World of Gothic Archiv > Rollenspiel
[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5
Seite 5 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8  9 Letzte »
17.06.2003, 23:09 #101
Satura
Beiträge: 589

In diesem Moment schien die Zeit still zu stehen, ein Augenblick für die Ewigkeit. Seit langem wieder fühlte Satura sich zu Hause, weil er da war, ganz bei ihr, und nur für sie. Sie schloß ihre Augen, ohne Furcht, in der Gewissheit, dass er da sein würde, wenn sie sie wieder öffnete.
Er zog sie fester an sich, und sie lehnte an seiner Brust, spürte wie sie sich hob und senkte, wie sein Herz schlug.

Noch nie war sie einem Mann so nahe gewesen - nie hatte sie einen so nahe an sich herangelassen. Ihre Angst, etwas falsch zu machen war in dem Moment verflogen, in dem er ihren Kuss erwidert hatte, als sie spürte, dass auch er sich danach gesehnt hatte. Sie wagte, zu genießen, dass er hier war, sie berührte und sie hielt. Nichts sollte diesen Augenblick zerstören.

"Verdammt... wir sollten doch etwas zu Essen besorgen!" Satura sprang plötzlich auf, sich bewußt werdend, dass das wahrscheinlich recht eigenartig wirken müsste. Leon sah sie verwirrt an, stand dann aber auf und folgte ihr.
Es war nicht allzu schwer, ein paar Tiere aufzustöbern, das junge Dickicht in der Nähe bot Schutz, und genau hier fanden sich auch ein paar schmackhafte, fette Riesenratten...
Leon verzog angewidert das Gesicht, doch die Amazone lächelte ihn aufmunternd an. "Na, dann besorg uns mal ein Abendessen - sind ja nur zwei. Aber gib acht, die Biester sind schnell, und haben äusserst scharfe Zähnchen. Für diese Tiere reichen im Normalfall einfache Kombinationen, aber versuche auch, ihre Angriffe durch Blocken abzuwehren. Dazu - " Satura zog ihr Schwert und demonstrierte einen einfachen Block vor ihren Füßen in Riesenrattenmaulhöhe - "machst du einfach folgendes. Versuche, direkt aus einem geblockten Angriff deinen Vorteil zu ziehen, und überrasche durch einen sofortigen Angriff. Du darfst dich auch durch schnelle, heftige Angriffe nicht aus dem Konzept bringen lassen. Also - dann leg mal los!"
17.06.2003, 23:25 #102
Die Inquisition
Beiträge: 35
Beim Versteck der Inquisition...
Esteron wurde von kräftigen Händen an den Armen gepackt und rücksichtslos hochgezogen, anschließend band einer der beiden Inquisitionsgardisten die Hände des jungen Mannes hinter dem Rücken zusammen, wobei er nicht gerade zimperlich vorging. Tannenberg beobachtete die Szene kalt, anschließend ging er langsam aus der Höhle, die Inquisitionsgardisten folgten ihm und zerrten dabei Esteron mit sich.
Vor der Höhle war nicht viel los, die Sonne ging bereits unter. Die Dämonenjägerin Peligia lehnte an einem Baumstamm und musterte Esteron kurz mit einem gelangweilten Blick, zwei Inquisitionsgardisten veranstalteten ein paar Meter weiter einen Übungskampf und nahmen keinerlei Notiz von Tennenbergs Tun.
Der Inquisitor führte Esteron und die beiden Krieger unter einen hohen Baum.
"So, und fehlen leider die Geräte, aber keine Sorge, wir haben auch so genug Möglichkeiten dass keine Langeweile aufkommt.", meinte der Hexenjäger kühl an Esteron gerichtet. Einer der Inquisitionsgardisten befestigte ein langes Seil an den Handgelenken des jungen Wanderers, anschließend wurde das freie Ende wurde über einen etwa drei Meter hoch hängenden Ast geworfen. Der Gardist vergewisserte sich noch kurz, das auch alles Stimmte, dann wurde Esteron mit einem Kräftigen Ruck hochgezogen, seine Füße verloren den Kontakt zum Waldboden, seine hinter dem Rücken gefesselten Arme wurden schmerzhaft verdreht.
Tannenberg hielt sich kurz die Hand vor den Mund und gähnte.
17.06.2003, 23:31 #103
Skeleon
Beiträge: 793

Eben noch hatte sie sich an ihn angelehnt und sie waren wie in einer eigenen kleinen Welt gewesen - sicher, frei, glücklich - und jetzt stand er mit seinem gezogenen Schwert in etwa einem Dutzend Schritte Entfernung zu zwei stinkenden Riesenratten und die Frau, die er gerade geküsst hatte stand hinter ihm und erteilte ihm Ratschläge, wie er das Abendessen zu beschaffen hatte.
Etwas verwirrt war er nun doch.
Das Blatt schien sich schnell zu wenden.
Leon warf ihr über die Schulter noch einen sehnsüchtigen Blick zu, den sie mit einem glücklichen Lächeln und strahlenden Augen quittierte.
Also etwas war zwischen ihnen passiert.
Langsam schritt der junge Dieb auf die beiden Ratten zu, die sich gerade in einer Schlammkuhle balgten.
Er blickte noch einmal zurück.
"Soll ich wirklich das als unser Abendessen holen?"
Satura nickte aufmunternd und mit einem zweifelnden Gesichtsausdruck näherte er sich weiter den beiden Kreaturen.
Plötzlich drehte der Wind.
Eine der Riesenratten reckte ihre lange Schnauze in die Luft und sog scharf die Luft ein - nur einen Moment später hatte sie Leon bemerkt und fiepte ihn 'bedrohlich' an. Die zweite Ratte wurde ebenfalls auf den Jungen aufmerksam und beide gemeinsam erzeugten einen Ton, der sich mit jedem Tinitus messen konnte.
Leon tat noch ein paar Schritte und plötzlich verstummte das Gequieke.
Er hielt in seiner Bewegung inne. Die Ratten blickten ihn aus ihren runden, schwarzen Knopfaugen an und schienen ihn abzuschätzen. Offensichtlich folgten sie dem matten Schimmern des gezogenen Langschwertes - die Klaue und der Reißzahn des ansonsten eher minderbemittelten Menschen.
Mit einem Mal setzte das Geschrei und Gequieke von neuem ein - im selben Augenblick, als beide Ratten zugleich auf Leon zujagten.
Der hob die Klinge über seinen Kopf, hielt den Atem an und ließ sie mit einem Pfeifen durch die Luft nach unten sausen. Knapp verfehlte sie den Schädel einer Ratte, die abrupt stehenblieb als vor ihr das Erdreich durchpflügt wurde. Vom eigenen Schwung getrieben taumelte Leon ein Stück, was die zweite Ratte ausnutzte ihm nachzusetzen.
Ein Tritt auf die Schnauze, ein Quieken und die Ratte wich zurück.
Die zweite indessen hatte den Dieb umrundet und griff von hinten an - machte jedoch den dummen Fehler, ihren Angriff mit lautem Gequieke zu kommentieren.
Blitzschnell schwang sich der Junge herum und trieb das Schwert zur Blockade vor sich in den Boden. Dumpf traf die Ratte mit dem Schädel auf die flache Seite der Klinge, ehe Leon das Schwert aus der Erde zog, emporriss und von neuem zu Boden schnellen ließ.
Leise knackten die dünnen Knochen des Rattenschädels, mit einem leiser werdenden Fiepen hauchte das Wesen seinen letzten Atem aus.
Zufrieden begutachtete Leon seine Beute, als er von hinten her umgerissen wurde. Die zweite Ratte hatte ihre Zähne tief in's Leder des Schürferstiefels gegraben, den Jungen zwar nicht verletzen können, ihn aber mehr als nur aus dem Gleichgewicht gebracht.
Ein zweiter Tritt auf die selbe Nase machte die Ratte nur noch gereizter, blitzschnell hintereinander biss sie in die Luft nach Leon's Fuß oder Bein, im letzten Augenblick konnte er noch vor den scharfen kleinen Reißzähnen zurückweichen und die Kiefer schnappten ins Leere.
Ein zweites Mal versuchte Leon die von Satura gezeigte Blockade, hielt die Klinge diesmal mit einer der beiden Schneiden zur Ratte und war nicht wenig überrascht, als sich das Wesen selbst erledigte. Dünn, wie die Klinge war hatte sie die Ratte im Profil nicht einmal mehr wahrgenommen und sich mit Enthusiasmus ins Verderben gestürzt.
Die blutende Ratte lag nun vor Leon auf dem schmutzigen Erdboden, die mit dem zertrümmerten Schädel nur ein Stück weiter.
Scharrend schob der junge Dieb die Klinge zurück in ihre Scheide und blickte sich fragend nach Satura um.
17.06.2003, 23:57 #104
Satura
Beiträge: 589

Aufmerksam hatte Satura den Kampf Leons mitverfolgt - zwar hatte sie weniger seine Kampfeskünste als ihn selbst beobachtet, aber das tat nichts zur Sache - sie nickte ihm jedenfalls angerkennend zu, als die beiden Ratten tot vor ihm lagen. "Schön, das wird ja langsam schon richtig gut. Dann lass uns zurückgehen... die anderen werden schon warten." Sie packte eines der häßlichen Tiere und schleifte es zurück Richtung Lagerplatz. Leon tat es ihr gleich, und bald kehrten sie zu den anderen zurück.

Gardiff und Krieger sahen nicht besonders begeistert aus, als sie sahen, was die beiden da anschleppten - aber besser als gar nichts war es, und so wurden die Tiere schnell zerlegt und das verwertbare Fleisch gegrillt.
Eine Zeit lang kehrte eine eigenartige Ruhe ein, als alle um das Feuer saßen, und still das fette Rattenfleisch aßen, das Satura nur notdürftig mit einigen Kräutern gewürzt hatte.

Satura sah des öfteren nach Lehna, die noch immer wie in einem Fieberwahn schien, und offensichtlich noch Schmerzen hatte. Nach dem Essen versorgte sie noch einmal ihre Wunden; ein wenig schlechtes Gewissen hatte sie schon, Leon und sie vergnügten sich da während... und Esteron erst.
"Esteron - wir müssen ihn finden. Hat jemand eine Idee? - Das mit den Spuren hat sich ja wohl erledigt..." fragte Satura in die Runde.
Leon seufzte leise, und Satura glaubte zu wissen warum. Es war der alte Fluch, keine Zeit für einander zu haben... irgendetwas funkte immer dazwischen.
18.06.2003, 00:04 #105
manmouse
Beiträge: 6.742
Beim Gortharer Folterfest ......
“ Ahhhhhhhh….“, schallte es durch den Wald. Tränen stiegen dem jungen Mann in die Augen. Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Sie waren aber eigentlich nur von kurzer Dauer. Sehnen rissen mit einem hörbaren peitschendem Knall, und die Knochen des rechten Handgelenks, das noch oben gebunden war, brachen ebenfalls mit einem leisem, aber doch hörbarem knacken.
Der Wanderer musterte Tannenberg, wie er unten stand und mit gespielter Langeweile sein Werk betrachtete, dann wurde er für kurze Zeit, in der Luft hängend bewusstlos.
Keine Frage, wenn der Esteron nicht voll irre im Kopf war, würde er sprechen.
“ Holt ihn runter und weckt den Bastard auf. Er schuldet uns noch einige Antworten auf unsere Fragen.
Der Inquisitionsgardist, der Esteron auf dem Ast angebunden hatte, nickte nur grinsend und lies langsam das Seil durch seine Hände rutschen, um es dann bei dem letzten Meter ganz einfach los zu lassen.
Der Wanderer fiel krachend zum Boden, wobei sich seine Arme noch mehr verdrehten. Allerdings wurde er von dem Aufprall in die weiche Erde auch wach.
“Also, noch mal die Frage, Jungchen. Wo ist Frost?“ Tannenberg machte sich gar nicht die Mühe den Hohn in seiner Stimme zu verbergen.
“ Red endlich!

Esteron blickte ungefähr in die Richtung, wo Tannenberg stehen musste, erkannte aber nur einen verschwommenen Schemen seiner Gestalt. Sein Gesicht war mit Erde verdreckt und auf seiner Zunge war der Geschmack von warmem Blut, das mit Speichel gemischt über seine Lippen rann.
FROST! LEHNA! SATURA! KRIEGER! GARDIFF! LEON! LEHNA! FROST! LEHNA! FROST! LEHNA! LEHNA! LEHNA!
Gedanken rannen vor seinen Augen vorbei. Einfach so, Esteron war unfähig zu denken. Schmerzen. Ungeheure Schmerzen. Angst. Angst um das Leben von Lehna, Frost und den anderen.

“ Ich... ich weiß es nicht! “ Der junge Mann verlor wieder das Bewusstsein.
18.06.2003, 00:30 #106
Die Inquisition
Beiträge: 35

Tannenberg schüttelte langsam den Kopf. Immer diese kleinen Möchtegern - Helden...
"Natürlich nicht. Du weißt nicht einmal deinen eigenen Namen, hm?"
Der Inquisitor ging langsam zu dem Bewusstlosen Esteron, löste seinen Wasserschlauch vom Gürtel und ließ das kühle Nass ins Gesicht des Wanderers plätschern, wobei er sich allerdings nicht die Mühe machte sich zu bücken. Einen Stiefeltritt gegen den Unterkiefer später schug Esteron langsam die Augen auf.
"Du willst es also nicht sagen? Ganz sicher nicht? Hast du Angst davor, zu sehen, wie andere deswegen leiden?"
Der Hexenjäger ließ sich neben Esteron auf die Knie nieder, packte ihn am Kinn und drehte seinen Kopf herum. Er griff nach dem Dolch in seinem Gürtel, zog ihn langsam heraus. Die geschliffene Klinge näherte sich bedrohlich dem linken Auge des jungen Mannes.
"Das können wir ohne Probleme ändern, wenn du willst. Dann gibts nix mehr zu sehen. Also, ich höre...?"
18.06.2003, 01:00 #107
manmouse
Beiträge: 6.742

Esterons Halswirbel knackten. Tannenberg kannte keine Gnade. Was sollte der Wanderer ihm denn sagen? Er wusste doch nicht wo genau sich der Waffenmeister jetzt befand.
Nach dem tritt gegen den Kiefer, rann dem jungen Mann noch mehr Blut aus dem Mund, gemischt mit zwei rausgebrochenen Zähnen. Esteron war jetzt schon übelst zugerichtet.
Wieder verlor er das Bewusstsein und wurde mit einem Fausthieb ins Gesicht geweckt. Sie würden ihm nie Glauben, das sich Frost auf dem Gletscher aufhielt.

“Er... er ist auf dem Gletscher......“

Esteron zwang sich, den Inquisitor, mit einem zerschlagenem Gebiss anzulächeln. Es war die Wahrheit.
Der Waffenmeister war mit Schuld an seiner Situation. Esteron war immer noch leicht wütend auf ihn, und lies sich fast von seinen Gefühlen leiten.
Was war schon, wenn er sterben würde. Esteron war schon einmal tot gewesen. Das Leben seiner Freunde zählte mehr, als die Schmach. Schmerzen verspürte der junge Mann schon lange keine mehr. Seinem Körper war jetzt schon zuviel zugesetzt worden. Wenn er überleben würde, hatte er sicher für immer das ein oder andere Souvenir von der Folter. Etwas was er nie vergessen würde. Die Wunden waren jetzt schon zu groß. Nicht nur die Körperlichen. Dem Wanderer schwanden die Sinne.

Tannenberg stand auf und musterte sein Opfer schräg.
18.06.2003, 01:31 #108
Die Inquisition
Beiträge: 35

Tannenberg erhob sich wieder und steckte den Dolch weg. Der Junge konnte ja doch reden. Ja wie kam das bloß...?
"Gut gut. Siehst du, is doch garnicht so schwer, was?"
Der Inquisitor verzog die Lippen zu einem raubtierhaften Grinsen.
"Bringt ihn wieder rein. Er weiß garantiert noch mehr, wir reden morgen weiter."
Der Inquisitionsgardist, an den der Satz gerichtet war, nickte langsam, packte Esteron an den Füßen und schleifte ihn hinter sich her in die Höhle. Tannenberg schenkte dem jungen Wanderer keine weitere Beachtung, er drehte sich um und stapfte zu Peligia, die noch immer an einem Baum lehnte und nachdenklich in den dunklen Wald starrte.
"Ist irgendwas?", fragte der Inquisitor und kniff ein wenig die Augen zusamen.
"Du siehst so nachdenklich aus."
Die junge Frau nickte langsam, rührte sich sonst aber nicht von der Stelle.
"Ich weiß. Irgend etwas ist da draußen, aber ich weiß nicht was..."
"Hm."
Der Hexenjäger nickte langsam. Peligia war ihm noch immer ein Rätsel, obwohl er sie jetzt schon fast fünf Jahre lang kannte, seit sie mit gerade mal sechzehn Jahren ihre Ausbildung beim Ordo Malleus begonnen hatte. Sie war schon jetzt eine der erfolgreichsten Dämonenjägerinnen überhaupt. Vor allem lag das an ihrer Fähigkeit, Dämonen auf eine Tannenberg unerklärliche Weise aufzuspüren. Einmal mehr fragte er sich, was mit ihr los war. Ganz normal war das jedenfalls nicht. Sie hatte irgend ein Gehemnis...
Der Hexenjäger drehte sich um und ging langsam zurück in die Höhle, während seine Kollegin noch immer keine Anstalten machte sich zu rühren. Solange sie ihre Fähigkeiten in den Dienst der Inquisition stellte war ja alles in Butter. Hoffendlich kam sie nicht eines schönen Tages auf die Idee abtrünnig zu werden, er würde sie nur ungern jagen und töten...
Aber er würde es tun.
18.06.2003, 02:08 #109
manmouse
Beiträge: 6.742

Der Inquisitionsgardist, hatte Esteron bis zum ende der Höhle gezogen. Ihn dort mit einem tritt in den Magen abgeliefert und dann wieder die Höhle verlassen.
Esteron lag auf dem Bauch, nicht fähig sich zu bewegen. Er wollte sterben. Nicht mehr auf dieser Erde weilen.
Was würde sich Tannenberg morgen einfallen lassen, er hatte ihm doch schon alles gesagt, was er über den Aufenthaltsort von dem Waffenmeister wusste. Er hatte ihn verraten. Esteron schämte sich dafür.
Komisch nur das Tanneberg es ihm einfach so glaubte.
Rechnete der Inquisitor jetzt damit das Frost hier in der Nähe war? Warum sollte sein Schüler hier alleine durch den Wald stapfen, wenn man sie noch vor ein paar Tagen zusammen gesehen hatte.

Esteron musste bitter aufstoßen und verschluckte sich an seinem eigenem Blut. Röchelnd lag er in dem Dreck der Höhle und versuchte es zu verstehen, was ihm gerade widerfahren war.
Er war ein Opfer geworden. Er war nach Gorthar gekommen um einem Freund zu helfen, in dem er ihm etwas besorgen wollte. Und doch war Esteron seit dem Tag der Tavernenschlägerei, immer tiefer in den Sumpf von Gorthar eingebrochen.
Hoffentlich schafften es die anderen. Lehna durfte ihn nicht so sehen. Ging es ihr gut? Noch einmal ein röcheln dann brach der Kreislauf des jungen Mannes endgültig zusammen.
18.06.2003, 08:49 #110
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Leichter, nieseliger Regen fiel vom Himmel, plätscherte Krieger ins Gesicht und öffnete ihm die Augen. Noch lange blieb er liegen, trotz des Regens. Ein Atemzug, stand der Dinge: „Ich liege hier, Esteron liegt weit weg. Beide sind wir wichtig. Doch endloser Raum scheint und zu trennen; Freund. Nicht zu verstehen, die Ironie. Angekettet an Gothar, an die Inquistition und Lehna und doch Frei.“ Krieger schloss seine Augen, atmete aus, spannte sich, hart hervorstehende Kaumuskeln, dicke Arme stemmten den großen Templer hoch. War er nicht früher der Schlappschwanz gewesen? War er nicht derjenige, der nie was hinbekam.
Kann sein. Hätte er aufgepasst, wäre Esteron nicht weg oder in die Arme dieses Pech bringenden Mädchens geflogen. Doch Krieger war nicht da.
Sein gesenktes Haub musterte den Boden. Nass, Schlammig. In den schützenden umgefallenen und hohlen Baum lugend, sah er, dass der Rest noch schlief. Auch Lehna lag sichtlich entspannter da. Krieger nickte zufrieden.
Dann entledigte er sich seiner Rüstung und Sachen. Nur noch der Novizenrock zierte seine Lenden, wehte leicht im Wind. Haut, eine schweißige Aura, fettige Haare flatterten im Regenwind. Die natürliche Wäsche war hier doch zu schwach. Krieger wusste was zutun war.
Ein paar Hände packten einen kräftigen Ast, zogen den Templerkörper hinauf und haschten gleich nach dem nächsten. Mit Regentropfen belegte Blätter rieben am Körper, undendliche viele Nerven kitzelten, verursachten Gänsehaut. Dreck brökelte ab. Schlamm, Blutkrusten.
Im Wind wogen sich die Bäume, ebenso Krieger. Kleiner Junge, doch schon ein Mann. Ausgelaugt voller Lebensfreude. Glücklich unglücklich. Traurig fröhlich.
Einen Knoten galt es zu lösen. Esteron. Verdammt noch mal, wieso lag Krieger so viel an dem Blondschopf. Eigentlich so oberflächlich. Doch Oberflächigkeit ist schön. Wie Glühwürmchen im Eis. Wieder Ironie, die Krieger kennengelernt hatte.
Die Baumkrone bog sich krächzend unter dem Gewicht des Templers. Strahlend sauber ist er oben angekommen, sitzt nun auf dem Rücken der ältesten Geschöpfe. Die weite weite Welt überblickend, sah er, wo Esterons Schritte hingeführt hätten. Ein kleines Plateau ragte hinter dem Wald hervor, wurde jedoch klar eingeschränkt durch den dahinterliegenden Berg.
Erste Sonnenstrahlen lugten bereits über die Erdhalbkugel, suchten sich ihren Weg über den Wald und erhellten in voller roter Pracht das Plateau. „Halt“, stieß Krieger hervor. „War da nicht was?“ Krieger kniff die Augen zusammen. Ein blendender Schein. Reflektiertes Licht, funkelte in der Ferne. Schwerter?
Egal, vielleicht sitzt Esteron da. Oder liegt er? Das musste herausgefunden werden.
Schnell wie der Wind hangelte sich Krieger vom Baum und landete mit einem lauten Platsch unten im Matsch. „Mist, schon wieder dreckig. Beim Schläfer, wieso nur?“
Noch eine kurze Säuberung folgte, dann begab er sich zum Baumstumpf. „Leute, steht auf! Wir müssen los, nach dort“, Krieger zeigte mit dem Zeigefinger in die Richtung, „in Richtung der Berge. Los, raus aus dem Baum!“, schrie er fast, während er in seine Sachen schlüpfte. Die Kälte von gestern Nacht war noch da, doch nicht so intensiv und so durchsetzend.
Krieger war startklar, doch die Meisten blinzelten ihn nur ungläubig an.
„Die Sonne is noch nicht mal da! Also beruhig dich.“
„Doch doch, sie ist da, wartete nur noch auf dich! Los raus da, ab an die frische Luft.“
Das Ziel war klar. Krieger war bereit. War es Lehna auch? Er sah nach ihr. Noch immer geschwächt sah sie aus, doch schon besser als Gestern. Sofort packte der Templer nach dem in seinem Mantel eingekullerten Mädchen und warf es sich auf den Rücken. „Los geht’s“ ...
18.06.2003, 11:16 #111
Satura
Beiträge: 589

Mit einem Schlag war Satura wach. "Was - woher weißt du wohin wir müssen?" Doch Krieger war in seinem Enthusiasmus nicht zu bremsen, und machte sich schon auf den Weg, die im Fieberwahn vor sich hin brabbelnde Lehna auf den Schultern.
Leon rieb sich verschlafen die Augen, half Satura aber dann noch im Halbschlaf, die wenigen Sachen zusammenzuraffen. Sie mussten sich beeilen, wenn sie Krieger nicht verlieren wollten, und so machten sie sich schnell auf - keine Zeit, richtig wach zu werden, geschweige denn, etwas zu essen. Ein flüchtiger Kuss auf seine Wange, dann ging es los.
Gardiff ging im Laufschritt neben ihnen her, er schien lang nicht so müde zu sein wie sie. Die Augen des Waldstreichers suchten den Wald ab, doch nirgends schien etwas verdächtiges zu sehen sein.

Satura wunderte sich, mit welcher Leichtigkeit der Templer das verwundete Mädchen zu tragen schien. "So warte doch!" rief sie ihm zu. "Ich habe heute noch nicht nach ihren Verletzungen gesehen!" Krieger jedoch lief unbeirrt weiter, ohne Erklärung. Irgendetwas musste er gesehen haben, woher sonst diese Sicherheit?
"Kannst du uns nicht endlich sagen was los ist? Hast du Esteron gesehen? Oder Spuren von ihm?" fragte sie keuchend, als sie endlich zu ihm aufgeschlossen hatte.

Sie wünschte sich, Frost wäre hier... bei dem dunklen Krieger hatte sie sich sicher gefühlt; er schien immer gewußt zu haben, was zu tun war. Und ohne ihn... waren sie nur ein wirrer Haufen, zusammengewürfelt vom Schicksal, und ein Spielball von Mächten, die sie nicht kannten. Ja, Frost hätte gewußt, was zu tun war, dann wäre es gar nicht erst so weit gekommen, da war sich die Amazone sicher. Und die Gruppe hatte seinen Auftrag noch nicht einmal ansatzweise ausgeführt...

Dämonen, die Inquisition, der Kult, der Fremde, Verletzungen, Schmerz, ein verschwundener Esteron, eine leidende Lehna... was würde sie noch alles erwarten? Konnte es noch schlimmer werden? Und dann noch die Sache mit Leon, die so schön, so gut war, und doch so verwirrend und von Angst behaftet. Was, wenn sie ihn verlieren würde - so wie Lehna Esteron verloren hatte? Er konnte sich doch nicht wehren... Sie sah den jungen Dieb von der Seite her an. Manchmal kam er ihr so jung und verletzlich vor, fast schutzlos; und in anderen Augenblicken wieder war er der einzige Mensch, der ihr überhaupt irgendeinen Halt in dieser wirren Welt bieten konnte.
18.06.2003, 13:40 #112
Skeleon
Beiträge: 793

Der junge Dieb stapfte schweigend neben Satura her. Nicht, weil er wütend, traurig oder verwirrt war. Nun, verwirrt vielleicht schon. Er gähnte. Vor allem die Müdigkeit machte ihm zu schaffen. Aus kleinen Augen blinzelte er zu Satura hinüber, sie erwiderte seinen Blick flüchtig, schien jedoch völlig überladen mit Sorgen und Ängsten zu sein.
Er verzog das Gesicht zu einem Lächeln, näherte sich ihr im Gehen an und legte ihr den linken Arm um die Schulter. Vorsichtig drückte er sie an sich, nur für einen kurzen Augenblick, wie um sich das gestern Geschehene in's Gedächtnis zu rufen. Glücklich grinste er sie an. Eine Spur von Spott huschte über sein Gesicht, ohne dass er es wollte - ohne dass er so fühlte. Wie lange war es her, dass er einfach froh gewesen war? Bevor er Satura das erste Mal getroffen hatte schien ihm das Gedächtnis zu versagen.
Zögerlich nur löste er sich wieder von ihr. Ein letzter Blick und er stiefelte wieder mit gesenktem Kopf den matschigen Pfad entlang.
18.06.2003, 14:01 #113
Krieger-BP
Beiträge: 1.145

Zu Gardiff gewandt, sprach Krieger geschwant, „halt das mal bitte!“ und überreichte Lehna. Dann ließ er sich ein Stück zurück fallen, packte Satura am Arm und zerrte sie von Leon weg.
Nun wieder schnell nach vorne gehend, übernahmen die Beiden die Spitze der Gruppe.

„Ich muß dir was sagen!“, sprach Krieger ernst. Seine braunen Augen starrten hart in ihr Gesicht. Das Haar aus dem Gesicht fischend, sprach er weiter, „es geht um dich und Leon!“
Krieger machte eine Pause, dann fuhr er fort. „Ich habe vorhins eine schlechte Vermutung gehabt. Wenn das, was ich gesehen habe wirklich Waffen gewesen sind, könnte es doch diese Inquisition sein. Ist nur eine Vermutung.“ Krieger stockte wieder, sog einen tiefen Zug aus seinem Stängel. Wieder durchdringend auf sie schauend, faste er sie fest bei der Hand.
„Hör zu Mädchen“, kurze Stille, „geht!“ Wieder Stille. Satura sagte nichts. Wirklich, absolut nichts.
„Ich will nicht, dass so was passiert wie mit Lehna und Esteron. Also geht lieber! Haut ab von hier und verkriecht euch in Khorinis! Dieser Leon scheint auch nicht der größte Kämpfer zu sein, ist also nur eine Last!“ Krieger sah zurück zu Gardiff, der Lehna trug. „noch eine Last können wir wirklich nicht gebrauchen!“
Seine Blicke wandten sich wieder zu Boden. Hoffentlich war das jetzt nicht zu hart, doch meinte er es nur gut. Sollten sich die beiden ins Amazonenlager verdrücken oder sonst wo hin, Hauptsache nicht hier. Gardiff war ein Meister im Schwertkampf, Krieger ebenso in Schwert und Bogen. Anfänger und vor allem abgelenkte Liebespaare würden nur im Weg stehen. Dieses Risiko kann man nicht eingehen. Nein, wirklich nicht! Lehna war ja schon schlimm mit ihren Ohmmachtsattacken und Fieberträumen. Nicht schön die Fekalien eines Anderen zu beseitigen!
„Ich hoffe du verstehst mich! Geh wieder zu Leon, sprich mit ihm darüber!“

Schon war der Templer wieder bei Gardiff. „Soll ich dir das abnehmen?“ ...
18.06.2003, 14:18 #114
Skeleon
Beiträge: 793

Misstrauisch blickte Leon zu Krieger und Satura.
Ein wenig erleichtert war er, als er sah, dass sie nur miteinander sprachen und der Templer nicht wieder zu stupsen begann.
Irgendetwas schien nicht zu stimmen, denn der Mann redete ernst und beinahe beschwörend auf sie ein.
Nach ein paar Minuten intensiven Gesprächs ließ sich Krieger wieder zurückfallen und setzte sich Lehna wieder auf die Schultern. Unter den schweren Schritten des Templers schaukelte sie wild hin und her, der Mantel flatterte ungestüm im Wind - sie würde an dieser Art der Fortbewegung später noch leiden zu haben, dachte der Junge, ein wenig schadenfroh.
Satura verlangsamte ebenfalls ihren Schritt bis Leon wieder zu ihr aufgeschlossen hatte. Er sah sie mit einer Mischung aus Neugierde und Besorgnis an. Irgendetwas schien sie zu bedrücken.
"Willst du darüber reden?" raunte er ihr zu.
18.06.2003, 14:55 #115
manmouse
Beiträge: 6.742
In der Folterhöhle ........
Wie spät war es? Was war das für ein Tag? War es überhaupt der Tag, oder doch nur die kalte Nacht?

Mit höllischen Kopfschmerzen öffnete Esteron seine Augen. Es war dunkel, fast schwarz vor seinen Augen. Er lag noch immer in der Höhle, wo er gestern von dem Inquisitionsgardisten abgeladen wurden wahr. Er hatte Durst. Seine Kehle brannte und in seinem Mund war noch immer der Geschmack von Blut und Erde.
Der Wanderer versuchte sich aufzurichten und stellte sich dabei nicht gerade geschickt an. Seine Arme waren noch immer auf den Rücken gebunden, wobei hingen schlaff verdreht herunter baumelten. Das Seil hatte in der Nacht in die Haut geritzt gebohrt und die Wunden brannten wie Sau. Schweiß rann dem Wanderer von der Stirn, was würde heute mit ihm geschehen.

Nachdem der Wanderer es unter Schmerzen geschafft hatte, sich an die Höhlenwand zu lehnen, blickte er sich in der Höhle um. Er war allein. Kein Gardist der ihn bewachte. Kein Tannenberg, der sich neue Methoden für sein Opfer ausdachte. Kein Tier, das ihn fressen wollte. Nichts!
Waren sie ausgezogen um Frost zu suchen und ihn zu stellen? Tannenberg hatte ihm doch niemals geglaubt das sich der Waffenmeister auf dem Weg zum Göttersitz befand. Sie würden ihn nicht finden. Aber dafür seine Freunde. Lehna und die anderen.
Esteron rannen Tränen vom Gesicht. Er konnte ihnen nicht helfen. Er fühlte sich hilflos und verloren. Wie ein Verräter. Ein Feigling.
Er versuchte zu schreien, um Hilfe zu rufen. Die anderen zu warnen, wenn sie denn in der Nähe der Höhle waren. Doch nichts. Kein Ton kam über seine Lippen. Das einzigste was man wahrnehmen konnte, war ein kaum merkbares Röcheln. Ein Husten und ein Wimmern.
18.06.2003, 15:40 #116
Die Inquisition
Beiträge: 35

"Na, wie geht's und denn heute?"
Tannenbergs Stimme klang freundlich, fast schon großväterlich, allerdings war der spöttische Unterton nicht zu überhören. Der Inquisitor musterte Esteron kalt und ging langsam auf ihn zu, um ihn irgendwann mit der Stiefelspitze anzustupsen wie einen stinkenden Kadaver.
"Wenn Frost auf dem Gletscher ist... Was sollte er dort suchen, hm?"
Tannenberg wartete nicht bis Esteron irgend etwas sagen konnte, er ging neben seinem Gefangenen in die Hocke, packte den blonden Haarschopf des jungen Mannes und drehte sseinen Kopf, bis Esteron ihm in die Augen starrte, ob er nun wollte oder nicht.
"Hast du Durst? Wenn du etwas trinken willst musst du nur nichts sagen. Dann gibt's erst einmal einen kleinen Trichter in den Mund und eine Klammer auf die Nase und dann kannst du trinken. Und zwar viel, seeeehr viel. Dein Bauch wird sich ausdehnen, aussehen wie eine Kugel. Dann hängen wir dich kopfrum an einen Baum, das Wasser wird auf deine Eingeweide drücken. Und wenn wir lustig sind, dann stiefeln wir dir noch ein wenig in die Wampe."
Der Hexenjäger kniff seine kalten grauen Augen zusammen, musterte Esteron wieder.
"Also? Ich höre?"
18.06.2003, 16:22 #117
manmouse
Beiträge: 6.742

Ja er hatte Durst. Und wie. Aber er würde Tannenberg nicht die Stirn bieten. Der Inquisitor war durch und durch böse. Gehässig und kalt. Ob er früher ebenso von seinen Eltern gequält wurde, wenn er seine Suppe nicht essen wollte?

Der Wanderer blickte Tannenberg voller Angst in die Augen. Er wusste doch selbst nicht so genau was der Waffenmeister da oben wollte. Esteron hätte sagen können was er wollte. Der Saftsack würde es ihm wohl eh nicht glauben.
“ Los, rede endlich!“ raunte der Inquisitor. Seine Augen blitzten grollend und seine Stimme wurde lauter.
“ Ich... Ich...“ Tannenberg stieß den Kopf von dem Wanderer in den Dreck stand auf und wandte sich einem Inquisitionsgardisten zu.
“ Du weißt was du zu tun hast.“ grinste er kühl. Der Gardist nickte nur und verschwand aus der Höhle.
Esteron stieg die Panik in die Augen. Wo sollten die schon mitten im Wald soviel Wasser und einen Trichter, samt Klammer herholen. Allerdings würde es auch ausreichen, wenn ihm dabei einer die Nase zu hielt, und sie andere Flüssigkeiten nehmen würden. Blut oder so.

“ Noch hast du die Wahl Kleiner. Ich höre?
Der junge Mann, nickte nur. Er musste Zeit schinden.
“ Ich sage alles was ich weiß.“
“Na siehst du, so schwer ist es doch gar nicht!
Esteron nickte nur und erzählte dem “Foltermeister“, von dem Aufstieg den die beiden unternommen hatten, und das Frost ihn beauftragt hatte schnell zurück in die Stadt zu eilen, um dort in Sicherheit zu sein. Frost hätte gesagt, das er auf dem Göttersitz irgendwelche Antworten finden müsse. Von seinen Freunden erzählte Esteron nichts.
“ So war es bei Innos. Ich sage die Wahrheit.“
Tannenberg nickte zufrieden. “Danke für die Informationen.“ Dann wandte sich der Inquisitor von dem Wanderer ab, und verlies die Höhle.
“Brüder, füllt ihn ab.
Esteron schrie. Er hatte Angst um sein Leben.
“ Neinnnnnnnn, es war die Wahrheit. Bitte ihr müsst mir glauben.“
18.06.2003, 16:31 #118
Satura
Beiträge: 589

Satura sog hörbar die Luft zwischen den Zähnen ein. "Er will, dass wir nach Khorinis zurückkehren; er meinte, du... vielleicht sogar wir - wären nur eine Last für die Gruppe." Sie schwieg, stapfte neben ihm her ohne ihn anzusehen.
"Willst du zurück? Willst du weg von hier? Ich würde es verstehen, wirklich. Hier ist nichts... ausser Gefahr und Tod. Und je länger wir hier sind, desto mehr zweifle ich daran, dass wir die Antworten finden werden, die wir suchen."
Aber ich würde lieber hier bleiben... setzte sie in Gedanken hinzu. Sie hoffte, dass er nicht weg wollte, obwohl sie wußte, dass er nur ihr zuliebe hierher zurückgekehrt war.
18.06.2003, 16:42 #119
Skeleon
Beiträge: 793

Er blickte zu Boden.
Sicher, er war eine Last. Dieser Sumpfheini hatte vielleicht sogar recht damit. Zu was war er bisher nutze gewesen?
Der junge Dieb fragte sich einen Moment lang, ob Satura ebenso dachte.
Sie sah ihn nicht an, als sie weitersprach.
"Willst du zurück? Willst du weg von hier? Ich würde es verstehen, wirklich. Hier ist nichts... ausser Gefahr und Tod. Und je länger wir hier sind, desto mehr zweifle ich daran, dass wir die Antworten finden werden, die wir suchen."
Der Junge nickte zögerlich. Irgendetwas schwang in ihrer Stimme mit, dass sie Lügen strafte. Er wusste nicht, was sie in dieser gottverlassenen Wildnis zu finden hoffte. Ging es noch immer um den Kult? Ging es um Esteron?
Nur langsam antwortete er:
"Ich ... sagte, ich würde dich nicht im Stich lassen."
Der Junge blickte sie von der Seite an, doch sie sah nicht auf.
Er verfiel in Schweigen und stapfte weiter neben ihr her.
18.06.2003, 17:10 #120
Satura
Beiträge: 589

Sie hatte gehofft, dass er das sagen würde. Sie blieb plötzlich stehen, umarmte ihn ohne Vorwarnung und küsste ihn zärtlich. Es war anders als gestern, fordernder und auf eine Art sicherer und erlaubter. Dann legte sie ihren Kopf an seine Schulter und sagte: "Leon, ich habe nur Angst, dass... ich will dich nicht in Gefahr bringen, verstehst du? Aber jede Minute, die wir hier sind, bedeutet Gefahr."
"Umso wichtiger, dass du mir den Schwertkampf beibringst." Leon drückte sie fest an sich und lächelte. Ihr fiel ein Stein vom Herzen - er würde bei ihr bleiben wollen. Wäre er zurück nach Khorinis gegangen - sie wäre ihm gefolgt, doch sie wollte nicht gehen solange sie nicht Esteron in Sicherheit wusste.

Krieger war stehen geblieben und beobachtete die beiden argwöhnisch. "Da vorne." Er winkte Satura herbei und deutete auf eine Lichtung unweit von ihnen. Sie waren noch weit genug entfernt, um nicht gesehen zu werden, doch nah genug um zu erkennen, dass dort Menschen waren. "Was...?" flüsterte Satura erstaunt.
"Sie sind es, die wir gesucht haben. Das ist die Inquisition." Der Templer sprach diese Worte ohne Ehrfurcht aus, lediglich Verachtung schwang in seiner Stimme. "Am besten, du und Leon achtet hier auf Lehna, während wir uns anschleichen, und die Lage auskundschaften."
Satura wurde wütend. "Entschuldige, aber ich kann sehr wohl kämpfen, ihr braucht mich nicht hier zurückzulassen!" Der Krieger lächelte. "Ich dachte du wolltest noch nach Lehnas Wunden sehen? Vorher war es dir noch wichtig." Die Amazone biss sich auf die Lippe. Stimmt, dass hatte sie wohl noch vorgehabt. "Ihr wartet da, bis wir wieder zurück kommen, und dann sehen wir weiter."

Satura nickte, und Krieger und Gardiff betteten Lehna auf ihren Umhang in eine kleine Kuhle, in der sich die drei gut würden verstecken können.
18.06.2003, 17:47 #121
Lehna
Beiträge: 397

Lehna krallte sich verzweifelt in Kriegers Rüstung fest, seine Art sie zu transportieren verursachte beizeiten höllische Schmerzen. Trotzdem brachte sie kein verständliches Wort über die Lippen. Ihr Kopf schlenkerte kraftlos hin und her, sie wimmerte leise, während sie sich irgendwie festzuhalten versuchte. Aber sie war zu schwach, ihre Finger glitten immer wieder ab, konnten keinen Halt finden.
Ihre Schulter brannte wie Feuer und auch ihr Kopf schmerzte, als wäre ein Troll darauf herumgehüpft. Kalter Schweiß bedeckte ihren zitternden Körper, ein dünner Speichelfaden hing aus ihrem Mundwinkel.
Konnte das alles nicht endlich aufhören?
Sie verdrehte die Augen, nicht viel mehr als das Weiße war von selbigen noch zu sehen hinter ihren halb geschlossenen Lidern.
Wirre Bilder beherrschten nach wie vor ihre Gedanken, auch wenn sie nicht mehr ganz so wirr waren wie gestern noch. Aber sie konnte die Anwesenheit von irgend etwas... anderem... immer stärker spüren. Als wären ihre Gedanken nicht mehr allein ihre Gedanken.
Was war mit Esteron? Wo steckte er? Bei der Inquisition?
Die anderen stoppten, hatten wohl irgend etwas gefunden. Sie wurde vorsichtig zu Boden gelassen und in Kriegers Mantel eingewickelt.
Sie schluchzte leise. Esteron... Sie brauchte ihn, jetzt dringender als jemals zuvor. Wo war er nur? Warum war er nicht bei ihr...?
Plötzlicher Schmerz durchfuhr sie, schien von ihrem Bauch auszugehen. Es fühlte sich an, als würde irgendwer sich daran machen, ihre Eingeweide herauszureißen. Ihre Hände verkrampften sich, sie krümmte sich zusammen, stieß einen heiseren Schmerzensschrei aus.
„Sie... sind da...“
Ihre Worte waren kaum verständlich, aber im nächsten Augenblick wusste ohnehin jeder was gemeint war. Lautes Geschnatter hallte von den Bäumen wieder, flappend zerteilten dünne Lederschwingen die Luft. Lehna krümmte sich auf dem Boden zusammen, als wollte sie mit dem Untergrund verschmelzen, legte schützend die Hände vor ihr Gesicht und schluchzte ängstlich...
Sie konnte die Anwesenheit der Dämonen förmlich spüren. Und es waren nicht nur die kleinen Späher diesmal...
18.06.2003, 18:06 #122
Heimdallr
Beiträge: 12.421
Auf dem Weg....
Lange saßen sie gstern am Lagerfeuer und schwiegen, sie dachten alle an den morgigen Tag, wo sie nach Gorthar wollten. Prix dachte an die Sachen die er brauchte und rechnete sich die Summen aus, Ra dachte daran, wie er möglichst unauffällig in die Stadt kam, was ja kein Problem sein sollte und der Fürst, der dachte möglichst ans Nichts, was ihm aber nie gelang. Er hatte seine Krankheit doch nicht verdrängen können, er hatte zwar hier keine Schmerzen aber seine Gedanken kamen trotzdem durch. Er musste herausfinden worum es ging sonst hätte er keine Chance auf ein normales Leben. Er erinnerte sich noch gut an das Gespräch mit Prix und Ra als er kurzzeitig Leben in die Stille brachte.

"Sag mal Prix, was machst du, wenn du was vergessen willst?"
"Ich versuch nicht dran zu denken."
"Und wenn du es nicht verdrängen kannst?"
"Keine Ahnung, sowas gibts nicht."
"Hm und du Ra?"
"Ich versuche mich dem Problem zu stellen, es an seiner Wurzel zu bekämpfen."


Ra hatte Recht, er musste zurück sich seinem Problem stellen, doch noch nicht, es war noch zu früh, er war noch nicht stark genug und er fühlte sich auch wohl hier. Wieso sollte er wieder zurück gehen, wieso eigentlich? In Khorinis würden ihn nur Probleme erwarten. Der Tag war dann ziemlich schnell zu Ende gegangen und die Drei waren in ihre Schlafgemächer gegangen.

Am nächsten Morgen machte sich die Gruppe ziemlich spät auf, denn sie brauchten ihre Kraft, sie hatten schließlich schwer zu schleppen. Prix kramte in seiner Kammer rum und nahm auch alles von den Holzgestellen. Dann drückte er jedem zwei große Lederbeutel in die Hand und machte sich auf.

"Was transportieren wir hier eigentlich?"
"Luzkaneier, Wurmlarven und kleine Schattenläufer, vergaß ich noch was? Ach ja, Banditen."
"Echt? Na dann haste sicherlich nichts dagegen wenn ich mal nachgucke, ich glaube dir nämlich nicht."
"Hehe, ok also ne ganze Menge haben wir hier. Da wären Zähne und Klauen von Scavenger, Molerats, Wölfen und Khaganen, sowie einem Schattenläufer. Dann hab ich noch das Horn von dem Vieh. Dann haben wir unsere Blutfliegenflügel und Stacheln, sowie das Khaganfett. Als Felle hab ich Wolfsfelle, Khaganfelle und das Fell von dem Schattenläufer. Zu guter letzt hätten wir noch ca. 40 Kilo Fleisch von fast allen Viechern die ich dir gerade aufgezählt hab."
"Wow, das ist ja ne ganze Menge und wieviel Zeug holen wir jetzt?"
"Was holen?"
"Na an Zeugs"
"Ach so, naja ich brauch ne ganze Menge, neben den Material für das Zelt für unseren Freund hier hehe, brauch ich einiges z.B. Werkzeug und vorallem Pfeile. Ich stell zwar manchmal selber welche her, aber das dauert sehr lange und meine sind lange nicht so gut, wie die aus der Stadt. Und naja, dann gönn ich mir auch mal etwas. Ich liebe Käse, wenn ich da an den gorthanischen Weidekäse denke, ohhhhh ein Traum sag ich dir, aber wegen der Nahrungsknappheit ist das Zeug sehr teuer. Und einem guten Wein bin ich auch nicht abgeneigt."
"Naja, da werden sich die Bewohner aber freuen, dass du ihnen so viel Fleisch bringst, da kriegste ja mehr als für die Felle, hehehe. Wie hast du eigentlich den Schattenläufer erledigt, ich hab gehört, dass seien total starke Tiere, bin leider noch nie einem begegnet."
"Sei froh, die Viecher gehen gerne auch mal Menschen an, aber ich hab den nicht getötet, als ich einmal durch die Wälder strich, lag das Vieh einfach tot auf dem Waldboden, ich hab nichts gemacht. Einfach tot, da hab ich mich bedient."
"Kann ich mal das Horn sehen?"
"Klar ich habs in meiner Tasche warte hier."


Der Jäger kramte etwas herum und holte dann das Horn heraus. Es sah farblich so aus, wie die Verzierungen an der Waffe von seinem Vater. Bei dem Gedanken wurde er sentimental und warf das eigentlich schöne Horn auf den Boden.

"Hey was ist?"
"Nichts, ich hatte nur gerade einen Gedanken. Schönes Horn aber lass uns weitergehen."
"Ok alles klar dann los, wir sind schon ganz schön weit, schau mal nach vorn, soweit werden wir nicht mehr gehen müssen, da vorne liegt Gorthar. Mit den Wachen lasst ihr mich reden, sie kennen mich, für ein Stück Fleisch machen die alles, hehe"
18.06.2003, 18:33 #123
Skeleon
Beiträge: 793

Der junge Dieb reckte seinen Hals und versuchte durch das Blätterdach Blicke auf den bewölkten Himmel zu erhaschen. Von allen Seiten drang das Flappen und Geschnatter auf ihn ein.
Dunkle Schatten verdüsterten den Wald für Sekundenbruchteile, als sie sich zwischen Sonne und Erde schoben und sogleich kreischend und schnatternd weiterjagten. Leon folgte dem Schwarm schwarzer Irgendwasse mit den Augen - und realisierte, dass die Wesen Kurs auf die Lichtung vor ihnen nahmen.
Der Junge gab alle Vorsicht auf, sprang in die Höhe und lief hinter Gardiff und Krieger her. Die beiden standen, mitten in der Bewegung erstarrt da und blickten nach oben.
Plötzlich ein Ruf von Satura.
Alles ging jetzt sehr schnell, der Junge wandte sich wieder um und hetzte auf Satura zu.
Plötzlich wurde er einer schwarzen Gestalt gewahr.
Mannsgroß war sie, hatte ihre weiten, ledrigen Flügel hinter dem Rücken eingeschlagen und ging langsam, fast grazil auf Satura zu, die ihre Klinge gezogen hatte um Lehna zu verteidigen. Aus dem Profil sah der Junge die tiefliegenden, roten Augen des Dämons blitzen. Seine Hände waren zu drei einzelnen, verhornten Klauen verkommen, genauso die nackten Füße, deren eine Klaue wie bei einem Vogel nach hinten wies. Dennoch hatten Gesicht und Statur des Wesens erschreckende Ähnlichkeit mit einem Menschen - nein, seine Züge waren edler und abstoßender zugleich. Es wirkte wie eine grausige Parodie auf eine Engelsgestalt.
Satura wich noch einen Schritt zurück, unsicher was zu tun sei.
Der junge Dieb gab ihr ein Zeichen, zog sirrend sein Schwert und stürmte auf die Kreatur zu. Er erhob die Klinge über den Kopf, die Spitze nach unten weisend, gab einen Schrei von sich und stach von oben herab zu, direkt auf das Rückgrad des Wesens.
Zu schnell war es. Zu geschickt. Zu aufmerksam.
Wie in einem lange und perfekt geprobten Tanz wandt sich die Kreatur elegant um, hob ihr linkes Krallenbein und schlug dann zugleich mit diesem und dem linken Arm nach Leon.
Der Junge spürte keinen Schmerz im ersten Moment, als die sechs Klauen schwer auf seine Schürferkleidung trafen. Einen Augenblick später riss sie und die Hornsicheln drangen in sein Fleisch ein.
Er fühlte sich, als würde ihm die Luft abgeschnitten und im nächsten Moment riss ihn die Kreatur in die Höhe, nur um ihn beiseite zu schleudern.
Mit gierigem Blick starrte das Wesen auf das Blut, das an seinen Klauen klebte und auf die Wunden, die es Leon zugefügt hatte. Der Junge ächzte und wandt sich hilflos auf dem Boden. Mehr die Wucht, mit der er beiseite geworfen worden und auf den steinigen Grund gestürzt war presste die Luft aus seinen Lungen als die Schmerzen der Verletzungen, die vom Schock mehr als verdrängt wurden.
Hell flackerte der rote Blick des Wesens auf als es sich mit weiten, eleganten Schritten seinem Opfer näherte. Eine schwarze Zunge umspielte seine Lippen. Das Wesen hatte Blut geleckt.
18.06.2003, 18:53 #124
Satura
Beiträge: 589

Entsetzt sah Satura, wie Leon auf den Dämon zustürmte, und von ihm verletzt und zu Boden geworfen wurde. Wie in Zeitlupe sah sie, wie das riesige Wesen sich in Bewegung setzte und auf den verwundet am Boden liegenden Leon zuschritt.
"Miss dich doch mit jemandem, der dir gewachsen ist!" rief die Amazone wütend und schleuderte dem Dämon eins ihrer Wurfmesser in den schwarzen Leib. Sie hoffte zumindest, dass sie dieser Ausgeburt der Unterwelt gewachsen war...

Mehr wütend als schmerzvoll kreischte der Dämon schrill auf, als das spitze Messer seine ledrige Haut durchdrang und die scharfe Schneide sein Fleisch durchtrennte. Er drehte sich um und lief auf Satura zu, wobei er wild mit seinen großen Flügeln flatterte. Er erhob sich wenige Zentimeter über den Boden und holte mit seinen scharfen Klauen aus, sie zu verletzen, doch Satura war flink; sie sprang zur Seite und ließ gleichzeitig ihre schlanke Klinge einen tiefen Halbkreis beschreiben... ohne viel Widerstand trennte sie die eine Klaue des Dämonen ab, der diesmal vor Schmerz aufschrie, und nun rasend vor Wut völlig unüberlegt auf die Amazone losging.
18.06.2003, 19:41 #125
Waldläufer
Beiträge: 792

Leise fluchend sprang Gardiff hinter einen Busch, rollte sich geschickt ab und blieb in der Hocke hinter dem schützenden Grün des Waldes verborgen. Vorsichtig schob er die Zweige auseinander um hervor zu spähen. Die Wesen Beliars gehörten eindeutig genauso wenig in diese Landschaft wie die Menschen die Krieger ihnen vorhin gezeigt hatte.
Zumindest war es wirklich die Inquisition denn die Rüstungen der Inquisitionsgardisten war eindeutig und unverkennbar. Die geistlichen Vollstrecker schienen von dem Anrücken der Dämonen auch bemerkt zuhaben da sie nicht mehr so ruhig waren sondern eilig auf den Beinen waren.
Irgendwo da vorn war Esteron bestimmt. Vielleicht in der Höhle ? Vielleicht auch draußen an einem Baum und nur durch das Buschwerk vor den Augen des Gildenlosen bewahrt? Wer konnte das vom Beobachtungspunkt des Einhandlehrmeisters aus schon sagen ? Er nicht und mit einem Blick zu seinem Templerfreund machte sich Gardiff daran vorwärts zu huschen. Flink und möglichst leise spurtete der Barde zwischen den Buschen in Richtung Inquisitionslager. Peinlich genau achtete er darauf möglich nicht von der Höhle aus sichtbar zusein doch war das bestimmt auch nicht nötig. Die Inquisition war ganz gewiss eher mit den um einiges größeren Dämonen beschäftigt als mit zwei jungen Kriegern welche sich ihrem Lager näherten.
Krieger warf sich neben Gardiff in den Dreck und grinste den Freund an. „Die Viecher kommen wie gerufen...“ murrte der Waldstreicher als er etwas weiter nach vorn kroch. Sein Schwert hatte der junge Vagabund schon längst gezogen, man konnte ja nie wissen was plötzlich mal so aus dem Busch hervorbrach und dabei schweiften die Gedanken des Gildenlosen zu Lehna und den anderen zwei Gefährten ab. Hoffentlich würden sie es überstehen. Er konnte hier jetzt nicht weg. Man musste die Gelegenheit nutzen um Esteron so weit er hier war zu befreien. „Kannst du ihn irgendwo sehen?“ wand sich der Burschen an den Templer welcher auch an seinen Waffen herumnestelte.
Seite 5 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8  9 Letzte »