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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5
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20.06.2003, 15:40 #201
Satura
Beiträge: 589

Als Satura erwachte, lag sie eng an Leon gekuschelt in dem kleinen, aber bequemen Bett der Taverne "Zum Hüter des Feuers". Es war ein kleines, aber sehr schönes Häuschen, an den Abhang des Burghügels gepresst und nur zwei Minuten von der Kapelle entfernt. So waren sie ihren Freunden nahe, auch wenn sie wusste - Lehna würden sie nicht helfen können.

Leon ließ sie nur unwillig aus seinen Armen flüchten; er grummelte leise im Schlaf und drehte sich dann um, sich in die Bettdecke einwickelnd. Lächelnd beugte die Amazone sich über ihn und gab ihm einen leichten Kuß auf die Wange.
Sie wusch sich sorgfältig mit dem frischen, kalten Wasser das in einer großen Schale auf einem kleinen, einfachen Tischchen neben dem Bett stand. Dann streifte sie ihr lockeres schwarzes Leinenhemd über und legte ihre Rüstung und die Beinschienen an. Zuletzt zurrte sie den Gürtel fest und überprüfte den Sitz des Langschwertes.
Sie sah Leon noch einmal an, wie er da lag - so hilflos im Schlaf. Sie holte drei ihrer besten Heilsalben aus ihrer Tasche und legte sie neben ihm aufs Kopfkissen.
Ein letzter wehmütiger Blick, als sie das Zimmer verließ. Sie würde gehen, würde den Auftrag des Heilers erfüllen und die anderen nicht weiter unnötig in Gefahr bringen. Vor allem nicht ihn - er hatte es nicht verdient, ihretwegen zu leiden. Und er würde leiden, jedes Mal, wenn er sie zu schützen versuchen würde, würde er leiden.
Leise stahl sie sich durch den schmalen Gang in den Schankraum, wo die junge Wirtin gerade einen Gast bediente.

"Ich möchte zahlen." sagte Satura. "Für uns alle vier." Die Wirtin nickte und kassierte freudig. Die Amazone legte noch zehn Goldstücke drauf, und meinte: "Sagt meinem Begleiter, dass er hier auf mich warten soll, wenn er will. Wenn ich in sieben Tagen nicht zurück bin..." Sie hielt inne, und die Wirtin nickte verstehend. "Passt auf Euch auf, junge Kriegerin, Gorthar ist gefährlich." meinte sie lächelnd. Satura nickte dankend, und begab sich dann in Richtung der Kapelle, um Glycolus' Brief in Empfang zu nehmen.

Die Halle war leer; nur der verletzte Leib des jungen Wanderers war auf dem Altar zu sehen. Um ihn herum standen kleine Schüsseln und Krüge mit duftenden Flüssigkeiten, so als ob Glycolus schon alles vorbereitet hätte, Esteron zu heilen.
Plötzlich drangen wütende Schreie an Saturas Ohr - es war Lehnas Stimme! Instinktiv duckte die Amazone sich hinter eine der mächtigen Säulen, da sah sie auch schon Glycolus um die Ecke biegen - von Lehna mit einem Kerzenständer bedroht. Wäre die Situation nicht so gefährlich - Satura hätte vor Lachen losgeprustet.
Glycolus sah irgendwie unglücklich aus; Blut rann an seinem Gesicht herab. Die Amazone seufzte und verließ ihre Deckung als Lehna mit dem Rücken zu ihr stand. Die Dämonenaustreibung scheint ja nicht besonders gut gelaufen zu sein...

"Lehna, Lehna, Lehna." Kopfschüttelnd näherte sie sich dem Mädchen. "Du willst es nicht begreifen, oder? Böses Mädchen." Satura grinste, und registrierte beiläufig, dass ihr Amulett zu strahlen begann. "Oder wie heißt du wirklich, DÄMON? - Eigentlich ist es mir egal. Lass den alten Mann los - oder ich töte ihren Körper, dann bist du deinen Wirt los. Und irgendwie habe ich das Gefühl, dass du ohne Wirt ziemlich schnell in blaue Luft und Rauch aufgehen würdest..."
Sie hielt drei Wurfmesser in ihrer Rechten, bereit, zielgenau zu treffen.
20.06.2003, 16:21 #202
Heimdallr
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Langsam stiegen sie die Straße hinauf und kamen so immer mehr Richtung Stadtzentrum. Bald waren sie dann endlich am Stadttor nun mussten sie nur noch zum Marktplatz. Der Marktplatz war nicht wirklich mehr weit und so mussten sie nur noch ein wenig an der Stadtmauer entlang. Der Weg führte sie an kleinen Gebäuden entlang, die viel edler aussahen als im Hafenviertel, sie waren meistens weiß und reich verziert, auch wenn sie einst noch schöner seien mussten.

Bald darauf kamen sie an einer kleinen Kapelle auf einem kleinen Platz vorbei. Der Fürst hatte sich schon gewundert, warum es hier keine Innosstätte gäbe, doch jetzt hatten sie ja eine gefunden. Sie schauten sich das reich verzierte Gebäude eigentlich nur flüchtig an, doch der Gildenlose bat seine Begleiter ihn zu entschuldigen, denn er wollte nach langer Zeit wieder ein Gebet an Innos richten und eine Spende verrichten. Die beiden verstanden das und gingen alleine Richtung Marktplatz weiter.

Langsam betrat er die Kapelle, doch was er sah was nicht das, was er erwartete. Es war kein Priester Innos, ein Novize oder sonstjemand, es war ein Mann den er sehr gut kannte. Es war der Typ, der ihn doch gestoßen hatte. Doch er vermied es wütend zu werden, allein schon da er in einer Kapelle war. Doch er ging zu dem Mann und betrachtete ihn genauer. Er hatte fürchterliche Wunden, hatte schwere Schürfwunden und blau Flecke, wohin das Auge nur blickte. Wenn er ein zynischer Mann gewesen wäre, hätte er sich gefreut, da hatte doch jemand seine Rache vollendet, allerdings war die Situation zu Makaber, denn so hätte er nie mit ihm verfahren. Die Verletzungen waren so doll, dass er nicht mal bei Bewusstsein war, sondern in Ohnmacht lag. Um ihn herum standen Flaschen, Lappen, einige Werkzeuge und Dinge, die wie rituelle Werkzeuge aussahen. Scheinbar wollte man ihn gerade behandeln, doch wo war der zuständige Heiler? Verwirrt ging er wieder hinaus und sah sich um, denn Krach nahm er nur teilweise war. Doch dann schaute er nach links und sah es.

Die Frau, von der in letzter Zeit so die Rede war, stand da und hielt einen alten Mann in der Hand, in der anderen einen Kerzenständer. Der Mann sah aus wie ein Priester, das war er wohl auch. Dann nahm er die andere Frau war, die erstaut da stand. In den Augen von der Frau war ein dämonischer Blick zu erkennen, sie wirkte so anders, seit er sie das letzte Mal sah. War das vielleicht verantwortlich für die Tat im Wald? Er konnte es nicht wissen, doch verwirrt huschte er schnell hinter eine Säule um zu überdenken ob er fliehen, oder da bleiben sollte.
20.06.2003, 17:15 #203
Lehna
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Lehna hielt inne.
Satura?
Das Mädchen spürte förmlich, wie sich der Dämon mit einem Mal zurückzog. Sie wusste auch, warum – nicht, weil er Angst hatte um seine Existenz, sondern weil er ihr so die größten Schmerzen zufügen konnte...
Sie ließ Glycolus los, der Priester machte sofort dass er Abstand gewann. Lehna blieb eine Zeit lang einfach stehen. Ihr Blick wanderte zu dem Magier, zur Kapelle, zu den beiden kleinen Häuschen neben der Hauptkapelle und schließlich zu dem blutbesudelten Kerzenständer in ihrer Hand. Eine Weile starrte sie ihn an wie ein Relikt aus längst vergangener Zeit, wie ein magisches Artefakt unglaublicher Macht. Dann ließ sie ihn ins Gras fallen. Als der Kerzenständer nicht mehr ihre Hand berührte, schien auch ihre Kraft mit einem Schlag zu verschwinden. Sie kippte nach vorn, fiel auf die Knie und stützte sich notdürftig mit den Händen im Gras ab. Sie zitterte als würde sie sich in einem Kühlschrank befinden, ihr Magen rebellierte, sie würgte ein paar Mal und beförderte schließlich etwas Magensäure auf den Boden vor ihr.
Sie hatte die beiden Novizen umgebracht...
Ihre Finger gruben sich krampfhaft in die weiche Erde, sie schluchzte verzweifelt.
"Ich... ich..."
Es schien ihr, als würde mal wieder alles über ihr zusammenbrechen. Nur noch Schmerz, Angst, Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung blieben übrig. Nicht einmal Esteron war da...
Lehna hockte auf der Wiese, krümmte ihren bebenden Körper und vergrub das Gesicht in ihren Händen und weinte völlig verzweifelt. Sie war zu schwach, um dem Dämon irgend etwas entgegenzusetzen, er konnte ihren Willen so leicht brechen wie einen dünnen Ast, wenn er es wollte. Sie würde wahrscheinlich keine Chance haben, ihn jemals in den Griff zu bekommen, ihn zu kontrollieren oder gar loszuwerden. Er würde immer weitermachen, weiter und weiter, sie immer tiefer in den Abgrund aus Schmerz und Hoffnungslosigkeit stürzen, ganz wie es ihm gefiel. Er hatte sie Novizen töten lassen, wen würde sie als nächstes umbringen weil der Dämon es wollte? Kleine Kinder?
"WARUM?"
Sie schrie diese Frage geradezu heraus, doch sie wusste, dass sie nie eine Antwort erhalten würde. Zumal es nicht einmal ihre Frage war, es war die Frage, die ihr mittlerweile fast zwanzig Tote stellten, immer und überall, egal wo sie sich befand. Und sie würde die Antwort niemals geben können, weil sie die Antwort selbst niemals erhalten würde...
"Satura, hilf mir..."
Sie schluchzte hilflos, sah die Amazone dabei nicht an. Sie konnte jetzt niemanden ansehen, am wenigsten Satura, die Frau, die sie als erstes verrate hatte, weil der Dämon mit ihr machen konnte was er wollte.
"Töte mich endlich..."
20.06.2003, 17:26 #204
Satura
Beiträge: 589

Seufzend verfolgte Satura das Gebahren der Besessenen, steckte die Wurfmesser weg und ging zunächst zu Glycolus um zu sehen, ob es ihm gut ging - der Priester nickte nur und rappelte sich langsam auf, Lehna argwöhnisch beobachtend.
Dann ging die Amazone zu dem jungen Mädchen das verzweifelt am Boden kauerte, schluchzend, schreiend.

"Nein, ich werde dich nicht töten." sagte Satura mit ruhiger Stimme. "Steh auf!" Ihr Ton war merklich härter. Sie war nicht auf Lehna wütend, doch wollte sie den Dämon in ihr auch nicht unbedingt mit Samthandschuhen anfassen. Lehna sah sie mit einem Hundeblick an, folgte aber und stand auf. Satura nickte, nahm das Mädchen an der Hand und zog sie mit sich. "Habt Ihr hier irgendwo... Fesseln? Ich meine, ordentliche Fesseln. Welche aus Eisen, oder auch magische?"
Glycolus nickte und wies einen Novizen an, sie auf das Zimmer zu führen, in dem Lehna übernachtet hatte.

"Perfekt." sagte Satura, als sie die Fesseln an der Wand des Zimmers sah. Zu Lehna gewandt meinte sie: "So, Lehna, du verstehst das sicher, dass ich dich hier festmachen muss bis wir die Sache mit deinem Dämonen geregelt haben, nicht?"
20.06.2003, 17:45 #205
Heimdallr
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Der Gildenlose hatte die ganze Situation hinter der Säule beobachtet und sah dabei, wie sich die Frau mit dem dämonischen Blick langsam zu Boden senkte und ihren Kerzenständer fielen ließ. Auf einmal war es nicht mehr das dämonische Wesen, sondern fing an zu flehen. Um den Tod zu flehen. Seltsam, irgendetwas stimmte mit dieser Frau nicht, sie war krank. Und zwar richtig krank. Der Fürst beschloss aus seiner Deckung herauszukommen. Er sah sich um und sah nur, dass es dem Priester wohl gut ging. Mit fragenden Blick ging er auf die Frau zu und versuchte sie mit Fragen zu behämmern.

"Sagt mal, was geht hier eigentlich vor? In der Kapelle liegt dieser Schnösel und sieht aus als ob er jede Sekunde krepieren würde, die Frau, die bei einigen auch als Schlächterin bekannt ist, bedroht einen Priester Innos und ihr tut nichts. Außerdem kenn ich euch nicht, sagt, wart ihr an dem Massaker im Wald verantwortlich?"

Er wartete gar nicht lange auf eine Antwort, denn was ihm da in den Blick fiel, war unglaublich. Hinter der Kapelle war noch ein Haus, und da lag in einiger Entfernung eine Gestalt. Schnell lief er hin um nachzusehen und kam dann zu der toten Gestalt, die Novizengewänder trug. Eine schwere Tür war nur angelegt und führte zu einem Raum mit einem Tisch in der Mitte an dem gebrochene Lederbänder lagen. In einer Ecke lag ein weiterer Novize mit dem Gesicht zu Boden. Schnell eilte er zu ihm, in der Hoffnung das er noch lebte, doch als er ihn auf die Seite drehte erkannte er die Blutlache und den toten Puls. Zwei Leichen und weiß Gott was noch. Nun waren es noch mehr auf ihrer Liste. Wer sollte es sonst getan haben. Erbost schritt er zurück und zückte im Gehen einen seiner Dolche. Als er zurück kam, waren die beiden Frauen weg. Waren die einfach abgehauen, hatten sie nicht den Mut sich den Fragen zu stellen oder war das eine Falle? Er schaute sich um und sah dann noch ein Haus, dessen Tür nur angelehnt war. Er betrat es und sah sich um. In dem Haus waren die Frauen und einige Novizen. Wo kamen die denn her? Na ja, unwichtig, er schritt auf die Schlächterin zu und zückte seinen Dolch, was die meisten nicht verhindern konnten.

"Beenden wir es jetzt. Oder hat jemand was dagegen, dass die Schlächterin stirbt? Der Tod ist noch viel zu gut für sie."
"Nein nicht."

Die andere Frau zog ein Messer und richtete es auf ihn.
"Lasst sie los oder ihr werdet sterben müssen."
"Wie könnt ihr dieses Biest verteidigen. Falls ihr es noch nicht wisst, da hinten liegen noch zwei tote Novizen und die wurden sicher auch von ihr hingerichtet. Könnt ihr das mit eurem Gewissen vereinbaren?"
"Ihr habt doch keine Ahnung. Sie ist bessesen, von einem Dämon."
"Bessesen? Na dann erzählt mir mal die Geschichte und wehe es ist nicht überzeugend. Und vielleicht achtet ihr darauf, dass der Mann immer noch in der Kapelle liegt. Also ich höre."


Schnell zuckte der Dolch, doch nicht in Richtung Hals der Frau, sondern in den Gürtel. Gespannt wartete er nun auf die Antwort der Frau, die immer noch mit dem Messer auf ihn zielte.
20.06.2003, 18:00 #206
Lehna
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Lehna nickte nur stumm und versuchte, sich einigermaßen auf den Beinen zu halten, während Satura sie hinter sich her in das Zimmer zog, in dem sie vor dem missglückten Exorzismus übernachtet hatte. Inzwischen waren einige Novizen aufgetaucht, eifrig rückten sie die Möbel in dem kleinen Zimmer um. Tisch und Bett tauschten die Wand, so dass der eiserne Halsring jetzt auf dem Bett lag. Satura führte Lehna zu selbigem, das Mädchen setzte sich, etwas später legte sich das kalte Metall um ihren Hals, mit einem leisen Klicken drehte ein Novize den Schlüssel herum, das Schloss rastete ein.
Der Ordensbruder bedachte Lehna noch mit einem misstruischen Blick, sie saß zusammengesunken auf dem Bett, hatte ihr Gesicht wieder in den Händen vergraben und weinte leise vor sich hin.
Glycolus trat in die Tür, musterte die Besessene noch einmal.
"Wenn du etwas brauchst, ruf einfach. Es wird immer ein Novize vor der Tür stehen."
Das Mädchen wandte ihm den Kopf zu, die schwere Kette klirrte leise.
"B - Bitte kümmert Euch um Esteron..."
Der alte Priester nickte kurz.
"Natürlich."
Er wartete noch einen Augenblick, bevor er den Raum verließ. Die Tür knarrte leise, landete dann mit einem dumpfen Ton im Rahmen. Schabend glitt der schwere Riegel von außen vor.
Lehna hob ein wenig den Kopf. Sie war allein.
Allein...
Das Mädchen legte sich auf das Bett, der eiserne Ring um ihren Hals störte sie nicht einmal, irgendwie hatte er etwas fast schon berugihendes an sich. So konnte sie wenigstens niemanden umbringen - hoffendlich...
Sie zog die rauhe Leinendecke über ihren zitternden Körper, rollte sich zusammen und wimmerte leise vor sich hin. Hoffendlich war wenigstens Esteron bald wieder gesund, ohne ihn würde sie all das nicht durchstehen können...
20.06.2003, 18:45 #207
Satura
Beiträge: 589

Satura hob ihre linke Augenbraue und sah den Fremden an. "Wie unhöflich Ihr doch seid, ihr habt euch nicht einmal vorgestellt. Und zu Lehna - ihr würdet um nichts besser sein als Sie wenn Ihr sie tötet, ihr würdet eintreten in die Riege der Mörder - falls ihr das nicht schon längst seid." Sie steckte das Wurfmesser in ihren Gürtel zurück, und ihre rechte Hand glitt auf den Griff ihres Schwertes - sicher war sicher.

Sie kehrte ihm selbstsicher den Rücken zu und trat auf den Hof hinaus. "Was wollt ihr hier, und was erfüllt Euer Herz mit solchem Hass? Was leitet Euch zu solch einer Selbstgerechtigkeit?"
Sie drehte sich zu ihm, und ihre grünen Augen sahen ihn durchdringend an. "Aber ich sage es noch einmal klipp und klar - legt eine Hand an Lehna oder Esteron, und ihr werdet keine Zeit haben, es zu bereuen."

Dann eilte sie sich, in die Halle zurück zu Glycolus zu kommen, der sich inzwischen wieder gefangen zu haben schien. "Die 4000 Gold sind noch zu wenig für diesen Teufel..." brummte er. Satura sah ihn regungslos an. "Gebt mir den Brief. Ich werde ihn überbringen und in zwei Tagen wieder da sein - wenn ich es überlebe." Der Priester nickte und schlurfte in das kleine Zimmer; als er zurückkam hielt er einen versiegelten Brief und ein einfaches Amulett in der Hand. "Nehmt den Brief, und dieses Amulett als Zeichen, dass ihr eine Botin der Inquisition seid." Satura nickte. "Heilt Esteron - beeilt euch. Sonst hole ich noch mehr meiner dämonischen Freunde." Die Amazone grinste schief, doch dem Priester schien nicht zu Lachen zu mute zu sein.
Dann drehte sie sich um zu dem fremden jungen Mann. "So, jetzt können wir reden."
20.06.2003, 18:57 #208
Heimdallr
Beiträge: 12.421

Nun gut reden wir, aber ich muss euch bitten dazu die Lokalität zu wechseln. Ich fühle mich hier nicht wohl. Das muss man sich mal vorstellen, ich bin hier hergekommen um zu beten, um etwas Tribut an Innos zu zahlen und was sehe ich. Tote, Blut, Verrückte. Ich muss hier weg, sonst werde ich noch vollkommen verrückt. Und ihr hattet Recht, ich hätte beinahe einen unverzeilichen Fehler begangen, soll das Schicksal über die Frau entscheiden, ich werde es nicht tun, jedenfalls nicht hier und nicht jetzt. Ich wollte mich auch nicht in eure Geschäfte einmischen, nur muss ich zu meiner Schande gestehen, dass ich die Personen kenne, zwar nur flüchtig aber naja. Ich warte zwar immer noch auf Antworten, doch weiß ich nicht, ob ich sie wirklich will. Also langer Rede kurzer Sinn, ich entschuldige mich für das, was ich getan hab und muss mich dann leider verabschieden. Oder war noch was?

Fragend, aber mehr in Eile schaute er die Frau an, die mißtrauisch schaute und vorher noch mit dem Priester redete. Irgendwas hatte sie zu verbergen, doch er wollte es gar nicht wissen, er wollte nur schnell weg, am besten auf eine einsame Klippe um in Ruhe nachzudenken, es war soviel in dieser Stunde passiert. Leider konnte er nicht auf diese Klippe, da er noch etwas zu tun hatte, der Alltag erwartete ihn, und der Alltag hieß Felle finden. Noch einmal schaute er die Frau an, ein drittes Mal würde es nicht geben, denn jetzt bewegten sich seine Beine langsam Richtung Marktplatz.
20.06.2003, 19:10 #209
Skeleon
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Der junge Dieb brummelte leise im Schlaf.
Wohlig lächelnd zog er Satura fester an sich, verrenkte seine Schulter, legte sich auf die verletzte Hüfte und schreckte schreiend aus dem Schlaf hoch.
Mit wildem Blick sah er sich um - ein schmerzhaftes Pulsieren ging durch die Wunde, die gut versorgt und fest verbunden in seiner Seite thronte, aber die Schmerzen hatten Satura's Salben nicht heilen können.
Satura?
Ächzend richtete er sich in dem schmalen, weichen Bett auf. Wo war sie hin? War etwas passiert? Er sah an sich herunter. Nein, sah nicht danach aus, dachte er schmunzelnd. Er trug die selbe, zerfetzte Kleidung wie immer, unter den Rissen in den Schürferklamotten schimmerte der graue, als Verband benutzte Stofffetzen hervor, hier und da mit kleinen, roten Punkten gesprenkelt. Nein. Aber sie war weg.
Mit leisen Flüchen verdrängte er die Trauer, warf sich aus dem Bett, traf zielgenau die verwundete Seite und kroch mehr als dass er ging - zum hölzernen Tisch hinüber. Schwer atmend zog er sich daran empor, griff nach der Wasserschale und tauchte sein Gesicht hinein. Er brauchte die angenehme Kühle des Wassers, und so begann er sich ordentlich zu waschen. Schmutz, Blut und Schweiß vermischten sich mit dem klaren Wasser, als er sich von oben bis unten damit abwusch, genauestens darauf achtend, die fünf Einschnitte zu umschiffen, die jetzt mit frischem Schorf bedeckt waren. Rund um die Verletzungen herum hatte er Blutergüsse, von der schieren Härte des Aufpralls ...
Als Leon geendet hatte wankte er auf unsicheren Füßen zur Tür hinüber, trippelte die Treppe hinunter zur Gaststube und ließ sich auf einen freien Stuhl fallen. Die Wirtin wurde auf ihn aufmerksam, musterte ihn erst abschätzend - abfällig? - und ging dann zu ihm hinüber.
"Ich habe eine Nachricht von deiner Begleiterin."
Leon schoss schmerzhaft das Blut in die Wunden.
"Sie hat mir für dich gesagt, du sollst einfach nur hier auf sie warten, zumindest sieben Tage."
"Sieben Tage?" presste Leon hervor, die Schmerzen ignorierend, woraufhin die Frau nickte.
"Sieben Tage. Und wenn sie bis dahin nicht zurückkehrt, sollst du deinen eigenen Weg finden. Sie meinte, sie würde ... dich dann aufsuchen, wenn die Zeiten günstiger sind."
Die Wirtin lächelte etwas hilflos. Offensichtlich bedeutete dem Jungen diese Amazone sehr viel, trotzdem erschien ihr diese ganze Sache etwas merkwürdig. Wie hätte sie es sagen sollen? Wenn sie in sieben Tagen nicht zurück ist, ist sie tot, also such dir dann eine Neue?!
Der junge Dieb nickte zögerlich.
Sie hatte ihn verlassen.
Halt, sie hatte eine Frist gesetzt. Es gab noch eine Chance, dachte er bei sich.
Erneut nickte Leon, schob noch ein 'Danke sehr' hinterher und wollte sich daran machen, für Satura's und sein eigenes Zimmer zu bezahlen - he, so war das ganze ja viel billiger, dachte er - als sie ihm erklärte, dass Satura bereits für ihn, sich selbst, den Templer und den Barden bezahlt hatte.
Ein weiteres Nicken Leon's, dann schlenderte sie wieder hinter die Theke, um wenig später in der Küche zu verschwinden.
Verzweifelt starrte Leon vor sich hin. Sollte er ihrer Bitte folgen? Sollte er ihr selbst folgen?
Am Ende schlug er die Hände über dem Kopf zusammen und stützte sich auf der Tischkante auf. Vielleicht wüssten Krieger oder Gardiff, was zu tun sei. Obwohl er gerade erst aufgewacht war, bestellte er sich einen Humpen Bier, die Tageszeit dafür war ja bereits. Erleichtert ächzend lief der Gerstensaft seinen Rachen hinunter.
Ja, erstmal würde er auf Gardiff und Krieger warten.
Er blickte schweigend in seinen Bierkrug und wartete ab.
20.06.2003, 19:18 #210
Satura
Beiträge: 589

Die Amazone hatte sich von dem Priester verabschiedet, doch was sie nicht mehr mitbekam, war der diabolische Grinser des Heilers. "Jaja, geh, geh mit Innos, und laufe in Beliars Arme...harhar" flüsterte er. Doch das hörte die Amazone nicht mehr...

Satura eilte sich, dem Fremden zu folgen. Den Brief hatte sie in der Jackentasche verstaut, das Amulett im Ausschnitt ihrer Rüstung verborgen. "So wartet doch. Sagt mir, wie ihr heißt, und woher ihr kommt. Und vor allem, wohin ihr geht..." Satura hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben, in ihm vielleicht einen Begleiter in die Wälder Gorthars zu finden. Den Dämonen wollte sie nicht unbedingt alleine begegnen... ausserdem konnte sie schlecht schlafen, wenn sie alleine in der Wildnis war.

"So bleibt doch stehen!" Sie hielt den Fremden zurück. Er blieb stehen und sah sie missmutig an. "Hört zu. Ihr seht nicht so aus, als wärd ihr aus der Stadt... und ich suche jemanden, der mich in die Wildnis begleitet... ich zahle euch auch etwas dafür, oder gebe euch welche von meinen Heilsalben."
20.06.2003, 19:25 #211
Tomekk
Beiträge: 2.456

Tomekk hingegen war mit seinen beiden Sumpfbrüdern noch immer vor dem Tor der Kriche und wunderte sich unterdess, was für ein reger Verkehr hier herrschte. Amazonen kamen heraus, rannten wieder hinein. Trotzdem mußte er jetzt auch da rein, bevor das Gift in Angroths Wunden zu wirken begann. Er wußte selbst, wie sich Sumpfwasser auf offene Wunden auswirkte. Tomekk packte zuerst Angroth unter den Armen und schleifte ihn langsam in die heiligen Hallen Innos. Naja, besser als nichts, und ein Heiligtum des Schläfers gabs hier ja nicht.

Der Baal schliff Angroth also in die Kriche hinein und lehnte ihn dort vorrübergehend gegen eien Wand, um den Novizen auch noch hereinzuholen. Wieder kam ihm eine Amazone und eine andere Gestalt entgegen. Was war denn heute hier los? Für gewöhnlich war in einer Kirche des Innos nicht so viel los. Er lehnte den Novizen direkt neben Angroth gegen die Wand und ging dann nach vorne, wo der Priester dieser Kirche war. "Seid mir gegrüßt, geweihter Innos. Ich benötige eure Dienste, zwei meiner Freunde sind verletzt, wahrscheinlich sind ihre Wunden auch vom Sumpfwasser vergiftet."

Der Priester sah von dem Mann auf, um den er sich gerade kümmerte. "Noch mehr Verletzte? Bei Innos, was ist denn los?" Tomekk deutete auf die beiden Sumpfbrüder, die bequßtlos an der Wand lehnten. Der Priester hielt in seiner Arbeit inne und sah hinüber, folgte dann Tomekk und untersuchte die beiden. "Sie sind beiden schlimm zugerichtet. Besonders dieser hier" Der Priester deutete auf Angroth. "Aber ich kann mich jetzt nicht darum kümmern. Ich werde mich erst diesen beiden zuwenden können, wenn ich diesen Esteron behandelt habe. Und diese andere Frau, keine Ahnung, wie ihr Name war."

Tomekk nickte und ließ den Priester wieder an die Arbeit gehen. Hoffentlich würde er sich beeilen.
20.06.2003, 19:28 #212
manmouse
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Im Gotteshaus bei Glycolus
Esteron lag noch immer auf dem Altar. Seine Augen geschlossen, sein Atmen flach, sein Körper gebeutelt von den schweren Verletzungen.
Wo war er? Wo war Lehna?
Als der Wanderer seine Augen öffnete, erblickte er nur die Hohen Decken des Gotteshauses. Dunkel war es. Der Altarraum wurde zwar mit einigen Kerzen und Fackeln beleuchtet. Aber trotz allem wirkte es kalt und dunkel hier drinnen.
Der junge Mann versuchte sich aufzurichten. Mit jedem Zentimeter, den er seinen geschundenen Körper in die Höhe drückte, kamen ihm neue Schmerzen. Sein Herz schlug wie wild.

Bums......Bummms........Bummms

Esteron merkte in jeder Ader seines Körpers den Schlag seinen Herzens, den Druck der Blutintervalle, die durch seinen Körper jagten und in schwindeln ließen. Übelkeit stieg in ihm auf, Esteron versuchte dagegen anzukämpfen, schaffte es aber nicht und erbrach sich auf die dunklen Bodenfliesen des Gotteshaus.
Schnell eilte ein Novize herbei, sah ihn nur mitleidig an und machte sich daran, den Schmutz zu entfernen.
“ Legt euch wieder hin. Meister Glykolus kümmert sich gleich um euch.“
Esteron nickte nur stumm und legte sich dann zurück auf den Altar. Er war in Sicherheit. Man würde sich hier um ihn kümmern, seine Verletzungen heilen. Doch wie war er hier her gekommen? Wo waren seine Freunde? Lehna?

Plötzlich hallten schritte in der Halle. Schwere, fast schleifende Schritte. Sie mussten einem altem Mann gehören. Der Novize der sich bei Esteron befand, sah auf. Auch er hatte den herankommenden Besucher bemerkt, schnell stand er auf und eilte ihm entgegen.
“Meister Glycolus, er ist aufgewacht.“ Der Priester blickte zuerst den Novizen, dann den Eimer und den dreckigen Lappen in seinen Händen und zuletzt Esteron an.
“ Danke mein Sohn.“
Esteron schloss seine Augen, versuchte sich zu entspannen. Die Stimme des Priesters klang warm, fast beruhigend. Die Schritte kamen näher.
“ Wie geht es dir mein Sohn?“, fragte der Priester an Esteron gewandt. Der Wanderer blinzelte dem Diener Innos in die Augen. Nicht fähig zu antworten. Dem Priester schien es nicht gut zu gehen. Schweiß stand ihm auf der Stirn, er wirkte irritiert, fast ein wenig abwesend.
“ Mach dir keine Sorgen mein Sohn. Ich werde versuchen dir Heilung zu gewähren. Sag glaubst du an Innos? Innos den Herrn?“
Der Wanderer nickte nur stumm. Er glaubte an Innos, mehr oder weniger.

“ Nun gut. Schließe jetzt deine Augen, versuche dich zu entspannen, folge dem Ruf Innos....folge dem Ruf.
Glycolus legte seine Hand auf die Stirn von Esteron.

“ Feuer verzehrt.... Feuer gibt Leben.
Ehre Innos, der in seiner unendlichen Weisheit und Güte, über uns steht und uns die Kraft gibt. Folge seinem Ruf, nach dir selbst. Wenn alle Geschöpfe verschwunden sind, siehst du das gestaltlose Feuer, das in sich zusammenfällt und wieder neu entsteht, in den verborgnen Tiefen des Universums. Innos, gebe mir die Kraft, die ich brauche um deinem verlorenem Sohn die Lebenskraft zu geben, die er benötigt.“


Esteron fühlte die Wärme, er fühlte das Leben den Strom, der in ihm aufkeimte, die Aura des Feuers. Der junge Mann legte den Kopf in den Nacken und sein Bewusstsein verschmolz mit der Zeit. Sein Körper wurde leichter. Hob sich leicht vom Altar. Der Raum füllte sich mit gleißendem roten Licht.
Die Stimme von Glycolus begann zu beben, zu flattern. Der Magier sammelte seine letzten Kraftreserven.

“Höre sie, mein Sohn.
Höre die Stimme des Feuers!
Der Lebensatem fließt in mir.
Der Lebensatem umfließt mich.
Nimm ihn auf, und dir wird Heilung gegeben."


Die Aura um den Heiler und Esteron wurde noch einmal stärker. Entfachte sich in einer Welle, des Feuersturms. Kerzenständer fielen um und verbrannten nur. Glas zerbrach, begann zu glühen. Kehrte zurück in seine ursprüngliche Gestalt. Leid wurde genommen, Kraft gegeben.

Der Priester bäumte sich ein letztes Mal auf.
"Ich rufe dich an: Gott des Feuers, Heiliger Innos. Das Feuer soll ihn schützen und nichts was durch das Feuer kommt, soll ihm Leid zufügen.“

Dann sackte der Leblose Körper von Esteron wie eine Puppe schlaff auf den Altar zurück, Glycolus taumelte nach hinten. Novizen versuchten ihn zu stützen, die Robe des Feuermagiers war heiß, fast wie glühende Kohle. Der Priester schlug die Hände der Novizen, verächtlich zur Seite.
Er hatte es geschafft. Nicht so versagt wie bei der besessenen. Innos hatte ihm die Kraft gewährt, die arme Seele zu heilen. Den Rest würde die Zeit bringen.
20.06.2003, 19:47 #213
Skeleon
Beiträge: 793

Ein weiterer, tiefer Schluck.
Die beiden ließen sich Zeit. Naja, sie hatten auch die meiste Arbeit geleistet, waren dafür nicht verwundet worden, dachte der junge Dieb.
Dumpf traf der Tonkrug auf die hölzerne Tischplatte.
Er hasste das Nichtstun, auch wenn es seinem Körper nicht schadete, sondern eher gut tat. Er wusste nicht, was Satura plante, aber er wünschte sich, sie begleiten zu können, ihr helfen zu können, wie er es versprochen hatte.

Plötzlich wurde die Tür aufgerissen und ein Mann mittleren Alters trat ein - sein Haar war bereits von grauen Strähnen durchsetzt und seine Haut wettergegerbt. Er schien ein Fischer oder Bootsmann zu sein, seiner Rüstung zu urteilen nach aber ein Stadtgardist. Vielleicht gehörte er zur Flotte?
In jedem Fall trottete er leise fluchend auf die Theke zu, schnauzte 'Grog!' und ließ sich schwer auf den Hocker fallen. Irgendetwas schien den Mann mehr als irritiert, regelrecht wütend gemacht zu haben.
Leon spitzte die Ohren. Was den Polizeikräften schadete, war seinem Gewerbe im Normalfall nützlich. Vielleicht könnte er die Zeit auch rumbringen und ein paar Geschenke für Satura sammeln?
Die Wirtin maß den Gardisten mit abfälligem Blick, stellte ihm seinen Krug hin und verschwand diskret in die Küche. Wenig später tauchte durch die selbe Tür ein breitschultriger Kerl auf, stampfte zur Theke hinüber und ließ sich dem Gardisten gegenüber nieder.
"Wie läuft's denn so?" murmelte er ihm zu.
Der junge Dieb fluchte. Sie flüsterten zu leise.
Er trank das restliche Bier in großen Schlücken aus, erhob sich dann um es an der Theke abzustellen und schlenderte langsam in Richtung Hörweite der beiden Kerle.
"Verdammte Innos-Brüder, machen nur Scherereien. Erst die Inquisition, dann das." fing der Junge auf.
Es schien um ein Problem in dem Gotteshaus zu Gorthar zu gehen. Waren dort nicht noch Esteron und Lehna? Der Dieb stellte den Krug auf der Theke ab, zögerte dort kurz, wie um sich noch etwas zu bestellendes zu überlegen und lauschte.
Zwei Tote bei einem Angriff einer Besessenen? Garde hat den Fall übernommen? Die Schuldige befindet sich weiter im Gewahrsam der Exorzisten? Von Esteron wurde zwar nichts gesagt, aber Leon war sich sicher, dass damit nur Lehna gemeint sein konnte. Vielleicht hatte Satura's Verschwinden damit etwas zu tun?
Langsam ging der Junge zu seinem Platz zurück.
Egal - in jedem Fall musste er nach Esteron sehen, überprüfen, wie es um ihn stand. Und ob Lehna noch immer sicher verstaut war. Jetzt würden sie sie mit Sicherheit nicht mehr so einfach in einer Zelle sitzen lassen, dachte der Junge.
Nach dem, was die Inquisition Esteron angetan hatte, war sich der Dieb jedoch nicht sicher, ob das selbst die 'kleine Hexe' verdient hatte ...
Mit gesenktem Blick ließ er sich auf seinen Platz fallen. Er würde Gardiff und Krieger davon erzählen, dann würden sie vielleicht auch etwas über Satura's Verbleib erfahren ...
20.06.2003, 20:06 #214
Angroth
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Delirium in der Kapelle des Innos
Aus weiter Ferne klangen Stimmen zu dem Templer, es war eine bekannte Stimme darunter. Ihm fehlte aber alle Kraft sie zuzuordnen, er war sich auch nicht sicher wo er nun war; das Reich des Schläfers würde sicher nicht so isolierend sein. Als er sich aufrichten wollte er aber spürte das er keine Kontrolle mehr über seinen Körper besaß wollte er etwas sagen, doch auch sein Mund versagte ihm den Dienst. Nicht gerade wenig beunruhigt suchte er wenigstens die Augen zu öffnen, er glaubte nicht das es Nacht war und er deshalb nichts sah, er meinte zu spüren das seine Augen geschlossen waren. Unfähig selbst die leichten Lider zu bewegen lag er da und hörte dem Greis zu. Ein Wort drang durch die Ferne so deutlich wie die Tatsache das er sich nicht bewegen konnte: Innos!
War es möglich das er zu Innos geholt worden war? Hatte der Gott ihn genommen? Aber warum? Er nahm seine Kraft zusammen und versuchte sich zu regen, unter größter Kraftanstrengung schaffte er es endlich seinen Kopf zu bewegen, ebenso einen Finger. Nur die Augen wollten sich nicht öffnen! Er stöhnte unter dem Schmerz den seine Regung verursacht hatte, hielt sofort inne in seinen Versuchen. Wenn das das Reich Innos war dann wollte er sich ein weiteres Mal umbringen, besser als hier zu leiden! In seinen aufkeimenden Gedanken spürte er das Beben der Erde, jemand schritt an ihm vorbei und entfernte sich dann, nur warum verspürte er dies so intensiv?
Dann kam der Schmerz in seine Glieder geschossen, das dunkel wurde weiss, unerträglich grell. Der Schmerz brannte in seinem Arm und in seinem Rücken, er brannte aus zahlreichen Wunden, er spürte eine warme Flüssigkeit an ihm herunterlaufen. Plötzlich und ohne seinen Willen bäumte er sich auf, gestützt an Kopf und Beinen hing seine schmerzerfüllte Hülle beinahe vollständig in der Luft. Eine Bewegung regte sich in ihm, er riss den Mund auf obwohl er sich mit aller Macht dagegen wehrte; ein Schrei erfüllt von Pein rollte durch die Kapelle, dunkel und dröhnend. Es schüttelte den Sumpfler heftig, er fiel zur Seite und frischte seine Wunde weiter auf, das Leid wurde unerträglich. Er musste kämpfen, er sah die Dämonen wiederkehren. Mit einem Male war es dunkel, der Nebel hing über dem Moor und seine Waffe wog leicht in seiner Hand. Die Wellen der Dämonen tosten heran doch er stand fest in der Brandung, suchte zu seinem verlorenen Schüler Rango durchzudringen. Immer wieder sah er ihn fallen und schreien, immer größer wurde seine Scham das er den Fischer nicht schützen konnte.
Angroth schrie ein weiteres Mal, Wut- und Schmerzerfüllt. Seine Stimme formte die Worte "Für den Schläfer! Erwache!" Und er fällte den Untoten Abschaum. Er verfiel immer mehr in Raserei da endete die Erinnerung so schnell wie sie begann und er wurde von dem grellen Licht geblendet, er schmeckte das dreckige Moor in seinem Mund.
Der Templer suchte Halt mit seiner Hand, streckte sie blind aus und erwischte das Bein des neben ihm wachenden Baal, er griff zu so fest er konnte und stöhnte weiter, wimmerte, aber er wollte keine Hilfe!
20.06.2003, 20:17 #215
Heimdallr
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Irgendwo in Gorthar....
Er hatte sich schon umgedreht und war gegangen, da wurde er von der Frau zurückgehalten. Er drehte sich um und beantwortete ihre Fragen mit einer Unterart von Hektik in seinem Ton.

Nun gut so sei es. Mein Name ist Pergamo, Fürst Pergamo, aber die meisten nennen mich nur Fürst, aber wenn ihr es nicht so mit Titeln habt könnt ihr mich auch Pergamo nennen oder sonstwie, es ist mir ehrlich gesagt egal, wie ihr zu meinem Titel steht. Entschuldigt, aber es gibt viele Leute die mich aufgrund meines Titels verspotten und deswegen bin ich vorsichtig mit Äußerungen zu meinen Namen, doch ich bin stolz auf ihn. Doch ich erzähle Anekdoten...woher ich komme? Das ist eine sehr sehr lange Geschichte, die ich euch vielleicht bei Gelegenheit mal erzählen könnte, die Betonung liegt auf könnte. Und zu guter letzt, ich gehe zurück zu meinen Freunden Prix und Ra, die sicher schon ungeduldig auf mich warten. Ihr müsst wissen, wir wurden bestohlen. Prix ist Jäger und jagt Tiere in den Wäldern von Gorthar. Nun hat er seinen gesamten Monats oder dreimonats oder was weiß ich Vorrat in die Stadt geschleppt um sie zu verkaufen doch wir wurden von zwei schmierigen Kerlen ausgeruabt. Nun verfolgen wir eine Spur und hoffen schnell auf die Felle und das Fleisch zu treffen, denn die Krallen und Klauen haben wir schon bei potenziellen Käufern gefunden. Doch ich langweile euch damit nur. Zu guter letzt. Ich würde mich über eine weitere Begleitung freuen aber nur wenn ihr aufhört mich zu beschämen. Ich nehme weder Gold noch sonstetwas für so eine Gefälligkeit, wo sind wir denn, wenn man jetzt schon für sowas Gold nimmt? Auf jeden Fall planen wir bald in Prix Lager im Wald zurückzukehren, allerdings erst wenn wir das Zeug gefunden haben. Also was ist, wollt ihr mich immer noch begleiten?

Die Frau nickte nur und er sah das als Zustimmung. Komische Situation, doch er hatte später noch Zeit darüber nachzudenken was er da gerade getan hatte, nun musste er zurück zu Prix und Ra. Er lief zum Marktplatz und suchte ihn nach einem Brunnen ab. Als er ihn endlich fand, bog er in die Gasse ein. Die Frau folgte ihm, anscheinend würde sie mitkommen. Lange zog sich die Gasse hin, doch auch sie endete. Als er dann vor dem Laden mit dem Namen "Engri's Allerlei" stand sah er sich nur suchend um. Niemand zu sehen. Waren sie schon drinnen? Während er sich noch wunderte, sprangen zwei Schatten von dem Dach. Die Frau zückte instinktiv ihr Schwert, doch der Fürst erkannte schnell, dass es seine Gefährten waren.

"Halt, das sind meine Freunde, nicht angreifen."
"Wen hast du denn da mitgebracht?"
"Was habt ihr da oben gemacht? Naja mir egal, das ist...ähm wie heißt ihr eigentlich?"
"Oh ich vergaß.....mein Name ist Satura, ich bin eine Amazone."
"Gut, darf ich vorstellen, das ist Prix der Jäger und Ra unser kleiner Banditenfreund. Ihr solltet ihn eigentlich kennen, kann es sein, dass er bei dem Banditenüberfall dabei war. Erinnert ihr euch? Er scheinbar schon. Aber lassen wir das, wir haben dazu keine Zeit. Habt ihr schon was herausgefunden?"
"Nein, wir haben nur hier auf euch gewartet."
"Gut, dann lasst uns den Laden mal betreten."


Alle nickten und sie betraten den Laden. Der Besitzer schaute hinter seiner Ladentheke hervor und setzte ein künstliches Lächeln auf. Mit freudiger Erwartung auf neue Kunden reibte er sich innerlich die Hände.

"Herzlich Willkommen bei Engri. Hier findet ihr alles was euer Herz begehrt. Sucht ihr alte Gegenstände von mutigen Abenteuren aus längst vergangenen Tagen oder vielleicht doch eher ein paar Lebensmittel. Oder edle Stoffe, oder wie wäre es mit weichen Tierfellen, frisch aus Drakia."
"So damit habt ihr euch verraten."
"Ich...ich versteh nicht ganz?"
"Frische Felle aus Drakia, für wie blöd haltet ihr uns. Wir suchen nach Fellen, die meinen Freund Prix von zwei schleimigen Typen geklaut wurden. Und wir haben die Information, dass ihr sie besitzt. Danke, dass ihr uns die Arbeit abgenommen habt."
"Ihr habt keine Beweise."
"Oh, Prix pflegt es seine Felle zu kennzeichnen. Dürfen wir die Ware einmal sehen?"
"Ok ok ihr habt gewonnen, die beiden Typen waren hier und haben mir das Zeug verkauft. Felle von Tieren und massig Fleisch. Damit macht man hier ein Vermögen."
"Was habt ihr dafür bezahlt?"
"Insgesamt 1200 Gold, eine ganze Menge. Woher sollte ich wissen, dass das Zeug geklaut war?"
"Erspart mir eure Lügen, sagt mir einfach, wo die Kerle hin sind."
"Sie sagten sie wollen zur Kneipe "Zum fließenden Wein" um ihr Glück zu begießen, mehr weiß ich nicht."
"Lasst uns gehen, von dem erfahren wir nichts mehr."


Die Gruppe verließ den Laden und der Fürst freute sich, dass seine Lüge gelungen war, denn von Fellkennzeichnung wusste Prix genausoviel, wie über das Gemüt von einem Schattenläufer. Nur leider half ihnen das jetzt nicht viel weiter, denn jetzt mussten sie die Taverne erstmal finden. Doch zum Glück kannte sich Prix in Gorthar aus und auch die Kneipennamen schien er zu kennen. Er steuerte zielstrebig auf ein Haus am Marktplatz und deutete mit einer Handbewegung darauf. Hier müssen wir rein Alle sahen sich kurz an, wobei der Blick von ihm vorallem auf die Amazone fiel. Scheinbar hatte sie es eilig.

"Hört zu, es tut mir leid, dass wir euch in diese Geschichte verwickeln, aber ohne das Gold wird es schwer für uns. Schließlich hängt da ziemlich viel dran. Sobald wir es haben brechen wir auf."
"Verstehe."


Er fragte sich, ob sie das nur sagte, um ihn los zu sein, oder ob sie wirklich verstand warum sie das Gold brauchten aber das tat nichts zur Sache. Sie betraten nun die Kneipe in der Hoffnung, dass die Banditen noch da waren. Und tatsächlich, sie waren keine zehn Sekunden in dem Lokal, wo eine ordentliche Lautstärke durch das Gegrölle herrschte, da schrie Ra auf. Da vorne sind sie Doch leider bekamen das die beiden Banditen auch mit. Sie nahmen ihre Bierkrüge und schleuderten sie in die Richtung der Gruppe. Doch da einer der Krüge einen ziemlich gut gebauten Seemann traf, entwickelte sich innerhalb von Sekunden eine Schlägerei, die bald in der gesamten Kneipe tobte. Währenddessen machten sich die beiden im Hintereingang aus dem Staub. Doch wieder war es Ra, der dies bemerkte und machte die anderen darauf aufmerksam. Sie waren zu weit weg, um sich durch das Gewühl zu schlagen, deswegen mussten sie zum Haupteingang raus. Als er alle sah fragte der Fürst nur. Na alles noch heil bei euch? Die drei nickten und schauten nur gespannt. Na dann los, wir müssen sie verfolgen Alle rannten zum Hinterausgang, doch sie konnten niemanden entdecken. Sie blieben ratlos stehen und und schauten verzweifelt. Doch dann fiel Prix etwas auf. Sagt mal, was ist das denn da vorne? Alle schauten in die Richtung in die sein Finger zeigte und blickten dann auf ein Loch im Boden. Ein Eisendeckel lag daneben und gab dem Blick auf eine wabernde Finsternis preis. Tja da müssen wir nun runter, also los, sonst sind sie weg Leicht angewieder stieg er hinunter, während die anderen ihm folgten. Er hatte ein ungutes Gefühl bei der Sache, das letzte mal als sowas passierte, gestern, waren sie zu einer Sekte gekommen. Was sollte sie diesmal erwarten? Langsam ging es in die Tiefe, während die Finsternis blieb.
20.06.2003, 20:29 #216
Tomekk
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Tomekk ging neben Angroth in die Hocke, als dieser von Fieberträumen geschüttelt wurde. Dann, plötzlich, schrie er. "Für den Schläfer! Erwache!" Tomekk sah sich unruhig um und sah, dass der Priester, geschwächt und nicht ganz sicher auf den Beinen, zu ihnen herüber kam. "Das Gift scheint schnell zu wirken. Aber was hat er da gerade gerufen?" Tomekk begann zu schwitzen. Wenn dieser Mann jetzt erfuhr, dass sie Diener des Schläfers waren, würde der Priester Innos' ihnen bestimmt den Dienst verweigern, und wenn sie noch so viel Gold bezahlten.

"Er leidet nur unter Fieberträumen. Es hat ihn wirklich schlimm erwischt", versuchte Tomekk sich herauszureden. Der Priester spürte, dass es zwar die Wahrheit war, der Fremde ihm jedoch etwas verheimlichte. "Wie ist es überhaupt zu diesen Wunden gekommen?", fragte der Priester. "Wir wurden im Sumpf Südwestlich von hier von einer Horde Dämonen angegriffen. Nur mit Mühe und Not kamen wir mit dem Leben davon." Der Priester nickte. "Die Dämonen treiben außerhalb der Stadt ihr Unwesen. In letzter Zeit wurde es immer schlimmer. Und jetzt, da die Inquisition nicht mehr hier ist, wird die Stadt selbst vielleicht auch nicht mehr lange verschont bleiben."

Inquisition? Wo war er denn hier hingeraten? Tomekk vermied es, eine weitere Frage in diese Richtung zu stellen und kam lieber zum Wichtigen. "Könnt ihr meinen Freunden helfen? Ich bitte euch, ihr seid ihre einzige Chance." Der Priester musterte die beiden eingehend und nickte dann. "Glauben sie denn an Innos? Ich darf nur Menschen heilen, die auch an Innos glauben" Tomekk stockte. Er spürte, dass man diesen Menschen nicht belügen konnte, also rettete er sich wieder in Halbwahrheiten. "Ihr Glaube ist stark, das könnt ihr mir glauben"

Der Priester nickte wieder. "Ich muß mich noch von der Heilung dieses anderen Mannes erholen" Er deutete in Richtung Altar. "Wenn ich wieder bei Kräften bin, will ich sehen, was ich tun kann." Tomekk bedankte sich und der Priester verschwand wieder in den hinteren Teil der Kapelle.
20.06.2003, 20:51 #217
Angroth
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Delirium Vol. II
"NEIN! NEIN NEIN NEIN! Schläfer ich rufe dich an! Für die Ruchká! Ich darf nicht sterben! Ich darf nicht sterben! NEIN! RACHE!" brüllte er donnernd hinaus, man konnte fast meinen die Mauern erzitterten unter den Blasphemien die da ausgestoßen waren. Immer stärker verkrampfte er sich, Schweiß trat auf seine Stirn und rann in dicken Tropfen herab. Es warf ihn immer heftiger hin und her, ein paar Male stieß er sich auch an der Kapellenwand, drückte sich aber fest davon weg und wurde noch wilder. Er durchlitt nun eine weitere Vision, er sah den Dämonen der seine Wölfin getötet hatte und schüttelte den Kopf, heftig und widerstrebend.

Er wollte Cara nicht ein weiteres Mal sterben sehen, doch er hörte wieder das knacken und musste mit ansehen wie sie langsam zu Boden fiel, zu einer unnatürlichen Form verdreht. Tränen liefen seine Wangen hinab, Hass, Schmerz, Leid, Wut, Unwissen und Sorge machten sich mit einem einzigen Wort Luft das er nie gehört oder gesprochen hatte: "DASCHNAVAR!" Er erschlaffte, sein Atem flachte ab und die Krämpfe ruhten. Die Vision entschwand, wurde ungreifbar. Wimmernd und weinend wie ein Kind lag der Templer da und konnte nichts tun, er zitterte am ganzen Leibe.

Warum wusste er nicht, aber sein Augenlicht kehrte zurück, eine ausgezehrte Kraft belebte seine Muskeln und er fand sich in einem rostrot gesteinerten Saal wieder, neben ihm ein Mann den er kannte, ein Baal. Tomekk war es. Mit unklarem Blick schaute er den gesandten des Schläfers durch seine Tränendecke an und suchte seinen Namen zu formen. Er flüsterte, wohl kaum hörbar: "To .... Tomekk ...." dann spürte er wie sein Bewusstsein langsam entglitt, er wehrte sich aber konnte es nicht abhalten. Die kälte des Gemäuers drang in seine Knochen und betäubten ihn. Dunkel.
20.06.2003, 21:01 #218
Satura
Beiträge: 589

Satura seufzte. Also denn, ab in das stinkende Loch von Kanalisation... Sie folgte den drei Männern behände in das stinkende Dunkel. Bald hatten sich ihre Augen daran gewöhnt, und sie folgte den drei Schatten vor ihr.
Plötzlich blieb Fürst stehen - unsanft stieß die Amazone mit ihm zusammen und verkniff sich gerade noch ein Fluchen. Lauschend hielt Ra sich die Hand ans Ohr. Und tatsächlich, in der Ferne hörte man eilige Schritte.
Satura überwand ihren Ekel und folgte den Dreien durch die stinkende, rattenverseuchte Brühe. Sie musste aufpassen, nicht auszurustschen und der Länge nach in den Dreck zu fallen, als Fürst auch noch abrupt stehen blieb. "Pscht..." hauchte er. "Sie sind hier irgendwo..."

Satura grummelte und machte einen Schritt vorwärts - und jetzt geschah es, sie rutschte aus und plumpste unsanft auf ihr Hinterteil. Innos sei Dank war sie auf etwas Weiches gefallen!
"Auahh..." Hmm, etwas weiches, das "Auahh" machte? Blitzschnell zog die Amazone ihr Schwert und sprang auf. "Da sind die Kerle!" rief sie.
Sofort waren Prix und Ra an ihrer Seite, hielten die Banditen in Schach. "Na, ich habe gehört ihr ward so nett für uns auf unser Gold aufgepasst zu haben... denn mal heraus damit!" Satura glaubte, sogar im Dunkeln die Zähne des Jägers aufblitzen zu sehen, als er lachte. "Na los," sagte sie. "Worauf wartet ihr? Oder muss man euch erst Beine machen?" Sie setzte ihr bedrohlichstes Amazonengesicht auf und sah die beiden an - obwohl die das wenig beeindruckend finden würden, bei der Dunkelheit hier unten...

Erstaunlicherweise zeigten sich die zwei aufgrund der Übermacht rasch bereit, das unrechtmäßige Gold herauszurücken. "Hier, 1000 Goldstücke." sagte einer hastig. "Bursche, nimm uns nicht auf den Arm. Wir wissen wieviel es war." Ras Stimme war kühl und bestimmend. "Okay, okay, hier, 1200, aber mehr haben wir nicht, echt nicht!"
"Na, geht doch. Lasst uns abziehen." Prix nahm das Gold entgegen, und die kleine Truppe setzte sich in Bewegung, Richtung nächster Kanalausgang.

Wenige Minuten später kletterten vier stinkende Gestalten in das nächtliche Dunkel der Stadt hinauf. "Sieh an, was für ein Zufall." Ra grinste. "Dort vorne ist die Taverne, in der wir genächtigt haben. Wir brauchen noch unsere Sachen." Er sah Satura kritisch an - schien ihr nicht ganz zu trauen. "Wartet doch hier." meinte er zu Fürst gewandt.

Satura war darüber nicht unglücklich, Ra war für sie ein Bandit, und sie hatte das gefühl, dass er, wenn er nicht gerade auf das Drachenamulett in ihrem Ausschnitt starrte, von ihrem wertvoll verzierten Gürtel angezogen wurde. - Falls er überhaupt das Drachenamulett ansah. "Daran haben sich schon ganz andere die Finger verbrannt." meinte sie kühl, als sie seinen Blick abfing. Ras Lächeln erstarb, er zuckte mit den Schultern und machte sich mit Prix auf zur Taverne.

Wenig später kehrten die beiden mit ihrer Ausrüstung zurück, und endlich ging es los, raus aus Gorthar. Satura prüfte noch einmal, ob sie das Amulett wohl griffbereit hatte, dass sie bei Tannenberg als Botin ausweisen würde. Tannenberg... Dieses Monster, dieser Mörder... fast wäre auch Esteron ein Opfer seiner Blutgier geworden.

Bald ließen sie die Tore der Stadt hinter sich, und traten in den Wald hinaus. "Unser Lager ist ganz in der Nähe." meinte Fürst. Er war sehr still, redete wenig. Lag es an ihr? - Irgendwie hatte sie das Gefühl, sich aufgedrängt zu haben...
Nun, jetzt war es zu spät. Sie ging schweigend neben ihm her, und er hatte Recht, keine halbe Stunde später erreichten sie das kleine Lager.
Satura beschloß, sich nützlich zu machen und entfachte ein kleines Feuer.
20.06.2003, 21:19 #219
Rango
Beiträge: 830

...Schmerz und Leid verspürte der Novize als er ein weitersmal Wach wurde. Er hörte Schreie und wildes Pochern neben ihm und versuchte sich zu sammeln. "Aaah..." Rangos Puls raste bis er das Gefühl hatte, das das Blut aus seinem Kopf Platzen würde und er abdanken müsste. Doch er versuchte es zu verhinder; den Schmerz und den Druck, der in seinem Kopf immer weiter anstieg, zu unterdrücken.
Als der Novize vor Angst die Augen aufschlug, verschwand das unaushaltbare Gefühl. Licht durströmte seine Sinne.
Rango wurde ruhiger und versuchte stiller zu atmen. Er blickte neben sich, dort wo Angroth nun wieder wie Tot lag; keine Regung, keinen Ton...
In diesem Moment schnellte der Druck wieder nach oben und Rango erbrach. Stinkendes Sumpfwasser und Blut, das sich wie ein einziger Pfropfen aus seinem Magen gelöst hatte und sich seinen Weg nach draussen suchte.
Schnelles Atmen, anschnellende Angst es sei noch immer nicht vorüber, überfiel Rango wie ein Schlag. Hechelte und Hustete wieder Blut.

Der Fischer versuchte sich ein weiteres Mal zu sammeln, und versuchte zu begreifen wo er war. Mauern...bunte Fenster... Bänke..."Nein...Allmächtiger...ich habe dir nicht Abgedankt... ich will hier nicht bleiben.." murmelte er noch etwas benommen in seine Robe und rutschte mit dem Rücken von der Wand auf den Boden. "Aaah"
Seine Rippen schmerzten als wenn sie alle gebrochen wären und sich in seine Lunge borten...
20.06.2003, 21:53 #220
Tomekk
Beiträge: 2.456

Tomekk ging wieder neben Angroth in die Hocke, als dieser zumindest teilweise erwachte und anfing, sich zu verkrampfen und zu schreien. "DASCHNAVAR!" Dann beruhigte er sich wieder und sein Blick wurde einen Augenblick klar. "To... Tomekk" Angroth fiel wieder in die Bewußtlosigkeit zurück. Tomekk hoffte, dass es ein gutes Zeichen war, dass Angroth ihn erkannt hatte. Doch kurz darauf begann auch der Novize, sich zu rühren und zu schreien. Tomekk ging schnell zu ihm hinüber, kam aber zu spät, um zu verhindern, dass dieser zu Boden fiel.

Nun wurde der Atem des Novizen immer flacher und schwächer. Unterdess kam der Priester wieder zu ihnen und sah Tomekk streng an. "Diese heiligen Hallen werden durch dieses Geschrei entweiht", sagte er, doch ehe Tomekk etwas erwiedern konnte, die beiden waren immerhin schwer verletzt und nicht bei vollem Bewußtsein gewesen, da sah der Priester auch schon besorgt zu den beiden hinüber. "Es sieht schlimm aus. Die Lunge des einen scheint von seinen Rippen durchbohrt worden zu sein. Wenn nichts getan wird, wird er bald ersticken. Beim anderen ist die Vergiftung hingegen weit fortgeschritten. Auch er hat nicht mehr lange."

Tomekk schüttelte den Kopf. "Dann tut doch etwas. Ich bitte euch im Namen des..." ...Schläfers. Aber das konnte er jetzt nicht sagen. "Bei Innos, ich bitte euch" Der Priester sah Tomekk stumm an. "Ich bin noch immer nicht bei vollen Kräften. Aber meinetwegen, ich werde tun, was ich kann. Bringt die beiden dort hinüber auf die beiden Bänke." Tomekk griff zuerst Angroth unter die Arme und zog ihn zu den Bänken, die der Priester gemeint hatte, dann holte er den Novizen. "Aber ihr wisst, dass ich sie nicht umsonst heilen kann. Meine Kirche verlangt dafür eine kleine Spende..." Tomekk nickte. Das hatte er sich schon gedacht. "Wieviel?" - "Ich denke, wenn man sich die schwere der Verletzungen und der Vergiftung ansieht... 3500 Goldstücke." Tomekk stockte. Er hatte zwar das Gold, aber trotzdem erschien es ihm etwas viel für die Dienste, die der Priester tat. Es ging hier aber um das Leben von zwei Sumpfbrüdern. Tomekk nickte. "Fangt an."

Der Priester hob zunächst die Hand über den Novizen, der inzwischen kaum noch Luft bekam. Ein rotes Licht begann, die beiden zu umhüllen, und es wurde heiß, wirklich heiß. Dann breitete sich das Licht schlagartig im ganzen Raum aus und lies die Kapelle aussehen, als stände sie in Flammen. Als der Priester die Hand sinken ließ, atmete der Novize wieder frei und kräftig. "Ich habe nicht alle seine Wunden geheilt, sondern nur die Brüche und seine Lungen." Tomekk nickte.

Nun hob der Priester die Hand über Angroth und wieder erschien das Licht. Dieses Mal war das Licht inzensiver als bei dem Novizen, wenn auch noch nicht so stark wie bei der Heilung des Fremden, der noch immer auf dem Altar verweilte. Das Licht hielt auch länger an, verblasste zuletzt aber doch. Erschöpft griff der Priester nach Tomekks Schulter und ließ sich auf der Bank nieder. "Seine Vergiftung sowie die schwersten Wunden sind geheilt. Sie werden sich beide noch eine Weile etwas schwach fühlen, aber es besteht keine Gefahr mehr für sie." Tomekk bedankte sich mehrmals bei dem Priester, wobei er auch erfuhr, dass dessen Name Glycolus war. Der Baal überreichte Glycolus die vereinbarten 3500 Goldstücke und der Priester verschwand wieder im hinteren Teil der Kirche. Tomekk hingegen blieb auf einer Bank sitzen und wartete nun darauf, dass die beiden aufwachen würden.
20.06.2003, 22:08 #221
Waldläufer
Beiträge: 792
Taverne ->Brunnen ->Kapelle und das gleich nach dem Aufstehen...
Mit leisem Murmeln entrollte sich eine verschlafene Gestalt aus ihrem Schattenläuferumhang. Gardiff hatte sich mal wieder eine ruhige Ecke in dem Wirtshaus gesucht und sich da zur Ruhe gelegt. Ein Bett hatte der junge Vagabund schon seit Monaten nicht mehr benutzt und so zog er es vor lieber auf dem Boden zu nächtigen als sich die ganze Nacht in den weichen Betten zuwälzen weil er nicht einschlafen konnte.
Noch etwas müde wandelte der Waldstreicher hinunter in die Wirtsstube in der Leon saß. Nicht das Gardiff ihn erkannt hätte. Die Augen des Barden waren vom Schlaf noch reichlich verkleistert und so grummelte der Bursche nur „Na, wunderbar.“ als Leon ihm erzählte das Satura ohne sie aufgebrochen war. „Ich geh mir mal Wasser suchen. Am besten du bleibst hier und wartest auf Krieger“ grummelnd wand sich der Barde zum gehen um sich auf der Hälfte noch mal zu dem Gefährten um zu blicken. „Wie geht’s den Wunden ?“ und nach einem zuversichtlichen Nicken seitens Leons stiefelte der Waldstreicher los.
„Ich glaub ich guck schon mal bei Esteron und Lehna vor bei als mach dir keine Sorgen wenn ich in zwei Bierhumpen nicht gleich wieder da bin...“
Die mehr oder weniger frische Luft einsaugend trat Gardiff vor die Tavernentür und sah sich um. Wo fand man nun in der Stadt Wasser? Eine verdammt gute Frage und suchend schlurfte der Gildenlose los. Scharend glitten die Schuhsohlen über das grobe Pflaster und leise vor sich hin schnaubend schleppte er sich durch die Gassen um schlussendlich einen städtischen Brunnen zufinden. Zwar kein Ort an dem man sich halb nackig ausziehen konnte um dann den ganzen Körper gründlich zu reinigen, doch wenigstens ein Platz an dem man getrost Kopf, Arme, Hände, Füße (hoffentlich trinkt niemand aus dem Brunnen) und noch dies und das was man säubern konnte ohne sich großartig zu entblößen.
Gereinigt und mit gewecktem Geist machte sich der Einhandlehrmeister auf dem Rückweg um dann jedoch nicht die Taverne auf zu suchen sondern lieber noch einpaar Schritte zur Kapelle zurück zulegen. Schon als der Bursche vor dem Torbogen des Gotteshauses ankam bemerkte er einige durch das leicht abgedunkelte Innere der Heiligenstädte schwerzuerkennende Gestallten und so pflanzte sich der Waldstreicher vor dem Portal an eine Säule und wartete schließlich musste man sich ja nicht mit in die Kapelle drängeln wenn schon Leute zu Besuch waren. ...
20.06.2003, 22:20 #222
Angroth
Beiträge: 2.494

Mit einem plötzlichen Griff wurde der Templer in die reale Welt geworfen, er öffnete die Augen und sah zwei ausgebreitete Hände über sich, er spürte den Schmerz in seinen Gliedern, das unerträgliche brennen und stechen. Er war aus der Bewusstlosigkeit erwacht, doch was war das aus den Händen? Ein inneres Feuer entfachte sich rasch, verbreitete sich in jeder Faser seiner sterblichen Hülle und verbrannte die Pein. Obwohl er das Feuer spürte, merkte wie es über seine Haut leckte so tat es nicht weh, es heilte ihn. Die Wunden spürte er sich schliessen, merkte wie das stechen zurückging und auch aus den letzten Rissen verschwand.

Instinktiv atmete er stoßhaft ein, viel viel Luft floss in seine Lungen als er den ersten Zug genommen hatte von jener lieblichen Abendluft voll Salzgeschmack. Das göttliche Licht über ihm verblasste, er sah in das faltige Gesicht eines Graubärtigen alten Mannes der ihn aus dunklen, freundlichen Augen ansah, das Feuer Innos´ brannte darin. Der Mann schritt davon, Angroth setzte sich auf, sah ihm nach. Einige Momente schüttelte er den immer noch tief sitzenden Schmerz ab, blinzelte heftig und hielt sich die Schläfen. Befreit ächzte er auf.

Dann erinnerte er sich, seine Ruhe verschwand mit einem Schlag! "Rango!" platzte er heraus und er sah sich hastig um. Da lag der Novize, auf dem Rücken, eine Holzbank bettete ihn weniger gemütlich als es ein Bett tat, aber doch besser als jedes Moor. Der Lehrmeister wollte zu ihm, stellte sich auf die Beine und machte einige Schritte, jedoch schon weitaus langsamer als er es plante. Es geschah das er sein Gleichgewicht abhanden fand, im fallen fasste er sich wieder und fing sich an einer Bank auf, zog sich den restlichen Weg zu seinem schwer mitgenommenen Schüler.

Er wagte es garnicht ihn anzufassen, und behutsam wollte er nach des Fischers Hand greifen, zuckte eine male zurück bevor er sich doch durchrang. Er hielt seine Hand, betete zum Schläfer das er es schaffen würde, seine Schuld war es nie gewesen. Doch Rango blieb ruhig liegen. Als Angroth schritte vernahm und sich umdrehte sah er den Baal, musste den Blick aufrichten und sah neben Rango hockend zu dem hochgewachsenen Retter auf. Obwohl dies kein Haus des Schläfers war so wirkte er doch Autoritär wie nie, und der Templer grüßte ihn entsprechend: "Erwache! Danke für die Rettung, danke das der Schläfer in seiner Herrlichkeit gerade dich zu mir schickte."
20.06.2003, 22:23 #223
Heimdallr
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In Prix Lager
Sie hatten es also geschafft, sie hatten ihr Gold, ihre Ausrüstung und waren wieder im Lager. Sie kamen schon im Dunkeln an, doch Prix hatte einen perfekten Spürsinn und wusste genau wo sein Lager stand, es war als ob er den Weg schon hundert Mal gegangen war und das war er wohl auch. Als sie in den schützenden Kessel kamen fühlte er sich gleich viel sicherer. Hier draussen war eine andere Atmospähre als in der Stadt. Er hatte sich eigentlich gefreut in die Stadt zu kommen, doch nun hatte er doch mehr Probleme als er dachte.

Er ging langsam auf einen Stein zu und setzt sich auf die felsige Materie. Er sah nur noch, wie Prix und Ra das dritte Zelt aufbauten, damit Ra nun auch einen Schlafort hatte und wie sich Satura daran versuchte ein Feuerchen zu machen. Sehr nützlich, dass würde er später brauchen. Doch mehr sah er nicht mehr, denn seine Augen wurden zu einem Seekanal in die Vergangenheit. Er sah auf das zurück, was geschehen war. Er musste immer seine erlebten Sachen verarbeiten doch heute war das anders als in den anderen Tagen. Er sah die Kapelle und die toten Novizen, die Frau, deren Name er immer noch nicht kannte, wie sie angekettet wurde und was davor alles passierte. Der Banditenüberfall, die toten Körper, die Gruppe, der verletzte Mann, der wohl mehr tot als lebendig war und nun fiel sein Blick zu Satura. Was hatte sie mit all dem zu tun? Konnte sie Antworten geben? Und was wollte sie eigentlich hier? Langsam arbeiteten seine Gedanken doch es began sich ein Netz zu spinnen, ein Netz der Ruhe. Noch einige Zeit blieb er dort sitzten bis das Netz fertig gesponnen war. Er fühlte sich deutlich besser, denn er hatte einen Teil seiner inneren Ruhe wieder gewonnen. Nun fühlte er sich bereit zu der Amazone zu gehen die, am Lagerfeuer saß. Langsam ging er zu ihr und setzte sich ihr gegenüber. Das Feuer bildete eine natürliche Barriere zwischen ihnen, so dass sie gerade durch die Flammen blickten.

Sagt mal, was für eine Rolle habt ihr bei dem Banditenüberfall gespielt? Und nochwas. Was macht ihr eigentlich hier, oder sucht ihr was bestimmtes in dem Dickicht?
20.06.2003, 22:29 #224
Tomekk
Beiträge: 2.456

"Erwache, Angroth. Ich bin froh, dass du lebst. Es war knapp, wirklich verdammt knapp. Mach dir keine Sorgen um Rango, er schläft nur und wurde bereits vom Priester dieses Hauses behandelt. Er ist außer Gefahr. Jetzt, da alles vorbei war, war Tomekk wieder vollkommen ruhig und gelassen. "Ich denke, wir sollten ihn schlafen lassen, bis er von selbst aufwacht." In Tomekk hingegen stieg nun ein Gefühl auf, das er nur zu gut kannte. Und es gab nur eine Möglichkeit, es loszuwerden.

Mit einer Handbewegung bat er Angroth, mit ihm vor die Tür des Gotteshauses zu gehen. Angroth nickte und folgte Tomekk nach draußen, wo dieser Angroth einen Traumruf reichte und sich selbst einen anzündete. "Ah, das habe ich vermisst", meinte der Baal und das Gefühl, das ihn nicht losgelassen hatte, wich langsam einer allgemeinen Entspannung.
20.06.2003, 22:37 #225
Satura
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Satura stocherte gedankenverloren mit einem Langen Ast in der Glut. Sie sah kurz auf als der Fürst sie ansprach und senkte dann lächelnd ihren Blick.
"Ihr fragt sehr viel, junger Fürst." Sie schwieg kurz und starrte lächelnd in das knisternde Feuer.
"Woher wisst ihr von dem Überfall? - Ich habe gar keine Rolle gespielt. Wir haben uns lediglich gegen ein paar Bastarde verteidigt, die sich selbst wissend in eine gefährliche Situation gebracht haben. Das wenige, was ich besitze, lass ich mir nicht nehmen; und wer weiß, was diese Banditen mit uns Frauen gemacht hätten, wären wir in ihre Hände gefallen?" Sie schwieg und sah ihr Gegenüber aufmerksam an.
Ihre Gedanken schweiften ab; sie musste an Leon denken. Sie hoffte, er würde verstehen, warum sie alleine gegangen war... Blödsinn, er wusste ja nicht einmal wieso sie gegangen war... Es wurde kühl, und sie vermisste ihn. Er war nicht da, und sie hätte sich so gern an ihn gekuschelt... Sie vermisste seine Wärme, seine sanfte Stimme, seinen Halt...

Sie schreckte aus ihren Gedanken - immerhin war sie nicht alleine.
"Und was führt Euch hierher?" Begann sie erneut. "Hier, in diese gefährliche Einsamkeit hier draussen, ausserhalb der Stadt?"
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