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22.05.2003, 02:13 #101
Arctus
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[GM] Der Lavaturm -
Ein komisches spitzes Ding drückte sich in Arctus Rücken. Eine Matratzenfeder hatte sich gelöst und stach durch den Stoff hindurch, mitten in Arctus Kreuz. Sich langsam von dem Stück Metall lösend schüttelte er den Kopf. Er hatte ewig geschlafen. Was bracht ihn nur so eine Müdigkeit ein?

Jedoch war er nun wach und war auch gar nicht mehr so versessen darauf sich wieder auf diese ungemütliche Pritsche zu legen. Sich seine Schwarzmagierrobe überstreifen vernahm er plötzlich eine Geräusch. So, als ob es von ganz weit her hallte, „Arctusssss“, jedoch direkt neben ihm war.

„Arctus, komm zu mir!“, hallte es wieder. Arctus öffnete seine Tür, die ein lautes Knarren von sich gab, dass sich den Gang hinauf verkroch und weder zurück halte. Ein Schauer lief ihm über den Rücken, denn er war Barfuss und der steinerne Boden war kalt. „Arctus“. Er ging ein Stockwerk weiter runter.

Dort glimmte eine Tür sonderbar, die er sogleich öffnete. In diesem Raum waren mehrere Männer und eine Frau. Alle schnarchten sie, bis auf einen. Dieser lag mit offenen Augen auf seiner Pritsche und starrte gedankenverloren an die dunkle Decke. „Wer bist du?“, flüsterte die Person.

„Wer bist du?“, entgegnete Arctus. Der Fremde stellte sich als Sly vor. Sly? Den Namen hatte er schon mal gehört. Arctus schritt an die Pritsche des Fremden und seine glühend blauen Augen schienen die Dunkelheit die zwischen ihnen lag förmlich zu durchstechen. In die Hocke gehend beugte er sich vor, um den Fremden etwas ins Ohr zu flüster.

„Jemand ist auf der suche nach euch. Sie kennt euch, doch kennt ihr sie? Denkt nicht nach vorn, denkt nach hinten, dann wisst ihr wenn ich meine. In der Dunkelheit, sie nun wohnt, doch immer noch das Licht der Liebe ausstrahlend. Sly! Erpackt die Chance, wartet nicht mehr länger. Geht und findet!“

Die schwere Holztür fiel wieder zu. Arctus hatte Sly mit dem Rätsel im Stillen gelassen. Ob er verstand? Das war nicht sein Problem. Auf Zehenspitzen gehend ging er wieder hinauf. „Arctus“, ertönte es wieder. „Arctus, komm zu mir!“ So leise und doch so laut. So sanft und doch so rau. Die Stimme gehörte etwas übernatürlichen.

Eine geschlossene Tür schrie förmlich danach geöffnet zu werden. Zarte Finge umklammerten den Griff und ließen die Tür nach hinten fahren. Arctus kam auf eine Art kleine Balkon. Es war Dunkel. Dunkel, denn es war Nacht. Doch was hatte ihn gerufen? „Arctus, endlich bist du da!“

Ein roter Schein näherte sich ihm und eine angenehme Wärme. Immer schneller kam es und schien ihn zu hypnotisieren. Erst, als der Schein und Arctus nur noch wenige Meter voneinander getrennt waren, merkte er, dass dies ein Feuerstoß war, gesendet von einem Wesen der Finsternis, einem Drachen.

Sofort rollte sich Arctus nach vorne und suchte Deckung hinter der steinernen Fassade. Der Feuerschwall raste über ihn hinweg und versenkte seine Haare und Robe. Arctus sprang auf, rollte sich wieder in den Turm hinein, jedoch nicht schnell genug, denn ein weitere Stoß traf ihn und brachte ihn zum brenne.

Die Tür zustoßen und wild auf dem Boden rumrollend erstickte er schließlich das Feuer. Auf Grund dieser schrecklichen Ereignisses zog er es doch vor, in seinem kümmerlichen Gemach auf den nächsten Tag zu warten und vielleicht wieder ins Kastell zurückzukehren, denn er sah nun ein, dass es weitaus schlimmere Orte gab, als die Niederlassung der Magier.
23.05.2003, 22:04 #102
Arctus
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Neufassung der Satzung -
ich weiß nich, es gab doch irgendwie mal stress, weil medi jmd. zur beförderung vorgeschlagen hat oder so ähnlich.
vielleicht sollte man da noch ein NUR das gremium oder so einführen.

ansonsten, denk ich mal, is es komplett
23.05.2003, 22:32 #103
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Sich verwirrend in einem Strudel aus Gedanken durch die Gänge des Kastells bewegend, sank Arctus immer mehr in das Meer der Sorgen, dessen Wellen sich wie Berge vor ihm aufbauten und eine nahezu unüberwindliche Barriere darstellten. Durch den dickflüssig Matsch des Leides hindurch, durch den explodierenden Akt der Angst und schließlich gegen eine Holztür. Arctus sank zu Boden. Eine dicke Beule formte sich auf seiner Stirn, doch all die Sorgen, über das was war und das was kommen wird, wurden nun ersetzt durch heftige Kopfschmerzen, durch die sich kurz darauf die Stimme des Kastellhüters bohrte und langsam die innere Hautschicht des Schädels abzog, doch ganz langsam und mit Genuss. Das bracht ihn sogleich auf die Antwort der Frage, was er eigentlich wolle. Er wolle sezieren und ein Glas kaltes Wasser haben sprach seine weit entfernte Stimme, von der er mittlerweile halb die Kontrolle verloren hatte.
23.05.2003, 22:54 #104
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Langsam entfernte sich der Teppich von Arctus Gesicht und ging immer mehr in die Tiefe. Seine Knie drückten sich durch, zitternden jedoch leicht, denn der schlafenden Schwarzmagier auf seinen Schulter war nicht wirklich leicht. Zum Glück war da noch der Hüter, der auf seine bitte eingegangen ist. Eigentlich vorbildlich, denn sie würden an einem lebendem Menschen sezieren. Vielleicht kann man da ja noch was mit Magier verändern.
Doch das war jetzt nicht das Problem. Das Problem war die zu schmale Tür, durch die der mit ausgestreckten Arme liegende Rock nicht passt. „Wir drehen ihn auf die Seite!“, flüsterte Olirie und tat dies sogleich. Wie zwei Möbelpacker schlichen sie den Gang entlang, leider nicht auf Zehenspitzen, doch trotzdem sehr leise. War Oliries Labor noch weit weg?
23.05.2003, 22:59 #105
Arctus
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Neufassung der Satzung -
so meinte ichs, wollte aber keinen ganzen satz dazu machen
23.05.2003, 23:30 #106
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Spitze und Stumpfe, große und kleine, saubere und wiederlich dreckige Skalpelle, Zangen und anderes Werkzeug kam zum Vorscheinen. Das schnarchende Versuchsobjekt war schon am Tisch festgeschnallt und Arctus drückt ihm gerade ein Wattebällchen vor die Nase. Das Betäubungsmittel suchte sich seinen Weg durch die Nasenlöcher und brachte das Versuchsobjekt in einen noch größeren Schlaf, als es sowieso schon war. Arctus nickte zu Kastellhüter, „ich glaube er ist bereit“
Olirie forderte Arctus nun auf das Opfer zu entkleiden. Vorsichtig streifte Arctus die Kastellrobe vom Körper. Nur den dunkelweißen Lappen, der um die Genitalen gelegt war, ließ er an Ort und stelle. Daran würden sie sich vielleicht später vergreifen. Zu erst müsse die Brust her, denn Arctus kleine Finger lechzten gerade zu nach einem pochenden Menschenherz.
24.05.2003, 14:31 #107
Arctus
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röckies jubbi jubbi -
Herzlichen Glückwunsch
auf ein weiteres Jahr, doch diesmal ohne Augen ;)
24.05.2003, 21:42 #108
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Die Augen des kleinen Arctus blitzten silbrig auf, als er das Skalpell entgegen nahm, sowie die Erlaubnis, den ersten Schnitt setzten zu dürfen. Normale Weiße freuen sich kleine Kinder ja über Bonbons, doch Arctus Gemüht erfüllte volle Glückseeligkeit bei dem Geschenk einer Seziersitzung an einem lebenden Menschen, wo er sogar mitwirken konnte. So setzte er das Skalpell knapp unter dem Adamsapfel an und drückte zu. Doch nur die Haut spannte sich und nichts anderes. Die blasknochigen Finger des Jungen glitten prüfend über die spitze Seite des Skalpells. Dann wanderten seine fanatischen Blicke wieder zu Oilirie, der ihm grinsend ein scharfes Skalpell entgegenhielt. Ein leichtes Lächeln zeugte davon, dass dies ein Scherz gewesen sein solle, doch Arctus strafgespannt blasse haut bewegte sich kein Stückchen, sondern drehte sich, mit dem neuen Skalpell in der Hand, wieder weg.

Wieder setzte er unter dem Kehlkopf an. Diesmal schnitt das Skalpell richtig in die Haut hinein. „Wunderbar“, dachte sich Arctus und ließ das Skalpell ein paar Millimeter tief sinken. Dann zog er es langsam nach unten. Stück für Stück wanderte es, in dieser Tiefe, den Körper hinab. Arctus war vollkommen ruhig. Als ob er es sein ganzes Leben gemacht hätte zog er das Skalpell über den Körper. Nicht einmal mit einem Lineal hätte man es besser machen können. Er endete den Schnitt kurz vor dem Lappen, die über den Genitalbereich lagen. „Nur zu“, sprach Oilirie hinter ihm. Arctus drehte sich kurz um und nickte ihm zu. Dann setzte er wieder an der oberen Schnittspitze an und führte einen horizontalen Schnitte von Schulter zu Schulter. „Es hätte etwas tiefer sein müssen! Doch fahre fort!“, ging es ihn wieder von hinten an. Das gleiche machte er am anderen Ende des ersten Schnittes. Dann trat er zurück.

Oilirie kam mit einem Mittel an. Es sah komisch Lila aus und Qualmte aus dem gläsernen Gefäß heraus, in dem es sich befand. Vorsichtig schraubte Oilirie eine Art Abgaberegler auf das Glas und achtete darauf nicht mit der Flüssigkeit in Berührung zu kommen. Dann führte den Abflußregulierer langsam über die Schnittwunden, wobei immer nur ein paar Tropfen auf das Fleisch traten. Als er alles damit abgefahren hatte trat er zurück und sagte auch zu Arctus, dass er zurück treten solle. Die Flüssigkeit saugte sich in die Schnitte und in die Haut, dampfte dabei leicht und verlor die Lila Farbe. Langsam begann sich die Haut wie ein Rollo in Richtung der Seiten des Körpers aufzurollen, so dass man nun komplett auf die Muskeln, die unter der Haut lagen schauen konnte. „Das ist ein ganz praktisches Mittel! Da kann man sich das ganze Hautabziehdebakel ersparen!“, fügte Oilirie noch hinzu.
24.05.2003, 22:43 #109
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Arctus Blicke züngelte sich gerade zu auf das pumpende Herz, das unnachgiebig Blut durch den gesamten Körper pumpte. Man konnte alles sehen. Wohin das Blut floss, die Lunge, die sich zusammenzog und wieder aufpumpte und auch der Magen, der gerade ein knurrendes Geräusch von sich gab. Dann zuckte der ganze Körper.
„Wollen wir ihm mal was zu essen oder zu trinken geben? Am besten was giftiges oder so, damit man besser sieht, wie die einzelnen Organe reagieren!“
24.05.2003, 23:57 #110
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Arctus schreckte auf. Jetzt waren schon zwei weiter Personen in diesem Raum und gafften auf das Studienobjekt. Auf die Frage von Amydala antwortete Arctus kurz und bündig, „wir studieren das Sezieren an lebenden Objekten.“

Dann besann er sich wieder auf seine Aufgabe. „Meister Olirie, ich habe etwas über ein Ritual der Schwarzmagier in dem Buch über das Kastell gelesen! Ihr habt es wahrscheinlich vergessen, denn es gibt so viele Rituale. Nun, ich werde es euch allen mal vorführen, als erstes ..“ Arctus marschierte zum gläsernen Schrank mit den ganzen Flüssigkeit und fuhr mit dem Finger eine nach der anderen ab. Als er dann ein Glas mit der Aufschrift „Lähm und Schrei“ fand, griff er es und marschierte wieder zum Seziertisch.

„Gut ich führe dieses Mittel nun, in geringen Mengen, über den Mund ein.“ Arctus legte das Glas an die Lippen des Versuchsobjekts und schüttete langsam einen nach dem anderen Tropfen in den Rachen. Doch da alle so eng beisammen standen, stieß dieser Cain an Arctus Arm, so dass der gesamte Inhalt des Glases in das Opfer schwappte. „Ups“, kommentierte er nur die Situation.

Arcts fuhr herum und zwinkerte Cain zu um kurz zu flüstern, „danke, jetzt wird’s lustiger!“
Dann wandte er sich an Olirie. „Ihr müsst nun eure Magie wirken lassen und eine Lichtkugel durch die Luftröhre oder Speiseröhre wandern lassen, damit sie dort ungefähr in der Mitte des Körpers ankommt. Sie muss jedoch im Körper sein!“ Olirie befolgte die Anweisungen.

Währendessen fing Rocks Körper an zu zittern und die einzelnen Organe waberten wild vor sich dahin, während er komische, jedoch extrem ryhthmische Ohm und Ah laute von sich gab. Das ganze klang ein wenig düster, doch extrem Stimmungsvoll und untermalt von den heftigen Bassgeräuschen des Magens ergab es nahezu Musik!

Olirie hatte indessen die Lichtkugel erfolgreich eingeführt und die Stellen, die am meisten wabbelten leuchteten Rot. Die Lunge leuchtete in immer wieder anders werdenden Grüntönen und das Herz faste mit jedem Pochen das gesamte Farbspecktrum ab. So war das geheime Schwarzmagierritual geschaffen und dazu noch das optimale Seziererlebnis.
25.05.2003, 00:32 #111
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Ein lustiger Anblick, diese ganzen wabernden und in allen Farben leuchtenden Organe. Die leicht köchelnde Magensäure und die komischen Laute des Rocks. Wie ein kleine Jukebox. Arctus war begeistert, denn er hätte nie gedacht, dass das Experiment derart gelingen würde. Mittlerweile hatten auch ein paar Dämonen Fleischbällchen am Spieß gebracht und Multivitaminsaft für alle.

Arctus zog es in eine Ecke, um den regen Unterhaltungen im Raum als Außenstehender zuzuhören und um in Ruhe sein gelungenes Werk zu betrachten. „Was man aus so einem Körper alles heraus holen kann! Als nächstes werde ich mal mit den Augen herumexperimentieren.“ Doch Arctus war erst einmal mit seinem Glas Multivitaminsaft beschäftigt.

Die Bässe des Magengrummelns schienen durch das komplette Kastell zu tönen und aus der Türe des Labors drangen diese bunten Lichter. Die Schwarzmagierparty hatte begonnen und jeder konnte dazukommen...
25.05.2003, 11:29 #112
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Ein leises Röcheln wurde lauter im Raum. Das Versuchsobjekt begann sich zu bewegen. Faszinierend. Arctus trat begeistert näher.
Einfach wunderbar, diese menschliche Willenskraft gegen das unmögliche Anzukämpfen und zu hoffen man könne es besiegen. Arctus schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich war Rock noch nicht so sehr von Beliar in Messer geholt worden. Oilrie schon eher, denn er hatte das Opfer mit einem Stein wieder bewusstlos geschlagen.
„Seit ihr nicht Freunde?“, fragte Arctus, doch keine Antwort kam. Er zuckte mit den Schultern. Zu gern hätte er diesen Überlebenskampf des Opfers gesehen, doch Oilrie wohl eher nicht. So nahm er sich wieder dem auf dem Tisch liegenden Opfer an. Das Herz schlug nun schon die ganze Nacht ungewöhnlich schnell, was leicht zum Versagen führen kann. „Lasst uns das schlagende Ding mal austauschen!“, flüsterte Arctus zu Oilrie, der ihm zufrieden zunickte.
Oilrie nahm sich das Skalpell zur Hand und demonstrierte Arctus, wie man ein Herz fachgerecht entnehmen konnte. Langsam schnitt das geschärfte Metall durch die kleinen Gefäße und trennte das Herz so vom Körper. Oilrie überreichte Arctus das noch pochende Herz und verschwand hinter einem Regal. Arctus beobachtet das pulsierende Etwas vor sich, wie es trotz dessen, dass es ohne Körper war weiterschlug, um krampfhaft Leben zu erhalten.
Nach einer Weile erschien Oilrie wieder mit einem Gefäß, dass zur hälfte mit einer leicht hellgrünen Flüssigkeit gefüllt war. „Tu es hier rein!“, befahl er Arctus, der dies sogleich tat. Das Wasser bettete sich um das Herz, das nun immer noch weiterschlug. „Die Flüssigkeit lässt es seine Aktivität weiter ausüben und nicht absterben! SO können wir es nachher wieder einbauen!“, erklärte Oilrie. „Was macht der Körper nun ohne Herz?“, fragte Arctus, denn er sah, dass die Farben die von den Organen ausgingen verblassten.
„Wir werden ihm ein besseres Herz einbauen!“, antwortete Oilrie und verschwand wieder hinter einem Regal, um kurze Zeit später mit einem anderen Gefäß wiederzukommen. Das Herz darin war viel kleiner, doch es schlug in einem rasanten Tempo, dem die Augenkaum folgen konnten. Arctus öffnete das Glas und griff nach dem Herz. Wie ein Fisch sprang es von der einen zur anderen Seite und da passierte es. Arctus ließ es versehentlich fallen und es rutschte unter einen Schrank. Geistesgegenwärtig erschien Oilrie mit einem Besen und fischte es wieder hervor, hauchte es an und polierte es am Ärmel der langen Robe. „Dürfte noch gehen!“
Dann begab er sich zu dem immer heftiger zitternden Körper, der so nach dem unersetzlichen Blut durstete. „Du musst nun diesen Strang mit dem hier verbinden und es mittels dieses Mittels hier“, Oilrie zeigte auf eine kleines Fläschchen, dass er öffnete und dessen Inhalt er über die Stränge schüttete, „zusammenbrennen!“ Die Stelle, an die die Flüssigkeit traf, fing heftig an zu Blubern und große Blasen bildeten sich. Nach einer Weile zog sich alles wieder zusammen und das Herz war befestigt und schlug wie eh und je. Es hatte bestimmt nur die Größe eines Ratenherzens. „Das ist ein kleines Dämonenherz! Es wird ihn die Zeit über, in der er so gepeinigt daliegen muß, gut unterstützten, denn es ist nicht so lächerlich schwach wie das Herz eines Dämonen!“
Arctus sah erstaunt auf die Raffinessen seines Lehrers. So konnte man also das ganze Zeug wieder einbauen. „Ich werde, wenn die Zeit herankommt, bestimmt mal die Geschicke der Alchemie studieren!“, pflichtete Arctus erstaunt bei.
25.05.2003, 19:19 #113
Arctus
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Jetzt, da Oilrie weg war, hatte er ja sozusagen freies Händchen in der Gestaltung seines Opfers. Arctus rieb sich vor Freude die Hände. „Was könnte man als nächstes tun?“ Das ganze mit dem Herz hatte ihn wirklich ziemlich fasziniert und er würde das auch gerne mal machen. So ging Arctus in den allgemeinen Lagerraum des Kastells und holte sich eben noch so ein Herz hinaus, um es auf die gleiche Weiße neben dem ersten zu platzieren.
Arctus betrachtete erstaunt sein Werk. Zwei nebeneinanderschlagende Herzen. Und sie taten es auch noch synchron! Arctus war begeistert.
So im Rausch des Eifers achtetet er gar nicht mehr auf die dreist dreinblickende Amydala und sprang aus dem Raum um nach neuen Dingen zu suchen, die er hier ausprobieren könne.

So eilte er kurz in den ersten Stock um seine Bücher über das Sezieren zu holen. Doch ein leises Stöhnen drang an sein Ohr. Was war das nur? Arctus sah den langen Gang entlang, fand jedoch nichts. Empört ging er weiter. Wahrscheinlich spielte ihm das Kastell wieder einen Streich. Doch dann stürzte er über irgend etwas komisches. Der Boden war so ... nass, was war das? Arctus sah hinab und musste mit entsetzten feststellen, dass da gerade jemand am verbluten war. Vorsichtig tunkte er den Zeigefinger in die Blutlache und führte diesen dann an den Mund. „Es ist noch frisch!“ Dann drehte er den Körper um und sofort zog sich sein Gesicht zusammen. Es war Herr Shark, mit dem er den sonderbaren Ort entdeckt hatte.
„Geht es euch gut? Ohh, bei Beliar, was soll ich tun?“, fragte er den blasen Schwarzmagier.
25.05.2003, 20:14 #114
Arctus
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Ausdruckslos sah Arctus in die verzweifelten Augen des Magiers. Jetzt schalteten sich wieder diese Gefühle ein. Freundschaftliche Verbundenheit, Zuneigung. Er schüttelte sich. Hätte er diesen Mann nicht gekannt, wäre er wahrscheinlich hier verblutet, doch so riss sich Arctus ein Stück seiner Robe ab und band diese um den Hals von Shark. Die magischen Fasern verhinderten das Austreten weiteren Blutes!

Dann fasste Arctus ihm unter die Arme und stemmte ihn hoch. „Ihr müsst mit Kämpfen! Alleine schaffe ich es nicht!“, piepste er vor Anstrengung. Dann schleppte Arctus den Magier in sein Zimmer. Die Tür öffnete sich diesmal magischerweiße von selbst. Drinnen ließ er Shark auf sein Bett sinken und wünschte sich einen Dämonen herbei. Dem übermittelte er gedanklich, dass er eine Schüssel für den Kopf und reichlich warmes Öl holen sollte. So verschwand die Kreatur des Schattens und tauchte nach ein paar Sekunden mit den gewünschten Bestellungen wieder auf. Arctus nahm die Schüssel entgegen und legte sie unter Sharks Kopf. „So Dämon“, übermittelte er per Gedanken, „schüttete nun langsam und gleichmäßig das warme Öl auf Sharks Kopf! Passt auf, dass der Strahl nur, und ich sage nur, auf der Stirn landet und kein Tropfen in Augen oder sonstige Körperöffnungen kommt! Wenn die Schale voll ist, füllt den Krug damit wieder auf und beginnt von neuem.“ Der Dämon tat wie ihm befohlen. Dann beugte sich Arctus an Sharks Ohr, „versucht euch zu entspannen! Lasst euren träumen freien lauf!“

Erschöpft ließ sich Arctus auf seinen Sessel plumpsen. Mehr konnte er nicht tun. So starrte er an die Wand und sinnte, was er noch an dem Sezieropfer so alles ausüben konnte. Plötzlich erfasste ihn der Sessel und zog Arctus ein Stück in die Polster, doch nicht nur das. Er zog auch Arctus Geist in eine andere Ebene. Es fühlte sich an, als wäre er in einem Orkan, der sich immer schneller drehte. Arctus kam ein Würger hervor. Dann, ganz plötzlich stand er neben Shark, auf einer Wiese, um sie herum nur Leichen und die Bäume lagen alle so komisch schief. Auch die Farben waren nicht normal, sie waren sonderlich stark betont. Es schien als wäre er in einer anderen Welt, ja er war sogar in einer anderen Welt, um genau zu seien in Sharks Welt. „Herr Shark, sind das eure Träume?“
25.05.2003, 21:11 #115
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -

Arctus sah wieder auf den verwirrten Shark vor sich. Er schien zu sprechen, es jedoch nicht zu merken. Die Welt um sie herum änderte sich im Sekunden Takt. Gerade kroch noch eine ekelhaft beharrte Spinne vor ihnen lang und im nächsten Moment lag sie zwei Meter entfernt und zermanscht auf dem Boden. Die Zeit verstrich Ruckartig. So waren sie plötzlich auf einer Wiese, mit knie hohem Gras. Arctus trat hindurch und streifte mit seiner Handunterseite die feinen Halme. Funken schienen zu sprühen, zu mindestens in seiner Hand. Tausenden kleine Nervenzellen explodierten und umgaben Artus’ Arm in ein wohlig warmes Kribbeln.
Nun bog sich wieder etwas Gras auseinander. Es schein sich auf den Boden zu legen, schlaf, kraftlos, ohne Leben in sich und zum Vorschein kam eine weitere Leiche. Sie hatte ein silbriges Gewand an und einen ebenso silbrigen Spitzhut. Arctus betrachtete das Gesicht näher. Es war seins. Panik machte sich breit, das Gras fing Feuer und verschluckte die Leiche. Arctus lief weg, in den Wald hinein, wurde von Spinneweben aufgehalten. Er schrie, „lasst mich hier raus! Lasst mich raus!“ Arctus fiel zu Boden. Der Boden wurde zum Meer und Shark entfernte sich. Meilenweit wurde der kleine Junge getragen und landete schließlich wieder

auf seinem Sessel. Erschrocken sprang er auf und eilte zu Shark, dessen Gesicht immer noch stark verzerrt war. Der Dämon tropfte immer noch das beruhigende Öl auf dessen Stirn. Arctus ließ ein Seufzer aufkommen und entfernte sich vom Bett. Er wusste noch nicht, wie er helfen könne, doch er müsse es tun. Jetzt war er auf jeden Fall noch nicht in der Lage dazu und so ließ er den Raum ein rotes Licht tragen und begab sich wieder nach draußen. Dort atmete er tief durch. Es war schrecklich, was er gerade sehen musste. Was ging nur noch alles in diesem Magier vor?
25.05.2003, 23:29 #116
Arctus
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Arctus selbst hatte gerade auch in Gedanken gelegen. Er sann darüber, was nun wichtiger war, dass vollenden des Sezierens oder das Erretten seines Freundes Shark. Wobei man nicht sagen konnte, dass es sein Freund war. Das Wort kennen trifft am besten auf ihre Beziehung zueinander zu. So wandte er sein blasses und schmales Gesicht dem Magier entgegen und bejahte, dass er Arctus seie und auch das er nun dem Zirkel angehöre. Die langen grauen, nein eher weisen Haare des Magier vor ihm bahnte sich den Weg über dessen Schultern und umrahmten das Gesicht, dass Arctus gerade so faszinierte. In diesem Gesicht lag so viel wissen, lagen so viele Jahre der Erfahrung und soviel Fähigkeit, dass er es am liebsten nur für sich beanspruchen würde. Ein plötzliches Gefühl der Geifers nach Wissen packte ihn und die Quelle stand genau vor ihm. Das Tor zu mehr Macht, ein Lehrer.
Arctus fing sich wieder und versucht in kontrollierten Sätzen nicht zu übereifrig zu wirken.
„Werter Magier, Ich habe ein Experiment am laufen und hatte ein paar Ideen das Experimentierobjekt zu modifizieren!“ Arctus ging nun voraus und Don-Esteban folgte ihm interessiert. So führte Arctus den Magier in Oilries Labor und zeigte ihm Rock. „Was haltet ihr davon seine Augen den Blicken normal sterblicher zu entziehen?“, nahm Arctus wieder das Wort auf und zeigte auf die herausgenommenen Augen, die sich in einer leinen Schüssel auf dem Tisch neben dem Opfer befanden.
26.05.2003, 00:32 #117
Arctus
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Tausende von Möglichkeiten, wie man einen Körper wieder zusammenflicken konnte schossen Arctus durch den Kopf. Er hatte viel darüber gelesen, doch entsann er sich keiner Möglichkeit dies ohne größere Nähte geschehen zu lassen. Eigentlich hatte er sich über das Zusammensetzten noch gar keine Gedanken gemacht! „Ist das denn auch nötig? Ich meine, in Beliars Reich tritt er so oder so irgendwann! Also warum ihn nicht schon eher das Glück gewähren?“, sprach Arctus mehr zu sich, als zu dem Magier. Plötzlich regte sich wieder etwas in ihm. Was tat er hier eigentlich? Er zerstörte Leben! Die andere Seite sagte, dass er ja nur Forsche. Doch musste Forschen immer den kümmerlichen Rest des Todes mit sich bringen? Arctus focht einen inneren Kampf aus, immer wieder hin und her gerissen. Am Schluss kam es schließlich zu einem Patt und er entschloss die Situation erst einmal ruhen zulassen und sich diesem Buch über das Erscheinen von Materie, wie hieß es noch gleich, 'Res Apparere', zu widmen.
Don-Esteban zu gewand versicherte er ihm nun, dass er sich darum kümmern würde, dass dieser Körper wieder in Ordnung gebracht würde, wenn nötig mit Hilfe anderer! „Doch das mit den Augen reizt mich sehr. Diese Möglichkeit darf man nicht einfach verstreichen lassen! Ich werde euch wieder aufsuchen.“, sprach Arctus noch und ließ den Magier dann in dem Chaos, dass in dem Labor herrschte alleine.
So schritt er eilig durch die Eingangshalle. Das Pentagramm pulsierte noch in leichtem blau schwarzen Farben. Hier hatte sich gerade jemand hinfort teleportiert. Ein wirklich bequeme Art zu reisen!, dachte sich Arctus noch. Als er sich noch einmal umsah, bemerkte er, dass die Tür des Kastells nicht richtig geschlossen wurde, weshalb er hinzu ging und noch mit den beiden Skeletten ein kleines Schwätzchen hielt. „Sagt, wer ist hier herausgeeilt?“ „Ein Schwarzmagier! Er geht auf Reisen in die Fernen der Welt!“ „Aha, na dann eine gruselige Nacht.“
Arctus schloss das Tor und begab sich nun in die Bibkliothek.
26.05.2003, 08:39 #118
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Züngelndes Kerzenlicht warf Licht und Schatten, in den Raum aus Stein, ließ die beiden Parteien einen uralten Tanz ausführen, so unregelmäßig wie das Leben. Arctus besah sich wieder. Er war zwar gestern voller Eifer in die Bibliothek geeilt hatte es aber nur so weit gebracht, sich in einen der Sessel zu platzieren und das Buch auf seinen Schoß zu platzieren. Dann errang die Müdigkeit den Sieg über ihn und sendete ihn die den Schlaf der Träume.
Jetzt, da die ersten wirklichen Sonnenstrahlen an sein Gesicht, durch großen Fensterstrahlen der Bibliothek, drangen erwachte er wieder, gähnte und streckte sich um die Müdigkeit abzuschütteln, was jedoch nichts brachte. So beendete er den Kampf zwischen Schatten und Licht und erlosch die Kerze, sprang auf und nahm das Buch unter den Arme. Die fetzen seines rechten Ärmels hingen zu Boden. Er bräuchte unbedingt einen neue. Vielleicht würde das Schrankskelett es ja in Erwägung ziehen...

Arctus hatte die Halle der Bibliothek verlassen und bahnte sich seinen Weg durchs Kastell. Am Refektorium vorbeischauen bestellte er sich noch frischen Tee auf sein Zimmer. Dann stieg er die Treppe hinauf um zu selbigen zu gehen. Zum Glück stolperte er diesmal gegen niemanden und schupste auch keinen Magier. Er kam einfach in seinem Zimmer an, legte das Buch auf den Schreibtisch und ging zu seinem Bett, um nach dem Magier zu sehen. Alles wie beim Alten. Der Dämon ließ immer noch Öl auf dessen Stirn tropfen. „Ich glaube du kannst jetzt aufhören!“, versicherte Arctus dem Dämon, der daraufhin seine Sachen packte und verschwand. Arctus gab dem Magier noch etwas Tee, dann setzte er sich auf seinen Stuhl und begann zu lesen. „Irgendwie ist das hier alles wie im Haus voller Alten!“, sagte er sich noch spaßeshalber.
26.05.2003, 08:42 #119
Arctus
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Jonis 2 Jähriges -
alles gute zum 2jährigen
26.05.2003, 20:27 #120
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Der Dicke staubige Bucheinschlag öffnete sich unter dem Druck der Hand Arctus’ zierlicher Hand. Eine Schicht abgestandene Luft drang aus dem Buch hervor und die Seiten schienen etwas hervorzuquellen, wahrscheinlich wegen dem Gewicht, unter dem sie schon seit Jahren litten. Dieses Buch schrie förmlich danach geöffnet und gelesen zu werden. Arctus dachte sogar ein schwache Stimme zu hören, die sagte, „bitte stell mich nicht wieder zurück!“, doch das interessierte ihn nicht. Einzig und allein der Inhalt war von belangen.
So saß er nun schon den ganzen Tag und fand eine besondere Stelle, die ihm Ansatzweiße weiterhalf.

Ich frage eine Somnambule, ob sie den kleinen Tisch in der Mitte des Zimmers sieht? Sie antwortet ja. Dann umhülle ich ihn mit magnetischem Fluid, und sie wundert sich ihn frei in der Luft hängen zu sehen. Beim Erwachen nicht zu beschreibendes Staunen; von allen Seiten drückt Versuchsperson auf den luftigen Tisch, findet ihn solide und entfernt sich, höchst beunruhigt meinetwegen
Manchmal bot ich meinen Somnambulen drei Orangen an, eine davon magnetisiert, mit einer dicken Schicht Fluidum umhüllt, mit der Absicht, diese solle unsichtbar bleiben. Tatsächlich blieb sie unsichtbar, auch als Versuchspersonen in den Normalzustand zurückgekehrt waren. Vergebens versicherten wir, es seien drei Orangen. Sie lachten uns aus und zeigten die beiden, die sie berührten. Schliesslich, beim Herumtasten, begegnen sie einem Gegenstand, den sie packen - der Zauber verschwindet und die drei Orangen erscheinen.

„Sehr verschlüsselte Passage“, dachte sich Arctus, während er darüber nach sann, welches Mittel genommen wurde für dieses Phänomen und vor allem wie man es herstellen konnte. Vielleicht sollte er bald damit mal zu dem großen weishaarigen Magier gehen! Doch nun war er hungrig. Er schloss das Buch und ließ sich ein paar Brotscheiben geben, um diese Köstlichkeiten in den Mund wandern zu lassen und die süße Stärke herauszulutschen ...
26.05.2003, 21:27 #121
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Ein Weg folgte, zu seinem anderen, er nannte es mittlerweile ‚Patienten’. Über die steinernen Stufen schritt Arctus leichtfüßig hinab. Wie oft war er sie nun schon in den letzten paar Tagen auf und ab gegangen? Wirklich, in den letzten Stunden passierten komische Dinge, die vor allem Arctus in Anspruch nahmen. Da musste er jetzt wirklich schon zwei Magier helfen, die schon viel länger hier fristeten als er. Kopfschüttelnd trat er in das Labor von Oilrie ein. Dieser war immer noch nicht zurückgekehrt und eigentlich musste man das arme Geschöpf auf der Liege mal wieder befreien.

So beugte sich Arctus über die Innereien und presste die Lunge mal kräftig. Das Opfer zitterte. Ein heftigen Schock schien es zu bekommen, doch Arctus lächelte nur. Dann legte er alles innen wieder zurecht und rollte die Haut wieder auf. Sich nun Nadel und Faden schnappend stach er in das weiche Fleisch und nähte beide Hautlappen wieder zusammen. Dies vollführte er das erste mal in seinem Leben, weshalb die Stiche auch recht ungenau und plump gesetzt wurden. Ein nerviges Zirpsen ertönte, was wohl der trockene Faden war, der durch die blutgetränkte Haut schliff und diese Töne von sich gab. Nach einer halben Ewigkeit hatte Arctus endlich alles zugeflickt. Er richtete den Oberkörper des Objekts auf, doch da fiel ihm auf, dass er eine Stelle vollkommen vergessen hatte. Ein Stück Darm quoll hindurch. „Oh, leg dich noch mal hin!“ Er drückte den Darm mit Mittel und Zeigefinger wieder in den Körper und nähte auch die restliche Stelle. „So jetzt dürfte alles in Ordnung sein! Trink das!“, Arctus reichte dem noch halb in Trance seienden Rock ein Fläschchen, was er sogleich leerte.

Dann, als würde er aus den Tiefen seines Unterbewusstseins hervorgesogen werden, atmete Rock tiefe durch. Er wendete den Kopf von Links nach Rechts. „Ich kann nichts sehen!“ Arctus lächelte und nahm den Magier bei der Hand. „Klar, du hast ja auch keine Augen!“ Der Magier blieb ruckartig stehen. „Was?“, er taumelte, verlor den Gleichgewichtssinn und prallte gegen die Wand, „das ist zu viel, zu viel!“ Arctus legte ihm beruhigend die Hand auf die Stirn. „Beruhige dich, tief durchatmen! Du wirst deine Augen schon wieder bekommen!“ Wieder musste Arctus lachen. Ein Dämon kam angeschwirrt und griff Rock unter die Arme, um ihm beim laufen zu helfen. Arctus teilte dem Dämon per Gedanken mit, dass den Magier wohl jetzt besser immer den Weg zeigen sollte. „Dein erstes Ziel wird wohl der Waschraum sein! Du bist mit Blutbesudelt und stinkst gewaltig!, lass dich vom Dämonen hinführen. Arctus war überrascht über seinen Ton. Er schien seine Überlegenheit dem Blinden gegenüber voll auszunutzen. Das war gut! Sehr gut sogar! Er rückte seinem Ziel immer näher, alles menschliche in sich zu verdrängen. So führte ihn sein weiterer Weg wieder zurück in Oilries Labor, um dort etwas aufzuräumen und die Augen mit auf sein Zimmer zu nehmen. Zu Amydala gewand sprach Arctus noch, „die Sitzung ist beendet!“, dann verschwand er auch schon in das obere Stockwerk und huschte in sein Zimmer, samt den Augen.
27.05.2003, 19:47 #122
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Arctus kraulte sich am Kopf. Wie konnte man die Dinger nur unsichtbar bekommen? Er brütete jetzt schon den ganzen Tag ratlos mal über dem Buch, das sonderlich verstrickt und verschachtelt geschrieben wurde, mal über den komisch glibrigen Augen, von denen man fast dachte, dass sie ihre Pupillen nach ihm richteten. Der schwere Buchumschlag viel herunter. Tausende von Buchstaben wurden in die Dunkelheit entlassen. Arctus stöhnte genervt. Wie frustrierend es sein kann einen ganzen Tag über etwas zu sitzen, was zu nichts führt.

Etwas matt erhob er sich von seinem Sessel und sah nach Shark, der immer noch in Fieberträumen auf seinem Bett lag. Auch bei ihm viel ihn keine Lösung ein. Vor zwei Tagen noch, hätte alleine mit seinen Ideen einen Menschen zum Vogel machen können und nun brachte er es nicht einmal zustande jemanden aus einem Koma zu wecken. Arctus schritt enttäuscht aus seinem Zimmer. Die Füße über den Boden schleifend und den Kopf weit nach unten gesenkt missachtete er alles was versuchte ihn zu beeinflussen. Dann fesselte doch etwas seine Aufmerksamkeit. Er schritt an einem großen Spiegel vorbei, sah sich und sein gebeutelt blasses Gesicht darin. Diese hagere Gestallt, an der die stolze, jedoch etwas zerfetzte Magierrobe schlaf herab hing. Arctus schloss die Augen. War es Intuition oder einfach nur Glück, jedenfalls sah er, als er die Augen wieder öffnete eine vollkommen andere Person in dem Spiegel. Groß, ebenfalls schlank und mit langen schwarzen Haaren gesegnet. Ein schmales blasses Gesicht in deren Mitte, vor dem Hände mit langen Fingernägeln gekreuzt waren. Wer war das? Arctus trat näher und berührte den sonderbaren Spiegel. Als würde er mit einem Schwamm darüber fahren verwischte das Bild und setzte sich wieder in seine alte Form zusammen. Nämlich Arctus.

Kopfschüttelnd schritt er die Treppe zum Erdgeschoss hinab. Hier passieren Dinge. Als würde ein Stein in ihm lasten ließ er sich auf den Stuhl im Refektorium fallen und nahm einen kleinen Salat zu sich. Dazu sonderbar orangenen Saft. Wahrscheinlich Rübensaft oder dergleichen. So ermattet und ausgelaugt wie er war, war es ihm auch gleich. Er tat was getan werden musste. Sein Körper war immerhin noch menschlich, weshalb er wohl oder übel essen und trinken musste. Sowie schlafen. Ober er heute zum schlafen käme?

27.05.2003, 22:03 #123
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Arctus leerte das Glas nun. Nach etlichen Stunden des Überlegens im Refektorium gelangen immer noch keine Geistesblitze zu ihm. Er bekam den Kopf aber auch nicht leer. Immer wieder huschten Fragen durch einzelne Hirnzellen und regte diese an, worauf er aufschreckte und wieder Kerzengrade im Stuhl saß. Es brachte doch nun wirklich nichts mehr. Er war tot müde und ausgelaugt. So stampfte er müde aus dem Refektorium wieder hoch in den ersten Stock in sein Zimmer. Da war nur ein Problem. Shark lag ja auf seinem Bett und machte auch keine Anstallten aufzuwachen. Da musste er wohl mit dem Sessel vorlieb nehmen. Stöhnend setzte sich Arctus, samt Robe in den großen Sitz und schloss die Augen.
Plötzlich, eine Stimme, in .. in seinem Kopf. Von weit her. „Öffne mich!“ Andauernd diese Stimmen. Arctus öffnete die Augen und ging zum Schrank, „nein ich will jetzt nichts von dir hören!“ „entschuldigt, ich sagte doch gar nichts!“ „oh ...“ Arctus blieb eine Weile sprachlos stehen, knallte dann die Tür doch zu. Wortlos stapfte er zurück zum Sessel, schwang sich darauf und schloss wieder die Augen.
Ruhe ... doch ... dann, ... wieder diese Stimme, „Öffne mich!“ Arctus Augen rissen auf, als würde sich ein Messer in seinen Nacken bohren. „Was, bei Beliar.“ Seine Blicke wanderten durch den Raum und blieben auf dem Buch heften. Seine Hand zuckte nach vorne und griff nach den gebündelten Pergamenten. Wie von selbst, vollkommen unbewusst, öffnete er den hinteren Buchdeckel mit den Fingernägeln und pulte einen alten Zettel heraus. Kaum noch leserlich standen auch hier komisch geschriebene Sätze darauf ...

Es ist weit schwieriger denn es aussieht, alldieweil die genauen Zeiten und Himmelskonstellationen erwarten mußt. Lest sich in Anwesenheit des Magier wohl einfacher darstellen. Zuvörderst mach dich bei einem Treffpunkt mit der Finsternis der Sonne des Zauberns würdig, um Magie durch Körper und Geist fließen zu lassen, und lass dich zu Ader (es mag wohl auch mit einem anderen gehen, jedoch tunlichst mit einem der die Kraft hat) Itzo misch Blut und Wasser und wart dann wohl neun und vierzig Herzschlag lang. Hierein Scharb nun die äußren Schichten von jeder Sumpfkrautpflanze, bis dass sie nur noch fingerdick und leichenbleich sind. Nun muß Stab und Stein ins Baumharz, worin es grell und hitzig vergeht. Gieß nun vorsichtig das Blutwasser durchs Spinnennetz ins Baumharz. Keinesfalls umgekehrt, denn sonst vergeht das Netz und du wohl auch und lass alles in eigener Hitzigkeit brodeln, derweil du drei VISIBIVANTAR darüber sprichst. Wenns dann wieder kalt geworden, fülls in ein Retort aus Elektrum oder weißem Golde und destillier ab, bis das die ersten drei bräunlichen Tropfen hervor kommen Das so gewonnene Elixier ist von höchstem Wert, dieweil es gut ein Jahr seine Wirkung zeigt.

Arctus raste Blut durch den Kopf. Er wurde wieder entfacht. Der Verstand begriff nun, zu mindestens größten Teils, diese Letter. Er benötigte Alchemiezubehör, Sumpfkraut, Blut, ein Spinnennetz; Arctus wunderte sich; klares magisches Wasser, den richtigen Zeitpunkt und ...
Jemanden der Macht besaß!
Das war der Anhaltspunkt! Wenn er jetzt nur die Zutaten besorgen würde, könnte er doch damit zu dem Mächtigen Magier gehen, den mit den weißen Haaren, auch genannt Don-Esteban. Er hatte das Rezept entdeckt. Endlich ...
27.05.2003, 23:05 #124
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
So platzte Arctus, mit samt dem Zettel in der Hand aus seinem Zimmer wieder heraus und lief genau den gleichen Weg, den er vorhin schon gerannt war wieder. Nämlich ins Refektorium. Die steinernen Stufen hinab, durch die Eingangshalle und ab in die Gemäuer des Speisens. Dort erhoffte er sich zu mindestens ein paar der benötigten Zutaten zufinden.
An den Küchendämon gewand übermittelte er ihm den Wunsch nach Sumpfkraut. Dieser setzte eine komische Fratze auf und reichte ihm zwei Pflanze. Sich wieder umdrehend erspähte Arctus plötzlich, hinten im tiefen Schatten, eine Person. Seine tiefblauen Augen wühlten sich durch die Dunkelheit und sahen nun, mit wem er es zu tun hatte. Don-Esteban, eine weitere Zutat, die er benötigte.

So ging er in der Hoffnung auf Hilfe zu diesem mächtigen Magus und äußerte ihm seine Wünsche. Der Mann mit der weiten Robe stand wortlos auf und wandte sich Arctus ab, um das Refektorium zu verlassen, machte jedoch noch eine komische Handbewegung, dass ihm der junge Magier folgen solle. Arctus gehorchte und hatte es schwer den Schritten zu folgen. Schließlich kamen sie vor einer Tür an, auf der ein komischer Schleier lag. Der Magier sprach eine komische Formel und der Schleier verschwand. Die Tür öffnete sich und beide traten hinein ...
27.05.2003, 23:44 #125
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
„Magisches Wasser!“, platzte Arctus heraus. Er wurde von den Worten des Magiers vollkommen überrumpelt. „Übermäßige Neugier? Na ja, vielleicht ein bisschen“, dachte sich Arctus. „Ich weiß schon wo ich es her bekomme!“, sprach er dem Magus noch entgegen und war schon aus dem Labor verschwunden. Wo war jetzt gleich noch die Eingangshalle?
Arctus lugte um die nächst gelegene Ecke und, als würde ihn irgendetwas in den Kopf gedrungen sein, gelang der Plan des Kastells wieder vor seine Augen. So fand er recht fix den Weg zur Eingangshalle und konnte sich von dort aus neu orientieren.
Ein kurzer Abstecher ins Refektorium folgte, um sich ein Gefäß zu besorgen, dann eilte er in den Innenhof des Kastells.
Zu aller erst sprang ihm dieser gigantische Baum ins Auge. Auge! Gutes Stichwort, es ging hier nicht um den Baum sondern um Rocks Auge. Der Brunnen war nämlich Arctus’ wirkliches Ziel. Ein kleiner Hopser auf die Bank folgte. Den Oberkörper über die steinerne Fassade des Brunnens gelegt und die Arme nach unten ausgestreckt versuchte er die Schale voll Wasser zu bekommen. Erst als er kurz vor dem Hineinfallen war, gelang es ihm die Schale halbvoll zu machen. Ein Arm wanderte wieder nach oben, um den schmächtigen Körper empor zu ziehen. Der andere achtete auf die Balance, damit auch ja kein Tropfen der Schüssel entglitt.
Vorsichtig und langsam den Fuß von Hacke zu Ballen abrollend bahnte er sich wieder seinen Weg zurück ins Labor des Don-Esteban. „Ich habe das Wasser!“ sprach Arctus und lies es erschöpft auf dem Tisch vor ihm nieder. Wieso beeilte er sich eigentlich so? Die Nacht war doch noch jung!
Komischerweise hatte er sich das in den vorhergehenden Nächten auch immer gesagt.
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