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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5
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23.06.2003, 22:23 #351
Heimdallr
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Immernoch bei dem blöden Baum...
Sie mussten noch eine Weile arbeiten aber schließlich gab der verdammte Baum nach. Sie hatten den Stamm in Teamarbeit wirklich perfekt bearbeitet und nun hörte man schon ein leises Knacken. Nun wo sie endlich fertig waren konnten sie auch einen Scherz machen. Schnell sprachen sie ihren Scherz ab und einigten sich denn auf die Rollen. Der Fürst übernahm die des Unwissenden und suchte erstmal die Gegend ab, damit ja kein Wanderer oder noch schlimmer, Prix in der Nähe war. Doch als er niemanden sah konnte er Ra getrost das Zeichen geben.
Bauuuuuummmmmmm fällllllllt.
Mit einem Grinsen lehnte sich Ra ganz lässig an den Stamm und gab dem Ganzen den Rest. Mit einem erst sehr schönes Knacksen und Knacken, dann aber einen unglaublichen Lärm beim Aufprall fiel der Baum zu Boden. Es war wie bei einem Tier, wenn man genau überlegte. Diese gaben meistens auch einen Todesschrei von sich, wenn sie ihren letzten Atemzug machten.
Todesschrei von Tieren? Das erinerte ihn an Prix, der nun schon eine ganze Weile weg war. Gerade wollte er los ihn suchen, da bog er um eine Felsecke. Anstatt einem Hallo waren seine ersten Worte, Helft mir mal schnell Schnell liefen beide zu ihm, der Fürst dachte er wäre verletzt, doch er wollte nur, dass ihm jemand den zweiten Wolf abnahm.
Hast du dir deswegen so viel Zeit gelassen?
Jo, das ist ganz schön schwer zwei Wälfe zu schleppen. Dabei hatte ich noch Pech. Erst musste ich ne halbe Ewigkeit suchen, dann hatte ich die beiden gefunden, traf aber nicht beim ersten Mal und musste die Viecher dann nochmal ne Ewigkeit verfolgen. Als ich sie dann hatte, waren sie ganz schön weit weg vom Lager und dann musste ich die zurückschleppen. Die wiegen gut 40 Kilo pro Stück. Naja, das erste Fleisch. Und was habt ihr gemacht? Ich hoffe das Holz fällen war erfolgreich.
Du bist ein paar Minuten zu spät gekommen, gerade gab es den großen Knall. Haste das nicht gehört?
Doch, da war irgendwas. Naja dann war der Tag doch recht erfolgreich.

Ra und er schleppten nun einen der zwei Wölfe zu einer der zahlreichen Holzstangen und Prix machte sich auch gleich daran ein Feuer zu entzünden. Dazu nutzte er die letzten Reserven, denn sonst hätten sie noch ne Weile hacken können. Das musste morgen auf jeden Fall gemacht werden. Als das Feuer brannte, war Prix auch schon gleich bei dem Wolf um ihn auszuschlachten.
Da das aber noch sehr lange dauern würde, bis sie das gebratene Fleisch im Mund hätten und der Fürst durch die harte Arbeit schön müde gemacht wurde, beschloss er doch lieber gleich zu gehen. Er verabschiedete sich von den beiden Freunden und machte sich auf in sein Zelt. Dort angekommen merkte er erst, dass seine Lederrüstung noch neben dem Baum lagte. Schnell rannte er zurück und holte sie. Eigentlich war sie sicher und gemocht hatte er sie auch nie, aber man weiß nie, was nachts im Wald so rumläuft und da war es besser seine Wertsachen bei sich zu haben.
Als er dann auch den Rest abgelegt hatte legte er sich auf die mitterlbequeme Matratze und versuchte einzuschlafen, was durch die harte Arbeit auch schnell gelang.
24.06.2003, 03:21 #352
manmouse
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Immer noch in Gortharstadt
“ Danke, mein Freund.““ Esteron stand sichtlich erleichtert und mit viel Schwung von dem Stoffballen auf.
“ Na dann wollen wir mal aufbrechen. Mir brennt es unter den Finger endlich meinen Schatz in die Arme schließen zu können.“ Der Wanderer schlug Gardiff freundschaftlich auf die Schultern, er war froh das er ihn begleitete. Esteron hätte es wahrscheinlich nur auf den nächsten Baum geschafft, und keinen Deut weiter. Und das wussten beide nur zu gut. Die beiden Männer lachten nur und machten sich dann daran das große Hafenbecken zu verlassen. Heute würde hier eh nicht mehr viel passieren.

Fast schon gemächlich zogen die Männer in die dunklen Gassen zum Stadttor los. Die Leute in den Häusern gingen ihrem verdientem Schlaf nach und, vereinzelt lief nur eine Wache durch die spärlich beleuchteten Winkel der Gassen.
Nach einer Weile erreichten die beiden Männer das imposante Stadttor, an dem die gleiche Wache ihren Dienst verrichtete, die eben sich noch Geld, für die spärliche Information, eingesackt hatte.
“ Na, wo soll’s denn hingehen? Ihr wollt doch nicht mitten in der Nacht unsere Schöne Stadt verlassen. Nein, das wollt ihr auf keinen Fall. Also rate ich euch sucht euch ein Gasthaus und schlaft noch mal drüber. Heute in der Früh könnt ihr beide gerne wiederkommen.“
Dann nickte ihnen der Kerl freundlich aber bestimmend, indem er seine Hand auf den Griff seiner Waffe legte und drehte sich von den beiden Männern ab.
Esteron fluchte, und wollte trotz allem die Stadt verlassen. Gardiff zog den jungen Mann zurück, und machte dem Blondschopf unmissverständlich klar, das eine Auseinandersetzung zweifelsohne die anderen Wachen alarmieren würde, und die beiden dann ihre nacht in der Zelle verbringen müssten.
Esteron willigte niedergeschlagen ein. Wieder eine Nacht verschenkt. Wieder eine Nacht ohne Lehna. Wieder keinen Deut weiter.

Gardiff zog den Wanderer etwas abseits des Tores zu zwei Bänken die unter einer Esche standen, und wies ihn an ein wenig die Augen zu schließen. Ihre Zeit würde schon noch kommen.
24.06.2003, 14:44 #353
Lehna
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Am Waldrand...
Die Sonnenstrahlen brachen fast senkrecht durch das Blätterdach des Waldes und zeichneten teilweise schon fast abstrakte Muster auf den Boden, während sich eine kleine Gruppe von Wanderern ihren Weg durch das Unterholz bahnte. Der wald war noch immer ungewöhnlich still und hatte etwas bedrohliches an sich, selbst am Tag schienen die Schatten dunkler zu sein als üblich, doch die meisten aus der Gruppe interessierte das nicht weiter. Satura war gerettet, Frost war zurück vom Gletscher, die beiden Söldner hatten ihre Äxte schwingen können und zwei weitere Personen, die gestern nach dem Duell zwischen Frost und Leon hinzugestoßen waren, waren wohl auf der Suche nach dem Waffenmeister gewesen. So hatte jeder gefunden was er wollte. Na ja, fast jeder...
Nur Lehna schien keinen Deut glücklicher zu sein. Sie trottete den anderen in Gedanken versunken mit gesenktem Kopf hinter, ihr Blick wanderte Ziellos über den Waldboden. Die anderen hatten all die Probleme in den Griff bekommen, die letztendlich von ihr ausgelöst worden waren. Wäre sie nicht kopflos in den Wald gerannt um Esteron zu suchen, hätten sie nicht nur Esteron früher aus den Klauen der Inquisition befreien können, sondern sie selbst wäre jetzt nicht von einem Dämon besessen. Zwei junge Novizen der Kirche Innos würde noch leben, Satura hätte nie einen Brief an die Inquisition überbringen sollen und sich damit ahnungslos in Lebensgefahr begeben...
Lehna schloss einen Moment die Augen. Was hatten ihr Begleiter von ihr? Irgendwie nur Pech. Mal wieder fragte sich Lehna, warum die anderen sich überhaupt noch mit ihr belasteten.
Die Gruppe trat aus dem Wald heraus, die Sonne stand bereits hoch am Himmel und tauchte die vor den Wanderern liegende Stadt in ihr goldenes Licht. Die Stadt... Lehna betrachtete kurz die Mauern und Häuser Gorthars. Ob sie endlich Esteron wiedersehen würde? Auch wenn sie wusste, dass es ihm... ein klein wenig besser ging, konnte sie die Trennung bald nicht mehr länger ertragen. Egal wer dort in der Stadt auf sie wartete, sie musste endlich wieder zu Esteron.
Ohne Eile wanderte die kleine Gruppe den breiten Feldweg entlang auf die Tore Gorthars zu...
24.06.2003, 17:15 #354
Rango
Beiträge: 830

...der Novize erwachte aus einem samften traumlosen Schlaf; die Sonne schien durchs offene Fenster und ein leichter Wind kam hinein, der Rango übers Gesicht streifte. "Mmm...das ist mal wieder ein Morgen an dem es sich halbwegs lohnt aufzustehen"
Rango zog sich seine Novizenrobe über und stützte sich dann auf das Morsche Fensterbrett, um den Händlern, die auf dem Weg zum Markt waren, zuzusehen. "Komisch, die machen ja gar nich so viel krach wie die Händler in Khorinis... kein wunder das hier mehr Menschen leben, hier kann man ja auch in ruhe Ausschlafen" dachte Rango mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Er überlegete nun was er so früh machen könnte... Angroth lag noch im Bett und wäre bestimmt nicht begeistert, wenn man ihn wecken würde. "Ich könnte mal wieder etwas trainieren... aber wo ist denn mein Grobes Schwert? Hmm, meine Sichel ist ja auch weg! Verdammte Diebe, die klauen einem auch alles... aber wann sollte man mich den bestohlen haben? Hmpf...muss wohl vorgestern, gewesen sein, als ich nen Blackout hatte." Er holte sein noch unbenutztes Breitschwert unter dem Bett hervor. "Hehe...Mir wird wohl nicht anderes Übrig bleiben. Ausserdem müsste ich jetzt schon damit umgehen können".
Rango verließ das Hotel und ging wieder zum Brunnen, der gegenüber des Hotels war, und fing an seine gelernten Griffe, Schläge, Hiebe und Fusstechniken auzuüben...
24.06.2003, 17:29 #355
Angroth
Beiträge: 2.494
Im Hotel und später davor, danach sogar ausserhalb der Stadt
Es war nicht mehr viel geschehen gestern, Rango und er hatten geredet, doch auf die Frage was denn passiert sei antwortete Angroth einfach nicht. Die Zeit war nicht reif es dem Mann zu erzählen, deshalb hielt er die Informationen zurück und hatte Rango glauben gemacht er würde beklaut worden sein.
Heute war er ebenfalls einigermaßen früh wach geworden, warum er wach wurde konnte er aber nicht feststellen - vielleicht ein frischer Luftzug. Er richtete sich auf, die Gliedmaßen die verletzt waren in dem Kampf und magische Heilung erfahren hatten taten ihm immer noch weh, als er aufstand hatte er das Gefühl sein Rücken sei bleiern. Ein wenig ratlos suchte er eine Weile einen Ort um sich zu waschen, fand dann auch einen Bottich mit fraglich frischem Wasser, erfrischte sich daran und ging zurück in das Zimmer. Der Fischer und beinahe ausgebildete Schüler war nicht anwesend, und als der Templer aus dem Fenster sah wusste er auch wohin dieser gegangen war.
Unten auf der Straße stand er, übte mit dem Schwert und erntete den ein oder anderen neugierigen Blick; die Wachen hatten ebenfalls ein Auge auf ihn geworfen. Hoffentlich gab das keinen Streit.
Schnell lief er zu ihm herunter, sah ihm etwas zu bevor er ihn mit einer Überraschung beglückte die ihn sicher unerwartet traf: "Prüfungszeit mein Freund! Folge mir." Überrumpelt und ohne widerworte nickte Rango, folgte dem trockenen Angroth und so kamen sie aus dem Südtor. Es galt nur noch ein geeignetes Wesen zu finden das sich der Prüfung aneignen würde. Nach nicht allzu langer Wanderung hatten sie auch schon ein kleines Rudel Warane ausgemacht das sich am Fluss niedergelassen hatte. Sie würden einen Sinnlosen Tod sterben, der einen Krieger des Schläfers zu Erfahrung und Kampfgeist verhelfen sollte, ihn für seine Dienste zu stärken. Ganz so sinnlos also doch nicht ...
Ein Herausfordernder Blick auf Rango, der von irgendwoher ein Breitschwert hatte, dann trat der Lehrmeister in sichere Entfernung.
24.06.2003, 17:34 #356
manmouse
Beiträge: 6.742
Am Nord- oder Ost-Tor von Gortharstadt
“ Hey ihr da, was lungert ihr da so rum. Wir dulden keine stinkenden Bettler in der Stadt.“, tönte es vor den beiden schlafenden Männern unter der Esche. Esteron und Gardiff schlugen wiederwillig die Augen auf, und blickten in das Gesicht eines älteren Soldaten.
“ Seht zu das ihr aus der Stadt verschwindet, bevor ich euch einbuchten lasse. Und tretet mir bloß nicht wieder unter die Augen."
Esteron fluchte lauthals auf. Erst ließen sie die beiden nicht aus der Stadt und jetzt wurde sie als Bettler vertrieben.
“ Na das trifft sich doch gut. Wir wollten eh gerade aufbrechen, danke das ihr so freundlich wart und uns rechtzeitig geweckt habt.“, grinste Esteron gehässig.
Der Soldat lief fast rot an. Seine Augen blitzten gehässig auf, und beim sprechen zeigte der Mann seine schlechten gelben Zähne. Seine Lippen quollen dabei Ballonartig auf.
“ Ich habe gesagt ihr sollt verschwinden. Geht mir aus den Augen“, schrie der Mann.
Esteron wollte gerade wieder etwas erwidern, als ihn Gardiff zum Glück am Kragen packte und ihn aus dem Tor zog.
“ Man was war das denn für ein Fischmaul. Hast du seinen Mund gesehen?“ Der Wanderer lächelte hämisch, als die beiden Männer aus dem Tor traten. Drehte sich noch einmal um und zog wilde Grimassen, die der Soldat zum Glück nicht sah. Dabei bemerkte der junge Mann nicht wie er rückwärtslaufend gegen einen Baum stieß und sich grummelnd die Rübe hielt.
“ Man was soll das?“, schimpfte der Wanderer über sich selbst.
Wie war das? Kleine Sünden bestraft Innos sofort.
24.06.2003, 18:57 #357
Rango
Beiträge: 830
Die Prüfung, südlich von Gorthar Stadt
...er hatte es geschafft, endlich war es soweit; endlich konnte er einen Schlussstrich ziehen und nun sein gelerntes endlich anerkennen und die Prüfung bestreiten.
Angroth entfernte sich langsam von dem Novizen und stellte sich nun auf einen Felsen, der Gähnend aus der Wiese herrausguckte.
Rango hatte ihm kurz nachgesehen, und richtete seinen Blick nun wieder auf die Warane. "Sechs Stück... Sechs zuviel"
Er steckte sein Schwert in den weichen Boden und stützte sich leicht ab um zu überlegen wie er am besten angreifen sollte. Mit leisen Worten auf den Lippen, huldigte er dem Schläfer und hoffte auf seine Hilfe. "Hmpf...naja wenn sich Angroth sicher ist das ich das schaffe, dann schaffe ich das auch...hoffentlich" dachte er wärend er sich zu Angroth umdrehte, der dem Novizen einen Lockeren blick hinüberwarf.

Rango war nun bereit seine Prüfung zu beginnen, und näherte sich, mit dem Schwert in der Hand, den Waranen immer mehr von der Flanke. "Niemals Angst haben; niemals weglaufen; niemals die Niederlage vor Augen haben"
Er näherte sich einem Waran so weit, das dieser sich aus der Gruppe löste, und auf Rango zu watschelte. Rango holte mit rechts aus und schlug dem Tier von unten an den Hals, zögerte nicht lang und zog das Schwert noch einmal von links nach rechts, auf das hin der Waran zurückwich. Der Fischer ließ nicht ab und schwingte das Schwert von links unten, nach rechts oben, und bewegte die Waffe mit voller wucht nach unten auf das Tier, das dann zu Boden ging.
Rango spürte nun wie viel Macht man durch den Schläfer erhalten kann, und ging erneut in Angriffsposition, um den zweiten sich näherten Waran niederzustrecken. Doch als er ausholte, biss ihm eines dieser Monster, das sich von hinten genähert hatte, in den Arm und zog den Novizen zu sich. Rango erschreckte sich so sehr, das er sich mit voller Wucht befreite und dem Waran ein Bein abschlug, als er zurück weichen wollte.
Er stand nun zwischen Zwei Monstern und wusste, dass er schnell handeln sollte, um nicht als Futter zu enden. "Na komm schon...komm her du Mistvieh!"
Er ließ das Schwert nun wieder Schwingen und wandte sein, von Angroth gelehrtes, Wissen an. Mit einigen hieben und stichen, konnte Rango auch diesen niederstrecken. "Uuuund Nummer Zwei"
Als er nun etwas lockerer auf den nun dreibeinigen Waran zu ging, dachte er darüber nach, was sein Lehrer gesagt hatte "Gebt euch niemals euren Gefühlen hin" War Rango wütend? Nein, er war nur dem Schläfer verfallen...
Der Waran versuchte trotz behindernder Verletztung, Rango zu beißen. Der Novize hatte die Macht, über das Leben des Warans und wusste nicht recht, wie er sie richtig ausspielen sollte. Wenn er nun einfach zustechen würde, wäre er seiner Wut und damit seinen Gefühlen verfallen... doch wenn er es nicht tun würde, dann würde das Tier sowieso zu grunde gehen und wohl noch viel mehr leiden. Er wollte nicht wie ein Barbar da stehen.
Etwas zögernt entschied er sich doch dafür dem Waran ein schnelles Ende zu bereiten und forderte nun ein Ende der Prüfung.
Angroth stand wie eine Statur auf dem Felsen und sah dem Novizen zu, wie er mit dem Schwert schwingte.
Rango entnahm diesem Blick, das es noch nicht das Ende seien sollte.

Er spuckte sich auf die Wunde am Arm und verieb sie. Er hoffte, dass es die selbe Wirkung wie Meerwasser hat, und wandte sich wieder dem Feind zu. "Der Feind, ja... ihr drei da seid meine Feinde und ich bin der Sumpfler, der euch ein Ende machen soll. Der Schläfer möge mich behüten..."
Rango schritt auf die Warane zu. Vor ein paar Tagen, hatte er noch Angst gehabt, zwei Blutfliegen auf einmal anzugreifen, und jetzt? Die Präsenz des Schläfers...er hatte das Gefühl das der Allmächtige ganz nah war... ganz nah bei ihm; es stärkte Rango ungemein, und er ging immer schneller auf die Monster zu.
Mit einer Links-Rechts Kombination erwischte er zwei Warane gleichzeitig und schlug dem dritten von Oben auf den Körper.
Abwehrend, trat Rango einen Schritt zurück und hielt sein Breitschwert schützend vor sich. Die Hand von Schläfer leitend, streckte er nach einiger Zeit auch diese drei nieder, und fühlte sich nun besser als je zuvor. "Geschafft"
Er wollte nun wieder zu seinem Lehrer den Hügel hinauf wandern und entdeckte voller entsetzten, das die Gruppe der Warane doch größer war, als er annahm. Es waren sicherlich noch dreimal so viele Monster da; Rango hatte sie nur nicht entdecken können, da der Hügel an der Stelle wo er gekämpft hatte leicht abflachte und und dann wieder etwas steiler nach unten ging.
Er lief jedoch weiter, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Angroth sollte nicht denken das Rango ein Feigling sei, und die Restlichen Tiere mit Absicht nicht angriff. "Ich bin doch nicht lebensmüde" dachte er sich und erreichte kurz darauf den Templer und wartete auf dessen Fazit...
24.06.2003, 19:40 #358
Skeleon
Beiträge: 793

Vorsichtig warf der junge Dieb der Amazone einen weiteren Blick zu. Was war nur los mit ihr? War nicht letztenendes doch noch alles gut gegangen?
"Was ist denn?" raunte er ihr zu.
Sie winkte nur ab und lächelte ihn etwas unsicher an. Schien als wolle sie ihn nicht damit belasten, dabei hatte er ihr doch angeboten, ja, versprochen, ihr zu helfen? Er sog scharf die Luft ein und stapfte weiter neben ihr her - was blieb ihm übrig?
Schließlich brachen sie aus dem Wald hervor und fanden sich auf der von der Abendsonne beschienenen, rot schimmernden Wiese nahe des Stadttores von Gorthar wieder. Plötzlich wurde der Junge einer Gestalt gewahr, die rückwärts gegen den einzigen Baum auf der ganzen Lichtung lief. Er musste grinsen.
Dann, einen Augenblick später, erkannte er ihn als Esteron. Unweit von dem Wanderer stand Gardiff und blickte zu der Gruppe hinüber.
Nicht nur der Dieb hatte Esteron erkannt, denn plötzlich sah er Lehna an sich vorbeihuschen und auf den jungen Wanderer zu laufen. Mit offenem Armen empfing der sie und drückte sie fest an sich - Leon warf Satura einen Blick zu und schlenderte dann weiter neben ihr her, auf das hoch aufragende Stadttor zu.
Unter den verwirrten aber prüfenden Blicken der beiden Gardesoldaten betrat die Gruppe die Straßen von Gorthar. Die Soldaten salutierten vor Frost, der nur schmunzelnd abwinkte - er hatte wohl wirklich Eindruck bei den Ratsgetreuen hinterlassen. Nur Augenblicke später blieb er stehen, am Fuße des Hügels, auf dem das Gotteshaus Innos' emporragte.
"Ich habe noch etwas zu erledigen. Wir werden uns sicher wiedersehen."
Ohne ein weiteres Wort stapfte der dunkle Krieger den Hügel hinauf. Leon war sich, nach seinem Kampf mit Frost, inzwischen sicher, dass er jetzt nicht in Glycolus' Haut stecken wollte.
Langsam wandten sich die verbliebenen Menschen der Hauptstraße von Gorthar zu, die durch die so verschiedenen Stadtteile der Siedlung aus Stein und Holz führten. Zu beiden Seiten erhoben sich reich verziehrte Patrizierhäuser, machten wenig später abrupt Platz für einfache Backstein- und Holzhütten der Handwerker und Kaufleute Gorthar's und diese wurden dann von windschiefen Hütten, riesigen Lagerhallen und ausschweifenden Werften abgelöst.
Dem jungen Dieb schlug die salzige Meeresluft entgegen als er vor sich die Docks ausmachte. In der Ferne, umgeben von bläulichem Dunst und an manchen Stellen von tiefliegenden Wolken verdeckt ragten die Gebirge der Insel Khorinis empor. Satura blickte fast sehnsüchtig dort hinüber.
"Willst du zurück?" wisperte er der Amazone zu und sie nickte langsam. Sie wusste von seiner Abneigung gegen dieses wilde, große und gefährliche Land, das sich nun in ihrem Rücken befand.
Grinsend wandte sich der Dieb zu den anderen um.
"Noch jemand nach Khorinis?"
Esteron schüttelte den Kopf. Er hielt Lehna vorsichtig im Arm als fürchte er, sie zu zerbrechen genauso, wie sie zu verlieren.
"Ich bleibe noch eine Weile hier. Frost." Mehr brauchte er nicht zu erklären. Lehna nickte bekräftigend und Gardiff warf ein: "Ich ebenfalls. Zumindest bis Esteron wieder etwas besser auf den Beinen ist."
Der junge Dieb musterte den Wanderer von oben bis unten. Die Metallspange hatte er sich abgerissen, die Schienen an den Handgelenken gelockert und die meisten seiner Wunden waren völlig zugeheilt. Einige Tage vielleicht noch, dann wäre er wieder auf dem Damm.
Der Templer trat vor und grinste Leon etwas debil an, in seinem Mundwinkel hing ein Krautstängel.
"Ich fahre mit. Ich vermisse das Lager und habe eine Menge Arbeit zu erledigen." Sein Grinsen wurde breiter. "Außerdem geht mein Vorrat zu Ende."
Dann blickte Leon zu den beiden hohen Lee'lern, doch sie schüttelten beide den Kopf.
"Wir sind hergekommen, um ein bisschen Spaß zu haben." griente Zombiebreaker.
"War zwar schon ein Anfang, aber jetzt geht's erst los." fügte der Veteran hinzu. "Wir sehen uns sicher mal auf dem Hof."
Damit war es beschlossene Sache und die Gruppe löste sich in ihre Einzelteile auf.
Krieger verabschiedete sich herzlich, erst von Esteron, dem er einen freundschaftlichen Klaps auf die Schulter gab, dann wandte er sich zu Gardiff und wünschte ihm alles Gute. Irgendwie war es eine zu kurze Zeit gewesen, sagte er grinsend. Zuletzt blickte er zu Lehna, lächelte sie freundlich an und holte ihre Waffen hervor. Zögerlich nahm die Amazone sie entgegen und mit drohendem Zeigefinger sagte der Templer: "Mach aber keinen Unsinn damit. Du passt schon auf sie auf, oder?" fügte er an Esteron gerichtet noch hinzu.
Satura ging ebenfalls zu Esteron und Lehna hinüber, begutachtete sie mit einer Mischung aus Mitleid und Misstrauen - sie musste daran inzwischen regelrecht gewohnt sein - und sah dann Esteron an. Sie lächelte traurig als sie seine Wunden begutachtete. "Gute Besserung und sei vorsichtig." "Wir kommen bestimmt bald nach." erwiderte der junge Wanderer nickend.
Dann wandte sich die Amazone ab und ging zusammen mit Krieger und Leon auf die Docks zu.
Wenig später standen die drei am Dock und blickten sich um. Gerade wollte der Junge losgehen, den Fischer vor sich zu bestechen, sich von seinem hoffnugslos verhedderten Netz zu trennen und sie nach Khorinis einzuschiffen, als Krieger ihm ins Wort fiel.
"Hey, lass den Alten. Ich habe ein eigenes Boot, gleich da drüben!"
Er zerrte Satura und Leon mit sich die Docks entlang, über einen hölzernen Steg und blieb dann vor einem in die länge gezogenen, fast an ein Kanu erinnernden Boot stehen.
Es bot Platz für mindestens acht oder neun Menschen, je nachdem, wie dünn sie sich machten und abgesehen davon, dass ein Segel fehlte und durch einige Ruder ersetzt wurde fiel noch die attraktive, hölzerne Frauengestalt vorne am Bug auf.
Etwas verlegen grinste der Templer und wies sie dann mit einer Handbewegung an, sich zu setzen. Der Nachen wankte wild im Wasser herum und Satura ließ sich so schnell als möglich auf ihren Sitz plumpsen, dicht gefolgt von Leon und schließlich Krieger, der das Tau löste und dann vom Steg aus ins Boot sprang. Schlingernd trieb der Kahn aus dem Hafenbecken von Gorthar heraus und nur langsam beruhigte sich das Ding wieder ...
"Was hälst du davon, wenn wir zum Amazonenlager zurückfahren?" schlug Satura vor, nachdem das Boot wieder ruhig im Wasser lag. Der junge Dieb schüttelte den Kopf und grinste verschmitzt.
"Erst gehen wir zu Onar's Hof - ich habe noch 'ne Überraschung für dich. Außerdem kommen wir so noch ein Stück wegs mit Krieger, bis zu Sador's Taverne."
Die Amazone blickte ihn fragend an, doch er sagte nichts weiter sondern packte sein Ruder und begann dem Kahn Geschwindigkeit zu verleihen. Nur Augenblicke später taten es ihm Krieger und Satura gleich und sie ruderten sich langsam auf den Fjord hinaus.
24.06.2003, 20:27 #359
Lehna
Beiträge: 397

Fast wäre ihr die an einem Baumstamm stehende Gestalt entgangen, weil einer der breitschultrigen Söldner im Weg stand - aber auch nur fast. Nachdem sie die Gestalt einen Augenblick lang gemustert hatte, erkannte sie Esteron. Und war nicht mehr zu bremsen...
Wie von der Blutfliege gestochen wetzte sie an den anderen orbei, um einen ihr ewig erscheinenden Moment später dem jungen Wanderer um den Hals zu fallen und ihm ausgiebig 'im Gesicht herumzuknabbern', wie der danebenstehende Gardiff es ausgedrückt hätte, wobei sie ihn fest an sich drückte, als wollte sie ihn nie wieder loslassen. Und irgendwie wollte sie das auch garnicht, zu lange war sie jetzt von ihm getrennt gewesen...
"Esteron... Wo warst du so lange?"
Lehna schluchzte leise, allerdings ausnahmsweise mal vor Freude. Sie hielt sich am Kettenhemd des jungen Wanderers fest, der sie fest an sich drückte. Endlich nicht mehr allein...
Eine Weile blieben die beiden so stehen und achteten nicht darauf was um sie herum geschah, es war unwichtig. Erst als der restliche Trupp das Stadttor schon fast passiert hatte und Gardiff sie rief, folgten sie den anderen.
Am Hafen trennten sich Leon und Satura von den anderen, fuhren zurück nach Khorinis. Esteron wollte noch bei Frost bleiben, wohl wegen der Ausbildung, und Lehna würde ihn garantiert nicht schon wieder verlassen. Auch wenn sie schon langsam nichts anderes mehr wollte als raus aus Gorthar. Vielleicht sollte sie sich dieses Amazonenlager ja später mal genauer ansehen...
Aber Esteron war ihr wichtiger als jedes Lager. Sie schmiegte sich an ihn und beobachtete das abfahrende Boot, während sie darauf wartete, was Frost als nächstes vorhatte...
24.06.2003, 20:39 #360
Superluemmel
Beiträge: 3.057

Doch anstatt den Innostempel zu betreten, marschierte Frost geradewegs an ihm vorbei in Richtung Kaserne. Auf den Straßen erledigten einige Bürger ihre letzten Geschäfte, ein paar Kinder tollten über das rauhe Kopfsteinpflaster. Die untergehende Sonne stand als kreisrunde, orange glühende Scheibe tief am Himmel, ihr Glanz wurde von den Ziegeldächern des Viertels zurückgeworfen.
Schon aus einiger Entfernung konnte Frost das helle Klirren aufeinandertreffender Schwerter vernehmen. Sein Gefühl täuschte ihn nicht. Als er auf den Übungsplatz trat, konnte er ein gutes Dutzend Soldaten erkennen, die in voller Montur den Schwertkampf übten. Ein kleines Stück entfernt stand eine hochgewachsene Gestalt in schwerer Rüstung. Rabenschwarzes Haar fiel in langen Strähnen über seine Schultern auf die in der Sonne glänzende Schulterpanzerung des Harnischs, die gepanzerten Hände waren in die Hüften gestemmt.
Ein verblüffter Ausdruck machte sich in Telarons Gesicht breit, als er Frosts Schritte hörte und sich daraufhin herumdrehte.
"Bei den Göttern", entfuhr es dem General.
"Ich grüße euch, General", begrüßte Frost den Anführer der gorthanischen Armee und konnte sich ein leichtes Grinsen obgleich seiner Verwunderung nicht verkneifen.
"Seid ihr es wirklich?", fragte Telaron noch immer in schierem Unglauben.
Selbst nach einem herzhaften Händedruck war die Überraschung noch nicht vollständig aus seinem Blick gewichen.
"Kennt ihr noch einen anderen Frost?"
Das Grinsen des Kriegers gewann an Breite.
"Und ihr seid wirklich auf dem Göttersitz gewesen?"
Telaron schüttelte den Kopf als Frost nickte.
"Ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr mit eurer Rückkehr gerechnet. Was habt ihr dort oben erlebt?"
Der Waffenmeister klärte den General mit einer knappen Zusammenfassung über sein Treffen mit Sturm auf. Einige Details ließ er bewusst aus. Trotz allem war das Treffen doch sehr persönlich gewesen.
"Ich habe etwas für euch", meinte Frost, nachdem er seine Erzählung beendet hatte und zog den Brief sowie das Amulett aus der Tasche.
"Ein Schreiben des Innospriesters Gycolus an seinen Freund, den Inquisitor Tannenberg", erklärte der Schwertmeister auf Telarons fragenden Blick hin.
"Offensichtlich ist der liebe Herr Geweihte scheinheiliger, als er zuzugeben bereit ist."
"Das ist ein schwerer Vorwurf."
Der Blick des Generals hatte sich zunehmend verdüstert. Der Gedanke, einen weiteren Verräter in der Stadt zu haben, behagte ihm sichtlich nicht.
"Der Brief ist Beweis genug. Ich habe ihn noch nicht geöffnet. Falls ihr es wünscht, kann ich meinen Schüler Esteron noch als Zeugen hinzuziehen."
"Ich denke das wird nicht nötig sein", knurrte der General mit finsterer Miene.
"Was schlagt ihr Gycolus betreffend vor?"
Frosts Mundwinkel verzogen sich zu einem verstohlenen Grinsen.
"Ich denke, ich werde ihm einen kleinen Besuch abstatten."
24.06.2003, 20:47 #361
Tomekk
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Der Baal konzentrierte sich und baute in Gedanken einen Verschluß über den Wasserkrug auf, der auf dem Tisch stand. Seit Tagen trainierte er jetzt schon das magische Verschließen, doch bisher ohne Erfolg. Der Verschluß bildete sich vor seinem geistigen Auge und legte sich auf die Öffnung des Wasserkruges. Die Magie begann, durch seinen Körper zu fließen und er spürte, wie er etwas schuf... oder war das nur Einbildung? Langsam streckte er die Hand aus, nahm den Krug und kippte ihn langsam. Wasser fiel auf den Boden, wo sich inzwischen schon eine große Fütze angesammelt hatte. Wieder ein Fehlschlag. Tomekk seufzte.

Trotzdem gab er nicht auf und konzentrierte sich wieder. In Gedanken bildete er einen magischen Schild und setzte diesen auf den Krug, welches sofort luftdicht verschlossen wurde. In Wirklichkeit tat sich jedoch nichts sichtbares. Tomekk atmete durch, nahm den Krug vom Tisch auf und kippte ihn um... zunächst plätscherte es kurz, und er dachte schon, es hätte wieder nicht funktioniert, doch dann sah er, dass das Wasser den Krug nicht verließ. Es sah nun so aus, als ob das Wasser im Krug schweben würde. Tomekk lachte laut auf vor Freude.

Schnell war er beim Fenster und öffnete es. Nun nahm er einen Apfel vom Tisch und warf diesen durchs Fenster. Der Apfel flog durchs Fenster, wie man es erwartete, und traf unten einen Passanten unglücklich am Kopf, was zwar nicht geplant gewesen war, aber auch nichts machte. Manchmal verlangte die Forschung halt ihre Opfer, und manchmal auch von völlig Unbeteiligten. Tomekk wirkte wieder den Zauber und nahm einen zweiten Apfel zur Hand, den er abermals durch das Fenster werfen wollte. Diesmal prallte der Apfel jedoch zwischen dem Fensterrahmen auf ein unsichtbares Hinderniss und zerbarst in tausend Stückchen, die sich sofort gleichmäßig im ganzen Zimmer verteilten. Da würde die Putzfrau aber was zu tun haben.

Immer wieder traf ein Apfel auf den magischen Verschluß des Fensters und inzwischen konnte man sich im Raum kaum noch bewegen, ohne auf die Apfelstückchen zu treten. Wieso funktionierte das nicht? Tomekk konzentrierte sich und warf dann den nächsten Apfel in Richtung Fenster. Eigentich war es ja Verschwendung, aber was sollte es? Die Äpfel gingen sowieso auf Angroths Rechnung, und der Templer schuldete ihm noch genug Gold. Auch dieser Apfel zerbarst und gesellte sich zu seinen Vorgängern. Wieso schaffte er es nicht, den magischen Verschluß wieder aufzulösen?

Wütend konzentrierte sich Tomekk wieder und machte einen Fehler. Statt zu versuchen, den magischen Verschluß aufzulösen, wirkte er einen zweiten auf dasselbe Fenster. Na super, jetzt waren schon zwei magische Barrieren dort, wo er eigentlich keine mehr haben wollte. Vor Wut griff er einen Apfel und warf... DURCH das Fenster hinaus auf die Straße. Wie war das denn möglich? Tomekk kam aus dem Staunen gar nicht mehr raus, bis er auf die Lösung kam, die eigentlich sehr naheliegend war: Zwei magische Verschlüße vom gleichen Magier hoben einander auf. Na klar, sie waren ja quasi identisch, und bei zwei gleich großen Wellen im Wasser konnte man auch beobachten, dass diese sich aufhoben, wenn sie einander trafen.

Nun sah Tomekk sich aber, nachdem die Freude etwas abgeklungen war, im Zimmer um und meinte, dass eine Putzfrau dringend notwendig war. Außerdem mußte er sowieso wieder in den Sumpf zurück, um seinem Meister von seinem Durchbruch zu berichten. Tomekk nahm noch schnell den Wasserkrug mit, verließ dann das Zimmer und ging ins Zimmer der anderen beiden. Dort kritzelte er hastig eine Notiz auf ein Stück Pergament, in dem er sich für seinen hastigen Aufbruch entschuldigte, und beschwehrte das Pergament auf dem Tisch mit dem Wasserkrug. Wenn einer der beiden daraus Wasser trinken wollte, würde er ein Wunder erleben, dachte sich Tomekk grinsend, denn den magischen Verschluß ließ er auf dem Gefäß. Schnell hatte er den Zauber gewirkt und verschwand, nur etwas grünen Rauch hinterlassend, von der Bildfläche.
24.06.2003, 21:18 #362
Waldläufer
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Glücklich und (zumindest teilweise) vereint im Gortharer Hafen
Da standen sie nun, der Rest der Gruppe blickten dem davon schippernden Schiff mit ihren Freunden hinter her. Eine leichte Brise ließ ihre Haare tanzen und erfrischte ihre Haut welche durch die Hitze mit winzigen Schweißperlen bedeckt war.
„Na da waren doch alle mal wieder beisammen.“ murmelte Gardiff vor sich hin und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht. Ihn würde es gewiss auch nicht mehr lange hier halten. Entweder würde er sich in die Wälder von Gorthar zurück ziehen und das Land erkunden oder, und das wäre ihm lieber, er würde das nächste Schiff nach Khorinis nehmen nach dem er mit Frost zusammen getroffen war. Es war reichlich an der Zeit mal wieder auf der anderen Insel nach dem Rechten zusehen.
„So Rest...“ wand sich der Waldstreicher an die Zurückgebliebenen. „ und was machen wir jetzt ? Hier warten bis Frost wieder kommt? Däumchendrehen oder hat jemand einen anderen produktiven Vorschlag ?“
25.06.2003, 13:56 #363
Heimdallr
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Am nächsten Morgen....
Nach der doch recht ruhigen Nacht musste heute wieder gearbeitet werden. Gestern hatte er total verpennt, war sehr spät aufgestanden und dann hatten die anderen auch keine Lust zu arbeiten. Naja fast, Prix war noch dabei die Gegenstände des Wolfes richtig zu bearbeiten. Eine mühsame und so wenig einbringende Arbeit, die ihm aber Spaß zu machen schien. Ra übte sich im Dolch werfen, wobei er auf einen Apfel zielte, der an einem Stamm befestigt war und schien auch keine Lust auf Arbeit zu haben. Aber es musste noch was gemacht werden, es sei denn sie konnten ohne Feuer auskommen und das war nunmal nicht so. Aber das wollten sie erst am späten Nachmittag machen, da es schon wieder so verdammt heiß gewesen war.
Am Ende verbrachte man den Mittag und den Nachmittag an dem großen Fluss, nicht dem kleinen Bächlein. Da konnte man sehr gut schwimmen und so wurde das eigentlich mehr ein Spielttag als ein Arbeitstag. Aber so was musste manchmal auch sein und es war recht schön mal wieder bei dreckigen Kneipenwitzen und persönlichen Unterhaltungen Spaß zu haben.
Am Abend wurde dann noch der gefällte Stamm in seine Einzelteile zerlegt und so hatten sie auch genug Feuerholz für die nächsten Tage. Der Fürst hatte Hunger, hatte er doch letzten Abend nichts gegessen und so wurde der Wolf entgültig abgenagt.
Heute sollte Fischen auf dem Programm stehen, Prix hatte die beiden gestern gefragt und beide hatten nichts dagegen mal was anderes als Fleisch zu essen. Klar mag es sehr nährstoffreich sein aber auf Dauer ist es nicht nur sehr eintönig, der Fürst wusste auch, was viele nicht wussten, dass übermässiger Fleischverzehr nicht gesund ist. Außerdem war Fisch seine Leibspeise, am liebsten mit Kräutern. Dabei fiel ihm Satura ein, die anscheinend ne Menge davon verstand. Doch die Vergangenheit lag hinter ihm, wenn da nur nicht diese verdammte Krankheit wäre, dieses Virus.
Doch gerade als er dran denken wollte, holte ihn Ra mit einer Gemüsefrage zurück. Eigentlich verrückt, dass eine so simple Frage ihn vor etwas schlimmen bewahrt hatte. Er durfte nicht so oft an die Vergangenheit denken.

Als er am Morgen das Zelt verließ war der schöne Tag schon wieder in weiter Ferne. Sein Rücken schmerzte, als ob tausend rote Waldameisen gerade ihre Giftdrüsen einsetzen würden. Kurz und knapp, er hatte sich einen fetten Sonnenbrand zugelegt. Und das hier. Sowas war ihm ein paar Mal als Kind in Khorinis passiert, vielleicht einmal pro Sommer aber das er hier einen Sonnenbrand bekommen könnte hätte er nicht gedacht. Prix war schon da und hielt drei Speerähnliche Stäbe in die Höhe um sie zu polieren. Damit wollen wir heute mal was leckeres fangen , war seine Begrüßung. Ein schmerzverzerrtes Gesicht antwortete Guten Morgen und ließ sich dann auf einen Holzschemel fallen. Nun fehlte nur noch der ehemalige Bandit.
25.06.2003, 14:18 #364
Superluemmel
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Das Tappen der ledernen Stiefel auf den spiegelnden Marmorfliesen hallte im gesamten Kirchenschiff wider. Frost bemühte sich erst gar nicht, lautlos aufzutreten. Er war nicht gekommen, um sich unauffällig zu verhalten.
Festen Schrittes marschierte er geradewegs auf den Altar im hinteren Bereich der Halle zu. Ein rotes, mit goldenen Stickereien verziertes Tuch lag über dem Steinblock, eine tönerne Schale stand einsam in der Mitte der Altarplatte. Der Anblick erinnerte Frost daran, wie lange er schon nicht mehr gespendet hatte.
Und wenn er ehrlich war, bereute er es auch nicht weiter. Der Gedanke ließ ihn schmunzeln. Vieles mochte sich verändert haben, doch die Priesterschaft Innos' würde sich wohl nie ändern. Sie waren immer noch die selben Honigschmierer wie vor gut zwanzig Jahren.
Gerade als Frosts wachsame Augen einen winzigen, rostroten Fleck auf dem Sockel des Altares erspähten, hörte er Schritte. Ein schmales Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er sich umwandte und direkt in das paustbäckige Gesicht eines Priesters blickte. Wie viele Geweihten der Priesterschaft strahlte auch dieses Exemplar eine leicht überhebliche Aura aus. Auf manche mochte sie erhaben wirken, Frost empfand sie einfach als arrogant. Die Mundwinkel des Priesters waren ein Stück zu weit nach unten verzogen, das Kinn ein Stückchen zu weit nach vorne gereckt.
"Spart euch euren Segen", begann Frost das Gespräch noch immer geheimnisvoll lächelnd, als sich die Brust des Priesters leicht aufblähte und er zu einer Begrüßung ansetzte.
Einen Augenblick lang weidete sich der Waffenmeister an dem Ausdruck völligen Unverständnisses im Gesicht Glycolus', dann begann er langsam, um den Mann herumzuschlendern. Unmerklich schob sich seine hinter dem Rücken liegende Hand zu dem Brief. Bei Gelegenheit musste er sich bei Satura für den Gefallen revanchieren, auch wenn sie ihm wohl eher unbewusst geholfen hatte. Ihrer Erleichterung nach zu urteilen hatte er selbst ihr wohl einen um einiges größeren getan. Doch konnte sie ja nicht wissen, wie wichtig das Dokument war.
"Tauben fliegen wirklich schnell und sind in der Regel auch durchaus zuverlässig", sprach der Krieger, während er den Priester weiterhin wie ein hungriges Raubtier umkreiste. Seine Finger schlossen sich um das rauhe Papier des Briefes.
"Doch haben auch sie Feinde", fuhr er fort, "Falken sind gewandte Jäger und die Natur hat die Angewohnheit, den Willen einzelner Menschen nicht weiter zu beachten. Was wäre also, wenn das Täubchen sein Ziel nicht mehr erreichen kann?"
Frost fuhr herum, der Brief lag wie eine zum tödlichen Stoß erhobene Waffe in seiner Hand.
"Dieser Brief trägt euer Siegel. Und er ist an einen gewissen Inquisitor Tannenberg adressiert."
Glycolus Unterlippe begann zu beben. Auf einmal wirkte er nicht einmal mehr halb so selbstsicher wie zuvor.
"Ihr wisst doch sicherlich, dass die Inquisition als Feinde der Stadt einzustufen ist?"
25.06.2003, 15:46 #365
Heimdallr
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Im gorthanischen Wald
Nach kurzer Wartezeit kam auch Ra aus seinem neuen Zelt und gähnte müde. Endlich war er mal nicht der letzte, sondern ein anderer musste er mit einem Grinsen denken und begrüßte den noch etwas schläfrigen Ra mit Guten Morgen du Langschläfer Der grummelte nur rum und blickte sich etwas suchend nach etwas um, schien es aber nicht zu finden. Der Fürst reichte ihm seine Wasserflasche, die er gestern aufgefüllt hatte und diese Idee fand wohl mehr Anerkennung bei Ra als seine Begrüßung. Als er sich aus dem Gesicht die Schlafkörnchen gewaschen und einen Schluck getrunken hatte, schien er schon wieder ganz anders drauf zu sein und schaute nun angespannt in die Gruppe. Na dann kanns ja losgehen sagte Prix und schmiss jedem einen dieser speerähnlichen Stöcke zu. Lange Zeit musste er grübeln, doch ihm fiel kein passender Name für die Dinger ein und so beließ er es bei Speer. Die Gruppe nahm aber trotz der Dinger ihre Waffen mit, denn man weiß nie, was so im Wald herumläuft und wer lässt schon seine Waffen einfach so im Wald liegen?
Nachdem sie ein kurzes Stück gegangen waren blien Prix an einer Lichtung stehen und gab einige Zeichen von sich. Zuerst dachte er, Prix hatte etwas gesehen und rechnete mit einem Überfall von Banditen, doch diese Halsabschneider blieben ihnen zum Glück erspart. Prix zeigte mit dem Finger auf einen Baum, doch da war nichts. Erst als die Gruppe ganz nah am Stamm war, konnte man eine klebrige Masse erkennen. Gelblich, braun, teilweise auch grün hing das Zeug aus einem kleinen Loch im Stamm. Es floß nicht, war nach wenigen Zentimetern stehen geblieben, doch war wohl noch viel mehr im Stamm. Erst jetzt schaute der Gildenlose auch, was das für ein Baum war, es handelte sich um eine Kiefer. Was war das eigentlich für ein komischer Nadelwald. Kiefern, Tannen, Pinien, mal Laubbäume, mal Hecken. Schon komisch, was es hier alles gab, aber solange die Bäume nicht auch auf die Idee kämen ihn anzugreifen wäre es ihm nur Recht, schließlich ist eine Artenvielfalt immer was schönes, weil sie so verschiedene Sachen bietet. Prix griff an seinen Gürtel und holte eine kleine Axt heraus, nicht so ein klobiges Ding wie zum fällen, sondern ganz klein, allerdings trotzdem scharf.
Geschickt schlug er etwas von der Rinde ab und bald kam das ganze klebrige Zeug zum Vorschein. Was ist das für ein Zeug? fragte Ra erstaunt und mit einer gewissen Art von Ehrfurcht, doch Prix lachte ihn nur an und entgegnete. Harz, frisches Harz. Das Zeug ist extrem vielseitig verwendbar. Zum stopfen von undichten Stellen oder auch zum versüssen der Luft. Aber am besten ist es für Fackeln, benetzt mit Harz brennt das Feuer viel stärker und ist fast nicht mehr auszukriegen. Sehr nützlich, z.B. wenn man nachts durch den Wald gehen muss. Erstaunt über die Erklärung musste Ra nur ungläubig nicken. Anscheinend hatte er nicht damit gerechnet, dass das so komisch aussehende Zeug so nützlich sein konnte. Prix nahm einen kleinen Behälter aus Ton und führte das Harz mit einem Stock dort hinein. Danach reinigte er alle Gegenstände, weil sie sonst sehr schwer wieder sauber werden würden und verstaute das Gefäß.
Entschuldigung für die kleine Zwischenaktion, aber Harz bekommt man nicht so häufig und man kann schwer alle Stämme aufschlagen, das geht nicht. Also weiter, wir wollten doch fischen.
25.06.2003, 17:00 #366
Die Inquisition
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Glycolus musterte sein Gegenüber misstrauisch, der stechende Blick seiner kleinen Augen wanderte vom Gesicht des Kriegers über die finstere Rüstung bis zum Brief in seiner Hand. Diese verdammte kleine Schlampe Satura...
Trotzdem, viel bringen würde es ihr nicht. Recht schnell gewann Glycolus die Fassung wieder, er sah dem Krieger vor ihm ungerührt in die eisblauen Augen und strich sich nachdenklich mit der Hand über sein Kinn.
„Und?“, fragte er schließlich. Obwohl das Gesicht des Kriegers vor ihm ausdruckslos blieb, vermutete Glycolus doch, dass Frost – wer sonst sollte der Kerl sein, wenn nicht Frost? – eine etwas andere Antwort erwartet hatte.
„Es ist nicht Angelegenheit der Stadt, wem ich Briefe schreibe, sondern Angelegenheit der Kirche. Wenn Ihr Euch darüber bei irgendwem beschweren wollt, dann tut dies im Kloster von Khorinis bei Bruder Pyrokar, und nicht bei mir.“
Der Priester wandte sich ab, verschränkte die Arme und ging langsam um den Altar herum, als wäre die Angelegenheit für ihn erledigt, bevor er sich einen Moment später wieder zu Frost umdrehte.
„Die Stadt hat mit den Angelegenheiten der Kirche nichts zu schaffen. Und nebenbei... Von welchem Brief redet Ihr?“
Ein schmales Lächeln zeichnete sich auf den Dünnen Lippen des Priesters ab, als sich zischend ein Feuerpfeil aus den Fingern seiner rechten Hand löste. Einen Lidschlag später ging das Schriftstück in Frosts Händen in Flammen auf, die sich schnell weiterfraßen und bald das Siegel verschlungen hatten, ebenso wie mittlerweile fast drei Viertel des Briefes.
„Ich danke Euch für Euren Besuch, Frost. Es hat mich gefreut, einen Mann wie Euch in meiner Kapelle begrüßen zu dürfen.“, sprach Glycolus mit einem spöttischen Lächeln weiter, wobei er den Schwertmeister noch immer abschätzende musterte.
„Doch nun muss ich mich wieder um die wirklich wichtigen Angelegenheiten kümmern. Einen schönen Tag noch, möge Innos Euch schützen.“
Das Lächeln verschwand, an seine Stelle trat ein ausdrucksloses Desinteresse. Ohne Frost weiter zu beachten drehte der Magier sich um und ging langsam in Richtung der Tür, aus der er gekommen war...
25.06.2003, 17:49 #367
Heimdallr
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An nem tosenden Bachlauf...
Nun ließ sich die Gruppe nicht mehr aufhalten und ging zielstrebig hinter Prix hinterher. Dieser führte die Gruppe zu einem Bach, allerdings war es nicht die Stelle, wo sie sonst immer waren um sich zu waschen oder um ihre Wasservorräte aufzufüllen, sondern es war ein weites Stück weiter oben. Hier war das Wasse viel wilder und schneller, der Bach verwandelte sich in ein reißenden Bach und die Uferstellen wurden wilder, zerklüfteter und ähnelten an das Schlachtfeld, wo dieses Wurmkäferdings wie auch immer war. Nur waren Bäume und der Bach in der Nähe, das war der Unterschied.
So, da wären wir. Hier ist die beste Stelle um zu fischen. Eine Garantie gibt es aber nicht, mal findet man hier Stunden keinen einzigen Fisch und mal fängt man drei Stück in einer halben Stunde. Also erwartet mal nicht zuviel.
Die beiden nickten und Prix nahm dann den "Speer" und fuchtelte damit herum. Er erklärte ihnen wie man richtig damit umgeht, aber ehrlich gesagt verstand der Gildenlose kein Wort, trotzdem lauschte er den Worten des Jägers. Als er fertig war lehnte er sich über einen Stein am Ufer und schaute ins Wasser. Die beiden standen hinter ihm und sahen ihm bei der Tätigkeit zu, allerdings wurde das ziemlich langweilig nach zehn Minuten. Doch keiner traute sich was zu sagen. Dann auf einmal schmiss er den "Speer" in das treibende Wasser. Nach einem prüfenden Blick ins Wasser sprang er in die Stelle, wo die Waffe einschlug. Nach circa 20 Sekunden tauchte er wieder auf und hatte in der Hand neben dem "Speer" auch einen Fisch, der auf dessen aufgespießt war.
So habt ihr gesehen wie man das macht? Einfach das Wasser beobachten und wenn man einen Fisch sieht gut gezielt werfen. Wenn man Glück hat, trifft man den Fisch, wenn nicht...dann nicht.
Die beiden nickten wieder nur, was langsam normal wurde und nahmen dann ihre beiden "Speere" und gingen zum Ufer.
Der Fürst wollte unbedingt einen Fisch treffen und konzentrierte sich auf die Wasseroberfläche um sorgsam jede Bewegung zu sehen. Dann, es vergingen wohl wieder zehn Minuten, entdeckte er einen länglichen Schatten, der sich im Wasser schnell fortbewegte. Er wartete ruhig bis der Schatten in Wurfweite war und zielte dann. Nachdem die Waffe im Wasser verschwunden war, tauchte auch er danach, allerdings musste er feststellen, dass kein Fisch dran hing. Enttäuscht tauchte er wieder auf und sah zu Prix.
Ich sag doch, man kann nicht immer treffen, gerade beim ersten Mal. Also lass den Kopf nicht hängen und versuchs nochmal.
Ra hatte mittlerweile auch schon einen Versuch gehabt, traf aber auch nichts.
Nach langer Wartezeit kam dann wieder ein Schatten vor ihm auf. Diesmal wollte er unbedingt treffen und konzentrierte sich noch mehr und als er warf, da traf er auch, allerdings keinen Fisch, sondern einen Lederbeutel wie er nach dem Tauchen feststellte.
Gespannt schauten sie alle auf das lederne Ding und waren gespannt auf den Inhalt. Der Beutel war aus Schafsleder und gut verschnürt, doch mit wenigen, geschickten Griffen gelang es doch. In dem Ding war eine Phiole mit einer grünen Flüssigkeit, allerdings stand nichts darauf und es befand sich auch kein Zettel in dem Beutel. Da er nichts riskieren wollte verschnürte er den Beutel wieder und steckte ihn dann in seinem größeren Allesbeutel. Es wäre lebensmüde gewesen eine Flüssigkeit zu trinken oder auch nur dran zu riechen, wenn man nicht wusste was es ist. Irgendwann könnte er die Phiole vielleicht noch brauchen, doch bis dahin sollte er sie einem erfahrenen Alchemisten zeigen. Der Fund war so toll, dass es den Frust über den erfolglosen Fischfang wegspülte, wie der Bach es tat. Ra hatte hingegen das Glück noch einen kleinen Fisch zu fangen, doch der Gildenlose empfand keinen Neid, sondern war Stolz auf den jungen Banditen. Um das Glück perfekt zu machen hatte Prix es tatsächlich geschafft noch einen weiteren Fisch aufzuspießen und so hatte jeder der Drei einen Fisch für sich allein.
So war jeder glücklich und die Stimmung auf dem Rückweg ins Lager war heiter und gelassen.
25.06.2003, 17:52 #368
Superluemmel
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Doch statt wütenden Schritten erscholl in Glycolus' Rücken nur ein leises Lachen.
"Schade, wirklich zu schade", lachte Frost, während die Asche des zerstörten Briefes zwischen seinen behandschuhten Fingern hindurchrieselte.
"All die Arbeit umsonst."
Zu Glycolus' Verunsicherung lag in Frosts Stimme nur ein Hauch spöttischen Bedauerns.
"Dabei hatten sich Telarons Leute wirklich Mühe gegeben. Er sah verblüffend echt aus, findet ihr nicht?", meinte Frost mit einem traurigen Blick auf den Aschehaufen zu seinen Füßen.
Er besuchte nicht ohne guten Grund den Priester erst heute. Schlagartig verhärtete sich seine Miene, als er auf den Verräter zutrat.
"Die Zeit der Spielchen ist vorbei, Glycolus. General Telaron weiß längst Bescheid über euren Verrat. Ihr mögt zwar Recht haben, was die Geschäfte eures Ordens anbelangt. Doch sobald ihr die Gesetze der Stadt überschreitet, werden sie zu einer städtischen Angelegenheit. Ihr seid angeklagt, mit der Inquisition zu kollaborieren und das Land verraten zu haben. Soll ich erst die Soldaten hereinrufen, oder kommt ihr freiwillig mit?"
Frosts Tonfall war noch immer freundlich, aber der Glanz seiner Augen verriet, wie es um den Wahrheitsgehalt der guten Miene stand.
25.06.2003, 18:06 #369
Die Inquisition
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Glycolus blieb stehen und drehte sich langsam um, wobei er ein wenig den Kopf schüttelte. Entweder Frost bluffte, oder er hatte tatsächlich noch den echten Brief. Abschätzend musterte der Priester den Waffenmeister vor ihm – mal wieder. Der Kerl schien nicht nur etwas gegen die Inquisition zu haben sondern auch gegen die Kirche Innos, den Orden der Feuermagier. Eines Tages könnte ihm das noch das Genick brechen...
„Dann zeigt mir doch was Ihr habt, ansonsten muss ich Euer Geschwätz als leere Drohung auffassen. Und versprecht Euch nicht zu viel vom Rat einer einzelnen Stadt – die Kirche Innos hat weitaus mehr Bedeutung.“
Ein schmales Lächeln huschte über die Lippen des Priesters, während er Frost wartend ansah.
„Also?“
25.06.2003, 18:41 #370
Superluemmel
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"Ich kann euch mit Freude ein lauschiges Plätzchen zeigen. Einzig und allein die Aussicht lässt zu wünschen übrig - Die Gitterstäbe stören etwas."
Wie aus Zufall klappte Frosts Mantel flappend auseinander, das Licht der Kerzen brach sich funkelnd auf den stählernen Griffen der beiden Schwerter.
"Der echte Brief befindet sich sicher verwahrt in General Telarons Besitz. Es steht euch natürlich frei, meinen Worten Glauben zu schenken oder nicht. Allerdings ist das eure letzte Gelegenheit, diesen Konflikt friedlich zu beenden. Ich habe das Gefühl, dass die Soldaten weniger freundlich sein werden. Offensichtlich haben sie es nicht sonderlich gern, wenn sie betrogen werden."
Der Blick des Priesters huschte gehetzt zum Tempeleingang. Frost registrierte die Reaktion, ohne sich zu rühren. Doch innerlich bereitete er sich auf ein blitzschnelles Eingreifen vor. In seinem derzeitigen Zustand war Glycolus unberechenbar.
Nun, er würde schon sehen, was er davon hatte, ihn anzugreifen oder einen Fluchtversuch zu unternehmen. Die Soldaten vor dem Tempel warteten nur darauf, dass etwas schief ging. Ebenso wie die beiden am Hintereingang.
25.06.2003, 19:22 #371
Die Inquisition
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Gloycolus rieb sich nachdenklich das Kinn. Hmm, Soldaten hatte der Fritze draußen postiert? Dummerweise bestätigte ein Blick zum Haupteingang, dass Frost nicht log.
„Bartolus!“, rief Glycolus plötzlich, woraufhin ein kleiner, schmächtiger Novize angelaufen kam, der sich zuerst verwirrt umsah, seinen Blick dann aber auf den Priester richtete. Dieser lächelte ein wenig amüsiert. Braves Hündchen...
„Bartolus, du musst eine dringende Botschaft an den Rat der Feuermagier auf Khorinis überbringen. Dieser nette Herr hier hinter mir will mich unbedingt festnehmen wegen irgendwelcher Sachen. Nun ja, bitte den Rat dass er mal ein paar Leute schickt um die Sache näher zu betrachten.“
Bartolus nickte eifrig und starrte Glycolus an, als wollte er unbedingt noch mehr Aufgaben möglichst schwierig und schmerzvoll. Der Priester jedoch nickte nur, und nach einer Sekunde des Zögerns lief der Novize los.
„Nun denn...“, wandte sich Glycolus wieder an Frost, seine Hand wanderte in die Tasche seiner Robe und brachte eine Licht – und eine Elementarpfeilrune zum Vorschein, die der Magier behutsam auf dem Altar platzierte.
„Einer der Novizen wird die Runen schon mitnehmen. Von mir aus können wir gehen.“
Der Priester verschränkte die Arme und ging langsam, mit derselben würdevollen Gangart, die auf manche Leuchte arrogant wirkte, als würde er vor die versammelten Gläubigen treten, in Richtung Tor, wo bereits die Soldaten warteten sowie eine verwunderte Novizen. Nun denn, Frost und Telaron würden schon sehen, was sie davon hatten, sich mit der Kirche Innos’ anlegen zu wollen...
25.06.2003, 19:54 #372
Heimdallr
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Im gorthanischen Wald
Sie waren schon fast beim Lager da wurde die heitere Stimmung gestört. Die Fische, die alle drei an einem stabilen Stock hingen, merkten davon nichts, aber alle drei Wanderer. Diesmal merkte sogar sie es, nicht nur Prix, denn das Geräusch war unüberhörbar. Schnell sprinteten sie Richtung Lager zurück um nachzusehen, was da los war, doch dort angekommen sahen sie nichts, doch die Geräusche klungen nicht ab. Doch wenn es nicht im Lager war, wo dann?
Die Gruppe legte die Fische ab und war bereit die Waffen zu ziehen, doch zuerst mussten sie denn Feind kennen. Die Gruppe beschloß sich zu teilen und durchsuchte die Büsche und Sträucher ums Lager. Prix fand nichts, er selber fand nichts, aber Ra schien heute seinen Glückstag zu haben, oder besser gesagt seinen Pechtag, wie mans sieht. Dabei hatte der Tag doch so "uninteressant" für ihn begonnen. Er schrie durch den Wald, dass er etwas gefunden hatte. Sofort eilten die anderen zu ihm und sahen sich um, doch was sie sahen war doch recht ungewöhnlich. Zwei Wölfe bekämpften sich gegenseitig und gaben dabei seltsame Geräusche von sich. Neben dem typischen Grollen auch komische Grunz und Flehlaute drangen an ihr Ohr.
Die beiden Kampfhähne nahmen sie gar nicht wahr, sondern kämpften einfach weiter. Das war ihr Pech, denn einer der Wölfe hatte eine seltsame Färbung am Fell. Eine sehr schöne Färbung, ein Zufall der Natur sicherlich, aber dennoch war Prix scheinbar an dem Fell interessiert, zumindest legte er einen Pfeil auf die Sehne seines Bogens.
Doch der Fürst hatte irgendwie Mitleid mit dem Wolf und außerdem hatten sie ihr Essen für heute schon.
Nein Prix, schiess nicht, wir haben doch schon unser Abendessen.
Aber das Fell interessiert mich
Ach komm lass gut sein, denk an deine eigenen Worte: Man soll der Natur nicht zuviel wegnehmen, sonst holt sie es sich doppelt zurück.
Hmm, na gut du hast ja Recht, also zurück zum Lager, hab heute schon genug Zeug gefunden.

Damit meinte er sicherlich das Harz von heute Mittag. Zufrieden über die Entscheidung gingen sie dann zum Lager zurück.
Dann began das übliche Prozedere, Prix nahm die Beute aus, was bei den Fischen deutlich schneller ging, er machte das Feuer und Ra wusste nicht so Recht was er machen sollte, doch dann half er Prix beim ausnehmen.
Die Schuppen glitzerten silbern in der untergehenden Sonne und bald waren die Fischchen schuppenfrei. Danach mussten sie nur noch über das Feuerchen gehängt werden und nun hieß es mal wieder warten. Prix zog seine Pfeife und nahm einige tiefe Züge, Ra rauchte seine Stengel und der Fürst, er hockte da und dachte nach, allerdings nicht über seine Probleme, sondern über die Zeit hier und was sie alles machten.
Dann fing Prix an zu erzählen, vorallem wie er unsere "Leistungen" am Bach empfand.
25.06.2003, 20:01 #373
Superluemmel
Beiträge: 3.057

"Vermutlich werdet ihr in Bälde Besuch von einigen Feuermagiern bekommen", warnte Frost den General von Gorthar vor.
Doch Telaron zuckte nur mit den Schultern und kippte den verbleibenden Inhalt des Wasserschlauchs über seinem Kopf aus.
"Die sollen nur kommen", schnaubte er, während er sich die nassen Haare aus den Augen wischte und prustend den Kopf hob.
Dann griff er nach einem Handtuch, um sein Gesicht abzutrocknen. Plätschernd lief das Wasser in eine schmale Abflussrinne, die direkt zu dem nahen Becken des Kriegshafens führte.
"Der Brief ist Beweis genug. Falls sie wirklich Ärger machen sollten, kann ich mich darauf verlassen, dass diese Frau von der ihr spracht..."
"Satura", half Frost Telaron auf die Sprünge, welcher daraufhin nickte und weitersprach.
"... uns mit ihrer Aussage unterstützt?"
"Garantieren kann ich für nichts. Ich kenne sie nicht allzu gut, aber ich denke trotzdem, dass sie euch helfen würde. Sie ist gestern zurück nach Khorinis gesegelt, doch falls ihr es wünscht, würde ich ihr nachsetzen."
Der General winkte ab.
"Ich glaube nicht, dass das nötig ist. Selbst die Kirche muss sich an die Gesetze des Landes halten. Glycolus scheint da anderer Meinung zu sein, doch er wird sehen was er davon hat. Die Inquisition hat unsere ehrenwerten Ratsherren auf dem Gewissen, indem er ihr half, macht er sich mitschuldig. Wer weiß, vielleicht wusste er sogar von dem geplanten Mord?"
Inzwischen waren seine Haare wieder halbwegs trocken. Nachdem er den Harnisch angelegt hatte, kehrte er zusammen mit dem Schwertmeister auf den Exerzierplatz zurück.
"Wie dem auch sei, ich bin euch überaus dankbar dafür, dass ihr diesen Verräter entlarvt habt."
"Es war eher Zufall. Bedankt euch bei Gelegenheit bei Satura - Ohne sie wäre ich gar nicht erst an den Brief gekommen."
"Richtet ihr meinen Dank aus, falls ihr sie treffen solltet."
Ein Offizier näherte sich und Telaron wechselte einige kurze Worte mit ihm, bevor er sich erneut an Frost wandte.
"Sie ist in der Stadt jederzeit willkommen. Ich würde sie gerne einmal kennenlernen. Immerhin muss ich ja wissen, wer uns da vor einem weiteren Verrat bewahrt hat", meinte Telaron mit einem warmen Lächeln.
"Falls ihr noch etwas benötigt, wisst ihr wo ihr mich findet. Die Wachen werden euch einlassen, falls ihr in die Burg wollt. Doch entschuldigt mich jetzt bitte, es gibt Neuigkeiten aus Utanyeat."
Frost nickte und machte sich dann auf den Weg zum Hafen, wo Esteron und Gardiff auf ihn warten wollten. Utanyeat. Der Krieger hatte von der Grafschaft gehört. Seltsame Ereignisse in der dortigen Festung verängstigten die Bevölkerung. Angeblich trieb ein Dämon sein Unwesen in der Burg. Eine Paladine waren aufgebrochen, um dort für Ordnung zu sorgen, doch schienen selbst sie den finsteren Mächten nicht gewachsen zu sein. Der Fall war es wert, weiterhin verfolgt zu werden...
25.06.2003, 20:17 #374
Engardo
Beiträge: 1.626

Da standen sie nun,die zwei hohen Leler, am Hafen einer ihnen unbekannten Stadt. Den ganzen Tag waren sie auf und ab gelaufen. Hatten Menschen gesucht aber keine gefunden,wollten Vögel fliegen sehen und doch bekamen sie nur die schwarzen Wolken vor die Augen geschoben.
Die Wildniss war ein einziges Paradies,doch diese Stadt schien Blade und Zombiebreaker nicht geheuer zu sein.
"Komm Blade,gehn wir wieder zurück,"forderte Zombiebreaker Blade auf.
"Was zurück zum Hof?"
"Aber ´nein wo denkst du hin? Raus in den Wald,dort wo die Daemonen rumlaufen."grinste Zombiebreaker frech...

und so verließen sie ein weiteres mal die Stadt um die Gehfahr zu suchen.Um ihre ZWeihandäxte in Blut etrinken zu lassen und um unabhängig die Stunden verbringen zu können.
Allein und auf sich alleine gestellt,ja das gefiel den Beiden.
Sollten sie trotzdem im gorthanischen Wald sterben,können sie trotzdem mit sich zufrieden sein,denn dann haben sie die Bestätigung,die Gefahr gefunden zu haben.

Mit den Sonnenstrahlen im Rücken und einer gehörigen Portion motivitation,stapften sie dem Wald entgegen...
Alleine...
25.06.2003, 20:31 #375
manmouse
Beiträge: 6.742
Am Pier, alleine gelassen von den beiden Lee'ler
„.... Hier warten bis Frost wieder kommt? Däumchendrehen oder hat jemand einen anderen produktiven Vorschlag ?“

Esteron der sich noch immer mit Lehna in den Armen lag, und das lang ersehnte Wiedersehen feierte, bekam erst gar nicht so recht mit, wie der Waldstreicher seine Frage in die kleine Runde gestellt hatte.
Zögernd ruckte sein Gesicht von dem der jungen Frau weg, fragend blickte Esteron seinen Freund an. Gardiff tat ihm schon fast Leid, Immer wieder musste der Waldstreicher sich das „rumgeknabbere“ der beiden ansehen.
“ Hm, ich würde sagen wir warten hier bis Frost von seinem Besuch bei dem General zu uns zurückkommt. Was ja diesmal nicht solange dauern dürfte wie seine Rückkehr vom Gipfel.“ Der Wanderer lächelte den Waldstreicher freudig und nett ins hagere Gesicht.
“Den beiden Söldnern möchte ich jedenfalls nicht folgen“ Esteron zeigte mit seinem Kinn auf die davon stapfenden beiden Männer. Das waren doch zwei alte Gefolgsleute von dem General in ihm. Alte Kampfgefährten und untergebene, Freunde. Und doch hatten sie ihn nicht erkannt. Er hatte sie nicht erkannt. Erst jetzt fiel es ihm wie Schuppen von den Augen. Sollte er ihnen hinterher eilen? Sich bei seinen „alten“ Freunden dafür bedanken das sie seine Lehna beschützt hatten? Esteron wurde leicht unruhig. Sein Herz schlug wild in seiner Brust. Er war Aufgeregt. Was überwog? Die Vernunft oder doch die Seele in ihm?
Lehna schien die Unruhe in ihm zu bemerken. Geschickt wie Frauen nun mal sind zog sie den jungen Mann enger an sich und blickte ihn aus ihren Augen strahlend an. Esteron erwiderte den Blick der jungen Frau und bemerkte erst jetzt den grauen Schleier der über ihrer Iris lag. Sie waren nun nicht mehr zu „dritt“ sondern zu „viert“.
Lehna mit ihrem Dämon und Esteron mit seinem General. Alles in allem eine verrückte Kombination.
“ Gardiff. Kennst du die beiden Männer, die so ungehobelt waren sich nicht einmal von uns zu verabschieden?
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