaube, uns würde nur ein großer Krug Bier im Wirtshaus wieder auf die Beine helfen." Der Schwarze Erulf zwinkerte Nienor zu.
Die lachte nur.
"Na, daß ihr so schwach seid, daß ihr euch nach dieser kleinen Kistenschlepperei schon wieder beim Wirt erholen müßt, glaube ich aber nicht. Aber geht nur, ihr habt frei."
Erulf machte mit gespielter Entrüstung ein beleidigtes Gesicht, was Nienor nur noch mehr zum Lachen brachte und Diaz meinte noch schelmisch: "Ich muß das Heben noch üben, und der Wirt meinte, ich solle mit Bierkrügen anfangen. Das Angebot kann ich doch nicht ausschlagen." Dann entfernten sich beide mit kurzem Gruß.
Nienor wandte sich an Harust.
"Kann ich etwas zuschauen, Meister Harust?" Die Schmiede war ein unbekanntes Reich für Nienor. Auch wenn für die Gildenlose der Griff ans Schwert zum täglich Brot gehörte, die Geheimnisse der Schmiedekunst waren ihr trotzdem fremd.
Harust hatte nichts dagegen.
"Gerne doch. Es ehrt mich, wenn sich ein Kunde für meine Arbeit interessiert."
"Habt ihr denn keine Angst, daß Euch jemand Eure Kunst abluchsen könnte?", wollte sie wissen.
"Iwo, das Schmieden lernt man nicht vom Zusehen. Und meine Kniffe zeig ich sowieso nicht jedem." Es schien Harust zu gefallen, daß sich Nienor für sein Handwerk interessierte.
"Ihr hingegen könnt immer gerne vorbeikommen, wenn Ihr Zeit habt. Doch jetzt gibt es leider noch nicht viel zu sehen. Ich muß das Erz erst einschmelzen. Dazu baue ich einen Schmelzofen aus Lehm und fülle ihn abwechselnd mit je einer Schicht Erz und einer Schicht Holzkohle. Zur richtigen Zeit steche ich den Ofen an und dann fließt das flüssige Eisen heraus. Ich muß es dann nur noch in Steinformen auffangen und die Schlacke ausschmieden." Jetzt war er anscheined in Fahrt gekommen. "Danach wird es interessant, denn dann beginnt die eigentliche Arbeit. Der Teil macht mir auch am meisten Spaß, denn wenn ich aus einem Stück Eisen einen Gegenstand forme, ist das wie eine kleine Schöpfung." Er zwinkerte Nienor zu. Wahrschenlich hatte er den Vergleich selber nicht ganz ernst gemeint.
"Oh, ich werde natürlich gerne vorbeikommen und Euch bei Eurer Schöpfung zusehen, sofern mir der Dienst Zeit dazu läßt." Sie wollte sich von dem Schmied verabschieden. "Und nun entschuldigt mich, ich muß mich..."
23.01.2003, 18:51 #484
Nienor
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Die Siedlung Drakia #3 -
Die Angesprochene trat näher, so daß das von draußen hereinfallende Licht ihr Gesicht beleuchtete.
"Ja, das bin ich. Sagt, was gibt es neues zu berichten vom Pass? Sind Orks vom Minental herüber gekommen oder irgendeine andere Plage? In diesen Zeiten muß man mit vielem rechnen. Vor allem mit schlimmen Dingen."
Sie schaute fragend in die Gesichter der beiden Frauen. Draußen bemerkte sie noch ein paar weitere Amazonen, die wohl auf den Ausgang des Gesprächs warteten.
"Braucht ihr die Hilfe Drakias? Wurde euer Lager angegriffen?"
23.01.2003, 19:08 #485
Nienor
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Die Siedlung Drakia #4 - Die Siedlung Drakia #4
Erleichtert atmete Nienor auf. Also nichts schlimmes. Nur ein Bündnisangebot.
"Ich halte das für eine gute Idee", antwortete sie dann auch. "Euer Vorschlag findet in jedem Fall die Unterstützung Drakias. Und da der Bürgermeister die Entscheidung in dieser Sache wohl mir überlassen hat, werde ich auch ein Schriftstück aufsetzen lassen, daß die Zustimmung Drakias ausdrückt und die gegenseitigen Pflichten festlegt. Leider haben wir im Moment nur wenig Mittel, so daß sich die Anlage einer Befestigung im Pass noch etwas verzögern kann. Doch sobald Drakia etwas erübrigen kann, werden wir nicht tatenlos daneben stehen, wenn der Pass bewacht wird."
Dann führte sie die beiden Frauen mit sich hinaus aus der Schmiede. "Ich werde euer Lager mit dem Schriftstück besuchen, damit eure Königin es bestätigt und alles seine Ordnung hat. Im Übrigen freut sich Drakia über euren Besuch. Wenn ihr wollt, bleibt ruhig noch etwas länger. Dann könnt ihr mich in euer Lager begleiten."
28.01.2003, 20:08 #486
Nienor
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Die Gildenlosen #2 -
Hört auf Superluemmel!
Werdet Druiden!

Waffenmeister ist tooootal langweilig, wirklich.
29.01.2003, 03:02 #487
Nienor
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Die Siedlung Drakia #4 -
"Vorsicht!"
Beinahe wäre eine der Kisten aus der Verankerung gerutscht und in den Fluten verschwunden. Nienor sprang hinzu und half beim Herablassen der Kisten ins Boot. Der kleine Kran auf der Kaimauer war nur ein notdürftiger Ersatz für den alten, der den Orküberfall nicht überstanden hatte. Aber er war besser als nichts. Glucksend hob und senkte sich das Wasser im Takt der Wellen in dem schmalen Spalt zwischen Boot und Kaimauer. Leise schlug die Bordwand gegen einen hölzernen Poller, der tief im Schlamm des Hafens steckte und dort, wo sich Wasser und Luft die Herrschaft streitig machten, über und über mit grünen Algen bedeckt war. Weiter unten hatten sich Muscheln an das Holz gesaugt.
Bei dem naßkalten Winterwetter wurden die Seile schnell klamm. Besonders bei den Tauen des Bootes machte sich das bemerkbar. Diaz und Hazkor fluchten ebenso vor sich hin. Die am Kran hängenden Kisten pendelten hin und her.

"He, Erulf, nun halt sie doch mal fest. Denkst du, wir können die hier ewig in der Luft halten?"
"Jaja, was glaubt ihr, was ich hier mache", kam die brummige Antwort von etwas weiter unten aus dem Bauch des Bootes.
"Keine Ahnung, erzähls uns." Diaz hatte bald genug. Seine Hände brannten schon durch das rauhe, scheuernde Seil. "Wirds nun noch bald mal was?"
"Meine Güte, wenn ihr mal da oben das Seil etwas ruhger halten würdet."

Plötzlich ein lautes Poltern.
"Innos hilf!"
Die Kisten waren in einem Rutsch etwa drei Fuß nach unten gerast und auf dem Deck aufgeschlagen. Das Boot sackte ab und ächtzte in allen Fugen. Bäumte sich dann etwas auf, als es wieder aus dem Wasser nach oben kam und lag ruhig da. Aus dem Boot kam ein Fluch. Wenigstens wars kein Schmerzensschrei. Erulf war also nicht getroffen worden.
"Na also, wir hätten die gleich nach unten schmeißen sollen." Diaz schüttelte den Kopf. "Wäre doch auch gegangen."
"He, ich kann nicht schwimmen. Beinahe wäre das Boot auseinandergebrochen." Der Schwarze Erulf fand die Vorstellung, in den Fluten des Fjordes begraben zu werden, nicht sonderlich lustig.
"Was bist du denn für ein komischer Seemann? Kannst ja nichtmal schwimmen!" Jetzt wunderte sich selbst Hazkor.
"Seemann? Wer sagt denn, ich sei Seemann? Ich bin in meinem Leben noch nicht zur See gefahren." Erulf tat entrüstet.
"Wer das sagt? Ganz einfach. Wir beide sind hier an Land und du bist im Boot. Also sind wir im Gegensatz zu dir demzufolge keine Seemänner", stellte Diaz "fachmännisch" fest. "Viel Spaß bei deiner Seereise."

"Ich glaube, wir sind hier fertig." Nienor stieg die Strickleiter herab, die an der Kaiwand herabgelassen war, um ins Boot zu kommen.
"Diaz, du wirst Erulf und mich begleiten. Jetzt bist du auch ein Seemann."
"Wawawaas? Ich werde sicher seekrank und kotze dauernd überall hin. Und außerdem wartet meine Familie auf mich, was ist, wenn mir was passiert?"
Nienor mußte lachen. "Familie? Du zählst wohl jeden, der dir beim Wirt den nächsten Bierkrug ausgibt, zu deiner Familie? Oder meinst du damit die Mäuse und Käfer in deiner Hütte?"
"Genau! Ich meine, nein. Ach, was solls." Diaz fügte sich in sein Schicksal und stieg ebenfalls ins Boot.
"Haben wir überhaupt genug Proviant?" Skeptisch untersuchte er den Inhalt einiger Beutel, die unter einer dicken Plane vor dem salzigen Seewasser geschützt lagen.
"Ich hoffe einfach mal, daß Erulfs Weib nur dieses eine Mal ihre Knausrigkeit vergessen konnte."
Der Schwarze horchte auf. Gespielt theatralisch antwortete er: "Was? Sei froh, daß du bei uns überhaupt noch was bekommst. Diese undankbare Jugend heutzutage. Innos sei's geklagt."
Und mit einer entschiedenen Geste deckte er die Beutel mit der Verpflegung wieder zu und meinte knapp. "Es ist genug da!"

Nienor wunderte sich jedesmal wieder, wenn sie den beiden zuhörte. Der eine nörgelte ständig am anderen rum. Trotzdem vertrugen sie sich prächtig.
"Und Hazkor", rief sie dem dritten, oben am Kai stehengebliebenen Helfer zu, "Während meiner Abwesenheit hat Grimbald das Kommando. Sobald Harust die ersten Schwerter fertig hat, wird er mit euch anfangen, zu trainieren."
Der Angesprochene nickte etwas lustlos. "Geht in Ordnung. Wir werden uns von ihm striezen lassen. Ich mache dann das Tau los. Gute Reise." Er führte seine Worte in die Tat aus und warf Erulf das Seil zu.
"Wenn ich aus Khorinis wiederkomme, haben wir Rüstungen geladen." Nienor wirkte optimistisch. "Und keine Angst vor den Orks. Ein so kleines Boot wie unseres ist viel zu schnell für ihre Galeeren. Außerdem segeln wir viel zu nahe am Ufer."
Langsam löste sich das Boot aus dem Windschatten der hohen Kaimauer und nahm Kurs auf die offene See. Hoffentlich reichte das Wissen, das Nienor bei den Amazonen erlernt hatte aus, um das Boot richtig zu steuern.
29.01.2003, 17:26 #488
Nienor
Beiträge: 631
Die Stadt Khorinis # 3 -
"He du da. Ja du, du siehst aus, als hättest du Verwendung für ein paar klingende Münzen."
Der Angesprochene, ein junger Bursche, drehte sich um. Diaz winkte von unten aus dem Boot hoch. Die Kaimauer hier war um einiges höher, als in Drakia. Neben ihm saß der Schwarze Erulf und hinter den beiden stand Nienor am Ruder. Sie waren eben angekommen. Die Reise von Drakia hierher war ohne Zwischenfälle abgelaufen, wenn man mal von einer Sandbank absah, die dann doch flacher war, als zuerst von Nienor angenommen. Aber zum Glück war die Flut bald gekommen und hatte das Boot wieder ins freie Fahrtwasser gehoben. Und der Proviant hatte entgegen allen Befürchtungen von Diaz auch ausgereicht. Und er war nicht wieder aus dem Gesicht gekommen. Jetzt waren sie also in Khorinis.
"Was muß ich denn dafür tun?", kam die Antwort des Burschen.
"Naja, zuerst kannst du uns mal sagen, wo wir hier ein Lagerhaus für unsere Waren finden. Und dann könntest du uns auch beim Ausladen helfen. Na, wie wärs? Das ist doch hoffentlich nicht zu schwere Arbeit für einen jungen Burschen wie dich?", lockte Diaz den Jungspund.
"Was soll das denn heißen? Hältst du mich etwa für einen Schwächling? Pah, dir werd ichs zeigen!" Na so weit kam es noch, daß ihn einer für klein und schwächlich hielt.
Der blonde Diaz beeilte sich, diesen Eindruck auf energischste Weise abzustreiten. "Nein nein..., keineswegs..., es ist nur..." Der ausgefuchste Blondschopf druckste etwas herum. "Also, das hier neben mir ist Erulf. Der meinte, du würdest es nicht schaffen, diese Kisten hier innerhalb einer Stunde aus dem Schiff zu laden. Darum wollte er es unbedingt selber machen. Aber ich hab dagegen gehalten." Diaz blinzelte verräterisch, doch der junge Kerl merkte scheinbar nichts. "'Erulf', hab ich gesagt, 'Erulf, der schafft das. Ich vertrau ihm. Sieh dir seine kräftigen Arme an. Er wirds bestimmt schaffen. Darauf wett' ich fünfzig Münzen.' Naja, und Erulf war einverstanden. Also enttäusch mich nicht, Junge." Den letzten Satz sagte tatsächlich jemand, der kaum älter war, als der junge Bursche. Nienor konnte sich ein winziges Lächeln nicht verkneifen.
"Na also hört mal, ich werd doch wohl diese paar Kisten aus eurem kleinen Boot ausladen können. Das ist ein doch Klacks für mich!"
"Oh, gut, das freut mich zu hören. Ich teile meinen Gewinn dann mit dir. Jeder von uns bekommt fünfundzwanzig Goldmünzen. In Ordnung?"
"Jaja, schwafele nicht so lange, laß mich lieber anfangen. Am besten, ihr schippert mit eurem Kahn da drüben zu dem Holzsteg hin. Die Kaimauer hier ist zu hoch, die ist doch für große Schiffe gedacht, nicht für solche Boote wie eures." Er zeigte auf einen nicht weit entfernten Steg, der ins Wasser ragte und über eine Treppe mit dem Kai verbunden war. Der hatte tatsächlich genau die richtige Höhe, um bequem ein- und auszusteigen. Mit ein paar Paddelbewegungen der Notriemen manövrierten Diaz und der Schwarze Erulf das Boot zum angegebenen Platz. Da der Hafen eher leer zu nennen war, jedenfalls lag kein größeres Schiff an der Kaimauer, ging das recht schnell. Der Bursche wartete schon dort und fing die Taue auf, mit denen er den Kahn festzurrte.
"Und jetzt laß mich anfangen. Was ist eigentlich in den Kisten?"
"Oh, nur leichte Sachen. Federn." Diaz grinste.
"Federn? Willst du mich hops nehmen?"
"Öhm, naja und dann noch Pergament. Achja, und dann hätten wir hier noch diesen unbedeutenden Posten von elf Kisten gefüllt mit dem besten Erz", gab er mit der schönsten Unschuldsmiene von sich.
"Erz? Ihr wollt also, daß ich euch eure gottverdammten Ezkisten in ein Lagerhaus buckle? Für fünfundzwanzig Goldmünzen? Nö! Ich verlange dreißig und keine weniger!"
"Dreißig? Na gut, wenns denn sein muß. Ich helfe dir ja auch."

Gemeinsam schleppten sie die Kisten mit dem Erz über das Hafengelände in ein Lagerhaus. Nach einer Weile stapelten sich dort in einer Ecke fein säuberlich dreizehn Kisten. Elf mit Erz und zwei mit Tinte, Pergament und Federn.
"Und das ist auch sicher hier?" Nienor, die die Verladung sorgsam überwacht hatte, zweifelte noch an dem Lagerungsort.
"Tja, ich schätze mal, solange wir dem Typen dort genug bezahlen", Erulf deutete auf einen Wächter, "dürfte das klar gehen."
Nienor zahlte die Gebühr und dann beschlossen die drei, erstmal, sich etwas in der Stadt umzuschauen. Bisher war keiner der drei jemals in Khorinis gewesen. Was würde sie hier erwarten?
31.01.2003, 20:30 #489
Nienor
Beiträge: 631
> Willkommensthread für neue ZuXler < -
  1. Im RPG anmelden.
  2. Dort zugelassen werden.
  3. Dort 14 Tage posten.
  4. Die Threads "Das Kastell des ZuX #4" bis einschließlich "Das Kastell des ZuX #7" durchlesen (alle im RPG-Forum weit hinten zu finden)
  5. Zu meditate oder GluteausMaximus oder PrpheT oder Harald oder Don-Esteban Kontakt aufnehmen und einige Fragen zu deren Inhalt richtig beantworten.

Dann bist du dabei.
31.01.2003, 20:56 #490
Nienor
Beiträge: 631
Wie bringt man Don und Medi zur Weißglut? -
*pöh*
Dann wird'r nach dem dritten Wechsel ganz einfach aus'm RPG geschmissen. (Naja, jedenfalls, bis ich mich wieder beruhigt habe )
:D
31.01.2003, 21:08 #491
Nienor
Beiträge: 631
BG2: Gedankenschinder -
Tolle Aussage.
Naja, bei BG muß man sich halt auf seine Charaktere einlassen und in Kämpfen seine Party taktisch klug einsetzen.

Das is halt nix für jeden...
31.01.2003, 21:22 #492
Nienor
Beiträge: 631
Ich bin ein Ossi und du? -
quote:
Zitat von Champ
Hmm.
Auf´n ersten Blick würd ich sagen, sowas kommt eigentlich ins Mudforum.
Oder ? Don ?


Ja, damit du den Thread hier los bist. Und ihn nie mehr siehst. Muds Plauderecke ist ja für dich eine Tabu-Zone.
Es gibt übrigens kein Mudforum mehr.
Und zwar schon seit über einem halben Jahr.
Aber naja, wenn man da nie hinschaut, kann man das natürlich nicht wissen.
Es heißt nämlich Mud's Plauderecke.


Ok, zum Thema: Da Leipzig klar in Fünfneuland liegt, verstärke ich die Ossifraktion.
Nebst Schmok und Gorr aus dem Magdeburger Platten-Ghetto Olvenstedt *gg*,
Cifer aus der Benzinpreisloch-Zone Zeitz,
Stahlfräse [=Yale?] (<--diese dämliche Umnennerei, ich kann mir nie merken, wer mal wie hieß und wer jetzt wer ist) irgendwo in Thüringen,
medi selber,
Champ, den sich-vor-der-Plauderecke-Ekler (*ggg*),
Burath, vormals Hoyerswerda, jetzt irgendwo anders, aber schon wieder beim Umzug,
Shadow aus Ehrenfriedersdorf
Saleph kommt doch auch aus Berlin, oder?
Krieger-BP aus Dresden,
Waldläufer is glaub ich auch von da.
Wen vergessen?
31.01.2003, 21:48 #493
Nienor
Beiträge: 631
Ich bin ein Ossi und du? -
Nur mal so zur Info, den Solizuschlag zahlen alle Ossis genauso. Also tut mal bitte nicht so, als würdet ihr hier sauer vom Munde abgesparte Almosen an den Osten verteilen. ;)

*Nur mal zur Vorbeugung gesagt haben wollt*
02.02.2003, 02:24 #494
Nienor
Beiträge: 631
Die Stadt Khorinis # 3 -
Diaz, der Schwarze Erulf und Nienor trafen sich in einer Schankstube im Handwerkerviertel von Khorinis. So hatten sie es vereinbart, nachdem sie sich am Morgen getrennt hatten, um jeder für sich die Stadt zu durchstreifen. Gemurmel und Gelächter der anderen Gäste bildeten die Geräuschkulisse. Mittendrin ein dürrer kleiner Mann, der auf seiner Fiedel eine Melodie nach der anderen runterratterte und den es gar nicht zu stören schien, daß ihm kaum einer zuhörte. Wahrscheinlich hatte der Wirt, Coragon hieß er wohl (jedenfalls riefen ihn einige der gäste so), ihm seinen Lohn schon fest versprochen.
"Und, was habt ihr erlebt?" Nienor war begierig, zu hören, was den beiden widerfahren war.
"Ach, ich war im Hafenviertel in so nem gewissen Haus, wo man sich mit... ähm... angeblich hübschen jungen Mädchen... ähm... unterhalten kann", druckste Diaz rum.
Nienor hob die Augenbrauen.
"Wo bitte schön warst du?"
"Er war im örtlichen Puff", schaltete Erulf sich ein. "Das war ja klar. Drakia is für sowas zu klein. Und, sag schon, wieviel von unserem Gold hast du dort auf den Kopf gehauen?"
Diaz tat beleidigt. "Na hör mal. Gar nichts. Die Mädchen waren nicht halb so hübsch, wie bei uns in Drakia. Und dann haben sie so nach Rauch gestunken. Ich glaube, die sind diesem Sumpfkraut verfallen, von dem mir mal jemand erzählt hat. Der meinte damals, es würde einem dem Schlaf näherbringen oder so ähnlich. Aber ich glaube, der hatte nur Schlafstörungen. Ich kann jedenfalls auch ohne Kraut gut schlafen."
Erulf und Nienor sahen sich an und lachten. Diaz schaffte es doch immer wieder, andere aufzuheitern mit seinen seltsamen Geschichten.
"Ich hab mich ein bisschen umgehört", fing nun Erulf an, zu erzählen. "Alle haben Angst vor den Orks. Die allgemeine Meinung ist, daß die Orks sicher bald angreifen werden. Alle glauben, daß wegen einem Angriff der Orks die Paladine hier sind. Deshalb ist diec allgemeine Stimmung eher gedrückt."
Der Schwarze rückte näher heran. "Ich habe versucht, herauszufinden, weshalb die Paladine hier sind", flüsterte er nun. "Alles, was ich rausbekommen konnte war, daß die vor allem da sind, um im Minental Erz zu suchen. Also gar nicht mal unbedingt wegen der Orkgefahr hier."
Nienor nickte. Diaz rief nach dem Wirt und bestellte eine Runde Bier. Erulf meinte nur: "Alter Saufkopp. Pass bloß auf, es geht schneller als du denkst, und du hast einen Bierbauch."
"Ach, so wie du?" Während Diaz und Nienor laut auflachten, grummelte Erulf etwas. Doch spätestens, als der Wirt kam, um das Bier zu bringen, war das vergessen und jeder stürzte sich durstig auf seinen Krug.
"Ich habe herausgefunden, daß in der Kaserne der Miliz ein Schmied arbeitet, der sich vorzüglich auf Rüstungen versteht. Zuerst wollte ich in die Oberstadt, da ich dort die besten Handwerker vermutet habe, doch die Wachen haben mich nicht hineingelassen. Anscheinend lassen die da nicht jeden rein." Nienor nahm einen Zug und der dünne Schaum auf dem Bier hinterließ einen weißen Bart auf der Oberlippe, den sie sich schnell mit dem Handrücken fortwischte.
"Naja, egal. In die Kaserne werde ich morgen gehen und dort den Rüstungsschmied aufsuchen. Yerodin soll er heißen."
Die drei tranken ihr Bier noch aus, bezahlten und verließen dann die Taverne. Die Geräusche, die aus der Trinkstube kamen, wurden leiser, zum Schluß verstummte auch das Gefiedel des Barden. Die drei gingen dann in die Herberge hinüber, wo sie verwundert hörten, daß die Übernachtung kostenlos sei. Das war ja mal ne gute Nachricht.
02.02.2003, 19:04 #495
Nienor
Beiträge: 631
Die Stadt Khorinis # 3 -
Wie gestern ausgemacht, machte sich Nienor heute auf, um den Rüstungsschmied in der Kaserne aufzusuchen. Frohen Mutes erstieg sie die Stufen, die sie von der Stadt in die Kaserne brachten und stand dann vor einem Durchgang, der in einen Innenhof führte. Dort trainierten einige Milizionäre. Nienor fragte einen der Männer nach dem Schmied, der wies nur stumm in Richtung einer Tür, aus der hämmern klang.
"Ah, danke für die Auskunft." Nienor trat ein. Heiße Luft nahm ihr fast den Atem. An einem Amboss hämmerte ein Schmied auf einem glühenden Stück Eisen herum. Ein großes Feuer aus glühender Holzkohle wurde mit einem Blasebalg am Leben erhalten und tauchte die Schmiede in rötlichs Licht.
"Wo finde ich hier Yerodin, den Rüstungsschmied?", fragte sie in den Raum, hinein.
09.02.2003, 00:01 #496
Nienor
Beiträge: 631
Die Stadt Khorinis # 4 -
Nienor hatte erfreut gehört, daß Yerodin, der Schmied der Miliz bereit war, den Auftrag anzunehmen. Schnell versicherte sie ihm, daß sie das Erz bald heranschaffen lassen würde. Es läge schon in einem Warenhaus im Hafen, wo es neben den Kisten anderer Handelsreisender gut bewacht aufbewahrt würde.
"Ich kümmere mich um den Transport hierher. Ich hoffe, Ihr habt genug Platz für diese Menge an Erz."
Dann verabschiedete sie sich fürs Erste, um nach dem Erz zu sehen. Schnell war sie um die Ecke gebogen und verließ den Trainingshof der Kaserne. Wieder in der Stadt kam sie am Stand eines seltsam gewandeten Bürgers vorbei, der laut seine Waren anpries.
"Tapfere Kriegerin, wollt Ihr euch nicht ein wenig setzen, an einer meiner Wasserpfeifen ziehen und von den Düften aus meiner Heimat betäubt in Gedanken in fernen Reichen schweben?"
"Was, ich soll mich betäuben lassen? Nein danke." Lachend ging sie davon und ließ den Händler grübelnd zurück. Er würde seine Wortwahl wohl überdenken müssen.
Im Hafenviertel angekommen suchte sie sich ein paar junge Burschen, die für einige Münzen bereit waren, die Kisten zu tragen. Der Wächter ernerte sich glücklicherweise noch an sie, so daß es keine Probleme beim Einlösen der eingelagerten Waren gab. Bald verließ eine kleine Karawane das Lagerhaus und schitzende, kistenschleppende Männer folgten der Gildenlosen, die den Weg zur Kaserne mittlerweile mit geschlossenen Augen finden konnte.
Bald darauf stand sie wieder vor dem Schmied und auf dessen Anweisung hin wurden die Kisten mit dem Erz in der Schmiede untergebracht.

"Wie lange wird es dauern, bis ich die Rüstungen abholen kann?"
Yerodin bewegte abschätzend den Kopf hin und her und murmelte dann etwas von Gehilfen, Anzahl, viel zu tun. am Ende meinte er, daß sie in vier, fünf Tagen mal wieder vorbeischauen sollte. Nienor wars recht und so verließ sie die Taverne, um sich nach Diaz und Erulf umzuschauen.
01.03.2003, 22:52 #497
Nienor
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Die Stadt Khorinis # 5 -
Lärm hatte Nienor aufgeschreckt. Er kam aus dem Hafen, so schien es. Schon vor Tagen wurde in der Herberge etwas von einem unheimlichen Schiff gemunkelt, doch sie hatte es sich bis jetzt nicht angeschaut. Doch nun, es war mittlerweile mitten in der Nacht, stand sie auf und warf sich die Rüsung über. Mit flinken Fingern zog sie die Schnallen fest und schlüpfte dann in ihre Stiefel. Schnell noch das Schwertgehänge genommen und los. Den Bogen ließ sie zurück, der behinderte in den engen Gassen der Stadt nur. Mit ein paar großen Schritten war sie die Treppe hinunter geeilt und strebte der Tür zu. Draußen schlug ihr kalte Nachtluft ins Gesicht. Schnell orientierte sich Nienor und rannte dann los, Der Griff des Schwertes klapperte im Takt an ihren Harnisch. Klack, klack, klack, in schneller Folge.
Nur noch ein paar Gassen, einmal um die Ecke biegen und sie würde da sein, der Lärm wurde schon lauter. Es war Kampfeslärm. Wurde die Stadt von den Orks angegriffen? Nun sah sie es. Es war tatsächlich das Schiff, von dem ihr andere erzählt hatten. Ohne lange zu zögern, zog sie ihr Schwert und stürzte sich auch in den Kampf, wollte es zumindest. Hier wurde Hilfe gebraucht. Doch dann hielt sie doch inne. Vor der Gruppe aus Bürgern und einigen seltsamen Gestalten stand ein Skelett, so hoch wie ein Haus. Das konnte kein normaler Gegner sein.
Und dann, nur einen Moment später, sah sie ihn.
"Nek? Nek! Bist du es?" Laut schrie sie die Worte hinüber, damit er sie in all dem Lärm hören konnte. Sie wußte es, er war es, er mußte es sein, wie er dort stand und heldenhaft gegen den Gegner kämpfte. Das war Nek.
01.03.2003, 23:42 #498
Nienor
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Die Stadt Khorinis # 5 -
Nienor stieß einen Ruf des Erschreckens aus. Nek war unter dem Skelett verschwunden. Nach der Explosion des Floralballes war das Skelett auseinandergebrochen und der Druide hatte einen Teil der Trümmer abbekommen und war von ihnen begraben worden. Jede Vorsicht vergessend, stürmte sie nun vorwärts, auf das Schiff, hin zu Nek. Durch die Reihen der Kämpfer stürzte sie hindurch, um so schnell wie möglich zu dem Druiden zu gelangen. Schnell war die Leiter zum Schiff erklommen und bald stand Nienor auf dem Deck, wo sich ein Trümmerfeld ausbreitete. Irgendwo darunter befand sich der Druide. Nienor begann, zu wühlen und schmiß die Knochenstücke achtlos weg. Da, das Gesicht Neks kam zum Vorschein, stöhnend regte er sich, als ihn Nienor freigrub und die ihn bedeckenden Knochen beiseitschob. Er war verwundet. Das Schwert des Skelettes hatte ihn getroffen, noch im Augenblick des Zerberstens hatte es in erwischt. Blutend aus irgendeiner Wunde lag er unter den Resten des Gegners. Schnell waren die restlichen Knochenteile von Nek entfernt und Nienor hievte in hoch. Sie stützte ihn unter der Schulter und verließ gemeinsam mit ihm das Schiff.
01.03.2003, 23:49 #499
Nienor
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Eure Gilde ist coooooooooool -
quote:
Zitat von Sly
Dann lasst ihn doch mal und hört auf ihn runterzumachen.

Jo, das würd ich aber auch mal vorschlagen. :)
02.03.2003, 01:10 #500
Nienor
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Die Stadt Khorinis # 6 -
"Sei ruhig, du bist verletzt." Sie drückte ihn sanft wieder zurück auf den flachen Tisch.
"Ich bin hier, um eine Großbestellung an Rüstungen abzuholen. Für Drakia."
Mit wenigen, schnellen Blicken hatte sie erkannt, daß seine Verletzung nicht sonderlich schwer war, auch wenn er wohl recht viel Blut verloren hatte. Schnell riß sie einige Stoffetzen in Streifen und umwickelte damit die Wunden, schnürte an den Gliedmaßen den Blutfluß ab. Bald blutete der Druide fast gar nicht mehr.
"Sag mal, du bist doch Druide. Hast du da nicht irgendwelche tollen Heilunsfähigkeiten? Du kennst doch die Natur."
Sie half ihm hoch. "Jetzt gehen wir zur Herberge zurück. Da kannst du dich ausruhen."
Während sie durch die Gassen gingen, erzählte ihm Nienor, was denn in der letzten Zeit alles passiert war, wo sie jetzt wohnte, was sie hier in Khorinis genau tat. Nek schwieg und hörte ihr zu. Vielleicht dachte er auch an seine Verletzungen. Sicher schmerzten sie.
Nur noch wenige Schritte, dann standen sie wieder an der Herberge und traten ein. Schnell war ein Zimmer für Nek bereitgestellt und Nienor versprach ihm, morgen wieder nach ihm zu sehen.
"Und die Rüstungen muß ich ja auch noch abholen."
Dann verabschiedete sie sich.[/i] "Übrigens, dein Eingreifen war sehr mutig." Ein kurzes Lächeln, dann schloß sie die Tür und war verschwunden.
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