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10.06.2003, 22:52 #151
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Irgendwie faszinierend. Der so alte und gebeutelt wirkende Schwarzmagier, vor Weisheit strotzend auf seinem Stuhl sitzend und gedankenverloren das Weinglas schwenkend. Arctus legte den Kopf schräg und versucht in den Gedanken des Kauzes zu lesen, doch kaum etwas ließ sich deuten. Die Blicke fuhren ins Leere und ein ausdrucksloses Gesicht blieb blass auf dem Körper liegen, verworren von weißen Haaren, die sich jeglicher Kräfte zu sträuben schienen. Wie ein Gewitter, kreuz und quer, in alle Richtungen blitzend, legten sich die Haare über Haupt und Schultern. „Faszinierend“ Arcus lehnte sich zurück, nahm sein Milchglas zur Hand und schwenkte, dem Don nacheifernd, das Getränk hin und her. Auch er versuchte starr ins Leere zu gucken, doch sein Mund nahm immer wieder ein leichtes Schmunzeln an.
Plötzlich stieß Arctus ein etwas lauteres Kichern aus, was den Don aus der Totenstarre brachte. Unschuldig nahm Arctus einen großen Schluck aus seinem Milchglas, wollte er das Lachen ja unterdrücken, doch es ging nicht. Die Adlernase schien sich geradezu in sein Gesicht zu bohren. Dieses ernste Gesicht wirkte zu komisch. Ein kindlicher Lachanfall überkam ihn und nahm gleich noch die im Mund stehende Milch mit sich, um sie weit in den Raum zu schleudern.
Der Don fing an zu sprechen. Arctus’ innerliche Ruhe kehrte zurück und dieses kleine Missgeschick von gerade eben, war schon längst Vergangenheit, denn so schnell die Milch gekommen war, so schnell verschwand sie, von Dämonenhand, auch wieder. Der Don schien dies alles gar nicht realisiert zu haben. Wozu auch? War ja nur eine kleine kindliche Tat, die es nicht weiter zu beachten galt.
„Der Schattendämon also“, sprach Arctus kurz. Gedanken, an den Besuch dieses Wesens ereilten ihn, machten sich breit und fanden schließlich die Mauer der Entschlossenheit, die diesen Gedanken einschloss und ihn nicht mehr von sich gab. Arctus Blicke wanderten durch das so leer wirkende Essenszimmer. Noch vor kurzem waren hier andere Magier anwesend, plauderten über ihn, über die Experimente. Einer von den beiden schien sauer gewesen zu sein. Zum Glück hatte er den kleinen Jungen nicht entdeckt. In dem Fall konnte man wirklich sagen, gesegnet seie diese übertriebene Größe dieses Raumes.
Ein weiterer Schwall der Worte des Dons breiteten sich im Raum aus. „Der Lichtzauber. Ich habe über ihn gelesen.“, versicherte Arctus dem Don in gleichgültiger Stimmlage. „Ich verstehe nicht ganz, wozu ich das Licht benötige, wenn ich Dunkelheit um mich habe.“ Arctus flüsterte dem Don die Sache mit Rock zu und dass dieser sauer auf ihn zu seien schien und dass Arctus vorhins die Dunkelheit gerettet habe. Der Don nickte nur. Trotz dessen erhoben sich beide, nahmen den letzten wohligen Schluck aus ihren Gläsern und begaben sich zum Innenhof des Kastells.
Ein angenehmes Klima hing hier in der Luft. Vielleicht wurde dies ja von diesem großen, silbrig glänzenden Baum gesteuert! Arctus würde es bestimmt bald hinterfragen, da war er sich ganz sicher. Ein schwacher Schimmer ging von diesem, mit Magie durchsetzen ruhig dastehenden Lebewesen aus. Nur annähernd konnte man die Schemen der Mauern erkennen. Der obrige Rand der schwarzen Mauern des Kastells war jedoch deutlich auszumachen, denn diese hoben sich leicht von dem dunkelblauen, ja fast schwärzlichen Himmel ab. Wolken hingen diese Nacht am Himmel und verdeckten die Sicht zu Sternen und zum Monde. Perfekte Bedingungen also für das Vorhaben der beiden Magier.
Der Don fing an, irgendwelche Gesten auszuführen und katapultierte eine Lichtkugel über seinen Kopf. „Anfangs ist es vielleicht schwer, doch später bekommst du diesen Zauber unbewusst hin.“ ....
11.06.2003, 23:32 #152
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Ein leichter Juckreiz überkam Arctus’ Handgelenk. Instinktiv fuhr die mit spitzen Nägeln bewaffnete Hand zu diesem, und scharbte an der blasen Papierhaut, den Huckreiz zu entfernen, holte jedoch nur schwarzes Blut aus der tiefe hervor, dass sich wohlig warm um das Handgelenk legte und in Arctus ein Gefühl von klebrigen Honig im Mund auslöste. Sanft strich sich Arctus über die verursachte Wunde, betrachtete diese voller Neugier. Ein Dämon kam herbei, die Tropfen des Blutes vom Boden zu entfernen. Arctus ließ sich von ihm ein Tuch geben, um sich einen Verband zu machen, damit ihm das, sowieso schon so wenige, Blut in seinem Körper nicht so entrann. Der Junge nickte dem Geschöpf Beliars zu, worauf hin dies sich materialisierte. Die Robe des jungen Magus war nun nicht nur zerrissen, sondern auch noch mit Blut besudelt. Wenn kümmerts?
Arctus schritt in der Eingangshalle hin und her, um die Statue mit der Schale in der Hand und wieder zurück zum Refektorium. Wollte Don-Esteban diese Nacht nicht mit dem Arm für den einen Krieger ankommen? Wenn es nach Arctus ging, hätte dieser schwertgeile Protz ruhig weiter als Krüppel leben können, doch der Drang diesen Arm anzubringen, stellte sich einfach nicht ein, zumal der Don in der Kunst des Heilens bestimmt meisterlich war, hatte Arctus den wohl auf seienden Rock ja bereits gesehen. „Verdammtes Interesse!“, fluchte der Junge und stampfte gegen eine Mauer. Er war nun höchst ungeduldig, da ihm zunehmst langweiliger wurde. Ein Geräusch drang in des Ohr des Magiers. Es klang wie ein Klappern. Arctus trat vor, öffnete die Tür, in der Hoffnung eine frische Leiche auf der Schulter des Dons zusehen, doch die Geräusche hatten ihren Ursprung bei den beiden Skeletten, die an die Tore genagelt waren. Anscheinend spielte der Wind ein Lied und nahm dabei ihre Knochen als Instrumente. Arctus sah gehässig zu den beiden Geschöpfen, „na, gemütlich da oben?“ Ein Kopf knarschte in seine Richtung, lange knochige Finger streckten sich nach dem Jungen aus. „Keine Angst, du kleiner Mensch, irgendwann wirst du auch so enden. Ein Lachen folgte, dass jedoch im Wind unterging. Das andere Skelett regte sich plötzlich und drehte sich zu seinem Kumpanen. „Vielleicht wird er uns ja bald Gesellschaft leisten.“, brachte das Skelett hervor. Das andre sah das eine aus den hohlen Augenhöhlen an, „lieber nicht, soll er doch dem Don auf die Nerven gehen!“ Ein Stein flog. Arctus hatte ihn geworfen, an den Schädel des einen Skelettes. Kleine Risse bildeten sich und breiteten sich über eine Gesichtshälfte aus. „Tja, deine Knochen waren mal glatt und glänzend. Jetzt sind sie spröde, rissig und grau! Ich glaube du wirst alt, Skelett!“ Arctus drehte sich um. Irgendwie versucht sich das Skelett aus seiner Pein zu lösen, schaffte dies jedoch nicht und es kam eher dazu, dass dessen Schlüsselbein den Geist aufgab und zu Boden polterte. Arctus lachte laut. Es war kein normales Lachen! Eher ein hinterlistiges und schadenfrohes, hohes Lachen, dass sich ins Hirn brannte. Zum Glück hatten die beide Skelette keins mehr, ansonsten wären sie wohl in den nächsten Abgrund gesprungen.
Plötzlich wurde es Still. Aus dem Dunklen schlängelte sich eine Robe im Wind und trat in den Lichtkegel des offenstehenden Tores. Es war Don-Esteban, der den Weg entlang schritt, mit zwei weiteren Begleitern. Arctus musste grinsen. Gleich vier Arme hatte der Hohepriester mitgebracht. Alle Achtung. Noch bevor die Fremden das Gesicht des Jungen erhaschen konnten, setzte er ein kindliches fröhliches Lächeln auf. Die perfekte Fassade, um die Fliegen ins Spinnennetz zu locken. „Seid gegrüßt Meister Don-Esteban!“, rief er ihm entgegen, doch dieser zischte ihn nur an. Langsam näherte sich das Trio dem Jungen. Als sie schließlich diesen erreicht hatten, schickte der Don die beiden Mitbringsel in die Eingangshalle und flüsterte, so bald die anderen aus seinem Geräuschradius hinausgetreten sind, Arctus zu, „ich bin ein Händler! Denk dran, ich handle mit Stoffen und derlei Ware!“ Arctus nickte und beide traten nun auch in die Eingangshalle. Mit einem lauen Poltern flog das schwere To zu und die Neulinge zuckten vor Schreck zusammen. Der eine Jüngling sah sich ängstlich um, „das sieht mir aber nicht aus, wie eine Händlerbude!“ Arctus nahm sich der Sache an. „Keine Angst mein Freund! Ich gehöre mit hier her!“, flüsterte Arctus und streichelte dem Jüngling sanft den Arm. Mit begierigen Blicken betrachtete Arctus die Muskelfasern, die sich anspannten, als die spitzen Fingernägel die Haut streiften. „Er ist perfekt!“, dachte sich der Magus.
„Lasst uns etwas essen gehen und unser Fleisch und Muskeln stärken!“, schlug Arctus vor, wobei er das Wort Muskeln besonders betonte und abermals auf den Arm des Jünglings geiferte. Der andere Fremde, der sich bisher noch nicht zu Wort gemeldet hatte, berichtete noch von seinem mordsmäßigen Hunger. Arctus musste schon wieder grinsen. Leider wusste er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass dieser Typ nicht als Opfer galt.
So marschierte das Vierergespann durchs Kastell in Richtung Refektorium ...
12.06.2003, 09:43 #153
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Der einarmige Bob in der hinteren Ecke des Tisches begaffte Arctus sonderlich. Die prüfenden Augen des Krieger fuhren Zentimeter für Zentimeter die Äußerlichkeiten des Jungen ab. Arctus saß mit den Knien auf dem Stuhl, wodurch er sehr viel größer erschien, als er eigentlich war. Nur kurz hatte er den Blick des holzarmigen Typen erwiedert, dann lehnte er sich zurück, in den wohligen Schatten des Stuhles. Nur die feine Nasenspitze lugte noch ins Helle und deutete die Blickrichtung des Jungen an. Tiefblaue Augen musterten den anderen Neuling, den Beliarsanbeter. Irgendwie sah er aus, wie ein armer Landstreicher. Nasse verschwitzte Kleidung hing an ihm herab, seine Haare klebten am Gesicht fest und unter den halb geschlossenen Augenliedern lugten müde Augen hervor, die ins Nichts starten. Vielleicht suchte er einfach eine Unterkunft und hatte deswegen dem vermeindlichen Händler etwas vorgegaukelt. Arctus betrachtete ihn mit Skepsis. Irgendwie war ihm der Mann nicht geheuer. Vielleicht wurde er genau aus diesem Grund mit ins Kastell geschleppt.
Den Gestank konnte man sich jedoch nicht lange antun. Arctus nahm ein Schluck aus seinem Milchglas. Das gebratene Stück Fleisch vor ihm schob er Naserümpfend von sich. Der Appetit war dem Jungen eindeutig vergangen. Überhaupt empfand er die ganze Gesellschaft um sich herum überdrüssig. „Ihr scheint weit gewandert zu sein, Fremder!“, sprach er zu dem Landstreicher. Dieser nickte nur. Arctus erhob sich und schritt langsam, mit den Füßen auf dem Boden schlürfend, um den Tisch herum, packte den Fremden am vorsichtig am Arm und führte ihn hinaus aus dem Refektorium. Der lange Gang vor ihnen wurde immer kürzer, und schließlich erwartete sic eine Treppe. Zu den Waschräumen gehend, erklärte Arctus dem Fremden, dass er sich in dem vor ihm liegenden Raum ausgiebig putzen können und sich dann den Weg von einem Dämon in ein Schlafgemach zeigen lassen sollte. „Dort wartetet bestimmt schon frische Kleidung auf dich! Ihr braucht ruhe. Wir werden Morgen über alles weitere reden.“
So entließ der junge Magus den Fremden und machte sich wieder zurück ins Refektorium. Es herrschte immer noch eisernes Schweigen in dem Raum. Der Don saß mal wieder gedankevertieft mit seinem Glas Wein da und starrte ins Nichts. Der andere pulte an seinem Arm herum und stieß sich einen Splitter in den Finger. „Sein Problem“, dachte sich Arctus, setzte sich wieder hin und nippte an seinem Glas Milch.
Nach langem Schweigen fragte er dem Don nach den beiden Mitbringseln und was es mit ihnen auf sich habe ...
12.06.2003, 20:43 #154
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Ominöse Geräusche hallten den langen Gang des Kastells entlang. Kleine Hände klatschten auf eine gebrechlich erscheinende Brust, machten dumpf Laute, Schnipsgeräusche folgten und Hände klatschten zusammen. Ein düsterer Klang der Körperteile Arctus’ breitete sich Stück für Stück aus. Es war ganz klar zu sehen, dass der Junge hibbelig war, denn die bevorstehende Armtransplantation stellte eine Herausforderung dar.
Auf einmal hielt Arctus in der Bewegung inne, verstummte und lauschte. „War da nicht was?“ Ein lausig leises Stöhnen. „Oder nicht?“ Arctus hielt den Atem an. „Schon wieder!“ Leise voranschleichend ging er der Geräuschquelle nach, lugte um die nächste Ecke und entdeckte eine Tür. Wieder stieß dieses Geräusch hervor und es kam eindeutig von der Tür vor ihm. Die hölzernen Fasern schienen sich nach außen zu biegen, splitterte kleine Teilchen ab, welche durch die Luft schleuderten. Arctus zog Schützend die Hand vors Gesicht und näherte sich der Türe. Vorsichtig tasteten sich die schmalen Finger um den Türgriff, drückten ihn hinunter und entfernten sich wieder. Die Tür knarrte ganz langsam auf. Ein spartanisch eingerichteter Raum kam zum Vorschein, in dem sich der Mann von gestern aufhielt. Er sprach im Schlaf unverständliche Worte. „Eine andere Sprache oder einfach dahingenuscheltest?“, ging es Arctus durch den Kopf. Auf Zehenspitzen schlich er sich zu dem Schlafenden und stellte sich schließlich genau vor ihn, um seine Gesichtsausdrücke studieren zu können. „Seltsam verzogen und verspannt ist alles!“, flüsterte Arctus vor sich dahin. Plötzlich flog die Tür laut zu. Ein Urknall fluchte im Raum und ließ den Schlafenden erwachen. Arctus stand immer noch davor, denn in des Fremden Gesichtes spiegelte sich komisches Entsetzen. Die kühlen blauen Augen musterten jedes Detail ...
13.06.2003, 19:56 #155
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
„Less also“, vernahm Arctus, drehte sich um und ging zur Tür. Diesmal leise und nicht knarschend, öffnete sich das Holzkunstwerk, aus dem der Junge kurz danach austrat, die Tür wieder hinter sich schließend. Leichtfüßig begab er sich neben die Tür und lehnte sich gegen das kalte Mauerwerk. Die feste Stütze, die er gerade brauchte, denn ein leichtes Schindelgefühl umgab ihn, brachte schwarze Punkte auf seine Augen und verhinderte die Sicht auf irgendwelche Objekte. Wie wenn man zu heiß badet und schnell aufsteht, fühlte sich der Junge gerade und sank hinunter an der Wand hinunter, die Knie angewinkelt und den Kopf darauf platziert, versuchte er nur sich darauf zu konzentrieren bei Besinnung zu bleiben. Die blase Haut wurde noch viel blasser und die dünnen Ärmchen fingen an zu zittern. Die seichten Windgeräusche um ihn herum, verzehrte sich und es hörte sich an, als seie er in einem Rohr, dass nur an einem ganz kleinen Schlitz geöffnet war, durch den der Wind unaufhaltsam hindurchrauschte und unheimliche Geräusche von sich gab. Schwarze Haare vielen dem Jungen ins Gesicht und die blauen Augen leuchteten gefährlich auf.
Plötzlich öffnete sich die Tür. Less kam frisch angezogen herausgestampft. Komischerweise verflogen jegliche Sympthome Arctus’ spurlos, ohne jegliche Nachwirkungen zu hinterlassen. Krampfhaft versuchte der Junge das eben erlebte zu verbergen, fuhr sich nervös durchs Haar und rappelte sich wieder vom Boden auf. Flüsternd gab er von sich, „ich bin Arctus“, verstummte dann jedoch...
13.06.2003, 21:30 #156
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Wie ein Stummfilm spielte sich alles ab. Arctus schritt voran und Less ging hinterher. Nichts Besonderes war an der Situation zu erkennen, außer vielleicht Arctus komisch verzerrtes Gesicht, dass er jedoch in der Dunkelheit verbarg. Irgendetwas lag auf dem Jungen. Etwas für ihn nicht begreifbares. Doch das stand nun nicht zur Debatte.
Arctus wandte sich Less zu, bevor sie die Bibliothek betraten.
„Das mag die hier wie ein kleiner Raum vorkommen, doch lass dich nicht von Äußerlichkeiten täuschen.“
Wahrscheinlich war der Mann nun verwirrter als Vorher, doch er würde schon begreifen, wenn er es sieht. Arctus trat hindurch und schlagartig breitete sich der Raum über das gesamte Erdgeschoss aus. Bücherregale en Mass füllten den Raum, neben den bequemen Sesseln und kleinen Lesetischen. Zögerlich trat der Neue nach vorn und betrachtete mit offen stehendem Mund das Meer aus Schriften, wie es wohl nirgendwo anders zu finden war.
Gesammeltes Wissen, über Jahrmillionen alte Werke, fand man hier.
„Wie soll man hier ein spezielles Buch finden?“, japste Less hervor.
„Sprich den Titel oder ein Stichwort, die Bücher dazu wirst du dann auf dem Boden finden.“, sprach Arctus leise, „bücken musst du dich jedoch selbst!“
Less zögerte, machte den Mund auf, schloss ihn dann jedoch wieder. In seinen Gedanken formten sich Fragen und der Ausprobierdrang drückte ihm, sodass er schließlich den Mund öffnete und ein Wort von sich gab ...
13.06.2003, 23:13 #157
Arctus
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Quest: Orküberfall -
ich hab mich irgendwie noch nicht großartig zu dem thema geäußert. tut mir leid.

Also ich wäre wie schon andere für vorschlag zwei, da die aufgaben beliars' recht interessant werden können. ich meine, da müßen entweder richtig fiese und ekelhafte aufgaben her oder so ein paar riesenrätsel. das würde bestimmt geniale situationen für die unterweltler bringen.

ansonsten würde ich sagen, dass man nicht zuviel im vorraus planen sollte. dass schränkt einen bloß mehr ein und macht nich so viel freude, weil man die mitpostler nicht überraschen kann.

ach ja ich glaube orks randalieren immer irgendwie rum und ich glaube, dass sie sich eher an den lebensmitteln in der küche zu schaffen machen, als an ödem silberbesteck. seit wann essen die mit besteck? aber das ist oiliries sache, denn er lässts mit denen krachen;)

zum schluß noch mal, ich finds geil :)
14.06.2003, 01:33 #158
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
„Ja Meister, ähh, ich meine Herr Don-Esteban!“, brachte Arctus noch hervor. Es sollte also losgehen. ‚Verwirrendes Schauspiel , kann man ihn nicht einfach niederschlagen?’ ging es dem jungen Magus durch den Kopf.
Doch brachte ihn die Schauspielkunst des Dons etwas zum grübeln. Dieser ‚Mensch’ kann einen hinterlistig etwas vorspielen, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Wohl eine der bösartigsten Waffen, die es gibt. Menschen ausnutzen, sie im Glauben lassen, gebraucht zu werden, sie belügen, hintergehen, kurz um: „man keinem trauen! Wenn selbst ein Mann, dem es nicht an Macht mangelt zu solchen Mitteln greift und sei es nur aus Vergnügen!“
Arctus schauderte bei dem Gedanken, das sein zukünftiger Lehrer vielleicht gar keine Ahnung von all der Magie hat und ihm nur etwas vorgaukelt um ihn an den nächsten Sklavenhändler zu verkaufen. ‚Nein! Du übertreibst!’, mahnte er sich.
‚Doch was wäre, wenn ich selbst solche schauspielerischen Fähigkeiten besitzen würde? Ein kleiner Junge kann bestimmt sehr überzeugend auf ältere Mütter wirken, wenn ihm die Tränen nur so aus den Augen quirlen. Und dann kommt von hinten Blitzschnell ein Dolch und ich hätte ein neues Objekt zum Sezieren!’ Arctus schmunzelte und rieb sich vollkommen im Wahn seiend vorfreudig die Hände. ‚Wieso nicht gleich damit anfangen? Vielleicht beiße ich meinen Opfer die Halsschlagader durch.’ Lachte Arctus noch. Seine Gedanken fuhren ins Wahnsinnige. Was war nur Heute mit ihm los? Erst dieser Schwächeanfall und nun so etwas. Irgendetwas veränderte sich. Ist es der Dämon, der in ihm gewesen war? Meldete er sich zu Wort?
Die Gästequartiere waren erreicht. Eine Tür flog auf und drinnen saß ein Mann ungeduldig mit den Beinen wippend auf einem Hocker und starte zu Boden. Er schien die Kacheln zu zählen. Arctus stürmte hinein. „Bitte helft mir!“, schluchzt er, stieß einen heftigen Schlucker hervor und schniefte den imaginären Rotz nach hinten. Je mehr er sich in seine Rolle versetzte, desto mehr flossen die Tränen. „Was ist los mein Junge?“, fragte der Gildenlose skeptische. Arctus ließ sich zu Boden sinken, presste die Hände vors Gesicht und schluchzte weiter, „ihr müsst mir helfen, es war so schlimm!“ Sein ganzer Körper zitterte, nein er bebte. Trauer und Verzweiflung strahlte von ihm, als seie er die Sonne dieser Eigenschaften, jedoch befand sich keine schützende Schicht vor dem Opfer, so dass die Wellen des Hilfebedürftigen gnadenlos auf ihn einschmetterten. Der Mann stand auf , macht ein paar Schritte auf Arctus zu und ging vor ihm in die Knie, „sag doch, was ist los?“
Arctus verstummte, guckte den Mann aus tieftraurigem Augen direkt ins Gesicht und verharrte so mehrere endlose Sekunden. Man sah förmlich, wie die äußere Hülle des Einarmigen zu bröckeln begann. Arctus schluchzte wieder, „es war so schlimm!“, sein Kinn zitterte. Es stand wieder bevor. Er war kurz vor einem Tränenausbruch. An den Rändern sammelte sich bereits das Leid. Der Krüppel konnte nicht mehr anders. Er zog den Jungen mit seinem einen Arm an sich heran und drückte ihn fest an sich, versuchte ihm halt zu geben. Arctus weinte wieder los, lachte jedoch dabei. Langsam fuhr er den Mann mit seinen kleinen zarten Finger den Rücken hoch und suchte ein gewisse Stelle. Dann klatschte er darauf, drückte den Mann von sich und fing lautstark an zu lachen. Ein Lachen, dass alles zu zerschmettern schien. Salve um Salve prasselte auf den Mann und stampfte ihn in den Erdboden. Arctus wischte sich die Tränen aus dem Gesicht, „hätte ich einen Dolch gehabt, ihr währet nun tot!“ Mit zitternden Knien setzte sich den Gildenlose auf den kalten Steinboden. Er wollte etwas sagen, brachte jedoch nichts hervor. Arctus hatte nun gesehen, zu was er fähig war und hüpfte freudig von einer Seite zur anderen. Aprupt hielt er inne, drehte langsam seinen Kopf um neunzig Grad in Richtung des Mannes und sprach, „Ich brauche einen Dolch!“ wieder lachte er, doch diesmal leiser und dezente beherrschter. „ach ja, so neben bei! Euer Arm wird vorbereitet. Ihr solltet euch zum Labor des Don-Esteban begeben!“ Der Junge öffnete die Tür, „kommt, ich zeige euch den Weg!“ ...
14.06.2003, 02:02 #159
Arctus
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Quest: Orküberfall -
jetzt erst recht ;)
14.06.2003, 03:16 #160
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Die Tür des Labor öffnete sich, untermalt von einem leisen penetranten Quitschen. Nur langsam trat der immer noch tief geschockte Scorpio ein und musterte ebenfalls leicht erschrocken, seinen zukünftigen Arm. Prüfend hob dieser den Arm nach oben, gab murrend von sich, „da muß ich aber noch ganz schön trainieren“ und ließ das schlafe Ding wieder auf den Tisch plumpsen. Arctus lehnte sich still gegen eine der Wände. Beobachten war erst einmal angesagt. Der Jüngling schien entweder tot oder bewusstlos zu sein. Eigentlich auch egal, Hauptsache er war ruhig und wimmerte nicht herum. Der Don legte den Arm um Scopios Schulter und reichte ihm eine kleine Mixtur. Der Gildenlose schüttelte geekelt den Kopf. Das kleine Getränk schien wiederwärtig zu stinken. Wer weiß, was sich alles darin befand.
Nun doch, Scopio setzte das Fläschchen an und schluckte alles auf einmal schnell hinunter. Wackelige Knie, eine umherschwingender Oberkörper, als würde gerade ein Erdbeben toben und bereits geschlossenen Augen, beschrieben sein Äußeres. Wie dem auch sei, der Don beförderte den Patienten auf einen der Experimentiertische. Scopio ließ sich alles gefallen. Er war nicht mehr im Stande sich zu halten, wie sollte er sich da auch noch wehren?
Ein paar Minuten verstrichen, dann fragte der Don nach der Zange. Arctus fuhr suchend mit dem Finger über all diese gruselig aussehenden Instrumente und blieb schließlich über einer Zange stehen. Zupacken und dem Don reichend bestätigte er, „hier“ und setzte sich auf einen der Tische. Nun wurde der Holzarm entfernt. Mehrere kräftige Rucke waren schon nötig um die Prothese loszubekommen, doch letzen Endes kam ein grässlicher Stumpf zum vorscheinen. „Das hätten wir“, murmelte der Don, ging zu den Werkzeugen und griff nach dem Skalpell. Oder war es die Säge? Arctus konnte es nicht genau erkennen, denn der Rücken des Schwarzmagiers verdeckte ihm die Sicht. „Nun zu dem anderen Arm“...
14.06.2003, 15:12 #161
Arctus
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> RPG-OT-Thread fürs Kastell < -
komm nur komm nur, wirst schon sehen, was du davon hast :D


don, darf ich mir mal deine säge leihen?
15.06.2003, 17:03 #162
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Arctus hockte etwas abseits des Kadavers. Nicht nur Harphyen machten sich an diesem zu schaffen, sogar kleine Fliegen zutschten fröhlich an den geöffneten rotem Fleisch. Arctus starrte fasziniert auf die Grausamkeit der Natur. Diese geflügelten Kreaturen zerfetzten mit ihren Klauen jede einzelne Faser des Körpers und besudelten sich mit dem frischen Jünglingsblut.
Eine Harphye blickte auf. In ihrem Maul hing ein Stück Leber und wackelte zu jeder kleinsten Bewegung des Menschenvogels, was etwas von einem Geier hatte. Arctus erwiderte mit ausdruckslosem Gesicht die Blicke des Tieres, dass ihn aus den schwarzfunkelnden Augen betrachtete. Wahrscheinlich schätzte es gerade die Gefahr ab, die von dem Jungen ausgehen konnte. Oder auch nicht?
Der Vogel machte einen vorsichtigen Schritt in Richtung des Jungen, legte den Kopf schräg und kreischte einmal. Arctus sog scharf die Luft ein, versuchte den Drang seine Ohren zu schützen zu unterdrücken. Seine tiefblauen Augen formten sich zu schlitzen, musterten das Federvieh weiterhin mit scharfen Blicken. Ein weiterer Schritt folgte. Die beiden Geschöpfe trennten nur noch wenige Meter. Eine unsichtbare magnetische Kraft schien zwischen beiden zu wirken. Arctus# Körper drängte danach wegzurennen, so weit weg, wie nur möglich und auch die Harphye schien Ängste zu haben sich zu nähern, denn ihr, mit scharfen Krallen bespickter Fuß, tastete sich immer ein Stückchen vor, zog sich dann jedoch wieder zurück.
Der junge Magus entspannte sich, ließ seine Augen weiten, schaute jedoch weiter ausdruckslos. Die Harphye sah zurück auf den Kadaver. Was ihr wohl gerade entging. Sie hatte schließlich nur das kleine Stück Leber.
Plötzlich, aus heiterem Himmel, flatterte sie wild mit den Flügeln, hob ab und schwang sich in die Lüfte. Arctus stockte der Atem, als sich der Vogel nur wenige Zentimeter vor ihm wieder zu Boden ließ. Was sollte er nun tun? Nichts, er hockte immer noch wie versteinert auf dem Boden und sah die Kreatur an, als würde sie von einem anderen Stern kommen.
Das wabbernde Stück Fleisch bewegte sich auf Arctus zu. Der Kopf der Harphye berührte nun fast sein Gesicht. Er konnte ihren Atem spüren, ihre faulige Aura, ihr Federn kitzelten seinen Arm. Gänsehaut kroch den Nacken hoch. Herzen schienen stehen zubleiben und knisternde Nerven standen kurz vor der Entladung. Die feuchte Leber löste sich aus dem Maul und klatschte unsanft auf die kleinen Hände des Jungen. Der Kopf, der nun groß wie die Erde zu seien schien, zu kurz vor den Pupillen des Jungen seiend, fuhr ein Stück nach oben. Ein harter Schnabel drang in das schwarze nun durch den Wind wirr umher flackernde Haar und fuhr sanft über die Kopfhaut des Jungen. Die Flügel der Harphye breiteten sich auf und umschlossen den kleinen Körper Arctus’. Dieser verhaarte immer noch in Stille. Das Fleisch rutschte zwischen seinen Fingern hindurch, viel zu Boden. Arctus erwachte, blieb ruhig. Fassungslos konnte er auf den Körper des Vogels sehen. Unter dem Federpanzer wirkte auch er gebrechlich und schwach. Der Zeigefinger des Jungen fuhr hervor, näherte sich dem Brustkorb und strich langsam und sanft an der unbehaarten Stelle entlang. Endlose Sekunden der Zärtlichkeit erfüllten die Welt. Arctus nahm nun seine andere Hand fuhr damit um den Vogel herum, um ihn auch in dem Armen halten zu können. Für einen winzigen Augenblick fühlte er sich geborgen, vergass die Anspannung, vergass Sorgen, vergass Bösartigkeit, vergass alles. Er war hier und nicht mehr. Was interessierten nun andere Sachen, dieser Augenblick war wohl das bisher schönste, was er erleben durfte.
Ein Krächzen hallte über die Berge. Flügelschläge kamen näher und eine weitere Harphye näherte sich. Bedrohlich aufpusten, schritt sie auf die Beiden zu und kreischte abermals laut. Die Arctus’ umarmende Harphye löste sich langsam, sah den Jungen noch einmal aus tiefen nachtschwarzen Augen an und wandte sich ab. Arctus hockte immer noch starr da und bemerkte gar nicht, dass sich eine zweite Harphye hinter ihm niedergelassen hatte. Diese richtete ihren scharfen Blicke auf den Jungen, blieb einen Augenblick ruhig stehen und sprang dann auf den Magus zu. Eine kralle bohrte sich tief in den Arm des Jungen. Kurz danach hob die Harphye vom Boden ab und nahm Arctus mit sich. Der Junge schrie laut auf. Sein ganzer Körper spannte sich, erstarrte, nur seien Stimmbänder arbeiteten auf Hochtouren.
Die liebevolle Harphye drehte sich erschrocken um, schrie ebenfalls auf und katapultierte sich in die Luft, um auf Arctus# Schänder einzuhacken. Dieser ließ erschrocken den Jungen aus dem eisernen Griff und so fiel er mehrere Schritte tief zu Boden.
Auch die dritte Harphye erhob sich nun und der unfaire Luftkampf, zwei gegen einen, begann. Die eigene Rasse bekriegt sich untereinander, fetzt sich Fleisch vom Körper, krallt sich die Augen aus... Wie der Mensch. Der Mensch, stößt die selbigen auch aus, verstößt anders denkende, anders aussehende, anders seiende, aus Angst, Hochmut oder was auch immer. Die zivilisierte Bevölkerung handelt wie die unterentwickelte Tierwelt. Arctus erkannte, unter all den Schmerzen, dass auch er nur ein Gebilde der Natur war und nach ihren Gesetzen handelte. Alle taten dass, doch nur der Mensch will es nicht zugeben. Schwerter werden auch bei ihm geschwungen, unschuldige werden getötet unter Vorwänden, wie den Göttern, der Rache und so weiter.
Arctus drohte bewusstlos zu werden. Blutige Federn rieselten auf ihn herab, wie Schneeflocken und bedeckten seinen Körper. Währendessen legte der Kampf sich. Die Harphye, die Arctus so wohl gesonnen war, schien die Anderen in den Abgrund gejagt zu haben. Schwere Wunden klafften aus allen Körperteilen, gaben Blut ab, und verunstalteten den sonst so schön wirkenden Körper. Der Vogel plumpste erschöpft neben Arcus zu Boden.
Während der junge Magus seinen Kopf zur Seite, auf den Vogel, wand, rutschte eine Feder seine Stirn hinab und hinterließ einen dunkelroten blutigen Streifen. Des Harphyes Kopf lag ebenfalls am Boden, seitlich auf Arctus gerichtet und blickte ihn an. Nur langsam hob und senkte sich derer Brustkorb ein Flügel schien gebrochen zu sein, weshalb sie nun auch unfähig war sich weiter zu bewegen.
Genau wie Arctus. Nur sein Wahrnehmung schien zu arbeiten, der Rest regte sich kein bisschen. Aus traurigen Augen betrachtete auch er den Vogel, der sich so zu quälen schien. Wieso hatte er den Jungen gerettet? Wieso setzte er sein Leben für ihn ein?
Arctus musst schluchzen. Soviel Einsatz, nur für ihn, das hatte nicht mal ein Mensch für ihn aufgebracht. Seine Blicke streichelten die der Harphye, versuchten sie zu beruhigen, zu erlösen, denn diese lösten sich langsam aus dieser Eben, schienen auf etwas anderes zu starren und schlossen sich schließlich. Sie hörte auf zu atmen.
Eine einzelne Träne verirrte sich aus dem Auge Arctus’ und rann über die Nase hinab, um schließlich auf dem Boden zu vergehen. So schnell hatte er etwas gewonnen und schon wieder verloren. Wie schon so oft, spielte das Leben einen Streich mit ihm.
Noch Stunden lag er so da, dachte über alles nach, trauerte und dachte wieder. Erst spät am Abend konnte er die Federdecke von sich lösen. Sein Arm war mittlerweile Taub, nichts war mehr zu fühlen. Er steckte sich ein paar der Federn in den Ärmel, streichelte der toten Harphye noch einmal über den Kopf und ging.
Nein, er ging noch nicht. Die Leber lag gerade genau vor ihm. Das Geschenk des Vogels... zu schade um es liegen zu lassen.
15.06.2003, 21:46 #163
Arctus
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dies diente alles nur wissenschaftlichen zwecken
16.06.2003, 22:11 #164
Arctus
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Quest: Orküberfall -
ich bleib auch im kastell und mache horax das leben schwer:D
21.06.2003, 02:06 #165
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Wirre strubblige Haare standen weit vom Kopfe des kleinen Jungen ab, dessen Augen noch voller schmalzigem Schlafsand waren. Gähnend quälte er sich aus dem kuschlig warmen Bett, die nackten Füße durch die Luft schwingend. Ein lautes Platschen deutete vom Bodenkontakt Arctus mit dem Boden an. Träge riss er die Schranktür auf. Eigentlich wollte das Skelett dem Jungen noch etwas sagen, doch dieser zog seine Robe so schnell aus der knochigen Halterung und knallte die Tür zu, dass das Skelett nur noch den feuchten abgestandenen Windschub in den Rachen bekam.

So verließ er das Zimmer, ohne Grund eigentlich. Irgendwie hätte er eine weitere Woche schlafen können. In letzter Zeit überholte ihn die Faulheit seines Körpers und zog so auch seinen Geist mit in die Träume der tausend schwarzen Blumen. Irgendwann musste damit ja schluß sein.
Die Treppe kämpfte er sich nur mit Mühe und Not herunter, den die Schwerkraft konnte doch so schwer sein. Einen kleinen Blick wagend, bemerkte er, dass sich im Refektorium einiges regte. In diesem Zustand wäre es wohl keine gute Idee mit den anderen Verschlafenen Kontakt auf zu nehmen.

Als Arctus die lahmen Staubpartikel im fahlen Licht bemerkte, wurde ihm klar, dass sein Körper wohl ohne Sauerstoff nicht leben könne. Frische Luft wäre wohl die beste Alternative, die sich sogar erfüllen könnte. Wäre er nur nicht so verdammt träge. Nur seinen Beinen hatte er es zu verdanken, dass er in den Innenhof gelangte, wo niemand zu sehen war. Hier konnte er beruhigt weiter ruhen. Nicht viel konnte hier behaubten erfolgreich aufgestanden zu sein. Ein wirklich großer Schritt von Arctus.
Doch die Schwerkraft zog wieder ungehemmt und platzierte den Jungen in einer dunkle Ecke. In sich zusammensackend, legte er den Kopf auf die angewinkelten Knie und schloss die Augen. Zum Glück war niemand da, zum Glück.
21.06.2003, 03:26 #166
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Zwei Augenlieder hoben sich und gaben blaue Augen aus ihrer Gefangenschaft. Arctus konnte sehr deutlich sehen, wer da im Licht stand und auf ihn zielte. Die kleinen Finger umschlossen einen Stein und warfen diesen in eine andere Richtung. Sofort drehte sich der Magus vor ihm um und ließ der Schattenflamme freie Bahn. Arctus hingegen kroch fix aus seinem Versteck hervor, wollte Shark von hinten erschrecken, knallte jedoch mit dem Kopf gegen einen stählernen Brustkorb. „Na nu“, nuschelte er und taumelte zurück.

Ein weiterer Magier sah ihn verdutzt an und auch Shark hatte Arctus nun gefunden. Der Andere erhob irgendeinen Stab und drohte damit zuzuschlagen. „Kleiner Bengel du!“, zischte er und schwang ein paar mal bedrohlich mit dem Holzding vor Arctus’ Nase.
Shark sah verwundert auf und brachte nur ein „ach du bist“, hervor worauf der Junge nur nickte. „Ihr kennt euch?“, fragte der Holzdingschwinger. Beide nickten. „Na dann,“ erleuchtete es ihn und so nahm er seinen Stab wieder zurück.

„Ich denke, wir sollten dem Lärm mal auf die Schliche gehen!“; schlug Shark vor und nickte den beiden anderen Magiern zu. Arctus zuckte nur mit den Schultern. „Ich habe nichts gehört! Darf ich jetzt wieder in die Ecke?“ Horaxedus, sowie Shark sahen sich entgeistert an.
„Na Jungespinnst du?“, fuhren sie los, „die Orks sind unterwegs!“
„Hä“
„Die Orks sind unterwegs!“
„Aso“, kapierte Arctus nun, „na dann, viel Spaß mit ihnen!“
Daraufhin drehte sich der Junge um und machte Anstallten die dunkle Ecke wieder zu besuchen. Eine kraftvolle Hand legte sich jedoch um seine Schulter, „du kommst mit!“

Da hatte ihm doch gerade wirklich jemand was befohlen. Hass und Bösartigkeit bleckte bereits die Spitzen Zähne. Arctus fuhr herum, sah den Magus aus tiefen Augen an und sprach, „na dann, lasst uns gehen ...“ nun zischend, „MEISTER!“
Der Junge sah zwischen den Beiden hin und her und wartete auf eine Reaktion, doch nichts kam. Schließlich ging Shark los, verschloss noch die Tore für den Innenhof und machte Vorschläge, die Grüne Plage zu beseitigen. „Wir brutzeln sie mit der Schattenflamme!“
Arctus erinnerte sich. Der Ork war schuld, dass er sich dem Bösen angeschlossen hatte. Beliar hatte ihn damals gerettet oder welcher Gott auch immer. Eigentlich egal, man kann ja auch sagen, es war der Blitz. Jeden Falls brodelte eine gewisse Vorfreude auf Rache in ihm auf. Leider Gottes können Kinder kaum etwas tun, gegen die großen Dinge in der Welt, weshalb sich Arctus im Hintergrund halten musste. Die Erwachsenen können ja viel besser denken ... Arctus musste würgen ....
21.06.2003, 23:45 #167
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Löslich wie ein Schwall Wasser, erodierte der kastriert zu scheinende Typ vom Baum, kräuselte die hadernden Wolken des greuslich brennenden Beulentopfes, entledigte sich seiner Ärmel, den vor Hitze Keuschenden Griff zu fassen, diesen Blasenerzeuger samt Körper, mit Xardaischer Eleganz aus dem Hof im Inneren zu schaffen.
Des Jungen Ast drohte zu zerbarsten, unter den trübseeligen hasserfüllten Gedanken, weshalb das Schicksaal mit kalten Schweiß die Hände umglättete und den Besitzer zu Fall brachte. Auf hartem Gras landend, machten sich alte Verletzungen bemerkbar, schürften unangenehm unter der Haut und brachten einen Kratzanfall mit sich.

Dreckiger Regen schändete die Haut der Grünlinge außerhalb der dunklen Mauern, setze Schlamm am Boden ab und brachte Missgeburten zu Fall. Genau wie den kleinen Jungen.
Arctus schluckte, den Steine schienen ihm den Atem zu nehmen.
Ein Weiterer fiel vom Baum, doch auf die Füße, mehr Eleganz mit sich bringend. „Alles in Ordnung Arctus“, es ihn verließe, worauf ein Nicken den Dialog schließe.

Aufgeschürfte Knie sich wieder in Kniehöhe befanden, zertrümmert anfühlende Köpfe, sich wieder in Kopfhöhe befanden und atmungsunfähige Rippen, sich auf Rippenhöhe vergnügten, machten die Hände ihre eigene Höhe klar, waren sie nicht gebunden an die Höhenvorschrift. Denn eine sich am Kopf den Weg durchs Haar kämpfend, die andere sich den schmerzenden Rücken haltend, befanden sie sich auf Mittel und Oberschicht. Wollten sie in die Unterste der Untersten schichten, hätte die Oberschicht nach Mittelschicht rücken müssen und die Mittel nach Unter, was beide nicht wollten und die vogelfreien Hände auch nicht.

„Mir geht’s gut!“, versuchte des Jungen Drang den Magus namens Shark zu beruhigen. „Lass uns nach dem Wirrkopf suchen gehen! Ist der immer so blöd?“ Blitzartige rote Äderchen gruben sich durch die weiße Augenhaut, gaben den Pupillen einen Ausdruck der Wahnsinnigkeit, welche sich in zittrige Laute übertrug, krasse raue Stimme, immer mehr vom Herzen hoch schießend, „das ist mein Freund“, kreischend. Wellen schwappten rückwärts, ließen sich aufpustende Adern wieder zurück pusten und legte einen Schein der Weisheit auf Gemüht und Antlitz.

„Egal ... lass ihn uns suchen gehen!“, lümmelte es hoch her ochsend aus garnfrischen Kehlen ...
22.06.2003, 01:35 #168
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Verschwommene Stille, kreiste sich in Worten des Ansprechens einer Person, dessen Inhalt klar auf menschlich flutschig- glibrig zu schätzen war. Lallend, nein, fast spuckend kündeten diese Worte von der feuchtfröhlichen Wahrheit der Gefragtheit an.

„Ach du bists Arctus“

Trollpatschig plumper Blässer des durchsichtigen, scheinbar verzerrenden Materials, das verschlingend das Licht in sich sog, um es anderweitig auszukotzen, in Tüftelfarben homoerecktus, klosig widerspenstig, verdammt bunt!
Blauäugigkeit kann des Betrachters stark in die Seele steigen, wenn man zu lang dem Tiefenrausch erliegt, immer tiefer eindringen will und sich dann hinter einem die Lieder schließen und schrecklich schiefe Geigentöne von sich geben, den Eingeschlossenen zur Verzweiflung bringend, der am Kratzen der Augeninnenwände sich versucht, doch nur selbst von allen Seiten der Durchdringlichkeit eines Glases erliegt.

Arctus öffnete die Augen wieder.

Diese hinterließen den kalten Geist, der den Körper mit auf unter sechs und dreißig Grad zieht, somit Gänsehaut und Schütteleinlagen heraufbeschwört und dem Gegenüber klar macht, mir ist kalt! Wenn der Gegenüberliegende jedoch die Ursache all der Kälte zu seien vermag, nützen die Geesten des Leidens nicht, denn sie zaubern nur weitere Angriffe der Ausdrücke hervor, wie die sich wellende Haut, horizontal zum Boden verlaufend und schließlich Vertikal zu einem Lachen formend, spitze Blitze hervorbringt, die einem Regen der schuppenweißen Schneeflocken gleichen. Schlitzige Schlitze schlitzen sich schlitzartig in die zu Schlitz geformten Augen, brachten kleine funkelnde Sterne hervor, dem gegenüberliegenden ins Hirn pflanzend und sagend,

„Ja, ich bins“
22.06.2003, 23:27 #169
Arctus
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2 Jahre ZuX! -
wir haben an einem tag 3 neue bekommen!

und darunter sind 1a poster!

uns gehts nicht schlecht ;) uns gehts sogar super! wir ham ne quest am start und alles läuft! sogar die neue page is fertig.

weiß nich was ihr alle habt
EIN HOCH AUF DEN ZUX *prost*
23.06.2003, 19:18 #170
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Laute kratzende, schiebende Geräusche drangen aus dem Labor Oiliries. Arctus, der kleine Junge von Nebenan, hantierte in den endlos nach oben reichenden Regalen herum, eiligst auf der Suche seiend, nach einem bestimmten, wichtigen Behältnis, dass das Herz des Magiers Rock beinhaltete. Flureszierende Farben, eingefrorene Körperteile, lebendige Tiere, alles war zu finden, nur nicht der Glasbehälter mit dem verdammten Herz.
„Zur Hölle damit!“, puffte es aus Arctus heraus, der sich abwand und zur Tür hinaus gehen wollte.
Ein leises klacken von Metall, schwerer Atem und schweißige Luft näherten sich ihm, bogen um die nächste Ecke. Grün schimmernde Haut trat aus der Dunkelheit hervor, stach sich in die tiefblauen Augen des Jungen. „EIN ORK“, zischte er förmlich heraus und floh wieder ins Labor des Magiers.
Dreckige, leicht abgekaute Fingernägel kamen am Türrahmen zum Vorschein, brachten dicke fettig behaarte Finger mit sich und schließlich eine hässliche Orksfratze, dessen Mitte, die Nase, wohl der Ursprung aller Hässlichkeit zu seien schien. Nasenlöcher, so groß wie Mülleimer, so behaart wie Wargs und so ekelhaft bepopelt wie ... wie eine Orknase, waren des Ekels Namensgeber. Luft sog hinein, ließ die Härchen sich im Wind wiegen und einen tieferen Einblick in die tiefen der Nasenhöhle geben. Mit scharfen Blicke konnte man am Ende nahezu das schmale Hirn sehen, wie es waberte und irgendwelche Geruchseindrücke zu Informationen verarbeitete. Da gab es zahlreiche Dinge! Von Spinnen an den obersten Ecken, über vermoderte Harphyen, bis zu Menschenfleisch. Menschenfleisch?
Der Ork trat ein, langsam und vorsichtig, die Waffe im Anschlag tastete er sich Zentimeter für Zentimeter voran, versuchte die Dunkelheit zu durchblicken. Nur eine kleine Kerze erhellte den Raum, flackerte hin und her, durch den Atem des Orks, und schien Welten aus Schatten zu bewegen. Das Untier war mittlerweile um den Seziertisch geschlichen und verhaarte nun in Stille, um auch nur jegliche kleinste Geräusche zu erhaschen.
KRACH!
Ein Glas viel zu Boden, zersplitterte in tausende kleine Stückchen und breitet sich auf dem Boden aus.
Erschrocken vor der so in voller Konzentration seiende Ork herum, blickte hektisch von der einen zur anderen Ecke des Raumes, fand jedoch nichts. Nur das reflektierende Licht an den Splittern mochten seine Augen zu sehen. Knirschend setze er einen Fuß auf das Glas, das unter dem riesigen Gewicht nun vollends zu Staub zu zerfallen mochte. Ein letzter beunruhigender Aufblick, der noch einmal alles Musterte, dann eine Schulterzucken, unter dem die grässliche Achselbehaarung zum Vorschein kam. Unverständliche Laute folgten, dann wandte der Ork sich ab.
Wie vom Blitze getroffen hielt der Ork inne. Wieder diese Witterung. Fleisch! MENSCHENFLEISCH! „Direkt hinter mir!“ Sich umdrehend und hastig die Waffe emporhebend, sah er einen kleinen blasen Jungen, tränenübersät, Augen in tiefe Schatten gelegt, die Hände hinter dem Rücken verschränkt und bestialisch lachend.
Der Ork taumelte ein paar Schritte erschrocken zurück. Ein normaler Mensch würde seinen derzeitigen Herzrhythmus wohl nicht überleben. Schnell hob und sank der Brustkorb, überspannt mit grüner Haut, sich, durch den deutlich kräftige Schläge eines noch viel kräftigeren Muskels zu sehen waren. Schweiß perlte langsam über die Schwarzen buschigen Augenbrauen und geriet in die Augen, die wie gebannt auf das dämonische Abbild vor sich starrten.
Plötzlich brüllte es durch die Gänge, irgendetwas musste passiert sein. Der Ork wurde panisch, sah abwechselnd auf den Gang und den Jungen, in seiner zerfetzen Robe. Er musste handeln! Und zwar jetzt! Lebend sollte er die Menschen bringen, also würde er es auch tun.
Mit zwei gewaltigen Sätzen stand er vor dem Jungen, der sich noch immer nicht bewegte, nur starr und voller Bosheit auf das Ungetüm vor sich gierte. Die mit brechlich grauen Fingernägeln bespickte Hand des Orks nährte sich dem Kragen des Jungen, schnellte nach vorne und wurde, ehe sich der Ork versah, abgetrennt vom restlichen Körper.
Der Junge Magus hatte blitzschnell ein Seziermesser hervorgeholt und es walten lassen.
Gesichtsmuskeln spannten sich an, machten die hässliche Visage zu einem verkrüppelten Ball aus Fasern, das brechend Geräusche von sich gab. Gewaltige Backenzähne trafen aufeinander, lösten für sich, kleine Tektonische Prozesse aus und ließen Zähne zersplittern.
Der Junge hingegen zögerte keinen weiteren Augenblick, stieß das Messer tief in den Hals des Grünlings. Blut spritze hervor, besudelte alles im Umkreis von zwei Schritten. Röchelnd fuhr das Biest zu Boden, sah angsterfüllt in die Augen des Jungen.
Er sah nun wer er war! Der Junge, Vertreter des Gottes Beliar, herrschend über Tod und Leit.
Fanatisch glühten die blauen Augen ein weiteres mal auf, gaben dem Ork den letzten Stoß, nur ein wehleidiger Todesschrei entglitt ihm noch, der hallend durch alle Gemäuer fliehen musste. Arctus trat zu, der Orkkörper flog um und ließ die noch nicht einmal benutzte Waffe fallen.
Schmale Finger umfassten den Griff, zogen daran, merkten jedoch, dass diese Art des Kampfes nicht für sie geschaffen war. Die Orkwaffe war zu schwer, das Arctus sie hätte führen könne. Doch durch den nun am Boden entlanggleitenden Blich sah der Magus nun das, wonach er gesucht hatte. Rocks Herz schlummerte unter dem Seziertisch vor sich hin.
„Hab ich dich!“, sprach Arctus, nahm das Gefäß und stieg über den Ork.
Noch bevor die entsetzten Freunde des Orks herbeieilten, war Arctus verschwunden.
Die Dunkelheit war sein Freund ...
26.06.2003, 21:38 #171
Arctus
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Quest: Orküberfall -
tschuldigung, ich bin zur zeit zu müde, um so lange posts zu schreiben, wie es dem zux gebührt.
will ja nich so viele 0815 posts machen wie sonst.

war gestern echt lang und schmerzhaft. ja ja, das studentenleben ist echt hart. campuspartys bis zum umfallen, saufen.
und nebenbei, wenn man lust hat vielleicht lernen *g*

ähm ja, was ich sagen wollte. evtl. taucht morgen erst wieder n post von mir auf. viellecht auch erst samstag, da morgen abend boofen angesagt ist. und bla bla bla bla

schluß jetzt . bye ihr lieben;)
27.06.2003, 18:22 #172
Arctus
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Quest: Orküberfall -
wie gesagt, ich bin jetzt erst mal bis morgen irgendwann in den tiefen irgendeines waldes verschollen.

also bitte nehmt arctus mit zu eurem treffen und lasst ihn nicht alleine :)
29.06.2003, 04:25 #173
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Da lagen sie nun, Ork und Junge, in einer Lache aus Blut, Schweiß und Tränen, beide in die Augen des Anderen starrend ohne jegliche Regungen. Nur Schmerzversteinerte Gesichter. Vor kurzem noch hätte niemand gedacht sich in dieser Situation zu befinden.

Arctus huschte, samt Kopf in der Hand, durch die schattenüberfluteten Gänge. Schlich sich von einer Ecke zur Andren, den Puls im Anschlag, ja nicht von den Orks entdeckt zu werden. Nach einer Weile kroch ihm der Geruch frischem Blutes in die Nase. Erst war es nur eine wage Vermutung, dann Sicherheit und schließlich Verlangen nach der Quelle. Der Quelle des Übels, wie sich herausstellte.
Ein große Statue, symbolisch mit einer großen Lanze ausgerüstet, lag auf dem Boden. Doch nicht alleine! Unter ihr lag begraben einer dieser Grünhäuter, wimmerte vor Schmerz und Pein. Ein scheußliches Schicksaal hatte ihn ereilt, war er beim Wetteifer des Zerstörens zu eifrig losgegangen, hatte die Statue unterschätzt und wurde von ihr begraben und von seinen ‚Freunden’ im Stich gelassen. Nun völlig alleine schien er förmlich auf den Tod zu warten.
Interessiert beobachteten die blauen Kindesaugen das Spektakel, in der Hoffnung neue Erfahrungen zu sammeln, Leid und Elend zu sehen ... nein viel viel besser:
Jemandem beim sterben zu sehen!
In gehocktem Gang schlich sich der Magus vorwärst, blieb ein paar Schritte, unbemerkt, davor stehen. Ein herrlicher Ausblich ergoss sich vor ihm.
Zu erst versuchte der Ork noch sich aufzubäumen, des Todes fesseln zu sprengen, jagte sich dadurch die Lanze jedoch immer mehr in die Brust. Die poröse grüne Kraterhaut verzerrte sich zu einem unmenschlichen Bild, dass nur Angst und Schrecken in einem hervor rief. Nicht bei Arctus; eher Faszination. Dieser Moment, so kurz vor dem Tode, in voller Ruhe verhaarend und nur abwartend, sich des unvermeidlichen bewusste seiend und in Frieden den Film noch einmal ansehend, legte sich wieder Ruhe auf die Visage, spiegelte sogar Fröhlichkeit. Er hatte seinen Frieden gefunden, eigentlich leider erst zu spät.
Wieso findet man den Frieden erst kurz vor dem Tod?
Und wieso kann man sich, wenn dieser Frieden gestört wird, derartig aufraffen und sozusagen übermenschliche/orkische Kräfte entwickeln.
Wer weis, Arctus durfte es erfahren. Ein Trümmerstein zu viel geschuppst und quitschende Geräusche verursachtend, erwachte schließlich der Ork aus seiner Wolke sieben Starre und starrte auf den Jungen neben sich.
Freude entwich aus grazil geformten Unreinheiten der Haut und wie ein Schwamm sog das Gesicht abgrundtiefen Hass in sich. Arctus drückte drauf und aus allein Seiten drang dieser Hass, ergoss sich in Form von Kraft in diese Welt und ließ die schwere Statue wie ein Spielzeug davonfliegen. Zwei Meter lebendes Fleisch türmten sich vor schmalen ein Meter Fünfzig blassen Papieres auf. Krallenartige Pranken schossen nach vorn, ritzen eine tiefe Wunde in die blase Wange, saugten Blut hervor ... fuhren zurück ... holten wieder aus ... und trafen ins Leere. Magier, so dünn und schmächtig wie sie sind, können überraschend vorwärts stürmen, unter große ungelenkige Füße von Bestien und sie von unten stechen, mit Dolchen, die sie in einem Labor des Sezierens gefunden haben. So trat aus dem in dem Fall bösen Geschöpf ein Schrei aus und halte. Brachte nichts, denn im nächsten Moment, nach Magier Art, bohrte sich genau der selbe Dolch in den behaarten Rücken und schuf tiefe Kerbtäler, in dessen Tal Blut floss, rotgrün, dem Untergang geweiht.
Nach vorne Fallend packten die Krallen des Jungen Gelenk des Handes und brachten ihn ebenfalls zu Fall.
Nun lag der Ork da, glotzte aus den schwarzen Augen in des Jungen kaltblaue Augen und versuchte den Schmerz des Dolches, der ;mal wieder; an seiner Brust seinen Platz fand zu ignorieren.

Das kleine Kind, dessen Welt normalerweise im Kopfe regiert, sich nicht nach außen ablässt, nahm nun zu Wachs, versuchte neue Erfahrungen mit einzubeziehen, von Erniedrigung und Pein. Eigentlich weit hinten in seinem Hirn weggesperrt, die Sucht nach Tod, nach Macht, nach Allem. Doch nun war das Schloß offen, sprudelte, „öffne dein Herz, entspann dich, genieß es!“, hervor und nahm an Druck zu. Durchstrich Fleisch wie Rasierer Schafsfell, drang langsam bis zum Herzen vor und machte einen Stop. Schwappend, wie die Wellen des Meeres, sprudelte Blut aus dem Rachen in den Mund des Opfers, färbte Lippen in einem angenehmen rot und ließ das hässliche Grinsen sogar etwas symphatisch wirken.
Grinsen wich, erstaunen kam. Doch kein Licht am Ende des Tunnels?
Zu Spät, den die Lieder klappten zu, der Dolch entwich wieder und kranker Eifer wurde wieder in den tiefsten Tiefen des Kaninchenbaus verschlossen.

Andere sagen es seie nicht gut so etwas zu tun. Andere! Mistkerle. Dringen in den Kopf desjenigen, versuchen ihn zu verändern und verlassen dann die Baustelle des Missglücks. Zurück bleiben, in ihren Augen, Außenseiter, nichts Sager, die jedoch die Welt verändern. Und zwar nach den Teilkrankheitsfantasien ihres Schaffers.
Will noch jemand was dazu beitragen? .. Klar komm, dringe ein, in den kopf, tobe dich aus, hinterlasse das Chaos und verschwinde wieder, in die heile Welt. Einen Platz, denn man ausnutzen kann und wieder wegschieben, wenn man ihn nicht braucht. Misstkerle.
Nun, wieder tiefverschlossen, wie ein Safe, lagern die Fantasien anderer.

Arctus’ ausdrucksloses Gesicht wanderte weg vom Opfer; Täter; oder was auch immer. Es war tot. Sein blasser Antlitz wanderte zur Glasscherbe, spiegelte sich darin. Das Abbild des schwachen schüchternen Jungen zeichnete sich ab. Projiziert die wahre Welt ab, die äußerliche, sichtbare.
Den Blick abwenden, betrachtete Arctus wieder den Ork. Armer Ork, konnte doch wirklich nichts dafür. So friedlich hätte er sterben können. Arctus fühlte sich schuldig. Er verursachte Tod, war Tod. Irgendwann einmal würde er der ewige Herrscher auf dem Thron seien. Das Böse befehligen und verbreiten, bis schließlich das letzte Fünkchen Inoos vertrieben seie. Leider erst irgendwann. Irgendwann ist zu lang.
Tränen kullerten aus des Jungen Augen, vermischten sich mit Blut.
Er hatte es wirklich nicht gewollt. Wirklich ...
Nun war er alleine mit dieser Bürde, alleine in diesem mit Feinden übersäten Kastell. Ob es hier noch andere Magier gab? Wenn ja, wieso nicht bei ihm?
Der Kopf sank wieder gen Boden. „Klar, wenn sie zu mir kommen, sterben sie.“, zitterte seine Stimme.
Leer lehnte er sich gegen eine Wand, rutschte hinunter in die Hocke und schloss die Augen ...
29.06.2003, 14:18 #174
Arctus
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2 Jahre vabun! -
alles gute zum 2jährigen
29.06.2003, 21:40 #175
Arctus
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Das Kastell des ZuX # 19 -
Fanatisch blitzen die Augen Arctus’ als Shark, mit einem Bettlagen in der Hand, von seinem Plan vollkündete, die Orks niederzuschmettern, zu verbrennen, sie von hier zu vertreiben. Wollust des Todes umgab den Junge, wie ein Blase, auf andere überschwappend. Der Plan war mörderisch genial!
Arctus bleckte die Zähne. „Lass uns losgehen und nicht weiter rumreden!“, schrie er förmlich. Sein Herz raste, Impulse schossen durch seinen Körper. Seichtes Adrenalin!
So kurz vor der Einganshalle angekommen hielt der Junge inne, hob die Hand, um die anderen ebenfalls zum stehen zu bringen. „wartet kurz! Am besten dort drüben!“
Was war mit ihm los. So bestimmerisch klang seine Stimme. Hass stieg auf, purer Hass. Sein Hass gehörte derzeit nur ihm und den Orks. Und sie sollten ihn spüren, vollen Leibes!
Arctus ließ Bettlaken fallen, lief zurück, zu umgekippten Statue. Nein, er hüpfte fröhlich im Hopserlauf, genoss die Flugphase, um dann voller Wucht zu landen, seinen Energie af den Boden zu übertragen.
Der Tote Ork lag noch immer da, seinen Dolch in der brust haben. „Mistveh“, schrie der aufgebrachte Junge, trat auf den Toten ein. Einen Moment später fuhr der Dolch aus der Brust, wanderte in der Hand des Jungen hin und her. Seine aufgeschnittenen Wange blutete immer noch bedrohlich. Die andere Hand fasste nach den schwarzen Haarbüscheln auf des Orkes Kopf, zog. Das Blut, Noch leicht frisch seiend, verlieh dem Ork eine leichte Rutschigkeit, weshalb Arctus nicht all zu viele Probleme mit diesem Körper hatte.
Er rannte, zog eine breite Blutspur hinter sich, auf dem Kachelboden her, stolperte über einen Läufer und vollzog sich eine Platzwunde am Kopf. Wieder rieselte frisches Blut von seiner Stirn.
Egal ,“ich muß weiter!“
Arctus, im Wahn des Todes, einen Ork im Gepäck, auf dem Weg ins Refektorium. An seinen Kollegen vorbei marschierend, direkt in die Eingangshalle. Die darin seiende Orks fuhren herum. Stille trat ein, als nun auch der letzte das Bild des Schreckens sah. Stieben, Gräueln, krächzen, doch keine Bewegung. Die Ruhe vor dem Sturm.
Arctus stand immer noch ruhig da, den blutigen Dolch in der einen Hand, den Kopf des toten Orks in der anderen, so dass dessen Körper leicht in der Luft hang. Frisches Blut gerann immer noch aus der Wunde am Kopf. Die blase Haut, die tiefblauen Augen, die schwarze Robe und das rote Blut, kontraste, Gegensätze, so groß wie Ork und Mensch.
Krachend polterte der Kopf des Orks auf den harten Marmorboden, „euer Freund!“, Arctus lachte.
Verunsichert sahen sich alle erst Gegenseitig an, dann erkannten sie die Schande, die der Junge über ihre Rasse brachte. Er war der Teufel, „hängen soll er“, grunzte einer, der Rest hinterher. Arctus rann ebenfalls. Bloß weg von der wütenden Horde der Orks.
Tief in die Gänge des Kastells hinein ...
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