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14.05.2002, 17:44 #301
Nienor
Beiträge: 631
Das Amazonenlager #4 -
Heute sollte der große Tag sein. Nienor hatte wochenlang fleißig geübt, täglich die von Menaru gezeigten Schlagkombinationen durchgenommen und sich so immer mehr verbessert. Jetzt war sie der Meinung, daß ihr Menaru nichts mehr beibringen konnte. Heute würde sie sich prüfen lassen. Endlich sollte es so weit sein. Nienors Schwert blitzte in der Sonne, als sie es virtuos in die Luft warf und mit der anderen Hand am Griff wieder auffing. Mit Leichtigkeit führte sie das Schwert jetzt, ja es war ihr selbst zu klein geworden.

Früher oder später würde sich Nienor ein richtig gutes, schwereres Schwert zulegen müssen. Erz hatte sie ja seit Ironia genug, um das Beste vom Besten bei irgendeinem Schmied zu bestellen. Sie würde die Schmiede testen, um den besten zu finden. Doch zuerst lag die Prüfung im Einhandwaffenkampf vor ihr. Sie kämpfte mit ihrem Schwert. Menaru zu finden war nicht schwer, denn das amazonenlager war recht übersichtlich. Mit etwas Mühe machte Nienor der Einhandlehrmeisterin klar, was sie von ihr wollte.
14.05.2002, 20:11 #302
Nienor
Beiträge: 631
Das Amazonenlager #4 -
Der erste Angriff von Menaru ließ nicht lange auf sich warten. Ungestüm drang sie auf Nienor ein, die sich zuerst nur mit Mühe und dann mit immer mehr Voraussicht der Schläge ihrer Lehrerin erwehrte. Bald war sie sogar so weit, ihrerseits hier und da nicht nur zu parieren, sondern auch noch eine kleine Attacke anzubringen. Doch diese wurden immer wieder von Menaru geblockt, so daß Nienor nicht wirklich zu einem Treffer kam. So ging das eine Weile, bis Menaru plötzlich ihren Kampfstil verschärfte.

Wieder prasselten die Schläge der Meisterin auf Nienor herab, daß ihr fast Hören und Sehen verging. Oben unten, Hieb, Stich, von links und von rechts kamen die Hiebe, derer sich Nienor erwehrte. Jetzt war sie eindeutig in der Defensive. Sie mußte sich aus dieser Position befreien. Langsam wich sie zurück, bis sie auf den Stufen zur Unterkunft der Amazonenkriegerinnen stand. hier bekam sie ihren ersten Vorteil. Jetzt stand sie höher, als Menaru, die etwa gleich groß war und konnte von oben schlagen, während sich Menaru von unten verteidigen mußte.

Nun ging Nienor so hinter dem Türrahmen in Deckung, daß sie als Linkshänderin Menaru gut treffen konnte, während sie ihren eigenen Körper vor ihrer Gegnerin schützen konnte. Nienor gewann die Oberhand. Immer heftiger deckten ihre Schläge ihre Trainingspartnerin ein, die sich bald nur noch damit beschäftigte, sich zu verteidigen und so zu keinem Angriff kam. Doch Nienor wähnte sich zu sicher. Menaru hatte noch ein par Tricks drauf, die sie auch sogleich anwandte, um ihrer Schülerin ihre Grenzen zu zeigen.

Schnell wich sie aus, ging, ja tänzelte, zwei schritte zurück und ließ die ganz im Kampf aufgegangene Nienor ihre deckung aufgeben. denn diese kam ihr, ohne an ihren Vorteil zu denken, einfach nach, so sehr war sie in den Kampf vertieft. Jetzt war wieder alles ausgeglichen. Nein, schlimmer noch, Nienor war wieder im Nachteil, da Menaru um sie herum lief und dabei ihr Schwert auf Nienor sausen ließ, daß fast nur noch Lichtreflexe zu sehen waren. Jetzt hieß es für Nienor, Ausdauer und Geduld zu zeigen.

Langsam verstand Nienor, wie ihre Lehrmeisterin sie prüfen wollte. Sie setzte Nienor allen Dingen aus, denen man bei einem Kampf auf Leben und Tod auch ausgesetzt war. Nicht nur dem eigenen Können, das schien gut zu sein, sonst hätte Menaru entweder dem Abschlußkampf nicht zugestimmt oder sie hätte Nienor jetzt schon getroffen, doch diese war bis jetzt noch unverletzt. Nienor wurde auch darauf geprüft, ob ihre Konzentration den Ansprüchen an eine Meisterin genügen würde, ob sie ihre Ungeduld im Kampf beherrschen könnte, ob sie auf den Stil des Gegners eingehen könnte und Schwächen in seinem Kampfverhalten ausmachen könnte.

Bisher hatte sie noch keine Schwäche in Menarus Abwehr ausmachen können. Präzise setzte die ihre Schläge und fand gleichzeitig noch genügend Zeit, um Nienors Angriffe abzuwehren. Dies war jetzt eine reine Ausdauerprüfung. Es schien Nienor, als ob sie ewig hier kämpfen würde. Wie lange hob und senkte sie ihren Schwertarm hier schon, wie eine dieser neumodischen Turmuhren, die in den größeren Städten des Königreiches jetzt in Mode gekommen waren? Schlag um Schlag, Blocken um Blocken.

Doch da, was war das? Menaru hieb daneben. Ebenso geistesgegenwärtig wie gnadenlos nutzte Nienor diesen Vorteil für sich aus und brachte einen Hieb am Unterarm der Amazone an, der allerdings durch die Übungsrüstung gepanzert war und dadurch keinen Schaden nahm außer einem blauen Fleck. Durch diesen eigenen Fehler schien Menaru so überrascht zu sein, daß Nienor die Zeit hatte, mit einem Schwertstreich über ihren Brustpanzer zu fahren. Menaru gab das Zeichen zum Ende.

Stundenlang mußten sie gekämpft haben. Die Schatten waren viel länger geworden und fielen quer über den ganzen Hof. Nienor hatte gar nicht gemerkt, wieviel Zeit wirklich vergangen war. Eigentlich war sie total erschöpft. Menaru hingegen sah noch recht fit aus. Mit schwerem Atem hörte Nienor zu, was Menaru zu sagen hatte. War der Kampf gut genug gewesen? Erst jetzt bemerkte sie, daß sich ein Kreis aus Amazonen um die beiden gebildet hatte, die alle schweigend dem Kampf gefolgt waren.
17.05.2002, 18:29 #303
Nienor
Beiträge: 631
Das Amazonenlager #4 -
Nienor wußte, was diese Geste zu bedeuten hate. Sofort vergaß sie ihre Erschöpfung und Freude machte sich in ihr breit, ließ ihr Gesicht erstrahlen. Beinahe wäre sie wie ein Kind umhergehüpft, konnte sich aber noch beherrschen. Stolz blitzten ihre Augen auf, doch dies war schnell vorüber, als sie Menaru ansah. Jetzt war also ihre Ausbildung vorüber. Doch eins wußte sie: Sie würde immer weiter üben, um zu höchster Perfektion im Umgang mit dem Schwert zu gelangen. Die vollkommene Harmonie mit der Waffe war ihr Ziel. Sie dachte kurz an Nek, ihren ersten Lehrer, der ihr mit seiner besonderen Art des Schwertkampfes gezeigt hatte, was alles möglich ist.

Ihm wollte sie nacheifern und dabei ihren eigenen Kampfstil finden. Elegant und geschmeidig kämpfen und trotzdem präzise treffen. Mit sanften harmonischen Bewegungen, dem Gegner ausweichen und gleichzeitig ihn angreifen. Nienors nächste Ziele waren die Verbesserung ihrer Körperbeherrschung und zuerst ein neues Schwert. Jetzt, als Schwertmeisterin war das beste gerade gut genug. Erz genug hatte sie ja seit dem Abenteuer in Ironia. Am nächsten Morgen machte sie sich auf in den Sumpf, um den dortigen Schmied zu prüfen.
17.05.2002, 18:49 #304
Nienor
Beiträge: 631
Die Sumpfbruderschaft # 10 -
Eine Amazone kam ins Lager, den Bogen auf dem Rücken, das Schwert an der Seite. Sie schaute sich unsicher um, und ging dann zu einem der Novizen, die nahe des Eingangs standen. "Sagt mir, wißt ihr, wo ich den Waffenschmied des Sumpflagers finde?" Der Novize schaute Nienor aus glasigen Augen an und wies unsicher in Richtung der Lagermitte. "Irgendwo da. Oder eher dort?" Er wechselte abrupt die Richtung seines Armes, so daß Nienor nur dank ihrer Reflexe ausweichen konnte, indem sie sich schnell duckte.

Der Sumpfler schien keine große Hilfe zu sein. Mit knappem Dank entfernte sie sich. Der Novize übte währenddessen die Verbesserung seiner Rauchringe. Vielleicht brachte ihn ja das dem Schläfer näher. Nienor schritt weiter über die Holzstege. An einer Stelle sah sie ein niedergerissenes Gebäude. Die Hütte war wohl morsch gewesen und mußte einer neuen weichen. Aber konnte man die alte nicht ordentlich vorher abtragen? Komische Gewohnheiten herrschten hier im Sumpf.
17.05.2002, 19:32 #305
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft # 10 -
Nienor war erfreut, einen halbwegs ansprechbaren Sumpfler zu treffen. "Ich suche den Waffenschmied eures Lagers. Ich habe schon weiter vorn nach ihm gefragt, doch dort konnte man mir keine eindeutige Antwort geben." Sie zeigte auf den Sumpfler, mit dem sie eben noch geredet hatte. Der saß inzwischen auf dem Boden und genoß die letzten Züge seines Traumrufs. Nienor wandte sich wieder ihrem neuen Gesprächspartner zu. " Ja, ich habe eventuell einen Auftrag für ihn." Sie machte eine bedeutungsvolle Pause. "Allerdings nur, wenn er über genügend Wissen und Erfahrung verfügt. Ich möchte nämlich etwas ganz besonderes."

Dann bemerkte sie, daß ein anderer Bruder der Sumpfgemeinschaft sie ansprach. "Fässer wollt ihr? Mit Amazonengebräu? Habt ihr denn einen Vertrag mit den Amazonen? Und was sollen wir mit Edelsteinen? Hier in der Barriere zählt doch nur Erz." Nienor lachte hell. "Aber ich kann die Königin fragen, ob sie dem Handel zustimmt. Mehr kann ich euch nicht anbieten."
17.05.2002, 20:10 #306
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft # 10 -
Nienor freute sich, daß sie den Waffenschmied so schnell gefunden hatte: "Oh, das ist schön, daß ich euch so schnell treffe. Ich benötige ein Schwert. Keins mit irgendwelchen überflüssigen Verzierungen. Es ist schließlich zum Kämpfen und soll vor allem handlich sein. Darüber hinaus soll die Klinge aus damasziertem Stahl bestehen. Ihr wißt doch, was damasziert bedeutet?" Mit lauerndem Blick wartete sie auf die Antwort des Sumpflers, derweil im Hintergrund der Rest der Leute mit dem Bau der Hütte beschäftigt war. Erst jetzt fielen ihr Brandspuren auf den Stegen auf, so als ob jemand mit Riesenschritten und heißen Sohlen darauf entlang gegangen wäre.
17.05.2002, 20:30 #307
Nienor
Beiträge: 631
Die Sumpfbruderschaft # 10 -
"Gut, ich werde in zwei Tagen wieder vorbeischauen. Bis dahin werde ich woanders suchen, aber ich fürchte, ich werde keinen anderen fähigen Schmied finden." Nienor mußte wohl darauf hoffen, daß der sumpfschmied es in ein paar Tagen wußte. Immerhin war die Schmiede des Sumpfes für Qualität bekannt, er würde es schon hetrausfinden. Beruhigt verabschiedete sich Nienor von dem freundlichen Waffenschmied namens Aulando und verließ das Lager. Im Weggehen rief sie ihm noch hinterher: "Vergesst nicht, in zwei Tagen!" kurz darauf war sie verschwunden.
18.05.2002, 18:37 #308
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #20 -
Mit gemischten Gefühlen kam Nienor ins Neue Lager. Sie dachte an die Ereignisse der letzten Zeit. Zumindest rachestahl war sicher nicht gut auf sie zu sprechen. Als sie an den Reisfeldern vorbei und zu den Söldnern vor dem letzten Tor gekommen war, fragte sie die Wache nach dem Waffenschmied des Lagers. Jarvis, der Anführer der Lagerwache, wiegte den Kopf hin und her: "Crowner, unser Schmied scheint im Moment nicht im Lager zu sein. Wißt Ihr, er ist Magier, und die teleportieren sich dauernd irgendwo hin."

Er zündete sich einen Glimmstengel an dem kleinen Lagerfeuer an, daß die Wachen unterhielten. "Auf die kann doch keiner aufpassen", grummelte einer der anderen Männer. Nienor lächelte vielsagend und verabschiedete sich dann von der Wache. "Schade, ich hätte vielleicht einen lukrativen Auftrag für ihn gehabt." Bald war sie wieder aus dem Lager verschwunden und wieder in der Barriere unterwegs.
19.05.2002, 17:11 #309
Nienor
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Die Siedlung Drakia #2 -
Von der Ebene her kam eine Amazone, Nienor. Hier in Drakia sollte es einen Waffenschmied geben. Der Ort wirkte irgendwie verlassen. Auf den Straßen sah sie keine Menschenseele. Langsam ging sie durch den Ort. Ein Haus mit einem Schild, von dem die Farbe abblätterte, fiel ihr auf. Darauf stand etwas von Waffen. Das mußte die Schmiede sein. Froh, ihr Ziel erreicht zu haben, wollte sie schon eintreten. Doch da bemerkte sie einen schon leicht vergilbten Zettel mit der Bestellung einer Spitzhacke.

"Ohje, wenn selbst diese Bestellung noch nicht entgegengenommen wurde, kann ich ja lange warten." Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ den seltsamen Ort, in dem sich nichts regte. Nur Strohballen wurden vom Wind durch die Straßen getrieben, von dem selben Wind, der dem Schild an der Schmiede ein wehleidiges Quietschen entlockte.
20.05.2002, 20:04 #310
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Nienor kam den Abhang hinunter, der zum Sumpflager führte. Die Templer am Tor schauten zwar finster, aber das war ja ihr Job, also nicht ungewöhnlich. Im Lager bot sich wie immer das gleiche Bild. Alles lief ruhig vonstatten, es war diese typische Sumpfatmosphäre, die zwischen den Bäumen wandelnden Baals, die mit gefalteten Händen des Schläfers gedachten und die Amazone nicht wirklich beachteten, die in kleinen Grüppen zusammensitzenden Novizen, die leise über die Bedeutung ihres letzten Traums diskutierten. War es eine Vision vom Schläfer geschickt oder handelte es sich dabei nur um die unerfüllten Wünsche eines 18-Jährigen?

Dies alles interessierte Nienor heute nicht (und auch sonst nicht, denn ihre Kraft schöpfte sie aus dem Glauben an Donnra), denn sie war nur auf der Suche nach dem freundlichen Waffenschmied. Im Neuen Lager und auch in Drakia hatte sie niemanden gefunden, der ihr weiterhelfen konnte. Jetzt wollte sie sehen, ob der hiesige Schmied die Antwort auf ihre Frage wußte, die sie ihm vor kurzem gestellt hatte. Falls er es wußte, würde er den Auftrag für ein bemerkenswertes Schwert erhalten. Ein Schwert, daß die Blicke auf sich ziehen würde.

Nach kurzer Suche kam sie zu der Plattform des Schmieds, die direkt am Wasser lag. Hier fand sie auch Aulando, der gerade damit beschäftigt war, seine Schmiede aufzuräumen.
"Nun, wie läuft das Geschäft? Habt ihr die Antwort auf meine Frage gefunden?" Neugierig sah sie sich um, während sie auf Antwort wartete. Die Schmiede war wirklich groß, genug Platz für viel Werkzeug und Material. Im Hintergrund glühte das Schmiedefeuer.
20.05.2002, 20:55 #311
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Die Amazone lächelte den Sumpfschmied an."Hervorragend, genau diese Art von Stahl sollt Ihr bei einem Schwert verwenden, das ich gerne bei Euch kaufen möchte. Es soll ein großer Einhänder sein, doch die Klinge nicht zu breit, so daß er nicht so schwer wird und sich leicht führen läßt. Verzierungen sollen nicht zu viele dran sein, sie behindern beim Kämpfen nur, anstatt zu nützen. Ich brauche kein Schwert zur Zierde meines Zimmers, sondern zur Verteidigung und zum Töten." Aulando hörte gebannt seiner Kundin zu, wie sie mit Sachverstand ihre Bestellung abgab.

"Kommen wir zum Griff. Den Knauf lasse ich mir von unserer Kunstschmiedin verzieren, dafür macht Euch nicht zu viel Mühe, der Griff selber sollte fest mit schmalen Riemen aus gegerbtem Sumpfhaileder umwickelt sein. Die Parierstange nicht zu breit, doch robust. Auch hier lasse ich mir durch die Kunsschmiedin der Amazonen die Verzierungen anbringen." Nienor schien kurz zu überlegen. "Und wo Ihr schon einmal dabei seid, macht mir gleich noch ein Jagdmesser aus dem gleichen Material, den Griff ähnlich, wie beim Schwert." Nienor war fertig und wartete, was ihr der Schmied jetzt an Kosten vorrechnen würde.
20.05.2002, 21:36 #312
Nienor
Beiträge: 631
die Gildenlosen #1 -
Die Charakterliste ist schon die aktuellste. Ich muß nur mal ne neue machen. So lange ist Lugorgo noch nicht Einhandlehrer, als das er dort schon draufstehen würde.

Ähm.. falscher Account und so...
20.05.2002, 21:58 #313
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Nienor verabschiedete sich und machte sich auf den Weg ins Amazonenlager. Es wurde zwar schon dunkel, aber sie wollte heute noch ankommen. Ihren Auftrag wußte sie in guten Händen, so daß sie beruhigt aus dem Lager schritt. Die Templer am Eingang blickten finster wie immer, als wollten sie mit ihren Gesichtern der aufziehenden Finsternis der Nacht Konkurrenz machen. Bald lag der fackelbeschienene Eingang des Lagers hinter ihr und die Geräusche des Sumpfes, das Summen der Blutfliegen, das Quaken der Frösche und das Zirken der Grillen verstummte.
24.05.2002, 23:56 #314
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Nienor hatte ungeduldig die Woche über auf ihr Schwert gewartet. Aber der Schmied hatte ihr ja gesagt, es wäre sehr, sehr aufwändig, damaszierten Stahl herzustellen. Umso gespannter kam sie nun ins Lager der Sumpfbrüder gelaufen, grüßte die Wachen mit einem kurzen Nicken, die wortlos zurücknickten und sich dann darauf konzentrierten, einfach nur möglichst grimmig auszusehen. Jetzt kannte sie ja den Weg zum Schmied und mußte nicht erst in anderen Welten Weilende um Rat fragen. Die murmelten sowieso meist nur seltsame Sachen vom Fliegen und wohlschmeckenden Farben, was ihr nicht sonderlich weiterhielf.
25.05.2002, 00:25 #315
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Eben schlängelte sich Nienor noch um einige diskutierende Novizen und Baals, doch schon kurz darauf stand sie an der Sumpfschmiede, wo Aulando grad beschäftigt war. Sie trat an ihn heran und grüßte. "Einen schönen Abend wünsche ich. Ich wollte mal nach meienr Bestellung schaeun, die ja heute fertig werden sollte. Habt ihr es hinbekommen?" fragte sie Aulando neugierig.
25.05.2002, 01:33 #316
Nienor
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Die Sumpfbruderschaft #11 -
Doch Nienor bemerkte es kaum. Sie war mit ihren Blicken bei dem wunderschönen Schwert. Im Fackelschein tanzten die bunten Linien, die durch das damaszieren entstanden waren, förmlich auf der Klinge. Das Schwert war wunderschön. Durch das rötliche Licht der Fackeln funkelte auch die Klinge rot und die Linien auf ihr verliehen ihr das Aussehen von flackernden Flammen oder der züngelnden Zunge einer Schlange. So kam das Schwert zu seinem Namen: Schlangenzunge. Ob mit ihm große Taten vollbracht werden würden, sollte sich noch zeigen. Denn noch war es neu und unbenutzt.

Während Aulando weiter arbeitete, probierte Nienor das Schwert aus. Es lag wunderbar in der Hand. Die Gewichtsverteilung war hervorragend. Dieses Schwert war locker mehrere tausend Erz wert. Wenn es noch mit Schmuck versehen werden würde, würde es perfekt sein.
"Wieviel willst du für das Schwert? Wie du sagtest, hat es dich ungewöhnlich viel Arbeit gekostet. Und dazu nur das teuerste Material."

Nienor rechnete schon mit 5000 Erz aufwärts. Dann wäre sie wieder arm, wie vor dem Abenteuer in Ironia, doch der bescheidene Aulando meinte, er würde es ihr für günstige 3000 Erz verkaufen. Das war wirklich sehr günstig, wenn man bedachte, was so die Schwerter mancher Erzbarone gekostet hatten. Bei denen kamen leicht fünfstellige Summen zusammen. "Und für den Dolch, den Ihr da gerade noch fertig macht?"

Aulando verlangte 1000 Erz dafür, weil er aus etwa einem Drittel soviel Material gemacht war und auch nur ein Drittel der Zeit gekostet hatte. Nienor war der Meinung, daß die 4000 Erz für diese Qualität sehr gut ausgegeben waren. "Spendet es dem Tempel, wenn Ihr wollt. Ich finde Euren Preis mehr als angemessen. Draußen außerhalb der Barriere wären solche Waffen um ein Vielfaches teurer fürchte ich." Nienor war glücklich (und arm an Erz). Aber für ihre neuen Waffen gab sie es gerne. Der Sumpfschmied schien wirklich ein Könner zu sein. Und angesichts der vielen Arbeit mit dem Schwert war es nichtmal sehr teuer.
08.07.2002, 03:05 #317
Nienor
Beiträge: 631
Gesuche an den Rat - Antrag auf Aufnahme
Daß Nienor ein Zweitaccount von mir, also Don ist, sollte eigentlich jeder wissen, ich hab nie ein Geheimnis daraus gemacht.

Also ich bin aus dem Amazonenlager ausgetreten und bitte jetzt in der Gilde der Jünger des Lee um Aufnahme des Accounts als Zweitaccount.

Zum Charakter:
Bei den Amazonen war ich seit November 2001 und vom Rang her seit Januar Hohe Amazone, das ist Rang Nummer 4 und entspricht bei euch dem Söldner (sechs Skillpunkte).
Meine Skills sind Einhand 2 und Bogen 2+. Auf den Bogenlehrmeister verzichte ich gerne, das ist kein Problem.
Wenn mich die Jünger des Lee aufnehmen, dann meinetwegen auch als "Reisbäuerin auf Probe". Dann leg ich meine angelegten Skills erstmal auf Eis, bis ich wieder hoch genug bin. Ich geb zu, superviel hab ich nie gepostet, was man auch an der recht geringen Anzahl an Posts sieht, die Nienor seit November hat. (Ist immer ne Zeitfrage.) Aber wenn, dann hatten die Posts ne hoffentlich ordentliche Qualität.

Kommen wir zum pikanten Teil. Der Autrittsgrund. Und die umfangreichere Begründung. Kurz gesagt, ich hab keine Lust mehr auf das Amazonenlager und will einfach irgendwo in Ruhe posten, ohne in irgendwas für mich unschönes aufgrund der Lagerzugehörigkeit Nienors involviert zu sein.

Tja, also ich hoffe auf halbwegs positive Antwort.

Lee zum Gruße.
09.07.2002, 03:44 #318
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #20 -
Tief in der Nacht kam eine Gestalt in die Nähe des Tores zum Neuen Lager. Leise redete sie mit den Wachen.
"...ja das will ich."
"Wie kommst du dazu?"
"...hab gehört... freies Lager... Platz?"
"whisper, whisper..."
"...verlassen können..."
"In Ordnung, komm erstmal rein, wir brauchen jedes Schwert, jetzt wo die Roten wieder gefährlicher werden."


Nienor schlüpfte durch, das Tor wurde hinter ihr wieder verschlossen. Am Ufer des Sees ging es entlang bis zu den Terrassen mit den Reisfeldern, auf denen die Reisbauern tagsüber unter der Aufsicht des Reislordes und seines Handlangers Lefty schufteten. In der Glut der Mittagshitze war dies sicher ein hartes Los, doch jetzt war tiefste Nacht, nur die Grillen zirpten ihr immer gleiches Lied vor sich hin.

Oben am zweiten Tor, das nach einem kurzen Hohlweg kam, standen Jarvis und seine Jungs. Erneut wurde sie befragt, und mußte sich mißtrauischen Blicken aussetzen. Doch auch hier wurde Nienor ohne weiteres durchgelassen. Die Söldner waren wohl der Ansicht, wenn sie unten am ersten Tor meinten, daß Nienor in Ordnung sei, dann würde das schon seine Richtigkeit haben. So schritt der Neuankömmling weiter ins Lager hinein.

Am hoch über ihrem Kopf hängenden Käfig, der gerade leer war und über den Damm, der hinter sich einen klaren, kühlen See aufstaute. Vor ihr lag wie ein großes schwarzes Loch die Wohnhöhle. Irgendwo hier sollte sie unterkommen. Hier und da brannten Lagerfeuer. Gruppen von Banditen saßen noch zusammen und ließen sich vollaufen. anscheinend wurde gerade ein erfolgreicher Raubzug gefeiert. Viele hatten einen Stengel Sumpfkraut zwischen den Zähnen. Einige lallten nur noch vor sich hin.

Als Nienor vorbeikam, pfiffen und johlten ein paar der Banditen. Das hatte Nienor befürchtet. Hier würde sie sich mit rauhen Kerlen auseinandersetzen müssen. Sie tastete nach ihrem Schwert und fühlte sich gleich sicherer, als sie es erfühlte.

"Kann mir einer von euch sagen, wo ich noch eine freie Hütte finde?"
"Komm doch zu mir, meine Schöne" rief ihr einer entgegen "bei mir ist zwar nicht frei aber dafür isses doch zu zweit viel gemütlicher."

Großes Gejohle und Gelächter.
"Ach, frag doch einen deiner Saufkumpane, ob er bei dir einzieht. Trink noch ein paar Bier und du wirst keinen Unterschied bemerken."
Wieder Gelächter. Die Meute war anscheinend friedlich und nur auf Unterhaltung aus.
"Also was ist? gibts hier irgendeine freie Hütte oder herrscht hier Platzmangel?"

Ein älterer, scheinbar etwas besonnenerer Bandit stand auf und zeigte nach oben. "Dort findest du eine leere Hütte. Der Besitzer ist neulich bei einem Überfall ums Leben gekommen. Nun deckt ihn der Rasen." Ob er meinte, daß der tote Bandit der Überfallene war oder der Räuber, ging aus seinen Worten nicht hervor. Nienor wars egal. Sie kannte den Toten nicht. Sie stapfte nach oben und nahm ihre neue Hütte in Beschlag.
09.07.2002, 04:22 #319
Nienor
Beiträge: 631
Reaktionen auf die Bekanntgebungen des Rates -
Tja, was soll ich schon groß hier posten?
Danke für die Aufnahme natürlich. :)
10.07.2002, 01:03 #320
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #20 -
Nienor hatte bis weit in den Tag hinein geschlafen. Tatsächlich hatte sie niemand in ihrer Hütte belästigt. Die Banditen waren wohl doch kein so wilder Haufen, wie immer erzählt wurde. Oder sie waren gestern einfach zu betrunken, um noch großartig Blödsinn anzustellen. Heute, bei Tageslicht sah sich Nienor die Wohnhöhle näher an. Sie setzte sich auf eine Bank vor ihre neue Hütte und ließ einfach den Blick schweifen.

Oben, weit oben war die Ebene der Wassermagier, die dort nach wer weiß was forschten. Man erzählte sich in der Barriere von einem Plan, den die Wassermagier beharrlich verfolgten. Sie wollten so viel von dem magischen Erz sammeln, bis sie in einer riesigen Explosion, die eine ungeheuer große magische Energie freisetzen sollte, die ganze Kuppel wegsprengen konnten. Unten in der Mitte der riesigen Wohnhöhle war ein tiefes Loch, abgedeckt von einem Gitter. Dort unten schimmerte blau der große Erzhaufen. Wann er groß genug sein würde, wußten nur die Magier.

Neben ihren Quartieren, die neben dem Zugang zum unterirdischen Erzhaufen auch eine kleine Bücherei und das Pentagramm enthielten, wie ihr erzählt worden war, lagen die Wohnhütten der Söldner. Schlau war das ausgedacht. Der Erzhaufen selber lag mitten in der Höhle und jeder Bewohner, der aus seiner Hütte trat, sah ihn sofort. Der Zugang zum Erz jedoch war gut bewacht. Zuerst mußte man an sämtlichen Söldnern vorbei, danach noch die Wassermagier überwinden, und wenn man dann endlich unten beim Erz war, schaute einem das ganze Lager dabei zu. So war Diebstahl fast unmöglich.


"Na, gefällt dir unser Lager?" Der Alte von gestern kam wieder an. Er wirkte ruhig und gelassen. Wieviel mochte er schon im Laufe seines Lebens gesehen haben? Und trotzdem zog er noch aus und wagte sein Leben bei den Überfällen der Banditen, mit denen sie ihren Lebensunterhalt bestritten.
"Ich schaus mir gerade an. Daß ihr das Erz so gut schützt und trotzdem offen zeigt, fasziniert mich." antwortete Nienor. "Was ist dort oben mit den Söldnern. Irgendwie scheinen sie den Abstand zu den Banditen wahren zu wollen." fragend sah sie den Alten an.

"Ach die, die werden von den Wassermagiern fürs rumlungern bezahlt. Sie nennen das aufpassen und beschützen. Na jedenfalls haben es die Herren dort nicht nötig, ihren Lebensunterhalt durch ständigen Kampf zu erobern. Die haben genug Zeit, um sich in der Kunst des Umganges mit ihren großen Äxten zu üben." Ein wenig Neid klang aus seiner Stimme heraus. Er war wohl zu alt, um jetzt noch ein Söldner zu werden.

Die Söldner waren eine Gruppe für sich, die mit den Banditen nicht viel zu tun haben wollten. Das sah man auch. Die Hütten standen abseits der übrigen Unterkünfte. Um die Feuer dort saßen Gestalten in dicken Rüstungen und mit großen Äxten. Was die Banditen machten, schien diese Leute nicht zu interessieren. Womit verbrachten sie wohl ihre Tage? Waffenübungen? Jagd? Unten am Grund der Höhle lief ein einsamer Magier seine Runde. Bewachte er das Erz? Vielleicht stieg ja vom Erzhaufen irgendeine magische Energie hinauf, die er irgendwie auffing. Von magischen Dingen hatte Nienor keine Ahnung. Deshalb erging sie sich in den wildesten Spekulationen.

Mit dem Alten zusammen schlenderte sie ein bisschen durch die Hütten, bis sie an einem der Feuer stoppten und sich niederließen. Am Spieß brutzelte irgendwas. Es roch lecker. In der Runde der Banditen kreiste der Reisschnaps, doch jeder hatte auch einen Krug mit Bier. Nienor bekam auch von irgendwoher einen zugesteckt. Hungrig biß sie in das heiße Fleisch, als der Spieß vom Feuer genommen und verteilt wurde.

Die Männer scherzten und lachten, einer erzählte wiedermal vom sagenhaften Reichtum der Erzbarone und alle träumten vom großen Überfall ihres Lebens, nach dem sie nie wieder auch nur einen Finger rühren mußten. Die üblichen Wunschträume eben. Was mochten diese Männer vor ihrem Barrierenleben gemacht haben? Waren sie Bauern, Soldaten, Diebe oder gar Mörder? Jeder hatte sicher eine ganz eigene Geschichte zu erzählen und bestimmt waren sie eigentlich alle unschuldig.

Nienor dachte an sich selbst. Aufgewachsen als verwöhntes Kind eines wohlhabenden Landadeligen. In Erwartung eines prunkvollen Lebens, in dem es ihr an nichts mangelte. Und jetzt? Jetzt saß sie hier mit Dieben und anderen zwielichtigen Gestalten an einem Lagerfeuer unter einer magischen Kuppel und ließ es sich schmecken. Sie gehörte dazu, ja, das tat sie. Mit Appetit entrissen ihre Zähne der Keule Fleischstück um Fleischstück. Das Bier hatte ihr noch nie so gut geschmeckt.

Später erzählte einer der Männer alte Geschichten. Vom Himmelswolf erzählte er, der Innos, die Sonne, jagte, doch nie fing er sie. Erst, wenn die Götter erneut streiten würden, dann würde er, der Handlanger Beliars, den Gott Innos erreichen und ihn, die Sonne verschlingen. Denn erst dann bekäme er einen Teil der Kraft des dunklen Gottes, die ihm zu einem Sprung über den ganzen Himmel befähigen würde. Doch er würde sich verbrennen und nur Adanos, der Gott des Wassers, könnte ihn retten.

Doch wie sich Adanos entscheiden würde, wüßte niemand.
"Die einen sagen so und die anderen so. Doch bis dahin wird des dunklen Gottes Wolf Innos jeden Tag aufs neue über den Himmel treiben." schloß der Mann seine Erzählung. Alle schwiegen eine Weile. Dann kam wieder die Schnapsbuddel an Nienor vorbei. Sie reichte sie weiter. Adanos, das paßte ja zum Neuen Lager. So, wie sich die Banditen bei ihren Überfällen oft schnell von einem Augenblick zum nächsten entscheiden mußten, was sie tun sollten, wie sie mit ihrem Leben spielten, so war auch Adanos der Gott, der dereinst eine Entscheidung treffen mußte und der so mit dem Leben eines seiner Brüder spielte.

Unwillkürlich mußte Nienor lächeln. In all der Verlorenheit, die sie manchmal überkam blitzte doch irgendwo in einem unwichtigen Detail so etwas wie ein großer Plan auf, der ihr zeigte, daß alles einen Sinn hatte, daß jedes Wesen an seinem Platz war. Dieser Glauben beruhigte Nienor. Sie zog sich aus der Runde der Feiernden zurück. Morgen würde sie sich einen Schwertkampfpartner suchen müssen, denn sie wollte auf keinen Fall ihre Fähigkeiten durch Faulheit verlieren. Übung war die Grundlage für Meisterschaft.
10.07.2002, 01:13 #321
Nienor
Beiträge: 631
The good times... -
Lucky Fu hab ich auch noch in ICQ. Der hat seinen Rechner scheinbar ständig an (Studentenwohnheim...) Aber er is dauernd auf N/A.

Lee ist Moderator im Aquanox-Forum. Vielleicht ist das Forum ja auch schon wegen Besuchermangel geschlossen. Außerdem war/ist er aktiv in den Neverwinter Night-Foren.

Vor ein paar Wochen hat er mal einen Post im Sumpflager-Thread im RPG abgesetzt. Einen zweiten hat er 10 Minuten nach dem posten wieder gelöscht.

GrayFox3000 wollte wohl eventuell mal wiederkommen, hat mir Nek mal vor ner Weile erzählt, er hätte wohl Kontakt mit ihm gehabt. Aber ob das was wird, bezweifel ich.

d-e
10.07.2002, 14:23 #322
Nienor
Beiträge: 631
» OT-Thread für das Neue Lager -
Ich bräuchte heute mal einen Partner, der mit mir zusammen Schwertkampf trainiert - nur so, um in Übung zu bleiben. Falls einer Lust hat, soll ershier reinschreiben oder mich per ICQ anfunken. (Nummer: 102018657)
Wenn sich keiner findet, isses auch nicht schlimm, dann schreib ichs einfach mit nem NPC.

d-e
10.07.2002, 15:04 #323
Nienor
Beiträge: 631
» OT-Thread für das Neue Lager -
Wenn ich irgendwann mal in ferner Zukunft Söldner(in) werden sollte, laß ich mir ne neue Rüstung machen, jetzt genügt erstmal die jetzige.

Also ich komm dann mal vorbei (zum kämpfen).

d-e
10.07.2002, 15:20 #324
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #20 -
Und wieder ein neuer Tag... Nienor brummte der Schädel. Sie hatte wohl gestern doch zu viel getrunken. Erstmal runter zum See. Auf dem Weg dorthin ließ das Hämmern im Kopf schon nach. Am Ufer herrschte eine wunderbare Ruhe. Leicht kräuselte der Wind die Wasseroberfläche. Am gegenüberliegenden Ufer befanden sich die Unterkünfte der Reisbauern. Aber die waren schon längst wieder bei der Arbeit. Das frische Wasser im Gesicht tat gut.

Nienor beschloß, zum Wasserfall zu gehen, der den See speiste. Das Wasser dort war eiskalt. Ein paar Schlucke aus der hohlen Hand und der seltsame Geschmack im Mund war vergessen. In aus ihrer Hütte hatte sie noch etwas Brot mitgenommen. Das war ihr ganzes Frühstück und es schmeckte wunderbar. Nienor lächelte. Brot und Wasser, dies war wahrhaftig ein Gefängnis. Ihr Schwert blitzte in der Sonne.

Eigentlich sollte sie mal wieder trainieren. Sie machte sich auf die Suche nach einem Trainingspartner. Zurück im Banditenlager schlenderte sie an den Hütten vorbei. Vor einer saß ein junger Kerl, der sie angrinste. Sie beschloß einfach, ihn zu fragen.
"Du siehst aus, als könntest du dich selbst verteidigen. Wie wärs mit einem Übungskampf?" Ob er darauf einging?
10.07.2002, 15:42 #325
Nienor
Beiträge: 631
Willkommen im Neuen Lager #20 -
Zum Glück befand sich vor der Hütte des Banditen ein etwas größerer freier Platz, so daß genügend Raum für einen Schwertkampf da war. Nienor hatte Schlangenzunge schnell aus der Scheide gerissen, als der Bandit auf sie eindrang. "Holla, du bist ja verdammt fix mit dem Schwert." Ihre Waffe glänzte und glitzerte in der Sonne, das Linienmuster des damaszierten Stahls leuchtete rötlich auf, wenn das Sonnelicht in einem bestimten Winkel darauf fiel.

Hin und her wogte der Kampf. Anfangs nur ein paar leichte Attacken, nur zum Abtasten.
"Du bist kein schlechter Gegner." meinte sie anerkennend zu ihrem Kampfpartner. "Doch jetzt lassen wir mal die Nettigkeiten und kämpfen richtig." Und mit diesen Worten begann sie eine Reihe von Schlägen und Attacken, die den Banditen wohl etwas überraschten. Ihr Schwert tanzte nur so auf und nieder, von links, von rechts, gestochen und gehauen.

Der Kampf forderte vollste Konzentration - auch von Nienor. Doch es machte ihr Spaß. Ihr Schwert verwandelte sich vor ihren Augen tatsächlich in die Zunge einer Schlange, es zuckte genauso hin und her, unberechenbar, gefährlich wie ihr Gift. Nienor ging ganz in dem Kampf auf. Das letzte mal, als sie so gekämpft hatte, war es gegen ihre Lehrmeisterin gewesen, Menaru. Dieser Kampf hatte sich Stunden hingezogen und am Ende war das halbe Amazonenlager zusammengelaufen, um zuzuschauen.
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