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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 4
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12.06.2003, 21:07 #276
Lehna
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Lehna nickte langsam. Natürlich hatte esteron nicht vor die Inquisition zu suchen, sie wäre auch garantiert nicht mitgekommen bei einer derartigen Aktion... Wobei... Wahrscheinlich doch. Wenn Esteron fest entschlossen gewesen wäre Frosts Auftrag auszuführen, dann wäre ihre Angst vor dem allein sein wahrscheinlich um vieles größer gewesen als die vor der Inquisition.
Aber zum Glück war Esteron ja genau in die andere Richtung fest entschlossen.
"Natürlich."
Sie legte ihren Arm um die Schulter des jungen Wanderers und küsste ihn kurz vor seinem Ohr.
"Aber ich meine, wir können auch nicht ewig hier bleiben und dem Wirt eines seiner Zimmer dauerbesetzen. Wo sollen wir jetzt hingehen? Und du solltest dich mal rasieren..."
Sie grinste Esteron vergnügt an und strich dabei mit der Hand über seine stoppelige Wange.
12.06.2003, 21:54 #277
Waldläufer
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Leicht säuerlich angehaucht saß Gardiff auf seinem Stuhl unten in der Wirtsstube der Taverne und nippelte an seinem Bier. Der leckere Geschmack hatte sich verflüchtigt wie morgendlicher Nebel unter der aufsteigenden Sonne. Jetzt schmeckte das Gebräu mehr schal und nur in kleinen Schlückchen brachte er der Barde die Kehle hinunter.
Esteron hatte genau so reagiert wie er befürchtet hatte und oben drein noch seine aufbrausende Wut an ihm ausgelassen. Auch wenn es nur verbal war. Es hatte seine Wirkung nicht verfehlt nur das in der Situation der Ausspruch „Richtige Aktion, falsche Person !“ nicht passender anzubringen war. Gardiff war leicht gedemütigt wegen des Lustigmachens über Frost und nicht zuletzt auch über ihn. Er wusste welches Ziel Frost mit der Beschattung erreichen wollte. Andere Unschuldige vor der Inquisition zu schützen und vielleicht sogar dem Terror ein Ende zu setzen.
Mit einem kräftigen Schluck lehrte Gardiff sein Humpen um sich danach kräftig zuschütteln. Das Gesöff hatte echt seinen Reiz verloren. Zielsicher packte seine Hand nach dem Reisebündel und schwang es sich über die Schulter. Geräusch los erhob sich der Bursche nickte dem Wirt dankend zu und stiefelte die Treppe empor. Langsam schritt er über den Schmalen Gang und blieb schließlich vor der Tür des Liebespaares stehen (wobei er genau darauf achtete nicht wieder die falsche Tür zu erwischen.)
„Esteron ?“ rief Gardiff und klopfte kräftig gegen die dicke Tür. „Esteron, ich weis das ihr mich hört und es halb sag ich euch das mich euer Haltung enttäuscht. Sicher nicht nur mich sondern auch Frost.“ Drin regte sich nichts. „Ich kann verstehen das ihr eure Liebe nicht in Gefahr bringen wollt und so sehe ich ein das ihr lieber hier in Sicherheit bleibt als unschuldige Leute davor zu bewahren dass die Inquisition sie verbrennt, pfählt und was weis ich nicht noch alles. Ich wird also allein los ziehen wenn ihr nicht mit wollt. Dieses Bergdorf wird mir auf die Dauer zu eintönig und ich habe eine Aufgabe. Ich wünsch eich viel Spaß in eurem Bett. Vielleicht sieht man sich ja irgend wann wieder. Lebt wohl.“ die letzten Worte waren langsam leiser geworden und Gardiff war nicht sicher ob sie drin gehört worden waren. Doch das war auch egal er wand sich von der Tür ab und stieg langsam wieder die Treppe hinunter um sich vor der Taverne auf die Bank zusetzen. Er musste planen wo er hin wollte. Wo konnte sich die Inquisition zur Zeit aufhalten ?..........
12.06.2003, 22:17 #278
manmouse
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In der Taverne der Bergsiedlung
“ Wieso, gefällt dir mein Bart etwa nicht?“ Esteron war nicht zum Lachen zumute. Es machte sich ein schlechtes Gewissen in ihm breit. Gardiff konnte am allerwenigsten dafür.
Plötzlich klopfte es an der Tür. Es war der Barde und er schien recht ungehalten zu sein. Esteron und Lehna regten sich nicht. Was erwartete der Kerl eigentlich? Musste er Esteron jetzt auch noch unter Druck setzten? Machten Freunde das?

Esteron grummelte vor sich hin und seine Laune fiel immer mehr ab. Die Stimme wurde leiser. Er wollte also alleine ins Bienennest stechen. Der Wanderer fluchte, sprang aus dem Bett und band sich ziellos den Umhang von Lehna um die Lenden, stapfte an die Tür und öffnete sie murrend. Doch Gardiff stand nicht mehr davor. Scheinbar machte er sich wirklich alleine auf den Weg.
Esteron drehte sich um, knallte die Tür so laut zu das man es noch unten im Schankraum hören konnte und stapfte dann zum Fenster.
Dann würde er, Gardiff eben auf offener Straße anschreien.
Ruckartig zog der Wanderer die Vorhänge zur Seite, öffnete das Fenster und wartete gar nicht erst das der Barde unten erschien und vorbeischritt.
“ Entweder du wartest, oder gehst drauf bei deinem Abenteuer. Und jetzt schwing deinen Hintern hoch zu uns, oder lass es sein. Und wenn wir die Tür nicht öffnen, kleiden wir uns grade an. Da wird der Herr einen Moment warten müssen.“, dann schlug Esteron das Fenster wieder zu und begann sich anzukleiden.

“ Bitte zieh dich an. Ich liebe dich Lehna. Bitte hilf mir jetzt. Denn ohne dich schaffe ich es nicht, aus dieser Lage rauszukommen.“ Der Wanderer ging zum Bett, küsste Lehna auf die Lippen und blickte sie traurig und völlig irritiert an.
12.06.2003, 22:34 #279
Waldläufer
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Da schien einem der Gedanke dass Gardiff allein los zog wohl nicht so richtig zu gefallen. Sogar noch etwas auf zuregen. Mit leicht verengten Augen spähte der Barde zum Fenster hinauf und sag noch gerade wie Esteron seinen nackten Oberkörper wieder ins innere verschwinden lies und die Vorhänge zuzog. „ Mal sehen was er nun schon wieder hat ...“ murmelte Gardiff und wand sich wieder nach der Tavernentür um. Ein Krachen verriet dass das Fenster oben wieder geschlossen worden war. Wenn auch nicht sonderlich sanft.
Wiedereinmal durch schritt der Waldstreicher mit langen schritten der Schankraum um wieder mal die Treppe hinauf zusteigen. Er wusste nicht was Esteron dagegen hatte das er allein los zog. Er hatte doch seine Lehna, seine Liebe. Gardiff hatte nie jemand geliebt warum auch ? Und so würde sich wohl kaum jemand darum scheren wenn er sich in Gefahr begab und dabei vielleicht sogar drauf ging. Na gut Frost vielleicht im ersten Augenblick. Vielleicht würde er sich dafür verantwortlich fühlen oder das Ableben des jungen Vagabunds als Zeichen seine Inkompetenz sehen. Doch sicher würde auch Frost darüber hinweg kommen und sonst würde es keinen rühren wenn es einen Barden weniger gab der durch die Welt pilgerte.
Mit langsamen Schritten erreichte der Gildenlose wieder die Zimmertür des Pärchens und klopfte an.
12.06.2003, 22:35 #280
Heimdallr
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Der Fürst lief die Gassen wieder zurück und war dabei sehr langsam. Er schaute sich in aller Ruhe die Architektur der Gebäude an, es war nichts besonderes, nichts reich verziertes, aber es fesselte ihn auf seine Art, der Putz, die Farben, die zwar alle matt waren aber trotzdem kräftig strahlten. Die engen Gässchen, die Rinnsäle und einiges mehr war doch sehr schön für’s Auge. Doch schließlich kam er dann doch irgendwann zur Taverne.

Ohne lange zu schauen trat er ein und sah sich um. Sein Blick suchte die kleinste Ecke der doch sehr engen Schenke ab aber weder Gardiff, noch der arrogante Schnösel, noch seine Begleiterin waren zu sehen. Wieder war die Frage offen, ob sich die 3 schon verdrückt hätten, oder ob sie nur in ihrem Zimmer dahinvegetieren oder einfach genau wie er durch die Siedlung streiften.

Gerade wollte er hinaufgehen, da sprach ihn der bucklige Wirt an.

"Sacht, sucht’er wen?"
"Ja ich suche die drei Personen, die gestern hier am Tisch saßen, ihr wisst schon, der Mann mit der Minecrawlerrüstung und dieses komische Pärchen."


Knirschend knackten seine Zähne auf einander, als er bei dem Wort Pärchen an den Typen dachten musste. So sehr er sich auch zügelte, er hätte ihm am liebsten lieber gestern als heute eine reingehaun. Doch er schluckte seine Wut runter und blickte dann zum Wirt.

"Aso, wenn’er die sucht, dann würd isch mal nach oben jen. Da sind’se nämlisch alle, aber wenn isch euch mal nen Tipp jebn darf, jeht net nach obn, der ene Typ war schon mal da und dann hat’er andre wild ausm Fenster jeschrien."
"Danke für die Warnung, dann warte ich hier unten"


Der Fürst hatte Gardiff also gefunden, konnte aber noch nicht mit ihm sprechen. Soll der da oben doch verrecken, er würde hier auf ihn warten. Er nahm sich einen Stuhl und stellte ihn genau vor die Treppe, so konnte er jeden sehen, der runter kommen würde. Wenn es Gardiff war, war es gut, wenn es der Schnösel war……die Dolche waren griffbereit, aber er würde sie nur einsetzen, wenn der Penner ihn angreifen würde, dann war aber auch……ein Blutbad eingeplant.
12.06.2003, 22:39 #281
Lehna
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Lehna senkte ihren Blick. Verdammt, jetzt wollte Esteron doch mitmachen. Dieser verdammte Frost, warum tat er ihnen das an? Was hatten sie dem Waffenmeister getan?
Schweigend kletterte sie vom Bett herunter, nahm geistesabwesend die am Boden liegende Decke und schmiss sie wieder auf die Matratze.
Die Inquisition. Mal eben die Inquisition beobachten. Wo die Inquisititoren doch Meister darin waren, andere zu beobachten ohne sich dabei selbst in die Karten schauen zu lassen. Und zwar in jeder Situation.
Wenn das stimmte, was sie gehört hatte, dann gehörte Tannenberg zu den fähigsten und damit gefährlichsten Inquisitoren überhaupt. Einen tollen Gegner den Frost ihnen da ausgesucht hatte. Genausogut hätte er ein paar Schafe auf Wolfsjagd schicken können.
Sie seufzte leise und warf Esteron einen niedergeschlagenen Blick zu, während sie langsam in ihre Hose schlüpfte.
"Versprich mir das wir vorsichtig sein werden, ja? Sehr vorsichtig..."
Sie streifte sich ihr Leinenhemd über und legte ihren Waffengurt an. Ihre Hände strichen kurz über das Leder ihrer Dolchgriffe, dann zog sie langsam ihr Schwert aus der Scheide. Das spärliche Licht reichte aus um die Erzklinge ein wenig schimmern zu lassen, die junge Frau führte ein paar schnelle Hiebe durch die Luft.
"Sehr... vorsichtig...", murmelte sie und starrte mit leerem Blick auf die Waffe. Gardiff klopfte, sie verharrte noch einen Augenblick in ihrer Position und steckte dann das Schwert zurück in die Scheide. Sie setzte sich auf den Tisch, faltete die Hände auf ihrem Schoß und sah zu Esteron...
12.06.2003, 23:00 #282
manmouse
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Esteron sah Lehna nur traurig an. Er wusste sehr wohl was es hieß, und was der Waffenmeister ihnen völlig eigennützig aufgetragen hatte. Sollte Lehna auch nur ein Haar gekrümmt werden bei diesem Auftrag, so würde Frost es bezahlen. Irgendwann, und wenn Esteron dabei selbst draufging.
Gardiff war wohl einer von der ganz schnellen Gruppe, denn es klopfte bereits an der Tür.
Esteron legte seinen Waffengurt, den er eben noch anlegen wollte, legte er bewusst zur Seite. Einen Waffenlosen Mann würde der Barde sicher nicht angreifen, egal wie das Gespräch jetzt verlaufen würde.
Immer noch vor sich hin grummelnd, stapfte Esteron zur Tür, öffnete sie im einem Ruck und blickte mit seinen kalten Blauen Augen in das Gesicht von Gardiff.
“ Tritt ein.“ Esteron wartete keine Reaktion von Gardiff ab, sondern drehte sich einfach um und stellte sich neben Lehna an den Tisch.
“ Vielen Dank mein Freund. “, begann Esteron grummelnd.
“ Vielen Dank dafür das du mir das Messer an die Brust gesetzt hast. Das werde ich dir nie vergessen. Niemals.“
Dann blickte er hilfesuchend zu Lehna, sie erwiderte seinen Blick ruhig und schloss ihre Augen dabei kurz aber vielsagend. Esteron dankte ihr innerlich.
“ Wir begleiten dich. Aber sollte Lehna irgendwie zu Schaden kommen. Solltest du zusehen, möglichst weit weg zu sein.“ funkelte er Gardiff dabei an.
“ Ich weiß das du nichts dafür kannst. Ich wollte mich eigentlich bei dir entschuldigen, für meine Reaktion gestern, und das du alles abbekommen hast. Aber dein letzter Schritt hat mich eines besseren belehrt. Diesmal bist du selbst schuld.
Esteron fühlte sich so schlecht wie schon lange nicht mehr.
12.06.2003, 23:22 #283
Waldläufer
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„Dann bleib doch einfach hier in deiner heilen kleinen verliebten Welt freu dich des Lebens mit Lehna. Mir soll es egal sein was du tust. Ich hab dir das gesagt was Frost mir aufgetragen hat und kann dich schlecht zwingen mit zukommen.“ nur wenige schritte hatte Gardiff in das Zimmerchen getan und sah die beiden an. Liebe, was das wohl für ein Gefühl war ?
„Wie schon gesagt ich kann dich nicht zwingen, ich will dich und Lehna nicht unglücklich machen und ich habe eigentlich auch nicht vor mich bei dir unbeliebt zumachen. Frost hat uns auf die Inquisition angesetzt und nicht ich und ich verstehe voll das ihr nicht mit wollt also hört auf mich voll zu meckern das ich euch Messer auf die Brust setze. Wenn ihr was an dem Anliegen Frosts auszusetzen habt dann bleibt doch einfach hier und wartet bis der Kerl wieder vom Göttersitz runterkommt oder haut einfach ab und seid glücklich mit einander.“

Langsam wand sich der Barde wieder zum Gehen. „ Ich werde den Auftrag auch ohne euch erledigen und wenn ich dabei drauf gehe. Was solls? Wen sollte das stören? Euch jedenfalls nicht denn euch scheint genau so wenig an mir zu liegen wie den anderen Menschen denen ich in meinem Leben begegnet bin, sonst würdet ihr mich nicht verantwortlich für eure missliche Lage machen....“ die Stimme des Burschen war leise und gleichgültig und dennoch laut genug so das jeder der Anwesenden sie gut vernahm.
12.06.2003, 23:38 #284
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron fluchte noch lauter. Der Barde wollte es wohl nicht verstehen.
“ Wenn du jetzt durch diese Tür trittst, und dich alleine auf den Weg machst, weil du denkst das du uns egal bist. Dann war es das, mit der Freundschaft. Scheinbar bist du selbst in deine emotionalen Rührseligkeiten eingewickelt ohne das du es merkst.“ Der Wanderer machte eine kurze Pause, bevor er fortfuhr.
“ Deine „Ich bin euch doch egal Rundfahrt“, solltest du mal schnell beenden, bevor du damit enterst. Wir haben gesagt wir begleiten dich. Und jetzt setzt dich endlich da hin, damit wir unser Vorgehen besprechen können, oder geh ins Bett und sammle deine Kräfte für die Rückreise, damit du ausgeruht bist wenn wir morgen aufbrechen.

Der Wanderer wartete einen Moment ab, sah Gardiff hinterher, wartete auf eine Reaktion des jungen Barden und grübelte noch über seine eigenen Worte. Er war selbst überrascht. Das war nicht er, sondern wieder mal der General in ihm. Und dieses mal, war er mit ihm einer Meinung. Esteron grinste innerlich, wer weiß eventuell würde er es bald schaffen so leben zu können, und würde die alte Seele in den Griff bekommen.
12.06.2003, 23:52 #285
Waldläufer
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„Von mir aus ..........“ mit einem Murren schloss der Barde die Tür und nahm auf einem Schemel Platz. Innerlich schüttelte er den Kopf über die Umgangsweise von Esteron mit anderen Menschen. Es würde ihn mal interessieren wo Esteron aufgewachsen war denn typisch Erwachsen klang sein Gewetter nicht.
„Aber hört endlich auf mich an zu brüllen ich bin weder taub noch wollen die anderen unten im Schankraum eure Stimme hören und die Drohung mir die Freundschaft zukündigen könnt ihr euch an die Schuhsohlen nageln.“ der Blick des Waldstreichers mied die zwei Menschen die sich mit ihm in dem Zimmer befanden. „Ich hab keine Lust mit euch zu streiten und ich hab auch keine Lust mit zwei Menschen durch das Land zu ziehen die ein Gesicht machen als wäre ihr Vogel gestorben. Oder soll ich genauso traurig gucken wie ihr ?“
13.06.2003, 00:11 #286
manmouse
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Gardiff hatte sich also um entschieden. Esteron hörte sich die übertrieben Standpauke von dem Barden an und zuckte nur mit den Schultern. Der Wanderer würde sich dieses mal nicht zuerst bei ihm entschuldigen, das stand für ihn fest. Wenn Gardiff die Freundschaft also so egal war wie er tat, warum blieb er dann mit ihnen in einem Raum und stapfte nicht alleine los? Warum tat er sich das dann überhaupt an? Warum, lies er sich von Esteron anbrüllen?
Der Wanderer begann sich langsam wieder zu beruhigen.

“ Danke fürs bleiben.“ Esteron setzte sich auf das Bett und blickte in die Runde. Gardiffs Miene sprach Bände und Lehna schien sich auch nicht sehr wohl zu fühlen.
“ Lasst uns den Streit vergessen.“ in dem Raum lag kurzzeitig eine gespenstische Ruhe. Da der Barde nicht auf den Satz einging, nickte Esteron nur, und deutete das als Zustimmung.
“Hat uns der Waffenmeister noch irgendetwas aufgetragen?“, fragte er mit ruhiger Stimme.
13.06.2003, 00:27 #287
Waldläufer
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Wieder in der Taverne des Bergdorfes. In einem Zimmer mit ziemlich dicker Luft....
Still hockte der Waldstreicher auf seinem Schemel und lies die Stille die Spannung zwischen den zwei männlichen Wesen aufsaugen. „Wir sollen „nur“ die Inquisition beschatten. Ihre Pläne versuchen zu durchschauen und sie von Massakern und anderen Gräueltaten abzuhalten. Wenn wir Hilfe bräuchten sollten wir uns an die Garde von Gorthar wenden .......“ Der Gildenlose kam sich einmal mehr in seinem Leben wie ein Kind behandelt vor doch schwieg er darüber. Weitere Worte würden nur die Stille zerbrechen und das Zimmer wieder mit Gemecker füllen.
13.06.2003, 00:48 #288
manmouse
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Na das sind ja drei Dinge auf einmal, Esteron grinste bitter. Beschatten würde er sich ja noch gerade gefallen lassen. Aber wie sollten sie die daran hindern Mist zu bauen? Eine Frau und zwei Männer, die sich immer in den Köpfen lagen und sich stritten, hatten doch nicht die geringste Chance gegen die Inquisition. Selbst wenn sie es schaffen würden Hilfe zu holen.
Der Wanderer hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, irgendetwas ging bestimmt schief, die Inquisition, lies sich nicht so einfach beobachten, soviel hatte Esteron schon mitbekommen. Sie wollten Lehna schon hinrichten, er selbst saß schon bei ihnen im Kerker. Im Kerker...

Der Wanderer, stockte innerlich. Frost hatte ihn aus dem Kerker befreit. Und was machte er hier? Er spielte sich auf wie ein trotziger Junge. Langsam keimte das schlechte Gewissen immer weiter in ihm auf. Esteron, hatte keine Wahl, er schuldete es dem Waffenmeister. Andererseits, hatte er ihn nie darum gebeten befreit zu werden. Wenn sich Tak und Frost nicht in der Taverne geprügelt hätten, hätten sich Krieger und Esteron nie eingemischt in deren Streit. Die Taverne wäre nicht abgebrannt und er hätte Lehna nicht kennen gelernt.
Alles war eine Verkettung von Tatsachen. Der Weg den das Schicksal vorschrieb. Er würde mitkommen und seine Schuld begleichen, und er würde mit allen Mitteln versuchen Lehna zu schützen, und wenn es ihn das leben kosten würde.
“ Na hoffentlich lohnt sich das auch, und wir finden sie. Ich habe keine Lust ziellos durch die Gegend zu wandern“, lächelte er versöhnlich in die Richtung von Gardiff. Es tat ihm leid. Was sich die letzten beiden Abende abgespielt hatte, und das schlimme war Gardiff konnte am wenigsten dafür.
13.06.2003, 01:07 #289
Waldläufer
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Ein harter Schemel, ein harter Boden oder mal wieder in der Taverne im Bergdorf...
„Dann ist ja gut. Ich hab auch keine Lust kreuz und quer durch die Lande zuwandern und dann vielleicht aus dem Hinterhalt erlegt zu werden.“ Nein dies war wahrlich kein motivierender Gedanke und so wanderte dieser ohne Umwege in die finsterste Ecke von Gardiffs Gehirn. „Ich würde vorschlagen wir fragen den Dorfältesten nach der Inquisition und naheliegenden Dörfer oder Gasthäusern um da nacht Informationen zusammeln.“ Der Barde gähnte herzhaft und machte sich daran den Schattenläuferumhang vom Reisebündel zulösen um sich in ihn ein zuwickeln. „Eine Gruppe von Kriegern bleibt nicht so ohne weiteres und entdeckt.“ Mit den Fingern wischte siech der Waldstreicher die Tränen den Augen frei. „Doch glaube ich, ich steig erst mal aus und schlaf ne Runde.“
Nichts hätte den Worten des Einhandmeisters besser entsprochen wie das was er jetzt tat denn Gardiff kippte weg und landete unsanft auf dem dielenbewährten Boden. Den Aufprall spürte der Bursche schon gar nicht mehr und seine Gedanken tummelten sich in verworrenen Träumen. Wärend der Körper in den Umhang eingewickelt ruhig schlief.
13.06.2003, 01:29 #290
Lehna
Beiträge: 397

Lehna runzelte kurz die Stirn, als Gardiff plötzlich umkippte. Hatte der Kerl zu viel getrunken? Eher unwahrscheinlich, sonst hätte er sich ganz anders benommen bisher. Sonderbar, wie Gardiff auf Erschöpfung reagierte...
Aber unabhängig davon hatte Esteron bereits angefangen, den Waldstreicher aus dem Zimmer zu zerren, und so half ihm Lehna kurzerhand dabei. Zwei Türen weiter legten sie ihn ab, sollte er doch die dortigen Insassen mit seinem Geschnarche nerven.
Zurück im eigenen Zimmer sah Esteron sie besorgt an. Nun, dafür hatte er wohl auch allen Grund, die Inquisition zu beobachten war... gelinde gesagt, es war Wahnsinn. Wahrscheinlich würden sie es nicht überleben...
Lehna fluchte leise, sie wollte nicht an soetwas denken. Nicht jetzt, wo ihr Leben doch gerade erst begonnen hatte. Hoffendlich versteckte sich die Inquisition zu gut um gefunden zu werden...
Die junge Frau schüttelte langsam den Kopf. Sie ging zum Tisch und legte ihren Waffengurt ab, ihre restliche Kleidung folgte. Sie ging langsam zu esteron, lächelte ihn aufmunternd an und schlang ihre Arme um seinen Hals.
"Mach dir keine Sorgen, es wird schon alles gut gehen. Außerdem dauert es noch eine Nacht bis wir auf die Jagd gehen..."
Sie grinste kurz und drückte ihre Lippen auf seine, zog ihn aufs Bett, ohne ihre Umarmung zu lockern...
13.06.2003, 01:40 #291
Heimdallr
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Der Fürst saß nun schon mehrere Minuten da unten, die Zeit verstrich unaufhörlich und langsam began er müde zu werden.
Wollen die da oben ein Picknick veranstalten oder sind sie etwa durchs Fenster abgehauen? Verdammt, ich lass mich doch nicht verarschen, was denken die sich eigentlich?

Mit wütenden Blick starrte er auf die Treppe, auf der sich nichts regte. Irgendwie kam er sich ziemlich verlassen vor und er war enttäuscht. Scheinbar hielt es niemand für nötig mal hinunter zu kommen. Erbost stand er auf und schleuderte den Stuhl in eine Ecke. Der Wirt sah das gar nicht gern und er wollte gerade was sagen, doch der Fürst legte den Zeigefinger auf seine Lippen und deutete damit an, dass er nichts hören wollte. Er ging zum Wirt und gab ihm die Hand, wobei er lächelte und flüsterte ihm dann ins Ohr:

Ich danke für die Gastfreundschaft und ich werde sicher irgendwann wieder kommen, vielen Dank für die nette Behandlung aber ich muss nun gehen. Falls ihr den Mann mit der Minecrawlerrüstung seht, dann gebt ihm diesen Zettel.

Er nahm ein Stück leeres Pergament und setzte sich an einen Tisch, dann nahm er seinen Kohlestift und wollte gerade anfangen zu schreiben, als der nette Wirt ihm eine Feder und etwas Tinte reichte. Erstaunlich was er alles besaß. Der Fürst nahm das Zeug mit einem breiten Grinsen und der Wirt grinste zurück. Er schrieb nun auf das Pergament:


Ich habe die Siedlung verlassen.
Die Gründe sollten euch klar sein Gardiff.
Sucht nicht nach mir, ihr werdet mich nicht finden.
Findet euren Weg und seht zu, dass ihr am Leben bleibt.
Ich habe das Gefühl, dass wir uns bald wiedersehen werden.

PS: Richtet dem Mann aus, dass ich ihm was schulde.

gez. Fürst Pergamo


Als er fertig war, winkte er den Wirt noch einmal zu sich.

"Sagt, habt ihr etwas Wachs?"
"Jo mei, hab isch"


Der Gildenlose musste sich schon sehr wundern, nicht nur, dass der Wirt überaus freundlich war, er hatte auch immer das, was man brauchte. Er kam wieder und gab dem Gegenüber ein Schächtelchen mit roten Wachs, konnte Bienenwachs mit Färbung sein, vielleicht aber auch echtes. Der Fürst nahm etwas und erhitzte es an einer Kerze, die auf dem Tisch stand. Mittlerweile hatte er das Pergamentblatt eingerollt. Nun ließ er auf die Rolle etwas von dem roten Wachs tropfen. Schnell legte er den Kerzenständer und das Wachs bei Seite und holte seinen Sigelstempel aus seinem Allesbeutel. Er drückte ihn tief ins Wachs und hinterließ dabei auch einige Spuren im Tisch. Jetzt prangerte das offiziele Sigelzeichen des Fürsten auf dem Pergament und der Fürst hatte sein Werk vollendet. Er gab das Wachs zurück und drückte dem Wirt dann die Pergamentrolle in die Hand, sowie einige Goldmünzen, es waren wohl 4 oder 5.


"Bitte übergebt dieses Dokument an den Mann mit der Minecrawlerrüstung nur persönlich, ihr wisst wen ich meine."
"Jo mei, abe dafür brauch isch ken Jold."
"Das Gold ist nicht für den Dienst, sondern für eure Gastfreundschaft, die mir hier wiederfahren ist. Vielen Dank.


Er gab dem Wirt ein letztes Mal die Hand und verschwand dann in der finsteren Nacht, sein neues Ziel hieß Gorthar-Stadt.
13.06.2003, 12:12 #292
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Ruhe......einsame Ruhe war sein stiller Begleiter gewesen, die ganze Nacht lag diese gespenstische Ruhe auf dem Land, das einzige was er hörte war sein Atem. Die Nacht war er durchgewandert, er war zwar in der Taverne fast eingepennt aber das lag mehr an der Langeweile die sich dort ausbreitete. Er konnte gar nicht an Schlaf denken, sein Adrenalinspiegel war viel zu hoch. Er musste die ganze Zeit aufpassen, den richtigen Schritt zu tun, er hatte nur eine kleine Fackl dabei, die ihm in der Finsternis den Weg erhellte, der schwierige Untergrund, die bröckeligen Steine und die Felsmassen machten ihm mehr zu schaffen als er dachte. Doch einen Gedanken an eine Rückkehr in die Siedlung kam für ihn nicht in Frage, schließlich war er ein stolzer Mann der zu seinem Wort stand. Sehr langsam ging es nach unten, doch es ging.

Die Fackel war mittlerweile niedergebrannt und er hatte kein Licht mehr um den Abstieg weiter zu wagen, also musste er zwangsweise warten. Er hockte sich auf einen Stein und began ein Lied zu Pfeifen, das Lied, dass er am Hof des alten Lagers hörte, das Lied beim Festbankett zu Ehren des Führers. Es war ein schönes Lied und er hatte es nicht vergessen.

Wie er da so melancholisch da saß, verstrich die Zeit, allerdings musste er keine Stunde warten, da began es am Horizont hell zu werden. Die Sonne, das Licht, bannte sich seinen Weg durch die undurchdringlich erscheinende Nacht, der Finsternis. Doch nun konnte es weiter gehen. Durch das Sonnenlicht geblendet musste er noch zwangsweise einige Minuten warten, doch dann konnte es weiter gehen.

Das Tageslicht machte den Abstieg deutlich einfacher und so konnte er relativ schnell den Berg hinter sich lassen. Ein letzter Blick zurück zum Bergdorf. Was die anderen jetzt wohl machten? Wahrscheinlich pennen dachte er und lachte abschätzig über die Drei. Er hatte nun seinen eigenen Weg vor sich und musste die Gruppe vergessen. Er war auf sich allein gestellt.

Dann erreichte er das Lager, in dem sie vor einigen Tagen noch waren. Der tote Scavenger lag immer noch da, allerdings war er nicht mehr genießbar, Ameisen, Insekten, Maden, Ratten und Vögel hatten sich großzügig bedient. Was solls, er hatte noch genug Reserven vom letzten Mahl.

Er hatte es zwar bis hier geschafft, doch nun hatte er ein Problem, er hatte die Orientierung verloren. Bis hier hin und nicht weiter, nun gut Sein Blick wanderte in alle Himmelsrichtugnen, doch er hatte keinen Plan. Aber dann hatte er eine Idee. Er würde zum Fluß gehen und dann immer dem Wasser nach, so würde er wenigstens nicht verdursten. Beim Wort verdursten fiel ihm ein, dass er Durst hatte und so nahm er seine Wasserflasche und leerte sie in seine Kehle. Nun war er wieder frisch und gesagt, getan machte er sich auf in den Wald.
13.06.2003, 16:16 #293
manmouse
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In der Taverne der Bergsiedlung ...
Noch leicht verschlafen stand Esteron am Fenster und blickte nachdenklich nach draußen. Der Tag war ungewöhnlich heiß, für diese Zeit und die Sonne schien noch einmal ihre letzten Energiereserven anzustrengen, um jede Blume, jedes Grashalm, jedes erdenkliche Leben, was sich ihr der Königin am Himmelszelt zu widersetzten versuchte, einfach niederzubrennen.
Heute würde sie losziehen. Sich auf den ungewollten aber unabdingbaren Weg machen, die Inquisition, zu suchen, zu beschatten und gegebenenfalls zu strecken bringen. Und sie würde aller Wahrscheinlichkeit nach dabei draufgehen und ihr Leben sinnlos geopfert haben. Doch aller Zweifel, nutzte nichts. Sie mussten es bestehen.

Der Wanderer blickte auf, Willi der verletzte Vogel piepste rum. Der junge Mann drehte sich vom Fenster ab, schritt zu dem jungen Falken und kraulte im liebevoll über den Kopf.
Er würde hier in der Siedlung bleiben müssen, denn ihn mitzunehmen war zu hinderlich. Esteron lächelte kurz milde in die Richtung des Vogels, der ihn nur mit seinen schwarzen Augen ansah und den Kopf von einer Seite zur anderen legte. Es ist besser so!
Fast hatte der Wanderer den Gedanken laut ausgesprochen. Aber auch nur fast.
Leise schritt er zu Lehna ans Bett, streichelte ihr sanft über die Stirn, wobei er ihr einen zärtlichen Kuss gab.
“ Es ist Zeit Liebling...“
13.06.2003, 17:23 #294
Lehna
Beiträge: 397
In der Taverne im Bergarbeiterdorf...
Lehna schlug die Augen auf und sah Esteron an. Sie hatte zwar nicht mehr geschlafen, aber irgendwie wollte sie nicht aus dem Bett kommen. Kein Wunder angesichts dessen, was sie erwartete - die Inquisition.
Sie seufzte leise.
"Bin ja schon unterwegs..."
Nun ja, etwa eine Minute lang war sie noch nicht unterwegs sondern starrte nur gedankenverlohren nach oben, bevor sie langsam aufstand, alle Viere von sich streckte und daran ging, sich ohne Eile anzuziehen. Vielleicht auch etwas langsamer als es eigentlich nötig gewesen wäre. Schließlich zog sie dann noch die Schnalle ihres Waffengurtes fest, sah kurz zu Esteron und nickte schließlich. Sie ging zur Tür und trat aus dem Zimmer, ihr Blick viel zuerst auf Gardiff, der noch immer auf dem Gang lag und pennte. Sie schüttelte nur langsam den Kopf, aber eigentlich war es ihr ganz recht. Jede Verzögerung war ihr ganz recht...
Sie ging langsam zu dem Waldstreicher, betrachtete ihn kurz und zog dann die beiden Holzschwerter aus seinem Gepäck, ohne dass dieser es merkte. Eine der Übungswaffen hielt sie Esteron hin, der ihr mit Willi auf dem Arm gefolgt war.
"Kann nicht schaden...", meinte sie nur. Konnte es ja auch nicht. Insbesondere in Anbetracht dessen was sie vorhatten...
13.06.2003, 17:45 #295
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron verdrehte genervt die Augen griff sich das Holzding und stapfte an Lehna vorbei in die Richtung der Treppe.
Er wollte nicht gegen seine Liebe kämpfen, lächelte dann aber versöhnlich und tat ihr den Gefallen.
“ Vorher sollten wir zusehen Willi irgendwo hier abzugeben, der kleine ist uns nur hinderlich.“
Ohne jegliche hast schritt Esteron die schweren Holzdielen, dessen knarren nicht im geringsten gegen das Geschnarche von dem Barde ankam, und klapperte die Treppe zum Schankraum hinunter.
Der Schankraum war um diese Tageszeit ungewöhnlich leer.. Der Wirt nickte dem jungen vorbeilaufendem Mann wortkarg zu, während Esteron nur leicht entschuldigend mit den Schultern zuckte.
Heute noch würden sie die Siedlung verlassen. In der Taverne des Wirts würde wieder Ruhe einkehren und die Gäste würden wiederkommen. Eigentlich sollte damit alles geritzt sein.

Mittlerweile hatte Esteron die schwere Tavernentür durchschritten, blinzelte kurz in die Sonne und drehte sich dann nach links ins Dorfinnere ab. Er musste nur irgendein Kind finden, egal ob Junge oder Mädchen, und diesem Kind würde er dann Willi in die Hand drücken, und ihm sagen das es gut auf den kleinen Vogel aufpassen sollte.
Als der Wanderer den kleinen überschaubaren Marktplatz erreicht hatte, wurde er schon von einigen Kinder umringt die sich alle über den Vogel hermachten, Esteron blickte kurz auf um zu sehen ob Lehna zu ihm aufschließen würde.
13.06.2003, 18:27 #296
Lehna
Beiträge: 397
In der Bergarbeitersiedlung...
Lehna folgte dem jungen Wanderer zum Marktplatz und beobachtete, wie er Willi an ein Geschwisterpaar übergab. Das jünger aussehende Mädchen drückte den kleinen Vogel sofort vorsichtig an sich, der Junge musste sich damit begnügen dem Falken den Hals zu kraulen.
Esteron schüttelte seinen Mantel glatt, der dem kleinen Vogel die letzte Zeit als Nest gedient hatte und warf ihn sich wieder über die Schulter.
Lehna sah den beiden glücklichen Kindern hinterher und nickte langsam, eher unbewusst, dann wanderte ihr Blick wieder zu Esteron.
"Dann wollen wir uns mal ein stilles Örtchen suchen..."
Sie grinste ein wenig und stapfte dann los, verließ das Bergarbeiterlager, Esteron folgte ihr. Kurz vor dem Dörfchen befand sich eine recht gut geeignete, kleine Ebene.
Sie schwang ihr Holzschwert ein paar mal locker durch die Luft und warf Esteron dann einen herausfordernden Blick zu.
"Wehe du machst hier einen auf ganz dolle vorsichtig. Ich hab schon wesendlich schlimmeres hinter mir als ein kleines Holzschwert. Also los..."
Sie schnellte nach vorn, führte ihre Waffe von unten in einem Bogen nach oben. Klackend trafen die Übungsschwerter aufeinander...
13.06.2003, 18:49 #297
manmouse
Beiträge: 6.742

Der Wanderer schaute nur traurig und fing dann an den Schlag zu parieren. Locker lag das Übungsschwert in seiner rechten Hand als er einen Angriff auf die junge Frau startete. Es war ihm leicht zuwider, und er konnte da keinen Hehl draus machen, aber wenn er Lehna bei der Ausbildung helfen konnte, indem er ihr als „Testobjekt“ diente, so tat er es einfach.
Lehna wich dem Schlag geschickt aus, in dem sie einen Ausfallschritt nach links macht und im Gegenzug auf die linke Hüfte von Esteron einschlug. Der Wanderer der nicht mit dieser Aktion gerechnet hatte, stach ins Leere und musste den erfolgreichen Angriff von Lehna hinnehmen. Laut fluchend drehte sich der junge Mann um und startete einen neuen Angriff.
Wieder ging der Schlag ins Leere, diesmal jedoch war er schnell genug den Angriff von Lehna zu blocken, indem er sich schnell umdrehte und seinerseits einen Schlag an ihrem freiliegendem Bein anbrachte.
Langsam stieg wieder die verzweifelte Wut auf Frost in den jungem Wanderer auf. Wie sollten sie gegen die ausgebildeten starken Kämpfer eine Chance haben, wenn sie so weitermachten. Sie würden dabei draufgehen.

Lehna schien sich da weniger Gedanken drüber zu machen den jetzt startete sie ihre Angriffswelle. Esteron schrak hoch, blockte den ersten und zweiten Schlag gerade noch, während Lehna zur Seite sprang und einen Treffer setzte der ihn tödlich getroffen hätte, wenn es eine echte Waffe gewesen wäre. Der Wanderer fluchte. Hielt sich den Brustkorb, grummelte und schlug diesmal auf Lehna ein.
Klock....Klock..... Klock...... Klock... verhallten die Schläge auf der Ebene laut.
Man musste das aufprallen der Holzschwerter bis in die Siedlung hören können. Mittlerweile legte Esteron etwas mehr Kraft in seine Aktionen und so gelang es ihm eher ungestüm und mit Gewalt Lehna soweit zurück zu drängen das sie einen Schritt nach dem anderen nach hinten machte.
13.06.2003, 20:02 #298
Waldläufer
Beiträge: 792
Abgelegt im Gang der Taverne des Bergdorfes......
Frisch und ausgeschlafen reckte Gardiff seine Arme und sah sich verwundert um. War er gestern nicht im Zimmer von Esteron und Lehna eingeschlafen ? Sicher hatten die beiden den jungen Burschen aus ihrem Gemach entfernt. Wahrscheinlich um ihr neuerdings alltägliches Liebesspielchen ungestört über die Bühne gehen zulassen.
Dabei durfte der Barde natürlich nicht stören. Doch was machte das schon zur Zeit kam sich der Vagabund so wie so, so vor als würde er die beiden nur stören. Keiner sollte wegen ihm unglücklich werden.
Langsam schälte sich der junge Barde aus seinem Umhang und verschnürte das Kleidungsstück dann wieder mit seinem Reisebündel. Nach kurzem Recken und Strecken stiefelte der Gildenlose in Richtung Treppe davon. Auf dem Weg warf er einen kurzen Blick ins Zimmer des Liebespaares, doch es war leer. Auch war dem Einhandlehrmeister aufgefallen das seine Übungsschwerter fehlten und dies lies eigentlich nur darauf schließen das die beiden entweder trainieren waren, was löblich wäre oder sich aus dem Staubgemacht hatten und die aufwendig geschnitzten Holzschwerter entwendet hatten um dem Vagabund eins auszuwischen. Dann würde Gardiff sie allerdings nicht mit Samthandschuhen anfassen wenn er sie das nächste mal sah, denn er hasste Diebe.
Jedoch plädierte der Gildenlose eher für erstens da er nicht dachte das die Zwei schon so weit waren um ihn zu beklauen und so stieg er die Treppe runter wo ich der Wirt auch schon empfing.
„Eure Freunde sind schon raus...ähm...wollt ihr vielleicht was essen ?“ Der Waldstreicher schüttelte langsam den Kopf und lenkte seine Schritte in Richtung Tavernentür als der Wirt hinter seinem Schwank hervortrat und ihm einen Brief in die Hand drückte. „Hier das soll ich euch von dem Kauz geben der mit euch und Frost gekommen ist.“
Gardiff nickte dankbar und nahm das Schreiben an sich um dann die Taverne zu verlassen und sich auf der Bank davor nieder zulassen. Gespannt auf den Inhalt brach er das Siegel auf und stürzte sich auf das Geschreibsel. Stückweise war das Gekrakel recht schwer zu entziffern gewesen doch der Waldstreicher wusste das er selber nicht besser schrieb.
Der Fürst Per.. wie auch immer war also ohne ihn los gezogen und eigentlich war es Gardiff auch ganz recht so. Ein unbekannten Wanderer war eigentlich das letzte was er bei einem Unternehmen wie das bevorstehende bei sich haben wollte. Sollte der Kerl nur auf sich aufpassen Gorthar war bei weiten nicht ungefährlich.
Das Schwert des Gildenlosen glitt aus der Lederscheide und mit einem alten Stofffetzen versetzte Gardiff die Klinge wieder in einen wunderbaren Glanz.
13.06.2003, 20:34 #299
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Eine vereinzelte Wolke flog am Himmel entlang. Vom Wind unterstützt legte sie in kürzester Zeit weite Strecken zurück, ohne auf andere Wolken zu stoßen. Was wollte den gerade diese eine Wolke am Himmel, wenn die anderen doch alle weg waren? Eine Anomale der Natur? Eine Missgeburt oder einfach nur ein Templer in einem anderen Aggregatzustand.
Ein Rausch der Geschwindigkeit lag auf Krieger. Bäume, Vögel, Steine, die ganze Welt raste an ihm vorbei. „Fast schöner als Sumpfkraut“, ging es ihm durch den Kopf. Stunden verstrichen wie Minuten.
Doch die Wolke schien zu sinken. Immer mehr und mehr. Wahrscheinlich ging den Sithi die Kraft aus. Nahezu im Sturzflug peilten die im Nebel gefangenen Seelen ein kleines Dorf an, dass erst wie ein winziger Punkt wirkte und nun die größe des Sumpfes annahm. Ein Gebäude hob sich besonders ab. Das spitze Dach erhob sich bedrohlich über alle anderen Gebäude und machte klar: „hier ist was los, also komm her!“
Kriegers Wolke formte schon Kondensstreifen, so schnell war sie unterwegs, dem Boden gefährlich näher kommend. Hätte Krieger irgendetwas von sich geben können, er hätte gejault, denn das Adrenalin, dass ihn Umgab, war tausendmal besser, als pures Kraut in den Venen. Ein Trip, der direkt vom Himmel in die Hölle führte, so aalglatt wie die Haut der Vettel. Ein eindeutiger Speedy, der sich nun auf dem Erdboden niederließ. Der Nebel, vor der Eingangstüre pulsierte heftig. Weis und dick, undurchsichtig wie der Qualm, der aus einer Wasserpfeife Drang, löste sich alles allmählich und vermischte sich mit der normalen Luft, die jeden Otto-Normal-Bürger umgab. Hervor trat eine gestallt, groß, dick bepackt mit einem Mantel und einem großen Sack auf dem Rücken, bewaffnet bis auf die Zähne und braun gebrannt wie ein alter Fischer.
Aus dem Nirwana erschienen machte sich Krieger erst einmal einen Stängel an und flüsterte den Sithi zu, „danke für eure Freundlichkeit mir gegenüber. Versprecht mir bitte, dass wenn ich sterbe, ihr mich mit in eure Nebelgruppe auf nehmt!“ Der Nebel leuchtete Hell auf und zischte daraufhin in die Luft, verschwand in den unendlichen Weiten des Himmels. Hätte jemand anderes dieses Spektakel gesehen, wäre Krieger nun der neue Messias.
Die Lungenflügel saugten sich voll mit Luft, hielten dies kurz und pusteten diese wieder hinaus in die Welt. „Irgendwie ein komisches Gefühl wieder festen Boden unter den Füßen zu haben!“, gab Krieger sich selber zu und fixierte die Tür vor sich, die wohl in die Schenke führte. Ein entschlossener Schritt nach vorne und die Tür flog polternd auf ...
13.06.2003, 20:52 #300
Waldläufer
Beiträge: 792

Bei dem Krachen was eindeutig die auffliegende Tür war sah Gardiff von seiner Klinge auf. Die Waffe glänzte kurz in der Sonne bis ihr Leuchten verglomm und sie wieder ihren Platz an der Seite des Waldstreichers, in der Lederscheide gefunden hatte.
Langsam wanderte der Blick des Vagabunds in die Richtung aus der, der Lärm erklungen war und betrachtete den Schwer beladenen Typen mit Gleichgültigkeit und dennoch mehr als eingehend. Unter dem dicken Mantel, welcher hier zweifelsohne viel zu kräftig warm hielt, war die Statue des Kriegers nicht aus zumachen und auch das Gesicht war aus dem Blickwinkel des Barden nicht besonders gut zusehen. „Scheiß Sonne…” grummelte der Gildenlose und schützte seine Augen gegen die Strahlen der Herrscherin des Himmels und um den Typen besser mustern zukönnen.
„Ihr seid nicht zufällig aus dem Sumpflager aus Myrtana ?“ durchschnitt Gardiffs Stimme die Stille welche sich nach dem Auftreten der Tavernentür über die Szenerie gelegt hatte. Der Bursche erinnerte der Waldstreicher an einen Menschen und eigentlich konnte er nur dieser eine Mensch sein den einen zweiten von dieser Sorte konnte es unmöglich geben, sonst hätten die Götter einen wirklich schlecht Humor.
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