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Das Kastell des ZuX # 19
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30.05.2003, 11:09 #126
HoraXeduS
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Ihm war ein bisschen zumute, als habe er sich in der jüngeren Vergangenheit an verschiedenen Orten gleichzeitig aufgehalten. Und so begann Horaxedus, darüber nachzudenken, wieso er sich so zerrissen fühlte. Hatte er es mit dem Training übertrieben? Oder hatte er von der Übungspuppe einmal zu oft eins übergebraten bekommen? Der Kopf des Schwarzmagiers schmerzte jedenfalls dementsprechend.

Es musste endlich Schluss sein mit dieser inneren Zerrissenheit. "Ich werde jetzt diese Holzpuppe nehmen und sie draussen vor dem Kastell aufstellen", rief der Stabkampfschüler lauthals den Korridor entlang, als er mitsamt Holzpuppe, Trainingsstab und seinem Bündel die Treppe hinunterwankte. Niemand hatte ihn gehört, aber immerhin hatte er seinem geschundenen Ego etwas Selbstvertrauen eingehaucht. Aufrecht stolperte er nun durch die Eingangshalle und schlug schliesslich der Länge nach vor dem Steinernen Dämonen hin.
Nachdem er alles wieder zusammengeklaubt hatte, polterte Horaxedus schwerbeladen aus dem Kastell und postierte sich wieder einmal auf der kleinen Wiese vor dem Gemäuer.

"Vielleicht sollte ich doch noch eine Auszeit nehmen." murmelte er zaghaft, als er sich den schmerzenden Schädel rieb und sich an die Worte seines Lehrers erinnerte. Doch dann hatte er eine bessere Idee. Ja, das würde sicher gut tun. Sachte kippte er die Übungspuppe und legte sie vor sich auf den Boden. Nun griff er zum Kampfstab und schaute sich ein paarmal diskret über die Schulter um.

Und dann zeigte er der blöden Puppe mal so richtig, wie moderne Selbstverteidigung funktionierte.
30.05.2003, 12:08 #127
TheRock
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Ein lauter Schrei.. oder Gebrüll hallte an Rocks Ohr, eine Stimme die er kannte.. Shark ? Horaxedus?

Nun, es war ihm gleich.. er hatte nach seinem Mahl eine gute Müdigkeit in sich aufkommen gespürt und sich nun entschlossen ein wohl verdientes Nickerchen zu machen...

Also erhob sich der Hohe Schwarzmagier, blickte ein letztes Mal aus dem Fenster und sah noch die ersten Sonnenstrahlen den Wipfel des Baumes streifen.
Eine herrliche Uhrzeit sich ein wenig auszuruhen...
Er durchschritt die große Halle des Refektoriums, den imposanten Torbogen und dann durch einige Gänge, in einer Halle sah er einige Holzsplitter auf dem Boden liegen, und etwas Haut.. da musste sich wohl jemand langgelegt haben dachte er..

Nun war er trotz seiner Müdigkeit recht interessiert herauszufinden wer es nun war der geschrien und sich hier viellecht auch langgelegt hat..
Also begab er sich zu dem Eingangstor des Kastells und schritt dann an den beiden Skeletten vorbei, sie wirkten irgendwie aufgeregt, so als könnten sie es riechen dass etwas auf sie zu kam..

Auf einer Wiese entdeckte er dann schließlich Horaxedus, er verdrosch gerade eine Puppe, mit einem Stab.. anscheinend trainierte er gerade..
Leise stellte er sich in einiger Entfernung auf und beobachtete diese ihm wohl bekannte Person ein wenig...
30.05.2003, 13:10 #128
HoraXeduS
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Als Horaxedus seine Wut an der lässig vor ihm liegenden Puppe mittels Kampfstab gehörig ausgelassen hatte, legte er die etwas lädierte Trainingswaffe neben sich ins Gras und machte sich im selben Atemzug daran, die malträtierte, verhasste Übungspuppe wieder aufzurichten. „Zuuu-gleich!“ rief der Schwarzmagier sich selber zu und mit einem Ruck hatte er seinen stummen Kampfgefährten alleine wieder aufgestellt. Mit in die Hüften gestemmten Fäusten stand Horaxedus nun da und betrachtete seinen hölzernen Feind argwöhnisch aus unterschiedlichen Perspektiven. Dann griff er wieder zu seinem am Boden liegenden Kampfstab und stellte den linken Fuss leicht nach vorne.

„So, Freundchen“ grinste er der Puppe, die ihm zumindest geistig unterlegen schien, garstig zu und holte mit dem Stab aus.“ Nun wollen wir doch mal sehen, was Du gerade gelernt hast!“ Und -zack!- liess er die Waffe krachend auf der Schulter seines strammstehenden Gegenübers einschlagen.

Und -zack!- hatte sogleich den Schwarzmagier ebenfalls etwas beinahe die Schulter zertrümmert. Vor Schreck hatte Horaxedus beinahe den Kampfstab fallengelassen. War das wieder die Puppe gewesen? Hatte er ihren Schlag nicht kommen sehen? „Na warte, Freundchen!“ schrie Horaxedus hysterisch und warf seine Waffe forsch beiseite. Dann bückte er sich nach seinem Bündel und kramte mit der linken Hand etwas heraus, baute sich dann zornig vor der störrischen Übungspuppe auf und murmelte etwas.

Und nur wenige Augenblicke später schwebte brummend ein wahrhaft stolzes, finsteres Exemplar einer untoten Blutfliege über der Szenerie. Mit hassverzerrte Miene zischte der Schwarzmagier leise „Mach sie fertig!“ und wies auf die Puppe. Doch gerade in eben diesem Moment bemerkte Horaxedus die Anwesenheit des heimlichen Zuschauers Rock, der etwas abseits stand und dem Kampfstabschüler nun freundlich zulächelte.

Erschrocken flüsterte Horaxedus der untoten Blutfliege sogleich etwas wie „Verschwinde endlich...“ zu und begann eilig, ein gequält frohes Liedchen zu pfeifen. Dann winkte er dem Hohen Schwarzmagier etwas verlegen zu und griff wieder zu seinem Kampfstab, um sein Training fortzusetzen.
31.05.2003, 10:27 #129
TheRock
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Ein wirklich spektaküläres Schauspiel, hatte die Holzpuppe etwa gerade zugeschlagen, konnte sie sich wehren?
Nun ja, ein freundlicher Wink von Horaxedus war die einzigste Aufmerksamkeit gewesen, er hatte bestimmt hart zu trainieren.. also wollte Rock den eifrigen Kämpfer mal nicht länger stören, er hatte sich zwar etwas über die BLutfliege gewundert, aber vielleicht wollte Horaxedus ja auch nur eine Art kurze Pause einlegen und nochmal schauen ob er die Beschwörung einer Blutfliege immer noch beherschte..
wer weiß..
Ein fröhliches, etwas schief klingendes Pfeifen ging von dem Kämpfer aus, anscheinend eine recht fröhliche Person dachte sich der Hohe Schwarzmagier...
Nun drehte er sich allerdings um und verschwand im Dikicht, er wollte einen Blick auf den See werfen, er musste gleich hinter dieser Biegung dort hinten sein..
Als er den kleinen Wald in dem Kessel vor dem Kastell verlassen hatte und sich um diese gerade angesprochene Kurve begeben hatte, konnte er ein recht schönes Panorame genießen, der See sah recht angenehm aus... doch für ihn irgendwie zu harmlos.. er konnte keine gefährlichen Fische oder andere Tiere entdecken die auch nur im geringsten nach Gefahr aussahen...die paar Lurker konnten ja nun wirklich nicht als Gefahr gesehen werden...

Aber vielleicht konnte sich das ja bald ändern, eines Tages, wenn Beliar die uneingeschränkte Macht über diese Welt hat und Innos besiegt habe, dann würde es hier schon noch ganz anders aussehen, da konnte sich dir restliche Welt aber sicher sein...
Mit einem bösen Lächeln auf den Lippen machte sich der Hohe Schwarzmagier wieder auf den Weg zurück ins Kastel um sich dort ein wenig auszuruhen... seine Augen brannten ein wenig..

Als er sich nach einer netten Begrüßung der beiden Skelette wieder im Kastell befand suchte er sofort ohne Umschweife sein Zimmer auf, er musste sehen was eigentlich mit seinen Augen geschehen war...

In seinem Zimmer angekommen blickte er sich um.. wo war noch gleich sein Spiegel?? ach ja richtig.. er lag noch in der Truhe, bisher hatte er ihn noch nie gebraucht..

Schnell war der noch verhüllte Spiegel aufgehangen, und der Moment der Wahrheit über seine Auen war gekommen...
Mit einem Ruck war das Samttuch vor dem Spiegel verschwunden und gab dem Hohen Schwarzmagier den Blick auf.. die hintere Wand seiner Augenhölen frei.
Waaaaaa?
Entsetzt sah Rock dass seine Augen unsichtbar waren, der Schreck hatte ihn fast umgehauen...
Mit seinen Fingern tastete er nach den Augen, sie waren da.. aber nicht zu sehen..

Man, was für ein Tag.. er war für heute überraschungsreich genug gewesen...
Das Bett war nicht weit entfernt, und auch der Schlaf ließ nicht lange auf sich warten..
31.05.2003, 17:06 #130
HoraXeduS
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Die Disziplin des Schwarzmagiers war beachtlich, doch es war ein gutes Stück weit auch der unbezähmbare Trieb eines Mannes, der seine Übungspuppe abgrundtief zu hassen gelernt hatte. Wieder hatte Horaxedus eine Nacht durchtrainiert und war nun im Begriff, sich eine Auszeit zu nehmen. Er liess den hölzernen Gegner, wo er stand und lehnte den Kampfstab dagegen. Dann griff er zu seinem Bündel und warf es sich über die Schulter, um ins Kastell zu gehen. Da allerdings kam ihm eine Idee.

Der Stabkampfschüler trat einen Schritt zurück und griff zu seiner Trainingswaffe. Nach einer Woche harter Übung war es an der Zeit, in der Realität auszuprobieren, wie weit er es mit dem Stab bereits gebracht hatte. Konzentriert wirbelte Horaxedus die Waffe einmal vor sich herum und ergriff sie danach umso fester mit der rechten Hand. Das sah doch schon recht imposant aus. Der Schwarzmagier freute sich und hoffte, dass ihn soeben vielleicht wieder jemand beobachtet hatte.

Der nicht allzu ferne Wald war es wieder einmal, den der Glasmacher auserkoren hatte, etwas neu erlerntes praktisch zu erproben. Und so verliess er, verschwitzt aber aufrecht, die nähere Umgebung des Kastells.
31.05.2003, 18:08 #131
TheRock
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Nach einem kurzen Schlaf und einigen Minuten in denen sich der ausgeschlafene junge Mann frisch machte kamen die Erinnerugen an den gestrigen Spiegelblick zurück, tiefe leere Augenhölen die außer ein paar dünnen Adern nichts zu bieten hatten, da musste man doch was machen können...

Er postierte sich wieder vor dem Spiegel und blickte in seine eigenen Augen, zumindest dorthin wo sie sein sollten..
Er konnte die hinterste Wand im innern der Hölen kam sehen, doch je mehr er sich auf sein inneres Auge konzentrierte, desdo dunkler wurde es in den Hölen.. eine wirklich außerordentliche Entdeckung.. er konnte seine Augen wirklich tiefschwarz machen wenn er sich nur stark genug konzentrierte... Das wäre ein cooler Efekt wenn er das nächste mal mit jemandem reden würde, erst die augen ganz dunkel, dann immer heller, bis man sehen konnte dass es gar keine Augen gab.. auch wenn das nur den Anschein hatte, es war recht interessant...

Aber dass er seine ganzen Augen nicht sehen konnte regte ihn schon auf, er wollte seine Augen zumindest noch zeitweise sehen können, am besten nur dann wenn er es wollte..
da müsste er wohl nochmal Arctus oder Don Esteban fragen...
Nun erstmal gab er sich damit zufrieden mit einem Glas gutem Wein am Fenster zu sitzen und in der Sonne den schönen Innenhof zu betrachten...
31.05.2003, 19:44 #132
shark1259
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Nach endlos scheinenden, qualvoll leidenden Nächten kam shark wieder zu sich. Und so qualvoll seine Nächte auch gewesen waren, in endlosen Schmerzen, immer wieder wiederhohlend, so fühlte er sich doch in gewisser weise regeneriert. Genauer war es so, dass er sich selbst wieder fühlte und wieder in der realen Welt war, nicht mehr in dieser Scheinwelt, die von absurder und sinnloser kaum hätte sein können, doch in sich einen gewissen grausamen Sinn hatte.

Seine Augen schmerzten sobald er sie öffnete, so lies er sie die meiste Zeit über geschlossen. Und sein Hals tat weh, doch die Wunde blutete nicht mehr. Das spürte er. Sie war verheilt, wenigstens von außen und auch innen musste sie verschlossen sein, oder shark spürte es zumindest nicht mehr.

Behutsam und sehr langsam setzte sich shark auf und öffnete die Augen. So sehr es auch schmerzte, er musste es schließlich durchhalten. Mit größter Vorsicht setzte er einen schwachen Fuß vor den anderen. Er musste aussehen wie frisch zur Welt gebracht. Er war weiß wie schnee und stand wacklig mitten im Raum. Er ging weiter mit unsicheren Schritten, doch schaffte er es noch nicht das Gleichgewicht zu halten und er fiel. Unsanft kam er am Boden auf. Doch diesmal gab er sich nicht so einfach geschlagen. Größte Anstrengung brauchte es, jedoch schaffte er es wieder auf die Beine und ging weiter zum Fenster. Dort schloss er die Vorhänge, sodass er nicht mehr in die untergehende Sonne sehen musste, wie ein blutender Stern wirkend.
shark verließ das Zimmer Arctus' und ging die Treppen hinunter, Stufe für Stufe. Unten angekommen führte ihn sein Weg in das Refektorium. Dort erbat er sich einen Teller voller energiebringender Suppe.
31.05.2003, 22:57 #133
Arctus
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Das behemmende Gefühl des Schmerzes hatte sich über Arctus’ Körper gelegt und ihn dazu bewogen auf sein Bett zufallen um dort bewusstlos auf Shark zu verbringen, der nun auch schon wieder weg war. Waren das denn nicht nur ein paar Sekunden, zwischen meiner Bewusstlosigkeit und dem Erwachen? So lag Arctus noch immer in seinem blutbesudelten Bett und sann darüber nach, ob er nun zu erst darauf gefallen war oder sein Patient Shark noch davor aufgesprungen war. Irgendwie war es seinem Gedächtnis entsprungen, denn davor war ja noch etwas anderes. Etwas glibriges und unsichtbares. Etwas menschliches und etwas genähtes. Arctus konnte die Reihen der Ereignisse einfach nicht logisch zusammenfügen, was ihn zu schweren Depressionen brachte und ihn dazu bewog sich von dem Bett zu erheben und ins Refektorium zu gehen, um seinen Frust mit Zucker zu stillen. Ein verdammter menschlicher Zug, der ihm leider noch nicht genommen wurde. „Beliar ist wirklich böse“, ging es ihm durch den Kopf. So raschelte er mit seiner kaputten Robe in den Speisesaal und bestellte sich feinsten Fruchtnektar einer Ananas und den Zucker einer Wassermelone. Doch dies alles als Getränk geformt, damit die Phase der Sucht und des Geifers so schnell wie möglich vorbeiziehen möge. Ein Stuhl diente als Mittel zum Zweck, sowie ein Ding, dass sich gläsernes Gefäß nannte. Der darin enthaltene Saft entleerte sich schließlich in der kleinen Kehle des Jungen und schlurfte herunter in den Darm, in dem die Sucht schließlich ein Ende fand, da die enthaltenen Nährstoffe dem Körper hinzugefügt worden.

„Puh!“ erleichtert lehnte sich der Junge zurück in seinen Sessel und entspannte sich. Erst jetzt nahm er das penetrante Geräusch eines suppeschlürfenden Mannes wahr, der, wie man fasst vermuten konnte, Suppe schlürfte. Wahrscheinlich hatten ihn die Dämonen keinen Löffel gebracht. Arctus beugte sich nun weiter vor, um das Gesicht des Fremden zu erspähen und siehe da, es war sein verschollener Patient. „Na nu, das man euch hier trifft! Ich dachte euch hätte Beliar zu sich geholt!“, sprach Arctus in piepsiger Stimme. Der Stimmbruch musste doch langsam mal anfangen! So fuhr der bleiche Magier plötzlich hoch und wischte sich verlegen den Suppebart mit der Hand weg, wobei der Kontrast zwischen der dunklen Suppe und der sonnenarmen Haut wirklich faszinierend war. Man könnte es fast mit dem Wort schön bezeichnen.
31.05.2003, 23:15 #134
shark1259
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sharks Augen mussten sich erst wieder an das sehen gewöhnen. Er erkannte zwar umrisse des Magiers, doch, wenn er die Stimme nun nicht schon gekannt hätte, wäre es ihm unmöglich gewesen ihn zu erkennen.
So versuchte er nun ein etwas gröhlicheres Gesicht zu machen, was ihm wahrscheinlich misslang. Es war ihm einfach noch nicht nach Lachen. Nicht einmal ein Grinsen brachte er über die Lippen. Anstattdessen antwortete er seinem Pfleger. Seine Stimme klang hart und ausgetrocknet. Ungeübt. Eben wie noch nie benützt.

"Nein, Beliar hat mich noch nicht zu sich geholt. Jedenfalls noch nicht und nicht auf dieser Ebene, die Ihr höchstwahrscheinlich meint."

Selbst wusste shark nicht, was er da redete, doch wirkte es alles andere als freundlich. Eher abwimmelnd, was shark doch gar ncht wolte. Oder doch?

"Nun ich danke Euch sehr für Eure Pflege. Ich fühle mich besser, viel besser."

Ob Arctus wusste, dass dies eine Lüge war? Ob er es in sharks Augen sah, die er hilflos versuchte zu verstecken. Ob es seine Stimme war, die ihn verriet.

"Ihr habt mir sehr geholfen und habt Euch viel für mich auferlegt, dafür bin ich Euch zu Danke verpflichtet. Ich würde mich freuen, Euch ab jetzt Freund nennen zu dürfen."

Diesmal hatte er Arctus in die Augen gesehen, denn er hatte die Wahrheit gesagt.
31.05.2003, 23:34 #135
Arctus
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„Freund?“, schoss es Arctus durch den Kopf. „Das ist doch schon wieder so was grässlich Menschliches!“, ging es weiter. Instinktiv antwortete er jedoch, „klar“
Doch für ein weiteres Pläusschen war Arctus nun nicht auferlegt. Irgendwie drang es ihn in die Bibliothek. Aus irgendeinem unergründlichen Grund. Vielleicht der Drang nach Wissen? Wieder so eine Art Sucht. Das Leben besteht aus Süchten, sie steuern einen. Nur die Sucht treibt einen Menschen voran, und sei es nur die Sucht nach Leben. Arme Menschen. Gesteuert von Trieben. „So möchte ich nicht leben!“ Trotzdem ging er in die Bibliothek, unterbreitete seinen neuen „Freund“ jedoch noch den Vorschlag sich zu Bett zu begeben, alleine schon seiner gequälten Augen wegen, deren Pein das Licht war.
Und so war Arctus verschwunden, in den unendlichen Weiten der Bücher...
01.06.2003, 12:52 #136
shark1259
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shark hatte den Rat Arctus angenommen und war ins bett gegangen. Doch von schlafen war nichts zu merken. Er hatte es zwar versucht, doch als er nach einer Stunde nicht hatte einschlafen können, war er wieder durchs Kastell gewandert. Er hatte viel über diese, seine eignen Worte, nachgedacht. Sie waren ihm unheimlich. Sie waren zwar sehr ehrlich gewesen, shark "mochte" Arctus gut leiden. Doch in diesem Moment, da er sie ausgesprochen hatte, hatte sich etwas in ihm verändert. Etwas hatte sich gerührt. Seinen Zorn kundgetan. Seine Abscheu preisgegeben. Dieses Gefühl, das er auch schon in dieser Welt gehabt hatte. Dieser Hass auf alles glückliche. Diese Angst vor berührungen. Vor Freundschaft.

shark musste dringend wieder raus. Raus aus dem Kastell. Wieder in die Luft. Nachdenken. Mit Beliar ins reine kommen.

Trotz seiner Schwäche stürmte shark in sein Zimmer. Mit blindem Zorn zog er Kleider aus dem kleinen Schrank heraus. Er zog sich schnell um, schnallte sich sein Schwert herum, nahm die Runen der ersten beiden Stufen und hängte sie sich an seinen Gürtel. Seine Hand glitt an einen Kleiderhaken und schnappte sich noch einen Umhang, er wollte nicht, dass ihn jemand erkannte.

Mit schnellen lauten Schritten glitt shark die endlosen Gänge des Kastells entlang. Dabei entdeckte er ein Bild. Auf ihn war ein Mann zu erkennen, shark wusste nicht wie er genannt wurde. Doch sah er sehr furchterregend aus. shark hatte das Bild schon einige Male gesehen. Bis dato hatte dieser Mann immer einen recht finsteren Blick gehabt. Doch nun sah er komplett anders aus. Er hatte ein zufriedenes Lächeln auf den Lippen.
Wenn shark nachgedacht hätte, hätte er es wissen müssen, dass dies nicht nur ein Zufall war, in seinem Zorn jedoch schlug er dieses Warnzeichen in den Wind und beachtete es nicht im geringsten.
Die Treppen hinunter und bei der Eingangshalle hinaus. Keinen Blick zurück würdigte er.

Seine Augen erblickten die Sonne und schon war er wieder fast blind. Doch das war ihm egal. Ohne auch nur die Geschwindigkeit ein wenig einzudämmen schritt er fort.

"shark?"

War das nicht eine ihm sehr bekannte stimme?
Ohne sich um zudrehen sagte er mürrisch.

"Was ist euer begehr?"

Er hatte jetzt wirklich keine Lust darauf ein langes Gespräch zu führen. Er wollte es möglichst kurz halten, auch weil ihm langsam die Kraft ausging. Dies jedoch versuchte er sich nicht anmerken zu lassen. Ein geschultes Auge würde es trotzdem erkennen.

Ein Windstoß fuhr durch die Luft und bließ die Roben auf und ließen sharks lange haare im Wind wehen.
01.06.2003, 14:00 #137
Arctus
Beiträge: 531

Die Tore des Kastells standen offen. Der Mann, dessen lange Haare sich im Wind kräuselten und einen wilden Tanz aufführten, stand immer noch mit dem Rücken zu Arctus. Eine Intuition ließ Arctus merken, dass es sich dabei um Shark handeln musste. Irgendwie hatte dieser sich in letzter Zeit verändert. Diese Träume waren nicht gut für ihn. Irgendwas spielte ein Spiel mit dem Schwarzmagier. Arctus erkante glücklicherweise die Situation und schritt, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, an Shark heran, nahm seine Hand und führte ihn aus den dunklen Gemäuern ins Freie. Das Licht hatte sich nun vollends um die beiden Nachtratten gelegt und beschien die blasen Häute. Würden sie wohl irgendwann mal Farbe annehmen? Das wird wohl nur Beliar alleine entscheiden. Beide wussten, wo ihre Reise hinführen sollte, doch sie hatten kein Wort darüber gesprochen. Das Kastell lag mittlerweile schon ein ganzes Stück hinter ihnen.
01.06.2003, 15:23 #138
olirie
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Das Pentagramm des Kastells fing an, zu wibrieren, der für eine Teleportation übliche Nebel erschien. In ihm materialisierte sich eine Person. Als der Nebel sich verzog, war zu erkennen, dass olirie es war. Der Hohe Schwarzmagier sah sich kurz um. Es kam ihm so vor, als hätte diese Teleportation recht lange gedauert, aber das war nich weiter wild. Viel mehr dachte er darüber nach, was er gleich im Refektrorium essen würde, zu dem er sich gerade auf den Weg machte.

Im Refektorium angekommen, setzte olirie sich wieder auf seinen üblichen Platz und bestellte etwas flambierten Fisch und als Getränk einen Orangensaft. Bald schon erschien das Gewünschte vor dem Hohen Schwarzmagier, welcher sofort mit dem Stuhl etwas zurück rutschte, schließlich brannte sein Essen ja und Feuer ist auf der Haut nicht gerade angenehm, und so eine Robe soll ja auch einige Zeit getragen werden können. Als das Feuer erloschen war, rückte olirie mit seinem Stuhl wieder vor und begann, den Fisch zu verzehren.
01.06.2003, 21:55 #139
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie steckte das letzte Stück des zarten Fischfleisches in seinen Mund. Der Teller vor ihm war nun leer und das Glas ebenso. Der Hohe Schwarzmagier ließ abräumen und erhob sich von seinem Platz, dann ging er zur Tür des Refektoriums und schritt hindurch. Seine Schritte führten ihn zu seinem Labor.

In seinem Labor angekommen nahm olirie alle dreckigen Instrumente (Skalpell, Klammern, Scheren, ...) und warf sie in eine Schüssel. Dann sortierte er sie nach art und Zustand. Einige hatten schon Rost angesetzt und wurden gleich entsorgt. Die anderen wusch der Hohe Schwarzmagier in einem Schaumbad. Schnell färbte sich der Schaum rot, doch die Instrumente wurden immer noch sauber. Alle abgewaschenen Instrumente wurden mit einem Handtuch noch gründlich abgetrocknet, bevor sie wieder in den Schubladen landeten. Als alle abgewaschen, abgetrocknet und einsortiert waren, legte olirie das Handtuch zur Wäsche und schüttete das Wasser weg.

Als nächstes nahm er einen Lappen und wischte seine Tische ab, welche natürlich auch mit einem Handtuch abgetrocknet wurden. Beides kam auch in die Wäsche und als nächstes war der Boden an der Reihe. Der Hohe Schwarzmagier nahm einen Wischmob und überflutete regelrecht den Boden. Das dreckige Wasser schob er mit dem Mob zu einem Loch im Boden. Nun war sein Labor wieder rein und olirie verließ es und ging in seinen Zimmer.

In seinem Zimmer zog er seine Robe aus und seine Schlafrobe über, dann legte er sich ins Bett und bald schon schlief er ein.
02.06.2003, 16:48 #140
Don-Esteban
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Stille herrschte im Thronsaal. Wie immer. Hier kam so gut wie nie jemand her. Wenn die Dämonen nicht überall für Ordnung sorgen würden, wäre schon alles unter ellenhohen Staubschichten versunken. Doch die fünfschiffige Halle mit ihren dicken, wuchtigen Säulen, die himmelwärts strebten, als wollten sie Innos' Sitz erreichen und Beliar so den Zugang ermöglichen, lag sauber vor den Blicken eines jeden Besuchers.
Einer hatte sich hierher verirrt - oder fanden seine Schritte mit Absicht den Weg hierher? Don-Esteban saß auf einer steinernen Bank in der ersten Seitenkapelle linkerhand. Sie war zum Ruhm und Preise Kazhgarmorgath In' Becharmeloths gebaut worden, dem Herrn über List und Tücke. Manche sagten, er sei eine eigenständige Erscheinung, andere wiederum behaupteten, er sei nur eine der zahlreichen Inkarnationen Beliars. Was wahr war, wußte Beliar allein.
Kazhgarmorgath war es, der nach den Gedanken der Menschen griff, sie verdrehte und sich zu eigen machte. Er verwandelte ihre Handlungen, machte Selbstlosigkeit zu Eigennutz, Mitleid zu Hinterlist und Freigiebigkeit zu Berechnung. Und war er nicht erfolgreich? Sein Herr mußte wahrlich stolz auf ihn sein.
Don-Esteban betrachtete die auf einem mit eingemeißelten Mustern geschmückten Sockel stehende Statue. Sah er so wirklich aus oder war diese Statur der Phantasie des Bildhauers, der sie geschaffen hatte, entsprungen? Die hochmütig blickenden Augen mit den hochgezogenen angedeuteten Augenbrauen oder was auch imemr die Entsprechung dessen auf einem schuppigen Schlangenkörper war, die zu einem widerlichen Lächeln verzogenen Lefzen des Maules, die spitze Reißzähne offenbarten. Die Zähne, mit denen er das Herz seiner Opfer packte und es verdarb. Die in langen Tentakeln auslaufenden, geschuppten Arme umschlangen exemplarisch eines davon und die spitzen Giftzähne vergruben sich in dessen Brustkorb. Wenn man um die Statue herumgehen würde, würde man sehen, daß der Blick des Opfers auf der einen Seite mild und ruhig war, auf der anderen jedoch schon tückisch und hinterhältig. Die starken Beine hielten sich mit den Krallen am Felsen fest und der lange, Schlangenschwanz wand sich um einen Felsvorsprung. Die war Kazhgarmorgath In' Becharmeloth, der Verderber.
Ringsum, an den steinernen Wänden waren Reliefs mit den Taten des Verderbers eingemeißelt. Man sah, wie Mütter ihre Kinder für Gold verkauften, wie Männer aus Eigennutz ihre Frauen betrogen, wie Generäle durch Bestechung ihre Soldaten in den sicheren Tod schickten oder wie Kaufleute ihre Schiffe aus Profitgier untergehen ließen. Noch viele solche Bilder zierten die Kapelle. Doch was man nicht sah, war, daß die Betrüger am Ende immer selber die Betrogenen waren.
Und war es nicht auch so mit dem Magier gekommen, der den jungen Don in sein Haus aufgenommen hatte. nun, nach dem durchblättern der Notizen des Manens, wußte er, daß es so war. Der alte Mann war tatsächlich ein Schwarzmagier gewesen und die Menge hatte mit ihrem Verdacht also damals nicht unrecht gehabt. Und nun wußte Don-Esteban auch, daß es kein Zufall war, daß ausgerechnet er ausgewählt worden war, in das Haus des Magiers zu kommen. Nein, nichts war ein Zufall gewesen. Alles war vorherbestimmt. Seine Ausbildung, der dann der Tod des Magiers zuvorkam, die Verletzung damals durch den Dämon im Minental, die dazu führte, daß er ins Kastell eintrat, um dort als Schwarzmagier zu erforschen, was mit ihm passiert war. Das alles war nicht sein Wille gewesen. Er war lediglich eine Marionette, wie sie die Puppenspieler auf den Marktplätzen führten. Nur war sein Puppenspieler jemand anders. Wie versteinert sah er in die listig schauenden Augen der Statue. Was war dem alten Magier damals wohl versprochen wurden, daß er sein Leben verkaufte? Was hatte ihn verdorben? Denn nicht freiwillig, aus eigenem Entschluß hatte dieser den Weg zu Beliar gefunden, andere, der Obrigkeit genehmere Magie hatte er praktiziert. Bis eines Tages etwas geschehen war. War ihm Macht versprochen worden, Macht über Menschen? Reichtum? Das ging aus den Notizen nicht hervor. Doch von da ab wurden finstere Rituale abgehalten im Hause des Magiers, die Nachbarn begannen zu tratschen. Der alte Mann hatte es gewußt, es ging aus seinen Notizen hervor, doch die Gerüchte über ihn hielten ihn dennoch nicht ab, weiterhin seinen schwarzen Ritualen nachzugehen.
Stumm saß der Hohepriester noch eine ganze Weile in der Seitenkapelle und hing seinen Gedanken nach, stellte sich immer wieder die gleichen Fragen die am Ende doch zu keiner Antwort führten.
02.06.2003, 21:29 #141
olirie
Beiträge: 1.642

Olirie hatte ausgeschlafen und erwachte nun. Er rieb sich kurz die Augen und stieg dann aus seinem Bett. Als nächstes lies er noch eine Wanne aufstellen und stieg hinein. Ein paar Minuten wusch er sich dort, bis er eindeutig rein war. Dann stieg er wieder aus dem Wasser und trocknete sich ab. Er lies die Wanne wieder wegräumen und zog sich seine Robe über. Ausgeschlafen und sauber ging der Hohe Schwarzmagier zur Tür seines Zimmers und schritt hindurch. Seine Schritte leiteten ihn in die Bibliothek.

In der Bibliothek angekommen, wanderte olirie zwischen den Regalreihen entlang und warf flüchtige Blicke zu den Büchern in den Regalen, gerade so, dass er die Titel lesen konnnte. Ein Buch fiel ihm beim vorbeigehen gleich ins Auge, es trug den Titel,
Gepflegte Umgangsformen,
wie wende ich sie an


Da das Buch recht alt aussah und olirie bewusst war, dass sich gewisse Dinge der Etikette mit der Zeit ändern, wollte er mal nachlesen, wie man sich früher so benahm. Er schnappte sich das Buch und suchte sich einen ruhigen Platz, wo er begann, es zu lesen.
02.06.2003, 23:02 #142
HoraXeduS
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Als Horaxedus sich dem Kastell wieder näherte, hatte er die Augen beinahe geschlossen gehalten. Es war eine tiefe Konzentration, die ihn auf dem Weg hielt und es wäre ein leichtes gewesen, den Schwarzmagier für einen vergeistigten Narren zu Halten. Doch wäre es ebenso ein leichtes gewesen, sich in diesem Punkte zu irren.

Der Schritt des Magiers war flink und leise, wie stets zu dieser Tageszeit, und seine gesamte Energie stand voll entfaltet zur Verfügung. Am Tor vorbei schritt er auf die kleine Wiese zu und streifte sich die Schuhe von den Füssen. Kühl war der Rasen, und dabei nur wenig feucht. Und als der Glasmacher ansetzte, all die Dinge, die er in der jüngeren Vergangenheit auf dieser kleinen Wiese verstreut hatte, einzusammeln, hörte er ein scharfes Summen neben seinem Ohr. Sofort entspannte sich Horaxedus' Miene und seine Hände liessen von der schweren Übungspuppe ab, welche er bereits ein Stück beiseite gerückt hatte.

"Was treibst Du hier?" fragte der Schwarzmagier ins Dunkel und bekam nichts als ein Summen zur Antwort, zunächst vor dem einen Ohr, dann vor dem anderen. Und schliesslich mittig vor sich. "Besser, Du machst Dich davon, denn es ist spät", grinste Horaxedus wie blind in die Finsternis. Doch eine Reaktion blieb aus: Nichts als ein knisterndes Summen, bald hier, bald dort, reizte nunmehr allmählich seine Geduld. Mit einem plötzlichen Anflug von Autoritätsbewusstsein griff der Kampfstablehrling zu seiner Übungswaffe und richtete sich daran auf. Die Reaktion kam flink und überraschend: Immer und immer wieder umkreiste das Summen den Kampfstab, bis der Schwarzmagier es schliesslich begriffen zu haben schien: "Du willst also spielen, ja?"

Horaxedus tat einen leichten Ausfallschritt zurück und senkte seine Waffe nur wenig. Das Summen kam nun genau von vorn. Ruckartig hob der Magier den Stab und liess ihn schräg nach unten sausen. Dann drehte er sich um die eigene Achse und tat einen schnellen Schritt zur Seite, so dass er den Stab erneut vor sich zu halten bekam. Es summte nun zu seiner Linken.

Die Vierteldrehung gelang Horaxedus glatt und schnell, der Stab schnellte dabei nach links und zuckte, kaum mit der Linken geführt, federnd aus dem Gelenk der rechten Hand nach oben. Das Summen kam nun von unten. Der Schwarzmagier riss alsbald den Stab hoch und stach überraschend mit dem unteren Teil dem Erdboden entgegen. Ihm war klar, dass er seinen summenden Trainingspartner so nicht überlisten konnte. Doch damit, dass er den Stab sogleich nach rechts schnellen liess, war kaum zu rechnen gewesen. "Plock", machte es und das Summen verstummte.

"Oh nein, das wollte ich nicht!" rief der Schwarzmagier und kramte hastig in seinem Bündel, um die Rune für den Lichtzauber hervorzuziehen. Nur einen Augenblick später war es hell um Horaxedus, der angestrengt suchend auf den Boden blickte. Doch was...? Schwarz und Gelb?? "Kein Wunder, dass es so einfach war", dachte Horaxedus, als das Ende des Kampfstabes schwungvoll die dumme Wespe tief im Rasen versenkte.

Dann begab sich der Schwarzmagier in das Gemäuer, ihm war sehr nach einem heissen Bad zumute.
03.06.2003, 15:19 #143
TheRock
Beiträge: 611

Den Wein hatte der Hohe Schwarzmagier redlich genossen, zum Ende des Sonnenuntergrgangs jedoch hatte er den Wein wie einen Kognak behandelt und leicht geschwenkt, keine leichte Angelegenheit in einem Weinglas einen ruhigen Kognakschwenker hinzukriegen...
Am Ende hatte der letzte Schluck Wein einen recht abgeänderten Geschmak, er schmeckte nicht mehr wie am Anfang als er leicht gekühlt war...

Die Sonnenstrahlen strichen noch so gerade die obere Kante von Rocks Fenster, gaben noch ihre letzten Goldenen Strahlen in das Zimmer ab...
Ein angenehmes Gefühl wenn man so unbeschwert, mit guten Augen, und einer baldigen neuen Prüfung vor sich, das war ein angenehmes Gefühl...
Er war recht froh dass er nun nach diesem unerwarteten aufschlitzen wieder ruhig in seinem Zimmer sitzen konnte und einen Wein genießen kann.
Obwohl ihm der Zustand seiner Augen nicht so recht ungelegen kam...

Der Wein und die Sonne haben ihn ein wenig benebelt, ein Besuch in der Bibliothek konnte nun recht angenehm werden, in seinem jetzigen Zustand war er sogar in der Lage etwas zu lesen was ihm in normalem Zustand unmöglich gewesen wäre.

Ein kleines Problem war die Treppe, sein Gang war nicht mehr ganz gerade, außerdem war sein Gleichgewicht zutiefst verfälscht worden...
Aber nachdem er es die Treppe runter geschafft und die Bibliothek gefunden hatte, suchte er nach dem Buch Der Apfel...
Doch nach dem ersten BLick auf den Einband war das Buch auch schon wieder im Regal...
Eine etwas interessantere Lektüre dürfte wohl eher angebracht sein...
Also nahm er sich das Buch Der Schleicher zur Hand, der Sessel kam ihm noch weicher vor als sonst, außerdem kam es ihm so vor als wackele er wie ein Schiff... unmöglich dieses Kastellmöbiliar...

Bevor er vielleicht bei Maximus das Schleichen erlernen wollte, musste ja wohl schon mal ein kleines Bischen an Theoretischem Wissen vorhanden sein, außerdem würde er bestimmt schneller voran kommen mit etwas Vorwissen...
03.06.2003, 19:00 #144
Zavalon
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"Nie wieder nie wieder nie wieder Hüüütchen spieln. Denn meine Genossen No Hütchen no Spiel!" Zavalon hatte nach langer Zeit wieder Gefallen an seiner Gitarre gefunden und spielte nun die ihm immer noch bekannten Akkorde, wobei sein riesiges magisches Zimmer den Ton genügend verzerrte, so dass es Zavalons Ansprüchen entsprach. Aber nun hatte er noch etwas Anderes vor. Er nahm seine Gitarre, seinen Kampfstab und seinen Trainingsdress und machte sich auf den Weg. Am Ende der Treppe stand wie nach Telepathie sein Lehrling, der Zavalons Rat gefolgt war und jetzt doch schon um Einiges besser aussah. Gemeinsam traten sie auf den Innenhof, wo Zavalon heute zum ersten Mal die große Esche auffiel. Vielleicht hatte sie sich seinen Geiste verschlossen oder er hatte in seiner Unintelligenz einfach vergessen sich das Bild zu merken.

So gab er seinem Lehrling die nächsten Trainingsanweisungen und begann selber mit einem sinnlicherem Lied:
"Mach die Augen zu und küss mich, und dann sag dass du mich liebst! Ich weiß genau es ist nicht wahr, doch ich spüre keinen Unterschied wenn du dich mir hingiebst! Mach die Augen zu und küss mich, mach mir ruhig etwas vor ich vergesse was passiert ist und ich hoffe und ich träume ich hätt dich noch nicht verlorn. Es ist mir total egal, ob du wirklich etwas fühlst, tu was du willst!" Zavalon seufzte kurz, "Mach die Augen zu und küss mich. Es ist auch das letzte Mal, lass uns den Moment des Abschieds noch verzögern lass mich jetzt noch nicht allein mit meiner Qual.
mach die augen zu und küss mich mach mir ruhig etwas vor wenn du willst kannst du dann gehn aber denk dran ohne dich ohne dich bin ich verlorn.
es ist mir absolut egal ob du nur noch mit mir spielst. Tu was du willst!"

Zavalon war erstaunt woher seine jetzt doch so schöne Stimme und das Schlagzeug und der Bass herkamen, aber das hier war das Kastell und er war der Zavalon, da war so etwas ganz normal!
03.06.2003, 19:17 #145
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Bereits beim zweiten "Mach die Augen zu und küss mich" hatte Horaxedus mit weit aufgerissenen Augen ausgeholt. Nicht, dass er etwas gegen Zavalons Stimme hatte, doch die Worte des Lehrmeisters, auf sich gemünzt, verunsicherten den Schwarzmagier und er suchte Schutz hinter seinem Übungsstab.

"Mir ist langweilig!" fuhr es dem Schüler durch den Kopf, als sein Lehrmeister ihn noch immer etwas verglast anschaute, fast so, als sehe er durch ihn hindurch. Und mit erheblicher Geschwindigkeit senkte sich der Stab in Richtung Zavalons Haupt. Aber irgendwie war der Priester nicht gewillt, sich diesen Treffer beibringen zu lassen. Was war das für eine erstaunliche Bewegung?
03.06.2003, 19:42 #146
Zavalon
Beiträge: 1.025

Ja, diese spektakuläre Aktion war so perfekt getimed von Zavalon, dass er es selber als Schockreaktion aus Routine betrachtete. Kurz bevor Horaxedus ihn treffen konnte war Zavalon nämlich umgekippt, weil er in Ekstase von diesem traurigen Lied die Beherrschung über seinen Körper verloren hatte. "HA!"

Doch leider hielt die Wut des Lehrlings weiter an und so sendete dieser Impulse an seinen Arm, diesen Schlag nach erneutem Zielen zu wiederholen, was gänzlich unglücklich für Zavalon ausging. Aber anstatt sich zu wehren fing Zavalon mit einem neuen Lied an, was aber aggressiv und pazifistisch klang. "DEINE GEWALT IST NUR EIN STUMMER SCHREI NACH LIEBE! DEINE ÜBUNGSPUPPE SEHNT SICH NACH ZÄRTLI..."

Ein erneuter Schlag haute Zavalon von der Bank. Nun war er sichtlich sauer, packte seinen Stab und zog seinem Lehrling nach ein paar Täuschungen die Beine weg, so dass dieser volle Breitseite auf den Boden schlug. "Ihr habt gelernt eure Aggressionen nicht zu beherrschen, was euch diesen enormen zeitlichen Vorsprung beschert hat. List ist mit eine Stärke des Stabkampfes, obwohl er auch ein edler Kampfstil ist! Fahrt nun mit der Übungspuppe fort, ich werde euch ruhig beobachten."
03.06.2003, 20:54 #147
HoraXeduS
Beiträge: 1.113

Es war nicht eben ein Kinderspiel für einen gut trainierten Stabkämpfer, Zavalon von der Bank zu hauen. "Ich kann Dich berühr'n, und das ist wie ein Traum" murmelte Horaxedus und grinste hämisch. Doch als er schon im nächsten Moment selber am Boden lag, tastete er sogleich nach seinen Zähnen. Alle noch drin? Ein kurzer Biss in den Zeigefinger bestätigte diese Hoffnung.

Ausgerechnet diese verfluchte Übungspuppe. Zavalon ahnte ja nicht, welche Emotionen sich in diesem hölzernen Korpus bereits aufstauten, welche Nickligkeiten mit diesem nominell passiven Sportgerät auszutauschen waren. Und während der Lehrer sich entspannt auf die nahe Bank setzte, rappelte sich der Schüler mühsam hoch und ging in das Kastell, durch die Eingangshalle, griff sich die schwere Übungspuppe und kehrte mit ihr in den Innenhof zurück.

Als der hölzerne Sparringspartner plaziert war, griff Horaxedus zu seinem Kampfstab und lächelte Zavalon an, der es sich zwischenzeitlich auf der Bank unter der Esche gemütlich gemacht hatte. Dann blickte der Schüler gelassen zu der Holzpuppe. Was folgte, was ein einfaches Zucken mit der rechten Hand und das damit korrespondierende Pfeifen des Kampfstabes. Wann auch immer diese Übungspuppe jemals Familienpläne geschmiedet haben sollte, von diesem Augenblick an waren sie beendet.

"Das Blubbern sagt uns, wer verliert und uns den nächsten Drink spendiert." freute sich Horaxedus, hakte Zavalon unter und bewegte ihn so allein durch gutes Zureden dazu, im Refektorium genau das zu tun, was ein Mann eben tun musste.
03.06.2003, 21:43 #148
Arctus
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Der Hauch der Stille umgab Arctus. Er hatte sich wieder im Griff, denn das gestrige Debakel mit dem arg frechen Baum hatte ihn doch ziemlich zerüttelt. Er sollte sich diese Art von Emotionen unbedingt abgewöhnen, ansonsten würde er nicht weit kommen.
Sein Gewand schlängelte sich elegant den Gang entlang. Irgendwie hatte der zerfetzte Ärmel was Besonderes an sich, wie die einzelnen Stofffetzen so schlaf zu Boden hingen. Im Moment schien Arctus sein Auftreten und Aussehen ziemlich egal zu seien, denn die eigenartigen Bilder an den Wänden schienen eine endlose Geschichte darzustellen. Der junge Magus hatte sich nicht alles von Anfang an angesehen, dann wäre er wohl Heute noch nicht mal dort wo er sich im Moment befand. Doch auf jenes Bild, das gerade seiner Betrachtung unterzogen wurde zeigte einen grausam verunstalteten Menschen, der sich aus einer Art Unterwelt hervorzog. Schreckliche Klauen säumten seine Hand und seine raubtierartigen, zu Schlitzen, geformten Augen vermittelten den Eindruck von Blutrünstigkeit und Gefahr in seiner Nähe. Das Bild war, wie alle andere Bilder im Kastell, dunkel und düster gehalten.
Arctus schritt um die nächste Ecke. Er hoffte weiterhin etwas über diesen Dämon zu erfahren. Doch ein offenstehendes Tor tauchte hinter dieser auf. Arctus schritt hinein. Seine Robe wehte leicht nach hinten auf, da ein seichter Windzug in dieser großen Halle herrschte. Es war nicht viel zu sehen. Nur ein vereinzelnd gebündelter Lichtstrahl fand seinen Weg in diese Gemäuer und ließ sich auf einer Art Thron nieder. An den Seiten der Halle befanden sich große Säulen, an denen eigenartige Wesen gemeißelt waren. Arctus trat an eine näher heran. Seine Finger strichen sanft über die schlangenartig geschuppte Haut. Der Blick des Jungen blieb voller Entsetzen auf den spitzen Reiszähnen kleben. Tötungsmaschinen. Ein bisschen, wie auf dem Bild! Hatten sie was gemeinsam? Dieses Monstrum und der Dämonenmensch?
Arctus blieb keine Zeit weiter darüber nachzudenken, denn eine Gestallt manifestierte sich aus dem Schatten heraus. Erschrocken taumelte er ein paar Schritte zurück. „Wer seit ihr?“, flüsterte er in seiner hellen, kindlichen Stimme ...
03.06.2003, 22:47 #149
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Der Magier schreckte auf. Wer wagte es, seine Ruhe zu stören. Seine Ruhe? Nein, die Ruhe der ehrwürdigen Hallen war es, die unterbrochen wurde.
"Arctus? Ich bin es. Ich habe auf dich gewartet", sprach er. "Auch, wenn ich dich nicht gerade hier erwartet hätte. Doch scheinbar besitzt du das Talent, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein."
Er stand auf und ging dem jungen Mann, der sich von seinem kurzen Schreck schnell wieder erholt hatte, entgegen. "Nun, wo wir hier sind, werde ich dir ein wenig über Beliar erzählen. Nicht, daß ich diese Dinge selber herausgefunden hätte, nein, es sind die überlieferten und für wahr erachteten Aufzeichnungen früherer Gelehrter, die sich mit den Göttern beschäftigt haben."
Er faßte den jungen Magier an der Schulter und zog ihn mit sich, hinaus aus der Kapelle des Verderbers mit den vielen Namen. Kazhgarmorgath In' Becharmeloth war nur einer davon. So viele Gestalten die die durch seine Tücke entfachte Habgier, der Neid und die Zerstörung annahm, so viele Namen gab man ihm.
Doch davon wollte Don-Esteban seinem Begleiter nicht erzählen. Er wollte ihm etwas über Beliar berichten.

"Schau!" Der Hohepriester zeigte, nachdem sie wieder in die Haupthalle zurückgekehrt waren auf die hohen, bunten Glasfenster am anderen Ende, hinter dem Thron auf dem erhöhten Podest. Trotz all der Säulen war der Blick frei. Der Baumeister des Kastells hatte die Bögen so konstruiert, daß das Licht der Fenster ungehindert in das Mittelschiff fiel.
"Siehst du das mittlere Fenster?", flüsterte der Hohepriester dem Magier zu. "Es zeigt Beliar als Triumphator über das Leben. Wie er die Ernte einfährt, die ihm zusteht. Denn dies ist der Teil, der Beliar zugestanden wurde, nachdem sich die Götter endlich geeinigt hatten. Innos bringt das Leben und Beliar nimmt es wieder. Adanos wacht über diesen Zustand. Und jeder muß zugeben, daß Beliar damit den besseren Teil bekommen hat. Denn das Leben ist nur kurz, der Tod währt jedoch ewig."
Er gab ein abfälliges Geräusch von sich. "Trotzdem beten die Menschen Innos an. Als ob es etwas nützen würde. Wann sie sterben, bestimmt Beliar. Und dann sind sie sein. Und Innos kann nichts gegen unternehmen. Wahrscheinlich interessiert es ihn auch gar nicht."
Sie schritten in die Mitte des Saales. Und Don-Esteban erhob laut seine Stimme. "Und dies ist die wahre Macht Beliars, die Macht bis in alle Ewigkeit." Schauerlich hallten die Worte von den Wänden und Säulen wieder, brachen sich und einzelne Wortfetzen verschmolzen miteinander, bis nur noch die Worte Macht und Ewigkeit wiederholt wurden, bis auch ihr Klang verblasste.
04.06.2003, 17:28 #150
TheRock
Beiträge: 611

Leise, fast unhörbar glitten die alten vergilbten Seiten übereinander, mit dem Lesen kam der Hohe Schwarzmagier sehr gut voran, es war alles bis ins kleinste Detail erklärt aber trotzdem äußerst interessant und aufregend geschrieben... selten hat man das Glück ein solches Buch zu erwischen.

Wäre das lesen des Buches ein Spiel, so würde es Rock fast perfekt beherrschen und schon fast am Ende sein...
Bald würde er schon fast mit dem Schleichtraining beginnen, falls er bei Maximus eine Stelle als Schüler bekommen würde...
Er hoffte doch sehr drum...

Das Leben im Kastell hatte für ihn fast schon wieder normale bahnen angenommen, wenn er nicht bald etwas unternehmen würde, so würde wohl bald die Zeit für ihn anbrechen in der er morgens aufsteht, etwas isst.. einen Spatziergang machte und dann wieder schlafen würde...
keine sehr aufbauende Gedankenführung...

Doch halt... Wenn er das Training nicht bald machen konnte, so würde er ja wohl noch die Teleportrunen sammeln können die es zu den anderen Lagern gab...
Ja, das würde bestimmt eine feine Aufgabe werden...
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