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Taverne "Zum Schattenläufer" #5
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15.11.2002, 22:12 #226
blutfeuer
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"na gut alter, du hast glück, dass ich es eilig habe und mit meinen freunden ins kastell will. ich glaub aber nicht, dass ich für den preis meine chefin noch mal dazu kriege, dich zu beliefern. gib her das erz und dann verschwinde ich."
15.11.2002, 22:29 #227
Sador der Wirt
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Die Menge johlte. Das ganze Wirtshaus feierte. Der unvergleichliche Sador hatte es wieder einmal hinbekommen. Unbarmherzig hatte er die Amazone runtergehandelt und so den Gästen stabile Preise beschert. Wetteinsätze wurden ausgezahlt, Stühle gerückt und großartige Bestellungen, die den Wirt die Ohren klingeln ließen, durch den Saal geschrien. Sador selbst kümmerte sich zuerst um die Bezahlung des Amazonenbräus. "Hier, deine 500 €rz." Dann zeigte er blutfeuer die vier Fässer. "Hier, gutes Eichenholz. Keine morschen Dinger. Die halten noch ne Weile. Und lassen sich viel einfacher transportieren. Zusammen haben sie in etwa das gleiche Füllvermögen, wie euer großes Faß." Er ging wieder nach vorne, um die Gäste zu bedienen. "Kannst sie irgendwann abholen lassen", rief er noch nach hinten zu blutfeuer.
15.11.2002, 22:34 #228
Cain
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NeoN hörte Blutfeuer und dem Wirt bei ihrem Handeln zu.
Er wollte nicht weiter stören und fand die Argumente von beiden auch irgendwie manchmal belustigend.
Sie schienen um irgendein Gebräu zu diskutieren.
NeoN bestellte sich noch etwas zu trinken.
Das Bier hier schmeckte um allemale besser als das vom Alten Lager bemerkte NeoN und schlürfte es genüsslich.
Er war gespannt, wann die Unterhaltung endlich endete.
15.11.2002, 22:53 #229
blutfeuer
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blutfeuer steckte das erz ein und ging zur tür.

"nehmt mich mal mit ins kastell. ich muss da auch hin."

blutfeuer hatte schon die klinke in der hand, als sie noch einmal angesprochen wurde.
15.11.2002, 22:58 #230
Cain
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NeoN ging nochmal auf sie zu und sprach sie an.
Ich wiederhole nochmals Gabriel schickt mich. Ich soll ein Rezept für ihn besorgen von einer Spezialität von Blutfeuer. Es nennt sich Feuerlikör! Könnt ihr mir sagen, wo ich Blutfeuer finde?
Der Feuermagierlehrling sah die Frau an und wartete gespannt auf ihre Reaktion.
15.11.2002, 23:03 #231
blutfeuer
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blutfeuer grinste den typen an.

"also ich will dir mal eins sagen. mit blutfeuer ist heut mit sicherheit nicht gut kirschen essen. vergiss es einfach. gabriel hat dir einen tödlichen auftrag gegeben. ich weiß aus sicherer quelle, dass blutfeuer jeden umbringt, der sie nach dem rezept fragt. also, wenn dir dein leben lieb ist, vergiss es einfach."

blutfeuer riss jetzt die tür auf und folgte den dreien, die schon die ganze zeit auf sie gewartet hatten.
15.11.2002, 23:08 #232
Cain
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Dort stand NeoN nun. Mit aufgerissenem Mund und starrblickenden Augen.
Was fällt ihr eigendlich ein! sagte er empört!
Sie hat Blutfeuer ja noch nicht mal gefragt!!! mit strammen
Fußschritten ging er aus der Schenke.
Draußen traf er die beiden Gardisten , die ihn am Anfang schonmal begleitet hatten. Sie unterhielten sich vor der Tür und erklärten sich Bereit NeoN bis zum Sumpf zu begleiten.
Und so gingen sie wieder in Richtung Sumpf.
16.11.2002, 01:52 #233
Mohammed
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Mohammed hob angstrengt seinen Kopf vom Tresen. Eine kleine enzymreiche Lache hatte sich unter einem Mund gebildet. Er musste sich wohl ein paar Bier zu viel gegönnt haben. Hastig zog er einen alten Stofffetzen aus seiner Tasche und wischte die aus seinem Munderaum entronnene Flüssigkeit weg. Ein weißer Fleck blieb trotzdem zurück. Na ja, würde schon niemand merken. Nächster Punkt... Warum war der Rotrock hier? Ach ja, richtig.. Die Sache mit den Harpyen. Mohammed schüttelte den Kopf. Sowas von unselbstständige, abhängigem und verblendetem hatte er selten erlebt. Ein ganzer Haufen Leute hatte sich so selbstlos für dies komischen Männchen so selbstlos eingesetzt und dann das. Sollten diese Narren doch weiter in ihrem Irrglauben leben!

Mohammed fuhr durch seine zertsauste Frisur. Was kam jetzt als nächstes dran? Richtig! Austrinken. Er kippte den Rest des hochprozentigem Gebräus in seinen Schlund. Der leere Magen rebellierte knurrend gegen den sinnesbetäubenden Schnaps, so leer wie er war. Aber das passierte ja nicht alle Tage. Man durfte sich ja wohl ab und an noch der berauschenden Wirkung hingeben dürfen. Und was jetzt? Der Gardist dachte angestrengt nach. Zum Lager zurückkehren wäre wohl das beste. Eigentlich schade, dass er in Bälde von seiner hübschen Hütte Abschied nehmen würden müsse, doch das Gardistendasein forderte eben das ein oder andere Opfer. Jedoch eilte die Sache ja nicht. Die nächsten Tage würde der Gardist es sicherlich noch im Aussenring aushalten.

Benebelt hielt er einer Person seine Zeche genau vors Gesicht. Als nichts passierte und ihn di Personengeistert anblickte, begriff er und drehte sich um 180°. Der Wirt nahm dankend und Mohammed erhob sich schwankend von seiner Sitzgelegenheit. Seelig lächelnd humpelten er zum Mantelständer und entnahm diesem seinen prodessionell angefertigten Schattenläuferfellmantel, seinen ganzen Stolz. Danach begab er sich zur Tür und kanallte unsaft gegen selbige. Er torkelte einige Meter zurück und überlegte scharf. Kurze Zeit später ging ihm ein Licht auf und er begab sich abermals zur Tür. Diesmal zog er. Und siehe da, der Weg zur Freiheit und zum Alten Lager tat sich ihm auf...

Nach einigen ungewollten Bahnen in der Taverne schaffte es Mohammed dürch den zwei Schritt breiten Ausgang und wankte seinem Ziel, insbesodere seinem weichen, wärmenden Bett, entgegen.
16.11.2002, 19:53 #234
Shadow-of-Death
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Belustigt hatte Shadak dem taumelnden Gardisten zugesehen wie er sich mühsam auf den Beinen gehalten hatte und sich trotz seines Zustandes noch an seinen Mantel erinnert hatte. Na ja. Wenn er ihn vergessen hätte wäre es auch nicht schlimm gewesen da Shadow ihm den Mantel dann einfach gebracht hätte. Immerhin hatte er ihn persönlich angefertigt und auch einiges dafür genommen. Da gehörte schon ein gewisser Kundenservice dazu, wenn es nicht zur Gewohnheit wurde...

Ein bisschen nostalgisch erinnerte sich der Templer noch an die Zeit wo Mohammed, damals noch ein einfacher Schatten, zu ihm gekommen war und um einen Schattenläufermantel gebeten hatte. Zum Glück hatte ihm damals dieser Gildenlose noch kurz zuvor ein Fell besorgen können und er hatte nicht allzu lange warten müssen. So war der Mantel ein richtiges Meisterwerk geworden, auch wenn Shadak nicht verstehen konnte warum Mohammed unbedingt den Schädel mit dran lasen wollte. Aber egal...

Heute war eigentlich viel wichtiger was mit Frost los war. Der Krieger hatte sich heute verdammt seltsam verhalten. Er war ja fast ohnmächtig geworden bei dem Anfall. Shadow hatte noch nie von etwas gehört was solche Zustände hervorrief. Außer Besessenheit. Aber der Waffenmeister hatte ansonsten keinerlei weitere Anzeichen von Besessenheit gezeigt. Die einzigste Möglichkeit weitere Informationen zu bekommen war wohl er würde ihn fragen:

”Frost. Ich will nicht erst groß drum herum reden. Euer Anfall letztens beunruhigt mich. Auch eure Warnung das ich wegrennen soll. Wieso sollte ich wegrennen wenn ihr fast zusammenbrecht. Seid ihr krank? Ich habe schon von Leuten gehört die einfach zusammenbrechen dann und wann. Bin sogar manchen begegnet. Aber solch einen Anfall hab ich noch nie mitbekommen. Es wirkte fast als wäret ihr...”

Da verstummte der Templer. Es war keineswegs lustig jemanden besessen zu nennen. Von Dämonen oder ähnlichem Besessene wurden normalerweise einfach verbrannt oder weggesperrt. Shadak wusste nicht wie das hier in der Barriere gehandhabt wurde, aber auch hier waren nur Menschen die normalerweise eine ziemliche Abneigung gegen alles übernatürliche hatten. Sie hatten Angst vor Magie weil es immer noch etwas fremdes war. Nicht jeder war Magier und so war Neid und teilweise Hass nur selbstverständlich.

So ließ er den Satz unvollständig und nahm stattdessen einen kräftigen Schluck Feuerlikör. Das scharfe Zeug brannte sich von der Zunge über die Speiseröhre bis hinunter in den Magen. Es war ein gutes Gefühl nach dem kräftigen Essen welches er dem Gildenlosen vor einigen Minuten spendiert hatte...
16.11.2002, 19:55 #235
Harald
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Als der Magier die Taverne betrat, wehten ihm Rauchschwaden entgegen. Hier war ganz sicher vor kurzer Zeit Sumpfkraut geraucht worden. Sador sollte mal wieder ein wenig lüften. Überhaupt Sador, der Magus konnte ihn im Moment nicht ausfindig machen. Er suchte sich einen Tisch der in einer Ecke stand( so hatte man immer einen freien Rücken) und setzte sich. Sador würde sich schon blicken lassen, denn seine Nase für Geschäfte war ausserordentlich gut geschult. Und der Magus war ganz sicher ein bischen wohlhabend.
16.11.2002, 20:09 #236
Superluemmel
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"...Besessen?", vervollständigte Frost den Satz. Er hatte mit solch einer Frage gerechnet, obwohl er gehofft hatte, dass Shadak sie nicht stellen würde. In Gedanken reimte sich der Krieger ein paar Sätze zusammen. Er brauchte eine halbwegs plausible Ausrede.

"Von Besessenheit spricht man in der Regel, wenn ein Mensch gegen seinen Willen meist bösartige Handlungen ausführt. Ab und an ist dabei mächtige Magie am Werk, welche die betroffene Person zu solcherlei Aktionen zwingt. Oder es ist ein Dämon im Spiel, der versucht sich des Körpers des Betroffenen zu ermächtigen."

Frost spürte wie ihm Schweiß über die Stirn lief. Hier drinnen war es doch gar nicht so heiß? Mit einem Stirnrunzeln wischte er sich über die Stirn.
"Ich kann euch versichern, dass ich genau weiß was ich tue. Besessen bin ich keineswegs. Nur...scheint mir seit ich mein Gedächtnis verlor ein Teil meiner Selbst zu fehlen. Ohne diesen Teil fühle ich mich seltsam schwach und ausgelaugt. Es ist, als ob die Quelle meiner Kraft geteilt wurde. Und einer diese Teile fehlt mir nun."

Es war immer das Beste, so nah wie möglich an der Wahrheit vorbeizureden. Dabei kam Frost eine Idee.
"Sagt mir Shadak.... Ihr habt einmal erwähnt, dass ich angeblich in Gorthar gestorben sei. Wisst ihr zufällig, wo das passiert sein soll? Gibt es irgendeinen Anhaltspunkt auf das, was dort drüben geschah?"
Wenn er herausfinden könnte, wo er gestorben war, würde sich wahrscheinlich gleichzeitig der Weg zu seiner alten Ausrüstung öffnen. Und das war seine einzige Rettung....
16.11.2002, 20:16 #237
Bran
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Drago kam zur Tür herein. Warme Luft stieg ihm ins Gesicht, der Geruch von Bier und Reisschnaps verbreitete sich in Dragos Kopf. Kalter Schweiß lief von seiner Stirn. Drago war vom Sumpflager hierher gerannt. Eine Reife Leistung dafür, dass er vor kurzem noch eine weitaus größere Strecke zurückgelegt hatte. Er ließ seinen Blick durch die Taverne schweifen. Es waren mehrere Tische in dem Schankraum verteilt, in der Mitte des Raums war eine Theke. Drago ließ seinen Blick über die Tische schweifen. Ihm fiel ein Tisch in einer Ecke auf. Ein Templer war mit einem Hoch Gewachenen Menschen an einem Tisch. Er erkannte die Menschen aus seiner Vision. Es war ungewöhnlich, dass Novizen eine Vision bekamen, doch Drago hatte eine bekommen und war stolz darauf. Er ging zu dem Tisch und erkannte Shadak, der mit dem Rücken zur Wand saß. Der Hohe Novize trat an den Tisch.

"Hallo Shadak. Ich bin froh, dass ich euch gefunden habe. Wie ich sehe seid ihr in Begleitung. Ich will euch nicht stören, aber was ist nun mit meinem Posten als Einhandlehrling???" Drago zog sich einen Stuhl heran und setzte sich an den Tisch. Dann rief er den Kellner herbei. "Ein Humpfen Bier, aber bitte schnell." Drago setzte sich mit dem Rücken gegen den Stuhl aus Holz und sah sich um. Das Erdgeschoss war aus Steinen erbaut, es führte eine Treppe in ein zweites Stockwerk. Drago wand sich nun dem General neben ihm zu. Es war Frost, der Mensch, der schon auf dem Fest des Neuen Lagers mit Shadak zusammen gewesen war.
16.11.2002, 20:34 #238
Irock von Elladan
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Irock war nun schon seit längerer nicht mehr hier. Er setzte sich hin und bestellte sich ein Bier und rauchte einen Schwarzen Weiser. Er plauderte mit ein paar Leuten. Sie redeten über vielerlei Sachen. Als Irock bei seinem vierten Bier war verlies er die Taverne.
16.11.2002, 20:41 #239
Harald
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Zwischenzeitlich hatte sich Sador um den Magus gekümmert und ihm einen Krug warmen Kräutertee gebracht. Sie hielten noch einige Zeit ein belangloses pläuschchen bis der Priester seinen Becher ausgetrunken hatte. Dann zahlte der Magus und verabschiedete sich vom Wirt. Er wollte zurück in das Kastell und noch war es nicht zu spät. Der Priester zog wieder seine Kapuze über und verliess die Taverne in Richtung altes Kastell.
16.11.2002, 21:04 #240
Shadow-of-Death
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Interessiert lauschte der Templer auf die Erklärung des Gildenlosen. Er spürte das da noch mehr war, aber er wollte nicht weiter auf den Gildenlosen eindringen. Wenn dieser es ihm nicht freiwillig mitteilen wollte, dann würde das der Exgaukler akzeptieren. Zumindest vorläufig...

Die Frage des Gildenlosen hing für einige Zeit in der Luft und Shadow nutzte die zeit um einen kräftigen Zug an seiner Zigarre zu tätigen die er fast ständig im Mund hatte. Der Rauch sammelte sich in seinem Mund und er ließ ihn langsam aus spitzen Lippen entweichen, so das er den vollen Geschmack genießen konnte. Nach dem gut gewürzten Essen waren seine Geschmacksnerven sehr sensibel und der schwere Rauch prägte sich gut ein. Wer brauchte bei solchen Rauchprodukten eigentlich noch die normalen Stängel? Zum Glück hatte Shadow sich das Exklusivrecht auf diese Krautzigarren gesichert und er würde Sherag die Hölle heiß machen wenn er ihn erwischte das er jemand anderem seine Zigarren verkaufte...

Als er endlich zu einer Antwort ansetzen wollte, platzte plötzlich dieser lästige Novize Drago herein und unterbrach ihn einfach. Ein Glück das Shadow keine allzu schlechte Laune hatte und der Novize ja auch nicht hatte Wissen können das er gerade in ein Gespräch hereinplatzte. Ansonsten hätte Shadak ihm mal auf seine ganz eigene Art gezeigt was Höflichkeit bedeutete. So funkelte er nur etwas finster mit den Augen um sein Missfallen auszudrücken, was aber auch nur aufmerksamen Beobachtern die ihn schon lange kannten auffiel, und antwortete erst einmal Drago:

”Was soll damit sein? Ihr seid mein Schüler und fertig. Ich renne euch doch nicht hinterher wenn ihr was lernen wollt. Ich erkenne Talent wenn ich es sehe, aber ich erkenne auch das du dich bedienen lassen willst. Allerdings bin ich kein Diener. Wenn du etwas lernen willst dann musst DU dafür arbeiten. Leider hatte ich in letzten Zeit recht viel um die Ohren und so habe ich dich einfach vergessen. Aber das wird in Zukunft anders. Dann kommst DU zu mir und dann machen wir das Training. Und jetzt fang gleich mal an.”

Shadak rief nun einen Novizen herbei der ebenfalls gerade zufälligerweise in der Taverne war(wo die Novizen sich nicht überall herumtreiben) und gab ihm den Auftrag Drago zu überwachen das er nicht schlapp machte. Dazu steckte er ihm drei Traumrufe zu die er kostenlos bekam, aber die sich der Novize normalerweise hart erarbeiten musste.

”Okay Drago. Dieser Novize ist nun dein kleiner Aufpasser. Ich hoffe zwar er wird nicht nötig sein aber Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser nicht wahr? Du gehst nun nach draußen und rennst fünf mal mit vollem Tempo um die Taverne. Dann im lockeren Laufschritt so lange wie du noch kannst bevor du zusammenbrichst okay? Dann los.”

Drago ging nun mit dem Novizen im Schlepptau nach draußen und Shadow hatte wieder seine Ruhe bzw. konnte weiterreden.

”Wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Bei deinem angeblichen Tod. Nun ich weiß zwar nicht was ihr mit dieser Information wollt, aber ich werd euch mal erzähle was ich weiß.

Bevor er weiterredete streckte Shadow seinen Körper aus und seine Beine quer unter den Tisch so das sie auf der anderen Seite wieder herauskamen und einen teil des Ganges versperrten. Zum Glück saßen sie in der Ecke so das hier niemand vorbeikam.
Dann zog er noch einmal an seiner Zigarre und nippte an seinem Feuerlikör. Es mochte für den Gildenlosen merkwürdig und langwierig erscheinen aber Shadak war nun mal ein Mann von Ritualen. Es war wie das morgendliche Pinkeln. Manche Sachen musste einfach sein...

”Also. Ihr wolltet ja mit diesem Toras den Zauberer stürzen indem ihr einen kleinen Kamikazeangriff startet und mit einer kleinen Gruppe über einen Geheimgang in das Schloss gelangt. Ich hab das noch ganz gut im Gedächtnis da mir einer der Templer der dabei war das erzählt hat. Vielleicht war er ja auch leicht in Phase in der man für gewöhnlich Visionen empfängt, aber er behauptete jedenfalls das ihr gestorben seid als ihr durch eine magische Barriere stürmtet, die der böse Zauberer erschaffen hatte und das ihr dann von so einem seltsamen Typ in einer silbernen Rüstung niedergestreckt worden seid. Der Krieger in Silber hat dann auch aus irgendeinem Grunde den Zauberer niedergemetzelt und ist aus dem Fenster gesprungen. Fragt mich nicht wieso. Ich hab keine Ahnung und der Templer auch nicht. Aber wozu wolltet ihr das eigentlich wissen? Wollt ihr etwa diesen Quell euer Kraft dort drüben suchen?

Den letzten Teil konnte Shadak einfach nicht ohne einen Hauch Ironie sagen, aber als er in die eisblauen Augen des Kriegers schaute, kamen ihm irgendwie Zweifel ob er mit seiner kleinen rhetorischen Frage, der Wahrheit nicht doch ganz schön nahe gekommen war. Shadak hatte eine gute Menschenkenntnis und diese Kenntnis sagte ihm gerade das dieser Krieger nicht ganz das war, was er vorgab zu sein. Irgendetwas war da noch in dem Gildenlosen was er noch nicht gezeigt hatte. Irgendetwas was Shadak auch gar nicht wissen wollte was es war, da sich sein Innerstes vor den Konsequenzen fürchtet...
16.11.2002, 21:33 #241
Superluemmel
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Er sah ihn. Und er wusste, dass der Templer ihn auch gesehen hatte. Ein winziger Moment der Unachtsamkeit hatte gereicht, die Aufmerksamkeit des Sumpflers zu erwecken. Doch eigentlich war es ihm egal. Ihm war jeder Mensch egal. Sie waren nichts weiter als Plagegeister, niedere Kreaturen die sich mit Mächten anlegten, die eine Spur zu groß für sie waren.

Jemand musste diesen Menschen einmal Respekt lehren. Ihre schwachen, zerbrechlichen Körper stellen keine Gefahr für ein Wesen wie ihn dar. Nur wenn sie in Massen auftraten, konnten sie ihm gefährlich werden.
Dennoch entschloß er sich dazu, den Templer im Auge zu behalten. Aus dem Schutz seines Wirtes heraus beäugte er den Menschen ruhig.

Zweifellos ein interessantes Exemplar. Jedoch würde er ihn, wenn es an der Zeit, war einfach wie ein loses Blatt hinfortfegen, ihn wie einen Grashalm umknicken und zermalmen. Immerhin war er ein Mensch. Ein Sterblicher. Also keine ernst zu nehmende Bedrohung....


Shadaks Informationen waren dem Krieger neu. Er hatte bisher noch keinen Bericht darüber gehört, wie er angeblich gestorben war. Langsam fügten sich weitere Teile des Puzzles zusammen. Allmählich ergab das Ganze einen reichlich abstrusen Sinn. Eines war auf jeden Fall klar. Das Rätsels Lösung wartete in Gorthar.

Ein schwer deutbarer Ausdruck trat in Frosts Blick, als er nach einiger Zeit antwortete.
"Lacht ruhig. Ich für meinen Teil werde nach Gorthar reisen. Wenn ich mich nicht bald wiederherstellen kann, werde ich zugrunde gehen. Ich spüre es. Mir ist es egal, ob ihr mir dabei helft oder nicht. Und wenn ich das einmal erledigt ist, steht noch ein Treffen mit einem gewissen Sarcos aus...."
16.11.2002, 22:42 #242
Shadow-of-Death
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Ein kalter, taxierender Blick trat in Shadows schwarze Augen und beobachtete den Gildenlosen aufmerksam. Er wusste nicht wieso, aber seid Shadow das mit dem Besessen erwähnt hatte schien eine kalte, animalische Bedrohung von dem Krieger auszugehen die sich noch verstärkt hatte als Shadak mit seinem Bericht zu Ende war. Vielleicht lag er doch nicht so falsch mit seiner Besessenentheorie? Vielleicht hauste ja in Frost ein Dämon? Ein Dämon der ihn gerade anschaute und darüber nachdachte wie er ihn am besten umbrachte. Vielleicht der Dämon den der Gildenlose getötet hatte um an seine Panzerplatten heranzukommen?

Ach Quatsch! Shadow hatte schon zu viel getrunken das er sich so einen Blödsinn zusammen phantasierte. Am besten er trank noch mehr damit er diese Phantasien ganz schnell vergas. Mit einem großen Schluck wurde das halbvolle Glas Feuerlikör geleert und der massige Körper des Riesen schüttelte sich als der Schnaps seine Gedärme zu zerfressen schien. Schon hatte er sich dem Wirt zugewandt und rief:

”Hey Wirt. Einen großen Humpen Starkbier zum runterspülen bitte.”

Plötzlich kam aus einer anderen Ecke der Schrei eines schon ganz schön angetrunkenen Kerls:
”Halts Maul Arschloch. Erst Mal bekommen wir unseren Wein. Wir warten hier schon lange genug.”
Doch von einem anderen Tisch kam plötzlich ein anderer Ton:
”Blödsinn. Wir hatten schon bestellt da wusstet ihr noch gar nicht das es Wein gibt. Aber das kann ja auch nichts werden wenn der Herr Sador hier tiefgreifende Gespräche mit jedem dahergelaufenen Magier führt. Wir wollen unser...
Doch bevor er den Satz zu Ende sprechen konnte pfefferte ein hölzerner Krug durch den Raum und genau an seinen Schädel der durch den Aufprall nach hinten ruckte und einen zweiten Zusammenstoß mit der Wand hatte. Diese Erschütterung überlebte sein Bewusstsein nicht und er verabschiedete sich in die Welt des Traums.

Wie das nun die Folge von solchen Aktionen in Verbindung mit einer großen Ansammlung von Schwerverbrechern und einer noch größeren Ansammlung von Alkohol ist, war in wenigen Augenblicken die schönste Schlägerei ausgebrochen und Shadak musste seufzend selbst aufstehen um sich sein Bier zu holen. Doch schon nach wenigen Metern kam ein kleinerer Buddler schreiend auf ihn zu gerannt und wollte ihn schlagen. Die Hand des Templers zuckte allerdings vor und fing die Faust auf. Eine rasche Bewegung und der Arm war auf den Rücken gedreht und der Buddler auf den Knien. Damit Shadak nicht weiter belästigt wurde machte er es kurz und schmerzhaft und schlug dem Mann mit der Handkante gegen den Hals, so das de Sauerstoffversorgung kurz aussetzte und er ohnmächtig wurde.

So arbeitete sich der Riese locker durch die Schlägerei bis zur Theke und zapfte sich selbst zwei große Biere da der Wirt gerade alle Hände zu tun hatte den Streit zu schlichten. Zum Glück hatte Sador eine Strichliste für jeden Tisch bzw. Gast und Shadow machte bei sich selbst noch zwei Striche dazu. Man war ja ein ehrlicher Mensch. Der nun folgende Hindernislauf war allerdings geradezu Rekordverdächtig da Shadak es irgendwie schaffte trotz einiger Rempler von betrunkenen Schlägern keinen einzigen Tropfen zu verschütten. Schwer atmend kam er schließlich bei Frost an der nur eine Augenbraue fragend hochzog. Der Templer grinste daraufhin nur leicht und meinte:
”Ach weißt du. Ich kann ohne ein ordentliches Bier kein Gespräch führen. Da wird die Kehle immer so trocken. Und da ich dem Wirt Arbeit ersparen will hab ich mir gleich zwei geholt. Aber nimm mal lieber du das Bier zu dir. Sonst werden die anderen noch neidisch und ich habe heute keine Lust auf ne Schlägerei...”

Mit diesen Worten schob der Faustkämpfer das zweite Bier zu Frost rüber und nahm aus seinem selbst einen kräftigen Schluck. Dann sprach er in einem Tonfall weiter als wären sie nie unterbrochen worden:
”Ich lache nicht über dich Frost. Ich weiß selbst in was für seltsame Situationen ein Mensch kommen kann. Das Leben ist ein Scheißhaufen und wir tun unser bestes damit er ordentlich stinkt. Das ist nun einmal so. Wenn ihr wollt kann ich euch auch gerne nach Gorthar begleiten. Ich möchte mich nicht aufdrängen, aber ich bin gerade in einer gewissen Reiselust. Außerdem haben so meine Schüler ein wenig praktische Erfahrung. Dieser Drago wird sie wohl dringend brauchen wenn aus ihm mal ein guter Krieger werden soll. Und wie ich ja auch schon sagte solltet ihr diesem Sarcos nicht alleine gegenübertreten. Ihr könnt es nicht mit einer ganzen Bande aufnehmen. Die würden auch sofort wenn sie euch sehen niederschießen, da könnt ihr euch sicher sein. Eine kleine Gruppe hat da schon um einiges größere Chancen.”

So lehnte sich Shadow zurück paffte seine Zigarre und kübelte sein Bier hinunter. Den Krach der durch die immer noch andauernde Schlägerei entstand ignorierte er einfach mal konsequent...
16.11.2002, 22:54 #243
Irock von Elladan
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Irock kam hereingestürmt und knallte hinter sich die Tür zu. Und sagte "Endlich in Sicherheit".Er setzte sich hin und bestellte sich zu beruhigung ein Bier. Als er in seine Tasche sah fiel ihm auf das sein Kraut weg war. Er sagte sich "Es muss wohl bei der Flucht verloren gegangen sein". Irock tranke sein Bier und sah sich um. Ein paar Leute saßen hier. Einige schon betrunken andere noch nüchtern. Irock hatte sich nun ausgeruht und vwollte die Taverne verlassen aber vorher gönnte er sich noch ein Bier. Als er endlich fertig war ging er nach draußen.
16.11.2002, 23:12 #244
Superluemmel
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Kaum war Shadak aufgestanden, da begann die Welt sich zu verändern. Schimmerden Schlieren zogen sich durch Frosts Sichtfeld, die gesamte Umgebung verlief in verschiedene Farbströme. Dutzende helle Flecken umgaben die nur schemenhaft erkennbaren Tische, ein fliegender Bierkrug zog eine farbige Bahn hinter sich her, bevor er knapp oberhalb eines Schüferkopfes an der Wand zerschellte.

Obwohl der Krug mehrere Meter entfernt aufschlug, konnte Frost das Bersten hören, als ob er genau neben ihm stehen würde. Ein Gewirr aus Stimmen malträtierte seine Ohren, es kam ihm vor als würde ihm jeder der Gäste persönlich ins Ohr schreien. Selbst Shadaks Schritte hallten sonderbar dumpf in seinem Schädel wider.

"Gefällt dir das?", meldete sich eine körperlose Stimme zu Wort.
Frost schüttelte wie benebelt den Kopf, versuchte sein Sichtfeld wieder zu klären. Diese Farben brachten ihn noch um den Verstand. Vielleicht war das ja genau das, was der Dämon wollte. Schließlich schloß er die Augen, um nicht verrückt zu werden.

"Was willst du?", fragte er in Gedanken.
"Das weißt du doch genau", antwortete die selbe Stimme.
"Hör einfach auf dich zu wehren. Du bereitest dir doch nur selber Qualen. Komm schon. Gib dich mir hin. Du wirst sehen, es ist ganz einfach. Danach belästige ich dich nie wieder."

Mit einem leisen Stöhnen fasste sich Frost an den Schädel.
"Niemals. Bevor ich mich selbst aufgebe, vernichte ich uns beide."
Außer einem schallenden Gelächter kam keine Antwort. Frost zwang sich, seine Augen wieder zu öffnen. Langsam nahm die Welt wieder ihre gewohnte Form an.

Gerade noch rechtzeitig, um zu sehen wie Shadak ihm einen Bierkrug zuschob. Bei den Göttern, wer wusste was passieren würde, wenn er jetzt noch so einen Seelenkiller kippte? Wahrscheinlich wäre es dann sofort aus. Kopfschüttelnd schob er den Krug zurück.

"Tut mir Leid, aber ich habe den Rauschmitteln schon vor langer Zeit entsagt. Als Gildenloser muss ich selbst aufpassen, dass ich am Leben bleibe. Wenn ich dann noch betrunken durch die Gegend torkel, bin ich schneller in Beliars Reich als mir lieb ist."

Als er weitersprach, verhärteten sich seine Züge. Kalter Zorn trat in seine Augen. Gleichzeitig spürte er, wie sich in seinem Inneren etwas rührte. Der Dämon spürte seine Wut und versuchte sie weiter zu schüren. Frost zwang sich, sich zu beherrschen.

"Lasst diesen Sarcos mal ganz meine Sorge sein. Dieser Bastard hat eigenhändig sein Todesurteil unterschrieben. Selbst Beliar persönlich könnte mich nicht mehr davon abhalten, diesen Banditen zu seinen Ahnen zu schicken. Aber wenn ihr gewillt seid, so sollen wir ihm gemeinsam das Fürchten lehren."
16.11.2002, 23:43 #245
Shadow-of-Death
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Ein besorgt, beunruhigter Blick tauchte in Shadows Augen auf. Winzige Fältchen bildeten sich auf seiner Stirn und zeigte die durch den Alkohol leicht gedämpfte Denktätigkeit die hinter der Stirn stattfand. Frost schien wirklich nicht mehr der selbe kühl berechnende Mensch zu sein den der Templer in Gorthar kennen gelernt hatte. Nun erinnerte er eher an Shadow. Aufbrausend und ziemlich rachsüchtig. Was war nur mit ihm los?

”Ich glaube du missverstehst mich Frost. Du sollst das Bier nicht trinken. Ich weiß ja das du keinen Alkohol zu dir nimmst. Du sollst halt nur so tun als ob es dein Bier wäre damit die Leute da drüben nicht denken ich hätte mehr Bier als sie. Wenn ich hier zwei Krüge vor mir stehen habe kannst du dir sicher sein das gleich jemand auftaucht der sich des Bieres bemächtigen will. Und dann kommt es unweigerlich zu einem Kampf den ich heute gerne vermeiden will.”

Das zerbrechen eines Tonkruges auf dem Kopf eines anderen Schlägertypen, im Hintergrund, schienen die Worte des Templers zu bestätigen so nahm Frost den Krug wieder zu sich da er scheinbar auch keine besondere Lust auf einen Kampf hatte.
Shadak nahm noch einen weiteren Schluck Bier und einen letzten Zug an seiner Zigarre die nun langsam ausging.

”Aber nun erzählt mal etwas von euch Frost. Ich habe gehört das ihr viel herumgekommen seid. Was wart ihr vor, bevor ihr in die Barriere kamt? Welchen Verbrechens wurdet ihr angeklagt? Ihr kommt mir eigentlich nicht wirklich wie ein Mörder vor. Ich denke mir eher ihr habt jemanden im Streit aus Versehen getötet oder so etwas? Erzählt bitte.”

Nun war der Templer aber gespannt. Er wusste noch gar nichts so richtig von Frost. Wusste nicht was er früher gemacht hat. Woher er seine Erfahrungen hatte die er im Gorthar-Feldzug eingesetzt hatte. Wer war er?

Doch Lümmel schüttelte nur müde den Kopf und meinte das das er seine Vorgeschichte vergessen habe. Seine Herkunft kannte er nicht mehr. Auch wie er in dieses Gefängnis gekommen war, war für ihn fragwürdig. Wahrscheinlich hatte es sich so zugetragen wie Shadow es gesagt hatte. Dann fügte er noch hinzu das er müde sei und jetzt schlafen gehen wolle da er sobald wie möglich nach Gorthar reise wolle und dafür Kraft brauche. So verabschiedete er sich von Shadow und verabredete sich für Morgen. Dann ging er nach oben in die schon bezahlten Zimmer. Er machte wirklich einen sehr müden Eindruck...

Wie der Zufall so wollte kam in diesem Moment Drago wieder herein. Vollkommen ausgelaugt mit einem vollkommen zugekifften Novizen im Schlepptau torkelten die beiden Sumpfler herein und an Shadaks Tisch. Dieser begrüßte die beiden freudig da er nun nicht alleine saufen musste und auch jemanden hatte dem er Notfalls die Rechnung zukommen lassen konnte.

”Na Drago. Ganz schön geschlaucht was? Aber das wird schon. Die wenigstens Kämpfe gehen nur wenige Minuten. In Gorthar, da haben wir stundenlang auf dem Schlachtfeld gestanden. Wenn du da mit deiner Kondition auftauchst wärest du schneller Tod als du erschrecken kannst wie gut die Soldaten da sind. Fähigkeiten entwickeln sich aus Kraft und Schnelligkeit. Du kannst ein Schwert nicht führen wenn du nicht die Kraft und die Schnelligkeit hast es ordentlich zu schwingen. Daher werden wir uns erst mal vorrangig mit einem Muskelaufbautraining beschäftigen. Das hast du scheinbar dringend nötig. Wenn du es dann schaffst mich im Armdrücken zu besiegen machen wir weiter.”

Ein entsetzter Blick und ein herunterklappender Unterkiefer folgten auf diese Worte, als der Novize die gewaltigen Muskelpakete an Shadows Armen sah.

”War ein Witz. Wir machen kein Armdrücken. Kann mich auch ehrlich gesagt nicht erinnern jemals darin geschlagen worden zu sein. Ich werd dann einfach sagen wann du kräftig genug bist. Aber jetzt erst mal Prost. Das gehört auch zum Training. Wie willst du denn beim Feiern nach dem Sieg dastehen wenn dich die anderen unter den Tisch saufen? Da hilft nur Übung, Übung und noch mal Übung...”

Ein schallendes Lachen hallte durch den Raum und die drei Sumpfler stießen ihre Krüge zusammen. Das würde eine lange Nacht werden...
17.11.2002, 00:03 #246
Scatty
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Eine müde und verschlafene Gestalt schlupfte, geradeso auf den Beinen bleibend, durch die halb offen stehende Tür, die zu den Gästezimmern hinaufführten. Ein herzhaftes Gähnen entlocke sich des Templers Mund, und fast augenblicklich ging eine Blume neben ihm in einer regelrecht lichtgeschwindigkeitsschnell anmutenden Geschwindigkeit ein und verwelkte vor seinen Augen. Verwundert runzelte er die Stirn, hauchte in seine Hand, und roch daran. Beim Schläfer, hätte er das nicht getan. Seine Augenlider flackerten, und er begann zu torkeln. Hätte ihm nicht jemand direkt ins Gesicht geschlagen, er wäre wohl bewusstlos geworden. Mein Gott, wieviel zweieinhalb Fässer Feuerlikör doch ausmachen konnte, eigentlich sollte das doch....moment! Jemand hatte ihn geschlagen?....JEMAND HATTE IHN GESCHLAGEN!! Erst jetzt fiel dem jetzt hellwachen Scatty auf, das neben ihm eine riesige Schlägerei tobte, in der jemand irgendwas von "Wein" und "Wir waren zuerst da" brüllte.

Verwundert steckte er den Kopf zwischen die sich prügelnden, wich mit seiner katzenhaften Agilität aus, und fragte: "Gibts hier Wein? 76er Chateau Brion vielleicht?" Alle Köpfe ruckten in seine Richtung und ein vielstimmiger Chor erhob sich "NEIN, DESWEGEN SCHLAGEN WIR UNS JA!" Und das nächste was er erblickte war eine verknäulte Masse aus circa 30 Fäusten, die ihn gleichzeitig an diversen empfindlichen Stellen trafen. Die Wucht des konzentrierten Schlages presste ihm die Luft aus den Lungen, als er anfing, Richtung Tür zu fliegen. Eigentlich war soetwas ja garnicht möglich, war die Tür doch circa 5, 6 Meter weit weg. Aber wenn man den Betrunkenheitslogarithmus mit der Koordinate der Schlägereintangente von x³ berücksichtigte.....naja, es ging eben doch, wie der Templer am eigenen Leib spürte. Immer noch segelte er durch den Raum, als wie durch ein Wunder die Tür aufging. Sein zu einem U verkrümmter Körper glitt auf dem Luftweg durch die offentstehende Tür aus der Taverne hinaus. Himmel, wenn er so weitergleiten würde, würde er in Äquatorial Guinea rauskommen...was hatte er gesagt? Was ist Äquatorial Guinea? Im Moment war ihm das egal, wo er doch in-U-Form-fliegend dem Sumpflager, seinem Zuhause, näherkam...
17.11.2002, 00:58 #247
Scatty
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Lautes Schimpfen und Fluchen ertönte, als die massige Eichentür aufschwang und den Blick auf einen rasenden Templer freigab. Man hatte ihn doch tatsächlich aus der Taverne fliegen lassen! IHN! So eine Tat durfte nicht ungesühnt bleiben, weswegen er sofort seine eigentlich gemütlich Flugbahn unterbrochen hatte und hierher zurückgestapft war. Was tat man nicht alles für die Gerechtigkeit. Krachend liess Scatty die Tür hinter sich zuschlagen, und der kalte Luftzug wich der warmen Stickigkeit von abgestandenem Rauch, Bier und Schweiss. Mit scharfem Blick sah er sich um, doch es hätte nichtmal einen scharfen Blick benötigt, um das Menschenknäuel, das sich in einer Tavernenecke immer noch um die Langsamkeit Sadors stritt. Wenn die so weitermachen würden, würde noch viel mehr zu Bruch gehen und Sador würde bestimmt nicht reich davon werden...

Entschlossen stapfte er durch die doch sehr angefüllte Taverne. Auf seinem Weg musste er ein paar Knödln schonmal einen Bierkrug über den Kopf ziehen, weil sie ihn mit dem unoperierten Michael Jackson verwechselten. Er wusste zwar immer noch nicht, wer Michael Jackson war, als er schon dem fünften, um ein Autogramm bettelnden, schleimenden Idioten einen Bierkrug auf seine Schädelbasis niedefahren liess. Immer diese Groupies...

Schliesslich war er bei dem prügelnden Pulk angekommen und schrie seinen Zorn hinaus. "Wer hat gemeint, mich schlagen zu müssen?" Als die Menge ihm nicht antworten wollte, krempelte er seine imaginären Ärmel hoch und quetschte sich in die brodelnden Masse. Sekunden später flog ein vorwitziger kleiner Bandit über die Köpfe der schlägernden Meute hinweg, krachte in einer eleganten dreieinhalbfachen Schraube, rückwärts geflogen, auf einen Tisch und rutschte selbigen hinab, bis er mit der Wand kollidierte.

Schon wenig später erschien Scatty wieder unversehrt aus der tobenden Menge, wischte sich die Hände ab, und ging hinüber an den Tisch, über den der Leeler gerutscht war. Er wollte sich gerade entschuldigen, wie es sich für einen Gentleman gehört, als er durch den dunstigen Rauch zwei bekannte Gesichter erblickte: Drago und Shadow sassen da, der eine gelangweilt einen abgebrochenen Bierkrug drehend, der andere lag mehr, völlig breit. Scatty musste die Stirn runzeln. Nicht weil Drago breit war, nö, das war ja noch normal, wenn so ein verweichlichter Innosler auf den Weg zu einem stahlharten Sumpfler die Stengel probierte und schätzen lernte, nein, was ihn verwunderte, war, dass Shadow einfach nur dasass. Sein bester Freund und Lieblingsraufbold schlägerte sich garnicht.

"Sei mir gegrüsst, Shadow, mein Freund. Erwache auch du, Drago...naja, obwohl das noch etwas dauern könnte." Scatty musste grinsen "Wir haben uns ja lange nicht mehr gesehen. Sag, was war bei dir so los in letzter Zeit? Und warum lässt du eine Prügelei aus?"
17.11.2002, 01:35 #248
Shadow-of-Death
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Das war ja nun mal eine Überraschung. Erst flog Scattie in beinahe gemütlichem Tempo aus der Taverne und als die Tür dann auf Grund irgendwelcher geheimen Kräfte über die Sador scheinbar herrschte und die scheinbar auch verhinderten das er von was auch immer reich wurde, wieder zu ging, kam Scattie herein indem er die mittlerweile geschlossene Tür wieder öffnete(ohne die geheimen Kräfte zu nutzen) und laut herumschrie was aber durch den Lärm nicht bis zu Shadow durchkam.

Interessiert beobachtete Shadow wie der Templer sich durch die besoffenen Buddler und Banditen schlängelte, wobei er allzu hartnäckigen Anhängseln, die wohl Sumpfkraut von dem Oberkiffer haben wollten, einen kräftigen Schlag mit dem Bierkrug verpasst. Apropos Bierkrug....
Wie automatisch hob sich Shadows Arm, führte das Getränk zum Munde und lief das schon lange nicht mehr kühle und frisch Gesöff in seine Kehle laufen. Es war ein großer Schluck, der den Krug zur Hälfte leerte und so dem anderen Templer die Gelegenheit gab sich unbeobachtet und absolut unbemerkt in das Knäuel aus Schlägern zu wirschen und bestimmt in hinterlistiger Absicht einen Banditen herauszuwerfen der zielgenau auf Shadows Tisch bretterte und so seinen Bierkrug zerschmetterte den Shadow gerade anheben und austrinken wollte.

So begutachtete der Templer in aller Seelenruhe die wunderhübschen Zacken die sich am Bruchrand gebildet hatten und wartete darauf das sich die Wut einstellt die er eigentlich normalerweise bei solch einem Anblick verspüren müsste. Ja wo blieb sie denn...
Dann kam allerdings schon Scattie an und benebelte die ganze Ecke mit einem Alkoholgeruch der Drago noch einmal ganz tief ins Reich der Träume (zu gut deutsch: Sex, Drogen und Alkohol) schickte, während Shadow den gar nicht mehr wahrnahm weil seine Sinneszellen schon von seinem eigenen Biergeruch lahmgelegt wurden.
”Ach. Schön dich zu sehen Scattie. ab dich wirklich lange nicht mehr gesehen. Setzt dich doch zu uns. Ich muss mal kurz rüber gehen und darauf warten das meine Wut ausbricht.”

Mit diesen Worten stemmte sich der müde Templer nach oben und schlurfte mit schlappen Gliedern zu dem kämpfenden Knäuel das Sador schon aufgegeben hatte jemals wieder auseinander zu bekommen. Als er so davor stand und sich weiterhin auf den zerstörten Bierkrug konzentrierte fühlte er wie die heißersehnte Wut in ihm Aufstieg und er plötzlich schrie:
”Ihr Arschlöcher habt mein Bier verschüttet! Ihr Ratten. Niemand verschüttet mein Bier! Niemand!!!”

Und mit diesen ausdrucksstarken und grammatikalisch nicht ganz korrekten Sätzen stürmte er in die Meute hinein und ließ die Fäuste bzw. Schläger fliegen. In wunderbar, ballistischen Flugbahnen segelten Buddler und Schürfer friedlich nebeneinander her, trafen anmutig gegen die Wand und schlitterten beinahe sanft gen Boden, um sich dort zu ihrer Zwangsweisen Ruhe zu begeben. Jaja. Shadow bringt halt wo er geht und steht Frieden...

Als er nun genug Leute zur Ruhe gebettet hatte und so das Schlägereivolumen deutlich abgenommen hatte schlenderte wieder im Einklang mit sich selbst, der Natur und natürlich dem Schläfer zurück zu seinem Tisch und holte sich unterwegs noch ein Fässchen Bier vom Tresen da Sador irgendwie nicht aufzufinden war. Gemütlich das Fässchen vor sich herrollend kam er dann bei Scattie an und meinte:
”Okay Junge. Nu erzähl erst mal was du gemacht hast während wir das Fässchen hier leer machen.”
17.11.2002, 02:00 #249
Scatty
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Belustigt sah der andere Templer zu, wie Shadow unter den Prügelknaben aufräumte. Hachja, der gute alte Shadow. Rauh, Bärbeissig, Gross... wie man ihn eben so kennt. Gut, dass er sich endlich wieder normal benahm. Ein herzhaftes Lachen entrang sich der Kehle des Barbiers, und er klopfte einem benachbarten Novizen auf den Rücken. Dieser Umstand, und die Tatsache, dass dieser noch breiter als Drago war, liessen dessen Kopf auf die Tischplatte knallen, und denselben, mitsamt dem ganzen Körper, nach hinten schnellen. Wie schon Scatty vorher, schien der Novize rückwärts zu schweben und riss durch seine unelegante Flugweise einen der umstehenden Schatten um. Naja, es konnte nicht jeder so grossartig fliegen wie der Barbier, also begnügte er sich damit, sich erstmal einen grossen, schönen Traumruf anzuzünden.

Kaum als dass er die erste Rauchwolke gen Decke geschickt hatte, kam auch schon Shadow wieder an, ein schönes, eichenes, braunes, leckeres,duftendes, saftiges Fässchen vor sich herrollend. Eigentlich war zwar mehr der Inhalt das oben beschriebene, aber dennoch, auch das Fässchen strömte einen gewissen...was redete er da, er war doch kein Biber. Scatty musste heftigst den Kopf schütteln, um seine Gedanken wieder in die richtigen Bahnen zu lenken. Auf die Frage Shadows nahm er ersteinmal einen tiefen Zug aus der grünen Köstlichkeit, bevor er anfing.

"Nun, alter Freund, eigentlich... bin ich sehr viel herumgekommen, ich war ja auf der Gletscherexpedition. Ich sag dir, Schätze, soweit das Auge reicht! Und die Architektur...der pure Wahnsinn, du hättest dabei sein müssen. Apropos, wo wir gerade beim Gletscher sind, ich hab in meiner Hütte noch was besonderes für einen guten Freund..." Der Templer grinste verschmitzt und zog ein weiteres Mal an seinem Stengel. "Tja, dann war ich einige Zeit auf Reise, auch oft im Sumpf, doch ich hatte dich nie zu Gesicht bekommen. Naja, Lehrmeister zu sein kann schon stressig sein, ich gehöre ja nun auch zu diesem auserwählten Kreis. Seit neuestem unterrichte ich die Kunst des Schleichens. Tja, dann war da noch vor kurzem diese Harpyiengeschichte, also ich sag dir, das war vollkommen verrückt. Wie verkehrte Welt! Also, das war so, damals, im Schattenläufer..." Und so erzählte Scatty seinem alten Freund die Story über die männlichen Harpyien, geheime Verschwörungstheorien und verliebte Brückengolems. Wenn er so drüber nachdachte, konnte er es selbst fast noch nicht glauben.

Während sie so redeten, wurde das Fässchen immer leerer, doch bei den beiden Freunden zeigte sich kein Rauschanzeichen. Schliesslich waren sie gestählte Templer, die konnte man nicht so ohne weiteres unter den Tisch trinken. Als er geendet hatte, zündete sich der Barbier seinen nächsten Stengel an und liess ihn genüsslich in einem Mundwinkel ruhen.
"Und, was hast du so in der Zeit getrieben?"
17.11.2002, 03:17 #250
Sador der Wirt
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Sador hatte heute Abend wieder viel zu tun. Er machte einfach das Beste aus der Situation und berechnete jedem, den er verarzten mußte, als Entgelt soviel €rz, wie er schätzungsweise an Einrichtung und Geschirr zerkloppt hatte. Dummerweise war Sador ein eher schlechter Schätzer, so daß er sicherheitshalber immer noch eine gewisse Summe obendrauflegte. Davon wurde er zwar nicht reich, aber wenigstens konnte man auch nicht behaupten, daß er so arm werden würde.

Zum Schluß räumte ein großer Templer, ein Schrank von einem Mann, unter den letzten sich fröhlich und mit Inbrunst prügelnden auf, so daß letztendlich wieder Ruhe herrschte und der Wirt seiner üblichen Beschäftigung nachgehen konnte, die da war, Leute übers Ohr zu hauen. Manchmal mußte er sie dazu auch noch bedienen, aber das kriegte er schon noch hin. Besonders gut ging übrigens das Amazonenbräu weg, daß er gestern erst unter großen Anstrengungen von dieser vermaledeiten blutfeuer erworben hatte. Eine dermaßen schwierige Verhandlungspartnerin war ihm auch noch nicht begegnet.
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