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Die Siedlung Drakia #3
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02.07.2002, 14:29 #151
_Jamal
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Graven hatte es kaum fassen können, dass Drakia ausgerechnet nach seinem Einhandtraining von diesem dreckigen Herzog übernommen worden war. Nun wusste Graven nicht, was er als nächstes zu tun hatte. Er konnte sich zwar in Drakia frei bewegen, aber leider auch nur in Drakia und die Ausgänge waren alle strengstens bewacht. Es wäre unmöglich gewesen, hier unbemerkt wieder rauszukommen. Doch Graven wollte dies nicht so einfach hinnehmen. Darum beschloss er, seine Freund die ebenfalls nach dem Training in Drakia zurückgeblieben sind, aufzusuchen um mit ihnen einen Ausbruchsplan zu schmieden.

Als erstes Ziel sah er die Kneipe, wo sich bestimmt einige der Schatten vom Training eingenistet haben um dort ihre Zeit zu verbringen. Angekommen sah Graven sich erstmals um. Sie war fast leer. Er hätte sich sowas zwar erwartet, jedoch das der Wirt die einzige Person war, die vom Eingang aus zu sehen ist, verwunderte Graven ein wenig. So ging er zu jenem hin und begann eine Unterhaltung. Von jenem Wirt holte sich Graven die Information, das Kra Shak der einzige Schatten war, der nach dem Training noch in Drakia geblieben ist. Alle anderen waren schon weg. "Und wo kann ich ihn finden?", fragte Graven nach. "Ich glaube er wollte sich zum Hafen aufmachen, hab aber keinen blassen schimmer, wozu." "Gut, danke. Ich werd mich auch mal auf den Weg machen und ihn aufsuchen. Vielleicht komm ich ja nochmal vorbei. Bis dann." So war Gravens nächstes Ziel der Hafen, wo er hoffentlich Kra Shak auffinden könnte, mit dem er dann diese Stadt verlassen kann.
02.07.2002, 15:17 #152
Kra`Shak
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KraShak: Endlich eine Menschenseele, ich war schon total aufgeregt ich dachte es gäbe hier keine anderen Menschen mehr. Bitte kannst du mich aufklären.
KraShak schaute den Buddler an und wartete auf eine antwort. Doch dieser drehte sich ohne ein Wort zu sagen um und ging den Weg entlang. Bis er bald in eine Wohnung verschwand. Der Schatten stand noch mindestens eine Minute da und starrte auf das Haus in das der Buddler gegangen war. Er schüttelte den Kopf und sprach zu sich selber.
KraShak: Was ist denn bitte hier los kann mich verdammt noch mal jemand aufklären…
Der Schatten merkte wie Zorn in ihm aufstieg, er kam sich so hilflos vor so absolut klein. Er würde sich am liebsten in ein Mauseloch verkriechen. Doch diese Gefühle verschwanden urplötzlich als am anderen Ende der Straße ein weiterer Schatten auftauchte. Es war Graven, der hatte KraShak ganz vergessen. Er rannte auf ihn zu und keuschen fragte er ihn:
KraShak: Graven, kannst du mir sagen was hier los ist? Ich werde hier noch bekloppt, ich hab nicht den Funken einer Ahnung was hier abgeht…Kannst du mir helfen?
02.07.2002, 15:34 #153
Burath
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Das kratzende Geräusch der Feder verstummte und erleichtert lehnte sich der Stadthalter wieder zurück in den Sessel, das Stück Papier in den Händen haltend. Im Schein der Kerzen funkelten seine kalt blauen Augen energisch und der Drang etwas zu unternehmen erfüllte ihn. Den ersten Schritt könnte er bereits mit diesem Stück Pergament tun. Die Botschaft an das alte Lager. Doch wie sollte er sie aus Drakia schmuggeln? Er kannte nur eine Person die das schaffen könnte doch war diese bereits vor einigen Tagen verschwunden.

Gnat vergrub sein Gesicht in Nachdenklichkeit. Weit konnte Frost in seinem Zustand nicht gekommen sein und das würde er auch selbst gewusst haben. Er musste noch hier sein. Dem hohen Gardisten blieb keine andere Möglichkeit. Er musste den schwarzen Krieger finden und schon knarzte der Stuhl, Metall klirrte, als sich sein Körper in Bewegung setzte. Einsam hallten die Schritte über den kalten und düsteren Marmorboden bis auch sie wieder verstummten und der Stadthalter vor der Tür des Gästezimmers zum stehen kam. Vorsichtig klopfte er an...
02.07.2002, 15:52 #154
Superluemmel
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Ein Klopfen an der Zimmertür riß Frost aus seinem Zustand irgendwo zwischen wachen und schlafen. Sofort hetzte der Blick des Kriegers durch das Zimmer. Wer konnte das sein?
Langsam erhob sich Frost von seinem Platz und näherte sich der Tür. Sein linker Arm wurde noch immer von dem leicht blutigen Tuch verdeckt. Sollte er überhaupt öffnen? Vieleicht würde der Besuch ja einfach wieder verschwinden wenn er nichts weiter unternahm.
Doch schließlich entschloß er sich dennoch die Türe zu öffnen. Es wäre mehr als verdächtig wenn er die ganze Zeit über die Gesellschaft anderer Menschen mied. Als die Türe aufschwang stand Frost direkt dem Statthalter von Drakia gegenüber. Der Krieger zwang sich zu einem Lächeln und begrüßte seinen Freund.
"Ah, Gnat! Seid gegrüßt alter Waffengefährte. Welch Ehre eure Gesellschaft genießen zu dürfen. Immerhin ist in letzter Zeit ja so einiges geschehen."
02.07.2002, 16:11 #155
Burath
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Zaghaft lächelnd betrat der Gardist in seiner silbern funkelnden Rüstung das Zimmer und erwiederte in aller Freundlichkeit den Gruß. Nicht nur weil er einem Freund gegenüberstand sondern weil er nun auch die Person gefunden hatte die er suchte. Doch langsam entglitt ihm das Lächeln als Gnat das Zimmer unter genauere Betrachtung nahm.

Noch immer war es abgedunkelt und düster, es roch stark nach Schweiss und er war sich mehr als eindeutig sicher das Lümmel dieses Zimmer für längere Zeit nicht verlassen hatte. Sogleich wollte er ihn fragen was los sei und wie es ihm ginge, doch brannte ihm sein eigentliches Anliegen zu sehr auf der Seele.

"Seid mir gegrüßt mein Freund. Ja es ist sehr viel geschehen in letzter Zeit. Doch leider nichts gutes. Ihr habt sicher mitbekommen das unsere Siedlung besetzt wurde und momentan nicht von mir geführt wird. Leider sind mir die Hände gebunden und ein Entkommen ist unmöglich.

Deswegen wende ich mich mit einer Bitte an euch. Ihr seid ein Mann der Nacht, ein Schatten der sich lautlos und unbemerkt beinahe überall bewegen kann. Die Ausgänge der Siedlung sind streng bewacht und es gibt kaum ein Durchkommen. Doch hoffe ich das ihr dazu in der Lage seid und einen meiner Schatten hinausbringen könntet damit dieser eine Botschaft überbringen kann. Die Zeiten sind schwer und ihr noch sehr angeschlagen doch sehe ich leider keinen anderen Weg"
Gnat verstummte ...
02.07.2002, 16:12 #156
Yerodin
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Pulze verdrehte die Augen, er konnte die Tage, an denen er in dieser verdammten Siedlung eingesperrt war nicht mehr zählen. Niemand wusste was zu tun war und die unbekannten Soldaten hielten sich bedeckt, so dass Pulze nichts anderes übrig blieb als zu warten.

Die letzten Tage verbrachte er auf einer Bank nahe des Rathauses, etwas anderes blieb ihm nicht. Was hätte er tun sollen? Sich eine Hütte klauen? So tief war er noch nicht gesunken, also beharrte er auf diesem unsäglich harten Holzhaufen. Die Kneipe war längst nicht mehr so brechend voll wie in den 'guten' Zeiten und die Konversationen beschränkten sich auf ein Minimum.

Pulze wollte hier raus, endlich wieder zurück ins Alte Lager, wer weiß wie es sich entwickelt hatte. Während er grübelte wer ihm helfen könne, schlenderte er in Richtung Rathaus; vielleicht hing dort ja irgendwo ein Aushang wo etwas zu erfahren war...
02.07.2002, 16:24 #157
Superluemmel
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"Es geht mir gut", meinte Frost bestimmt. Anscheinend hatte Gnat bisher noch nichts bemerkt. Und das kam Frost auch ganz gelegen.
"Drakia mag zwar vieleicht abgeriegelt worden sein, doch es gibt fast immer einen Weg. Und wir ihr wisst lasse ich mich nicht so leicht aufhalten. Ich werde euch helfen, mein Freund. Doch wisset dass ich es für euch und die Kolonie tue und nicht für das alte Lager oder einen dieser Erzbarone. Ich werde mich niemals dem Befehl eines Anderen beugen solange dieser nicht direkt vom König kommt. Zeigt mir den Mann den ich aus der Stadt bringen soll und ich werde ihn ihn im Notfall sogar aus der Barriere schmuggeln."
02.07.2002, 16:49 #158
Burath
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Der Krieger atmete erleichtert auf und ein Funkeln erstrahlte in seinen Augen. "Ich wusste das ich mich auf euch verlassen kann Frost. Nun dann will ich gleich einen geeigneten Schatten suchen
und in dieser Zeit könnt ihr euch vorbereiten. Wir treffen uns dann unten in der Eingangshalle sobald ihr fertig seid."
Gnat warf dem schwarzen Kämpfer noch ein erfreutes Lächeln zu dann war er auch schon im finsteren Gang verschwunden.

Nicht schnell genug hatte der Gardist das Rathaus verlassen und fand sich auf den Treppen wieder. Der Puls pochte in seinen Ohren, sein Atem ging hastig und vereinzelte Schweißperlen kullerten über die glatte Stirn. Sogleich verlangsamte Gnat auch seine Bewegungen denn Auffallen war das letzte was seinem Willen entsprach. Suchend blickte er über das helle Gestein des Vorplatzes, die grauen Hauswände und ziegelroten Dächer. Alles war still und nur vereinzelt huschten Buddler und Schatten an ihm vorbei. Spannung lag eindeutig in der Luft.

Der Stadthalter brauchte nicht lange und hatte schon bald eine Person gesichtet.(Pulz3dr!V3r) Mit versteinertem Gesicht und verschränkten Armen bewegte er sich auf diese zu. Leise flüsternd aber verständlich gab Gnat ihm zu verstehen "Ich gebe euch die Möglichkeit Drakia zu verlassen doch dafür müsst ihr etwas für mich tun. Wenn ihr das Risiko auf euch nehmen wollt so folgt mir" Schon machte sich der hohe Gardist wieder auf den Weg in die verlassene Eingangshalle des Rathauses...
02.07.2002, 17:16 #159
Yerodin
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Seine Augen blitzten auf. Was hat er gesagt? Noch vor wenigen Minuten hatte er keine Hoffnung mehr und jetzt tritt ihm diese Gestalt entgegen. Pulze erinnerte sich; das war sein Lehrmeister!
Er blickte sich auf dem leeren Platz um. Nichts, eine solche bedrückende leere hatte er noch nicht gesehen, am ehesten erinnerte sie ihn jedoch an die Zelle in der er festgehalten wurde bevor er in die Barrriere geworfen wurde. Die Nebelschwaden die um diese Zeit schon die Gassen säumten verschluckten die Häuser, die einzigen vernehmbaren Geräusche waren das Klackern der Gardistenrüstung und einige grölende Laute die aus Richtung Taverne kamen. Die fremden Soldaten werden diese Trunkenblode schon züchtigen. dachte Pulze.

Der Schatten zögerte keinen Augenblick und folgte dem Gardisten. Es war schon seltsam, obwohl er schon einige Zeit hier war kannte er doch nur einen Bruchteil von Drakia, selbst das Rathaus hatte er noch nie vorher betreten. Er schaute sich kurz um und bemerkte eine dunkle Gestalt die Treppe hinunterhuschen, als er bemerkte, dass sein Führer auf diese zuschritt wurde ihm langsam klar was passieren würde...
02.07.2002, 17:42 #160
Burath
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Leuchtende Punkte wurden von der silbernen Rüstung an die Wände reflektiert und ergaben ein Bild das einem Sternenhimmel gleichkam
als die schweren Kampfstiefel auf dem spiegelglatten Marmorboden
polterten und sich im festen Schritt den Weg bahnten. In einer schattigen Ecke trafen sich die drei Gestalten.

Mit ernstem Ton begann der hohe Gardist zu sprechen. "Mein Freund hier wird dich aus Drakia bringen." Gnat deutete mit einer kurzen Geste auf Frost der in einen dunklen Umhang gehüllt an die Wand gelehnt stand und ruhig mit einem Fuß wippte. Das Gesicht war tief durch die Kapuze verdeckt. Unter dem Schatten konnte man sein Gesicht nur erahnen. "Die einzige Bedingung die ich dir dafür stelle ist, dass du diesen Brief hier auf schnellstem Wege zu dem Erzbaron Gor Na Drak bringst. Wirst du das Risiko auf dich nehmen und meine Botschaft an ihn überbringen?"

Unsicher nickte der junge Mann. Die Aufregung konnte man deutlich an seinem Gesichtsausdruck und den glitzernden Schweißperlen erkennen. Gnat musste leicht schmunzeln und brauchte sich das Grinsen Frosts nur bildhaft vorzustellen. "So sei es. Nehmt den Brief nun an euch und wartet nicht länger."

Spielerisch zog der Stadthalter die Schriftrolle aus seinem Gürtel und übergab sie dem Boten. "Es ist mehr als wichtig das dieser Brief den Baron erreicht. Er darf unter keinen Umständen verlorengehen!" sprach Gnat noch einmal und sah mit funkelnden Augen zu der etwas kleineren Gestalt hinüber. "Nun bleibt mir nicht mehr als euch viel Glück zu wünschen"
02.07.2002, 17:54 #161
Yerodin
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Der Schatten nahm die Rolle entgegen und betrachtete das Papier. Was mag daran so wichtig sein? Pulze konnte wetten das es um den Zustand, in dem sich Drakia befand, ging.
Er versuchte einen Blick auf das Gesicht seines Begleiters zu erhaschen, hatte aber kein Glück. Die Aufregung stieg in Pulze hoch, er sollte Drakia verlassen, den obersten Erzbaron kennenlernen und ihm eine Schriftrolle von höchster Wichtigkeit überbringen. Das war kaum zu glauben, ihn übermannte fast sein Glücksgefühl...
Die Gestalt wirkte bedrohlich und unheimlich, aber was bleib ihm übrig als ihm zu folgen. Die beiden verließen das Rathaus und sein Begleiter setzte sich sofort vor ihn, Pulze wurde klar das er wohl auf dieser 'Mission' nichts zu sagen hatte, aber eigentlich war das auch gut so. Er schritt der schwarzen Gestalt hinterher, die sich lautlos und geschickt durch die Gassen bewegte...
02.07.2002, 18:47 #162
Superluemmel
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Milchig weißer Nebel bedeckte die Straßen von Drakia wie ein feuchtes Tuch. Nur ab und zu glitt ein schwacher Luftzug durch die Gassen und zerriß für ein paar Sekunden den Nebelvorhang. Immer wieder war ein leises Trippeln zu hören, wenn ein kleiner Nager auf eiligen Pfötchen über das Kopfsteinpflaster huschte.
Der Schein einer Fackel verscheuchte die Schatten an einer Hauswand, als ein patrouillirender Soldat durch die stillen Straßen schritt. Kaum war er vorüber, da erwachte auch schon die Dunkelheit in einem der Hauseingänge zum Leben und der von einer Kapuze verhüllte Kopf eines Mannes schob sich für einen Augenblick aus der Deckung hervor, spähte zuerst nach links, dann schnell nach rechts. Kurz darauf spien die Schatten einen schwarzgekleideten Mann aus, der in geduckter Haltung zur anderen Straßenseite eilte und dort fast vollständig vom Nebel verschluckt wurde.
Der Mann machte eine schnelle Handbewegung mit der Rechten, dann löste sich ein zweiter Schatten aus der Dunkelheit des Hauseingangs und folgte dem Beispiel des ersten. Einen Moment später waren die beiden Gestalten schon wieder in der Nacht verschwunden.
Im Schatten eines weiteren Hauseingangs hielt Frost seinen Begleiter abermals an.
"Jetzt kommt der schwierige Teil", raunte der Krieger dem Schatten zu. Seine Stimme war nicht mehr als das Flüstern des Windes.
"Wie ihr sehen könnt haben die Soldaten alle Ausgänge der Siedlung mit Fackeln abgesteckt damit ihre Sicht in der Nacht nicht allzu sehr beeinträchtigt wird. Alles was sich in den Schein der Fackeln zeigt wird niedergeschossen. Im Moment haben wir keine Möglichkeit da durch zu kommen."
Frost bemerkte den fragenden Gesichtsausdruck seines Begleiters. Bevor dieser jedoch nachfragen konnte, fuhr der Krieger ebenso leise fort.
"Ich brauche eure Hilfe für ein Ablenkungsmanöver. Dieses Haus hier ist soweit ich weiß unbewohnt. Falls hier doch noch jemand hausen sollte, wird er euch wohl kaum Probleme bereiten, denn wir sitzen im Moment alle im selben Boot. Also, wie ihr euch wahrscheinlich schon denken könnt, müssen die Fackeln gelöscht werden, sonst kommen wir hier nie raus. Es reicht wenn ich ein paar der Fackeln lösche. Doch ich komme niemals bis zu ihnen bevor mich die Wachen entdecken. An dieser Stelle kommt ihr ins Spiel."
Frost kramte mit der Rechten in einer seiner Manteltaschen, dann brachte er einen kleinen Beutel ans Licht. Frost wusste selbst nicht mehr so genau, warum er die Münzen des Reiches aufgehoben hatte, wahrscheinlich für den Fall dass er irgendwann einmal aus dieser Kolonie verschwinden konnte. Doch jetzt konnten sie sich durchaus als nützlich erweisen.
"Hier, nehmt diese Münzen. Ihr werdet nun in das Obergeschoß des Hauses gehen und euch am offenen Fenster postieren. Wenn ihr einen stärkeren Windstoß verspürt, lasst ihr den Beutel aus dem Fenster fallen. Wenn nun eine Wache kommen sollte, werdet ihr sie in ein Gespräch verwickeln. Lasst euch eine Ausrede einfallen, warum euch der Beutel heruntergefallen ist. Ich brauche nur ein paar Sekunden. Während die Wache abgelenkt ist, werde ich zu den Fackeln schleichen und sie löschen. Ich werde so viele ausknipsen wie ich kann, aber erwartet nicht zu viel. Sobald die Wache zu ihrem Posten zurückkehren will, müsst ihr euch laut genug verabschieden, damit ich mich rechtzeitig zurückziehen kann. Nachdem die Wache wieder zurückgeht, benutzt ihr den Hintereingang des Hauses und kriecht durch die Schneise aus gelöschten Fackeln. Dreht euch nicht um, ihr werdet keine Zeit haben. Falls ihr versagen solltet sind wir wahrscheinlich beide tot. Möge Innos euren Weg erleuchten."
Mit diesen Worten verschmolz Frost wieder mit den Schatten und tastete sich vorsichtig an der Hauswand entlang, immer darauf bedacht, dem Fackelschein nicht zu nahe zu kommen. Nach einigen Metern blieb er stehen und wartete auf das Signal. Ein leichter Windhauch streifte Frosts Wange und ließ kurzzeitig die Flammen der Fackeln auflodern. Der Fackelschein flackerte. Plötzlich ertönte ein lautes Klimpern auf dem Asphalt der Straße. Angespannt beobachtete Frost den wachhabenden Soldaten. Anscheinend wusste dieser nicht so recht was er tun sollte. Doch schließlich entschloß er sich doch, dem Geräusch auf den Grund zu gehen.
Das war die Gelegenheit für Frost. Lautlos huschte er zu einer nahen Fackel. Blitzschnell zog er eine feuchte Decke aus der Tasche hervor und legte diese über die Fackel. Mit einem leisen Zischen erlosch die Flamme.
"Heda, ist da wer?" konnte der Gildenlose den Soldaten hören. Doch anscheinend war die Frage nicht an Frost gerichtet, denn er konnte aus dem Augenwinkel beobachten, wie die Wache ein kleines Stück in die Straße hinein ging. Dann blieb sie stehen und bückte sich.
"Nanu, was ist denn das...," murmelte sie.
Frost ließ sich nicht weiter ablenken und eilte zur nächsten Fackel. Auch diese starb mit einem erstickten Zischen. Jetzt schnell die nächste.
Nun konnte der Krieger auch die Stimme des Schattens hören, der versuchte den Soldaten abzulenken. Währenddessen hauchten weitere Fackeln ihr Leben aus. Langsam wurde es kritisch, Frost musste aufpassen dass er nicht zu nahe an den nächsten Wachtposten kam, sonst war er geliefert.
Wieder drang die Stimme seines Begleiters durch die Nacht, dieses Mal jedoch deutlich lauter. Frost beeilte sich, sich auf den Boden zu werfen und zur rettenden Hauswand zu robben.
"Ah, verfluchter Wind...", hörte er die Wache schnauben. Ein kurzer Blick zur Seite zeigte ihm, dass der Soldat sich mit einer Fackel in der Hand aufmachte, die erloschenen Fackeln wieder zu entzünden.
Doch den Augen des Kriegers entging nicht, wie ein dunkler Schemen robbend in die Nacht entschwand. Frost wünschte dem Schatten Glück. Dann verschwand auch er selbst wieder in der Dunkelheit.

Eine gute halbe Stunde später erreichte Frost das Rathaus. Nach einem sicherndem Blick verschwand er im Inneren des Gebäudes. Der Krieger fand Gnat im Speisesaal auf einem der Stühle sitzend über sein Abendmahl gebeugt. Erst als sich Frost bis auf wenige Meter genähert hatte, wurde er bemerkt.
"Euer Schatten hat Drakia verlassen. Jetzt liegt es an ihm, eure Botschaft weiterzuleiten."
03.07.2002, 00:16 #163
Burath
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"Wir können nur hoffen das er erfolgreich ist" entgegnete der junge Mann dessen Stirn stark durch Sorgenfalten verunstaltet war und keinen schönen Anblick mehr bot. "So setzt euch zu mir und bedient euch. Mit ist es gerade nicht sehr nach essen und der Appetitt ist mir vergangen. Zu groß ist die Sorge mein Freund. Wie leicht es doch für euch ist. Ihr habt keinen für den ihr Verantwortung übernehmen müsst und keinen der euch Anweisungen erteilen kann. Ihr seid ein freier Mann und könnt beinahe tun und lassen was ihr wollt. Welch ein Leben muss das sein ..." Mit jedem folgenden Wort verfiel sein Tonfall dem Schwärmerischen und ähnelte einem verzweifelten Ruf nach Freiheit. Doch würde er diese nie bekommen, oder erst wenn er starb.

So saßen sie, aßen und sprachen im warmen Schein der vielen Fackeln und nur in diesem Augenblick konnte Gnat seine Sorgen kurzzeitig vergessen. Sogar ein zaghaftes Lächeln fand den Weg in sein Gesicht
doch verharrte es dort nicht lange. Schon kurz darauf wurde die Ruhe
von zwei nahenden Gestalten im Türrahmen gestört. Hastig winkten und gestikulierten sie, versuchten den Stadthalter zu locken und ihm schlechte Nachricht zu überbringen.

Mit einem Raunen und murrischen Geräusch erhob sich der Gardist vom breiten Stuhl, legte seinen Umhang zurecht und ging langsam den beiden Kriegern entgegen. Schon ihre Gesichter konnten nichts gutes verheißen. Das Zittern ihrer Stimmen, die Schweißperlen auf den Stirnen und die weit aufgerissenen Augen. Gnat macht sich auf das Schlimmste gefasst und legte seine Rechte über den Schwertknauf des Einhänders der am Gürtel hing, gegen den Stahl des Plattenschürzes prallte und dabei ein ehrfürchtiges Scheppern verursachte das laut über den kalten Boden hallte.

Beinahe flüsternd begann der eine. "Wir haben versagt. Die Amazone ist in Gefangenschaft geraten als sie sich mit einem der Wachposten anlegte und wurde auf des Gegners Schiff gebracht. Wir konnten nicht rechtzeitig eingreifen." Schon während der Schatten die letzten Worte sprach senkten sich beide Köpfe und die Augen suchten ziellos den Boden ab. Wütend schlug Gnat die Fäuste zusammen. Metall klirrte.
Warum waren diese Kerle immer so feige wenn es darum ging die Verantwortung zu übernehmen? Wie lange Kiina jetzt wohl schon auf dem Schiff war?

Voller Zorn schlug der Stadthalter die beiden armseelig wirkenden Gestalten zu Boden, hechtete über sie hinweg und hatte nur noch eines im Sinn. Er musste ihr helfen, irgendwie auch wenn dies gar unmöglich zu sein schien. Vielleicht konnte er sie freikaufen? Sie im Kampf Mann gegen Mann zurückgewinnen? Seine Gedanken überschlugen sich und verursachten nichts weiter als einen pulsierenden Kopfschmerz der ihn fast zum Schreien brachte.

Nicht lange dauerte es und er schnupperte kalte Nachtluft, spürte den frischen Wind auf seiner erhitzten Haut und sah die Sterne wie ein Meer aus Edelsteinen auf sich herablscheinen. Nicht den langen Weg die Treppe hinab nahm er, viel schneller war der Sprung über die steinerne Abgrenzung getan und er auf dem Vorplatz. Alles ignorierend sprintete Gnat in Richtung Strand, vorbei an tänzelnden Schatten, knisternden Fackeln und verdutzt dreinschauenden Wachen.

Eine Wolke aus Staub und Kiesel wirbelte um ihn herauf als er vor den schäumenden Wellen zum stehen kam, suchend das Meer überschaute und seinen Blick an den schwarzen Koloss von Schiff fesselte. Doch zu seiner Überraschung bewegte sich ein Schemen, von der Sturmbringer kommend, auf ihn zu. Den Geräuschen der eintauchenden Paddel und gegen Holz schlagenden Wellen nach zu urteilen konnte es sich nur im ein Beiboot handeln. Sofort wurden seine Kämpferinstinkte aktiv. Der Blutrausch stand abermals vor dem Erwachen.

Doch hielt er sich zurück. Etwas hinderte ihn daran in Raserei auszubrechen. Vielleicht die Erinnerung an die sanften und zugleich ernstegemeinten Worte des ehemaligen Gardeführers und Freunes die ihm jetzt einen kalten Schauer über den Rücken jagten und ihn beinahe in ein Gefühl der Ratlosigkeit trieben? Selbst wenn er nicht sofort zu verstehen vermochte was ihn daran hinderte sich dem Kampf zu stellen war er insgeheim dafür sehr dankbar. Wie gebannt und voller Hoffnung starrte der Krieger auf den kleinen schwarzen Fleck der nach und nach immer näher kam...
03.07.2002, 14:57 #164
Tak
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Tak legte den Lappen bei Seite und hob sein Schwert in die Höhe. Zufrieden beobachtete der Gildenlose, wie sich das Licht der Fackel an der Hüttenwan in der Klinge spiegelte.
Wie oft hatte er seine waffen und seine Rüstung jetzt in den letzten Tagen poliert? Er wusste es nicht. Hier gab es schlicht und einfach nichts zu tun, garnichts.
"Diese verfluchten herzöglichen Soldaten, verrecken sollen sie, diese verdammten Idioten..."
Fluchend erhob sich Tak und trat aus 'seiner' Hütte nach draußen. Ein kühler, vom Meer kommender Wind ließ ihn im ersten Moment frösteln. Der Himel war wolkenverhangen, es würde wohl jeden Augenblick anfangen zu regnen.
Gelangweilt schlenderte Tak zu einem Baum. Als der Gildenlose ungefähr zwanzig Meter von der Pflanze entfernt stand, zog er blitzschnell eines der Wurfmesser heraus und schleuderte es in Richtung Stamm. Anschließend betrachtete er das Ergebnis und kratzte sich am Kopf. Es war nicht gerade das herausgekommen, was er sich gewünscht hatte. Tak hatte den Stamm zwar getroffen, allerdings nicht besonders stark. Die Verwundung, die dieser Wurf hervorgerufen hätte, wäre nicht besonders groß gewesen.

Hoffendlich war zumindest das Üben mit Wurfmessern nicht verboten...
03.07.2002, 15:02 #165
_Jamal
Beiträge: 2.142

Nachdem Graven Kra Shak die Situation erklärt hatte, schmiedeten sich die beiden einen Ausbruchsplan. Es war schon später Nachmittag und Nachts mussten sich alle in ihren Hütten aufhalten, da dies eine der Anweisungen des Herzogs waren. "So, ich schlage vor, wir warten mal ab, bis es dunkel wird. Es sieht so aus, als ob sich ein Nebel über das Wasser niederlässt. Darum werden wir versuchen, auch übers Meer Drakia zu verlassen. Wir umschwimmen einfach die großen Felsen und dann sind wir endlich wieder frei. Ich hoffe es gelingt uns, denn wenn nicht, möcht ich erst garnicht daran denken, was uns danach bevorsteht." "Moment mal, du willst tatsächlich durch das Wasser?! ... Bist du jetzt völlig übergeschnappt?" "Reg dich mal ab, ja. Sonst haben wir keine andere Wahl. Der Ausgang wird bewacht, als ob er das einzige Weib der Welt wäre. Wir müssen es versuchen!" "Nun gut, wie du meinst. Lass uns abwarten."

So machten es die beiden dann auch. Sie warteten in der Nähe des Hafens ab und beobachteten dabei unauffällig die Soldaten, die hier patroullierten. Es wurde langsam kühler und wie von Graven erwartet legte sich ein Nebel über das Ufer. Es wurde immer nebliger. Lag wohl am recht hohen Temperatursturz nach Sonnenuntergang. Die Soldaten zündeten überall Fackeln an. "So, lass uns gehn. Hast du auch all deine Sachen dabei?", fragte Graven nach. "Ja, hab ich, ich bin breit. Verschwinden wir." Dann sahen sie sich nochmals um, ob sie auch niemand sah und huschten hinter der Bootswerft von Berne entlang. Dort versteckten sie sich zwischen ein paar Stapeln mit Brettern. "Ich werde ein paar Schilfhalme suchen, damit können wir unter Wasser wegtauchen, ohne gesehen zu werden." Graven tat, wie er gesagt hatte und kurz darauf schwammen sie ins kühle Nass. Das leise Plätschern beim eintauchen verschluckte der immer dicker werdende Nebel. Sie waren zwar nicht ganz unbemerkt, da einige der sich am Schiff befindenden Söldner fragten, wocher die Geräusche kamen, die ihre kleine Tauchtour entstehen ließ, da jedoch der Nebel dick genug war, dass man nicht bis zum Wasser sehen konnte, entkamen die Beiden auch.

Kra Shak schmeckte das alles gar nicht, aber was blieb ihnen übrig? Das würden sie diesem General noch heimzahlen. So machten sich die beiden auf den Weg, um Drakia endgültig zu verlassen. Nur zwei sich bewegende Schilfrohre waren alles, was man hätte sehen können, wenn... tja wenn es nicht so neblig gewesen wäre. Langsam verblassten die Lichtpunkte im Nebel, die von den Fackeln herrührten. Doch die Beiden sahen das natürlich nicht. Unter der Wasseroberfläche bewegten sie sich mühsam von Drakia fort.
03.07.2002, 20:18 #166
Kiina
Beiträge: 208

Das kleine Boot näherte sich endlich langsam dem Ufer. Kiina hatte sich nichtmal in das Boot hinenhelfen lassen und saß nun mit dem größtmöglichsten Abstand zu dem fremden Mann darin.
Eine Gestalt am Kai erweckte ihre Aufmerksamkeit. Je näher sie der Anlegestelle kamen, desto sicherer wurde sie sich. Dort stand Gnat und schaute dem Boot entgegen.
Erleichterung machte sich in der jungen Frau breit und sie hoffte, gleich wieder in Sicherheit zu sein und sich wieder geborgen zu fühlen.

Mit einem Ruck kam das Boot an der Anlegestelle zum Stillstand und Gnat, der mittlerweile nähergetreten war, reichte der Amazone seine Hand um ihr aus dem Boot zu helfen.
Erleichtert griff sie danach und ließ sich aus dem wackeligen Holzding herausziehen. Mit einem Lächeln auf den Lippen schlang sie die Arme um Gnats Taile und drückte den hohen Gardisten an sich.
Leise wechselten sie ein paar Worte und schritten dann, ohne dem Mann in dem Boot noch eines Blickes zu würdigen, vom Kai fort.
03.07.2002, 20:20 #167
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Nachdem Gnat aus dem Zimmer gestürmt war, hatte sich Frost zurück auf sein Zimmer begeben. Noch immer war das Fenster geöffnet und die kühle Nachtluft drang angenehm in seine Lungen. Mit einem Seufzer ließ sich der Krieger auf dem Bett nieder.
Er hätter verschwinden können, gestern in der Nacht. Doch irgendetwas hielt ihn noch in Drakia. Und vieleicht würde seine Hilfe ja noch benötigt werden. Und was hätte er tun sollen, wenn er aus der Siedlung gekommen wäre? Im Moment war ihm die ruhige Lage in Drakia sogar ganz recht, da stellte niemand unnütze Fragen.
Frost warf einen diebischen Blick zu der Tür und vergewisserte sich, dass sie auch wirklich geschlossen war. Dann löste er schnell das Tuch von seinem Arm. Sogleich schimmerte auch schon wieder der weiße Knochen im schwachen Licht der Kerzen. Sogleich schäumte unbändige Wut in Frost auf. Liebend gerne wäre er jetzt aufgesprungen und hätte einem dieser Soldaten auf der Straße den Hals umgedreht. Doch er konnte sowieso nichts an seiner Lage ändern.
So ballte er in hilfloser Resignation die Hände zu Fäusten. Seine beinerne Hand folgte dem Beispiel der Rechten deutlich später. Frost hatte absolut kein Gefühl mehr in dem Arm, konnte ihn aber anscheinend noch bewegen.
Was geschah nur mit ihm? Würde sich dieser unheimliche Prozeß weiter fortsetzen? Was würde geschehen wenn auch sein Kopf befallen wurde? Verwandelte er sich langsam in einen willen- und gefühlslosen Zombie der nach dem Fleisch der Lebenden gierte?
04.07.2002, 13:13 #168
Tak
Beiträge: 3.270

Entgeistert betrachtete Tak die Blutlache auf dem Tisch seiner Hütte. Seine Augen wanderten jedoch bald weiter zu den Überresten des Hasen, von dem das Blut stammte.
"Wunderbar, jetzt seziere ich schon Hasen... Verdammte Ausgangssperre..."
Grummelnd nahm der Gildenlose eine Feder und ein Stück Pergament zur Hand und begann, das Innenleben des Hasen akribisch genau aufzuzeichnen.
Er betrachtete kurz den toten Körper den Tieres, und nur eine Sekunde lang lag ein etwas seltsamer Ausdruck in seinen Augen. Wenn er doch nur einen Menschen hier liegen hätte, dann wäre alles doch viel interessanter...
10.07.2002, 19:51 #169
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Das Gesicht unter der Kapuze verborgen stand Frost halb in den Schatten in der Nähe des Kais. Rauschend brachen sich die Wellen an dem Strand, nur um dann wieder in den Fjord zurückzuschwappen.
Viel war in letzter Zeit nicht losgewesen. Die Einwohner der Siedlung hatten wohl zu viel Angst vor den Besetzern, und blieben deshalb fast ständig in ihren Wohnungen. Doch dummerweise schienen die Soldaten trotz der Ruhe nicht weniger wachsam zu werden.
Langsam glitt Frosts Blick über die dunklen Wogen des Fjordes, bis er schließlich an dem stählernen Rumpf des Kriegsschiffes hängenblieb. Bedrohlich ragte der hohe Kiel über der Wasseroberfläche auf, die Geschütze starrten allesamt in Richtung Drakia.
Irgendwo musste es doch eine Schwachstelle in diesem Monstrum geben. Frost war bisher noch keinem Gegner begegnet, der keinen wunden Punkt besaß. Doch irgendwann war anscheinend immer das erste Mal. Innerlich verfluchte der Krieger den General der Besatzungstruppen. Erst in diesem verdammten Gefängnis eingesperrt und dann auch noch feindliche Soldaten vor der Nase....
10.07.2002, 20:03 #170
Kaszan Toras
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Ein leises Lied vor sich hinsummend ging Juwan seinen Patrouillenweg ab. Der Soldat genoss die Ruhe und dankte den Göttern dafür, dass die Sträflinge intelligent genug waren, keinen Widerstand zu leisten.
So war alles in bester Ordnung. Juwan bekam seinen Sold und musste dafür nur ein paar Mal Wache stehen oder wie jetzt die Straßen überwachen. So ließ es sich leben. Manchmal fragte er sich, warum er sich nicht schon längst zur Ruhe gesetzt hatte. Die Bezahlung war zwar nicht schlecht, aber dafür lauerte ständig die Gefahr eines vorzeitigen Todes auf dem Schlachtfeld.
Gerade in solchen Augenblicken wie dem jetzigen, wenn gerade mal nicht das Adrenalin des Kampfrausches durch seine Adern schoß, wünschte sich Juwan bei seiner Frau und seiner Familie. Vieleicht sollte er nach dieser Mission wirklich den Dienst beenden.
In Gedanken verloren bog der Soldat um eine Hausecke und marschierte dann über den Platz vor dem Kai. Wieder niemand zu sehen. Naja, Juwan sollte es Recht sein.
Moment, da stand doch jemand in den Schatten. Schnell durchforstete Juwan sein Gedächtnis. Der hatte doch vorhin schon da gestanden und auf die Sturmbringer gestarrt.Und was verbirgt er da unter dem Tuch? Das sollte er sich näher anschauen....
Mit zügigen Schritten ging Juwan auf den Mann zu. Äußerst verdächtig der Kerl, mit seinem schwarzen Mantel und dann auch noch halb im Schatten....
"Heda," rief er der Gestalt zu, "Gebt euch zu erkennen!"
10.07.2002, 20:10 #171
Superluemmel
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Ein lauter Ruf lenkte Frosts Gedanken von dem gewaltigen Kriegsschiff weg. Aus dem Augenwinkel konnte er erkennen, wie einer der Soldaten auf ihn zukam. Verdammt, das hatte ihm gerade noch gefehlt. Wenn der Kerl jetzt von seinem Arm Wind bekam....Er brauchte einen Plan.
Also drehte sich Frost langsam herum und begann die Straße herunterzuwandern, so als ob er gar nicht kapiert hätte dass er gemeint war.
Hinter ihm wurden die Schritte lauter. Dem Krieger lief es eiskalt den Rücken herunter. Jetzt hatte er echte Probleme. Seine Gedanken fingen an zu rasen, blitzschnell ging Frost seine Möglichkeiten durch.
10.07.2002, 20:16 #172
Kaszan Toras
Beiträge: 160

Wollte der Kerl ihn verarschen? Da schlenderte er doch einfach so davon als ob nichts gewesen wäre. Aber so schnell gab Juwan nicht klein bei.
"Hey, ihr da im schwarzen Mantel! Bleibt sofort stehen und nehmt die Kapuze runter! Was habt ihr zu verbergen?"
Der Mann machte immer noch keine Anstalten stehen zu bleiben. Na warte, der konnte was erleben.
"Ich habe gesagt ihr sollt stehen bleiben", grunzte Juwan während er seine Schritte beschleunigte und stetig aufschloß.
Schnell ergriff er den Kerl an der Schulter und riß ihn hart herum.
"So Freundchen, wenn du jetzt keine verdammt gute Ausrede parat hast, gibt es mächtig Ärger."
10.07.2002, 20:33 #173
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Naja, den Versuch war es wert gewesen. Jetzt hieß es ruhig bleiben....
Ohne jegliche Spur von Hast musterte Frost den Soldaten. Nicht unbedingt der Größte von der Statur, aber sagte ja nichts aus. Frost versuchte eine verblüffte Miene aufzusetzen.
"Ach entschuldigt, ich wusste nicht dass ihr mich gemeint habt. Also, was wollt..."
"Lasst das dumme Gerede und spart euch die Unschuldsmiene", wurde er grob unterbrochen. "Ich habe euch schon vorhin hier stehen sehen. Was interessiert euch so an dem Schiff? Seid ihr ein Spion oder gar ein Saboteur?"
Verdammt, jetzt musste ein anderer Plan her. Immernoch völlig gelassen erwiderte der Gildenlose :
"Wo denkt ihr denn hin? Wieso sollte ich denn euer Schiff sabotieren wollen? Zudem würde ich ja nicht einmal bis aufs Deck kommen."
Erst nachdem er ausgesprochen hatte, fiel Frost auf dass sein Kommentar ein Fehler gewesen war. In den Augen des Soldaten blitzte es triumphirend auf.
"Aha, ihr gebt also zu dass ihr euch überlegt habt, wie ihr am Besten auf das Schiff kommt?", folgerte der Soldat.
"Nein, ich habe jediglich..."
"Was versteckt ihr da unter der Decke?!", kam sofort die nächste Frage. Der Soldat griff nach der Decke die Frosts linken Arm bedeckte und riß sie bevor der Krieger reagieren konnte herunter. Die Augen des Mannes weiteten sich vor Schrecken, als sie den blanken Knochen erblickten.
"Das ist...", stotterte er verdutzt.
Doch die Zeit die der Soldat brauchte um sich wieder zu fassen, reichte selbst Frosts linker Hand um den Mann am Hals zu packen und ohne große Mühe hochzuheben. Der Soldat keuchte, griff sich mit beiden Händen an den Hals und strampelte wie wild mit den Beinen, als er plötzlich keine Luft mehr bekam.
Dann schleuderte ihn Frost hart auf das Pflaster, wo er sich zweimal überschlug und dann um Luft ringend liegen blieb. Frost sah sich gehetzt um.
Ein paar weitere Soldaten waren aufmerksam geworden und kamen mit den Waffen in den Händen auf ihn zugelaufen. Jetzt hatte er wirklich Ärger.
10.07.2002, 21:02 #174
Burath
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Doch wollte es das Schicksal wieder einmal anders und brachte noch zwei Gestalten hinzu. Zwei Menschen die den Ärger und die Gefahr des schwarzen Kriegers teilen sollten. Nur unweit vom Kai entfernt kamen diese herbeigelaufen, nichtsahnend doch vom plötzlich aufkeimenden Lärm von der Neugier gepackt. Laut toste das Meer, brachte schäumende Wellen an den weiten Strand doch war dies nichts, gegen das Klirren und Scheppern der Rüstungen welche aus allen Richtungen auf diesen einen Punkt zugelaufen kamen.

Schabend fuhr der kalte und feingeschliffene Stahl aus der fein verzierten Scheide und brachte ein helles Funkeln in die Schwärze der Nacht. Dröhend schepperten die Kampfstiefel über das Steinpflaster der Straße, Ketten klirrten und ein wütendes Brummen ließen die bereits eingetroffenen Soldaten zurückschrecken.

Krachend landeten zwei der Männer auf dem Boden und welzten sich im Dreck. Der hohe Gardist schoss vorran, hinter ihm eine etwas zierlichere Gestalt welche sich beinahe tänzelnd hinter ihm bewegte und elegant an den Soldaten des Generals vorbeiglitt.

Schnaubend kam Gnat zum Stehen, postierte sich kampfbereiter Haltung neben Frost und ließ seine Blicke über den Kreis der Gegner gleiten.
Nur beiläufig bemerkte er, wie Kiina vor den beiden Kriegern geduckte
Haltung einnahm und ihr Schwert seiltich vor die Beine der beiden gestreckt hielt. "Du glaubst doch nicht etwa, dass ich dich alleine in den Kampf ziehen lasse" sprach Gnat zu Frost ohne den Blick von seinem Gegner abzuwenden, mit einem lüsternen Lächeln im Gesicht...
10.07.2002, 21:25 #175
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Verdammt, dass hatte Frost jetzt gerade noch gefehlt. Jetzt steckten auch noch Gnat und Kiina mit in der Sache. Mit einem klirrenden Geräusch kam der Eisbrecher frei und fand festen Halt in Frosts rechter Hand.
"Gnat, ich glaube es war keine so gute Idee von euch, sich hier einzumischen. Jetzt bekommen wir alle Probleme.", zischte er zwischen zusammengepressten Zähnen hervor.
Mittlerweile waren die hallenden Geräusche von schweren Stiefeln auf dem Asphalt lauter geworden. Während Frost noch immer nach einer Fluchtmöglichkeit Ausschau hielt, bemerkte er wie sich zwei weitere Soldaten von rechts näherten. Inzwischen kamen auf jeden der drei Gefährten zwei Soldaten. Nicht gerade gute Aussichten.
Inzwischen hatte sich der Soldat der Frost aufgehalten hatte wieder aufgerappelt. Mit gezogenem Schwert stand er hinter zweien seiner Kameraden.
"Legt auf der Stelle die Waffen nieder und ergebt euch! Oder widersetzt euch und sterbt!
Mit einem Blick auf Kiina fügte er hinzu : "Euch kenne ich doch schon. Dieses Mal wird der General bestimmt nicht noch einmal so gnädig sein!"
"Verflucht, wir haben keine Chance gegen so viele! Wir müssen hier weg!"
Ohne weiter zu zögern fuhr Frost herum und stürmte auf eine schmale Gasse zu.
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