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29.03.2004, 15:09 #276
Ferox
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Eine kleine Wunschtüte für Eorl -
Ich wünsche dir auch einen herzlichen Glückwunsch, auch wenn wir uns nicht unbedint so bekannt sind. Jedenfalls scheinst du nett zu sein (wie alle Gardler) :D

29.03.2004, 20:07 #277
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Der Tag neigte sich schnell dem Ende zu, ein Tag des Nichtstuns und Nachdenkens. Viele Gedanken hatten den jungen Waffenknechten den Tag über begleitet…nein, bei näherer Betrachtung war es nur einer: Lady Samantha. Den lieben langen Tag konnte Ferox nichts anderes, als an den Tanz zu nächtlicher Stunde am vergangenen Samstag denken. Zuerst war es sehr flott von statten gegangen, bis um Mitternacht die Barden mit ruhiger Musik fortfuhren, hatte der Barbier gehofft, dass auch Samantha es den Frauen der anderen Paare gleich tat und sich schön in ihn hineinkuschelte. Tatsächlich hatte Innos diesen Wunsch erfüllt, doch wusste Ferox nicht, ob die Lady sich noch daran erinnern würde, so wollte er seinen Zunge hüten und nicht darüber sprechen. Ob Traurigkeit oder Glück das Gefühl war, konnte der Knecht nicht sagen, was auch nach längerem Denken und ein paar Bier nicht klären.

Plötzlich stürzte aus heiterem Himmel, ein Mann vor seine Füße. Noch immer einen Krug in der Hand, blickte Ferox verdutzt dem Rekruten Host ins Gesicht. „Hallo“, grinste er und reichte seinem noch liegenden Gegenüber die Hand um ihm aufzuhelfen, „Was führt dich hierher?“, fragte er und musste dabei unweigerlich ein wenig lachen.
29.03.2004, 20:18 #278
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Irgendwie belustigte ihn dieser Host immer wieder. Cooler Typ, wie er fand. „Naja…ich lies mich gerade den Freuden des Alkohol hingeben“, begann er und stütze Host etwas ab, damit der nicht viel, „Du warst im Hafenviertel? Keine gute Gegend für anständige Menschen. Was hast du da getrieben?“ Das Hafenviertel schien wirklich kein guter Ort zu sein, doch konnte man dort gut die morgendliche Sonne sehen, so dass Ferox auch schon einige Male dort war um dies zu genießen. „Ach…geht mich ja nichts an“, fügte er anbei und lächelte freunelich.
29.03.2004, 20:25 #279
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Hatte Ferox das grad richtig verstanden? „Was?! Mit ner alten Frau im Bett…Das hätt ich von dir aber nicht erwartet…was soll denn das?“ Hatte Host das grad wirklich ernst gemeint? Wenn nicht, warum dann diese sinnlose Verbesserung? „Du brauchst dich nicht zu verbessern, ich krieg ziemlich viel mit“, sagte der Waffenknecht und hoffte, Host sei nicht zu verärgert.
29.03.2004, 20:41 #280
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Hatte Ferox ihn also doch richtig verstanden. „Mach dir mal keinen Kopf. Ich glaube dir selbstverständlich. Wer einem Gott gedient hat oder dient, kann so etwas nicht tun“ Da der Waffenknecht selbst den Weg eines Gottes beschritt, der ihn von jedem sexuellen Kontakt abhielt, wusste er wie schlecht man sich in solch einer Situation fühlen konnte. „Innos wird dich beschützen“, meinte Ferox zuversichtlich, während er sich, den Krug leerend, erhob und auf den Weg zur Kaserne machte. „Kommst du mit“, wandte er sich an Host und schleifte ihn fast mit. Beleidigt wegen dieser Sache schien sein Begleiter nicht gewesen zu sein, doch setzte er seinen Weg stolpernd fort. Keine Gelegenheit zu fallen ausgelassen, erreichten die beiden schließlich die Kaserne uns begaben sich in die Schlafräume wo sie sich auf ihre Betten begaben. Ferox für seinen Teil wollte noch etwas in jenen seltsamen Büchern lesen, bevor er sich dem Schlaf hingeben wollte.
30.03.2004, 18:03 #281
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Das war wirklich eine abstruse Geschichte, die sich am gestrigen Tage mit Host abgespielt hatte. Ein Grinsen konnte sich auch Ferox in seinem Glauben nicht verkneifen, denn komisch war es an eine Alte Frau und Host, in einem Bett, zu Denken, selbst wenn keine unsittlichen Dinge geschehen waren.

Früh war von dem jungen Mann am gestrigen Abend das Bett aufgesucht worden, auch wenn sein Verlangen eigentlich danach rang, jene schlicht eingefassten grünen Bücher zu lesen, die mit seltsamen Namen tituliert waren. „Insulae perditae“, sagte sich er sich leise, „Res perditae“, fügte er verwirrt anbei. ‚Was hatte dies nur zu bedeuten?“, fragte sich der junge Waffenknecht, dessen Geist sich ungewöhnlicherweise nicht mit dessen sonstigem Thema beschäftigte – Lady Samantha. Doch war es ein Glück für ihn, einmal nicht an den Abend des Festes und seine, in ihrem Roten Kleid noch hübscher wirkende, Begleitung zu denken. Anstrengung jedoch erforderte dies, was Ferox daran erkannte, dass seine Gedanken schon langsam immer wieder abschweiften.

Sollte sich sein Geist den Gedanken hingeben? Der schönen Grünen Augen? Der Erinnerung an die lange Zeit des Tanzens?

Niemals wäre er imstande gewesen, der Lady nichts Einzug in seinen Kopf zu gewähren, was dazu führte, dass wieder die schönen Augen Lady Samanthas ihn in ihrem Grün anfunkelten.

Was hatte er getan? Hatte die Lady in ihrer Trunkenheit sich selbst überlassen. Wie konnte er nur? Er musste sie um Verzeihung beten, wenn sich dies auch als keine Einfache Angelegenheit herausstellen sollte.

‚Wie mache ich das nur?’, fragte er sich in seiner nahenden Verzweiflung, ‚Wie entschuldigt Mann sich bei einer Frau. Dazu einer solch unglaublichen, die das schönste war, was ihm je unter die Augen getreten war und zudem noch einiges Mehr an Ansehen in der Gesellschaft innehatte, als Ferox selbst wohl je bekommen könnte.’

Lange war die zeit des Nachdenkens, bis ihm endlich der rettende Einfall kam: Blumen! Schon oft, war in sein Bewusstsein gedrungen, wie sein geliebter Vater Blumen an seine Mutter verschenkte. „Ja!“, sprach er leise doch gut hörbar, „Bei Adanos! Ich werde ihr die schönsten Blumen besorgen, die ich finden kann. Nein, die schönsten der ganzen Stadt.“

Frisch motiviert fuhr Ferox hoch und begab sich schnellen Schrittes zur Tür, um den Innenhof passieren zu können. Doch ergab sich dort schon das erste Problem: Wie gewöhnlich lehnte Samantha mit ihrem anbetungswürdigen Aussehen auf einem Bein gestützt an der Kasernenmauer.

Was sollte er nun tun? Schließlich konnte er ihr doch nicht unter die Augen treten.

Schnell hatte der Knecht wieder die Türe geschlossen und blickte sich eilends in dem großen Schlafraum um. Verunsichert sprang sein Blick von einer Ecke zur andern, als wenn ihn eine Ratte gebissen hätte. ‚Was soll ich tun?’, fragte er sich aufgeregt, bis seine beiden blauen Augen in exakter Blickrichtung das Fenster entdeckten, welches der einzige Ausweg zu sein schien.

Nicht lange hatte der junge Mann zu fackeln, bis seine Schritte ihn aufgeregt rennend zu dem Fenster trugen. Schnell dieses Geöffnet, dachte Ferox nicht lange nach, bevor er sich in die Tiefe fallen lies. „Aou“, rieb er sich schmerzend die Beine, die nur mit Mühe den Sturz abfangen konnten. Bei näherem Hochsehen schätze Ferox die Höhe auf ungefähr sechs Meter. Wie sollte er sich jemals wieder einen Weg zurückbahnen? „Egal“, sagte sich der Gardler und rannte um die Stadt um sogleich das Tor zu erreichen. Ohne den lästigen Stadtwachen Aufmerksamkeit zu schenken, durchschritt er eilends das Tor und hielt so gleich Ausschau nach einem geeigneten Händler.

Langsam über den Marktplatz schreitend, zermaterte er sich seinen Kopf darüber, an welchem Ort Blumen zu bekommen waren. „Oh nein“, sagte er sich traurig als ihm klar wurde, dass es gar keine Blumenhändler gab in der Stadt. Den Tränen nahe und mit einem dazu passenden Gesichtsausdruck, trugen den Mann seine Schritte zu der einzigen Person, die ihm helfen konnte. Sie war gleichzeitig, neben der Lady, auch die einzige weibliche Person in seinem Kreis der Bekanntschaften.

„Hallo Hannah“, begann er traurig und sah ihr in die Augen. Diese erwiderte seine Begrüßung und fragte sogleich nach dem Grund seines derart traurigen Auftretens. „Ich…ich habe eine Problem mit einer Frau“, beichtete er und sah in das langsam begreifende Gesicht seines Gegenübers, „Ich glaube ich habe sie verärgert und suche nach geeigneten Blumen, um meine entschuldigen Worte zu untermalen.“ Hoffnungsvoll blickte der junge Mann in das Gesicht der Wirtin. „Ich glaube da habe ich genau das richtige für dich Ferox“, meinte sie mit einem breiten Grinsen und hob einen schönen Strauss roter Rosen unter der Theke hervor. Sein Gesicht erhellte sich ein wenig beim Anblick dieser schönen Pflanzen. „Wo…?“, fragte er vor einer Unterbrechung Seitens Hannah. „Ich habe dir die besorgt, weil ich auf dem Fest am vergangenen Samstag gesehen habe, was geschehen ist.“ „Danke!“, rief er und zückte sogleich seinen Geldbeutel, doch Hannah winkte ab: „Du brauchst mir da nichts für zu geben“ Mit einem Schmatzer auf die Wange und einem festen Drücken, bedankte sich der Waffenknecht bei der Dame, die schon so oft so viel Gutes für ihn getan hatte und machte sich auf dem Weg hinaus, um wieder zur Kaserne zu gelangen…
30.03.2004, 19:17 #282
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Mit langsamen Schritten kam der Waffenknecht seinem Heimatgebäude bedrohlich nah. Er versuchte dabei nicht weit entfernt der Mauer zu gehen um möglichst wenig Aufmerksamkeit zu erregen, mit diesen tollen Rosen in der Hand. Diese in der rechten Hand gehalten, sahen sehr frisch aus und Dornen hatten sie auch keine mehr. Ein kleines Lächeln zierte das Gesicht des Knechtes und die Angst wuchs, je näher er der Treppe kam. Doch dann viel die glänzende Rüstung Lady Samanthas in sein Blickfeld. ‚Verdammt’, dachte sich Ferox und blieb abrupt stehen. Er schluckte hörbar, als sein Körper zweigeteilt wurde. Der eine Part befasste sich mit dem Glücksgefühl, welches aufkam beim sehen der Lady. Der andere Teil vertrat die Angst, der er vor dem Nahenden hatte.

Langsam setzte sich Ferox wieder in Bewegung und merkte, wie ihm immer heißer wurde. Mit der freien linken Hand zurrte er am Kragen seiner Rüstung und nährte sich Samantha spürbar immer mehr. Zum Glück hatte sie ihm den Rücken gekehrt und somit nicht bemerkt, wie er auf sie zuschritt.

In der Mitte der Treppe befand sie sich, mit ihrem wehenden Haar in den lauen Frühlingswinden. In der Entfernung von zwei Metern hielt Ferox an und versteckte die Blumen hinter seinem Rücken. Er stand steif wie eine Granitsäule, während seiner Begrüßung: „Ähm…“, begann er, „Guten Tag…ähm…Samantha“ Seine Anspannung musste offensichtlich sein. Mit einer galanten Drehung, die der Lady sogar in Rüstung gelang. Mit ihren funkelnden Augen, schien sie an Ferox vorbei zu sehen, doch zierte wie fast immer ein Lächeln ihr hübsches Gesicht.
30.03.2004, 20:28 #283
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Mit viel Angst im Körper und angestrengt, nicht zu zittern, stand er der Lady gegenüber, doch, wovon redete sie da? Von ihren Rekruten? Was für Rekruten? Ein verwandter von ihm? Das musste sein Cousin Lecram gewesen sein. Doch interessierten ihn diese Tatsachen im Moment herzlich wenig, viel mehr die Reaktion der Lady. Sie schien gar nicht bemerkt zu haben, welche Pein er empfand. War es ihm nicht anzusehen?

Sollte er beginnen oder nicht? ‚Fass einen Entschluss!’, rief er sich und entschied sich, der Lady zu beichten. „Ähm“, begann er stotternd, „Der Abend des Festes ist sicher nicht aus eurem Sinn getreten.“ ‚Nein’, sagte er sich schluchzend, als das Lächeln schlagartig nachließ und Samantha eine undeutbaren Gesichtsausdruck bekam. „Verzeiht mir“, rang sich Ferox durch zu sagen und stand immer noch wie angewurzelt, „Ich hätte euch in eurem angetrunkenen Zustand nicht euch selbst überlassen dürfen“, entschuldigte sich der junge Waffenknecht, während ein starkes Zittern in dessen Stimme lag, die in ein Weinen übergehen sollte. Ohne weitere Worte, hielt er den Strauss Rosen vor sein Gesicht um die Tränen zu verdecken, die nun seine Wange herab liefen. Mit einem Schluchzer vorangesetzt, sagte er ohne das Lady Zeit für eine Reaktion zu lassen: „Es tut mir leid, wie kann ich das wieder gut machen? Ich tue alles…“

Wenn man es nicht sah, konnte das Weinen klar an seinem Tonfall deutlich zu hören sein. Er schluchzte und schluckte und konnte nichts anderes als hoffen, dass Samantha seine Bitte annahm, und ihm nicht mehr böse war.
31.03.2004, 16:48 #284
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Genau wusste Ferox nicht, ob die Lady erfreut über die Blumen war oder nicht, doch konnte er nicht der Tränen, die noch immer aus seinen Augen quollen entledigen. So stand der junge Knecht schluchzend da und konnte sich keinen Fuß weit bewegen. Seine Augen befeuchtet, blickte ihn Samantha an mit ihrem Funkeln in den schönen grünen Augen an und verriet, dass sie Gefallen an den Rosen gefunden hatte. Die Angst des Mannes begann zu weichen und auch die Haltung lockerte sich ein wenig, als Lady Samantha ihr Wohlgefallen ausdrückte und die Blumen an einen dafür gut konzipierten Ort stellen wollte.

Während sie sich kurz entfernt hatte, um eben genanntes zu tun, hatte Ferox die Gelegenheit ruhig durchzuatmen und etwas Beruhigung in seinen Körper zu bringen.
Was dachte sie jetzt wohl über ihn? Mochte sie ihn noch immer? War er jemals von ihr gemocht worden?

Fragen über fragen, die den jungen Geist doch nicht dazu bringen konnten eine Antwort zu finden. Doch war ihm eines klar geworden: Die Lady hatte ihm verziehen. Mit neuem Mut wartete er nun auf die Ankunft dieser, auf das ihre Gemüter sich wieder vertragen und noch viele Tage voller Freude das Leben der beiden jungen Menschen zieren werden, und keiner von solchen Eskapaden heimgesucht werden soll.

Um einiges entspannter war er gewesen, als Samantha den Weg zu ihm zurückfand und ein vergnügtes Lächeln ihr hübsches Gesicht zierte. Ferox erwiderte dies mit fühlender Erleichterung und freute sich auf weitere Erlebnisse mit der Lady. „Ihr habt recht, behalten wir diesen Abend in bester Erinnerung“, antwortete der Mann freundlich auf die Worte seiner Lady, „Dies war der schönste Tag, den ich seit langem hatte.“

Auf dem Weg zurück in die Kaserne berichtete ihm Samantha, dass sie mit ihren Rekruten zu Akils Hof gehen wird, um diesen ihrem Training zu unterziehen, und ob er nicht mitkommen wollte. „Gerne, verehrte Lady. Da kann ich meinem Lehrling gleich noch etwas beibringen. Doch sagt, warum bildet ihr die Rekruten aus? Habt ihr den Posten des ehrenwerten Ritters Uncle-Bin übernommen?“

Er wollte der Lady gratulieren, nachdem sie ihm erklärt hatte, was abgelaufen war. Auf dem Platz stehend, warteten beide auf ihre Schüler, um ein Baldiges Aufbrechen zu ermöglichen.
31.03.2004, 18:25 #285
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Nicht lange waren die beiden dort, am üblichen Standort der Lady, gestanden als auch schon langsam Samanthas Schüler eintrafen. Diese begrüßten sie alle sehr freundlich, doch nicht in jenem militärischen Ton, wie Ferox es von sich selbst gewohnt war. Kurz blickte er sie an und musterte ihren Körper, sowie das Lächeln, welches sich auf ihren Lippen zeigte. Die Schüler schienen allesamt recht viel von sich zu halten, jedenfalls hatte der Waffenknecht den Eindruck es sei so. Einer begann sogleich mit seinem Schwert…na ja…herumzufuchteln...anders konnte man das nicht nenne, was der Rekrut dort tat. Doch hörte dieser auch nach kurzer Zeit erschöpft auf und tat die erkennbare Erschöpfung als Langeweile ab. Die anderen beiden waren auch nicht wirklich besser, denn sie hatten sich sogleich hingeschmissen und taten ihr bestes um vor Samantha mit ihren Liegestützen zu glänzen.

Als all diese gekommen waren, betrat sein erster Schüler Warkid die Bildfläche und begrüßte Ferox nach einem Salut vor Lady Samantha. „Hallo“, erwiderte der Knecht den Gruß seines Schülers. Sein Blick wanderte sogleich nach unten und musterte die beiden Schwerter, die den Gürtel seines Gegenübers zierten. „Was soll das?“, fragte er und zog das scheinbar neue Schwert aus der Scheide Warkids. Es lag erstaunlich gut in der Hand und schien recht gut geschliffen zu sein. Sein Kamerad war einen Schritt zurückgewichen als Ferox das Schwert kurz vor dessen Nase aufrecht zum Stillstand brachte. Ein paar kleine Schläge damit vollführt, meinte er: „Liegt ja gut in der Hand dein Schwert. Doch du hast doch nicht vor dein Training damit fortzusetzen, oder?“ Vorwurfsvoll blickte er seinem Schüler in die Augen.
31.03.2004, 18:41 #286
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
„Gut“, sagte der Waffenknecht, denn das neue Schwert war doch etwas schwer zum Üben. „Kämpfe vorerst mit deinem ersten Schwert weiter!“ Nach diesen Worten befestigte Warkid das Schwer wieder an seinem Gürtel und begab sich zur Mitte des Kasernenplatzes um ein wenig zu üben. Wie gewohnt beobachtete Ferox die Schläge, die wirklich schon gut aussahen, doch fehlte noch etwas ganz entscheidendes, was die nächste Lehreinheit füllen sollte. „Verehrte Lady“, begann der Knecht, „Die ist mein Schüler“, und lächelte ihr zu. Er spürte ihren Blick im Nacken, während seine Schritte den Meister zum Schüler trugen. Kurz wartete er ab, bis der Waffenknecht einen Schlag von oben Ausführte um blitzschnell sein Schwert zu ziehen und diesen abzuwehren. „Dies wird das nächste sein, was du zu lernen hast: Blocken“, erklärte er dem Schüler, „Achja, wir werden Lady Samantha begleiten, bei der Ausblidung ihrer Rekruten, dabei setzt du dein Training fort!"
31.03.2004, 19:19 #287
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Gerade eben hatten sie noch in der Kaserne trainiert, wo Ferox seinem Schüler die ersten Grundschritte des Blockens, bei denen Warkid sogleich üben konnte, die Klinge seines Meisters abzuwehren. Es war nicht wirklich eine Schwierigkeit dies zu bewerkstelligen, doch würde der Knecht fester Schlagen hätte auch sein Kamerad nichts zu lachen, war seine Technik auch noch so gut. Käme ein Ork daher, ja ein echter, ein Großer, hätte Ferox selbst dem wohl nicht viel entgegenzusetzen.

Schnell war der Weg zum Stadttor beschritten gewesen, nachdem Samantha ihn gerufen hatte und er uns sein Schüler hinter der kleinen Truppe her marschierten. Auch sein Cousin war dabei, doch sollte dieser nicht durch das Gerede seinerseits gestört werden, sondern sich lieber auf das nahende konzentrieren. So sollte auch jede noch so kleine Aufgabe zur Zufriedenheit des Meisters gelöst werden, die erforderte Konzentration. Warkid und er bildeten das Schlusslicht, die Nachhut, die vor Gefahren von hinten schützte. Während sie den Berg umrundeten, erklärte Ferox die grundlegenden Prinzipien des Kampfes mit der Einhandwaffe und der Meisterung dieser.

In schnellem Marsch folgten sie dem Weg, bis sich auch schon der Hof des Bauern Akils auftat, der in hellrotem Sonnenlicht getränkt war und weite Schatten warf. Dort angekommen begrüßten alle den Gutsherrn und verstreuten sich erstmal in kleinen Gruppen, die sich auf Geheiß der Lady nicht zu weit entfernen sollten. Diese besprach etwas mit dem Bauern, während sich die vier Rekruten zusammentaten und Warkid und Ferox hinter den Hof gingen, um dort das Blocken weiter auszubauen.
31.03.2004, 20:01 #288
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Die Dunkelheit siegte langsam aber sicher über den Tag, als Warkid ein seltsames Geräusch während des Trainings bemerkte. Doch konnte ihn Ferox beruhigen: Wenn es ein Tier wäre, käme es wohl nicht näher als 20 Schritt…so hatte er jedenfalls gelesen. Noch eine Zeit lang trainierten sie mit immer härteren Schlägen Seitens Ferox, damit sein Schüler auch richtig was zu tun bekam. Den Waffenknecht schaffte es kein bisschen, doch war die Ermüdung Warkids schon zu spüren. ‚Keine Ausdauer’, sagte sich Ferox, während er weiter auf die Klinge seines Gegenübers hielt.

Plötzlich entrann Warkid die Waffe und er schreite laut auf. Verdattert blickte Ferox in der Gegen herum. Hatte er doch zu feste geschlagen. „Was ist passiert?“, fragte er sein Gegenüber und hob das auf der Erde liegende Schwert auf um es jenem wieder reichen zu können. „Ich denke, es ist genug für heute, viel hast du gelernt, doch ist deine Erschöpfung gut zu erkennen.“ Während sie zu Lady Samantha vors Haus schritten, erhellte der Mond die dunkle Nacht mit seinen schützenden Strahlen. Der Knecht wartete noch immer auf eine Antwort seines Schülers, die so leicht nicht zu kommen schien.
31.03.2004, 20:59 #289
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Nach dem sich die beiden Waffenknechte getrennt hatte, lies Ferox seinen Blick über den gesamten Platz des Hofes wandern. Sein Cousin und dieser Arthas, dem er einst geholfen hatte, saßen am Feuer und redeten über irgendetwas, bis Arthas sich schlafen Gelegt hatte. Die anderen beiden Rekruten waren ihm nicht bekannt. So suchte sein Blick angestrengt nach der Lady, die ihm schon so viel Glück in seinem Leben auf Khronis, mag es auch noch zu kurz sein, beschert hatte. Plötzlich bemerkte der junge Waffenknecht, wie sein Schüler im Schutz der Nacht an das Feuer heranschlich und versuchte die beiden Rekruten zu erschrecken. Den weiteren Verlauf dessen wollte sich Ferox nicht antun. Scheinbar war dies ein missglückter kläglicher Versuch.

Dann erspähten seine Augen einen weitern Schatten, der durch die Nacht wanderte. Der Schein des Feuers lies die Rüstung glänzen, eine Rüstung wie sie nur eine besaß, Lady Samantha. Schnell hatte er sich zu ihr gesellt und sich neben ihr ans Feuer gesetzt, um die nette Gesellschaft zu genießen. Sein Cousin hatte sich glücklicherweise weggesellt und Arthas schien des Schlafens, so dass die beiden gänzlich allein, in trauter Zweisamkeit im wärmenden Schein des Feuers saßen.

Da kam ihm die Erinnerung an das Feuer in der Burg, das von einer längeren Unterredung geprägt war. Gleichsam mit dieser Erinnerung kamen auch die Gefühle der Wärme, die abermals nicht nur das Feuer spendete, sondern auch von Samantha ausgingen, auf. Wieder konnte er nichts als ins Feuer starren und traute sich nicht die Lady anzuschauen. Dem Himmel sei Dank, begann sie ein Gespräch. „Danke…es ist ganz nach meinen Vorstellungen. Meine Schüler machen sich gut“, antwortete er mit freundlichem Tonfall, doch diesmal mit klarem Verstand. War auch das Gefühl vorherrschend, welches eine derart große Zuneigung zu Samantha ausdrückte und ihn irgendwie beflügelte das Gespräch Fortzuführen. Erwartungsvoll spitze er die Ohren, um der sanften Stimme seiner Lady Gehör schenken zu können. Er blickte nach oben und sah die Sterne und den Mond in seiner Beschützenden Haltung über ihnen.

Hatte sie sich eigentlich über die Blumen gefreut?
01.04.2004, 18:13 #290
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Früh morgens schon war Ferox aufgestanden und hatte auch gleich noch ein paar Runden um das Haus des Bauern seinen Schüler Warkid geweckt, um sich nach dessen Hand zu erkundigen. Grummelnd bettelte der noch Liegende um ein paar weitere Minuten, doch Ferox war hart genug um ihn aus dem Bett zu ziehen und seinen Körper gleich zum Training zu schleifen. Gleich richtete der Waffenknecht sein Schwert auf den Schüler, der noch immer verschlafen drein blickte und keinen Anschein machte sein Schwert zu ziehen um jedwedes Blocken zu trainieren. Stattessen schaue er nur verschlafen drein und brummte etwas von wegen schlafen.

Ein wenig säuerlich lies Ferox sein Schwert durch die Luft sausen und hielt knapp vor dem Hals des Knechtes an. „Na“, meinte er mit einem breiten Grinsen, „Jetzt wach? Stell dir vor, ich wäre ein Feind gewesen“, und zwinkerte Warkid zu, dessen Schwert schon längst in seiner Hand Platz gefunden hatte. Schnell holte er wieder aus, doch die Reaktionsgeschwindigkeit seines Gegenübers hatte bedeutsam an Schnelligkeit gewonnen. „Super“, lobte ihn Ferox, so hatte er doch diesen Schlag mühelos abgewehrt. Noch einige Stunden machten sie in der Form weiter, bis Lady Samantha aus ihrem Schlaf erwacht war und sogleich begann die Rekruten herum zu kommandieren. „Wir werden ein anderes Mal fortfahren, meinte der Waffenknecht zu seinem Kameraden, der sich gähnen vor die Hauswand setzte.

Währenddessen begab sich Ferox zu Samantha, die alles begutachtend vor der Scheune stand und beobachtete, wie die Rekruten die Säcke aufluden. „Guten Morgen“, begrüßte er sie und kam zu der Erinnerung zurück, wie sie Teile der Nacht am Lagerfeuer verbracht hatten. Wieder war es ein sehr schöner Abend gewesen, unter dem Firmament, welches mit vielen kleinen Sternen besprenkelt war und dem schützenden Licht des Mondes. Gleich wich der Schlaf aus seinen Augen und ein ungeheures Glück füllte nun die Leere seines Körpers. „Hallo Ferox“, erwiderte sie und blickte ihn mit ihren funkelnd grünen Augen an.
01.04.2004, 19:12 #291
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Die Rekruten waren wirklich schnell mit dem Beladen vorangeschritten und bald brach der kleine Trupp auf, um das Gut wegzuschaffen. Warkid war tatsächlich wieder eingeschlafen und saß mit gesenktem Haupt an der Wand des Herrenhauses. ‚Was soll denn das?’, fragte sich der junge Waffenknecht, als er daran ging seinen Schüler zu wecken. „AUFWACHEN“, brüllte er ihm ins Ohr, der sogleich aufsprang und wild mit einem fiktiven Schwert herumfuchtelte. Aufgeregt drehte er sich zu seinem Meister um und fragte ihn entrüstet, was denn los sei. „Wenn Orks hier wären, hätte das sehr unvorteilhaft für dich enden können“, meint er vorwurfsvoll, „Komm mit, wir ziehen ab.“

Schnell waren sie auf dem Weg. Selbstredend gingen die beiden Knechte mit der Lady vorweg und ließen die Rekruten die Arbeit machen. Schließlich war dies von ihm auch einmal verlangt worden, auch wenn ihm die Schiebenden Leid taten. Aber was solls, das war genau das, was diese jungen Kerle brauchten. Schwatzend ging er mit Samantha voran, während Warkid ein wenig abseits ging.

Schon fast war die kleine Treppe erreicht, als hinter ihnen seltsame Geräusche erklangen. Aufgrund der Entfernung zum Wagen konnte sich Ferox mühelos umdrehen ohne ein Hindernis darzustellen. „STOPP“, rief er und alles drehte sich zu ihm um und horchte auf. Samantha schien die Situation gleich erkannt zu haben und zog grinsend ihr Schwert. „Warkid, hier kannst du dich bewähren“, sagte er seinem Schüler und bewegte sich mit gezogenem Schwert auf die vier Banditen zu. „Hallo“, begrüßte er sie freundlich und grinste dabei.
01.04.2004, 19:32 #292
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Die Rekruten hatten sich glücklicherweise schnell verzogen und waren aus der Gefechtszone, doch was war mit den drei übrigen Gardlern. Sie waren klar in der Minderheit und Warkid beherrschte nicht einmal die Grundbegriffe des Schwertkampfes. Wie es nicht anders war, konnten die Banditen dies schon förmlich reichen, denn gleich zwei von ihnen bewegten sich mit breitem grinsen auf seinen Schüler zu. Samantha hatte es noch im richtigen Moment geschafft ihr Schwert zu ziehen, bevor sie getroffen wurde. Wie gewöhnlich konnten diese Banditen nicht fair kämpfen, sie hätten doch noch ein wenig plaudern können, aber nein…sie wollten nur das Getreide haben. Ein wenig wunderte sich Ferox über den Ort des Geschehens, denn was war exakt jener, an dem er zweimal von Piraten überfallen wurde und … und sein, wie er dachte, Freund Aros ihn hintergangen hatte. Dies gab dem jungen Mann gleich noch mehr Energie zum Kämpfen.

Sogleich hatte das Gefecht begonnen und auch Warkid hatte seine Waffe gegen die beiden nahenden Banditen erhoben. ‚Was sollte er nun tun?’, fragte sich Ferox, während er das Schwert des einen Banditen auswich und versuchte zu den beiden zu gelangen, die seinen Schüler angriffen. „Sie dürfen nicht zu den Rekruten!!!“, schrie er uns nahm seinem Kameraden die Hälfte an Arbeit ab. Doch hielt sich hinter ihnen noch jener auf, dem er soeben ausgewichen war. „BLOCKEN WARKID“, rief er, während sein Blick auf die kämpfende Lady fiel, die soeben jenen Banditen hinter ihnen davon abhielt die Rekruten anzugreifen.

Doch was war das? Ein Lufthauch kitzelte sein Haar kurz neben dem Ohr. Er versuchte dem Weg des Pfeils zu folgen und sah das Problem: Ein Mädchen, es konnte nicht älter als 14 Jahre sein, beschoss die kämpfenden mit Pfeilen, doch, was war das? Bei dem Anblick der Lady, flüchtete sie? Dem Blick beider gefolgt, trafen sie sich tatsächlich...beide hatten scheinbar Gefühle füreinander...Was soll das?
01.04.2004, 20:21 #293
Ferox
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Rund um Khorinis #17 -
Es hatte nicht wirklich lange gedauert, bis Ferox seinen Gegner zum parieren zwingen konnte. Auch Lady Samantha hatte letztendlich keine weiteren Probleme mit dem ihrigen. Was ihn persönlich sehr freute was, dass Warkid es alleine geschafft hatte seinen Gegner, nicht nur von sich fernzuhalten, sondern letztendlich auch zu siegen. Ein lauter Schrei des Rückzuges erhallte für einen kurzen Moment in der Luft, bis die vier Banditen sich rennend davonmachten. „Du hast dich sehr gut, nein hervorragend geschlagen Warkid. Du wirst es weit bringen“, lobte er seinen Schüler, der ihn erfreut anblickte. Auch die Rekruten hatten sich mittlerweile wieder gesammelt und waren ohne Schaden zu nehmen davon gekommen.

Doch was war mit seiner Lady? Sie war verletzt. ‚Adanos sei Dank’, sagte ihm sein Geist, der gleich realisiert hatte, dass die Verletzung nicht die schlimmste zu sein schien. Jedoch war sie hinderlich beim gehen. „Wartet, Samantha, ich helfe euch“, rief er ihr zu und mied ihren Blick. Eine starke Frau, wie sie es war, wollte sicherlich keine Hilfe von einem einfachen Knechten, doch hatte Ferox schon längst seinen Arm um ihr Taille gelegt m sie beim gehen abzustützen. Von ihr war nur ein kleiner Sprechansatz zu hören, doch lies sie sich von ihm stützen und strahlte doch eine gewisse Dankbarkeit aus.

„Auf auf Rekruten“, rief er jenen zu und schaute, wie sie wieder mürrisch begannen den Karren zu schieben. Die zwei Knechte, und Lady Samantha von Ferox gestützt bestritten ihren Weg und erreichten als bald die Tore der Stadt, die sie eilig durchschritten.
03.04.2004, 12:24 #294
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
„Hallo mein Freund“, begrüßte Ferox den soeben eingetroffenen Typhus, der mit der Bitte um weiteres Training gekommen war. Der Waffenknecht begab sich in die Mitte des Kasernenhofes und zog galant das Edle Kurzschwert, welches bis dahin längere Zeit in der Lederscheide geruht hatte. Gespannt wartete er ab, was sein Gegenüber nun tun wollte. Sein Schüler schien aufgeregt zu warten, dass Ferox endlich begann ihm etwas Neues beizubringen. „Du hast viel gelernt, Typhus. Deine Fähigkeiten mit dem Schwert sind schnell sehr gut geworden.“, sprach er, während er die Grundstellung zum Kampfe einnahm, „Na los, greif mich an“, sagte der Meister vertrauensvoll seinem Schüler, während sich ihre Blicke trafen.

Nur ein paar Momente musste er warten, bis Typhus auch schon sein Schwert gezogen hatte und in seine gut gekonnte Grundpose einstieg. Das Schwert vor sich gehalten, wartete Ferox auf den Angriff seines Schülers und bereitete sich schon innerlich darauf vor, seine Angriffe nicht zu Hart anzusetzen.

Dann begann er: Typhus machte einen Schritt auf ihn zu und bewies gleich, wie fix er war, doch traf die Klinge nur auf Metall. ‚Der hat ganz schön Kraft’, dachte sich Ferox, während er auf den nächsten Angriff seine Schülers wartete…
03.04.2004, 12:44 #295
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Es war wirklich toll anzusehen, wie sehr sich sein Schüler bereits verbessert hatte. Die wahren Ambitionen eines Meisters, dachte sich der junge Waffenknecht, während ein weiterer Angriff erfolgreich abgewehrt wurde. „Du bist wirklich gut“, sagte Ferox ohne Erschöpfung zu spüren, die bei Typhus eigentlich schon offensichtlich zu beginnen schien. Immer wieder ging sein Freund in die Grundstellung über, nachdem ein Angriff ausgeführt worden war, doch war dies nicht wirklich Sinn eines Duells. Schließlich würden Andere, oder auch Tiere ihn nicht immer den Grundschritt einnehmen lassen. Es wurde Zeit für den Meister aus dessen passiven Modus herauszutreten und in die Offensive einzusteigen.

So wich Ferox der Klingewährend des nächsten Angriffes seines Kameraden aus und brachte ihn in Arge Bedrängnis. Fast hinter ihm stehend, begann der Knecht einen Hieb auf seinen Freund, natürlich nicht ganz so schnell und sehr abgeschwächt, den dieser abwehren musste. ‚Mal sehen, wie er da wieder rauskommt’, sagte sich der Meister vergnügt, während er auf die Defensive seines Schülers wartete…
03.04.2004, 13:08 #296
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Typhus schien etwas gekränkt zu sein, wegen dieses Lachers, denn Ferox ihm verpasst hatte, doch was war nicht möglich darüber hinwegzukommen. Seine Aufregung war gut zu merken an der schnellen Schlagfolge, die er nun an den Tag legte. Zwar hatte der Waffenknecht nicht wirklich Probleme damit, die Schläge seines Freundes immer wieder abzuwehren, doch lag eine gewisse Beeindruckung vor, die augrund dieser Schläge vorlag. Mit jedem Schlag drängte, Typhus seinen Meister weiter zurück, doch wusste er noch immer nicht um das richtige Abwehren. So ließ Ferox seine Klinge am Punkt oberhalb des Kopfes stehen, wo die beiden Klingen ein metallenes Geräusch verlauten ließen. Schnell hatte sich das Blatt gewendet, denn der junge Gardler hatte mit einer gekonnten Drehung das Schwert seines Gegners nach unten gerissen und begann sogleich mit ebenso schnellen Schlägen das Abblocken Seitens Typhus herauszulocken. Auch dies versetzte den Meister in Staunen. Gekonnt wehrte Typhus jeden Schlag ab, der von ihm ausgeführt wurde, doch die Erschöpfung war ihm anzusehen.

So ging es noch einige Schritte nach hinten weiter, bis Ferox erkannte, dass Typhus wirklich gut geübt hatte und den Umgang mit dem Schwert gut beherrschte. Nach dem letzten erfolgreich abgewehrten Schlag, den er ausgeführt hatte, holte er mit aller Kraft aus und schlug auf die Seite seines Freundes ein. Da dieser Schlag unmöglich hätte abgewehrt werden können, und weil Typhus genug getan hatte, um zu beweisen, dass das Schwert gut in seiner Hand lag, stoppte Ferox kurz, bevor die Klinge seinen Kameraden getötet hätte. Langsam atmete er aus uns stellte sich aufrecht hin, um die Kampfpose zu verlassen. „Gut“, begann er und steckte sein Schwert weg, „Du hast die Grundbegriffe des einhändigen Kampfes gut verstanden und ausgebildet.“ Auch Typhus hatte mittlerweile die Klinge zurück in die Scheide geführt und bedankte sich bei seinem Meister. „Nichts zu danken“, sagte Ferox und grinste ihn an. Schnell verabschiedet bahnte sich Typhus den weg durch das Getümmel an Milizen zurück zur Schmiede, wo ihn seine Schritte hinaus getragen hatten, bevor das Duell der beiden begonnen hatte. Langsam ausatmend stellte sich der junge Waffenknecht an seinen Angestammten Platz an der Kasernenmauer und genoss die Sonne und Frühlingswärme. Ein leiser Hauch durchzog die Luft, als die Gedanken des jungen Mannes wieder zu Lady Samantha abschweiften…
04.04.2004, 15:52 #297
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Ferox war erfreut ein Lob seines Meisters erhaschen zu können, doch sogleich gespannt, was ihm neues gelehrt werden sollte. Das zuerst erlernte, nämlich die Sehne zu spannen und gespannt zu halten, war nicht wirklich ein großes Problem für den Meister im Einhandkampf, denn dies erforderte auch einiges an Kraft. Doch schien es bedeutend schwerer gleichzeitig die Konzentration auf den Pfeil und die Spannung im Arm zu richten. Es sah doch einfach aus, wie Typhus dies bewerkstelligte. Im inneren hoffte der junge Waffenknecht, dass er sich nicht blöd anstellte mit dem was er tat, da seine Einhandschüler sich gänzlich nicht schwer damit taten ihre Schwerter zu führen, wenigstens sein jetziger Meister und Freund nicht.

Typhus hatte ihn noch etwas weiter an die Zielscheibe herangeführt, bevor er sich an das Schießen machen sollte. Kurz von ihm vorgemacht erklärte sein Meister nicht viel zum Umgang mit dem Pfeil sondern zeigte nur kurz, wie er machte. Wie ihm aufgetragen machte Ferox was ihm gesagt wurde. Er nahm den Bogen, legte den Pfeil auf, ohne zu wissen, ob dies der Richtigkeit entsprach oder nicht, und schoss ihn ab…geradewegs an der Zielscheibe vorbei. Unter den kritischen Augen des Meisters, setzte der Lehrling eine verwunderte Mine auf, da er eigentlich damit gerechnet hatte, wenigstens die Scheibe zu treffen…
04.04.2004, 16:22 #298
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Ein Licht ging dem jungen Waffenknechten auf, denn es war nach der Erklärung seines Meisters bedeutend klarer, was der Fehler war in den Bewegungen. ‚Wie war es denn Möglich, gleichzeitig Sehne und Pfeil zu halten?’, fragte sich Ferox und machte sich innerlich bereit viel Kraft aufwenden zu müssen. Hinter sich hörte er eine vertraute Stimme, wie sie Typhus auf sein Bogentraining ansprach. Tomarus war also ebenfalls Schüler seines Freundes. Er war sehr engagiert gewesen, als Lady Samantha auch mit ihm die Ausbildung der Rekruten angetreten hat. Zu seinem größten Bedauern war es dem Knechten in seiner gegenwärtigen Position nicht möglich den Neuankömmling zu begrüßen, aufgrund der innerlichen Anspannung die zurzeit seinen Körper beherrschte.

Langsam den Pfeil in die Hand genommen, wurde von ihm die Sehne des Bogens fest gepackt und gleichzeitig zurückgezogen. Mit zwei Fingern war es eine deutliche Anstrengung, die sein Arm zu bewältigen hatte. Die Spitze des Geschosses auf der den Bogen umgreifenden Hand abgelegt, folgte sein Blick dem langen Stück Holz direkt in das Schwarz der Zielscheibe. ‚Diesmal wird es was!’, sagte er sich und lies während dem Prozess des Ausatmens die Sehne los und schoss somit den Pfeil geradewegs nach vorne ab und traf tatsächlich die Scheibe. Schwer atmend umgedreht, begrüßte er Tomarus und blickte erwartungsvoll seinen, nun sitzenden, Meister an.
04.04.2004, 16:54 #299
Ferox
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„Verzeiht mir, Meister, doch muss ich vorerst das Training hier beenden…ich werde später möglicherweise zurückkehren“, sprach Ferox leise zu seinem Freund und Meister im Umgang mit dem Bogen und begann wegzutreten, während Typhus sich ebenfalls, mit etwas Trauer in der Stimme verabschiedete. Selbstredend blieb auch die Verabschiedung von Tomarus nicht aus, während sich der junge Waffenknecht langsam den Weg zurück in den Hof der Kaserne machte. An seinem Stammplatz an der Mauer lehnte er sich an und zog sein Schwert, um ein wenig damit herumzufuchteln. ‚Hmm’, begann sein Geist zu erkennen, ‚Gegen einen Ork sehe ich damit echt alt aus…’ Langsam schwebten hm Überlegungen im Kopf, ein neues Schwert zu besorgen. Sollte er nun, oder sollte er nicht? Schließlich erlangte er die Erkenntnis, dass es wohl besser wäre, sich ein langes, schweres Schwer zu besorgen, bei dem jeder das Zittern bekommen würde. So begab sich der junge Knecht schnell zur Waffenschmiede und begrüßte das vertraute Gesicht: „Hallo Montaron“, begann er seinen alten Kameraden zu grüßen, „Ich brauche ein Schwert. Du bist wohl dafür zuständig.“
04.04.2004, 22:19 #300
Ferox
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Die Stadt Khorinis #31 -
Gerade noch stand Ferox ruhig an der Kasernenmauer und spielte mit seinem Kurzschwert herum, dass sich bald in ein etwas längeres verwandeln sollte, als ihn der Klang einer geplagten Stimme erreichte. „Bei Beliar“, sagte er leide zu sich, während er seinen Cousin Lecram ungläubig anstarrend, geistesabwesend das Schwert zurück in die Scheide führte. Wie angewurzelt stand der Barbier noch immer am selben Platz und konnte seinem Mund nicht das Schließen beibringen. ‚Wie hatte sein Cousin es fertig gebracht mit einer solchen Wunde noch zur Kaserne zu kommen?’ Die verbitterten und wehleidigen Rufe Lecrams konnten den Barbier gerade noch aus seinem Traumzustand reißen, so dass ihm klar wurde was zu tun war.

Schnell hastete er zu seinem am Boden liegenden Cousin, um ihm aufhelfen zu können und in ein weiches Kasernenbett zu legen. Schnell half Ferox ihm auf und trug ihn nahezu in die Schlafgefilde. Da Lecram kein Bett in der Kaserne besaß, sonder ein Haus am Hafen, legte der Waffenknecht seinen Kameraden hastig in sein eigenes und zog so gleich seinen Rucksack mit dem Verbandsmaterial unter dem Bett hervor.

Wie sich schnell herausstellte, war die Wunde, die sich, bei Beliar, über den halben Bauchbereich ausgedehnt hatte, Adanos sei Dank von einem Schwert verursacht worden. Dies machte die Sache um einiges einfacher, denn eine gerade Wunde war noch immer besser behandelbar als eine die von ungeraden oder stumpfen Material hervorgerufen wurde. Schnell hatte Ferox etwas von seiner grünen desinfizierenden Salbe geholt und wusch die Wunde sogleich mit Wasser aus, denn schien sein Cousin den von Parasiten überwucherten Waldboden belegen haben. Die Verbände umgelegt, war das Leben des jungen Rekruten erstmal gerettet. „Adanos sei Dank“, begann er leise zu sprechen, „Wie hast du das nur geschafft?“ Der Kerl, der trotz seiner jungen Jahre schon so viel erlebt hatte, war wirklich bewundernswert. Nicht viele hätten mit einer solchen Verletzung noch aufrecht stehen können, geschweige denn einen solch weiten Weg beschreiten. Lecram war wahrlich eine große Bereicherung für die Garde, soviel stand fest.
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