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Sumpflager #17
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16.12.2002, 16:46 #51
Erend
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<<Champ ist nicht hier!>> erklang eine raue Stimme. <<Was?>> fragte Fisk und fuhr herum. <<Man, Champ ist nicht hier!!!>>. Einer der Novizen stand mit qualmendem Stengel in der Tür und blickte Fisk mit verschwommenen Augen an. <<Ahhhhjaaa..>> murmelte Fisk und schlurfte enttäuscht aus der Taverne. Doch der Novize rief ihn zurück. <<Es gibt im Kastell ein paar Heiler, meditate und Don-Esteban, soweit ich weiß! Schau da mal vorbei..>>. Dann nahm er einen langen Zug von seinem Joint und verschwand in der Taverne.

<<meditate und Esteban??? Wie bitte???>> rief Fisk leicht entrüstet, beruhigte sich dann aber wieder. Er winkte einen anscheinend nüchternen Novizen zu sich und gab nahm ein Pergament. er begann zu schreiben:
Hi Gorr,

weder Champ noch Harald waren erreichbar. Doch hat mir einer der Novizen erzählt, das es im Kastell zwei heiler namens meditate und Don-Esteban gibt. Ich werde mich augenblicklig dorthin begeben.

Gezeichnet
Fisk

P.S.: Sag Cycle er soll mir ne schwere Banditenrüstung vorbereiten, wenn ich zurück bin bekommt er sein Erz.


Dann rollte er es zusamm, nahm eien Strähne aus seinem Beutel, wickelte es zusammen und überreichte es dem Novizen. Dann packte er 50 Erz aus und überreiche sie ebenfalls dem Novizen. <<Bitte bringe diese Nachricht augenblicklich ins Neue Lager. Gib sie einem Banditen namens Gorr. Wenn du ihn nicht findest, erkundige dich nach ihm !! Nun mach dich auf!>> sprach er mit nervöser Stimme. Der Npvize nickte, verstaute Brief und Erz und verschwand aus dem Tor.

Kaum war der Novize aus seinem Sichtradius verschwunden, wandte sich Fisk zu Phil. <<Du gehst am besten auch zuürck, ich muss nochmal ins Kastell!>> sprach er, was Phil nur mit einem Nicken bejahte. Fisk nickte dem Reisbauern noch ein letztes Mal zu und verschwand dann ebenfalls durchs Tor.
16.12.2002, 17:12 #52
RhS_Artifex
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Ernst blickte Artie Arson an und versuchte aus seinem Mienenspiel zu lesen. Ja, Arson war äusserlich ein gebrochener Mann, der sich nur noch durch das Schwerttraining aufrecht halten konnte. Artie beschloss, dass er Arson am Tag drauf wieder aufsuchen würde und ihm seine Ruhe zu geben.

"Nun Arson, diese Neuigkeiten verheissen nichts gutes, aber wenn dich nur noch das Schwerttraining aufrecht und bei Gedanken hält, so würde ich vorschlagen wir treffen uns am nächsten Tag wieder ?!", fragte Artie Arson, worauf dieser zustimmte.
"Abgemacht ! Dann sehen wir uns morgen hier wieder ! Schlaf gut Arson !"

Mit diesen Worten verliess Artie Arson und kehrte zu seinem Morast zurück, wo er den Rest des Trainings schweigend absolvierte.

Wahrlich das waren wahrlich keine guten Neuigkeiten ! Aber darum kümmere ich mich morgen !

Und so schlief unser Hoher Novize ein.
16.12.2002, 17:24 #53
Arson
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Dunkelheit.
Schwarze Türme streckten ihre dicken, klobigen Finger in den schwarzen Nachthimmel, verdeckten die schmale Sichel des Mondes mit ihren rötlichen Schieferspitzen. Ein kühler Wind umwehte das wuchtige Ungetüm der finsteren feste, ließ die Flammen der kleinen Lagerfeuer rund um seine mauern zittern und tanzen. Die trüb über den Himmel kriechenden Wolken blickten auf eine Landschaft der Stille hinab, das leise Knacken der brennenden Scheite und das gedämpfte Gemurmel vereinzelter Stimmen bildete die einzige Abwechslung zum heiseren Wispern des Windes.

Verwundert blickte Arson sich um. Wo war er hier? Mißtrauisch musterte er die zahlreichen einfachen Holzhütten, die sich schutzsuchend in den Schatten der Burg duckten, kleine, grob gezimmerte Gebilde, so wehrlos wie die Menschen die sie bewohnten. Er kannte diesen Ort. Doch woher?
Ein Schleier aus Blei schien auf dem Gedächtnis des hohen Novizen zu liegen, schwer und schwarz lastete er auf seinen Erinnerungen, verhinderte dass Aron fand wonach er suchte. Langsam ging der junge Diener des Schläfers weiter. Ging er? Nein, er schwebte. Sein Körper schien aus purem Licht zu bestehen, ein winziger, grell leuchtender Ball aus Energie, pure geistige Materie. Der Stoff, aus dem die Seelen waren.

Normalerweise hätte Arson sich über den Verlust seiner Glieder wundern müssen, doch er tat es nicht. Diese surrealistische Welt schien ihre eigene Gesetze zu haben, obwohl die Menschen hier - zumeist abgerissen aussehende Gestalten, doch der hohe Novize entdeckte auch einige kräftig gebaute Kämpfer in roten Uniformen - sich normal bewegten und verhielten, schienen sie den winzigen Lichtball, der das gesamte Sein des Berserkers verkörperte, nicht zu bemerken. Ungehindert huschte die Arson-Kugel durch den von hölzernen Palisaden umringten äußeren Abschnitt dieses Ortes, glitt dann widerstandslos durch eines der vergitterten Fenster der Burg.

In dem nur schwach erhellten Raum herrschte völlige Stille. Arson erkannte die schwarzen Umrisse einer schmalen Gestalt auf einem der Betten, ihre tiefen Atemzüge verrieten, dass sie schlief. Langsam schwebte der Energieball näher, ein gleißendes Glühwürmchen in dem finsteren Raum, sonderbar hell, doch anscheinend von niemandem zu sehen.
Es war eine Frau. Ruhig lag sie da, der entspannte Ausdruck eines ruhigen Schlafes lag auf den jungen, zarten Gesichtszügen. Sie war hübsch, wenn auch keine Schönheit. Arson fand sie auf Anhieb sympathisch. Vielleicht konnte sie ihm helfen, sich in dieser merkwürdigen Welt zurechzufinden, überlegte er mit der gleichen sonderbaren Logik, die ihm seine Lichtgestalt als völlig normal erscheinen ließ. Wenn er sie nur wecken könnte...

Zuckend und blitzend huschte der Arson-Ball um die Nase des Mädchens, winzige, schwach knisternde Blitze wanden sich um das glühende Energiezentrum, immer weiter steigerte der hohe Novize sich in eine Mikroapokalypse aus tanzenden Lichtstrahlen, versuchte mit nicht existierenden Fingern nach der Dame zu greifen.

Und sie erwachte! Arson konnte es kaum glauben. Er hatte es tatsächlich geschafft! Eine Welle aus Glück und Erregung befiel den jungen Mann. Sie würde ihm sicher weiterhelfen können. Endlich bekam er Antworten auf all seine Fragen. Fröhlich glühend schwebte er vor dem Gesicht der Frau auf und ab, bombardierte sie mit Fragen, die seinen Geist aufgrund des Mangels an Artikulationswerkzeugen nie verließen. Erst Sekunden später merkte er, dass das hübsche Ding ihn nicht einmal anschaute. Ihr verwirrt-erschrockener Blick war starr zum Fenster gerichtet, ihre Unterlippe zitterte fast unmerklich leicht. Was hatte das Mädchen bloß?
Neugierig wandte Arson seine unsichtbaren Kugelaugen zu der vergitterten Öffnung in der Wand, ein greller Impuls ließ seine Energiegestalt Sekundenlang vor Schreck aufglühen.

Draußen, jenseits der eisernen Stäbe, hatte sich die Dunkelheit der Nach in ein heißes, flackerndes Glühen verwandelt, gleißende orangefarbene Lichtfinger tasteten durch das Fenster, malten ein schaurig tanzendes Rechteckmuster an die gegenüberliegende Wand. Dann spürte der hohe Novize es auch.
Ein leichtes Beben ging durch das mit grobem Holz getäfelten Zimmer, schwere Füße trappten über den Flur vor der massiven Tür, von irgendwo erklang gedämpftes Geschrei. Ein Geräusch wie ein Donnerschlag ertönte, und das Wanken und Beben der Wände verstärkte sich für einige Sekunden so stark, dass die junge Frau fast das Gleichgewicht verloren hätte. Auf unsicheren Füßen kämpfte sie sich zum Fenster, blickte aus neugierigen Augen hinaus in die glühende Nacht.
Noch im selben Sekundenbruchteil schoss ein mächtiger Feuerstrahl durch die schmelzenden Gitter des Fensterrahmens, auf einmal war die Luft im Raum kochend heiß, Licht von so unglaublicher Intensität durchflutete den Raum, dass Arson erblindet wäre, hätte er menschliche Augen besessen.
Das Schreckliche Schauspiel dauerte nur wenige Augenblicke, dann verebbte das brüllende Feuer so schnell, wie es herangebraust gekommen war. Das junge Mädchen stand noch immer vor dem seltsam deformierten Fenster, glühender Stein tropfte zischend auf ihre verkohlten Handflächen, ihr Kopf glich einem verbrannten Apfel, das einstmals hübsche Gesicht hatte sich in eine skelettierte Landschaft aus Staub und Asche verwandelt.

Arson schrie. Lautlos jaulte die kleine Energiekugel ihr Entsetzen in die rauchgeschwängerte Luft, ihr einstmals ruhiges Glühen war nunmehr ein panisches Zucken aus gleißenden Lichtreflexen. Er musste hier weg!
Blitzschnell raste der Novizenball davon, drang funkensprühend durch das Schlüsselloch der großen Eichentür, eilte gedankenschnell durch die Gänge der Burg, schoss schließlich durch die geöffnete Haupttür hinaus auf den weitläufigen Hof.

Die Apokalypse schien über die Menschheit gekommen sein. Völlig fassungslos blickte der hohe Novize auf das Inferno aus Feuer, Rauch und Zerstörung, beobachtete mit fast teilnahmsloser Ruhe die in höllischer Hitze verglühenden Männerleiber, die ziellos umhertaumelnden brennenden Gestalten, den Berg aus schwarzem Fleisch. Kampfgeschrei drang gedämpft an sein Ohr, irgendwo brüllte etwas auf, ein gewaltiger, endgültiger Laut, so intensiv, dass er die Wände der Burg selbst zum schwanken zu bringen schien. Überall kämpften Männer gegen die allgegenwärtigen Flammen, stiegen mit verbitterter Entschlossenheit über die verkohlten Überreste ihrer Kameraden, nur um Sekunden später ebenfalls von dem brennenden Atem der Hölle erfasst zu werden. Der finstere Nachhimmel war rauchgeschwängert, in dicken, fettigen Schwaden reckten sich die pechschwarzen Säulen gen Himmel, vermischten sich dort mit der schwarzen Wolkenmasse zu einer einheitlichen Rußdecke.
Jetzt, in diesem erschreckenden Bild der Verwüstung, erkannte Arson, wo er sich eigentlich befand.
In der Burg des Alten Lagers.




Schreiend riss Arson die Augen auf. Seine panisch geweiteten Pupillen blickten auf die grob gezimmerte Decke seiner Holzhütte. In der Dunkelheit verschwanden die breiten Rillen zwischen den einzelnen Brettern in gestaltloser Schwärze, nur vereinzelt drang das fahle Licht des Mondes in den kleinen Raum der Unterkunft.
Langsam setzte der hohe Novize sich auf, seine Brust hob und senkte sich wie ein Blasebalg, ein dünner Schweißfilm überzog die braune Haut des jungen Mannes. Allmählich fand er in die Realität zurück, die bedrohlichen Schleier der Vision fielen nach und nach von seinem Geist.
Was, beim Schläfer, hatte er da gerade geträumt?

Er war in der Burg gewesen…sie hatte gebrannt.
Für einen Augenblick wurde die Erinnerung an das Leid und den allgegenwärtigen Tod übermächtig, eine Welle von Übelkeit durchflutete den Körper des hohen Novizen, so dass er sich mit der rechten Hand auf dem groben Holzboden abstützen musste, um nicht haltlos zusammenzusacken. Irgendwo in seinem Hinterkopf begann sich ein Gedanke zu formen, so klar und von so schmerzhafter Endgültigkeit, dass Arson sich ihm nicht verschließen konnte.
Der Schläfer. Er war schuld.
Kaum zuckte die Erkenntnis durch die strapazierten Windungen seines Hirns, da fügten sich die Eindrücke der letzten Tage zusammen wie Fragmente eines komplizierten Puzzles, welches nun, in seiner Gesamtheit betrachtet, endlich Sinn ergab.
Es war alles falsch gewesen.
Der Glaube. Der Dienst am Schläfer. Die Lehren.

Mit bedächtigen Bewegungen erhob Arson sich von seiner Liege, mit sorgfältigen, routinierten Handgriffen befestigte er sein Schwert an seinem breiten Ledergürtel, begab sich dann in eine der dunklen Raumecken, um die dort abgestellte Truhe zu öffnen. In ihr hatte der hohe Novize den Mantel aus Wolfsfell, die Beute seines Einbruchs in der Burg verstaut. Eines Einbruchs im Namen des Wahnsinns.
Mit einem metallischen Klicken schnappte der stählerne Verschluss des Kleidungsstückes um den Hals des hohen Novizen, dann verließ er mit weit ausgreifenden Schritten seine Hütte und damit den Platz, der so lange für ihn eine Heimat gewesen war. Er hatte nicht vor zurückzukehren. Doch vielleicht konnte er bei seinem Aufbruch noch einige weitere Brüder von der Unsinnigkeit ihres Glaubens überzeugen, ihnen von der Vision erzählen, die er gehabt hatte.
Sein erstes Ziel war der hohe Novize Artifex….
16.12.2002, 17:39 #54
RhS_Artifex
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Artie erwachte....

Graue Wolken überzogen den Himmel und warteten scheinbar darauf, dass irgendwas passieren würde. Nur was, das war ihnen überlassen denn nur sie wussten es. Ihre Anwesenheit aber sandte ein düsteres Omen, als ob heute etwas unangenehmes passieren würde.

Hmmm der Himmel ist düster ! Das letzte Mal als dem so war, fiel mein Hof...

Aieee nein ! Ich will nicht ! Mutter ! Vater, warum ?!
Orks waren an jenem Tag gekommen und hatten Arties Heimathof niedergebrannt und seine Familie abgeschlachtet.

Nun ja... irgendwas wird heute passieren ! Hoffentlich nicht so schlimm wie damals !


Schnell kleidete der Hohe Novize sich und schnappte sich seine Sandsäcke um mit seinem Training zu beginnen. Mittlerwiese waren die Muskeln schon wieder sichtbar und Artie fühlte sich schon viel besser als zuvor.
Beim Morast angekommen, begann er mit dem Trainingsprogramm und vergass alles um sich herum, als er sich anstrengte durch den Schlamm zu waten und Ausfallschritte zu üben.
16.12.2002, 18:29 #55
Arson
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Arson musste eine ganze Zeit lang suchen, bis er die Gestalt des hohen Novizen im Sumpf nahe dem Lager entdeckte. Artifex schien gerade in sein Schwertraining vertieft zu sein, und so näherte der junge Mann sich vorsichtig, um nicht von einem der Schläge versehentlich erwischt zu werden.
"Sei gegrüßt, Artifex! Ich komme, um mich zu verabschieden. Heute Nacht wurde mir eine Vision zuteil. Der Schläfer - er ist ein übler Dämon. Die Bilder waren eindeutig."
Arsons Antlitz wurde um eine Spur dunkler.
"Er will uns alle töten."
16.12.2002, 18:50 #56
RhS_Artifex
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Artie liess sein Schwert, oder eher den Holzstab, der als Schwert herhalten musste ausschwingen und schnaufte einmal tief durch. Als seine Atmung schliesslich dann zur Ruhe kam richtete er sich auf seine ganzen 195 Zentimeter auf und wandte sich zu Arson zu.

"So, du hattest eine Vision ?! Auch ich hatte dereinst eine Vision, die mir sagte, dass ich als einer der ersten meinen Fuss auf die Terra Incognitae setzen würde und sie wurde Realität ! Ich war tatsächlich einer der ersten.

Seitdem ist mir klargeworden, dass das Schicksal uns im Traum Botschaften übermittelt, die unser zukünftiges Leben betreffen.
Nachdem dir das Schicksal offenbart hatte, dass der Schläfer uns alle in Verderbnís stürzen will, nehme ich an, dass du, Arson unser Lager verlassen wirst. Deine ganze Haltung sagt mir schon alles, dein Wolfsfell der nur aus der Nähe des Alten Lagers stammen kann, deine Vorfreude auf das was da kommen mag und schließlich die Wandlung deines Gemüts." Artie blickte Arson sehr, sehr ernst an und schloss dann mit diesen Worten seine Meinung : "Ja. Gestern noch sah ich einen Mann dessen Geist vom Schicksal gebrochen wurde, der kein Ziel hatte. Heute präsentiert sich mir ein völlig anderer Mann, einer der sich seiner Ziele und seiner Zukunft gewiss ist.

Arson, mein Mitbruder, wisse, dass ich dir alles Glück wünsche und du stets mein Freund sein wirst, auch wenn wir uns nicht sehr intensiv kennengelernt haben. Eins will ich dir mitgeben, nichts materielles aber etwas woran du dich stets erinnern solltest.

Merke dir stets, dass der Mensch seines Schicksals Schmied ist !

Folgst du dieser mir einst anvertrauten Weisheit, so wirst du stets die Energie finden, deine Träume zu realisieren.

Über meine zukunft mache dir keine Sorgen, denn *Artieblicktumsich* ehrlich gesagt, ist meine Verbindung zum Schläfer weg. Früher fühlte ich seine Anwesenheit als Sonnenschein auf meiner Seele. Doch nun ist dort, wo ich einst Sonnenschein fühlte, tiefste Finsternis."

Als der Hohe Novize nun mit seiner Rede fertig war, war er leicht erschüttert. Denn er lernte Arson als gebrochenen Mann kennen und nun wollte dieser nur so vor Kraft strotzende Mann, der er nun war das Sumpflager verlassen, weil das Schicksal ihm offenbart hatte, dass der Schläfer Verderbnis bringen wollte.
16.12.2002, 20:38 #57
Scatty
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"Nein, ich bin des Schläfer´s unehelicher Sohn aus einer Liason mit Feodaron, der hier in der Hütte von Scatty sitzt, einen von Scatty´s Stengeln raucht, und der gerade vorhat, dir beim lebendigen Leibe die Nasenhaare auszureissen....JA, beim Schläfer, ich bin Scatty, und du bist Bloodflowers! Sonst noch Fragen bezüglich irgendwelcher Namen? Nein? Gut, dann kommen wir zum Punkt." Bloodflowers zuckte die Achseln und schritt auf einen weissen Punkt an der Hauswand zu. "Neinneinnein, doch nicht den Punkt, herrgott. Du sollst mir sagen, warum du hier bist!" Als er diesen Satz vollendet hatte, katapultierte er sich mit einer meisterhaften Flugrolle direkt auf den Hüttenfussboden, stöhnte auf, erhob sich wie von Zauberhand und seinen Händen getragen und blickte dem Ankömmling tief in die Augen. Oha, das waren ja mal ein paar nette Blutfliegeneier in Bloody´s Gehirn, geradezu supi.

Natürlich wollte der Junge schleichen lernen, das sah man ihm doch ins Gesicht geschrieben, ausserdem sagte er es gerade. Wie auch immer, Händereibend und einen Buckel machend, leierte er seine gewöhnlichen Vorraussetzungen runter. "Wisse, oh Sucher des Wissens, dass du meine Dienste nur" Er senkte seine Stimme auf ein leises Wispern "kostenlos" und hob sie wieder an "empfangen darfst, wenn du vorher einen Test ablegst. In dieser kleinen Reise, auf die ich dich schicken werde, werde ich deine Ehrlichkeit prüfen. Triffst du die richtige Wahl werde ich dich umsonst unterrichten, triffst du die falsche, darfst du blechen bis die Wampe quietscht und schuldest mir einen Gefallen. Also, deine Aufgabe ist einfach: Suche im Neuen Lager nach einem Kerl namens Julio Xavier Marco Sentenza Sante Pellegrino Opprimati Aranciatino. Bring mir das, was er dir gibt, EGAL was es ist. Handelst du richtig, kriegst du´s umsonst, wenn nicht, blechen. Also, husch husch!" Mit diesen Worten wandte er sich ab, um die Quadratwurzel von Delta Theta, Betonung auf dem Umkehrsatz, multipliziert mit der Zahl Pi auszurechnen, doch ohne Scavenger und Kopfstand, da er so vielleicht grade mal die fünf Minuten brauchen würde, die Bloody brauchen würde.
16.12.2002, 20:40 #58
Saria
Beiträge: 484

Ächzend hievte Saria das kleine Boot weiter über die Wellen. Zu ihrer Rechten konnte sie im dichten Nebel den bläulichen Schimmer der magischen Sumpfbeleuchtung erkennen. Es war ein kleines Wunder, dass sie in dieser trüben Suppe überhaupt den Weg gefunden hatte. Nur die Klippen auf ihrer Seite hatten als Orientierungshilfe hergehalten.
Ein Ruck ging durch das Boot, dann knirschte es bedrohlich unter dem Rumpf. Scheinbar war sie aufgelaufen.
"Toll, wirklich toll...", fluchte sie leise vor sich hin.
Den Bootssteg hatte sie wohl meilenweit verfehlt. Nasse Füße bei der Kälte waren nicht unbedingt etwas, worauf sie sonderlich scharf war. Übelgelaunt sprang die Diebin aus dem Boot und griff nach dem Tau, um es weiter an Land zu ziehen.
Nach mehreren Minuten des erbitterten Kampfes gegen das Bootsgewicht gab Saria entnervt auf. Das Ding würde schon nicht wieder abrutschen...
Hoffte sie zumindest.
Mit noch üblerer Laune als zuvor stapfte die Amazone in Richtung der Lampen. Jetzt musste sie nur noch diesen "Shadow" finden. Und natürlich die Schwertscheide loswerden. Bei der Gelegenheit vielleicht auch noch das Wasser in ihren Schuhen...
16.12.2002, 20:44 #59
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Ne also ich kenn keinen aus dem neuen Lager der so heisst. Biste dir sicher das das der richtige Name dieses Typen ist? Ich mein nimmt man die von dir konsumierte Menge Sumpfkraut mit der Länge des Namens den du eben genannt hast dann könnte sich ja durchaus ein Fehler eingeschlichen haben." beendete er seinen Monolog und wartete Scatty's Reaktionen ab. ...
16.12.2002, 20:54 #60
Scatty
Beiträge: 1.335

Beinahe hätte Scatty seinen gerührten Wodka Martini (nein, er war nicht wirklich gerührt, es waren Tränen vor Schadenfreude) mit Olive verschüttet. Doch noch bevor er wieder zu einem fünffachen Rückwärtssalto etc etc ansetzen konnte, sprach ihn doch dieser freche Bloody schon wieder an.

Und das liess seinerseits Scatty´s Kinnlade herunterklappen. Stand wirklich einer aus dem Neuen Lager vor ihm? Wo man für ein Brotstück aufgespiesst, über den Damm geworfen, dann noch von Homer verprügelt und schliesslich den Lurkern vorgeworfen wird? Konnte ja nicht sein, das musste ein verirrter Anhänger des Schläfers sein, so intelligent und elegant wie er war... naja, obwohl, immer mehr Anhänger des Schläfers wurden unruhig...Doch Scatty war das egal, solange er ihm sein Kraut gab, konnte der Schläfer auch eine Riesenratte sein, völlig egal. Wie sagt man so schön, mit dem Kraut kommt der Glauben. Aber zurück zum Thema. "Tja, soviel Scharfsinnigkeit hätte ich einenm Leeler nicht zugetraut, aber du hast Recht. Der Kerl ist nur ein Hirngespinst meinerseits." Um dies zu verdeutlichen, tat er einen langen Zug an seinem Stengel und grinste. "Nun, du hast wohl wirklich die Ehre, deine Ausbildung kostenlos zu empfangen. Halt, sag nichts!....Äh......Öh......*grunz*.....ja, du willst mehr über Akrobatik lernen, da du Schleichen schon gut beherrschst! Fein, dann lass uns anfangen, folge mir."
16.12.2002, 21:05 #61
Bloodflowers
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Er sollte ihm also folgen, aber wohin denn nur?
Während er nachdachte bemerkte Bloody garnicht das Scatty die Hütte schon längst verlassen hatte. Mist! fluchte er als er seine Unachtsamkeit dann endlich doch bemerkte.
Bloody stürmte aus der Hütte und schaute sich um, rechts von ihm hörte er ein Gemurmel über "Delta Theta..." und "Umkehrsatz", das musste er sein. Er stürmte hinter her und erreichte ihn bald darauf.
Zusammen liefen die beiden in den Sumpf, sie grüssten die Sumpfhaie freundlich und gingen immer tiefer hinein.
Bis sie zu ein paar Baumstämmen kamen. Die irgend ein Troll dort achtlos hingeworfen haben musste.
"Was nun, soll ich drüber springen oder unten durch kriechen?" fragte der Bandit.
"Beim Schläfer, weder noch, ich stell mich auf den dort und du auf den anderen. Dann machen wir Sprungübungen, ich machs vor und du machst es nach! Noch Fragen?" meinte der Templer und stand dann auch schon auf dem Baumstamm.
"Naja schon, sieht das nicht lächerlich aus... ich meine was sollen denn die Sumpfhaie von uns denken?" ...
16.12.2002, 21:18 #62
Scatty
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"Wenn sie lachen, rubbel ich ihnen mit einem eingetrockneten Stoffhandtuch, ja, richtig, kein weiches Frottee, das Hardcorezeugs, solange über den Rücken, bis sie anfangen zu jodeln und absolut bescheuertes Zeug zu tun, für das jeder normale Mensch verknastet werden würde. Aber damit will ich nicht andeuten, dass sie dann alle zu kleinen, putzigen Karl Moiks werden, keinenfalls. Aber egal, da sie eh nicht lachen können, sondern nur quietschen und fiepen, wird das kein Problem sein. Und nun keine Müdigkeit vorschützen, loslos!" Bei den letzten Worten begann er, wie ein Wilder den Baumstamm auf und ab zu hüpfen.

Immer kurioser wurden die Sprungvarianten, vom einfachen Grätschsprung bis zum gekonnten Spring-als-ob-dir-eine-Horde-Gardisten-auf-den-Fersen-is-und-vor-dir-ein-unendlicher-Abgrund-ist-Sprung war wirklich alles dabei. Und immmer wieder wies er seinen Schüler, der desöfteren auf dem glatten Baumstamm ausrutschte und in den Sumpf platschte, auf die Grundsätze hin. "Beim Springen immer von unten Schwung holen, das ganze muss aus den Knieen kommen, und die Arme fliessend nach vorne bewegen. So kommst du viel weiter und höher." Nach einigen atemberaubenden, kräftezehrenden Stunden albernen Rumgehüpfes brach Scatty die Stunde ab. "So, das wars für heute, ich muss sagen, du bist kein schlechter Springer. Vor einem...hm....Scavenger solltest du schon davonhüpfen können. Die nächste Einheit wird ein wenig klettern sein. Ich werde natürlich nicht mitklettern, da ich mir in einem Kampf gegen fünf Trolle und drei Drachen einen Schiefer in den Daumen eingezogen habe, sondern im Liegestuhl liegen, während du den Wasserfall raufkraxelt. Aber dazu später mehr. Wenn du willst, bist du jetzt entlassen." Scatty wandte sich ab, und schritt gemessenen Fusses aus dem Sumpfe heraus, vorbei an schallend lachenden Sumpfhaien. Beim Schläfer, was würde er nur für ein eingetrocknetes Stoffhandtuch geben...
16.12.2002, 21:43 #63
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Bei Scatty bekam man ja richtig weiche Knie, so sehr zwang er einen zum rumhüpfen. So langsam wurde er müde, und zwar richtig. Er würde die Nacht gut schlafen. Wenn er schlafen würde, doch Scatty machte noch keine Anstalten müde zu werden.
Mensch, das Kraut scheint einem ja unglaubliche Kondition zu verleihen.
Scatty hüpfte und sprang umher, während Bloody fast nur im Dreck lag, er war also die meiste Zeit sozusagen auf Augenhöhe mit den Ochsenfröschen die sich um den Baumstamm versammelten, um ihre Jahreshauptversammlung abzuhalten..
"Hey ihr Viecher!!! Was guckt ihr so blöd. Noch nie nen Menschen gesehen der elegant, wie ein betrunkener Erzbaron der dazu noch ne Gleichgewichtsstörung nebst unglaublichen Plattfüßen hat, auf nem Baumstamm herum hüpft?"
"BÖÖÖÖÖÖRRRKKK"

Soviel dazu! Nach mehreren Stunden hatte Scatty dann genug von der Hopserei und meinte das es für heute zu Ende seih, morgen jedoch würde das klettern auf dem Plan stehen.
"Du gehst nach nem Plan vor? Nach nem richtig ausgedachten Plan?" fragte der Bandit entgeistert. Doch der Templer ignorierte diese Äusserung gekonnt in dem er schnellen Schrittes zurück ins Sumpflager ging.

Da war der kleine Bandit nun ganz alleine in dem dunklen Sumpf, um ihn herum nichts als Moder und Fäulnis.
Er schnappte sich seinen Korb, in dem er Wein und Kuchen für seine Grossmutter hatte, richtete sein rotes Käppchen und wanderte auch zurück ins Lager. ...
16.12.2002, 22:09 #64
PropheT
Beiträge: 3.117

Mit einem lauten Zischen materialisierte sich der Prophmeister vor die erhabenen Toren des Sumpfetempels.
"Ein schöner Platz, um sich anbeten zu lassen", dachte er sich insgeheim und harrte noch ein wenig vor den Toren des Tempels aus.
16.12.2002, 22:32 #65
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Aus den Schatten der Nacht lösten sich drei Gestalten die nicht viel heller waren. Die dunklen Roben der Dämonenbeschwörer waren eins mit den Schatten gewesen, doch jetzt zeigten die Fackeln den Augen der Wachen das, was deren Ohren schon lange wussten: Dort waren ein paar Irre auf dem Weg ins Sumpflager.

Die Harfe von Alei begleitetet den dreistimmigen Gesang:

„Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!! Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!!“

Noch wenige Schritte trennten die heiligen Krieger der Inquisition vom Sumpflager.
16.12.2002, 22:43 #66
PropheT
Beiträge: 3.117

Wieso der Proph an jenem heiligen Ort war, wußte er nicht, was er zu tun hatte, lag ihm ebenfalls völlig im Unklaren. Er wußte nur, daß er angebetet werden mußte....obwohl er den Grund dafür auch nicht wirklich kannte.

Stolz und erhaben flatterte sein brauner Bademantel im frostigen Wind und legte seinen Tigerfellslip frei,[es sei hier angemerkt, daß sich einige Extremitäten des menschlichen Körpers bei diesem Klima zum negativen Anblick verformen] seine Dackellederschuhe zeigten gen Osten und der Mond spiegelte sich in den Gläsern seiner Sonnenschutzbrille, als er eine Harfe aus der Ferne vernahm....
16.12.2002, 22:49 #67
Alei
Beiträge: 569

Diese Harfe war natürlich die des Bardenmagiers Alei. Auf ihr konnte er alles spielen. Schöne Lieder, traurige Lieder, Lieder die anstachelten, aber auch tödliche Lieder, denn mit seiner Harfe wirkte er auch die Magie Beliars.

Nun hielten die drei Inquisitoren Einzug in das Lager und begaben sich zielstrebig zum Tempelvorplatz, denn dort fand man fast immer denjenigen, den man in diesem Lager suchte, oder zumindest jemanden, der einem weiterhelfen konnte. So überschritten sie die Holzstege und spürten bald den Stein des Platzes unter ihren Füßen.
16.12.2002, 22:57 #68
GlutaeusMaximus
Beiträge: 4.745

Der Hohepriester stellte sich auf ein Podest, das zu dieser späten Abendstunde frei stand (der predigende Baal hatte sich den Abend frei genommen) und brüllte seine Frage durch das ganze Lager:

„Wo ist der D... ähh... die Sumpfhexe?“

Olirie und Alei stimmten mit ein und nachdem keiner antwortet verfielen die drei wieder in ihren früheren Singsang:

„Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!! Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!!“
16.12.2002, 22:58 #69
Burath
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Kaum hörbar war das sachte Rauschen in seinem Ohr, das Wasser welches gegen seine Trommelfälle pochte, seinen Geist reinwusch und mit glasiger Klahreit erfüllte. Mehr als die grüntrübe Färbung der Sumpfbrühe erkannte der regungslos verharrende Krieger nicht durch seine gläsernen Pupillen. Allein den schwarzen Grund welcher immer näher zu kommen schien. Ein leichtes Kribbeln war unter der Haut spürbar. Eine Reaktion des Körpers auf die eisige Kälte die ihre glühendheißen Finger über seiner äußersten und verletzlichsten Hülle ausbreitete.

Nur langsam kam wieder Regung in den erschlafften Körper, stark ausgebildete Muskelstränge kamen unter dem schwarzen Stoff des Hemdes zum Vorschein und begannen ihren Dienst. Warmes Blut wurde durch seine Venen gepresst, begierig blähten sich die Lungenflügel und verlangten erbittert nach dem Stoff welcher sein Überleben sicherte. Ein Ruck ging durch die Glieder dann durchbrach das Gebilde aus Knochen und Fleisch die grüne Wasserdecke des Sumpfes.

Den Blicken einiger Sumpfler ausweichend watete Burath durch das kniehohe Wasser zielstrebig auf den Rand des Holzsteges zu wo der Rest seiner Ausrüstung aufgestapelt war. Immer wieder sah er fast mitleidig in die Gesichter der haarlosen Männer. Einige Tage hatte er nun schon hier verbracht doch schlauer war er aus ihnen nicht geworden. Er konnte und wollte es einfach nicht verstehen wie man blind einer Figur folgen konnte die in den Köpfen der Menschen entstanden war.

Immer wieder zog sich sein Magen zusammen, ein Kloß im Hals nahm ihm die Luft zum Atmen als er daran denken musste was aus Arson einmal werden würde. Sollte er ebenfalls zu einer willenlosen Gestalt werden? Zu einer Hülle die sich über Jahre hinweg von der eigenen Hütte zum Tempelvorplatz bewegte um diesen Schläfer anzubeten und nebenbei eine Ausbildung im Kampf zu absolvieren um später auf dem Felde für den Glauben einen Heldentod zu sterben?

Der blanke Zorn pulsierte in roten, schmerzenden Wellen in seinem Kopf, die Übelkeit brachte bald den wenigen Mageninhalt zutage. Kleine glitzernde Schweissperlen kullerten über die glatte Stirn und tropften auf den hölzernen Boden des Steges. Beinahe routiniert war die Bewegung in seine Tasche, in der er einen Glimmstengel zwischen seinen Lippen platzierte und sich suchend nach einer Feuerstelle umsah. Nicht lange sollte er dauern und er fand sein Ziel im Wirrwar von Wegen und blauen Kristallkugeln die das Lager in dämmriges Zwielicht tauchten.

An einem Baum gelehnt stand er abseits in der Finsternis mit einem Gesichtsaudruck der dem einer in Stein geschlagenen Statue gleichkam. Allein das grün funkelnde Augenpaar verriet seine Anwesenheit. Ein glimmender Punkt flog im hohen Bogen hinaus auf das Wasser des Sumpfes, ein wuterfüllter Aufschrei und die dumpfen Geräusche harter Schläge folgten. Holzsplitter schwirrten durch die Luft und vermischten sich mit feinen Fäden aus dunkelrotem Blut. Begleitet von grollendem Schnauben schlug Burath immer mehr Kerben in die Rinde des Baumes, bis er selbst vor Erschöpfung zusammen zu brechen drohte.

Doch nahm sein Handeln abrupt ein Ende als sich etwas unter seiner feuchten Haut regte. Lauthals brüllte er mir aller Kraft seinen Schmerz hinaus und versuchte so der Ohnmacht, die ihre Arme begierig nach ihm ausstreckte, zu entgehen. Von einer gewaltigen und ungebändigten Kraft wurde er nach hinten katapultiert und landete mit einem dumpfen Aufprall auf den harten Holzlatten des Steges. Quälende Hitze verbreitete sich unter der Haut die seine Schulterblätter bedeckte. Durch tränende Augen versuchte er seinen unsichtbaren Gegner zu fixieren, die Hände langten automatisch nach dem lederumwickelten Griff seines Schwertes. Beides endete erfolglos. Noch erschreckender jedoch war die Erkenntnis das sich sein eigener Körper gegen ihn gewehrt hatte, um genauer zu sein das Geschöpf das in ihm ruhte.

Langsam und niedergeschlagen schlufte er Arsons Hütte entgegen, seine Tasche und das Schwert hinter sich her schleifend. Als er in die schützende Behausung trat wurde er Zeuge munterer Aufbruchsstimmung. Ruhig und bedacht forstete der Sumpfler in einigen Truhen, kramte dies und jenes hervor und stopfte alles ungeordnet in ein Bündel aus Wolfsfell. Erschöpft landete Burath auf seiner Schlafmatte die er einem anderen Sumpfler entwendet und sich zu eigen gemacht hatte.

"Hm wo solls denn hingehen?" rief er ins dämmrige Zwielicht. Aus dem folgendem Grollen konnte er entnehmen das Arson ins Alte Lager aufbrechen wollte. Viel gesprochen hatten die beiden noch nie miteinander, mehr karge Wortfetzen ausgetauscht doch hatte die Verständigung immer vorzüglich geklappt. Nur in der letzter Zeit war der Sumpfler etwas merkwürdig und ruhiger geworden. Seinen neugewonnen Kampfgefährten wollte Burath jedoch nicht so ohne weiteres ziehen lassen. Mit einem schelmischen Grinsen auf den Lippen brach er das Schweigen. "Hm auch mein Weg führt dort hin..."
17.12.2002, 06:36 #70
Uher
Beiträge: 1.147

Der Hohe Templer stapfte durch das Lager und qualmte dabei einen Stengel Sumpfkraut. Er kam am Übungsplatz vorbei und wunderte sich, dass Scorpion immer noch da war.
"Was machst 'n du hier?", fragte Uher verschlafen.
Der Schürfer antwortete, dass er er Meister im Bogenschießen werden wollte. Na gut.

"Um ein Meisterschütze zu werden musst du aufhören einer sein zu wollen. Erkenne das Gesetz von Auge, Spannkraft, Flugbahn und Ziel.Sei immer auf der Hut, sei immer bereit. Die Technik beherrscht du schon lange zur Genüge.Geh einfach hin und wende dein Wissen und Können an.", sagte der Krieger routiniert. Uher ging zu den Zielscheiben und benutzte die Kurbel, damit die Zielscheiben begannen sich zu bewegen. Nun war Scorpion an der Reihe.
17.12.2002, 08:12 #71
Abaddon
Beiträge: 1.783

Als Gor na Jan eine weitere Patroulie durchs Lager führte und am Tempelvorplatz vorbei kam bemerkte er drei seltsame Gestalten die immer wieder den Satz: „Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!! Tötet die Sumpfhexe!!! Sie muss brennen!!!“ In einer fürchterlichen Tonlage sangen. Er beschloß diese Verrückten im AUge zu behalten und folgte ihnen unauffällig während er jeden ihrer Schritte beobachtete.
17.12.2002, 09:02 #72
Samantha
Beiträge: 12.569

Samantha hockte hoch oben auf einem Ast, versteckt von dem letzten verfärbten Herbstlaub und einer unsaglichen Vielzahl parasitischer Mistelknollen. Leicht stülpte sie die Lippen vor, während sie mit Daumen und Zeigefinger nachdenklich an ihrer Unterlippe herumspielte.
"Sag mir, hör ich da richtig oder träum ich wieder?", fragte sie das Hörnchen neben sich, welches sich gemütlich in eine Astgabel gekuschelt hatte und zu einem Nickerchen ansetzte.
Jetzt öffneten sich die kleinen dunklen Augen wieder und schauten die hohe Novizin aufmerksam an. Ein leises Aufquieken folgte, dann legte sich ihr kleiner Freund wieder den buschigen Schwanz auf den weichen Bauch und schloß die Augen.

Samantha schüttelte fassungslos den Kopf. Waren etwa die vernichtenden Wesen in ihrem Traum gar keiner Orks gewesen? Waren es etwa vermummte verrückte Schwarzmagier gewesen?
Sie mußte ihren Traum neu überdenken. Ein Glück dass sie ihre Sachen schon gepackt hatte, der Flucht stand bald nichts mehr im Wege.
Grinsend lehnte sich die hohe Novizin auf ihrer luftig hohen Astgabel zurück und wartete.
17.12.2002, 11:49 #73
Gabriel-666-
Beiträge: 499

Hach, das war wieder ein wunderschöner Tag für den Baal aller Bälle.
Die Vögel zwitscherten nicht,weil sie erfrohren waren, kein Novize rannte kreischend vor irgendwelchen Sumpfhaien weg weil es den Haien viel zu kalt war um sie zu jagen und und man konnte noch mehr grünschimmernde Wölkchen sehen,da der Stengelkonsum proportional zur Wetterlage hin ansteigt.
Und so streckte Gabriel erstmal sein Näschen aus seinem Zimmerchen, dann sein Füßchen, dann sein Händchen und dann traute er sich mit seinem ganzen Körper aus dem Zimmer hinaus.
Die Heldentat war vollbracht und mit dieser Leistung begab sich der Baal auch gleich hinab auf den Tempelvorplatz.
Hier herrschte ein eiliges Hetzen und Drängen, die Novizen kehrten das Laub vom Platz, die Baals konnten auch nicht stillstehen beim prädigen da ihnen sonst kalt werden würde und dann waren da noch die Templer die ihre Körper aneinander rieben damit sie es schön warm hatten.
Würde Mud das sehen, er müsste sich wohl mit dem Bauch an die Wand stellen.

Eigentlich trieb den Baal der Hunger, er wollte mal sehen was es neues bei Brach gab, aber da kamen ihm schon seine Schüler dazwischen, sie versammelten sich plötzlich um ihn und baten ihn wieder etwas von seiner Weisheit preiszugeben. Das waren ja Wahnsinnige, bei diesen Temperaturen friert einem ja das Gehirn ein, desswegen beorderte der Baal alle in seine ehemalige Wohnung wo sie alle mehr oder weniger Platz fanden.
Die Lehrstunde begann.


G: "So liebe Schüler, was wollen wir denn diesmal machen ?"
------
G: "Seit nicht so übereifrig mit euren Antworten, man..."
S: "Normalerweise erzählen uns die Baale immer etwas...."
G: "Ja, normalerweise, ihr habt schon des öfteren mit mir zu tun gehabt, seit wann läuft etwas bei mir normal ab ? Also, sagt was ,das tun wir dann !"
S: "hmmmm, nunja, wir könnten ihnen von unseren Träumen und Visionen erzählen die sie uns dann analysieren !"
G: "Hehe, klar doch, das wird lustig, da kann man euch ja alles einreden und..."
S: "Wie bitte ?"
G: "Öhm, ich meine, ja, eine höchst intelektuelle Idee, fahrt fort, erzählt mir von euren Träumen. "

Einer der Novizen begann zu erzählen:
"Vor einigen Tagen suchte mich ein ganz spezieller Traum heim, ich sah wie das Sumpflager komplett zerstört war und hunderte starker Männer mit zerschlissenen Kleidern es wieder aufbauten. Sie hackten Holz, schmiedeten Metall und hieften Baumstämme wieder in die Höhe, alle Männer waren so stark und muskulös.
Ich denke es ist ein schlechtes Omen, ich glaube das dem Sumpflager etwas schreckliches passieren wird !"

G: "Ich denke du bist schwul, der nächste bitte !"

Der Novize schluckte kurz und seine Gesichtszüge sagten irgendwie aus:
hey, schaut mich nicht so an.

Trotz Gabriels wahnsinns Analyse, der nächste meldete sich prompt:

"Meister, ein Traum verfolgt mich schon seit mehreren Wochen, er plagt meine Seele, maltretiert meine Nerven, es ist unerträglich.
Jedesmal sehe ich mich in einem dunklen Tunnel, ich renne vor einem riesigen Troll davon der mir unheimliche Angst einjagt, aber er hat mich noch nie erwischt mit seiner riesigen Klauen, doch er kommt immer näher. Letztens hat nur mehr ein winziges Stückchen gefehlt und dann hätte er mich mit seinem Pranken zerfetzt, was bedeutet das ?"

G: "Du wirst sterben mein Junge, mach dein Testament."

Die Pupillen des Novizen erweiterten sich und er sprang entsetzt auf, kurz herrschte Stille im Raum, dann aber rannte er kreischend hinaus und trommelte gegen seine Glatze.

G: "Der nächste bitte !"

Die Novizen starrten den Baal etwas verwirrt und ängstlich an und bald daraf verschwand einer nach dem anderen mit Entschuldigungen wie:
Ich muss meine Wohnung aufräumen, meine Schwiegermutter kommt.
Ich hab noch n Steak in der Pfanne.
Ich glaube mein Lehrmeister hat mich gerufen
und
Ich glaube meine Hemoriden müssen wieder eingesalbt werden.

Doch einer blieb sitzen, er waagte es sich einer Traumanalyse des Meisters zu unterziehen:

"Öhm, also, ich muss immerzu an meine Eltern in Khorinis denken, ich bin noch relativ jung und ich träume immer....wie ich auf dem Schoß meiner Mutter sitze und weine, sie hält mich dann ganz fest und warm und......"

G: "MUTTERSÖHNCHEN MUTTERSÖHNCHEN MUTTERSÖHNCHEN MUTTERSÖHNCHEN, HAHAHAHAHAHAHA !!!!!!"

Dem Novizen kamen die Tränen und weinend verließ er ebenfalls die Hütte, nun saß bloß noch Gabriel da.

G: "Man, was hier für Verrückte herumlaufen, haben ja alle eine Macke hoch 3. "

Diese Schlussfolgerung gefasst und seinen Stock geschnappt, schon konnte es aufgehn ins alte Lager, zu Brach.
17.12.2002, 14:07 #74
Der Inquisitor
Beiträge: 526

Etwas verspätet traf auch der allseits beliebte Inquisitor im Sumpf ein. So eine Hexenverbrennung ohne Inquisition war eben wie ein Novize ohne Sumpfkraut in der Tasche...
Der Hexenjäger sprintete an den verwunderten Torwachen vorbei zum Tempelvorplatz, auf dem sich einige Schwarzmagier versammelt hatten und "VERBRENNT SIE!" brüllten. Dorrien zog seinen aufblasbaren Taschenscheiterhaufen heraus, faltete ihn auseinander und pumpte ihn auf. Anschließend schnappte er sich eine Fackel, die aus irgenbd einem Grund brennend in der Botanik herumlag. Fertig.
"VERBÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNT SIE! VERBRÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄNNT SIE!!!"
Hach, wie in der guten alten Zeit....
17.12.2002, 14:25 #75
Abaddon
Beiträge: 1.783

Gor na jan war inzwischen nicht der einzige der sich dieses Schauspiel anschauen musste. Er hatte von diesen Verrückten nun echt die Schnauze voll. Er winkte ein Dutzend Templer die sich auf dem Tempelvorplatz befanden zu sich und Schirtt auf die nun auf vier angestiegenen Idioten zu. Ohne das diese es merkten hatten die Templer die Gruppe bereits umzingelt. Gor na Jan klopfte auf seinen mächtigen Zweihänder und erhob das Wort in einem aggressiven Ton.

Nun gut ihr finsteren Gestalten ihr hattet euren Spaß. Jetzt macht das ihr unser Lager verlasst oder ich lasse euch gewaltsam entfernen !
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