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[Q] Das Land Gorthar (Südland) # 5
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20.06.2003, 22:53 #226
Heimdallr
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Am Lagerfeuer...
Woher ich davon weiß? Ich habe den Überfall zwar nicht gesehen, aber Ra hat mir erzählt was vor sich ging. Deshalb frage ich ja, denn ich bin auf der Suche nach der Wahrheit. Ich will wissen was an jenem Tag wirklich geschah. Und vorallem will ich wissen, wer die Banditen angezündet hatte, sie mögen vielleicht unehrenwerte Menschen gewesen sein, aber ich weiß nicht, wer das Recht so hat zu sterben, dass hat niemand verdient. Und so weit ich weiß, wollten die Banditen nur euer Gold und nicht euer Leben. Natürlich kann man sich auch irren aber trotzdem. Und warum weicht ihr aus? Ich hatte euch gefragt, was ihr hier zu suchen findet oder warum ihr hier seid? An was denkt ihr? Darf ich mal raten. Ihr denkt an den jungen Mann der bei euch war. Hab ich Recht? Nun ja, es steht euch schließlich frei zu antworten. Was mich hier her führt? Hier draussen ist es wunderbar, ausserdem ist Prix ein guter Lehrer und man kann viel von ihm lernen, wenn man ihn beobachtet. Ausserdem hält mich nichts in irgendwelchen Städten. Khorinis verließ ich, weil.....nun ja und Gorthar verließ ich eher unbewusst, ich bin noch nicht oft da gewesen. Aber schützende Mauern sind nur Schall und Rauch. Hier draussen sind Tiere und Banditen aber dafür gibt es hier draussen alles was man zum leben brauch. Ich fühle mich hier wohl.

Die Stille lag über dem Lager und nur das Feuer knisterte. Scheinbar waren die Glutsterne das einzige was knisterte, doch irgendwie konnte es den Fürsten nicht erwärmen, obwohl er nicht einmal fror, fühlte er sich kalt und einsam. Auch würde er es nicht mehr lange machen, er war ziemlich müde.
20.06.2003, 23:02 #227
Angroth
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Sie verliessen die Hallen Innos´ und tauchten ein in die Nächtliche Metropole der schicksalsschweren Stadt Gorthars. Die Wachtürme leuchteten tief in das dunkle Meer hinein, den Matrosen und Kapitänen da draussen ein Leuchtfeuer und ein Orientierungspunkt. Der Baal rauchte den Traumruf genüsslich, doch irgendwie sträubte der Templer sich zunächst das Kraut zu geniessen, doch dann kümmerte es ihn nicht weiter. Er fragte Tomekk ob er dessen Glut zum entzünden nehmen konnte, was ihm gewährt ward. So standen sie vor der Kirche eines fremden Gottes und rauchten, erst jetzt wurde es dem Brauer wirklich gewahr wo er sich befand. Er war von einem Diener Innos gerettet worden, durch Magie! Die unehrenhafte Magie die er verabscheute war nun der einzige Grund warum er noch leben durfte, das war sehr schwer zu begreifen für ihn.

Einige leichte Wunden brannten immer noch, aber sie waren bedeutungslos im Gegensatz zu dem Schmerz aus seinen Fieberträumen. Eine Weile standen sie stumm da, nur das glimmen der Traumrufe verursachte ein sachtes knistern, das Meer rauschte und einige Möven gaben sich der Nachtaktivität hin. Auch einige Menschen waren zwischen den Tavernen unterwegs, aber keine wirklichen Massen. Angroth fühlte sich immer noch schwach, aber Fragen quälten ihn die er beantwortet haben wollte. Doch er stellte sie in den Hintergrund. "Willst du mir etwas sagen?"
20.06.2003, 23:07 #228
Satura
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Satura sah ihn mit einer Mischung aus Entsetzen und Staunen an. "Angezündet? Sterben? - Wir haben die Toten angezündet, damit ihr Leichengift nicht den Boden verunreinigt, und weil wir keine Leichen herumliegen lassen wollten... Wie kommt Ihr drauf wir würden Lebende anzünden?" Sie schüttelte entsetzt ihren Kopf. "Hat dieser Ra das erzählt? Dann ist er ein Lügner." Ihr Blick wurde hart - nein, sie mochte diesen Ra von Anfang an nicht.
"Wir haben uns lediglich gewehrt; ob diese Banditen uns nicht töten wollten, konnten wir nicht wissen, das werdet ihr doch einsehen. Und wie gesagt, wer sagt mir, dass sie es nicht auf mehr abgesehen hatten bei Lehna und mir." Sie war wütend; wie konnte der Fürst nur glauben, sie würden lebende Banditen anzünden. Klar, machen wir dauernd, die geben so ein schön helles Licht! Die besten Sturmfackeln die's gibt! Brennen total lange!

Sie schwieg und stocherte wieder in dem Feuer herum. "Wie gesagt, ihr fragt zu viel. Nur soviel, ich muss die Inquisition finden." Mit der Inquisition musste man vorsichtig sein... zumindest, ob man sich dafür oder dagegen aussprach - beides konnte einem hier zur Zeit schnell zum Verhängnis werden.
20.06.2003, 23:20 #229
Tomekk
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Tomekk nickte und nahm einen weiteren Zug seines Traumrufs, bevor er etwas sagte. "Ja, du hast Recht. Ich bin mit dir nicht nur zum Rauchen hier raus gekommen. Ich dachte, dass es besser wäre, wenn der Innosgeweihte unser Gespräch nicht mitbekommt." Tomekk machte eine Pause, in der er wieder ein seinem Traumruf sog und den Rauch danach in den Wind blies. "Du hast in deinen Fieberträumen... Dinge gesagt, die für mich nicht so klangen, als wären sie blosse Hirngespinste. Du sprachst von den Ruchká und hast nach Rache verlangt. Und einmal hast du einen Namen geschrieen, der für mich so klang, als stamme er direkt aus der Hölle selbst."

Tomekk sah Angroth mit festem Blick an. "Du hast >> Daschnavar << gerufen. Es klang so, als wäre dir dieser Name vertraut." Tomekk stellte keine direkten Fragen. Wenn Angroth es wollte, würde er dem Baal erzählen, worum es ging, und sonst nicht. Das war nun seine eigenen Entscheidung.
20.06.2003, 23:26 #230
Heimdallr
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Oh, ihr sehe ihr habt mich falsch verstanden. Ich redete von den Leichen der Banditen, nicht von lebenden. Und Ra hat damit nichts zu tun, ich war selbst da. Der Regen hat euch einen Strich durch die Rechnung gemacht, wisst ihr wie das aussah? Verkohlte Menschen, ihre Wunden. Ich glaube nicht, dass ihr das wisst. Und was habt ihr gegen Ra, mir fällt auf, dass ihr nicht sehr viel von ihm haltet. Ich vertraue ihm, ob ich mich da täusche sei dahingestellt aber ich sehe nichts schwarzen in seiner Seele, ich denke er ist ein guter Junge. Und warum glaubt ihr so sehr an das Schlechte? Sicher Banditen sind Banditen, ich will daran auch nichts schön reden, aber Ra hat mir von der Frau erzählt. Sagt mir, könnt ihr mir den Namen nennen? Nun ja, er erzählte wie sie tötete und auch wenn ich es nicht sah, ich sah die Wunden der Toten und diese waren eindeutig. Und warum glaubt ihr, hätten sie etwas mit euch gemacht? Ihr wirkt nicht, als ob ihr euch nicht verteidigen könnten, im Gegenteil. Und von dieser Frau, bei ihr glaube ich an nichts mehr. Doch wir können die Zeit nicht zurückdrehen, wir können das Geschehene nicht mehr ungeschehen machen. Also lasst uns dieses Thema beenden, ich möchte mich nicht mit euch streiten, dazu fehlt mir die Kraft und es ist auch nicht mein Begehr. Zum Thema Inquisition, dazu weiß ich nichts. Ich habe etwas von ihr gehört, doch ehrlich gesagt, weiß ich nichts von ihr. Und wie es aussieht wollt ihr mir auch nichts darüber erzählen. Nun gut, dann werde ich mal gehen, ich bin müde, ich brauche die Kraft für morgen. Schlafen könnt ihr überall hier im Lager ausser in den Zelten. Wenn ich euch einen Rat geben darf, hütet euch vor Prix Zelt, erist seit einem Wolfangriff recht reizbar. Ansonsten wünsche ich eine gute Nacht und das ihr einigermaßen Erholung findet und vielleicht wollt ihr mir Morgen ja etwas mehr erzählen. Auf Wiedersehen.

Der Fürst erhob sich von dem Feuerchen und stiefele Richtung Zelt. Als er innen drin war, zog er seine Rüstung und den Rest von dem Zeug aus, nahm seine Dolche und legte sie unter das Kopfkissen. Es wirkte so alltäglich, wie lange machte er das nun schon. Es wirkte so langweilig und doch wae es so subtil. Er hatte keine Chance darüber nachzudenken, denn bald darauf übermahnte ihn der Schlaf.
20.06.2003, 23:43 #231
Angroth
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Jetzt wo es der Baal erwähnte fiel es ihm ein. Er erinnerte sich an den Dämonen, den Triumph den er ausgekostet hatte als er Cara vernichtete. Er hatte mit ihm gespielt, er hatte ihn kontrolliert. Wie das unnatürliche Wesen hieß wusste er nicht, doch irgendwie hatte er den Namen herausgeschrien als gehören die beiden zusammen. Er kannte keinen Daschnavar, und doch wusste er das dieser Name für nichts gutes stehen konnte. War jener unheilvolle Dämon Daschnavar? Er stockte als er Tomekk antwortete: "Ich habe nie einen Daschnavar gekannt noch weiss ich wie ich auf den Namen komme. Aber er klingt als habe er viel Schmerz gesehen."

Der Blick Angroth´s ging ins leere und er vergass sein Kraut. Wer war Daschnavar? Er würde die Schwarzmagier befragen müssen, ansonsten fiel ihm kein Rat ein. Aber er hatte das Gefühl der Name hatte etwas mit seinem Widersacher aus der Ebene zu tun. Er kehrte in sich und wurde ruhiger. War Daschnavar überhaupt ein Name? war es nicht vielleicht eine Formel für irgendeinen niederträchtigen Zauber? Aber warum hatte er den Namen in Zusammenhang mit seiner Rache ausgesprochen? Er hatte zu viele Fragen für die er keine Antworten kannte. Er hatte ein wenig Angst davor die Wahrheit zu erfahren, doch konnte ihn dieser Name schon eine Menge weiterbringen ...
20.06.2003, 23:50 #232
Tomekk
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Tomekk nickte. Konnte es stimmen, dass Angroth wirklich nicht wußte, was Daschnavar bedeutete? Der Baal sah ihm in die Augen, aber deren Blick ließ auch keinen anderen Schluß zu. Wieso hatte er dann dieses Wort geschrieen? Wieso hatte er von Rache gesprochen? Tomekk war ratlos. "Ich hoffe, dass du es rechtzeitig herrausfinden wirst. Ich habe das Gefühl, dass es nicht das letzte Mal war, dass du diesen Namen hörst." Nein, wirklich nicht.

Tomekk rauchte seinen Traumruf zu Ende und warf den glimmenden Stengel dann zu Boden, wo dieser weiterbrannte. Bald würde nur noch ein Häufchen Asche von ihm übrig sein, dass dann vom Wind davongetragen werden würde, um anderswo den Boden zu düngen. Das war der Kreislauf der Natur. "Komm, Angroth. Lass uns wieder rein gehen und nach Rango sehen. Er müßte bald aufwachen." Hoffentlich zumindest. Tomekk sehnte sich schon jetzt zurück in seinen Sumpf. Sein Magietraining hatte in den letzten Tagen auch gelitten. Das würde er unbedingt ausgleichen müßen.
21.06.2003, 00:07 #233
Angroth
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Angroth nickte dem Baal hinterher, der in die Kirche zurückdrängte. Während er eintrat bemerkte er seinen Stengel in der Hand und warf ihn schnell fort, das Glimmen deutete noch eine Weile von seinem letzten Aufenthaltsort. Drinnen war es ebenso kühl wie draussen, nur hier fühlte er sich weniger wohl da es nicht eine Halle des Schläfers war. Ihm wurde immer so schwer ums Herz in Gebäuden des Feuergottes. Rango lag immer noch schlafend auf der Bank, er rührte sich nicht. Der Templer sah zu Tomekk, sah dessen Heimweh in den Augen und rang sich ein grinsen ab: "Wäre es nicht besser du kehrst in den Sumpf zurück, mit dem nächsten Schiff? Du scheinst dich hier nicht wohl zu fühlen."
21.06.2003, 00:16 #234
Tomekk
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Tomekk sah den Templer an und nickte. "Ja, du hast Recht. So fern des Sumpfes fühle ich mich unwohl. Aber ich kehre nicht eher zurück, als das meine Aufgabe, wegen der ich hierher gerufen wurde, erfüllt ist. Ich weiß zwar noch immer nicht genau, was diese Aufgabe ist, vielleicht war es auch nur, euch beide lebend aus diesem untoten Mob zu holen, aber ich werde es wissen, wenn es soweit ist, dessen bin ich mir sicher." Nun mußte Tomekk aber grinsen. "Unterdess... ich brauche kein Boot, um zurückzukommen. Hierher mußte ich ein Boot nehmen, aber zurück komme ich in einem Wimpernschlag. Immerhin bin ich der Magie mächtig" Er zwinkerte Angroth zu.

Nun stellte er aber doch die Fragen, die ihm noch immer auf der Seele brannten, mit leiser Stimme, damit keine Mäuschen ihre Unterhaltung mithören konnten. "Ich habe aber trotzdem noch zwei Fragen, Angroth: Was wolltet ihr dort in diesem Sumpf und wo kamen die Untoten Horden her? Ich meine, ich traue dir schon zu, dich nicht auf einen Kampf einzulassen, den du unmöglich gewinnen kannst"
21.06.2003, 00:58 #235
Angroth
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Wieder stellte der Templer seine Fragen zum Wohle des Wissensdurstes seines Gegenübers zurück, sein Blick wanderte an den Fenstereinlassungen entlang die Bildnisse von Rhobar aus dem Krieg gegen die Orks zeigten, gewaltige Schlachtendioramen, Helden und Heilige des "Gottes der Gerechtigkeit". Rhobar war Schuld gewesen das die Situation für die Clans im Süden überhaupt erst zum Krieg gebracht wurde, er hatte Unruhe verursacht, wie ein Stein der schwer ins Wasser fiel und dessen Wellen sich in alle Richtungen ausbreiteten. Warum seine Familie jenem Gott ebenso fürchtig gewesen war wie er jetzt dem Schläfer konnte er nicht nachvollziehen.

Er dachte nach, konnte er Tomekk vertrauen? Sicherlich, er war ein Baal, unmöglich das er ein Werkzeug des Bösen werden könne. Die schützende Hand ihres Gottes haftete über seinen Predigern besonders stark. Er schlug den Blick nieder und fing an zu erzählen: "Meine Familie hat eine lange Vergangenheit, euch alles zu erzählen würde sicher mehr als diese Nacht in Anspruch nehmen; ich fasse mich also kurz. Es gab in lang zurückliegender Vergangenheit einen Krieg gegen Orks, in dem spielte mein Clan ein wichtige Rolle. Eines Tages wurden wir gestellt und vollständig vernichtet, nur ein Sohn schien überlebt zu haben. Aus ihm erstand unser Clan erneut. Die Ruinen der Heimstatt meines Clans sind in Vergessenheit geraten, ich dachte sie könnten dort zu finden sein. Und woher die Untoten kamen vermag ich nicht zu wissen, der Ort scheint etwas wertvolles zu besitzen."
21.06.2003, 01:05 #236
Tomekk
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Tomekk hörte seinem Gegenüber aufmerksam zu. Dies ganze hatte also mit Angroths Abstammung zu tun. Sein Clan, wie er es nannte. Wenn dies alles bis auf die frühen Orkkriege zurückzuführen war, dann mußte es wahrlich eine große Tragweite haben. "Ich glaube, du bist da in etwas sehr großes hineingeraten. Wahrscheinlich wird es dich noch lange verfolgen und dich nicht kampflos loslassen. Eines Tages wirst du dich sicher diesem... Daschnavar stellen müßen. Wenn es soweit ist, kannst du auf meine Hilfe bauen, wenn du sie denn haben willst. Sei dir dessen gewiss.

Aber was meinst du? Ich habe gesehen, dass es hier viele Gasthäuser gibt. Wollen wir nicht für heute Nacht in eines einkehren? Zu zweit sollten wir Rango ohne weiteres dorthin bringen können."
21.06.2003, 01:51 #237
Angroth
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Immer noch sehr erschöpft von der Reanimation nickte er, gemeinsam packten sie an dem bewusstlosen Novizen, der Templer die Füße und der Baal die Arme. Schwer taten sie sich, aber sie hievten den schweren Mann doch in ein Gästehaus; die Portierfrau sah neugierig nach dem schlafenden, doch ihre Neugierde wurde mit einem schlichten "Betrunken" niedergeschlagen. Tomekk wollte schon wieder bezahlen, doch irgendwie hatte Angroth den drang ihm zuvorzukommen und zückte einhundert Goldstücke für zwei große Zimmer mit gemütlichen Betten. Freundlich lächelnd führte die Frau sie daraufhin zu den Zimmern und wünschte eine angenehme Nacht. Der Templer und der Baal brachten den Schlafenden in ein Bett wo er friedlich schnarchte. Dann sah der Lehrmeister den Magie - Aspiranten an, wollte sich für die Nachtruhe verabschieden.
21.06.2003, 02:34 #238
Tomekk
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Tomekk sah Angroth an. "Gute Nacht, Angroth. Ich denke, ich werde noch ein paar Tage hier bleiben. Ich glaube sowieso, dass wir morgen der Schlafmütze da drüben noch einiges zu erklären haben" Er grinste. "Der Schläfer sei mit dir und bis morgen"

Tomekk begab sich nun zu seinem Bett, legte sich hin und schlief schnell ein. Es war ja auch ein harter Tag für ihn gewesen.
21.06.2003, 10:51 #239
Heimdallr
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In Prix Lager
Stille herrschte als er aufwachte. Oder war das wirklich Stille? Nein, er befand sich immer noch im Schlaf, doch nun zwang er seine Augen aufzuwachen, sich zu öffnen. Als er dann wach war, war nichts mehr still, sondern das Geräusch von Vögeln war deutlich zu hören. Sie erhellten mit ihrem Gesang den ganzen Wald und brachten Leben in ihn zu so früher Stunde. Langsam und schwer machte er sich daran aufzustehen, er hasste sowas. Die Matratze war zwar einigermaßen bequem aber gegen ein Bett kam sie nicht an. Doch er hatte es so gewollt und so soll es auch bleiben. Als er sich seiner Rüstung bemächtigt hatte und auch der Rest von Kopf bis Fuß stimmte, zog er seine Dolch unter dem Kissen hervor. Eine Sache, die er jeden Morgen und jede Nacht tat, es wirkte langweilig, ja gar öde und doch faszinierte ihn dieses alltägliche, diese Gewohnheit. Bevor er sie wegsteckte betrachtete er sie einmal näher. Das hatte er schon lange nicht mehr getan, obwohl doch auch Schönheit von diesen Kampfwerkzeugen ausgang. Sie zogen ihn in ihren Bann, doch irgendwie war das doch Schwachsinn. Man konnte doch nicht von Dolchen beherrscht sein, oder etwas doch? Jedenfalls riß er sie von seinem Auge und platzierte beide in ihren Verstecken an seinen Stiefeln. Danach verließ er sein Zelt.

Noch leicht verschlafen und mit einem Gähnen sah er sich um, es war niemand zu sehen. Oder waren seine Augen voller Schlafkörner, dass er auch hier noch träumte? Er nahm seine Wasserflasche und übergoß sich damit den Kopf und das Gesicht. Nebenbei, dass das auch gut tat, konnte er nun wieder ordentlich schauen. Und es war tatsächlich niemand da. Niemand? Doch Satura lag noch am Feuer. Sie hatte es sich auf der Bank bequem gemacht, soweit das möglich war. Naja, wenigstens war die Nacht nicht kalt. Sein nächstes Problem waren seine Beine, die auch noch nicht wirklich bereit waren zu gehen, doch am Ende schaffte er es zum Feuer zu kommen. Er sah sie an, ihre Waffen konnte man ansatzweise erkennen, da das Metall von der Sonne gespiegelt wurde und es so glänzte wie ein Spiegel. Wie sie so schlief wirkte sie hilflos und schwach, doch das konnte man wohl von jedem Schlafenden behaupten. Irgendwie war ihm bei dem Gedanken nicht wohl, denn er kannte sie ja kaum und sie war bei der Gruppe die....er überlegte nicht lange und versuchte das Geschehene zu verdrängen, was aber nicht wirklich gelang. Er musste weg, zumindest für eine Weile.

So leise wie möglich stand er wieder auf und verließ den Kessel in Richtung Wald. Er wollte an den Bach und das konnte er gleich mit einem Waldlauf verbinden. In der Hoffnung bei seiner Rückkehr wieder bei reinen Gedanken zu sein sprintete er dann los.
21.06.2003, 11:24 #240
Skeleon
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Dunkelheit. Wohlige, warme Dunkelheit.
Plötzlich fühlte sich der junge Dieb darin gestört. Irgendjemand riss an seiner Schulter herum. Mürrisch schlug er mit geschlossenen Augen nach dem Übeltäter, ein Klirren war die Folge.
Fluchend öffnete er die Augen.
Krieger stand neben ihm und zog an seiner Schulter. Sein Bierkrug lag zerbrochen am Boden. Satura war noch immer fort.
Er war am Tisch eingeschlafen.
Wie um seine übertriebene Reaktion wieder gut zu machen hob der Junge besänftigend die Hand Richtung Krieger.
"Mnbin mmüde." murmelte er.
Krieger war erbarmungslos.
Nur Augenblicke später tauchte er wieder auf und übergoß ihn mit einer Schale voll kaltem Wasser.
Prustend wurde Leon in die Realität zurückgeworfen.
"Scheiße! Warum weckst du mich?!"
"Gardiff und Satura sind weg."
Leon nickte nur und stützte seinen Kopf wieder auf die auf dem Tisch verschränkten Arme, gleich darauf riss Krieger wieder an seiner Schulter.
"Ja, ich weiß! Satura ist weg! Gardiff ist im Innoshaus! Ich warte hier auf dich! Verflucht, lass mich ..."
Er realisierte selbst erst etwas verzögert was er gesagt hatte. Satura war weg. Er musste sie suchen.
Plötzlich ging alles sehr schnell. Mit dem Fuß kehrte Leon die Scherben unter den Tisch, packte sich sein Lederbündel auf den Rücken und verließ mit immer noch triefenden Haaren die Wirtsstube, blickte sich etwas verwirrt auf der Straße um und stapfte schnell Richtung Gotteshaus, gefolgt von Krieger, der über den Wankelmut Leon's nur den Kopf schütteln konnte.
Der Aufruhr bei den Innos-Brüdern musste etwas mit Lehna zu tun gehabt haben. Und das könnte etwas mit Satura zu tun haben, rief sich der Junge in's Gedächtnis. Geschwind liefen sie die kleine Erhöhung zur Kirche des Feuergottes empor.
21.06.2003, 11:55 #241
Satura
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Als Satura erwachte, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ihre Glieder schmerzten von dem unbequemen Ruhelager... sie hätte doch in der Taverne bleiben sollen, da wäre sie jetzt neben Leon aufgewacht, und... Sie verscheuchte die Gedanken an den jungen Dieb - sie musste ihren Auftrag ausführen, damit Esteron am Leben blieb. Am Leben blieb? Hatte der Heiler nicht gedroht, Esteron würde sterben, wenn sie den Brief nicht überbringen würde? - Aber wie wollte er das anstellen, wenn Esteron nicht mehr bei ihm war, schließlich würde er den jungen Wanderer kaum in der Kapelle zurückhalten können? Sie hasste ihre Naivität, doch andererseits wusste sie auch zu wenig von der Kunst des Heilens - jemand der bewahrt, kann auch zerstören, oder?

Das Lager lag still da, niemand war zu sehen. Die Amazone beschloß, ein paar Kräuter suchen zu gehen.
Nahe des Lagers fand sich ein kleiner Bach, an dessen Ufern eine herrliche Vielfalt von Kräutern wuchs. Irgendwie übte die Tätigkeit des Kräutersammelns eine beruhigende Wirkung auf sie aus, schon als sie klein war, hatte sie es geliebt, zusammen mit Cord durch die Wälder zu streifen. Cord... wenn er wüßte, welches Leid die Anhänger Innos über dieses Land gebracht hatten...

Flapp... flapp... Wie sie dieses Geräusch der regelmäßig schlagenden Flügel mittlerweile haßte... Eilig sprang sie hinter einen großen, moosbewachsenen Baumstumpf. Sie duckte sich instinktiv und presste ihren Körper an das feuchte Moos, hoffend der Dämon würde sie übersehen.
Jeder Muskel in ihrem Körper war angespannt, ihre Hand ruhte auf ihrem Schwert, und sie bemühte sich ihren Atem so flach als möglich zu halten. Ihr Drachenamulett glühte hell. Danke, ich weiß schon, dass ich bedroht werde... fluchte sie innerlich. Irgendwann würde dieses dämliche Amulett sie noch verraten.
Doch der Dämon flog weiter, schneller nun - er musste ein anderes Opfer im Blick haben... Satura wußte nicht, dass der Fürst gerade unterwegs war, seinen morgendlichen Waldlauf absolvierend...
21.06.2003, 12:20 #242
Lehna
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Lehnas Hand zitterte, die schwere Kanne wäre ihr fast entglitten, als sie den Tonkrug mit dem klaren Wasser füllte. Obwohl sie sich bemühte, schwappte ein wenig über den Rand des Kruges und ladete auf der Tischplatte. So nach vorn gebeugt, wie sie auf dem Bett saß, drückte der schwere Eisenring unangenehm gegen ihren Hals und machte das Atmen teilweise nicht ganz so einfach.
Mit einem dumpfen Aufschlag wurde die Kanne wieder auf den Tisch gestellt, Lehna war schon fast erleichtert, das Gewicht nicht mehr halten zu müssen. Mit ihrer jetzt freien Hand zog sie den Eisenring ein wenig nach vorn und trank dann ihren Becher leer, bevor sie sich erschöpft wieder auf das Bett legte.
Ihre vom Weinen geröteten Augen starrten leer an die Decke, ohne einen Punkt zu fixieren, wurden von dunklen Ringen untermalt. Sie hatte in den letzten Tagen kaum geschlafen und auch diese Nacht kein Auge zugetan, die meiste Zeit hatte sie in stiller Verzweiflung vor sich hin geweint. Das einfache Kopfkissen war mittlerweile völlig durchnässt mit ihren Tränen.
Wo war Esteron? Hatte der Magier ihn nicht heilen wollen?
Langsam drehte sich sich auf die Seite, der rauhe Eisenring um ihren Hals hatte mittlerweile einige gerötete Stellen auf ihre Haut gescheuert, aber das merkte sie kaum. Sie rollte sich wieder zusammen, ihre Gedanken waren bei Esteron, während der Dämon irgendwo in ihrem Unterbewusstsein lauerte...
"Esteron..."
Das Mädchen begann wieder leise zu wimmern. Es war ihr einfach zu viel, wenn Esteron nicht bald etwas von sich hören ließ würde sie noch zu Grunde gehen an ihrer Verzweiflung und Einsamkeit. Sie wunderte sich selbst, dass sie es überhaupt schon so lange ausgehalten hatte. Aber viel länger durfte es nicht mehr dauern...
21.06.2003, 13:05 #243
Heimdallr
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Am Bachlauf mit einem netten Zeitgenossen...
Während er da so lief konnte er seine Gedanken wieder finden. Der Wald hatte etwas magisches, etwas, was im Stande war jegliches negativen Denkweisen von ihm zu nehmen, wenn er das wollte. Sein Weg führte ihn wieder genau da hin, wo er schon oft war, allerdings lief er einige Umwege um die Strecke auch niveauvoll zu halten. Es war gar nicht so leicht auf dem Waldboden zu laufen, da er die Eigentschaft hatte gerne mal dicke Wurzel von noch dickeren Bäumen unter Waldmoos oder Tannen und Piniennadeln zu verdecken.

Nach einiger Zeit kam er dann zu seinem Ziel, nämlich den kleinen Rinnsahl, das nichts mehr mit dem gewaltigen Fluss hier in der Nähe mehr zu tun hatte. Obwohl er durch die Lauferei mittlerweile wach war, erfrischte er sich dennoch um dann auf sein eigentliches Ziel zurückzukommen, nämlich seine Wasserflaschen aufzufüllen. Er war gerade dabei das klare Bergwasser in die Behälter laufen zu lassen, da hörte er ein Geräusch, ein Geräusch, dass ihm nicht mehr fremd war. Es hörte sich an, wie das Geräusch in der Stadt, als sie dann einem Dämonen begegneten. Was machten die denn hier draussen? Das war doch nicht zu fassen. Wie erstarrt blieb er stehen um zu sehen was sich da langsam näherte, nur um dann die Umrisse des Viehs zu sehen. Es hatte ihn auch wahrgenommen, wahrscheinlich hatte es ihn schon gewittert. Aus der Nähe betrachtete sah es noch größer aus als im Hafnviertel doch bei genauerer Betrachtung sah er es dann. Das war nicht irgendein Dämon, dass war dieses Mistvieh. Zwei Pfeile hatte Prix damals in seinen Kopf platziert und doch machte es keine Anstalten zu Boden zu gehen. Und jetzt stand es schon wieder quicklebendig hier.

Doch er hatte keine Gelegenheit sich darüber groß Gedanken zu machen, denn das Vieh blieb nicht lange reglos da. Mit einer Mischung aus Grollen und Zischen griff es an. Schnell bewegten sich die kleinen Flügelchen auf ihn zu. Vor Schreck ließ er eine der zwei Wasserflaschen in den Bachlauf fallen, doch das war sein kleinstes Problem, er musste weg und zwar schnell. Während eben noch seine Beine wie gelähmt waren, setztes sie sich nun schnell in Bewegung. Schnell rannte er einen kleinen Hügel hoch, der Dämon dicht hinter ihm hatte keine Mühe dabei. Als er endlich oben war rannte er in den Wald, er rannte was das Zeug hielt und der dichte Pinien und Tannenwald war dabei zusätzlich gut für ihn, den so hatte der Dämon es schwerer ihm zu folgen. Als er schon ein gutes Stückchen gerannt war, huschte er hinter einen Baum um seine Lage zu peilen. Es sollte doch kein Problem sein, das Vieh abzuhängen, ist schließlich nur ein Dämon und dagegen waren die vier Banditen auf den Bäumen doch viel schlimmer, denn der Dämon schießt nicht mit Pfeilen, musste er scherzhaft denken, doch das Witze reißen verging ihm relativ schnell, denn kaum war er hinter dem Baum, da tauchte das Vieh neben ihm auf. Die Augen sahen nur tot zu ihm hin und im selben Moment fuhr eine der riesigen Klauen auf den Kopf des Fürsten zu. Er konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken, und die Klaue traf nur den Stamm, dort hinterließ sie aber deutliche Spuren. Schon war er wieder einige Meter davon, doch der Dämon schien nur hämisch zu lachen, denn mit einem Grollen verfolgte er ihn weiter. Die Beine wurden langsam müde von dem Lauf und er musste schwer keuchen, aber als er sich ein zweites Mal umdrehte, war der Dämon wieder nicht zu sehen. Doch er hatte nicht das Gefühl ihn los zu sein und deswegen kletterte er auf einen Baum, dass sollte besser sein, als hinter einem Stamm sich zu verstecken.
Und sein Gefühl sollte ihn nicht täuschen. Nach nur wenigen Sekunden, als er auf einem Ast war, kam das Vieh. Es schien zwar langsamer, aber es gab komische Laute von sich, als ob es einer Spur folgen würde. Als es unter dem Baum war, blieb es stehen, so als ob es wüsste, dass er hier über ihm war. Schwer pochend schlug sein Herz, als es nur wenige Meter von ihm entfernt war und er zog vorsorglich seine beiden Dolche aus ihren Scheiden. Dabei ging er sehr lautlos vor und hoffte nur das der Ast das Gewicht hielt. Doch er hatte Pech, gerade als er schon dachte, dass der Dämon abziehen würde, da schaute das Mistvieh nach oben und nahm ihn sofort war. Wenn er da oben gewartet hätte, wäre er wohl Frühstück geworden und deswegen musste er springen. Mit einem Satz war er weg von dem Ast und landete geradewegs auf dem Dämonen selbst. Dieser fauchte wie irre und wollte seine scharfen Krallen und Zähne irgendwo hineinbohren, doch bevor er das schaffte, bohrte sich etwas ganz anderes durch seinen Körper. Die dicken Lederhäute waren fast nicht zu durchdringen, doch mit vereinten Kräften schaffte er es, beide Dolche in irgendein Stück von dem Dämonen zu bohren. Nachdem er das geschafft hatte, hielt er sie fest und ließ sich fallen. Die Dolche steckten noch immer in der Haut und wurden durch den Fall mehrere Zentimeter weiter geschliffen, in dem Körper. Nach nur wenigen Zehntelsekunden Fall landete er mit den Beinen vorauss auf dem Boden, das Mistvieh konnte sich auch nicht mehr in der Luft halten und fiel. Doch anstatt nun vernünftig zu sterben, wie er es schon im Hafenviertel hätte tun sollen, gab es nur einige Laute von sich um sich dann wieder aufzurichten. Trotz der schwer blutenden Wunden schien es das gar nicht wahrzunehmen und stand wenige Sekunden später wieder in der Luft. Und nun war es richtig sauer. Dem Fürsten blieben wenige Sekunden um sich aufzurichten und los zu laufen, obwohl er nach dem Sturz schon so kaputt war, dass er es fast nicht mehr schaffte.

Doch leider gelang es ihm nicht noch ein zweites Mal den Dämonen abzuhängen, denn seine Geschwindigkeit erinnerte nun mehr an Gehen als an Laufen und so schien der Dämon am Ziel zu sein. Doch einen Hoffnungsschimmer gab es noch, denn gerade als er schon aufgeben wollte, sah er das Lager vor sich. Er musste wohl einmal im Kreis gelaufen sein. Er mobilisierte noch einmal seine letzten Kräfte und rief dann zu den Prix und Ra die sorglos auf einem Schemel hockten. Zu den Waffen, ein Dämon ist hinter mir her, schnell... Gerade als er sich umdrehen wollte um den genauen Abstand zu erkennen, wurde sein Glück perfekt. Er stolperte über eine Wurzel und fiel zu Boden, der Dämon war dicht hinter ihm und hatte den Menschling, wie er woll sagen würde, direkt auf dem Präsentirteller. Jetzt konnte ihm nur noch fremde Hilfe retten, hoffentlich hatten sie ihn verstanden. Was er gar nicht wahrnahm war, dass Satura anscheinend weg war, doch das interessierte ihn gerade nicht wirklich, er hoffte nur, dass irgendetwas ihn retten würde.
21.06.2003, 13:24 #244
Skeleon
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Mit weiten ausgreifenden Schritten erreichten Krieger und Leon die schwere Eichentür zum Gotteshaus. Zum Haus des Innos.
Dumpf hallten Leon's Schritte vom mit schwarzen Adern durchzogenen, sonst rein weißen Marmorboden. Zu beiden Seiten des Ganges standen Gebetsbänke - allesamt leer, vermutlich hatten die meisten Bürger Gorthar's erstmal die Schnauze voll von der Inquisition und ebenso von den Innos-Brüdern -, die in einem Halbkreis auf den perfekt rechteckig geformten Alter auf dem erhöhten Podest zuliefen. Darauf lag der geschundene Körper eines jungen Mannes.
Esteron, wie Leon erst jetzt begriff.
Seine Haut war von Schmutz und Blut und Schweiß gereinigt worden, er schien in einen heilenden Schlaf gefallen zu sein und ein Ausdruck von innerem Frieden lag auf seinen Lippen. Dennoch, sein Körper schien zertrümmert unter schweren Schlägen, seine Handgelenke waren bandagiert und geschient und das Kinn mit einer Art eiserner Halterung zurechtgereckt.
Leon wandte den Blick ab. Er hatte keine Ahnung, wie die Inquisition diese Verletzungen fertig gebracht hatte - und er wollte nicht wissen, wieviele Schmerzen Esteron dabei hatte erleiden müssen.
Mit einem verzweifelten Kopfschütteln trottete er in einen Seitenflügel des Gotteshauses davon, während Krieger vor Esteron stehenblieb und ihn nachdenklich betrachtete. Leon hatte keine Ahnung, was in ihm vorging, aber soweit er verstanden hatte, war Esteron sein Freund.
Der junge Dieb trottete nun über einen dicken Teppich, folgte dem sich windenden Weg ein Stück und stand nun vor einer dicken Eichentür. Im oberen Drittel war ein vergittertes Fenster eingelassen, der Rest bestand aus solidem Holz, verstärkt mit Eisenbahnen und Stahlnieten.
Irgendwie irritierte ihn dieser Anblick. War das eine Kirche oder ein Kerker?
Vorsichtig trat er näher heran und spähte hindurch.
Tatsächlich war es eine Art Gefängnis. Zwar war der Raum einigermaßen wohlig eingerichtet, aber das vergitterte Fenster, diese Tür und die schwere Halskette, die mit der Wand vernietet war sprachen ihre eigene Sprache.
Halskette?
Er starrte regelrecht auf die zusammengekauerte Gestalt, deren Hals schwer im kalten, eisernen Griff der Fessel gefangen war. Plötzlich erkannte er sie.
"Lehna!" raunte er. "Was machen die mit dir?"
Die junge Frau blickte auf und ihre Augen glommen vor Hoffnung.
"Esteron." murmelte sie undeutlich.
Nur wenig später verlöschte dieses Licht, als sie erkannte, wer da vor der Zellentür stand.
Aber der blickte sie mit Mitleid an. Wo war sie hier gelandet? Bei der Inquisition, so schien es ihm. So wie die Esteron zugerichtet hatten, hatte nichtmal sie das verdient.
"Warte, ich hole dich da raus!" zischte er ihr zu.
Irgendwo musste es einen Schlüssel geben. Er fühlte sich, als hätte er etwas wieder gut zu machen. Sie sah so hilflos aus. Und sie wollte zu Esteron, wie er zu Satura wollte. Nun, ihr konnte geholfen werden.
Irgendwo musste es einen Schlüssel geben, dachte er, blickte nach dem Schloss und versuchte die Größe des Zinkens abzuschätzen.
Ein kleines Schmunzeln umspielte seine Lippen.
Die Kerkertür war nur mit einem dicken, eisernen Riegel versperrt. Ein kleiner Ruck und die Tür schwang auf.
Vorsichtig ging er auf die junge Frau zu und blickte sie mitleidig und misstrauisch zugleich an. Langsam näherte er sich ihrer Halsfessel. Er fragte sich, ob sein Geschick ausreichte. Mit der Rechten zog er den langen, schmalen Dolch aus seinem Lederbündel mit dem er schon zwei oder drei Schlössel bersten hatte lassen, kniete sich neben Lehna zu Boden und führte die Klinge zu ihrem Hals.
Sie sträubte sich, entwandt sich seinem Griff und floh einen halben Meter weiter aufs Bett. Offensichtlich fühlte sie sich von ihm bedroht.
"Ich tu dir nichts ... ich werde nur das Schloss aufbrechen." wisperte er und versuchte es von neuem.
"Esteron ist nicht weit." fügte er mit einem Lächeln noch hinzu.
21.06.2003, 13:39 #245
Satura
Beiträge: 589
In Prix' Lager
Als der Dämon endlich ausser Sicht- und Hörweite war, und das Amulett sich wieder beruhigt hatte, wagte die Amazone, aus ihrem Versteck zu kommen. Sie hob den kleinen Beutel mit den frisch gepflückten Kräutern auf, den sie vor lauter Schreck fallen hatte lassen und beschloß, zum Lager zurückzugehen, um die anderen zu warnen.

Doch wie sie sah, war das nicht mehr nötig... der Fürst legte mit dem Dämon schon einen Walzer auf's Parkett. Satura musste fast schmunzeln, als sie die erschrockenen Gesichter von Prix und Ra sah, die zwar aufgesprungen waren, aber scheinbar nicht wußten wie reagieren.
"Na, dann musst du halt doch sterben." Satura seufzte, und mit einem leisen Scharren glitt die schlanke Klinge aus ihrem Ruhebett.
"Komm Dämon... miss dich mit jemandem, der dir gewachsen ist du feige Kreatur!" Toll, sie liebte diese Sprüche - blieb nur zu hoffen, dass der bereits verletzte Dämon nicht eine ganz so harte Nuss sein würde wie der letzte...
Das Biest jedoch ignorierte die Amazone - der Fürst schien ein eindeutig schmackhafteres Mittagessen zu sein.

Satura zog kurzerhand zwei ihrer Wurfmesser aus ihrem Gürtel und schleuderte sie gleichzeitig auf den Dämon. Beide fanden ihr Ziel und bohrten sich ohne große Anstrengung durch die ledrige Haut in weiches Fleisch. Jetzt endlich hatte die Amazone die ungeteilte Aufmerksamkeit der Kreatur, die nun brüllend auf sie zu hielt. Hoffentlich will der nicht auch mit mir plauschen, so wie der letzte...

Doch der Dämon schien anderes im Sinn zu haben... Er riss sein Maul auf und entblößte seine langen Hauer, hielt dann mit den Klauen voran auf sie zu. Unwillkürlich musste sie an Lehna denken, die durch solch eine Verletzung besessen geworden war - und riß ihr Schwert hoch. Knirschend kratzten die dreifingrigen Klauen des Untieres an der scharfen Klinge entlang, die tiefe Wunden in die ledrige Sohle riß. Ein schreckliches Kreischen zerriß die Luft...

Satura duckte sich, ihr Schwert beschrieb einen Kreis über ihrem Kopf und traf erneut auf den weichen, aber festen Körper des riesigen Schuppentieres, riß eine weiter Wunde in das gequälte Fleisch. Ein ekelhafter Geruch drang in ihre Nase, als grünes Blut aus der Wunde des Dämons auf den Boden troff.
Die Amazone sprang behände zur Seite und blockte den nächsten Angriff der vor Schmerzen rasenden Kreatur, der mit schrecklichen Schreien immer wieder auf die Amazone herabstieß.
Mit einer schnellen Drehung folgte sie dem nun fast über ihr kreisenden Angreifer; eine äusserst ungünstige Position, zumal sie sich nun über Kopf würde verteidigen müssen..

Ein leises Sirren erklang, und kurz hintereinander trafen drei Pfeile den Dämon am Kopf; Prix schien endlich seine Nerven wiedergefunden zu haben. Das Untier taumelte in der Luft, drehte sich einmal um seine eigene Achse und wollte dann wütend auf Prix losgehen - allein, Satura hinderte ihn daran und versetzte ihm mehrere Schläge kurz hintereinander. Als das nun aus vielen Wunden blutende Wesen sich zu ihr umdrehte, gab sie ihm den finalen Stoß...

Angeekelt drehte Satura sich um und ging zu der Feuerstelle, wo Prix und Ra sie fast schon bewundernd anstarrten. Sie ließ sich schweigend auf die Bank fallen, die ihr heute Nacht als Schlafplatz gedient hatte und begann, ihr Schwert von dem Blut des Dämonen zu reinigen. Sie liebte ihre Klinge, sie liebte die Kunst des Schwertkampfes... doch sie haßte den Kampf auf Leben und Tod umso mehr.
21.06.2003, 14:15 #246
Lehna
Beiträge: 397
In der Kapelle...
"Esteron?"
Lehna hob den Kopf ein wenig, sah hoffnungsvoll zur Tür. War er endlich da...?
Einen Moment später zerschlug sich ihre Hoffnung jedoch, es war Leon der da vor der Tür stand. Sie hörte, wie der schwere Riegel zurückgeschoben wurde, leise knarrend schwang die Tür auf. Verunsichert sah sie Leon an, als er auf sie zukam. Was wollte er? Leon gehörte nicht gerade zu den Leuten, die sie mochten, und Lehna konnte es ihm nicht verübeln. Es war ihr sowieso ein Rätsel, warum noch immer jemand zu ihr hielt...
Der junge Dieb musterte sie mit einer seltsamen Mischung aus Mitleid und Misstrauen, er griff zum Dolch in seinem Gürtel und zog ihn heraus. Lehna betrachtete die schlanke, scharfe Klinge ängstlich und hoffnungsvoll zugleich. Hatte Leon beschlossen, ihrem Leben ein Ende zu setzen? Es schien fast so - und irgendwie wusste sie nicht so recht, ob sie sich nicht vielleicht darüber freuen sollte...
Der Dieb kniete sich vor dem Bett nieder, hielt ihre Schulter fest und die Klinge seines Dolches langsam zu ihrem Hals, wobei er etwas zu suchen oder zu überprüfen schien.
Nein, sie wollte noch nicht sterben! Zumindest nicht jetzt, nicht ohne zu wissen was mit Esteron war. Es wäre feige Flucht. Sie würde Esteron im Stich lassen, das konnte sie nicht tun, er brauchte sie, genau wie sie ihn brauchte. Zumindest hoffte sie das...
Wenn es nicht so war, dann konnte Leon sie ruhig töten, wenn sie ihm nicht die Arbeit abnahm vorher. Aber bevor sie nicht wusste, was mit Esteron war, konnte sie nicht einfach verschwinden...
Das Mädchen riss sich los und rutschte über das Bett weg von Leon, presste sich zitternd gegen die kalte Wand und rollte sich zusammen in dem Versuch, ihren Hals damit vor seinem Dolch zu schützen.
Leon blieb ruhig und folgte ihr, nahm vorsichtig ihren Arm weg und sah sie an.
"Ich tu dir nichts... Ich werde nur das Schloss aufbrechen."
Das Schloss aufbrechen? Lehna sah ihn überrascht an, gleichzeitig keimte ein wenig Hoffnung in ihr auf. Aber warum sollte ausgerechnet Leon sie befreien wollen?
Aber scheinbar meinte er es ernst. Der Dieb nahm das Schloss ihres Halsringes, erneut näherte sich der Dolch.
"Esteron ist nicht weit.", ergänzte er noch und lächelte, Lehna reagierte nicht. Die schlanke Klinge des Dolches schob sich in das eiserne Schloss, Leon begann mit dem Dolch herumzuhebeln. Es war nicht ganz einfach, bei dem schweren Halsring handelte es sich nicht gerade um eine Truhe, bei der man Problemlos hebeln konnte, und ganz ohne war das Schloss auch nicht, aber der junge Dieb ließ nicht locker. Irgendwann - Lehna wusste nicht, wie viel Zeit inzwischen vergangen war, sie hatte nur auf die offene Tür gestarrt und an Esteron gedacht - zersprang das Schloss mit einem metallischen Klirren. Sie sah Leon dankbar an, als er vorsichtig die schwere Halsfessel öffnete und dann fast schon angewidert auf das Bett fallen ließ. Irgendwie ein sonderbares Gefühl, ohne das Gewicht am Hals...
Lehna zögerte einen Augenblick, es schien, als müsste sie erst die Situation begreifen, dann krabbelte sie langsam vom Bett herunter und stand auf. Leon ging bereits zur Tür, sie folgte ihm, wobei sie noch etwas unsicher auf den Beinen war.
"Wo... Wo ist Esteron? Noch in der Kapelle?"
21.06.2003, 14:37 #247
Heimdallr
Beiträge: 12.421
In Prix Lager
Er war gerettet worden, gerade in dem Augenblick, wo der Dämon ihn zerfetzen wollte hatten ihn zwei Wurfmesser in den Rücken oder was auch immer getroffen und er war wie von einer Wespe gestochen auf die Person zugeflogen. Erst nach einer Weile erkannte er, dass es Satura war, die ihn da gerettet hatte und jetzt mit dem Mistvieh kämpfte. Er wollte ihr irgendwie helfen, doch er erkannte keine Möglichkeit. Wenigstens war sein Jägerfreund mittlerweile aufgewacht und hatte drei Pfeile in den Kopf des Dämonen gepfeffert und nach dem Todesstoß von Satura ging der Dämon endlich auf die Knie und fiel tot zur Seite. Sie hatten es wohl endlich geschafft. Während er immer noch da saß ging Satura an ihm vorbei und setzte sich zu den beiden anderen an die Feuerstelle um ihr Schwert zu polieren. Leicht verwirrt stand er ebenfalls auf und machte sich auch dort hin. Er setzte sich auf einen Holzschemel der da stand und dah ihr ins Gesicht um sich bei ihr zu bedanken.

Danke für die Rettung, dass kam in letzter Sekunde. Der Dämon hatte mich.....Prix, erinnert mich bei Gelegenheit mal diese Wurzel da abzuhacken.

Seinen Humor hatte er wenigstens wiedergefunden aber im Moment befanden sich alle in einer Art Schockzustand, denn sie wussten nicht so Recht, wie sie damit umgehen sollten, dass ein Dämon, vielleicht sogar mehrere im Wald waren. Dann ergriff der Jäger das Wort und ging dann.

Ich werd mich mal um das Vieh kümmern, hab zwar noch nie einen Dämonen ausgeschlachtet, aber irgendwann ist immer das erste Mal. Und wer weiß, vielleicht kann man ja was mit der Haut anfangen.

Ra folgte ihm aus welchem Grund auch immer, wahrscheinlich wollte er nicht lange in der Nähe der Frau sein. Wenn es denn so wäre, hätte es den Gildenlosen geärgert, denn dazu bestand auf beiden Seiten kein Grund aber anscheinend waren die Fronten so und man konnte sie nicht ändern. Doch das konnte man immer noch besprechen, jetzt war ihm was ganz anderes wichtig. Während Satura immer noch an ihrem Schwert rumfummelte und die Sonne die Klinge schon wieder spiegelte fragte er sich, wie es jetzt weitergehen sollte.

Und was habt ihr jetzt vor? Die Inquisition suchen nehme ich an. Warum glaubt ihr sie hier vorzufinden? Vielleicht sind sie ja mittlerweile schon ganz woanders.
21.06.2003, 15:37 #248
Satura
Beiträge: 589

Satura schwieg kurz, steckte dann ihr Schwert in die reich verzierte Scheide zurück und sah dem Fürst in die Augen. "Sie sind sicher noch in ihrem Stützpunkt; sie haben durch den Dämonenangriff zu viele Verletzungen davongetragen, als dass sie gleich weiterziehen würden. Ausserdem - wo Dämonen sind ist die Inquisition normalerweise nicht weit."

Es war schon wieder später Nachmittag mittlerweile. Satura leerte den Beutel aus, in dem sie die mittags gepflückten Kräuter gesammelt hatte. Natürlich waren die Heilkräuter nicht so wertvoll, wie wenn man sie beim vollen Mond pflücken würde, doch dazu fehlte ihr die Zeit seit sie in Khorinis war. Ausserdem hatte sie die Wälder zu Hause wie ihre Westentasche gekannt, und hatte nicht jeden Moment Angst haben müssen, dass irgendein bösartiges Monster sie überraschte... Wer weiß, vielleicht würde Leon sie einmal begleiten, bei Vollmond, in den Wald.
Dafür hatte sie in letzter Zeit auch viel gelernt, anhand der zahlreichen Verletzungen die sie hatte verarzten müssen.

Sie entschuldigte sich kurz und machte sich dann auf die Suche nach zwei geeigneten Steinen, um die Kräuter zerreiben zu können und ihre wertvollen Säfte und Essenzen auffangen zu können. Als sie jünger war, hatten sie und Ron einmal dem Feuermagier und Alchimisten Soxhlet im nahen Innoskloster beim Extrahieren zugesehen. Er hatte das richtig professionell in einem selbst gebauten Gerät gemacht, das erhitzt wurde, und den Lösungsmitteldampf durch die Kräuter durchtrieb und so die wertvollen Extrakte herausholte. Das Labor war faszinierend gewesen - gern würde sie auch einmal an all den faszinierenden Geräten arbeiten.

Endlich fand sie im Bachbett zwei passende Steine: einen flachen, und einen runden. Sie trocknete sie vorsichtig und kehrte zum Lager zurück, wo sie sich hinsetzte und begann, die Kräuter zu zerreiben und in kleinen Tiegelchen mit Moleratfett und Wasser zu verrühren, bis daraus eine zähe, wohlriechende Masse geworden war. Das sollte wohl wieder eine Zeit vorhalten; trotzdem hätte sie daran denken sollen und in der Stadt etwas Alkohol und Heilkräuter besorgen sollen.

Achselzuckend packte sie die Salben weg, bis auf eine, die sie dem erstaunten Fürst zuwarf. "Als kleiner Dank für die Unterkunft." Sie lächelte freundlich. "Ich werde mich jetzt auf den Weg machen, um Inquisitor Tannenberg den Brief zu überreichen. Es liegt noch ein ordentliches Stück Weg vor mir."
21.06.2003, 16:26 #249
manmouse
Beiträge: 6.742
Kapelle
“ Esteron?” Der Wanderer schlug langsam die Augen auf, wo war er?
“ Esteron, bist du wach? Geht es dir besser?“ Krieger stand mit besorgtem Gesicht vor dem Altar und blickte auf den Wanderer. Der jungen Mann nickte nur. Es ging ihm besser, was immer der Priester gestern geschafft hatte, es grenzte schon an ein Wunder. Der Templer lächelte sichtlich befreit über die stille Zustimmung seines Freundes, und machte sich daran ihm aufzuhelfen und ihn zu stützen.
“ Komm mein Freund. Der Magier hat mir gesagt das er nichts mehr für dich tun kann außer zu beten. Die Kraft Innos, wird dir helfen. Außerdem hat er mir drei Ampullen mitgegeben. Einmal Schmerzmittel, eine Salbe und etwas für die Seele. Wobei ich persönlich glaube das dir Sumpfkraut und mein Spezialtee eher auf die Beine helfen wird.“ Krieger, zwinkerte ihm aufmunternd zu und schritt mit dem Wanderer durch den leeren Kirchenraum, der nur spärlich vom einfallendem Sonnenlicht in Licht getaucht wurde.

“ Wo ist Lehna.“nuschelte der Wanderer unter leichten Schmerzen und von der Metallhalterung leicht behindert.
“ Geht es ihr...... geht es ihr gut?“ Krieger nickte nur zustimmend und erzählte seinem Freund was alles geschehen war. Von dem Kampf mit den Dämonen, der Rettung Lehnas und dem Kampf mit Tannenbergs Leuten. Wie Satura ohne Rücksicht auf ihre eigenen Kräfte, Lehna und Esteron notdürftig und nach besten Gewissem versorgt hatte. Und das sie jetzt weg war.
Der Wanderer schweig nur und machte sich seine Gedanken. Satura hatte sich ein zweites Mal aufopfernd um ihn gekümmert, und wieder war sie ohne sich zu verabschieden gegangen. Wieder konnte sich Esteron nicht bei ihr bedanken. Wieder hinterlies die junge Frau nur die Erinnerung.

Die beiden Männer hatten mittlerweile, den Eingang zum Seitenflügel der Kapelle, im Tempo einer Nachtschnecke erreicht. Am anderem Ende wurde gerade eine Tür geöffnet und Saturas Begleiter trat hindurch.
War auch Lehna dort?
21.06.2003, 16:44 #250
Lehna
Beiträge: 397

Ihre Frage beantwortete sich einen Monent später von selbst, als Leon zur Seite trat und den Blick freigab auf zwei Männer, die langsam aber sicher um die Ecke der Kapelle bogen. Es waren Krieger und... Esteron!
Lehna war, als würde eine tonnenschwere Last von ihr genommen. Ohne zu zögern rannte sie los, dummerweise achtete sie dabei nicht auf die Türschwelle. Es kam wie es kommen musste, sie blieb hängen, der Schwung trug sie nach vorn und sie schlug der Länge nach auf den Kiesweg. Den Schmerz beachtete sie jedoch garnicht, unterstütz von Leon rappelte sie sich so schnell es ging wieder auf und stolperte weiter auf Esteron zu. Wenn Krieger sie nicht im letzten Moment aufgehalten und auf den Zustand ihres Geliebten hingewiesen hätte, hätte sie sich einfach an seinen Hals geworfen - nun ja, glücklicherweise gab es ja noch den aufmerksamen Templer...
"Esteron..."
Trotz allem umarmte sie den jungen Wanderer, wenn auch wesendlich vorsichtiger als sie es gern getan hätte. Das änderte jedoch nichts daran, dass sie ihn fast nicht mehr loslassen wollte. Sie küsste ihn sanft auf die Wange, legte ihren Kopf auf seine Schulter und schluchzte leise.
"Esteron... Warum bist du weggegangen? Tu das nie wieder..."
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