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Das Amazonenlager # 6
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02.10.2002, 13:59 #51
Thaleiia
Beiträge: 112

Thaleia stand vor dem Tempel und betrachtete den runden, von einigen Amazonen freigeräumten Platz vor ihren Augen. Hier würde das neue Pentagramm seinen Platz finden. Sie würde gleich das Muster in den Boden schneiden und sich an die Herstellung einiger Runen machen. Die würde sie später mit den anderen Magiern aus den anderen Lagern austauschen um sich auf die magietypische Weise in der Barriere bewegen zu können.

Wenn Saphira zurück sein würde, dann konnte man mit ihrer Ausbildung anfangen. Sie hatte eindeutig magisches Potenzial.
03.10.2002, 17:09 #52
XardasDiener
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XardasDiener war mitten in der Arbeit da wurde er von der Amazone Saphira[X] überrascht. Sie staunte nicht schlecht über seinen Vortschritt. Dann fragte XardasDiener das woran er schon die ganze Zeit dachte."Hummelchen hat mir von einem Zirkel erzählt die sich auf die Schwarze Magie spezialisiert haben. Ich weiß nicht ob du es weit aber ich glaube das in mir ebenfalls diese Fähigkeiten schlummern. Sie müssten nur trainiert werden. Hummelchen sprach von einem Kastell in dem sie wohnen. Kannst du mir den Weg dorthin beschreiben? Ich muss sie einfach zu den dunklen Kräften befragen.
04.10.2002, 19:35 #53
Kitiara
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kitiara verließ das gebäude und ging zu den stallungen, wo sie niníel aus ihrer box holte, ihr etwas zu fressen gab und dann aufsaß, um auf ihr etwas über die insel zu reiten. schon saußten die beiden durch das tor auf die weite wiese davor hinaus und kitiaras haar flog durch den wind.

sie umrundeten die insel einmal ganz, bevor niníel langsamer wurde und dann stehen blieb. als kitiara den blick hob, sah sie das neue gasthaus, dass unweit der villa selbst errichtet wurde. der bau war schon weit fortgeschritten und kitiara nickte zufrieden mit dem kopf, bevor sie abstieg und niníel einfach laufen ließ. das tier würde selbst in den stall zurücklaufen, wenn es genug hatte.

kitiara schritt nun auf das gasthaus zu und wurde zwei gestalten davor gewahr, die miteinander redeten. die eine erkannte sie sofort. es war saphira, die amazone, die sie erst kürzlich befördert hatte. bei ihr stand ein mann, den sie nicht kannte.

"hallo saphira. wie ich sehe, geht der bau der gasthauses gut voran." dann wand sie sich an den mann. "mein name ist kitiara. und wer seid ihr?"
04.10.2002, 19:44 #54
XardasDiener
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XardasDiener drehte sich überrascht um. Vor ihm stand eine weitere Amazone.
"Guten Tag ich heiße XardasDiener. Ich bin durch Zufall in diese Lager gekommen. Ich hatte ein Problem mit den Gardisten. Ich werde jedoch nicht mehr lange bleiben. Erstens habe ich gehört das ein Mann über 14 Jahren nicht lange bei euch bleiben darf und zweitens zieht es mich zum Kastell der Schwarzmagier. Ich werde wohl bald aufbrechen aber bis jetzt konnte mir keiner den Weg dorthin schildern."
04.10.2002, 19:48 #55
Kitiara
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kitiara nickte. "da du dich jedoch hier schon verdient gemacht hast, wie ich sehe", sie zeigte auf das gasthaus, "kannst du auch gerne ein paar tage länger bleiben." sie machte eine kurze pause.
"aber ich habe sowieso vor, bald ins sumpflager zu gehen, und das kastell der schwarzmagier liegt auf meinem weg. wenn du möchtest, kann ich dich bis dorthin mitnehmen."

sie wußte selbst nicht, warum sie das gesagt hatte, denn eigentlich hasste sie die männer. aber es schien sich einiges zu ändern in letzter zeit. das ganze lager hatte sich verändert, warum also nicht auch sie?
04.10.2002, 19:54 #56
XardasDiener
Beiträge: 98

XardasDiener war der etwas seltsame Ausdruck in ihren Augen am Ende ihrer Rede nicht entgangen."Ja es wäre nett wenn du mich begleitest. Ich bin noch relativ neu in der Barriere und kenne deswegen mich hier halt noch nicht aus."Eine Begleitung kann ja sowieso nicht schaden.

"Ich hab sowieso keine Sachen die ich packen könnte. Wenn du sagst das du losgehst gehe ich mit. Bis dahin kann ich an eurem Gasthaus weiterbauen. Einverstanden?"
04.10.2002, 20:00 #57
Kitiara
Beiträge: 345

"ja, einverstanden" kitiara musterte den jungen mann neugierig. er baute an dem gasthaus weiter, ohne etwas dafür zu verlangen? das kam kitiara merkwürdig vor. er mußte doch wissen, dass sie ihn auch dann mitgenommen hätte, wenn er nicht mehr am gasthaus gearbeitet hätte. gab es wirklich noch männer, die nicht nur auf ihren eigenen vorteil bedacht waren? es war merkwürdig, denn diese frage stellte sie sich in letzter zeit immer häufiger... und doch kam sie nie zu einem ergebniss.

"vielen dank für deine hilfe", sagte kitiara noch zu dem mann und wand sich dann wieder um, um in die villa zu gehen. schon bald verschwand sie durch den eingang des großen gebäudes.
04.10.2002, 20:05 #58
XardasDiener
Beiträge: 98

XardasDiener sah der Amazone nach. Eine nette Frau war das. So wie alle Amazonen. Er musste ihnen einfach dankbar sein. Ohne ihre Hilfe wäre er jetzt tot. Er blickte an seinem linken Arm herunter. Die Stelle an dem der Armbrustbolzen den Arm durchschlagen hatte war fast vollständig verheilt.

Er freute sich schon auf ihre Reise. Endlich würde er am Kastell ankommen und hoffentlich bei den Schwarzmagiern aufgenommen werden.
05.10.2002, 11:47 #59
Shaela
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Heute wollte Shaela endlich mal die Reise beginnen, nachdem es sich alles verzögert hatte, und heute spielte sogar das Wetter einigermaßen mit.
Aber für die Reise würde sie wohl auch Proviant brauchen, also schaute die Amazone noch bei Hummelchen vorbei und fragte, ob sie sich etwas aus dem Keller holen könne, worauf Hummelchen mit einem Jaja, hol dir was. Aber nicht von den teuren Sachen nehmen!antwortete.
Danke! Ich nehm mir auch nicht all zu viel! rief Shaela, die schon im Begriff war, die Treppe zum Keller runter zu laufen.
Dort unten kamen ihr allerlei süßliche und feine Gerüche entgegen, aber auch unglaublich schlechte, zum Beispiel von einem riesigen Käse. Von dem würde sie nichts nehmen, lieber von dem leckeren Brot, welches ein paar Regale weiter stand. Oder auch die frischen, grünen Äpfel, welche es in Massen hier unten gab. Ach, hier gab es so viel leckeres, am liebsten hätte Shaela alles eingepackt, doch alles würde nicht in ihren Rucksack passen.
Also „begnügte“ sie sich mit einigen Äpfeln, ein paar Brotlaiben, einigen Bocksbütteln mit Amazonengebräu, Moleratschinken mit einer feinen Soße, die sie in einem Topf transportierte, der auch noch ein paar Speckknödel enthielt.
05.10.2002, 12:43 #60
Shaela
Beiträge: 273

Als Shaela an Hummelchen vorbeilaufen wollte, stellte sich diese ihr in den Weg, und meinte streng:Rucksackkontrolle!
Oh Gott,dachte Shaela, dass hat mir gerade noch gefehlt...
Doch was sollte sie tun? Einfach aufgeben? Ne, dann würde sie ne Strafe kriegen. Oder auch doch nicht? Hummelchen war doch sonst so nett. Lieber flüchten, vielleicht hätte es ja Hummelchen bis zur Rückkehr Shaelas vergessen.
Also riss sie der verdutzten Hummelchen den Rucksack aus der Hand, und rannte zum Stall, wo sie sich einen Scavenger nehmen wollte. Doch der Scavenger wollte nicht: Er schmiss Shaela sofort wieder runter, welche nun kopfüber im Heu steckte.
Schnell war Hummelchen herbeigeeilt, und hatte Shaela, die sich wie ein Kleinkind wehrte, ihren Rucksack abgenommen.
Bald hatte die Köchin diesen durchsucht, und die teuren Dinge entdeckt.
Bestrafend schaute sie Shaela an und meinte:Von dir hätte ich mehr Vernunft erwartet, meine Liebe. Ab heute hast du Kellerverbot!
Betrübt und beschämt schaute Shaela zu Boden, wie sie als 8-jährige geschaut hatte, wenn sie was böses getan hatte.
05.10.2002, 15:08 #61
Shaela
Beiträge: 273

Inzwischen war Hummelchen wieder in ihrer Küche und Shaela noch im Stall, wobei der Amazone auffiel, dass Hummelchen den Rucksack mit den Leckerlis stehen gelassen hatte.
So ein Pech aber auch!sagte sich Shaela grinsend, nahm den Rucksack und lief zum Lager raus.
06.10.2002, 16:57 #62
Kitiara
Beiträge: 345

kitiara verließ ihre gemächer in voller rüstung, mit dem schwert am gürtel und dem bogen auf dem rücken. als sie den thronsaal betrat, rief sie sofort eine amazone zu sich. "geh zu xardasdiener und sage ihm bescheid, dass wir bald abreisen wollen." die amazone nickte und machte sich auf den weg zu dem zimmer, dass ihm gegeben worden war.

kitiara verließ daraufhin den thronsaal wieder und machte sich auf den weg zu den stallungen, denn sie gedachte, niníel mitzunehmen. sie ließ den scavenger aus der box und legte ihr den sattel auf den rücken, während sie ihr mit der anderen hand futter gab. dann zog sie den sattel fest und führte sie auf den hof. dort wartete sie dann auf xardasdiener, wenn er bereit wäre, würden sie abreisen.
06.10.2002, 17:04 #63
XardasDiener
Beiträge: 98

XardasDiener stand verträumt am Fenster. Er hatte sich die ganze Zeit auf ein Rotkehlchen konzentriert was auf dem Boden nach Krümelen und
Insekten pickte. Ein lächeln huschte über sein Gesicht als er das Tier so ansah.
Da wurde er von einer Amazone aus seinen Gedanken gerissen.
"Die Königin verlangt nach dir. Sie will das du sofort kommst. Sie wartet bei den Srallungen auf dich." "Ah endlich, dann geht die Reise wohl los."
XardasDiener ging zu den Stallung. Schon von weitem erkannte er Kitiara. Aber das war nicht alles. Neben ihr stand ein Scavenger.
Sein Gesicht legte sich in Falten. Er war viel zu schwer um auf einem solchen zu Reiten. Er dürft sich wohl damit begnügen müssen zu Laufen.
Trotzdem begüßte er sie freundlich
06.10.2002, 17:10 #64
Kitiara
Beiträge: 345

"hallo xardasdiener", sagte sie, "wie geht es dir an diesem schönen morgen?" sie deutete seinen blick auf den scavenger richtig "oh nein, wir werden beide laufen, aber niníel kommt mit, damit ich auf dem rückweg schneller bin"
kitiara wechselte noch ein paar kurze worte mit einigen ihrer schwestern, dann ging sie zu niníel und nahm sie an den zügeln.
"hast du alles? können wir gehen?", fragte sie xardasdiener.
06.10.2002, 17:17 #65
XardasDiener
Beiträge: 98

Ein breites Grinsen zeigte sich auf XardasDieners Gesicht.
"Ich hab nichts das ich packen könnte. Von mir aus können wir sofort aufbrechen." Er guckte dem Scavenger tieft in die Augen. Der große Vogel schien keie Männer zu mögen. Er knirschte Sauer mit seinem Schnabel. Kitiara und XardasDiener schritten gemeinsam mit dem Scavenger durch die Siedlung zum Tor. Über die Brücke führte ihr Weg weiter Richtung Kastell.
06.10.2002, 20:32 #66
Samantha
Beiträge: 12.569

Als Samantha das Amazonenlager erreichte, ragten die hohen Türmchen immer noch gebieterisch in den klaren blauen Abendhimmel. Die junge Novizin suchte sich zielstrebig ihren Weg durch das herbstbunte Wäldchen und erreichte schließlich die Schmiede. Hummelchen hatte ihre Schwert bereits wie erwartet fertig repariert und machte ihr einen anständigen Preis.

Samantha kramte ihre Erzstücke hervor, die noch von dem Verkauf des alten Schwertes an den Erzbaron Carthos stammten. Von diesem Batzen konnte sie noch gut leben, es würde sicher noch einige Wochen reichen.
Nachdem die Novizin gezahlt und sich mit dem Schwert auf dem Rücken verabschiedet hatte, kehrte sie zurück zu ihrem Boot. Sie wollte heute noch zurück in den Sumpf rudern. Und so verlor sie auch keine Zeit und nahm sofort die Holzpaddel in die Hand.
07.10.2002, 15:12 #67
Die Amazonen
Beiträge: 151

das war ein schwerer transport gewesen. dieses wesen, das entfernt einer frau ähnelte, war schwerer als gedacht und hatte sich zudem als nicht sehr kooperativ erwiesen.

trotzdem waren sie endlich angekommen. pronhilde wurde von den schwestern zuerst in einen waschzuber gesteckt und wehrte sich dann verzweifelt gegen den kamm, der ihren haaren etwas zucht und ordnung verliehen hätte. dann wies man ihr zur quarantäne ein einzelzimmer zu.
07.10.2002, 18:26 #68
Burath
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Graue Wolkenschleier zogen sich finster über dem Lande zusammen, hangen tief und bedrohlich anmutend über dem kleinen Fleckchen Land welches ruhig und friedlich eine kleine Ansammlung von Menschen beherbergte. Laut toste das Meer, wie Donner ohne Hall, und ließ das Plätschern der Regentropfen im Nichts untergehen. Ein zart laues Lüftchen wehte um den schwachen Schemen, wehte über die Fetzen des durchnässten, schwarzen Stoffes. Langsam und unkontrolliert lösten sich die Muskeln aus ihrer Verkrampfung, der leblos daliegende Körper zeigte erste Regung. Wie heiße Schmiedeglut strömte das Blut durch seine Adern, brauchte eine schwach rötliche Färbung auf die verblasste und mit glitzernden Perlen überzogene Haut.

Ein schwaches und fast unhörbares Stöhnen drang durch die Kehle des Mannes nach draußen und verlor sich sofort im Tosen der Meeres. Vor Schmerz und Kälte gekrümmt lag er im Sand, fror und zitterte am ganzen Leib. Wie kleine Nadelspitzen stoch die Kälte in sein Fleisch und ließ ihn aufzucken. In einem unglaublichen Kraftaufwand öffnete er die verklebten Lider, versuchte voller Verzweiflung einen Blick seiner Umgebung zu erhaschen. Ein grauer Schleier legte sich über das Bild und machte es undeutlich. Entkräftet gab er auf und ließ sich wieder vom Schmerz übermannen.
Hilfe Dann kam die Erlösung und er fiel in einen tiefen Schlaf...
07.10.2002, 18:46 #69
Ronya
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Kalt war es, vielzu kalt um in diesem dünnen Kleidchen draußen herumzurennen. Aber Freya machte die Kälte nichts aus, viel zu vertieft war sie damit, einen der Wölfe abzurichten. Oder zumindest versuchte sie es. Das schlaue Tier hatte nämlich ganz andere Ansichten von Gehorsam.

"Sitz, Lassie!", rief die Kleine streng. Das wilde Tier schaute nur aus treuherzigen dunklen Augen auf und legte gelangweilt die Schnauze auf den Vorderpfoten ab. Was sollte er sitzen wenn er eh schon lag.
Freya wurde ungeduldig.
"Hey du blödes Vieh, du sollst sitzen!", sie zog ihn am Schwanz.
Langsam wurde es dem Wolf doch zuviel, leise knurrte er um das kleine Mädchen zu warnen. Die Göre war wohl streitlustig? Konnte sie haben, aber erstmal wollte er in Ruhe seine Siesta halten.

Plötzlich drang ein Hilferuf zu den beiden. Ganz schwach war er, kaum hörbar. Aber dennoch eindeutig vom Strand kommend. Freya hob neugierig den Kopf und begann schließlich zu besagter Stelle zu rennen. Der Wolf erhob sich träge und tapste gemächlich hinterher.
Im Sand entdeckte das kleine Mädchen sofort den Mann. Er lag bewußtlos da, oder etwa schon tot?
"Hallo?", sie begann an dem Fremden zu rütteln, während der Wolf skeptisch vor ihm Platz nahm und ihn beäugte.
07.10.2002, 23:17 #70
Hummelchen
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Hummelchen machte einen Abendspaziergang als ihr die laut schreiende Freya nachgerannt kam.

"Tante Hummelchen, ich hab einen Mann gefunden."

"Du hast einen Mann gefunden? Na dann kannst du ihn auch behalten. Wie groß ist er denn? Hat ihn dein Wolf auch noch nicht aufgefressen?"

Hummelchen nahm das Geplapper des Mädchens nicht ernst. Aber als die anfing, an ihren Schürzenbändern zu ziehen und immer drängender darum bat, dass Hummelchen doch mal gucken solle, folgte sie ihr dann doch.

Und dann sah sie ihn. Er lag am Ufer und er Wolfsgefährte der Kleinen stand neben dem Mann und leckte gerade dessen Gesicht ab.

"Ach du meine Güte, da ist ja wirklich ein Mann."

Schnell schickte Hummelchen das Mädchen um Hilfe und ließ den Bewusstlosen von einigen Amazonen in das Lager ringen.

"Gebt ihm ein Bett im Krankenrevier und heizt tüchtig ein. Er ist halb erfroren."

hummelchen eilte in die Küche, um von der heißen Hühnersuppe zu holen. Sie würde sich in dieser Nacht nicht von der Seite des Mannes bewegen und immer, wenn er zu sich kam, ihm ein bisschen Hühnerbrühe einflößen. Getreu dem Spruch "es gibt nix, was eine kräftige Hühnerbrühe nicht heilen könnte."
07.10.2002, 23:48 #71
Burath
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Langsam schwand die eisige Kälte, jede Faser in seinem Körper erwachte zu neuer Kraft. Warmes Blut wurde durch seine Adern gepresst und erfüllte den erschlafften Körper mit Leben. Mit jedem schwerfälligen Atemzug, in dem er die Luft gierig in seine Lungen sog, tauchte er ein Stück mehr aus den Wellen der Pein und trat bald vollends in die Realität zurück. Vorsichtig schlug er die Augen auf. Orange schimmerndes Licht strahlte ihm entgegen, wärmte seine kalte Haut. Das Knistern des Feuers drang an sein Ohr, der neblige Schleier schwand aus seinem Blick. Schon bald erkannte Burath die goldverzierte Halterung der Fackel, das flackernde und umherspringende Licht und spürte wie der Geruch von heißem Öl in seine Nase kroch.

Ein kurzer Augenblick dann waren all seine Sinne erwacht und geschärft. Vorsichtig richtete er sich auf, prüfte gewissenhaft die Funktionalität seiner Glieder und konnte zufrieden feststellen das keine ernsthaften Schäden vorhanden waren. Er wirkte noch etwas eingeschränkt in seinen Bewegungen doch würde sich auch das bald gelegt haben. Geschafft und ausgelaugt war er ohne Frage. Noch immer hatte den abartigen Geschmack des Meersalzes auf der Zunge was wiederrum eine angewiederte Grimasse heraufbeschwor. Bloss wo war?
08.10.2002, 08:28 #72
Ronya
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"Natürlich ist da ein Mann", hatte Freya etwas schmollend erwidert. Als ob sie Märchen erzählen würde.. hörte ihr denn keiner zu?
Nachdem sie Hilfe geholt und zugesehen hatte, wie der Verletzte in die Krankenstation gebrachte wurde, war sie beruhigt und ging in ihre eigenes Zimmer. Ihre Mutter war schon ganz besorgt wo ihre kleine Herumtreiberin wieder blieb.

"Ich hab einen Mann gefunden", verkündete Freya stolz.
"Sicher meine Kleine, hier gibt einige Männer", erwiderte Jamira, ohne wirklich zuzuhören. Das kleine Mädchen war in einem Alter, in der die Phantasie manchmal größer als die Realität war. "Das ändert aber nichts daran dass du jetzt in dein Bett gehst, es ist spät", fuhr sie bestimmt fort.
"Aber Mammiii! Der war verletzt! Tante Hummelchen hat ihn ins Bett gebracht", quäkte die Kleine weiter.
Jetzt horchte ihre Mutter doch auf. "Verletzt?"
Freya nickte heftig. Hatte sie doch gesagt. Wieso hörten Erwachsene bloß nie zu.
"Trotzdem, du gehst jetzt ins Bett", Jamira packte ihre Tochter, entkleidete sie und steckte sie unter heftigen Protesten der Kleinen in ihr Bett.
08.10.2002, 11:29 #73
Hummelchen
Beiträge: 399

Hummelchen hatte die Nacht über bei dem Fremden gewacht und seine Wunden versorgt. Nun musste sie sich aber um die Küche kümmern und die Schmiede.

Außerdem musste irgendetwas zur Aufbesserung der Finanzen der Amazonen passieren. Das Amazonenbräu reifte in den Fässern und einige Amazonen waren als Boten in die Tavernen der Lager geschickt worden, um das wohlschmeckende Getränk dort anzubieten und vernünftige Preise auszuhandeln.

Wenn das Getränk in zwei Wochen fertig wäre, wollte sie damit vernünftige Einnahmen erzielen, vor allem, um Blutfeuer auszuzahlen. Immerhin hatte das Mädchen einiges vorgeschossen.

Die Schmiede sollte man auch ein bisschen bekannte machen. Vielleicht durch Aushänge in den Lagern?
08.10.2002, 20:03 #74
Burath
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Mit größter Vorsicht setzte er einen Fuß vor den anderen, arbeitete sich Schritt für Schritt ein kleines Stückchen weiter. Des ewigen Liegens war er müde, brauchte die Bewegung um seine erschlafften Muskeln wieder zu ursprünglicher Stärke zu zwingen. Das Laufen fiel ihm schwerer als sonst, zumindest glaubte er das. Immer wieder musste Burath halten und verschnaufen. Eine wohlige Wärme strömte durch seinen Körper, trieb die lang ersehnten Schweißperlen auf seine Stirn. Für ihn war es wie ein Neubeginn.

So verging einige Zeit doch machte er mit jedem Augenblick deutliche Fortschritte. Was ihm gerade noch eine vor Anstregung verzogene Grimmasse verursachte ging jetzt wieder mit gewohnter Leichtigkeit. Mit einem Grinsen im Gesicht sprang und hüpfte er über den Boden sodass die hölzernen Balken nur so knarrten. Nachdem er sich genug bewegt hatte ließ Burath sich auf den weichen Kissen seines Bettes nieder und nahm die Schüssel gefüllt mit dampfender und angenehm warmer Hühnerbrühe. An die Wand gelehnt und geradeaus starrend löffelte er die Suppe bis auch der letzte Tropfen davon seinen Gaumen erreichte.

Von seiner Erinnerung war ihm nicht viel geblieben. Ein riesiges schwarzes Loch zierte die Vergangenheit. Alles wirkte so fremd und er so machtlos. Doch was sollte er tun? Burath blieben nicht viele Möglichkeiten. Er sehnte sich aus unerklärlichen Gründen nach dem grün des Waldes, dem Duft von frischem Holz, der Freiheit. So sprang er auf, nahm Tasche und Schwert und ging los...
09.10.2002, 11:20 #75
Ronya
Beiträge: 194

Dunkel war es im Stall. Und überall dieser ekelhafte Gestank. Angewidert rümpfte Freya die Nase.
"Tante Amelia, das ist nicht dein Ernst", protestierte sie und stach die Mistgabel nachdrücklich in den Scavengerdung, wo sie quatschend stecken blieb.
Die Amazone namens Amelia, eine etwa dreißigjährige Frau, legte die Bürste zur Seite, mit der sie eben noch einen der Scavenger gewaschen hatte, und kam herüber.
"Doch, junge Dame, das ist mein voller Ernst", erwiderte sie streng, "deine Mutter möchte dass du das Arbeiten lernst, also stell dich nicht so an und schaufel endlich. Hier!" Sie zog die Mistgabel wieder aus dem Dreck und drückte sie dem kleinen Mädchen in die Hand.

Mißmutig schaute Freya zu wie die Amazone wieder hinüber zu dem blöden Viech ging und es weiterpolierte. Wer brauchte denn schon diese komischen Vögel. Die waren höchstens zum Essen gut, mehr auch nicht. Sie machten Lärm, stanken und piekten schmerzhaft wenn man ihren Schnäbeln zu nahe kam.
Vor sich hingrummelnd stach Freya wieder in den Mist und schaufelte das dampfende Zeug in den dafür vorgesehenen Behälter. Die Schürze war ihr viel zu groß, immer wieder stolperte sie über den unteren Saum. Und auch die Mistgabel war länger als sie selbst. Ein äußerst umständliches Unterfangen also.

"Ich wandere aus!", verkündete sie.
Aus der Box nebenan kam nur ein abtuendes Lachen. Wieviele Amazonen hatte Amelia schon zu dieser Arbeit treiben müssen, freiwillig machte das kaum eine. Aber Jamira hatte sie neulich zur Seite genommen und den Wunsch geäußert, der Kleinen ein bisschen Verantwortung und Arbeitssinn beizubringen. Amelia war dem Wunsch natürlich gerne nachgekommen, das Amazonenlager brauchte jede Frau und Nachwuchs war immer dringend gesucht. Je früher Freya lernte desto besser. Und so langsam war sie aus dem Alter raus, in dem das Leben nur aus unbekümmertem Spielen bestand.
"Versuch es doch, es wird dir kaum irgendwo besser gehen als hier im Amazonelager", rief sie zu dem kleinen Mädchen hinüber. Sie nahm das wirklich nicht ernst, Kinder plapperten viel wenn der Tag lang war.

Freya jedoch schaufelte nur noch heftiger weiter. Teilweise flog der Mist schon auf der anderen Seite über den Rand des Behälters hinaus.
"Hey paß doch auf!", drang wieder die strenge Stimme Amelias herüber, "du machst dir nur noch mehr Arbeit wenn du alles danebenkippst. Ich will einen blitzblanken Stall sehen, egal wie lange du dafür brauchst!"
Freya zog eine Grimasse hinter dem Rücken der Frau. Olle Ziege. Sie würde schon noch sehen, eines Tages war Freya weg.
Die Box war endlich sauber. Sorgsam machte Freya einen weiten Bogen um den inhaftierten Scavenger, der sie aus stechenden Augen anblickte, und machte sich daran die nächste Box zu säubern.
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