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Die Stadt Khorinis #31
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02.04.2004, 23:11 #201
Milgo
Beiträge: 2.252

Milgo sah das große und weite Meer an. Er war wieder zurück in Khorinis. Er saß auf einer Bank im Hafenviertel und sah auf das Meer. Dort hatten sie einst angelegt, die Orks. Mit Flammen waren sie gekommen und hatten Bürger verschleppt... Milgo hatte hier geschlafen, da er das Boot für Carthos hatte bauen müssen... Die Orks waren da gewesen. Milgo hatte gekämpft und Verstärkung gerufen und plötzlich dieser Schmerz. Dann hatte ihn ein Ork gepackt und mit an Bord genommen. Milgo nahm eine Flasche Bier hervor und trank. Sie hatten ihn mitgenommen und bauen lassen. Milgo wurde oft gepeitscht und in den Dreck geworfen, weswegen nun sein ganzer Körper vernarbt war... Milgo spuckte etwas von seinem Mittagessen in das Hafenbecken, wo es versank. Plötzlich war Mirogulu gekommen. Wo war Mirogulu eigentlich jetzt? Und ... Avril? Immer hatte er an seine ehemalige Schülerin denken müssen... Milgo trank weiter. Das Hafenviertel hatte sich verändert, doch es war zu dunkel um zu erkennen was sich genau verändert hatte...
Milgo seufzte und trank die Flasche leer, die er dann in das dunkle Wasser schmiss, so sie mit einem "Platsch!" unterging. Milgo rann eine Träne die Wange hinunter. Warum weinte er? Weil alles anders war? Wegen seinem Pech? Wegen seiner verlorenen Liebe? Milgo konnte es nicht beschreiben... Es lag so viel verdammte Trauer auf ihm. Er wischte sich die Träne weg und stand auf. Er spuckte noch einmal in das dunkle Hafenbecken, bevor er wieder zur Kaserne zurückging um dort schlafen zu gehen, schließlich musste er morgen für den Dienst früh aufwachen, was er heute ja nicht getan hatte. Milgo gähnte auf dem Rückweg. Er hatte den Weg über das Handwerkerviertel und dann über den Marktplatz gewählt. Heute Nachmittag war der Markt noch voller Menschen gewesen, jetzt tummelten sich die letzten noch an dem Freibierstand und bei irgendeinen komischen Tabakhändler...
03.04.2004, 08:39 #202
Lecram
Beiträge: 118

Nachdem alle wieder in der Kaserne ankamen ging Lecram erstmals zu Tomarus um mit ihm über die Maske zu Reden “ Nun Tomarus ich wollte ja das du mir eine Maske anfertigst, ich weis jetzt genau wie diese aussehen also, also als erstes soll es ein Dämonen Kopf werden, so wie ich dir sagte, ich weis zwar nicht ob du je schon mal einen Dämonen gesehen hast aber ich glaub du wirst es hin bekommen. Natürlich soll die Maske mit Farben beschmückt werden damit die Maske echter erscheint und Tomarus meinst du, du bekommst das hin(?), wenn ja reden wir gleich mal über den Preis.“ Nachdem er gesagt hatte was er sagen wollte wartete er nur noch darauf was Tomarus zu ihm sagen würd….
03.04.2004, 08:52 #203
Tomarus
Beiträge: 666

Nach ihrer Arbeit mit dem Kornausladen sprach Lecram Tomarus noch einmal auf die Maske an.
"Nein, einen echten Dämonen hab ich noch nicht gesehen." lachte Tomarus. "Aber ich hab schon öfters Bilder von diesen Wesen gesehen, und ich denk mal, ich bekomm das hin."
"Gut. Sie sollte schön farbig sein, damit sie auch was hermacht. Dann lass uns jetzt über den Preis reden."
Sie verhandelten einige Zeit, und schließlich einigeten sie sich auf 50 Goldstücke. Tomarus hatte sich zwar mehr erhofft, doch der Rekrut wollte nicht nachlassen. Tomarus war es im Endeffekt egal, auch für seinen ersten Auftrag, die Statue, hatte er 50 Goldmünzen bekommen.
Und in nächster Zeit musste er sich nichts größeres kaufen.
Nachdem sie das Geschäft unter Dach und Fach gebracht hatten, verabschiedete sich Tomarus ersteinmal von Lecram und ging wieder einmal zu Tschared. Er hatte noch nie eine Maske angefertigt, und er wollte seinen Meister fragen, wie er es am besten angehen sollte.
03.04.2004, 09:44 #204
Realdennis
Beiträge: 279

Dennis wartete immer noch am freibierstand auf Nikmaster und die Kette für Grischnach. Zwischendurch hatte er sich ein kühles Bier genehmigt,doch noch einen ganzen Tag wollte er nicht mehr warten,denn Norticus wollte sicherlich schon los.
Dennis ging zum Bierwirt und richtete ihm aus,dass er Nikmaster sagen soll,wenn er bald kommen würde,dass er die Kette bald abholen würde.
Der Wirt schwörte dem anwärter noch,dass er das wohl machen würde und widmete sich dann wieder den Gästen zu.
Dennis ging müde zum Marktplatz. Doch dort war niemand mehr. Bestimmt ist er schon weggegangen, meine Dennis und setzte sich müde auf die Treppe zur Tverne. Langsam schlief er ein...
03.04.2004, 09:44 #205
Tomarus
Beiträge: 666

Als Tomarus am Haus seines Meisters Tschared ankam, traf er niemanden an. Er schaute ins Haus, doch auch dort war niemand.
"Wo steckt der bloß wieder..." fragte sich Tomarus.
Dann fiel ihm ein, dass er ja das Bogenschiessen lernen wollte. Also lief er zur Kaserne, um diesen Typhus, von dem ihm Lord Andre erzählt hatte, zu suchen.
Im Kasernenhof angekommen, fragte er einen Milizen:
"Wo finde ich Typhus?"
"Typhus? Der ist bestimmt wieder auf dem Schiessplatz und bastelt an seiner komischen Apparatur..."
"Gut, danke!" sagte Tomarus und machte sich gleich auf den Weg zum Übungsplatz der Bogenschützen.
"Komische Apparatur? Was das wohl ist..."
Als er auf dem Schiessplatz ankam, sah er einen Soldaten, der an einer Art Seilzug herumwerkelte. Er sprach ihn an.
"Bist du Typhus, der Bogenschütze?"
"Ja, der bin ich. Was kann ich für dich tun?"
"Ich möchte Bogenschützenunterricht nehmen. Lord Andre sagte mir, dass du im Moment Zeit hättest..."
03.04.2004, 10:00 #206
Typhus
Beiträge: 316

...Achso, das ist eh schon in aller munde? So, wenn das die anderen Leute sagen, dann wird das wohl so sein! sagte Typhus ein wenig gereitzt und stand auf.

"Wenn das die Leute sagen, sehen die da nicht, dass ich an meiner Maschine arbeite, die möchte ich schon noch fertig bekommen.
Naja, aber eigentlich haben sie auch wieder recht. Den einen Schüler habe ich nicht mehr, also ist wieder ein Platz für einen nächsten."

Na gut, dann komm mal her! sagte Typhus wieder mit seiner normalen Stimme. Hast du vor kurzem ein Training schon absolviert? fragte der Meister den Schüler und wartete auf eine Antwort, während dessen er ihn sehr gründlich unter die Lupe nahm.
03.04.2004, 10:16 #207
Tomarus
Beiträge: 666

"Ein Training? Nun, ich habe früher einmal ein bisschen mit meinem Vater..."
"Was du früher gemacht hast, interessiert jetzt wenig. Hast du in letzter Zeit ein Training absolviert?"
"Nun, als letztes habe ich den einhändigen Schwertkampf trainiert, auch wenn es meiner Meinung nach hauptsächlich Krafttraining war..."
"Ah, du hattest also gerade erst Krafttraining? Dann bist du hoffentlich noch in Form. Kraft ist auch beim Bogenschiessen sehr wichtig."
"Auch hierfür? Oh nein..." dachte sich Tomarus.
"Nun gut, dann können wir ja gleich anfangen." sagte er dann.
"Wo bekomm ich einen Bogen her?"
"Warte hier, ich hole welche."
"Gut."
Der Bogenlehrmeister drehte sich um und ließ Tomarus einen Moment allein.
"Sind Bögen wirklich so schwer, dass man dazu Krafttraining braucht?" wunderte sich Tomarus, doch er hatte nicht viel Zeit, darüber nachzudenken. Sein Lehrer kam mit einem Bogen in der Hand und seinem eigenem auf dem Rücken zurück und reichte Tomarus den in seiner Hand.
"So. Ist zwar kein besonders toller, aber zum Üben wird es reichen. Jetzt pass auf!"
Typhus holte seinen Bogen heraus und begann, Tomarus die Grundlagen des Bogens und wie man damit umgehen muss zu erklären.
03.04.2004, 10:27 #208
Lady Cathaine
Beiträge: 63

In dieser Nacht wurden die beiden Frauen zu Freundinnen. Sie sprachen lange und vertraut miteinander, zusammengeschweißt durch die Ereignisse, den Kampf gegen die Orks, die Rettung Taurodirs und der Pflege des Hauptmann und des Kommandantens, in den langen Nächten in denen sie um deren Leben gebannt hatten.

Zwei Frauen, zwei Waffenmägde der Garde des Innos. Zwei Frauen wie sie unterschiedlicher nicht hätten sein können. Die eine militärisch korrekt, im strengen Drill erzogen und diesem total unterworfen, die anderen immer wieder aufbrausend, sich Befehlen und Anweisungen widersetzend. Die eine vielleicht drei, vier Sommer älter als die andere…

Zwei Frauen…

Die Lady ohne Namen nickte matt. „Ja, ich brauche einen Namen. Meine Namen. Ich… irgendwo gibt es vielleicht jemanden, der meinen Namen trägt, der meine Mutter geküsst hat, ihren Mann der seine Kinder beschützt hat.“

Alle Kinder, außer Dir… oder welcher Vater läßt zu, daß sein Kind in die Hand von Räubern gerät? Vielleicht wollten sie Dich loswerden? Vielleicht suchsts du eine Familie, die Dich vor langer Zeit verdammt hat?

„Doch wo soll ich meinen Namen suchen? Meine… Familie?“ Ein Hoffnungsschimmern lag in den Augen der jungen Frau, als sie ihre vertraute Mitstreiterin anblickte.

„Wo?“
03.04.2004, 10:30 #209
Typhus
Beiträge: 316

Als Typhus sich überzeugt hatte, dass sein neuer Schützling auch die nötige Kraft hatte, konnte er ihm jetzt beruhigt zeigen, wies richtig gemacht wird.
So, ... sagte Typhus und nahm seinen Diener von der Schulter. Zuerst ist die Stellung der Füsse wichtig. Stell dich gleich so hin wie ich. Gut. Typhus zeigte ihm die Stellung und Tomarus machte es artig nach.
Jetzt kommt der Oberkorper! Den Bogen nimmst du so in die Hand. Richtig! Dann streckst du den Arm horizontal gerade von dir weg. Der Meister streckte den Arm aus.
Und nun, zu guter letzt, nimmst du die übriggebliebene Hand und probierst die Sehne zu spannen. Zieh sie einfach in Richtung Gesicht. So wie ich! Für Typhus war das schon so selbstverständlich, den Bogen zu spannen. Und vor allem zu halten.

Übe das jetzt einfach, und ich sehe mir das bei einem Glas Wasser an! Das du mir jetzt vorher noch schnell holst. Danke im Vorraus. Typhus musste sich das Lachen zurückhalten. Aber er wollte auch mal so wie Iwein sein. Einfach nur gemein!
03.04.2004, 11:04 #210
Norticus
Beiträge: 132

Norticus blinzelte da ihm durch das spröde holz Sonnenstrahlen in die Augen fielen. Er blickte sich um. "Waren wir die ganze Nacht hier?" fragte er sich "Ey, wach auf" rief er Alest zu der immernoch den Kopf auf dem Tisch liegend schlief. "w-was? ach du bist es" antwortete Alest im halbschlaf. Selbst der Wirt war weg und Norticus drängte Alest dazu sich aufzurappeln da sie auf den Marktplatz gehen mussten um zu sehen wo Dennis blieb. "Wenn er jetzt nicht da ist gehen wir ohne ihn" dachte sich Norticus. Doch...
dort mittem auf dem Marktplatz stand Dennis und hielt ausschau nach Norticus und Alest. Als er die beiden entdeckte gingen sie aufeinander zu. "Wo hast du dich solange rumgetrieben?" fragte Norticus während sich Alest und Dennis miteinander bekannt machten. "Naja, jedenfalls sollte wir jetzt aufbrechen."
Er drehte sich und blickte richtung Osttor.
03.04.2004, 11:05 #211
Lord Arthas
Beiträge: 115

Arthas wollte mal wieder mit seinem Einhandlehrmeister Orcdog ein paar Übungen machen, darum ist er von seinem Haus zur Kaserne gegangen. "Ich hoffe er ist heute da!", als er nach ein paar Minuten die Kaserne erreicht hatte sah er keinen Orcdog, darum ging er erst einmal in den Innenhof der Kaserne. Auch dort war sein Lehrmeister nicht, Arthas wusste nicht was er davon halten sollte, dass sein Lehrmeister wieder nicht da war.

"Naja, trotzdem werde ich ein bisschen trainieren.", sagte er sich. Als erstes fing er an zu laufen, er lief wieder aus der Stadt hinaus zum nahe gelegenen Waldrand und von dort wieder zur Kaserne. Auf dem Weg hoffte er, dass wenn er wieder ankommt Orcdog da ist. Aber er war noch immer nicht da, darum machte Arthas auf dem Hof ein paar Liegestützen und noch andere Übungen. Nachdem er einige Minuten lang seine Übungen gemacht hatte, zog er sein Schwert und machte einige Schläge.

Der einfache Vorwärtsschlag war nun sehr leicht für ihn, er führte ihn aus als wenn er nie etwas anders gemacht hatte. Da aber kein Lehrmeister da war um ihm neue Schläge beizubringen, versuchte er irgendwie schneller mit dem Schwert zu werden. Und er versuchte sich auch neue Schläge beizubringen aber viel half das nicht. "Ich hoffe Orcdog kommt bald!"
03.04.2004, 11:08 #212
Typhus
Beiträge: 316

Typhus musste die Lippen zusammenpressen, als er diesen Satz vollendet hatte. Tomarus aber sah den Meister an und stellte den Bogen weg. Dann drehte er sich um und ging ohne ein Wort weg.
Während dessen nahm sich Typhus seinen Stuhl, den er schon einige Male brauchte, zur Hand und setzte sich auf ihn.
Der Waffenknecht saß nicht lange auf dem Stuhl, als Tomarus mit dem Befohlenen kühl kam. Typhus nahm die sehnsüchtige Erfrischung an, und trank davon.

Inzwischen stellte sich Tomarus auf und zog das erste Mal an der Sehne.
Gar nicht mal so schlecht. dachte sich Typhus. Und Tomarus versuchte es immer und immer wieder. Der Junge gefällt mir! dachte sich Typhus uns saß weiter nur so herum.
Ach, kann das Leben als Meister nicht schön sein? dachte sich Typhus und lehnte sich gemütlich zurück und genoß die Sonne.
Während sein Schüler sich mit dem Bogen abkämpfte.
03.04.2004, 11:20 #213
Taurodir
Beiträge: 3.553

Ruhig hielt der Paladin, der noch immer nicht seine Rüstung trug und im Sand saß, das Buch über die Magie in seinen Händen, und laß die Worte genaustens durch. Sein Schwert ruhte neben ihm, die Spitze im Sand steckend. Inzwischen war die Müdigkeit nach dem Kampf gegen den Ritter auch vorüber, und eifrig blätterte er die Seiten weiter, als könnte er gar nicht aufhören zu lesen. Mittlerweile war es das letzte Buch, dass Taurodir zu lesen hatte. Hierbei ging es darum, dass er die Magie Innos zu verstehen lernte, doch ob er sie auch anwenden könnte, würde sich noch später beim Statthalter heraustellen.
Die Zeit verstrich, und der junge Kommandant näherte sich immer mehr dem Ende des Buches, bis er es schließlich erreicht hatte.
Mit einem leichten Seufzen legte er es zur Seite, und streckte seine beiden Arme in den Himmel. Endlich hatte er diese Bücher, die ihm die Lady gegeben hatte, durch.
Während er die warmen Sonnenstrahlen spürte, die auf seinen nackten Oberkörper schienen, legte er die Bücher in den Beutel, und zog sich wieder seine Sachen an. Es dauerte recht lange, bis er das letzte Rüstungsteil angeschnürrt hatte. Zuletzt wurde noch sein langer schwarzer Umhang mit den Rüstungsplatten an seinen Schultern festgebunden. Nun war er bereit.
Iwein befand sich in seiner Nähe, und lächelnd begab er sich zu ihm hin.


"Danke dir für diesen Kampf, mein Freund. Ich muss nun etwas erledigen. Wir werden uns aber schon bald wieder sehen", sprach er ihm freundlich zu, und marschierte dann auch schon in Richtung der Stadt. Sein Ziel war das Oberviertel. Dort müsste er Kano finden. Die Zeit am Meer, insbesondere der Kampf, hatten gut getan.
Nach einigen Metern trafen seine Füße wieder auf festen Boden, und nicht auf den Sand. Er schlug noch mals die letzten Stückchen von seiner Rüstung, und nahm dann nachdenklich den Weg hin zum Oberviertel.
Als er es erreichte, salutierten die beiden Wachen vorm jungen Kommandanten. Das Bild erinnerte ihn an die Kriegerin ohne Namen.
Ob er sie heute noch sehen würde? Aber sein Herz wünschte sich, eher eine andere Person wieder zu sehen, die ihm in der Kaserne ohne ihn anzublicken, dort stehen lies.
Neugierig blickte sich der junge Paladin nach dem Statthalter um, in seinen Händen den Beutel, in denen die Magiebücher aufbewahrt waren.
03.04.2004, 11:44 #214
Typhus
Beiträge: 316

Als Typhus eingeschlafen ist, hatte sich Tomarus aus dem Staub gemacht.
Der Waffenknecht sah wirklich lustig aus. Der Stuhl stand nur auf zwei Beinen, aber er stand. Das Glas hatte er in den Schoß, mit einer Hand haltend, und Typhus fing auch schon an zu Sabbern. Ein Meister, der am Übungsplatz schlief, wenn sich das ein Schüler erlauben würde. Der wahr dann die längste Zeit Schüler.
Aber bei Typhus, wer sollte da was sagen?
Eine kleine Briese ging, aber das reichte offenbar schon aus und Typhus ließ das Glas aus der Hand gleiten und schüttete sich an.
Voller Schreck wachte er sofort auf und kippte mit dem Stuhl auch noch um.
Mit schmertzverzerrtem Gesicht lag er nun da. Plötzlich hörte er ein Gelächter. Sofort sprang er auf und sah, wer das war. Ein paar Rekruten. RUHEEE... Ihr Nichtstuher. Oder soll ich euch eine Aufgabe erteilen? schrie Typhus durch den Übungsplatz.
Sofort wurde es wieder ruhig!
Wütend von sich selbst, ging er vom Übungsplatz weg. Und er ließ auch seine Erfindung unfertig stehen.

Da sah er Montaron. Von ihm brauchte er eh noch was.
Morgen, alter Rekrutenfreund. Wie gehts? fragte Typhus.
Gut danke, aber was verschafft mir die Ehre? sagte Montaron und wollte gleich auf den Punkt des Besuches kommen.
Typhus räusperte sich und fing an.
Mein anliegen ist folgender:
Ich besitze nur dieses normale gewöhnliche Rekrutenschwert. Aber ich will was besseres. Mir schwebt ein Langschwert im Kopf herum. Ein gutes, hartes, aber doch leicht und leicht zu Führen muss es auch sein. Viele Verzierungen oder mit Gold bespickt soll es nicht sein. Und nimm den härtesten Stahl her. Wie gesagt, Geld ist kein Faktor.
Also harter Stahl, leichte Fertigung, gut Händelbar, der Griff sollte aus Silber sein. Und es soll am Griff drauf, links und rechts mein Name eingrawierd sein. Schön lesbar.

Also, was sagst du zu meinem Hirngespinst? fragte Typhus den Schmied?
03.04.2004, 12:06 #215
Sir Iwein
Beiträge: 3.214

Lächelnd winkte Iwein dem Paladin hinterher, als der den Strand verließ und sich wieder zur Stadt begab. Auch für den Hauptmann wurde es nun langsam Zeit, wieder zur Kaserne zurückzukehren. Er hatte diesen Kampf genossen, er war wie ein Befreiungsschlag gewesen.
Noch für ein paar Minuten - oder waren es Stunden? - lag der Ritter am Strand, ließ sich vom Wind erfrischen, sich die Sonne auf die Haut scheinen und beobachtete dabei das weiß schäumende Wasser, das sich wenige Meter dort draußen vorm Strand hoch aufbäumte und sich dann tosend überschlug. Der Ritter spürte die salzige Gischt auf seiner Haut. Es war so ruhig hier, bis auf die Schreie der Seevögel, die kreischend ihre Kreise über der tiefblauen See zogen.

Zum ersten Mal dachte Iwein jetzt wieder an die junge Soldatin... die Kriegerin ohne Namen. Ja, er kannte sie nur als Kriegerin ohne Namen, die Befehlen bedingungslos gehorchte. Doch was war sie wirklich? Erst zweimal hatte er einen kurzen Einblick in ihr Inneres gewinnen können. Und was er gesehen hatte, war Trauer und Einsamkeit - und das hatte ihn selbst betrübt werden lassen.
Gerne hätte er jetzt mit Taurodir über sie geredet, ihm Fragen gestellt über sie. Er musste doch mehr über die Waffenmagd wissen - wer sie war, wo sie herkam, was sie betrübte. Vielleicht wusste er auch einen Weg, wie Iwein seine Reue zeigen könnte. Denn nichts wünschte er sich sehnlicher, als dass sie und Lyvîane ihm seine Fehler verzeihen würden.

Seufzend erhob sich der Hauptmann und wanderte den Strand entlang, zurück zur Hafenstadt. Er wollte nicht weiter darüber nachdenken. Vielleicht brauchten sie alle jetzt ein wenig Zeit. Stattdessen wollte er sich in der Kaserne wieder um seine Pflichten kümmern. Vielleicht gab es neue Schüler, die schon am Trainingsplatz warteten. Und wenn nicht, dann würde er selbst ein wenig mit dem Bogen trainieren oder seine Lehre bei Bosper, dem Bogner, fortsetzen.
03.04.2004, 12:19 #216
Typhus
Beiträge: 316

Montaron hatte sich alles genauestens Notiert, aber Typhus musste wieder weg. Also vereinbahrte er und Montaron, dass er später noch mal vorbei schauen würde, und etwaige Unklarheiten zu beseitugen.

Also konnte Typhus sich wieder dem Einhandtraining witmen. Typhus ging von der Schmiede, die eh im Kasernenhof lag, zum Übungsplatz des Schwertkampfes, wo er hoffte seinen Meister zu finden.
Es dauerte auch nicht lange, dann fand er ihn auf.
Der Waffenknecht ging, wie es sich für einen Schüler gehört zum Meister, und bat um das langersehnte Schwertkampftraining.

Typhus, der jetzt in die Rolle des Schülers geschlüpft war, hielt seine Hand schon am Handgriff seines Schwertes und wartete auf Anweisungen von Ferox.
03.04.2004, 12:24 #217
Ferox
Beiträge: 403

„Hallo mein Freund“, begrüßte Ferox den soeben eingetroffenen Typhus, der mit der Bitte um weiteres Training gekommen war. Der Waffenknecht begab sich in die Mitte des Kasernenhofes und zog galant das Edle Kurzschwert, welches bis dahin längere Zeit in der Lederscheide geruht hatte. Gespannt wartete er ab, was sein Gegenüber nun tun wollte. Sein Schüler schien aufgeregt zu warten, dass Ferox endlich begann ihm etwas Neues beizubringen. „Du hast viel gelernt, Typhus. Deine Fähigkeiten mit dem Schwert sind schnell sehr gut geworden.“, sprach er, während er die Grundstellung zum Kampfe einnahm, „Na los, greif mich an“, sagte der Meister vertrauensvoll seinem Schüler, während sich ihre Blicke trafen.

Nur ein paar Momente musste er warten, bis Typhus auch schon sein Schwert gezogen hatte und in seine gut gekonnte Grundpose einstieg. Das Schwert vor sich gehalten, wartete Ferox auf den Angriff seines Schülers und bereitete sich schon innerlich darauf vor, seine Angriffe nicht zu Hart anzusetzen.

Dann begann er: Typhus machte einen Schritt auf ihn zu und bewies gleich, wie fix er war, doch traf die Klinge nur auf Metall. ‚Der hat ganz schön Kraft’, dachte sich Ferox, während er auf den nächsten Angriff seine Schülers wartete…
03.04.2004, 12:35 #218
Typhus
Beiträge: 316

Es war für Typhus sehr ungewohnt, gegen seinen eigenen Freund kämpfen. Aber solange beide gut auf sich und vor allem auf den Anderen acht geben, konnte ja nichts passieren.
Also nahm Typhus nach dem Angriff wieder die Grundstellung ein und wartete, bis er sich sicher war, dass auch Ferox bereit war. Was er sich eigentlcih auch sparen konnte, denn Ferox hatte schon viel mehr Erfahrung, als Typhus.
Trotzdem!
Dann griff Typhus wieder an. Jetzt machte er einen Kreuzschlag. Den er schon recht gekonnt einsetzen konnte. Aber Ferox sah, wie durch ein Geisterauge, alle Bewegungen schon voraus. Was Typhus auch ein wenig beruhigte, denn die Gefahr ist doch einer Verletztung!
Aber Ferox ließ die Klingen schon recht laut auf einander prallen.
Das gefiel auch Typhus. Stahl auf Stahl, der männliche Urschrei!
Aber das konnte Ferox wirklich gut, das Blocken.
Typhus griff immer und immer wieder an. Einmal mit einem normalen, von links oben nach rechts unten, und dann wieder einmal die Kombination von beiden Schlägen.
Typhus kam schön langsam ins Schwitzen.
03.04.2004, 12:44 #219
Ferox
Beiträge: 403

Es war wirklich toll anzusehen, wie sehr sich sein Schüler bereits verbessert hatte. Die wahren Ambitionen eines Meisters, dachte sich der junge Waffenknecht, während ein weiterer Angriff erfolgreich abgewehrt wurde. „Du bist wirklich gut“, sagte Ferox ohne Erschöpfung zu spüren, die bei Typhus eigentlich schon offensichtlich zu beginnen schien. Immer wieder ging sein Freund in die Grundstellung über, nachdem ein Angriff ausgeführt worden war, doch war dies nicht wirklich Sinn eines Duells. Schließlich würden Andere, oder auch Tiere ihn nicht immer den Grundschritt einnehmen lassen. Es wurde Zeit für den Meister aus dessen passiven Modus herauszutreten und in die Offensive einzusteigen.

So wich Ferox der Klingewährend des nächsten Angriffes seines Kameraden aus und brachte ihn in Arge Bedrängnis. Fast hinter ihm stehend, begann der Knecht einen Hieb auf seinen Freund, natürlich nicht ganz so schnell und sehr abgeschwächt, den dieser abwehren musste. ‚Mal sehen, wie er da wieder rauskommt’, sagte sich der Meister vergnügt, während er auf die Defensive seines Schülers wartete…
03.04.2004, 12:49 #220
Nikmaster
Beiträge: 462

Der Goldschmied legte heute die weiteren 10 Goldmünzen zum Schmelzen in eine Spezialpfanne. Er erwärmte sie und goss das Gold in eine Kugelform. Das so lange bis ihm das Gold ausging. Die dämpfe waren nicht mehr auszuhalten, selbst wenn ein Dieb kommen würde. Deshalb holte er sich mal wieder ein Bier, welches er dann neben dem Gold hinstellte.

Inzwischen hatte das Gold der Kugeln den richtigen Zustand um sie aneinander zu pressen. "Die Kugelaneinander zu pressen, das hab ich schon mal getan, nur wie...............Genau ich nehme einfach 2Kugel lege sie dort rein und presse, danach das selbe mit anderen." dachte sich Nikmaster. ER nahm 2 Kugel mit einer Zange. legte sie in die Kugelzusammenpressmaschine. Es war eigentlich nur eine Zange doch was sind schon Namen von Werkzeugen.
Dies tat er bis er Lauter Kettenreihen aus je 2 Kugeln hatte.
Dann drang er noch ein Schluck vom Bier und dachte nach wie er da das Flammenmuster rein bringen würde.
03.04.2004, 12:54 #221
Typhus
Beiträge: 316

Typhus war auf so was nicht vorbereitet gewesen. Dass sein Meister nicht nur Blockte, sondern jetzt auch noch Angriff. Und auch noch so schnell!
Das überforderte Typhus auf aufs Neue.
Typhus wollte sich noch schnell umdrehen, und in die Defensive gehen, doch es war schon zu spät. Der Schüler spürte die Breitseite des Schwertes auf seinem Allerwertesten. Daraufhin folgte gleich ein lautes Lachen, worüber Typhus überhaupt nicht lachen konnte.

Beim Schwertkampf, musst du auf alles immer Vorbereitet sein, und achten! Das ist wichtig, sonst bist du schon der Zweite und du weist, was der Zweite ist? sagte Ferox, nachdem er ausgelacht hatte. Ja, das weiß ich. Der Zweite, ist immer der, der sechs Fuß unter der Erde dann haust. antwortete Typhus und griff sofort wieder an.
Aber auch diesen Schlag blockte Ferox gekonnt, und antwortete noch: Gut, dann haben wir das eh geklärt. Also weiter.
Und wieder und wieder ertönte ein lauter Ton, wenn die Klingen zusammenstießen und sich gegenseitig mit dem zerteien der Luft vergnügten.
03.04.2004, 13:08 #222
Ferox
Beiträge: 403

Typhus schien etwas gekränkt zu sein, wegen dieses Lachers, denn Ferox ihm verpasst hatte, doch was war nicht möglich darüber hinwegzukommen. Seine Aufregung war gut zu merken an der schnellen Schlagfolge, die er nun an den Tag legte. Zwar hatte der Waffenknecht nicht wirklich Probleme damit, die Schläge seines Freundes immer wieder abzuwehren, doch lag eine gewisse Beeindruckung vor, die augrund dieser Schläge vorlag. Mit jedem Schlag drängte, Typhus seinen Meister weiter zurück, doch wusste er noch immer nicht um das richtige Abwehren. So ließ Ferox seine Klinge am Punkt oberhalb des Kopfes stehen, wo die beiden Klingen ein metallenes Geräusch verlauten ließen. Schnell hatte sich das Blatt gewendet, denn der junge Gardler hatte mit einer gekonnten Drehung das Schwert seines Gegners nach unten gerissen und begann sogleich mit ebenso schnellen Schlägen das Abblocken Seitens Typhus herauszulocken. Auch dies versetzte den Meister in Staunen. Gekonnt wehrte Typhus jeden Schlag ab, der von ihm ausgeführt wurde, doch die Erschöpfung war ihm anzusehen.

So ging es noch einige Schritte nach hinten weiter, bis Ferox erkannte, dass Typhus wirklich gut geübt hatte und den Umgang mit dem Schwert gut beherrschte. Nach dem letzten erfolgreich abgewehrten Schlag, den er ausgeführt hatte, holte er mit aller Kraft aus und schlug auf die Seite seines Freundes ein. Da dieser Schlag unmöglich hätte abgewehrt werden können, und weil Typhus genug getan hatte, um zu beweisen, dass das Schwert gut in seiner Hand lag, stoppte Ferox kurz, bevor die Klinge seinen Kameraden getötet hätte. Langsam atmete er aus uns stellte sich aufrecht hin, um die Kampfpose zu verlassen. „Gut“, begann er und steckte sein Schwert weg, „Du hast die Grundbegriffe des einhändigen Kampfes gut verstanden und ausgebildet.“ Auch Typhus hatte mittlerweile die Klinge zurück in die Scheide geführt und bedankte sich bei seinem Meister. „Nichts zu danken“, sagte Ferox und grinste ihn an. Schnell verabschiedet bahnte sich Typhus den weg durch das Getümmel an Milizen zurück zur Schmiede, wo ihn seine Schritte hinaus getragen hatten, bevor das Duell der beiden begonnen hatte. Langsam ausatmend stellte sich der junge Waffenknecht an seinen Angestammten Platz an der Kasernenmauer und genoss die Sonne und Frühlingswärme. Ein leiser Hauch durchzog die Luft, als die Gedanken des jungen Mannes wieder zu Lady Samantha abschweiften…
03.04.2004, 13:43 #223
Nikmaster
Beiträge: 462

Nikmaster entschloss sich das Problem genauso zu lösen wie beim Anhänger. Er legte die kleinen Kettenteile unter fließenden Wasser, so dass es eine Spur hinterließ und legte sie danach zur Seite. Wie beim Anhänger musste er die Oberflächen wieder erwärmen, bevor er die Schmuckteile mit dem Wasser verzieren konnte.

Doch war auch dies geschafft. Nun machte er aus den Zweierketten Viererketten. Aus denen Achterketten. Jedes mal musste er den Rand erwärmen damit dies auch hielt. Als letztes wurden aus den Teilen eine Kette.

"Ich lasse es mal liegen. Es soll ja trocknen. Oder probiere ich mal etwas neues.......................Ja ich werde es unter kalten Wasser halten, dann wird es schon kälter", dacht sich der Goldschmied. Er legte es vorsichtig unter Wasser und die Musterung wurde sogar verbessert. Eine der Kugeln der Kette erwärmte er und den Anhänger auf der Rückseite auch. Danach presste er die beiden Teile aufeinander und wartete, dass es fest wurde, dann konnte der Adept kommen.
03.04.2004, 15:58 #224
Uncle-Bin
Beiträge: 1.359

Die letzten Tage hatte Uncle in der Stadt verbracht, hatte im Hafenviertel patrouilliert und auch im Rest der Stadt Präsenz gezeigt. Dabei war jedoch eine Veränderung in Uncle zum Vorschein gekommen, die sich schon seit einiger Zeit durch unbeherrschtes Singen ausdrückte. Spätestens seit dem Stadtfest war ihm klar, dass in seinen Venen das Blut eines Musikers floss. Zwar war er sich nicht sicher, wie es dort hineingekommen war, doch wieder entfernen wollte er es auch nicht. So kam es, dass er nach heimlichen Proben in der dunklen Nacht und fröhlichem Singsang am Tage, nun in voller Rüstung auf den mächtigen Holzbrettern des Galgens stand. Zu seiner linken hatte er einen verdienten Instrumentenkünstler stehen und vor sich eine kleine Gruppe von Bürgern, von denen einer wie der andere erwartungsvoll zu den beiden hinaufstarrten. Dann trat Uncle einen Schritt vor und räusperte sich.

<<Bürger der Stadt, hört mich an. Ihr seid in diesen dunklen Tagen von Beliar in das Reich der Angst und des Schreckens verbannt worden, doch nun soll euch das Licht der guten Götter ereilen und Freude in eure Herzen bringen...>>, rief er so laut er konnte und warf noch einen kurzen Blick auf die größer werdende Menschenmenge. Sein angeheuerter Musikus hatte die Laute bereits gestimmt und nickte Uncle zu. Er zögerte noch eine Sekunde und schloss dann langsam seine Augen. Sein erster Auftritt sollte nun beginnen und über seinen weiteren Werdegang als Musikus entscheiden.

<<Blut fließt des Ritters Wangen runter,
bedeckt sein Grinsen, macht ihn munter.
Sein Schwert, das ist des Todes Seele,
auf das es nie den Feind verfehle.

Sein Lächeln sich nur selten zeigt
und wenn, dann auch nicht lange bleibt.
Freude ist dem Schlächter fern,
nur das Töten hat er gern.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch in des Lebens Becken baden.

Kommt er unter gute Leute,
schaudert sie, die ganze Meute.
Keiner will den Kämpfer haben,
jeder nur am Glück sich laben.

Böse Blicke erntet er in Massen.
Niemand will sein Leiden fassen.
Jeder sich nur schnell wegdreht,
in der Hoffnung, das er geht.

Doch ist auch er ein Mensch in Innos Gnaden.
Durfte auch im Becken des Lebens baden.

Krankheit, Fluch und schlechtes Word,
beendeten sein Leben, wie gemeiner Mord.
Nun ist die Zeit seines Lebens vorbei
und seine gequälte Seele endlich frei.>>


Uncles tiefe brummige Stimme verhallte und der edle Ritter öffnete langsam die Augen.
03.04.2004, 16:32 #225
Sir Iwein
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Iwein lächelte glücklich, als das Lied des Barden zuende war. Während des ganzen Auftrittes hatte er den Versen gelauscht, hier mitten in der Menge stehend, nachdem es in der Kaserne nichts zu tun gegeben hatte. Ja, der Bursche hatte eine vortreffliche Stimme, und noch dazu hatte der Text seines fast traurigen Liedes den Hauptmann tief berührt - spiegelte er doch so absurd genau Iweins Leben als Ritter Innos' wider. Welch Ironie, aber doch so geniale Kunst...
"Bravo!", rief der Ritter und klatschte begeistert, dann aber drängte er sich durch die Menge, um diesen tollen Sänger zu sehen, diesen Held; ihm zuzujubeln und ihm einige Goldstücke hin zu werfen. Der Mann hatte es sich wahrlich verdient. "Innos segne diesen Menschen! Überschüttet ihn mit Gold, meine Mitbürger!!"

Als Iwein sich jedoch bis in die erste Reihe vorgekämpft hatte, versteinerte sich seine zuvor so fröhliche Mine, und seine Rufe erstarben jäh. "Bei allen Göttern!?" Das war Uncle? Der Hauptmann rieb sich bebend, vor Wut, die Augen. Kein Zweifel. Uncle war ein Barde geworden. Er war sogar nüchtern, soweit Iwein das beurteilen konnte, und seine Stimme war nicht mehr ganz so grässlich wie sonst gewesen, wenn er an einem der bierreichen Tavernenabende auf einen Tisch hüpfte und seine jämmerliche Poesie zum Besten gab.
Dann aber schnaubte Iwein verächtlich. "Welch schlechter Auftritt! Jeder Ork kann besser singen!" Der Ritter griff nach einem am Boden liegenden, zertretenen Apfel und schmetterte ihn Uncle entgegen. Sein fieses Lachen erstarb jedoch, als er bemerkte, dass die Menge ihm lauthals zujubelte. Was fanden sie bloß an diesem jämmerlichen Trunkenbold? Abermals laut schnaubend drängelte sich Iwein wieder zurück. Er hatte genug gesehen.
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