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Auf dem Fjord #1
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24.09.2002, 19:07 #101
Die Amazonen
Beiträge: 151

Inzwischen hatte sich der Regen in Schneeregen verwandelt, und die leicht bekleideten Amazonen auf dem Schiff bekamen eine Gänsehaut.
Manchmal war der Wellen gang sogar so stark, dass das Boot öfters mal fast gekentert wäre, doch anscheinend hatte Donnra wirklich ihre schützende Hand über sie gehalten, denn sie kamen unbeschädigt, ausgenommen von ein paar erkälteten Amazonen, zurück ins Lager, wo sich jede sofort in ihr warmes Bett kuschelte, oder sich einen warmen Tee von Hummelchen machen ließ.
29.09.2002, 00:23 #102
blutfeuer
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blutfeuer saß im ersten der beiden boote und starrte angestrengt in die nacht hinaus. da hatte sie nun eine gruppe um sich geschart, mit der sie sich auf ein gefährliches abenteuer einlassen wollte. niemand hatte von denen irgendwelche erfahrung mit einem gletscher, lediglich stressi hatte schon mal davon gehört, was das sei oder so.

yenai und wardrag hatten jetzt die ruder in ihrem boot übernommen und im zweiten boot ruderten stressi und maximus. das war eigentlich seltsam, dass sich ein so hoher magier ans ruder setzte, aber er machte irgendwie den eindruck, als wolle er dabei auf irgendwas eindreschen. stressi hatte richtig mühe, mitzukommen. nach einer weile löste wieder scatty den frischgebackenen baallehrling ab, weil dem doch die kraft fehlte, mit dem rasenden maximus schritt zu halten.

neben blutfeuer hatte sich nienor hingehockt und sie unterhielten sich leise über den ersten gletscherausflug.

im zweiten boot hatte es sich champ gemütlich gemacht, der sich ein fell unter den kopf geschoben hatte und beim sternezählen schnell eingeschlafen war.

es war eine wundervolle nacht, der sternenhimmel spiegelte sich im wasser des fjords und animierte viele fische zum springen. eigentlich hätte blutfeuer gern schwermütige lieder gesungen, aber irgendwie wirkte die stille majestätisch. sogar die geräusche der ruder waren eigentlich zu laut.
29.09.2002, 00:40 #103
Nienor
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Anfangs gluckste das Wasser leise, durch das die Ruderer die Boote trieben. Doch bald war der Fjord erreicht. hier wehte ein steter wind von der offenen See her und machte den ruderern das Leben schwer. Doch war der Wind nicht so stark, als daß eine bemerkenswerte Dühnung entstehen würde. Nur kleine Wellen kräuselten die im dunkeln liegende Wasseroberfläche. Nienor unterhielt sich leise mit blutfeuer. "Weißt du, wohin wir überhaupt rudern müssen? Und wenn wir ankommen, was erwartet uns am Gletscher? Was ist mit diesen... Luszkans?"
29.09.2002, 01:11 #104
Wardrag
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Wardrag verfluchte die Erde und alles was auf ihr kreuchte und fleuchte. Als wäre er nciht shcon genug dadurch geschunden, das er seinen sowieso nicht für Arbeit geschaffenen Körper mit diesem rudern belassten musste, nein, seine Nerven wurden auchnoch von einer Geschichte über einen mittlerweile auf Kolossalgröße angewachsenen Luzkan und seinen Erleger strapaziert. Er konnte sehr gut damit Leben 2 gutaussehende Amazonen - Oder wenigtsens Amazonenrüstungen Tragende Frauen - durch die Gegend zu rudern, aber Yenai... ? Das würde er nicht mehr lange aushalten. Ausserdem erzählte Yenai so unglaublich Monoton und Langweilig das man dazu praktisch im Takt rudern konnte... Als wollte er um seine Erlösung bitten blickte er flehend gen Himmel... "Wieso ich ?" Dieser Ausspruch war ein fehler... Yenai stellte sofort seine Erzähung ein - An sich ja nichts schlechtes - wenn er danach nicht angefangen hätte Fragen zu stellen die er sich gleich darauf selbst beantwortete. Jetzt musste er sich einen eigenen Takt vorgeben - Damit hatte Yenai seinen letzten Sinn - Neben dem Rudern an sich - ebenfalls verloren. Ob in dem andeem Boot noch Platz für ihn wäre... ?
29.09.2002, 01:13 #105
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer versuchte so ein vieh so genau zu beschreiben wie es ging. sie ließ nienor mal das fell befühlen und sagte ihr, dass der preis für die ausrüstung der expedition mindestens zwei dieser felle seien. außerdem wolle shadow alles vorgelegt bekommen, was sie in den ruinen finden würden und hatte sich eine freie auswahl erbeten.

blutfeuer musste unbedingt noch mehr erfahren über die lebensweise dieser tiere und über die seltsamen ruinen. die alte frau, die sie mal getroffen hatten, mussten sie unbedingt wieder aufsuchen.

die beiden frauen versuchten sich so bequem zu lagern, wie die boote es zuließen, schliefen dann ein bisschen und träumten vom gletscher.
03.10.2002, 22:06 #106
Samantha
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Das Wasser war unruhig. Irgendwas zog da auf. Heftig schaukelte die Nusschale auf den ungebändigten Wogen des Fjords und drohte ein Opfer der gierigen Meerestiefen zu werden. Der Himmel war mit Wolken überzogen, nicht mal der Mond schaffte es mehr das kleine Fleckchen Erde zu erhellen.

Samantha klammerte sich leicht verängstigt an die Ruderbank. Was sollte sie tun? Bis zum Amazonenlager war es noch ein weiter Weg. Sie würde es nie im Leben schaffen dort heil anzukommen, nicht bei diesem Wetter. Sie mußte an Land. Und zwar so schnell wie möglich.
Das Hörnchen kam aufgeregt unter der Ruderbank hervorgehüpft. Es spürte die Angst der Novizin und drängte sich beruhigend an ihren Hals.

Mit letzter Kraft ruderte Samantha so schnell es ging. Es war wirklich duster und der leichte Nebel verbesserte die Sicht auch nicht gerade. Aber irgendwo davorne mußte die Küste sein. Nur hoffentlich keine Klippe, das Boot würde unweigerlich an den spitzen Felsen zerschellen.
Doch nach einigen bangen Minuten sah Samantha endlich den weichen Sandstrand vor sich, zumindest einen Teil davon. Er ließ sich erahnen. Eilig sprang sie aus dem Boot und begann aus leibeskräften zu ziehen.

Wenig später lag das Boot sicher auf dem Sand und rührte sich nicht mehr vom Fleck. Sie hatte es geschafft. Erleichtert nahm sich Samantha eine Decke und legte sich auf dem Bootsrumpf zum schlafen nieder. Das Hörnchen schnupperte noch kurz in die Luft, um sich dann sogleich an die Novizin zu kuscheln und ebenfalls ins Reich der Träume zu entschwinden.
04.10.2002, 18:53 #107
Superluemmel
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Irgendwo
Das Erste was er spürte, als er erwachte, war etwas kühles, feuchtes das auf seiner Stirn lag. Dann, die mörderischen Kopfschmerzen. Es schien als ob sein Schädel beschlossen hätte, auf die Größe einer Walnuß zu schrumpfen. Seine Zunge lag wie ein Lappen in seinem Mundraum, seine Kehle war ausgetrocknet als ob er wochenlang durch die Wüste geirrt wäre.
Er spürte wie sich etwas in seiner Nähe bewegte. Mühsam schlug er die Augen auf.
Ein erschrocken klingender Laut drang an seine Ohren. Er wusste nicht wo er sich befand, denn es war dunkel und bis auf ein paar verschwommene Umrisse konnte er nichts erkennen. Das Zwielicht vor seinen Augen schien zu flimmern, ein starkes Schwindelgefühl überkam ihn und zwang ihn, seine Augen wieder zu schließen. Irgendetwas rumpelte, was genau konnte er nicht sagen, alle Geräusche hörten sich seltsam verzerrt und dumpf an.
Nach einigen Minuten öffnete er erneut die Augen. Langsam wurden die Schemen zu Möbelstücken, als sich seine Augen an die Lichtverhältnisse gewöhnten.
Über ihm und zu seiner Linken befand sich eine dunkle Holzwand, ihr gegenüber befand sich ein mit einem Vorhang abgedunkeltes Fenster. Sofort brandeten Dutzende Fragen durch seinen Geist.
Wo war er, und wie war er hierhergekommen? Wie lange war er bewusstlos gewesen? Was bei Beliar war überhaupt geschehen?
Auf der Suche nach Antworten versuchte er, sich aufzusetzen. Doch wurde er sofort wieder sanft in die Kissen zurückgedrückt. Er hatte nicht die Kraft um sich zu wehren.
"Bleibt ruhig liegen. Ihr habt hohes Fieber."
Erst jetzt erkannte er die Frau, die auf einem Schemel neben dem Bett saß.
Er wollte zu einer Antwort ansetzen, doch kam nichts außer einem leisen Krächzen aus seiner Kehle. Kurz darauf musste er husten.
"Sagt nichts. Ihr seid noch zu schwach. Wartet."
Die Frau stand auf und verschwand für ein paar Sekunden aus seinem Blickfeld. Dann setzte sie eine Schale mit einer stark nach Kräutern duftenden Flüssigkeit an seine Lippen.
"Hier, trinkt das. Ihr müsst wieder zu Kräften kommen."
Die Flüssigkeit schmeckte bitter und durch den Dampf wurde ihm abermals schwindlig, aber dafür ging das Brennen in seinem Hals zurück.
Als die Frau die Schale wieder absetzte, wollte er gleich wieder etwas fragen, doch sie hielt ihn zurück.
"Heute nicht mehr. Ruht euch erstmal aus. Ihr habt lange geschlafen und hattet hohes Fieber. Doch ich glaube ihr habt das Schlimmste überstanden. Allein das ist schon ein Wunder an sich. Doch fordert euer Glück nicht noch weiter heraus. Schlaft jetzt, ihr werdet sehen, morgen fühlt ihr euch gleich viel besser."
Ihm lagen noch Dutzende von Fragen auf der Zunge, doch eine seltsame Müdigkeit überkam ihn. Die Kräuter....
Als ihm langsam die Augen zufielen, war er zu schwach sich weiter an das Wachsein zu klammern und so fiel er in einen tiefen und traumlosen Schlaf.
04.10.2002, 20:26 #108
Superluemmel
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Als er das nächste Mal die Augen öffnete, blickte er direkt in das sanfte Lächeln der Frau. Vorsichtig schob er sich auf dem Bett ein Stück nach oben. Die Frau schaute etwas erstaunt, als sie ihm erneut eine Schale mit Wasser ansetzen wollte und er sie aus eigener Kraft ergriff und sie leerte.
Dennoch kam sie seinen Fragen zuvor.
"Bevor ihr fragt, ich bin Jana Gordwen. Ich habe euch ohnmächtig und völlig durchnässt am Strand gefunden. Anscheinend wurdet ihr angespült."
Strand.... Obwohl es ihm mittlerweile deutlich besser ging und die bohrenden Kopfschmerzen verflogen waren, konnte er sich an keinen Strand erinnern.
"Mein Name ist...", begann er, brach dann aber mitten im Satz ab. Wo seine Erinnerungen sein sollten, klaffte nur ein gewaltiger, schwarzer Abgrund.
Jana bemerkte seinen hilflosen Blick.
"Könnt ihr euch nicht mehr erinnern? Muss wohl eine Nachwirkung des Fiebers sein. Aber macht euch deshalb mal keinen Kopf, ich bin mir sicher dass ihr euer Gedächtnis bald wiederfinden werdet", meinte sie mit einem aufmunternden Lächeln.
Die Sekunden verstrichen, während er zwangshaft versuchte sich an irgendetwas vor seinem gestrigen Erwachen zu erinnern. Es half nichts. Es war, als ob sich eine Mauer vor seinen Erinnerungen aufgebaut hätte.
"Erzählt mir bitte genauer, wie ihr mich gefunden habt und wo ich hier bin. Vieleicht hilft das meinem Gedächtnis auf die Sprünge."
Jana lehnte sich etwas zurück, bevor sie anfing zu erzählen.
"Ich wohne schon seit Ewigkeiten auf diesem Fleckchen von Khorinis. Sogar schon, bevor die Barriere das Land umschloß. Hier gibt es nicht viel mehr als den Strand und meinen Garten. Das Gebirge grenzt alles ab. Vor ungefähr zwei Wochen habe ich euch dann am Strand liegen sehen. Da waren aber keine Trümmerstücke eines Schiffes. Nur ein Schwert, welches ihr kaum aus den Händen geben wolltet. Keine Angst, ich habe es zusammen mit eurer Rüstung aufgehoben."
Ein Schwert? Rüstung? War er etwa ein Krieger gewesen? Irgendwie musste er sein Gedächtnis wiederfinden.
"Scheinbar schulde ich euch mein Leben. Ich kann euch gar nicht genug dafür danken, auch wenn ich nicht weiß, warum ich hier angespült wurde. Sagt es mir bitte, falls ich euch irgendwie helfen kann."
Abermals lächelte Jana ihr sanftes Lächeln.
"Ihr werdet erstmal niemandem helfen. Kommt erst mal wieder zu Kräften, dann können wir immer noch über die Zukunft reden."
05.10.2002, 12:48 #109
Superluemmel
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Gegen Mittag des nächsten Tages wagte er es erstmals, die Decke zurückzuschlagen und sich auf die Bettkante zu setzen. Von Jana war nichts zu sehen, dafür lagen ein paar Anziehsachen sorgfältig zusammengelegt auf dem Stuhl.
Um nicht gleich wieder zu stürzen, stützte er sich an der Bettkante ab, während er sich vorsichtig aufrichtete. Sofort schien die Luft zu flimmern und ein leiser Sirrton quälte seine Ohren. Er schloß die Augen bis der Schwindelanfall vorbei war. Das lange Liegen war seinem Kreislauf wohl nicht gerade gut bekommen. Wie lange war er bewusstlos gewesen? Jana hatte gesagt, dass sie ihn vor gut zwei Wochen gefunden hatte. Kein Wunder, dass sein Stehvermögen geschwächt war.
Auf wackligen ging er zu dem Schemel und zog die Lederklamotten an. Sie waren etwas zu eng, aber vieleicht würden sie sich noch einlaufen. Mit behutsamen Schritten ging er zu der einzigen Tür im Raum.
Hinter dieser lag ein weiterer Raum mit einer Feuerstelle und einem Tisch, der beinahe die Hälfte des Zimmers ausfüllte. Jana kniete mit dem Rücken zu ihm an der Feuerstelle. Anscheinend bereitete sie gerade etwas zum Essen.
Als sie sich umdrehte, schrak sie zurück.
"Bei den Göttern, habt ihr mich erschreckt. Wo habt ihr denn gelernt, euch so lautlos zu bewegen?"
Kaum hatte sie die Frage ausgesprochen, da setzte sie schon eine entschuldigende Miene auf.
"Oh, verzeiht ich vergaß...."
Er winkte ab.
"Ihr braucht euch doch nicht zu entschuldigen. Fragen ist ja nicht verboten."
Jana sah nicht unbedingt beruhigt aus. Trotzdem stellte sie den Topf den sie in den Händen hielt auf den Tisch und holte zwei Teller aus einem Regal.
"Das Essen ist fertig. Ich denke ihr dürftet hungrig sein."
Nachdem er es sich auf der Bank bequem gemacht hatte, hörte er auch schon seinen Magen angesichts der Aussicht auf etwas Essbares deutlich knurrren.
"Das kann man wohl sagen. Scheinbar habe ich einiges nachzuholen."
Der köstlich duftende Eintopf verleitete seinen Magen dazu, in freudiger Erwartung auf und ab zu hüpfen. Während er einen Teller nach dem anderem leerte, aß Jana nicht gerade viel und sah ihm dabei nur stumm zu. Als er ihren Blick bemerkte, spürte er Unbehagen.
"Entschuldigt bitte vielmals, ich sollte euch nicht alles wegessen. Scheinbar habe ich auch meine Manieren vergessen."
Jana lächelte nur.
"Esst ruhig weiter. Im Gegensatz zu euch hatte ich in den letzten Tagen genug zum Essen. Ich brauche nicht mehr."
Auch sein Magen verlangte mittlerweile nach Ruhe. Als er seinen Blick durch den Raum schweifen ließ, blieb er an der lange Klinge eines Schwertes haften, welches neben einem Regal an der Wand lehnte.
Jana entging sein Blick nicht.
"Das ist die Waffe die ihr bei euch trugt. Auch wenn ich keinen Gefallen an Kriegsgerät finde, muss ich sagen dass es ein wirklich schönes Schwert ist. Wartet kurz, eure Rüstung habe ich auch aufgehoben."
Nachdem sie das Geschirr weggeräumt hatte, ging sie zu einem weiteren Schrank und förderte mehrere Rüstungsteile hervor, die sie einzeln auf den Tisch legte. Er wunderte sich, mit welcher Leichtigkeit die zierliche Frau die schwere Rüstung trug.
Eingehend betrachtete er den Brustpanzer der Rüstung. Das Wappen, zwei Schwäne auf blauem Untergrund, sollte ihm irgendetwas sagen, doch er wusste nicht was. Dennoch erkannte er ohne große Mühe, dass das Metall ordentlich geschmiedet worden war. Keine einfache Massenanfertigung, wie es meist üblich war.
Abermals blieb sein Blick an dem schmucklosen Schwert hängen. Langsam stand er auf und ging zu der Waffe, um sich vor ihr hinzuknien.
Das Metall der Waffe schien einen seltsamen, bläulichen Unterton zu besitzen. Die Klinge war für einen Einhänder ungewöhnlich lang, und vollkommen ohne den beliebten Prunk oder Widerhaken. Und er spürte, dass diese Waffe ein wichtiger Teil seiner Vergangenheit war.
Fast ohne sein Zutun reckten sich seine Finger nach dem Griff der Waffe. Der lederumwickelte Griff lag in seiner Hand, als wäre er nur für sie geschaffen worden. Bewundernd hob er das Schwert hoch und musterte es.
"Eisbrecher...", murmelte er.
Aus den Augenwinkeln konnte er sehen, wie Jana ihn verwirrt ansah.
"Was sagt ihr?"
Sein Blick glitt über die reine und scharf geschliffene Klinge.
"Der Name des Schwertes.... Es heißt Eisbrecher."
"Könnt ihr euch erinnern?", fragte Jana aufgeregt.
Traurig schüttelte er den Kopf.
"Nein, nicht mehr als den Namen."
05.10.2002, 16:30 #110
Samantha
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Eine leichte Brise wehte vom Meer her und weckte die junge Novizin auf dem Grund des hölzernen Ruderbootes. Verschlafen blinzelte Samantha in das grelle Sonnenlicht. War es schon wieder Tag? Wie lange hatte sie hier geschlafen?

Unruhig erhob sie sich und blickte sich um. Das Meer war ruhig, die Luft angenehm kühl und die Sonne strahlte von einem glasklaren Himmel herab. Ein perfekter Tag für einen Ausflug übers Meer.
Samantha stieg aus dem gestrandeten Gefährt und begann zu schieben. Doch der Boot war schwerer als sie dachte. Gerade mal zwei Zentimeter bewegte es sich vorwärts, dann steckte es auch schon wieder im Sand fest. Samantha strich sich schwer atmend den Schweiß von der Stirn. Sie mußte dieses Ding ins Wasser befördern. Sie mußte einfach.

Vor dem Boot hüpfte das Hörnchen aufgeregt auf und ab und wuselte der Novizin zwischen den Beinen herum.
"Verdammt, verschwinde da", stieß Samantha gereizt aus und kickte etwas Sand nach dem Tierchen. Protestierend machte es einen Satz und blieb in sicherer Entfernung stehen, um sich die Körnchen aus dem Pelz zu putzen. Dabei ließen die schwarzen Äuglein die Novizin nicht aus den Augen.

Endlich, das Boot war in Schwung gekommen und glitt nun langsam über den Sandstrand, bis es mit einem Plätschern das Wasser erreicht hatte. Samantha watete hinterher und wollte gerade einsteigen, als etwas hinter ihr quiekte. Ach klar, schwimmen konnte der kleine Kerl natürlich auch nicht. Waren Hörnchen denn überhaupt zu was zu gebrauchen? Sie mußte an Arson und seine Pfanne denken. Ach herrje, bloß das nicht. Schnell griff sie nach dem Fellknäul und stieg mit ihm ins Boot. Ihr Ziel war das Amazonenlager.
05.10.2002, 17:12 #111
Superluemmel
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Schon seit Stunden saß er im Schneidersitz am Strand, sein Schwert steckte vor ihm im Sand, sein Blick verlor sich irgendwo auf den sanften Wellen. Das Rot der Abendsonne glitzerte auf den Wellen und tauchte die Szenerie in einen sanften und ruhigen Schein.
Jana hatte geduldig seinen Fragen gelauscht und ihm vieles über diese Welt und die Barriere erzählt. Nun wusste er wenigstens, wo er sich befand und was für Sitten hier herrschten. Aber er hatte nicht den blassesten Schimmer, warum er in einem Gefängnis war. Vieleicht wurde er ja genau wie viele andere von der Barriere überrascht, als sie sich ausbreitete.
Er spürte die Schritte schon bevor er sie hörte. Jana war hinter ihn getreten.
"Was macht ihr hier?", fragte sie mit ihrer sanften Stimme.
Ohne den Blick von den wogenden Wassern abzuwenden antwortete er.
"Wisst ihr, es ist ein seltsames Gefühl, eines Tages aufzuwachen und weder zu wissen wo man ist, noch was war oder wer man überhaupt ist. War ich früher ein guter oder ein schlechter Mensch, ein Ritter oder ein Mörder? Getötet habe ich wohl bestimmt, nur tat ich es aus Gerechtigkeit oder aus Bosheit? Ich weiß nicht einmal, ob ich eine Familie habe. Mit jeder Minute stelle ich mir mehr Fragen, doch ich finde nicht einmal zu einer die Antwort."
Jana kniete neben ihm nieder und legte ihre Hand auf seine Schulter.
"Erinnerungen können genausogut schmerzen wie sie erfreuen können. Manchmal wünscht man sich sogar, schlechte Erinnerungen zu vergessen. Doch ich glaube, man weiß erst wie wertvoll sie sind, wenn man sie alle verloren hat. Wie dem auch sei, ihr habt alle Zeit der Welt um wieder zu euch zu finden. Hier wird euch niemand stören. Ich werde jetzt das Abendessen bereiten. Bleibt nicht zu lange hier draußen, es wird schnell dunkel und die Nächte sind kalt."
Mit diesen Worten stand sie auf und verschwand hinter dem Hügel. Nach wenigen Sekunden waren ihre Schritte nicht mehr zu hören.
Er seufzte. Vieleicht war es ja wirklich besser, dass er sich an nichts mehr erinnerte. So könnte er noch einmal ganz von vorne anfangen. Aber was war, wenn jemand auf ihn wartete, ihn vermisste? Konnte er sein Gewissen über das eines anderen stellen? Es gab nur einen Weg das herauszufinden.
Ein Schrei riss ihn aus seinen Gedanken. Sofort fixierte sich sein Blick, die Iris zog sich zusammen, seine Ohren zuckten ein Stück nach hinten. Das war Jana! Ein weiterer Schrei hallte durch die einbrechende Dämmerung. Er konnte die Angst in dem Schrei schon fast spüren. Was war hier los?
Mit einem Ruck sprang er auf, packte den Eisbrecher und riss ihn aus dem Sand. Dann rannte er in Richtung Haus.
Kaum war er über die Hügelkuppe, da sah er auch schon die Ursache für die Schreie : Mehrere Männer huschten um das Haus herum, ein lautes Scheppern drang aus dem Inneren des Hauses.
"Nehmt sie mit!", brüllte einer der Männer und deutete auf den reglosen Körper von Jana, die ausgestreckt vor der Tür auf dem Boden lag.
Irgendetwas zerbrach in ihm, als er mit ansah, wie einer der Männer Jana wie einen Sack über seine Schulter warf und davonlaufen wollte. Unbändiger Zorn erfüllte sein Herz, Adrenalin begann sich in großen Mengen in sein Blut zu mischen. Der lederumwickelte Griff seines Schwertes lag warm und vertraut in seiner Hand, die Waffe schien sich an ihn schmiegen zu wollen.
Dann fiel sein Blick erneut auf die Banditen.
Ein Schalter in seinem Kopf legte sich eigenständig um. Sein Denken versagte, Instinkte und jahrelang antrainierte Reflexe übernahmen die Kontrolle über seine Handlungen.
Mit beiden Händen fasste er den Griff des Eisbrechers und stürmte auf den nähesten Banditen zu.
"Schaut mal an, das Weib hat einen Freund!", höhnte der Mann als er ihn entdeckte und zog seine Axt.
Wenige Augenblicke später wirbelte auch schon das Axtblatt auf sein Gesicht zu. Instinktiv ließ er sich zu Boden fallen, rutschte durch den Schwung seines Angriffs weiter und schlug zu. Die Axt zischte über ihn hinweg, der Eisbrecher vollführte eine sichelförmige Bewegung und traf den Banditen am Bauch. Die Klamotten aus Fellen und Leder wurden einfach hinweggefetzt, der Stahl der Waffe glitt durch den Leib des Mannes wie durch warme Butter und schlitzte ihn auf.
Als der Mann vor Schmerz schreiend neben ihm zu Boden ging, zog er die Beine an und verlagerte sein Gewicht nach vorne. Seine Füße stoppten augenblicklich auf dem Erdboden, sein Körper wollte sich durch den plötzlichen Ruck nach vorne schleudern, doch er nutzte den Schwung um sich abzustoßen und somit auf einen weiteren Mann zu katapultieren.
Ein trockenes Knacken drang an seine Ohren, als sein Schulterblatt mit der Nase des Banditen kollidierte. Dumpfer Schmerz raste durch seine ungepanzerte Schulter und wurde schlichtwegs ignoriert. Der Bandit taumelte nach hinten, er selbst verlor das Gleichgewicht und fiel ihm hinterher. Doch kurz bevor sie erneut aufeinanderprallen konnten, fuhr der Eisbrecher unter seinem linken Arm an seiner Seite vorbei und in die Brust des Banditen. Als beide zu Boden gingen und die Klinge sich noch weiter in seinen Körper bohrte, war sein Schicksal besiegelt.
"Los, alle zum Boot!"
Im selben Moment in dem er den Ruf hörte, sah er eine Klinge auf sich zurasen. Blitzschnell rollte er sich zur Seite, zog sein Schwert aus der Leiche des Banditen und kam in der selben Bewegung wieder auf die Beine. Statt in seinen Kopf hackte die Klinge des Räubers nur in den Körper seines ehemaligen Kameradens.
Ihre beiden Blicke trafen sich.
"Du Bastard! Dafür werde ich dir die Eingeweide mit meinen bloßen Händen herausreißen!"
In den Augen des Mannes funkelte die pure Mordlust. Klirrend trafen die beiden Klingen aufeinander, als die beiden Kontrahenten gleichzeitig zum Angriff übergingen. Ruckartig zog er die Klinge zur Seite und versuchte das Schwert seines Gegners gleichzeitig nach unten zu drücken. Die Parierstangen der beiden Waffen verhakten sich.
Er konnte die Anstrengung im Gesicht seines Feindes sehen, als dieser mit beiden Händen zugriff und versuchte, sein Schwert freizubekommen. Doch dabei achtete er nicht auf den Fuß, der ihm kurz darauf ins Gesicht sprang. Der Bandit stürzte nach hinten und presste heulend seine Hände auf seine blutende Nase.
Mit seiner freien Linken packte der Krieger das nun lose Schwert seines Feindes und löste es vom Eisbrecher. Dann sprang er nach vorne und schlug mit beiden Waffen zu.
Noch bevor der tote Bandit zu Boden sank, wirbelte er herum um sich einem weiteren Angreifer zu stellen.
Doch da war keiner mehr.
Gehetzt huschte sein Blick über die Landschaft. Und blieb an einem hinter einem Hügel aufragenden Holzmasten hängen, der sich gerade in Bewegung setzte. Die Banditen wollten fliehen!
Ohne lange nachzudenken rannte er zu der Stelle des Strandes, an der die Banditen angelandet sein mussten. Das Boot der Räuber war gerade dabei abzulegen. Stetig entfernte es sich vom Ufer.
So schnell er konnte, rannte er den Sandstrand hinunter. Wenn er sich beeilte, könnte er mit einem Sprung das Heck des Bootes zu fassen bekommen.
Ein Schatten ragte hinter der Bordwand auf. Ein langer Gegenstand befand sich in seinen Händen.
Bevor er sich der Gefahr bewusst war, strauchelte er auch schon und fiel der Länge nach hin, als sich der Pfeil in seinen Oberschenkel bohrte. Ein hämisches Lachen drang an seine Ohren.
"Netter Versuch, Kleiner! Die Braut wird uns sicher eine hübsche Summe einbringen! Viel Spass beim Verrotten!"
Als er unter Schmerzen den Blick hob, konnte er das boshafte Grinsen des Mannes erkennen. Ein dunkler Vollbart zierte das Gesicht des Mannes, eine lange Narbe zog sich über seine Stirn.
Dann verschwand der Segler in der einbrechenden Dämmerung.
Mit zusammengebissenen Zähnen brach er den Schaft des Pfeiles ab. Dann versuchte er, wieder auf die Beine zu kommen. Indem er die beiden Schwerter als Stütze benutzte, hinkte er den Strand hinauf zum Janas Haus.
Zielstrebig hievte er sich zu dem Schrank in dem die Rüstung gelagert hatte. Als er die Arm- und Beinschienen anlegte, brannte nur ein Gedanke in seinem Kopf. Er musste seine Lebensretterin befreien. Das war er ihr schuldig. Nachdem auch der Harnisch angelegt war, sah er sich in dem Haus nach etwas um, mit dem er die Wunde behandeln konnte. Um die Pfeilspitze zu entfernen würde er wohl auf seine Schwerter zurückgreifen müssen.
Und er wusste, diese Nacht würde sehr lang werden. Die Banditen waren gen Süden gezogen. Obwohl er keine Ahnung hatte, wo er sich befand, würde er ihnen folgen. Er war sich sicher, dass es sich bei dem Schützen um den Anführer der Bande gehandelt hatte. Jetzt kannte er sein Gesicht.
06.10.2002, 12:28 #112
Superluemmel
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Die Wellen des Fjordes peitschten das kleine Floß, welches den dunklen Wassern zu trotzen versuchte und überschütteten es immer wieder mit einem Sprühregen aus Salzwasser.
Der Krieger der das Gefährt lenkte, hatte alle Mühe, sich auf dem wackeligen Untersatz festzuhalten, außer den Tauen die das kleine Segel hielten gab es nichts was sich anbieten würde und die Stämme die den Boden des Floßes bildeten waren vom Wasser glitschig.
Ein scharfer Schmerz zuckte durch das Bein des Kriegers, als das Floß von einer weiteren Welle nach oben geworfen wurde. Obwohl er in Janas Haus die Wunde notdürftig versorgt hatte und somit eine Entzündung verhindern würde, schmerzte sie immer noch genauso wie zuvor. Er musste aufpassen, dass er mit dem Bein nicht wegknickte und über Bord ging.
Schon seit mehreren Stunden trieb das Floß über die Wasser des Fjordes. Noch in der gestrigen Nacht hatte der Krieger das Gefährt aus ein paar Baumstämmen und ein paar Seilen sowie einem Laken die er in dem Haus gefunden hatte zusammengeflickt. Mehr als ein klappriges Ding, das drohte jeden Moment auseinanderzubrechen war daraus jedoch nicht zustande gekommen.
Das steil abfallende Gebirge zu seiner Rechten hörte urplötzlich auf und gab den Blick auf einen Sandstrand zwischen zwei Klippen frei. Mit aller Macht zog der Krieger an einem der Taue, um das Floß in eine leichte Rechtskurve zu zwängen.
Als das Floß auf den Strand zuhielt, fiel dem Krieger ein, was er vergessen hatte. Zum Bremsen müsste er die Taue kappen, da sie etwas zu straff gespannt waren um sie in der Zeit zu lösen. Hastig zog er die beiden Schwerter aus dem Waffengurt. Dann wartete er, bis das Floß nah genug an den Strand gekommen war, um nicht weiter abzutreiben.
Mit einem peitschenden Knall wurden die Taue von dem scharfen Stahl zerschnitten, das Segel löste sich und fiel ins Wasser, das Floß verlor beinahe augenblicklich an Fahrt.
Mit einem Sprung setzte der Krieger über die letzten Meter hinweg und landete sicher auf dem Sand. Augenblicklich strafte ihn sein verwundetes Bein mit einer erneuten Schmerzwelle als Dank für die unfreundliche Behandlung und knickte weg. Der Krieger sog die Luft zwischen den Zähnen ein und wartete ein paar Sekunden, bis der schlimmste Schmerz vorüber war, dann stemmte er sich in die Höhe und steckte seine Waffen wieder ein.
Als er seinen Blick an den Klippen nach oben wandern ließ, fiel ihm ein halb verfallener Turm auf, der direkt am Rand gebaut wurde. Gut, wo Befestigungen waren, sollten auch Menschen anzutreffen sein. So machte sich der Krieger auf, den Strand hinaufzumarschieren und im Dunkel des Waldes zu verschwinden.
18.10.2002, 10:50 #113
blutfeuer
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alle acht gefährten hatten das abenteuer im gletscher überstanden und sieben von ihnen ruderten mit gleichmäßigen schlägen dem sumpflager zu.

der schwarzmagier hatte sich in sein heim zurückteleportiert. sonst saßen in einem boot der mann aus dem alten lager yenai friedlich neben seinem freund aus dem neuen lager wardrag. in diesem boot saßen außerdem nienor aus dem neuen lager und blutfeuer von den amazonen.

im anderen boot saßen die drei aus dem sumpf: scatty, stressi und der baal champ.

gemeinsam mit dem schwarzmagier maximus hatten sie wieder einmal bewiesen, dass es durchaus auch lagerübergreifende interessen gab und wenn man sich einig war, sogar miteinander auskommen konnte, ohne sich gegenseitig tot zu schlagen.

in ihren booten führten sie schätze mit, die noch kein mensch je gesehen hatte. magische und schöne und wertvolle dinge.

wie weit jeder diese zu seinem wohl verwenden würde, stand noch offen.

blutfeuer wandte sich an yenai

"du hast da ein ganz wundervolles schwert. wenn ich es mir so ansehe und mir vorstelle, dass du damit in dein lager zu den erzbaronen zurückkehrst, dann bekomme ich angst um dein leben. ich kenne erzbarone, die haben schon für weniger wertvolle sachen leute im kerker verschwinden lassen.

ich würde dir raten, lass dein schwert bei mir. ich werde gut darauf aufpassen. im amazonenlager wird es mit sicherheit niemals ein anderer bekommen als du. wenn du eines tages mit diesem wundervollen schwert umgehen kannst, dann kannst du es dir ja holen. was hältst du von meinem vorschlag?"
28.10.2002, 18:40 #114
RonY
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Auf Anweisung des gemütlich im Boot sitzenden Baals , ruderte RonY immer nahe an der Küste entlang richtung Amazonenlager weiter traute er sich nicht vom Ufer weg da er irgendwie Angst vor Wasser hatte wenn es mehr war als in einen Eimer passte , ausserdem hatte er neulich am Lagerfeuer Gechichten über irgenwelche Monströsen Seeungeheuer gehört , weshalb er auch aufpasste ob nich zufällig eins in seine richtung kam.

Also ruderte er weiter in der Hoffnung , schnell ans Ziel zu gelangen nur langsam taten ihm die Arme weh und er sah neidisch zu dem Baal hin der mit einer Hand im Wasser spielend , einen leicht gelangweilten Eindruck machte Komm schon das geht doch etwas Schneller oder , so ist es langweilig dann schaute er sich um ob sie nicht bald da währen schliesslich meinte nun etwas Westlich halten dann sind wir gleich da

Aufatmend hörte RonY das die Tortur bald vorbei sei und tatsächlich erschien bald eine Insel auf der ein Grosses Anwesen stand und RonY sah einen Steg auf den er zuhielt endlich da ....
30.10.2002, 05:16 #115
RonY
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RonY war fast die ganze Nacht hindurch gerudert , und irgendwie schmerzten ihm die Arme genauso , als ob er eine Woche in der Miene Geschuftete hätte , ausserdem wusste er nicht wo er genau war die durch die Dunkelheit konnte er das Ufer nur manchmal als schemen Erkennen , wenn der Mond mal kurz durch die Wolken luckte und alles in ein Gespenstiches Licht tauchte , das machte es für ihn etwas schwierig die schon zurückgelegte Entfernung einzuschätzen .

Des halb war RonY froh , als er am Ufer plötzlich die Lichter des Sumpflagers sah , er hielt darauf zu , glitt langsam mit dem Boot auf den Strand .
Pühh enndlich da atmete er erleichtert auf , dann stieg er aus und zog das Boot weiter den Strand hinauf , wo er es noch zusätzlich Festband , griff sich seine Sachen und marschierte los , in der Hoffnung , diesmal gleich auf anhieb die Sumpftaverne zu finden....
01.11.2002, 12:55 #116
Die Amazonen
Beiträge: 151

Der Wind blies ihnen stetig entgegen und die Amazonen mussten sich heftig in die Ruder legen. Außerdem zog ein Unwetter auf, dem sie gern entgehen würden.

Sie waren sehr froh, als sie aus der Ferne das Amazonenlager auftauchen sahen.
31.01.2003, 22:28 #117
stressi
Beiträge: 1.158

Nachdem sie die Uferregion verlassen hatten, glitt das Boot leise durch das Wasser. Ein beständiger leichter Wind machte es sinnvoll, das Segel aufzuspannen. Da es von einem dunklen Grau war, konnten sie hoffen, den Orks nicht in die Hände zu fallen. Die großen Schiffe der Orks waren durchaus zu sehen. Sie hoben sich groß und mächtig vom hellen Horizont ab, waren aber zu weit vom Ufer entfernt, als dass sie auffallen würden.

Hofften sie jedenfalls.


"Ihr müßt ganz leise sein. Bei dieser stillen See sind Geräusche auf Meilen zu hören und wir wollen doch unentdeckt in Khorinis ankommen."

Es war extrem günstig, dass sie segeln konnten. Der sanfte Wind ließ sie mit beträchtlicher Geschwindigkeit ihrem Ziel entgegentreiben.
04.02.2003, 20:20 #118
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Nahezu lautlos glitt das kleine Boot über die wogenden Wellen des Fjordes. Sanft schaukelte das kleine Gefährt hin und her, als es sich mit kräftigen Ruderschlägen über die Wasser schob. Bedrohlich nahe glitten die teils über zwei Schritt hohen Eisschollen an den Reisenden vorbei, ab und zu war ein beunruhigendes Knirschen zu hören, wenn der Bootsrumpf über den unter den dunklen Wogen verborgen liegenden Fortsatz einer der Schollen scharrte.
Ein lautes Knacken ließ die Köpfe der ungleichen Mannschaft herumrucken.
Fast ein Dutzend Schritt von ihrem Gefährt entfernt neigte sich ein Teil der vereisten Felswand langsam zum Meer hin.
Einige Sekunden lang hing der Eisbrocken in einer die Naturgesetze herausfordernden Lage da, ein gigantischer Eiszapfen, die Spitze drohend gen Himmel gerichtet.

Dann hallte ein ohrenbetäubende Bersten über den Fjord, als sich das Eis dem Sog der Schwerkraft hingab.
Das Boot erzitterte unter dem Aufprall der durch den Aufprall auf Wasser entstandenen Wellen, Frost klammerte sich mit aller Kraft an einem Tau fest um nicht über Bord geworfen zu werden.
Majestätisch langsam tauchte die neue Eisscholle wieder aus den Tiefen des Ozeans auf, trieb dabei stetig von den Klippen fort. Erneut bäumte sich das kleine Schiffchen auf, begleitet von einem lauten Platschen ging ein Teil der Vorräte über Bord.
"Tak, haltet euch bereit, eine der Eisschollen als Schutzschild zu angeln, sobald wir den südlichen Teil der Insel umschifft haben. Das Letzte was wir gebrauchen können, ist eine wütende Orkgaleere an unserm Hintern."
04.02.2003, 20:40 #119
Tak
Beiträge: 3.270

Tak nickte, zwar noch immer skeptisch, aber wenn Frosts Plan fehlschlug, konnte er den Waffenmeister ja hinterher immernoch entsorgen. Zumindest, wenn ihm nicht die Orks zuvorkamen...
Nachdem das Boot wieder einigermaßen ruhig über die See glitt, drückte Tak dem Paladin sein Ruder in die Hand - wer schon unbedingt mitkommen wollte, sollte auch etwas tun dafür, und schnappte sich seinen Speer. Der Waldläufer kletterte zum Bug des Bootes und spähte aufs Wasser. Eisschollen gab es hier eine Menge, aber geeignet waren nicht davon wirklich viele - sie durfte weder zu klein sein, da sie sonst nicht als Versteck taugen würde, noch zu groß, damit sie nicht das Boot mitnahm sondern umgekehrt. Nach einer Weile aber war die Suche von Erfolg gekrönt, Tak entdeckte ein geeignet erscheinendes Eisstück.
"Da rüber!" wies er die anderen an, das Boot machte eine Kurve, vorsichtig näherten sich die Abenteurer der Eisscholle. Tak nahm ein seil zur Hand, band ein Ende fest an seinen Speer, das Andere befestigte er an einem Eisenring am Bug des Bootes. Dann achte er sich bereit und wartete auf den richtigen Augenblick...
Fast nur noch ein Meter trennte das kleine Boot von der Eisscholle, der Waldläufer warf sich mit seinem ganzen Gewicht nach vorn und stieß zu. Knirschend wurde die Klinge des speeres ins Eis gerammt, kurze Zeit später stieß das Boot gegen die Eisscholle. Tak nutzte den neuerlichen Schwung, um seine Waffe noch etwas tiefer in das gefrohrene Wasser zu graben, dann stieß er sich nach hinten ab und stand bald wieder sicher im Boot, das sich nun langsam von der Eisscholle entfernte. Der Gildenlose ergriff das Seil und zog ein paar Mal kräftig daran, der Speer steckte fest.
"Gut, jetzt lasst doch mal sehen was ihr so draufhabt..." wandte Tak sich an die anderen und verkürzte das Seil, bis es eine ordentliche Länge hatte. Das Manövrieren würde nicht gerade einfach sein mit einem Eisblock am Boot, aber noch immer besser als von den Orks gegrillt zu werden...
04.02.2003, 20:53 #120
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Wild schaukelte das Boot. Der Schwarzmagier verkniff sich einen Fluch. Eigentlich verkniff er sich schon lange ein paar deftige Worte. Mittlerweile waren ihm ne ganze Menge eingefallen.
Da mischte sich doch dieser Pfaffenknecht in Khorinis in ihr Gespräch ein und tat natürlich, als sei es das selbstverständlichste von der Welt, sich einfach in die Gruppe reinzudrängeln. Ein Boot hätten sie sicher auch so bekommen. Don-Esteban dachte dabei nur an den Fischer, der ihn schon einmal mit seinem kleinen Segler nach Drakia gebracht hatte. Ein Blick in die Hafenkneipe und er hätte ihn sicher wiedererkannt. Hätte nur etwas Gold gekostet. Am Hafenkai von Khorinis hatte der Don aber nur wortlos mit den Zähnen geknirscht. Was würde dieser einfältige Innosanbeter wohl sagen, wenn er herausbekam, daß er mit einem, nein, zwei Schwarzmagiern im Boot saß? Fast schon mußte er bei dem Gedanken wieder lächeln. Dabei vergaß man noch die ganzen mühsam formulierten Flüche.
Wieder traf eine Welle das Boot und schüttelte die Insassen durcheinander. Der Paladin, Tak, die Templerin und Maximus an den Riemen haten im wahrsten Sinne alle Hände voll zu tun, daß ihnen die hölzernen Griffstücke nicht gegen das Kinn knallten. Das ein oder andere Mal hätte nicht viel gefehlt, und der einer von ihnen ein paar Zähne durch zufällig gutgezielte Treffer der wild umherschwingenden Riemenenden verlor.
Frost saß im Heck und hielt das Ruder fest. Oder hielt er
sich daran fest?
"He, passt doch auf! Jetzt verlieren wir auch noch unseren Proviant. Wollen wir nicht in Drakia anlegen und uns dann dort neu ausrüsten. Ich habe dort Verbindungen."
Wie selbstverständlich saß der Schwarzmagier in der für ihn mittlerweile ungewohnten Kleidung inmitten des Bootes und ließ sich rudern. Etwas anderes kam für ihn auch gar nicht in Frage. Bisher hatte sich weder jemand darüber beschwert, noch erwartete er überhaupt dergleichen.
04.02.2003, 21:17 #121
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Ein leiser Fluch ertönte vom Heck des Boots. Scheinbar gab es leichte Probleme mit dem Ruder, jedenfalls rüttelte Frost wie wild daran herum, ohne dass das Schiff vom Kurs abkam.
Das konnte ja auch nichts Ordentliches sein, wenn es ein Paladin organsisiert hatte.
Vor sich hin grummelnd beugte sich Frost über das Heck des Bootes und spähte nach dem Ruderblatt. Abermals ruckte er ein paar Mal am Ruder herum, wieder ohne Erfolg. Als das Boot abermals in ein Wellental eintauchte, sah er den Übeltäter.
Ein dicker Eisbrocken hatte sich unter das Gefährt geschoben und sich an dem Ruderblatt verkantet.
Mit einem Ruck glitt der Eisbrecher aus der Scheide, einen Moment später docktorte der Waffenmeister wie verrückt am Heck herum.
"Na also, geht doch...", murmelte er, als das gesamte Boot leicht nach vorne kippte und seinen ungewollten Begleiter hinter sich ließ.
Jetzt, nach getaner Arbeit hatte er Zeit, über den Vorschlag des Dons nachzudenken. Wenn der Don von "Verbindungen" sprach, konnte das alles mögliche bedeuten.
"Wenn dadurch nicht allzu viel Zeit verloren geht", lautete schließlich seine Entscheidung.
Vielleicht konnten sie auf diese Weise sogar noch einen Vorsprung herausschlagen. Immerhin ersparten sie sich somit wahrscheinlich den Stress mit gorthanischen Händlern....
04.02.2003, 21:44 #122
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

"In Ordnung. Proviant sollte in Drakia aufzutreiben sein. Für irgendwelche Ausrüstungsgegenstände gibts einen Schmied. Ausgefallene Wünsche werden in Drakia aber sicher nicht erfüllt werden können." Eine weitere Welle unterbrach das Gespräch. Das Boot schaukelte wild umher.
"So nah am Ufer werden uns die Orkgaleeren sicher nicht gefährlich. Die Brandung und die Felsen sind eine zu große Gefahr für die großen Schiffe." Das Boot war wieder in eine ruhigere Zone gelangt.
"Doch dafür werden uns noch mal die vermaledeiten Eisschollen ins Grab bringen. Eigentlich hab ich nicht vor, jetzt schon in Beliars Reich einzugehen." Die meisten ruderten schweigend. Jeder wollte wohl so schnell wie möglich weg von hier. Die tückische See war im Winter noch ungemütlicher. Eisiger Wind fegte über ihre Köpfe hinweg. Nur Frost lachte grimmig bei den Worten des Magiers in der Waldläuferkleidung.
04.02.2003, 22:03 #123
Tak
Beiträge: 3.270

Tak zog verächtlich die Mundwinkel nach unten. Nix tun, aber meckern. Solche Leute waren doch immer gern gesehen...
Dummerweise war der arrogante Faulpelz nebenbei der Obermacker der Schwarzmagier, und auf Kastellverbot oder etwas ähnliches hatte Tak nicht wirklich Lust. Schade eigendlich, so musste er die wirklich netten Sachen für sich behalten...
"Tja, auf der Suche nach dem Grab des Seekönigs kann es schonmal passieren, dass jemand ins Gras beist. Aber Beliar hat bestimmt ein besonders warmes Plätzchen für Euch bereit..."
Tak lächelte hinterhältig, als der Don ihm einen ziemlich finsteren Blick zuwarf.
"Wie wäre es mit ein paar Skeletten zum rudern?" schlug der Gildenlose vor, als der böse Blick des Dons seinen Höhepunkt erreicht hatte.
05.02.2003, 00:23 #124
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Skelette zum Rudern? Das war eigentlich das Stichwort für Maximus. Aber andererseits konnten sie dann gleich ihre Kutten abwerfen. Nichts deutete mehr auf einen Schwarzmagier hin als ein paar nette frisch beschworene Untote. Keine Ahnung wozu dieser komische Paladin fähig war. Klar war er definitiv in der Minderheit, aber nachdem die Templerin zu ihm stand und sie hier auf dem Boot jetzt keinen Ärger gebrauchen konnten...

Da hatte sich schon eine tolle buntgescheckte Truppe gefunden, fehlten noch ein Magier Innos und ein Drachenjäger dann kann die Party losgehen...

In dem Moment rief Don etwas und riss seinen jüngeren Kollegen damit abrupt aus den Gedanken. Irgendetwas von „Orks“ hatte er gehört und die waren ihm jetzt noch unlieber als der Streiter Innos.

Der Schwarzmagier hatte am Horizont einen großen Schatten ausgemacht der nicht nur die falsche Form für einen Eisberg hatte sondern sich auch noch gegen den Strom bewegte. Jetzt würde sich zeigen ob der Eisberg genug Tarnung bot...

Na immerhin hatte der Don jetzt eine wichtige Aufgabe ohne körperliche Mühen. Er musste nur die Augen offen alten.

Das Schiff fuhr parallel zu ihrem Kurs nur natürlich um einiges schneller. Bald würde es auf selber Höhe sein. Der Hohepriester duckte sich instinktiv im Boot, als ob er damit die Wahrscheinlichkeit einer Entdeckung senken könnte...
05.02.2003, 10:10 #125
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha ruderte was das Zeug hielt und warf immer mal wieder finstere Blicke zu dem Faulpelz in der Mitte. Irgendwas behagte ihr nicht an ihm und das war sicher nicht nur die Tatsache, dass er bisher keinen Finger gerührt hatte um sie vorwärts zu bekommen.
Die grünen Augen der Templerin zuckten eilig wieder auf den Fjord zurück, als sich der Don umdrehte und sich ihre Blicke trafen. Er mußte ihren durchdringenden Blick auf seinem Rücken gespürt haben.

Das Hörnchen hatte sich in Samanthas Rüstung verkrochen und lunste nun vorsichtig aus ihrem Kragen. Die salzige Meeresluft hatte es hervorgelockt. Neugierig zuckten die langen Barthaare. Rauskommen wollte das kleine Kerlchen dann aber lieber doch nicht, viel zu schwankend war diese Angelegenheit und die Gefahr zu groß, mal wieder in die Fluten gepustet zu werden. Soviel hatte der kleine Waldbewohner immerhin bei seinem letzten Wasserausflug gelernt.

Samantha ruderte unterdessen weiter was ihre Arme hergaben. Nicht leicht war das bei dem Seegang und die vielen Schollen zwangen die kleine Gruppe immer wieder zu waghalsigen Manövern. Aber das alles war nichts gegen den großen dunklen Schatten, der sich am Horizont gezeigt hatte. Eine Orkgalere. Das fehlte noch zu ihrem Glück..

"Können wir nicht irgendwie außenrum?", fragte die Templerin unmutig, "ich hab nicht unbedingt das Bedürfnis als orkischer Mittagsschmaus zu enden."

Sie registrierte, wie der Kerl neben ihr instinktiv den Kopf einzog und sich irgendwo im Rumpf verkroch. Hoffentlich verzog sich der Rest nicht auch noch, wer sollte denn dann rudern?

"Wenn du schon da unten bist kannst du gleich ein bisschen Wasser rauslöffeln!", rief sie Maximus zu und warf einen Schöpfbecher nach ihm.
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