World of Gothic Archiv Alle Beiträge von Skeleon |
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29.05.2003, 22:03 | #401 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 9 -
Leon hätte ihr diese Frage beantworten können, wenn auch in wenig angemessenen Worten. Da er aber Saturas Gedanken nicht erahnen konnte nickte er bloß. "Natürlich erinnere ich mich." sagte er dann noch überflüssigerweise. Sehr viel mehr schien er über Saria nicht zu sagen zu wissen oder zu wollen. Ob Satura von ihrer gemeinsamen Meisterleistung so begeistert gewesen wäre? Dieb bleibt Dieb dachte er düster, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Stattdessen schwenkte er auf ein anderes Thema ein: "Ich denke, sie wird in Sicherheit sein, die Söldner werden ihr nichts antun - ihr habt selbst Geiseln, und das wissen sie." Er blickte ihr in den Ausschnitt, und hätte Satura nicht geglaubt, er starre auf ihr Amulett hätte sie wohl nicht weiter so freundlich gelächelt. "Hast du vor wieder nach Khorinis zurückzukehren?" fragte er schließlich, als sein Blick wirklich auf das Amulett fiel. "Was hast du damit vor?" fragte er gleich darauf, mit einer Handbewegung in Richtung des kleinen Drachen. |
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29.05.2003, 22:28 | #402 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Das gefiel Leon nun wieder ganz und gar nicht. Sie begann jemandem zu vertrauen, der ihn mit einem Feuerball verbrutzeln wollte? Er schüttelte nur ein wenig den Kopf und nahm noch einen kräftigen Schluck aus seinem Humpen. So versuchte der junge Dieb das Thema wieder auf das 'wann' zu lenken. "Du musst wissen, als Schürfer habe ich ein Tagessoll an Erzlieferung zu erfüllen. Es ist also notwendig, dass ich bald zu Onar's Hof zurückkehre. Es wäre außerdem nicht sonderlich geschickt gerade jetzt zu lange bei den Amazonen zu bleiben, du verstehst ..." bei den letzten Worten hatte er die Stimme gesenkt. "Ich muss also spätestens morgen Mittag wieder dort sein, wenn ich keinen Zoff bekommen will!" |
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29.05.2003, 23:08 | #403 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon starrte sie entgeistert an. "Eingesperrt?! Wie meinst du das denn? Willst du mich anketten, bis die Söldner anrücken um mich zur Minenarbeit zu zwingen?" Kopfschüttelnd nahm er noch einen Schluck Bier. "Nein, ich muss Morgen wieder am Hof sein, sonst krieg' ich Ärger und mit den Söldnern ist nicht zu spaßen!" |
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29.05.2003, 23:31 | #404 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon kratzte sich am Kinn. "Naja, das ... das könnte klappen. Sly hat mich zwar heute gesehen, aber wenn ihr mich als Verräter einsperrt ... wird er wohl nicht in Betracht ziehen, dass ich den Amazonen helfe ... aber was dann? Wäre es nicht verdächtig wenn ich in einer Einzelzelle eingesperrt würde? Und dann so seltsam ruhig wäre?" Er grübelte einen Augenblick nach. "Wie lange werden die Verhandlungen zum Geiselaustausch dauern?" "Ich glaube die Botschafter sind schon unterwegs!" antwortete Satura. "Dann ist das in Ordnung ... sperrt mich eine Weile dort ein. Richtig. Nur dann kann es echt wirken. Nur so kann ich erklären, was ich hier im Amazonenlager getan habe und nicht am Schürfen war." Und so hatten sie eine Übereinkunft getroffen. Satura ließ nach den Kerkerwachen schicken und ehe sie eintrafen umarmte Leon sie noch einmal - die Wachen sollten besser auch nicht wissen, was vor sich ging. Mit erhobenen Speeren traten die beiden Kriegerinnen ein und bauten sich vor Satura auf, die hatte ihre Klinge gezogen und hielt sie an Leon's Kehle. "Schafft ihn mir aus den Augen! Er ist ein Spitzel der Lee's. Ein erbärmlicher Schürfer, angeheuert um herauszufinden, wo die Geiseln verwahrt sind." Zu Leon sagte sie: "Du wirst aus erster Hand erfahren, wo und wie sie untergebracht sind! Und jetzt schafft ihn weg!" Und damit packten ihn die Kriegerinnen, eine an jeder Schulter, und zogen und stießen ihn vor sich her, hinaus aus der Taverne. Nur wenige Schritte entfernt führte ein Weg hinab in die Kerker. Leon verursachte ordentlich Radau, schlug wild um sich und schrie, doch die Wachen trieben ihn weiter vor sich her an den Zellen der anderen Geiseln vorbei. "Na? War es das, was du sehen wolltest, Spitzel? Hier sind sie, sicher eingesperrt und du darfst dich zu ihnen gesellen." Brutal wurde er in eine freie Zelle gestoßen. Scharrend und klackend wurde hinter ihm abgesperrt und er sah durch die Gitterstäbe zu den anderen Geiseln: Dem Mann namens Sly, dem Schmied Gorr und einer Frau, die er nur ein oder zweimal auf dem Hof gesehen hatte. |
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30.05.2003, 17:33 | #405 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 9 -
In Leon kamen langsam Zweifel auf, ob Saturas Idee so gut gewesen war. Sicher, sie bekamen ordentlich zu essen und wurden nicht übermäßig schlecht behandelt, aber dennoch ... Andererseits hatte er endlich Zeit nachzudenken. Durch die Gitterstäbe seiner Zelle beobachtete er abwechselnd die anderen Geiseln und grübelte vor sich hin. Hoffentlich wäre die Krise bald vorbei, wer immer das Ganze angezettelt hatte würde hoffentlich bestraft werden. Mit einem Grunzen warf er sich herum und versuchte eine Weile zu schlafen. |
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31.05.2003, 08:01 | #406 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Das Amazonenlager # 9 -
Herzhaft gähnend streckte sich der junge Dieb. Er stand im strahlenden Sonnenschein, nur wenige Schritte weit von dem Kerker. Dieser Sly und die Frau hatten sich zum Hafen aufgemacht. Was Gorr vor hatte? Keine Ahnung. Aber Saturas Plan hatte funktioniert. Etwas traurig darüber, jetzt ohne sich noch einmal verabschieden zu können verschwinden zu müssen trottete er ebenfalls in Richtung Hafen. Hier findet sich sicher ein Boot, zurück nach Khorinis. Und von dort zum Hof, wenn ich nicht bald wieder 'ne Spitzhacke in die Hand nehme brauche ich nie wieder eine anzufassen ... Die Amazonen am Hafen erklärten sich, wohl aus Höflichkeit und wegen der Unannehmlichkeiten bereit, die Jünger des Lee einzuschiffen. Um so besser ... Mit einem letzten Blick zurück zur Taverne, wo er Satura verlassen hatte sprang er ins Boot, nur um wenige Minuten später in Richtung Khorinis aufzubrechen. |
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31.05.2003, 10:02 | #407 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Die Stadt Khorinis # 13 -
Leon sprang von dem langgezogenen, schlanken Boot der Amazone an Land, wandte sich noch einmal um und hob die Hand zum Abschied. Sie grinste ein wenig, sagte noch "nichts für ungut, ja?" und machte sich dann daran, ihr Schiffchen schon wieder aus dem Hafen zu lenken. Der junge Dieb blickte zum Himmel - die Sonne hatte ihren Höchststand fast erreicht, bald musste Mittag sein. Es würde wirklich dringend Zeit zum Hof zurückzukehren! Mit weit ausladenden Schritten machte er sich daran, die Hafengosse zu verlassen, marschierte über den Markt und verließ Khorinis. Nur wenig später stieg er bereits den Steilpfad in Richtung Taverne empor. |
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31.05.2003, 14:50 | #408 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Es ist vorbei! -
Hmm, außer Glückwunsch und auf zum nächsten Tausender weiß ich nix zu schreiben. Denkt jetzt aber net, das wär ein Spam. :) |
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31.05.2003, 15:06 | #409 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Banditenburg # 2 -
Anstatt den Hof zu besuchen stapfte Leon direkt über die Felder und dann durch die Klamm zu den Schafswiesen, von dort den Steilpfad empor und über die Brücke ins Banditenlager. Alles sah aus wie immer. Kaum noch etwas erinnerte an die Toten und Verwundeten, na, bis auf ein, zwei Schürfer mit Verband oder hölzernen Beinschienen. Er nickte dem Aufseher zu, wie um zu sagen "bin wieder da, war 'ne Weile weg, aber nichts für ungut, ja?", spannte sich im Gehen die Spitzhacke von der Schulter und durchschritt den düsteren Mineneingang. Hier und da lagen noch Felsbrocken herum, feinere und grobe Risse zogen sich durchs Felsgestein doch der Schacht war rundum abgestützt mit Holzbalken und -brettern. Trotzdem, ein etwas mulmiges Gefühl hatte der junge Dieb schon in der Magengegend. Auch ein paar der anderen Schürfer, die beim Einsturz dabei gewesen waren fand Leon bei seiner Wanderung durch die Stollen vor, nicht wenige blickten sich nervös um oder hielten in ihrer Arbeit inne um zu lauschen. Auf das Geräusch von brechendem Stein ... oder dem Zischen und Kreischen der Minecrawler. Die Wachen hatten ganze Arbeit geleistet, in einer der größeren Haupthöhlen lagen Dutzende von Bleichameisenkadavern aufgehäuft und waren angezündet worden, durch einen senkrechten Schacht stieg der schwarze Qualm rasch auf und wurde dann von den Gebirgswinden zerstreut. Aber Leon hatte erfahren, dass das nicht die erste "Säuberungsaktion" gewesen war. Schon das letzte Mal hatte man die Minecrawler als bezwungen geglaubt. Leon blieb vor einer langgezogenen Erzader stehen, seufzte und holte mit der Spitzhacke aus. Krachend zersplitterte der Fels unter dem harten, kantigen Stahl und gab das wertvolle Metall frei. Der junge Dieb begann wieder vor sich hin zu summen, ein kleines, dummes Liedchen, ähnlich seiner ersten Komposition, doch diesmal war es fröhlicher und leichter zu vertexten. Satura würde das sicher gefallen, oder sie würde es unheimlich abschreckend finden, dachte er grinsend. Aber wie auch immer, es beflügelte seine Hackenschläge und so sang er bald mit voller Lautstärke. Unbemerkt von ihm verzogen sich die nahen Schürfer in etwas entferntere, schalldämpfende Nebenstollen. |
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31.05.2003, 18:46 | #410 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Banditenburg # 2 -
Mit einem kräftigen Schlag zertrümmerte er den Stein, aus seinem Inneren brach das bläuliche Erz heraus. Zufrieden grinsend schnappte sich der junge Dieb das Erz und packte es in den weiten Sack. Jetzt stellte er sich wieder breitbeinig hin, holte weit aus und wollte das nächste, lohnend aussehende Felsstückchen in Beschlag nehmen, als er eine Berührung auf der Schulter fühlte. Er fuhr herum und wich einen Schritt zurück, in einer Bewegung und hätte dem Schürfer vor ihm fast den Holzpflock in die Magengrube gerammt, wäre er nicht gerade noch zurückgewichen. "Holla! Vorsicht, Mann!" Leon ließ die Hacke sinken und grinste entschuldigend. "Scorp schickt mich, der Schürferboss. Du sollst deine letzte Erzlieferung abgeben." Er deutete auf den noch nicht allzuvollen Sack. "Du hast genug abgebaut, deine Schürferpflicht ist vorbei. Wünschte bei mir wär's auch so ..." Das Gesicht des jungen Diebes hellte sich auf. "Nie mehr schürfen?" Der andere nickte. "Nie mehr in den Minen schuften?" Der andere nickte erneut. "Nie mehr zerschunden und fertig zum Hof zurückwanken? Nie wieder sich für ein paar Erzklumpen fressen oder von Steinen begraben lassen?" Der andere blickte ihn böse an, sagte dann: "Ja. Und jetzt verschwinde, ehe ich dich erdrossel'. Und bitte, bitte hör' auf, uns mit deinem Geschrei zu quälen." "Klasse!" Leon klopfte dem anderen auf die Schulter und marschierte die Tunnels entlang. Er erreichte den Hauptstollen, und die Höhle mit den Minecrawlerkadavern und dem Abzug für den Qualm. Mit einem Schlag gegen's Knie zertrümmerte Leon den hölzernen Griff der Spitzhacke und warf die Bruchstücke auf den Haufen brennender Bleichameisen. Als wenn eine schwere Last von ihm genommen wäre stapfte Leon nun den Hauptstollen entlang, zurück zum Eingang der Mine. Freudig nahm er das grelle, rote Sonnenlicht des frühen Abends in Empfang. Was sollte er nun mit seiner Freiheit anfangen? Ich glaube, ich gehe zum Lager der Emanzen und erschrecke Satura. Er grinste bei dem Gedanken. Schließlich stapfte er los, durchquerte den Vorhof der Banditenburg, nickte ein paar der Wegelagerer zu und verabschiedete sich von seinen ehemaligen Schürferkameraden. Er lief beinahe, als er den Steilpfad erreichte und sich auf den Weg zu den Feldern und von dort nach Khorinis aufmachte. |
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31.05.2003, 18:54 | #411 | ||||||||||||
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UPDATEWÜNSCHE ZUR CHAR-LIST #2 -
Leon ist jetzt Wegelagerer. :) |
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31.05.2003, 18:59 | #412 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Rund um Khorinis # 8 -
Ohne die Spitzhacke auf dem Rücken bildete sich Leon ein, gleich viel schneller voran zu kommen. Mit großen Schritten stapfte er den Hügel zur "Harpyie" empor, folgte dann dem Pfad zur Brücke - hier fand er noch immer die Überreste eines alten Lagerfeuers - und dann an Akils Hof vorbei. Bei der in den Fels gehauenen Treppe nahm er drei Stufen auf einmal, wandte sich nach rechts und rannte regelrecht den Weg hinab nach Khorinis. Die Wachen blickten ihn etwas skeptisch an, in seiner Schürferkluft, die ihn als Mitglied der Lee's auswies. Aber wahrscheinlich hielten sie ihn für einen so kleinen Fisch, dass es nicht nötig war, ihn aufzuhalten. Unter den misstrauischen Blicken der Männer schritt er auf den Marktplatz. |
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31.05.2003, 19:10 | #413 | ||||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Die Stadt Khorinis # 13 -
Leon hatte sich auf dem Marktplatz nun mit zwei Äpfeln als kleines Abendessen eingedeckt, schlenderte die Gosse zu den Docks hinab und verspeiste dabei die erste Hälfte seiner nahrhaften Beute. Am Hafen lagen mehrere Boote an, Fischer und Seeleute, aber auch ein paar der schlanken, langgezogenen Amazonenkähne. Eine der Frauen auf dem Boot hob ihre Hand und winkte ihm. War das nicht diesselbe, die ihn hierher gebracht hatte? "Hey, Lee'ler, brauchst du nochmal 'ne Fahrt?" "Sicher, zurück zu eurem Lager." erwiderte er lächelnd. "Sehr gut, wir wollten eben aufbrechen. Spring' rein!" "Was soll das kosten?" "Wegen der Kerkersache schulden wir euch noch etwas, also mach' dir darum keine Gedanken." Er nickte zufrieden, stiefelte den Steg hinab und sprang von Fischerboot zu Fischerboot bis hin zu dem Kahn der Amazone. Etwas unsicher kam er auf, setzte sich dann schnell hin und wartete ab. Die Amazone deutete auf den Steg zurück, von dem gerade eine zweite Amazone auf die selbe Art wie Leon auf sie zu sprang. "Wegen ihr hatte ich noch gewartet. Jetzt können wir ablegen" sagte die erste Amazone. In dem Moment, als die andere auf dem Boot zum Stillstand gekommen war setzte sie das Segel und geschickt, wie sie mit ihrem Boot umging kam die kleine Gruppe in kürzester Zeit in eine flotte Brise, die sie auf das Lager der Amazonen zutrieb. Während sie fuhren verzehrte Leon den zweiten Apfel, spähte voraus und versuchte das Amazonenlager ausfindig zu machen. |
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31.05.2003, 19:45 | #414 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Getrieben von einem günstigen Wind hatte das Boot der Amazonen den Fjord in einem Bruchteil der üblichen Zeit durchquert. Leon stand am Bug und spähte voraus, erblickte bereits das Lager, auf dass sie zuhielten. Die beiden Frauen kümmerten sich völlig um das Boot, erwarteten scheinbar nicht mal, dass Leon ihnen half. Wahrscheinlich würde er sie sowieso mehr behindern, wenn er es versuchen würde ... Schließlich schlug der hölzerne Bug dumpf gegen die Kaimauer des Hafens, Leon zog sich nach oben und fing das Seil auf, dass ihm die Amazonen zuwarfen. Er knotete es an einen der Pflöcke fest und überließ den Amazonen den Rest. Wenigstens zu etwas war er nützlich gewesen, denn die Frauen packten bereits das Segel zusammen und schnürten das Boot für die Nacht zusammen. Da hatte er wohl gerade noch die letzte Fahrkarte erwischt, dachte er schmunzelnd. Mit einem freundlichen Lächeln trat er noch einmal an die Kante der Kaimauer, rief ihnen ein paar dankende Worte zu und versicherte, sich zu revanchieren. Dann wandte er sich ab und machte sich daran, das Lager nach Satura zu durchsuchen. Plötzlich konnte er sie sehen, nur unweit des Wassers, etwas abseits vom Hafen. Wieso hatte er sie beim Anlegen nicht bemerkt? Vorsichtig schlich er sich an, sie blickte gedankenverloren in die andere Richtung, aufs Meer hinaus, dass rot wie Feuer von der untergehenden Sonne bestrahlt wurde. Leon hielt einen Moment inne, um es selbst zu betrachten, doch dann ging er weiter, vorsichtig, halb gebückt und bereit anzugreifen. Ein Grinsen stahl sich über sein Gesicht, als er den Dolch zückte. Ein Blick in alle Richtungen - keiner in der Nähe - dann richtete er sich auf und legte ihr die Klinge an die Kehle. Mit rauh verstellter Stimme sagte er: "Her mit deinem Geld, Kleine, sonst ..." Doch weiter kam er nicht. Satura stieß ihm den Ellenbogen in die Magengrube, Leon ächzte, ließ den Dolch sinken und taumelte ein Stück zurück. Diese Gelegenheit nutzte Satura, um ihr Schwert zu ziehen und sich umzuwenden. "Ich habe das Scharren deines Dolches gehört, du mieser ..." Etwas erstaunt war sie dann doch, als sie erkannte, wem sie das Schwert beinahe durchs Gesicht gezogen hätte. |
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31.05.2003, 20:09 | #415 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Ja, Leon verstand was sie meinte. Das heißt, er verstand die Worte, doch nicht das 'Warum'. Es war als würde sich ein Schatten legen, über seine Freude, sie wiederzusehen. Er legte den Kopf schief und sah sie an, ein wenig traurig und unverstehend. Dann wandte er sich ab und blickte zum Meer hinaus, nach Süden, in das Land, das ihm noch immer in den seltenen Stunden seines Schlafes erschien. Wie das letzte Mal, als er zurückgeblickt hatte, waren die hohen Berge von Nebeln und Wolken verhangen, hier und da schimmerte weißer Schnee oder schwarzer Granit durch die Decke aus formlosem Grau. "Wunderschön" murmelte er, mehr zu sich selbst als zu Satura. "Aber furchteinflößend." Der junge Dieb wandte sich wieder zu Satura um. "Ich habe Angst davor, davor was es mit mir gemacht hat." |
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31.05.2003, 20:52 | #416 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
"Du verstehst es nicht, du kannst es nicht verstehen." antwortete er nach kurzem Schweigen. "Du warst nie Teil davon." fügte er mit düsterer Miene hinzu. "Aber wenn du dorthin zurück willst, werde ich dich nicht aufhalten. Nein, ich werde dir helfen, wenn du das zulässt. Aber glaube nicht, ich wäre nicht verändert worden." Er grinste grimmig. "Vielleicht wäre es gar nicht so schlecht, die Kerls wiederzutreffen, ha?" Satura war etwas verunsichert. Von einer Minute auf die andere war Leons Stimmung völlig umgeschwungen. Er sprach jetzt mit Bitterkeit und Spott, als wolle er die Dinge, die geschehen waren ins Lächerliche ziehen ... - unwahr machen. Ihr fiel auf, dass er den Kult nie beim Namen genannt hatte, das ganze Gespräch über nicht. Vielleicht versuchte er so damit klar zu kommen, indem er es zu verdrängen suchte. "Leon, ich meine es Ernst! Ich will dir helfen, wenn ich kann. Bitte sag' mir, was passiert ist oder versuche es zumindest." Aber der junge Dieb antwortete nicht. Er nahm noch einen Schluck Bier, stellte den Humpen vor sich ab und blickte sie eine ganze Weile lang schweigend an. Dann sagte er: "Ich meine es auch Ernst. Ich komme mit." |
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01.06.2003, 10:05 | #417 | ||||||||||||
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Aufnahme???? -
Gratuliere ... hast es ja auch weit gebracht inzwischen. Und ich hab einen Postingpunkt mehr ... |
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01.06.2003, 10:37 | #418 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon warf ihr misstrauische Blicke zu. Was hatte sie vor? Wollte sie ihn zu dem Ort seines Versagens bringen und dort zur Rechenschaft ziehen? Jetzt lächelte sie ihn so falsch an, wie es nur sein konnte. Am besten, er würde sich einfach verziehen und ... "Jamira wird dir ein Zimmer geben. Ich wünsch dir eine gute Nacht, und gute Träume... schlaf gut, Leon." Satura stand auf, nickte ihm und Jamira noch einmal zu und verließ die Gaststube in Richtung der Schlafräume. Schnaubend trank er den letzten Schluck seines Biers - und merkte, dass das keine gute Kombination war. Leise vor sich hin fluchend erhob sich der junge Dieb und trottete zur Theke hinüber. Die Amazone nickte nur, bückte sich und holte unter der Theke einen Schlüsselbund hervor. "Schlaf' gut, Lee'ler." sagte sie noch, aber Leon stiefelte schon die Treppe empor, ohne sich noch einmal umzublicken. Er stolperte durch den dämmrigen, kaum beleuchteten Gang, an dessen Seitenwänden die Türen für die Schlafräume lagen. Nach einigem Suchen fand er, was er suchte, der Schlüssel öffnete klackend und rasselnd die Tür und Leon trat ein. Ein kleines, anheimelndes Zimmer, rustikal und gemütlich zugleich. Zu klein. Er sehnte sich zurück nach den Zeiten, als er mit seinen früheren Freunden durch den Wald gelaufen, dort geschlafen und Ameisen platt getreten hatte. An sich herunter blickend musste er schon wieder grinsen. Er war jetzt keiner der Schürfer mehr, er konnte gehen, wohin er wollte. Warum also nicht genau das machen? Ächzend ließ er sich auf dem Bett nieder - Saturas Schlag war unvorhergesehen und nicht von schlechten Eltern gewesen. Bei dem Schmerz kann ich doch nie schlafen ... war sein letzter Gedanke, ehe es dunkel um ihn wurde. Graue Nebel umfingen ihn, wabernde, formlose Gestalten. Nasskalte Finger berührten seine Haut und er fröstelte. Schließlich begann sich der Nebel zu festigen und Formen auszubilden. Doch nicht das rauhe, düstere Land, sondern ein riesenhaftes, unförmiges Gebilde entstand hier vor seinen Augen. An einer Stelle würde die Außenwand dünner und dünner, fast durchsichtig und Leon fühlte einen starken Druck in seinem Rücken. Als er nachgab stolperte er vorwärts, brach durch die Wand die sich jedoch gleich hinter ihm wieder schloss. Er war jetzt nicht mehr in Gorthar sondern in einem hohen, fast leeren Raum, in dessen Mitte nur zwei Lehnsessel standen. Zwischen ihnen stand ein alter Mann, auf einem davon saß ... Satura?! "Verdammt, was ist das schon wieder ..." "Bitte, setze dich." sagte der Alte in einem freundlichen Ton. Doch Leon blickte sich gehetzt um, suchte nach einem Ausgang. "Was zur Hölle! Wo bin ich hier?!" Alles wirkte so bedrohlich auf ihn, wie eine Fassade, unter der sich etwas Böses versteckte. "Setze dich." wiederholte der Alte. Und zögerlich folgte Leon seiner Bitte, ja fast Befehl, trottete hinüber zu den Sesseln und ließ sich nieder. Er hob die Hand, wie um Satura zu grüßen. "Ist das der Kerl, der mir den Kopf verbrennen wollte?" |
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01.06.2003, 11:01 | #419 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon warf dem Alten einen bösen Blick zu. "Lernen? Warum sollte ich? Ich habe mein Versprechen eingelöst, als ich sie ..." Doch da erinnerte er sich, dass er versprochen hatte, ihr bei der Suche nach Sagitta und nicht ihrer leeren, verstaubten Wohnhöhle zu helfen. "Trotzdem, wäre nicht schlecht, wenn ich erfahre, wo ich bin, was ich hier soll und wer du bist!" Der junge Dieb erinnerte sich daran, was Satura über Cord erzählt hatte. "Du bist ... tot?" |
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01.06.2003, 11:33 | #420 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon blickte ihn verwirrt an. "Das ... das stimmt nicht." Er war glücklich gewesen. Er war frei gewesen. Er hatte einen Sinn gekannt. Seine Verwirrung wandelte sich in Wut. "Was willst du von uns?" knurrte er. "Woher weißt du, dass ich bei diesem ... bei diesen Leuten war?" Cord lächelte nur noch freundlicher, wie ein alter, weiser Mann, der einem Kind erklären muss, wieso Blätter grün und das Wasser nass ist. "Weißt du, mein Junge -" Leon grummelte leise "- es gibt Dinge, die du nicht verstehen kannst. Noch nicht. Du hast sie gerufen, vielleicht nicht bewußt und vielleicht nicht absichtlich, doch du merktest, dass der Kult nicht rechtens war. Du spürst noch immer die Leere, die er in dir hinterlassen hat." Leon stöhnte, wie von einem heftigen Krampf geschüttelt. "Geht nach Gorthar, und ihr werdet Antworten finden, zum Guten oder zum Schlechten, das wird sich zeigen." Der junge Dieb krümmte sich in seinem Sessel, der Schmerz lag tief und breitete sich in seinem Körper aus. Gepeinigt schloss er die Augen, bunte Lichtblitze flackerten hinter seinen Lidern. Und als er sie wieder öffnete verlor alles um ihn herum die Form, graue Nebelfetzen woben sich umeinander und bildeten neue Formen. Einen Augenblick sah er die Felsenwüste von Gorthar vor sich, doch dann verlor er den Halt, rutschte hinab, durch Fels- und Erdreich und fiel in eine undurchdringliche Dunkelheit. Er schrie etwas, doch da ... ... wachte er schweißgebadet auf. Er schreckte aus dem Bett hoch, warf sich zur Seite hinaus und hievte sich an der Tischkante empor. Wasser ... In der bereitstehenden Schale tauchte er sein Gesicht ein, prustete und kam ächzend wieder hervor. Das klatschnasse Haar hing ihm als Strähnen ins Gesicht, und von Kinn und Hals lief das Wasser in seine Klamotten. Er fluchte, wie so oft. Was war nur los? Er fühlte sich leer, ausgelaugt, verwundbar. Auf zittrigen Beinen taumelte er zur Tür, lief dagegen, fluchte, holte seinen Schlüssel aus der Tasche und drehte ihn klackend im Schloss um. Mit einem Schlag vom Ellenbogen brachte er die Tür zur Räson, fand seinen Weg durch den Gang, die Treppe hinab und ließ sich am erstbesten Tisch fallen. |
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01.06.2003, 11:53 | #421 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon blickte kaum auf, als sie sich setzte, fallen ließ. "Kennst du dieses Gefühl, wie wenn man den Boden unter den Füßen verliert?" Er lachte bitter, in Erinnerung an das Ende seines Traumes. "Wie wenn alles aus den Fugen läuft und du nichts dagegen tun kannst?" Er zögerte einen Moment, dann lächelte er hilflos. "Man will weg, einfach nur weg. Von vorne beginnen. Seit ich dir begegnet bin ist alles ... falsch. Ich will einfach wieder im Wald umherstreunen, nicht geplagt von Alpträumen, Gewaltausbrüchen und alten Leuten." Satura blickte ihn mitleidig, wenn auch etwas unsicher an. "Das kannst du dir aber nicht aussuchen. Du musst jetzt tun, was du tun musst." "Und warum soll ich mir das ausgerechnet in einem Traum sagen lassen? Warum sollte ich glauben, was ich gesehen habe? Sag mir, dass du es nicht gesehen hast!" rief er plötzlich, fast flehend. |
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01.06.2003, 12:10 | #422 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Er schaute sie traurig an. "Ich sagte nicht, du bist schuld daran. Ich weiß von allen hier wohl am wenigsten, was vor sich geht ..." Mit einem unsicheren Grinsen fügte er hinzu: "Ich ... ich hatte in Gorthar was zu erledigen. Und dort bin ich auf diese Gruppe von Menschen getroffen, die ihrem Leben einen echten Sinn geben wollten, verstehst du. Und das war ..." Der junge Dieb verstummte. Nach kurzem Zögern sagte er noch: "Aber was immer er war, er hat Recht. Ich hatte dir versprochen, dich zu begleiten, bis du Sagitta aufsuchst. Und wenn Cords Hinweisen folgen willst, werde ich dich unterstützen ..." Es war offensichtlich, dass er nicht gerne nach Gorthar zurückkehren würde, aber mehr sagte er dazu nicht. |
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01.06.2003, 12:48 | #423 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Was denn sonst? dachte Leon missmutig. Sie hatte doch auch gesehen, was die Leute für die Armen und Hungernden getan hatte, sie hatte gesehen, wie sich die Krieger für ihn eingesetzt hatten auf dem Schlachtfeld. Und er hatte sie verraten. Das musste der Grund sein, weshalb er sich so falsch, so leer fühlte. Satura verschwand, um nach Saria zu sehen. Ha, Diebin wird ausgeraubt, peinlich, peinlich. Leon erhob sich und verließ die Taverne. Strahlender Sonnenschein empfing ihn, doch schon jetzt herrschte drückende Hitze. Er schlenderte eine Weile im Lager umher, bis er es Leid war. Schon ziemlich verschwitzt suchte er sich den Schatten eines Baumes, nahe des Meeres. Eine salzige Brise wehte über das meist grasbewachsene Land hier und die Blätter der vereinzelten Bäume rauschten. Die Sonne brannte heiß und das Salz in der Luft machte den jungen Dieb durstig. Aus seiner zusammengeschnürten Jacke holte er den Weinschlauch und die anderen Fressalien, die er noch aus Gorthar hatte, hervor, setzte sich im Schneidersitz hin und nahm ein karges, aber angenehmes Mittagsmahl zu sich. Während er an dem Pfefferbeißer herumknabberte blickte er aufs Meer hinaus, in der Ferne konnte er Segel von Booten und Schiffen ausmachen, die vom Amazonenlager weg oder dorthin oder nach Süden fuhren. Eine Idylle, eine Ruhe, die er sich lange gewünscht hatte. |
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01.06.2003, 19:14 | #424 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Der junge Dieb sah auf und lächelte sie an. Schien, als wäre seine Laune inzwischen wieder besser geworden. In der Rechten hielt er ein Stück Brot, in der Linken den Laib, von dem er es abgerissen hatte. Mit vollem Mund sagte er: "Mwas hampft du dnn ganzn Tag gemamt? Mwie gehmts Sari-" er schluckte "-a?" "Besser als vorher. Sie hat sich die Schuld für den Diebstahl gegeben, aber ich denke, sie ist wieder auf den Damm." Leon nickte. "Gut. Willst'n Stück?" Er hielt er den Laib Brot hin. "Weißt du, ich habe nachgedacht. Hatte ja etwas Zeit dazu. Ich will mit dir nach Gorthar gehen. Du vertraust dem Alten, also werde ich das auch tun." Mit einem Grinsen schob er sich das nächste Stück Brot in den Mund. |
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01.06.2003, 19:44 | #425 | ||||||||||||
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Das Amazonenlager # 9 -
Leon legte den Kopf schief. "Es sind nur wenige so. Ich habe gehört, der General wusste nicht einmal, was vor sich ging, jetzt lässt er die Banditen suchen. Sicher geht's bei uns -" wie er betonte "- manchmal etwas rau zu, aber sie sind allesamt gute Kameraden." Er grinste ein wenig, stopfte das nächste Stück Brot in seinen Mund und murmelte: "Mnan muss sie gnur mnerstmah kenn'nlermn." Er hob den Zeigefinger und schüttelte ihn gegen Satura. "Aber ich wusste nicht einmal, dass es Saria so schlimm erwischt hat. Wo ist sie denn? Würde sich sicher freuen, mich zu sehen." Leon musste ein wenig schmunzeln. Mehr als einmal hätte er ihr fast die Tour versaut, aber anders rum wars genauso verlaufen. "Na, und was das Vertrauen angeht ... ich vertraue nicht auf meine Träume, auch nicht auf den alten Knacker." Satura blickte ihn etwas böse an. "Ähm, auf deinen Ziehvater. Aber ich vertraue dir, und wenn du was von diesem Hokus-Pokus hälst, dann bitte. Jedenfalls hat er dich nach Gorthar geführt, ob gut oder schlecht ..." Noch ein paar Happen später war das Brot aufgebraucht, Leon hielt nur noch ein Stückchen in der Hand, Satura knabberte an ihrem letzten Fitzelchen. "Meine gute Laune hat gleich mehrere Gründe." Er sah sie übertrieben wehmütig an. "Zuerst Mal, dass ich dich wiedergetroffen habe. Dann natürlich noch der Grund, wieso ich überhaupt dazu in der Lage war:" Mit einem Grinsen deutete er auf seinen Rücken, die Spitzhacke fehlte. "Ich trage zwar noch ihre Klamotten, aber ich bin keiner der Schürfer mehr. Ich bin von der Plackerei freigestellt. Jetzt kann ich endlich wieder durch Wälder streunen, bis spät nachmittags Pennen und machen, was ich will und wann ich es will." |
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