World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Amazonenlager # 11 |
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06.07.2003, 23:02 | #326 | ||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehnas Blick wanderte von einer der Amazonen zur nächsten, lauernd, abschätzend, wie der eines Raubtieres. Noch immer hielt sie ihr Schwert in der Hand, sie hatte es die Fahrt über nicht losgelassen. Nur ab und zu hatte sie beinahe fasziniert die Blutstropfen auf der bläulich schimmernden Klinge betrachtet... Was um sie herum geschah, nahm sie nur noch seltsam verzerrt war. Eine der befreiten Frauen warf Lehna beim weggehen einen ratlosen Blick zu, den diese eiskalt und düster erwiderte. Fast, als ob sie sagen wollte ‚Dich krieg ich auch noch...’. Und genau so war es auch... Während fast alle anderen ins Lager gingen, blieb Lehna im Boot sitzen und starrte finster ins dunkle Wasser. Wir kriegen sie noch, wir kriegen sie alle... |
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06.07.2003, 23:07 | #327 | ||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Der Junge saß auf einem Holzpflock, der aus der Erde ragte, nur wenige Meter von dem Anlegesteg entfernt, von dem aus jetzt eine kleine Kette von Frauen in Richtung Gästehaus marschierte. Einige von ihnen sahen verwirrt aus, andere glücklich und wieder andere, als läge eine Mischung davon auf ihrem Gemüt. Der Großteil von ihnen trug leichte 'Gewänder' oder einfache Straßenkleidung, nur wenige schienen zu den Amazonen zu gehören. Leon hatte keine Ahnung, was hier abgelaufen war, doch es schien zur Zufriedenheit der Amazonen verlaufen zu sein. Mit einem Achselnzucken sprang er von seinem hölzernen Hochsitz herunter und schlenderte zu der sich langsam entfernenden Gruppe hinüber. Lehna bemerkte er nicht einmal, wie sie so in düstere Gedanken versunken im Boot saß, war sein Blick doch nun auf die letzte der Amazonen im Bunde gerichtet. Sie schien nachdenklich und bemerkte es erst gar nicht, als Leon neben sie trat. Sanft legte er ihr den Arm um die Schulter, zog sie dann an sich - jetzt bemerkte sie ihn - und gab ihr einen innigen Kuss. "Ich hab keine Ahnung was ihr gemacht habt, aber ihr seht zufrieden damit aus." grinste er. "Lust auf einen Wein?" Wie schön war es doch, ein ordentliches Finanzpolster zu haben ... |
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06.07.2003, 23:12 | #328 | ||||||||||
Mort R'azoul Beiträge: 690 |
Es war schon stockdunkel als die Amazonen im Lager ankamen und Tallulah hatte auch keine Lust noch lange aufzubleiben und so lief sie direkt ins Lager hinauf, ohne noch lange mit anderen zusammenzusitzen. Die Tür war schnell aufgeschlossen und genauso schnell auch wieder hinter sich zu. Zu allererst kontrollierte sie, wie fast immer in letzter Zeit, ob noch alle Teile der Rüstung an ihrem alten Platz lagen und genauso natürlich war es auch, dass alles so war. Todmüde fiel sie auf das Bett, konnte noch das wärmste ausziehen und schien dann schon bald die Augen zu schliessen, allerdings öffnete sie diese sogleich auch wieder, da sie meinte, etwas gehört zu haben, was sich aber als Täuschung herausstellte. So konnte sie dann, mit geschlossenen Fensterläden einzuschlafen. |
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06.07.2003, 23:15 | #329 | ||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
"Leon!" rief Satura aus, froh, den Geliebten zu sehen. Sie lief auf ihn zu, und sie küßten sich innig. "Wein? Hm... was hältst du davon, wenn wir uns etwas Wein mit hinauf nehmen? Ich bin schon recht müde von dem ganzen Trubel. Aber ich sag dir, das hätt dir gefallen, hab ich doch glatt einen Milizsoldaten umgehauen." Die Amazone lachte fröhlich. "Komm, lass uns gehen." Sie hängte sich bei Leon ein und sie schlängelten sich durch die Menschenmenge durch ins Gästehaus, wo sie sich bei Jamira einen Wein holten und sich dann ins obere Stockwerk verzogen. "Die arme Saria hat heute eine ordentliche Beule davongetragen..." erzählte Satura und ließ sich aufs Bett fallen. "Sag mal, hast du heute auch wohl geübt? - Morgen werde ich dich prüfen..." Doch Leon legte ihr nur sanft den Finger über den Mund und lächelte. Seine Augen strahlten; und auch Satura war froh, wieder hier zu sein. Sie konnte sich gar nichts schöneres vorstellen, als in seinen Armen zu liegen... und das könnte immer so bleiben, wenn sie es wollte. Sie küßte ihn zärtlich. "Leon..." sie sah ihm tief in die Augen. "Ich liebe dich." |
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06.07.2003, 23:25 | #330 | ||||||||||
Melyssa Beiträge: 742 |
"Wir haben es geschafft!", rief Melyssa in die Nacht hinein und lachte. Selenia neben ihr lachte mit. "Und wie, so schnell haben die gar nicht schaun können wie wir waren." Die beiden Amazonen saßen auf der Mauer und tranken einen Schluck zur Feier des Tages. "Aber weißt du was mir da einfällt?", sagte Melyssa. "Hm?" "Ich wollte doch ein Boot kaufen..." Selenia grinste. "Na dann fährst du halt morgen nochmal hin. Wird dich eh keiner wiedererkennen. Glaub mir, ist besser so dass wir mit zurück sind." Melyssa schaute skeptisch drein, ließ sich dann aber von ihrer Freundin überzeugen. "Na, wenn du meinst." Sie kraulte Marlow sanft zwischen den Ohren. Der Kater hatte sie freudig begrüßt, alles Schmollen war verflogen. Melyssa gähnte. "Uaaah, du ich glaub ich geh ins Bett. Das hat ganz schön gerädert." "Du solltest mal nach deiner Wunde schauen lassen, das sieht nicht gut aus", erwiderte Selenia besorgt. "Hmm, meinst du? Na ok." Sie gingen noch kurz bei der Hohepriesterin vorbei, die alle Hände voll zutun hatte die verletzten Amazonen zu versorgen. Sie träufelte etwas Flüssigkeit auf Melyssas Wunde und gab ihr ein Packet mit Kräutern zur Beruhigung und Kühlung. Melyssa zog sich daraufhin in ihr Zimmer zurück. Marlow ließ sich an ihrem Fußende nieder, während Melyssa gähnend unter die Decke schlüpfte und bald eingeschlafen war. |
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06.07.2003, 23:38 | #331 | ||||||||||
Melliandra Beiträge: 478 |
Melliandra lächelte, der Abend hatte viele Frauen das Leben erleichtert. Sie waren endlich frei. Keine Geisel der Männer mehr. Nein, diese Frauen würden nie wieder ihre Körper feil bieten müssen. Nie wieder. Die junge Amazone, machte sich daran Jamira und Hummelchen zur Hand zu gehen und warme Suppe zu verteilen. Frauen auf die Zimmer zu bringen und später abzuwaschen. Donnra hatte ihre Hand schützend über dieses Lager gelegt. Und Donnra alleine war es zu verdanken das keine Frau ernsthaft zu schaden gekommen war. Melliandra würde gleich morgen ein Dankgebet an Donnra senden, jetzt allerdings war sie zu müde. Sie verabschiedete sich von den Frauen die noch unten im Emfangsraum saßen und eilte dann zurück ins Amazonenhaus wo sie müde ins Bett fiel. |
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06.07.2003, 23:47 | #332 | ||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Esteron blickte auf. Er saß noch immer auf der Bank in dem Tempel und hatte ab und an vor den Sack getreten. Er war in Sorge. Lehna war gleich nach dem sie von der Hohen Priesterin versorgt wurde wieder aufgebrochen. Sie hatten dem jungem Mann einen langen und sehr innigen Kuss auf den Mund gepresst und gesagt das sie bald wieder da sei. Der Wanderer wollte seinen Protest äußern, doch leider kam er nicht mehr dazu. Vor dem Tempelgebäude wurde es lauter. Frauenstimmen waren auszumachen gewesen. Viele Frauenstimmen. Der junge Mann sprang auf. Lief fast zu der Eingangstüre. Seine Schritte hallten auf dem Marmorboden. Klapp-Klapp-Klapp- Dann ein poltern, als der junge Mann nicht rechtzeitig abbremsen konnte und mit seiner Schulter gegen das Holz der schwarzen Tür stieß. Hastig riss der junge Mann sie auf, eilte nach draußen. “ Lehna? Lehna! Bist du wieder zurück?“, die Frauen die vorbei liefen musterten den Mann nur mit verschüchterten verwirrten Blicken. Erst einige Amazonen ließen sich herab und deutete zum Strand. “ Ihr findet sie am Bootshaus. Der Wanderer bedankte sich und rannte sofort los. Lehna saß noch immer in dem Boot. Alleine und sichtlich durch den Wind. Was war geschehen? Was hatten die Weiber mit seiner Lehna gemacht. Der Wanderer flog fast über die Holzdielen des Bootssteg, sprang ins Boot, nahm Lehna behutsam die blutverschmierte Waffe aus den Händen und den strich er zärtliche über den Lockenkopf. “ Lehna, geht es dir gut? Was ist nur geschehen?“ |
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06.07.2003, 23:58 | #333 | ||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehna antwortete nicht sondern blieb nur starr sitzen, ihr Blick wanderte langsam zu Esteron. Eiskalt sah sie ihm in die Augen, auch ihr Gesicht verriet keinerlei Gefühlsregung. „Ich war kurz weg.“, erwiderte sie plötzlich, wobei ihre Stimme einen etwas unfreundlichen Unterton hatte. Sie schnappte dem überraschten Wanderer ihr Schwert weg und erhob sich, stieg aus dem Boot ohne sich noch einmal umzusehen. Langsam, aber zielgerichtet ging sie den Steg entlang, hinter sich vernahm sie Esterons Schritte, der ihr eilig folgte. Ihr lauernder Blick wanderte zu der Wächterin am Tor und schließlich zu den beiden Gestalten, die gerade aus dem Lager kamen. Thaleiia und Milena... Lehnas Hand umschloss den Griff ihres Schwertes fester, sie blieb stehen. Ein kurzer Blick über die Schulter verriet ihr, dass Esteron sie ast erreicht hatte. Gut so... Die Hohepriesterin musterte Lehna abschätzend und ein wenig misstrauisch. Diese erwiderte den Blick mit einer eisigen, dämonischen Kälte. „Lehna... Folge mir bitte in den Tempel.“ Thaleiia lächelte freundlich, ihre Stimme klang sanft, aber bestimmt. Der Angesprochenen entging nicht, dass Milenas Hand auf den Griff ihres Langschwertes sank und dort zum liegen kam. Lehna verzog die Lippen zu einem diabolischen Grinsen. Blitzartig schoss ihr Schwert nach hinten, um einen Millimeter vor Esterons Hals zum Stillstand zu kommen. Bewegungslos verharrte die geschliffene Klinge an der Kehle des überraschten Wanderers. „Seit ihr euch da so sicher...?“ Schabend glitt Milenas Schwert aus der Scheide, auch die Wachamazone kam herbeigelaufen und sah Thaleiia fragend an. Die Hohepriesterin hob nur ruhig die Hand. „Lehna, du würdest Esteron nichts antun.“, stellte sie in einem fast schon nüchternen Tonfall fest. Doch wieder bestand Lehnas Antwort nur in einem hämischen Grinsen. „Lehna nicht, das stimmt. Aber ich bin nicht Lehna...“, zischte sie und drückte dabei die Erzklinge etwas fester an den Hals des jungen Mannes. Die rasiermesserscharfe Schneide grub sich ein kleines Stück in die Haut, ein Blutstropfen rollte Esterons Hals herunter und hinterließ dabei eine schmale, rote Bahn... |
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07.07.2003, 00:19 | #334 | ||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Der Blick des jungen Mannes wanderte von Lehnas Augen zu ihrer Waffe. Mit seiner Handfläche griff er sich an die kleine Wunde die sie ihm verpasst hatte. Warmes dunkelrotes Blut rann ihm durch die Finger. Langsam trat er einen schritt zurück. Die Hohe Priesterin und auch die anderen Anwesenden sprachen auf die junge Frau ein, doch ihr Blick verfinsterte sich nur. Sie war keinesfalls mehr nur sie. Esterons Hand wanderte zum Griff seines Kurzschwertes, sein Blick wanderte diesmal zu den beiden Frauen die hinter Lehna standen. Er wurde schon einmal zurück auf die Welt der Lebenden geholt. Wenn es sein musste, würden man diese Prozedur halt wiederholen müssen. “ Lehna, ich habe nicht umsonst den Weg ins Minental gemacht. Dir deinen süßen Hintern gerettet. Noch können wir dir helfen. “, leise kreischend glitt seine Waffe aus der Schwertscheide. Esteron trat noch zwei Schritte zurück. Der junge Mann wusste das er nicht die geringste Spur einer Chance hatte, und doch musste er es wagen. Es gab keinen Weg zurück. Diesmal nicht. Der Dämon mochte zwar nun stärker sein, so stark wie nie zuvor. Aber trotz allem würde er ihre Motorischen Fähigkeiten nicht gänzlich und geschickt leiten können. Lehna, oder besser die Hülle von Lehna stand nicht nur einem Gegner gegenüber. Auch die anderen Frauen hatten mittlerweile ihre Waffen gezückt. Die junge Frau war umzingelt. “ Wenn es so sein soll das ich dich verliere, dann soll es so sein. Ich werde dich begleiten, Lehna. Stirbst du, so werde auch ich sterben. Sterbe ich, bist auch du tot. Wenn nicht deine Hülle, dann dein Geist. Du wirst es nicht schaffen, wenn du mich tötest.“ |
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07.07.2003, 00:51 | #335 | ||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehna bedachte Esteron mit einem geringschätzigen Blick, während Milena und die Wächterin sie einkreisten. Thaleiia sah sie ernst an. „Gib auf. Du hast keine Chance.“, meinte sie kühl. Milena hob drohend ihr Schwert. Lehna sah sich um. Ihr Blick wanderte zwischen Esteron und den drei Amazonen hin und her. Überprüfte abschätzend die Situation. Nein, sie hatte keine Chance. Zumindest nicht im Moment. Sie könnte Esteron ohne weiteres töten, aber die beiden Kriegerinnen würden sie in diesem Fall überwältigen... Gelassen ließ Lehna ihr Schwert fallen und funkelte Thaleiia hinterhältig an. „Na schön. Du wirst schon sehen, was du davon hast...“ Sie verzog die Lippen zu einem hämischen Grinsen, während Milena zu ihr kam und ihr die Hände auf den Rücken legte. Anschließend holte die Amazone einen festen Strick hervor und band Lehna die Handgelenke zusammen. Diese leistete keinen Widerstand, schien nur Thaleiia mit ihrem hasserfüllten Blick aufspießen zu wollen. Die Wachamazone nahm unterdessen Lehnas Dolche an sich und sammelte auch ihr Schwert auf, um die Waffen anschließend der Priesterin zu übergeben. Diese nickte kurz und sah dann wieder zu Milena, die mittlerweile auch fertig war. „Bring sie in den Tempel. Du weißt ja wohin.“ Die Kriegerin nickte bestätigend und fasste Lehna am Oberarm, um sie zwar nicht grob, aber doch bestimmt hinter sich her zum Tempel zu ziehen. Thaleiia sah ihnen noch einen Moment lang nach, bevor sie zu Esteron ging und ihm die Waffen seiner Geliebten entgegenhielt. „Der Dämon ist zu stark. Sie kann ihm keinen Widerstand mehr leisten.“ Einige Sorgenfalten erschienen auf der Stirn der Priesterin. „Aber keine Angst, wir kriegen das schon hin. Das Ritual ist vorbereitet. Morgen kriegen wir dieses Mistvieh schon aus Lehna raus.“ Sie lächelte Esteron aufmunternd zu, doch innerlich zweifelte sie ein wenig an ihren Worten. Der Dämon hatte Lehna vollständig unter seiner Kontrolle. Es würde keine einfache Sache werden, ihn auszutreiben... |
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07.07.2003, 01:10 | #336 | ||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Der junge Mann nahm die Waffen entgegen. Es bestand noch Hoffnung. Denn wenn nicht, dann hätte sie ihn, ihren Geliebten getötet. Mit Tränen in den Augen, die Esteron nicht verbergen konnte, blickte er Lehna und Milena nach. Hoffentlich würden sie es schaffen. “ Ich werde alles geben“, flüsterte Esteron. “ Alles.... Die Hohe Priesterin nickte nur, verabschiedete sich dann noch mit einem fast verzweifelt wirkendem Lächeln und schritt dann in den Tempel zurück. Jetzt war Esteron alleine. Nur der Mond und ein paar Sterne waren noch bei ihm. Langsam drehte sich der Wanderer um, und schritt zum Strand. Der Sand knirschte unter seinen Füßen. Vereinzelt war der feine Sand mit ausgewaschenen Kieseln vermischt. Er war knapp dem Tode durch ihre Hand entkommen. Wie lange konnte er noch stark sein? Wie lange konnte er ihr noch eine Stütze sein? Mit einer ruckartigen Bewegung rammte Esteron die bläuliche Klinge des Erzschwertes in den warmen Sand. So tief das es selbstständig stecken blieb. Dann warf er sich mit seinem Körper daneben, rammte die beiden Dolche zu dem Schwert und blickte mit Tränen in den Augen hinaus auf das weite Meer. Langsam schwanden dem jungen Mann die Kräfte. Mit jedem Moment, den dieser Dämon in Lehnas Körper verbrachte, bröckelte ein Stück ihrer Liebe, ab. Es war jetzt das zweite Mal, das sich Esteron mit seinem Leben gegen Lehna und den Dämon stellen musste, doch dieses eine mal war es am schlimmsten. Esteron war fertig mit der Welt. Fertig mit sich. Am Ende mit seinen Kräften. Langsam verbarg er sein Gesicht, in seinen beiden Händen und lies den Tränen freien Lauf. Vielleicht war es echt am besten wenn sie beide tot waren. Wer wusste das schon. |
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07.07.2003, 10:33 | #337 | ||||||||||
Melyssa Beiträge: 742 |
Melyssa rollte sich gähnend auf dem Bett und kam hart auf dem Holzboden auf. "Autsch", brummelte sie vor sich hin. Von unten kamen bereits lautstarke Beschwerden. "Hey, was soll das Gepolter da oben?!" "Ist ja schon gut, entschuldigung!", rief Melyssa schlaftrunken zurück und verdrehte die Augen. Als wäre sie mit Absicht aus dem Bett gefallen. Mit einem weiteren Gähnen erhob sich die hohe Amazone und tastete sich zum Waschtrog vor. Erst nachdem sie mehrere Ladungen kaltes Wasser ins Gesicht bekommen hatte, konnte sie ihren Zustand als wach bezeichnen. Marlow war ebenfalls erwacht und räkelte sich nun quietschend auf ihrer Decke. "Na komm schon du Faulpelz, wir haben heute noch viel vor", rief Melyssa ihm zu, während sie in ihre neue Rüstung schlüpfte. Ein tolles Stück, es hatte ihr gestern gute Dienste erwiesen. Kurz befühlte sie die Schnittwunde unter ihrem Auge und zuckte zurück. Trotz der Behandlung durch die Hohepriesterin tat es noch ziemlich weh. Die Schwellung war schon ein gutes Stück zurückgegangen, aber die eigentliche Wunde war noch immer da. Sie würde wohl noch etwas brauchen bis sie abgeheilt war. Hoffentlich blieb keine Narbe zurück. Melyssa hüpfte die Treppe nach unten, gefolgt von einem schwarzen Schatten mit weißen Pfötchen. Unten angekommen, ging sie noch kurz an der Küche vorbei, um sich was zum Frühstück zu besorgen. Dort traf sie auf Selenia. "Guten Morgen du Langschläferin", wurde sie sogleich begrüßt und bekam eine Schnitte mit Schinken und Käse in die Hand gedrückt. "Langschläferin? Die Sonne ist ja gerade erst über den Horizont gekommen", erwiderte Melyssa und biss dankend in das Brot. "Eben", bemerkte Selenia und grinste, "also, wir wollten heute in die Stadt?" "Du willst mitkommen?" "Aber klar doch. Denkst du ich lass dich da alleine hinfahren? Ich kenn dich doch, du stellst nur wieder was an." "Ich brauch kein Kindermädchen." "Na so war das doch nicht gemeint. Aber ne gute Freundin die dir Rudern hilft kannst du doch sicher gebrauchen, oder?" Melyssa grinste. "Klar. Komm mit." Die beiden Amazonen brachen zum Bootshaus auf. Unterwegs unterhielten sie sich über dies und das, die neusten Gerüchte und die neusten Waren, die es in Khorinis auf dem Markt geben sollte. "Ich muss unbedingt mal bei diesem einen Händler vorbeischauen, von dem mir Ranina gestern erzählt hat. Er soll wunderschöne Tücher haben." Melyssa trat voran ins Bootshaus und suchte ihnen ein Boot aus. Mit Tüchern hatte sie nicht soviel am Hut. "Dafür wird sicher noch Zeit sein. Wollen wir das hier nehmen?" Selenia schaute sich das Boot an und nickte. "Sieht stabil aus." "Gut, alles einsteigen." Sie sprangen in der Ruderboot, welches daraufhin gefährlich wankte. Doch schon bald hatte es sich wieder beruhigt und Melyssa begann zu rudern. Marlow hockte diesmal wieder stolz vorn am Bug und ließ sich das Wasser ins Gesicht spritzen. Bald schon hatte sich das kleine Ruderboot mit den beiden Amazonen in der Ferne verloren. |
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07.07.2003, 17:16 | #338 | ||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Zufrieden und leichten Schrittes betrat Satura wieder das Lager. Sie hatte den ganzen Nachmittag im Wald verbracht, unter dem Vorwand, Kräuter sammeln zu gehen. Leon hatte sie zwar etwas schief angesehen warum sie alleine ging, aber er mußte ja nicht alles wissen. In Wirklichkeit hatte sie sich Gedanken darüber gemacht, wie sie Leon die Einhandprüfung abnehmen sollte. Nun, es hatte sich etwas ergeben... "Leon?" Voller Schwung stieß sie die knarzende Zimmertür auf. Lachend umarmte sie den Geliebten und meinte: "Komm, es gibt etwas zu tun." Der junge Dieb sah sie fragend an, doch sie nahm nur seine Hand und zog ihn aus dem Zimmer. "Nun, ich denke, du hast lange genug geübt, um dein Können unter Beweis zu stellen... erledige zwei Aufgaben, und du darfst dich einen Meister des Kampfes mit dem Einhandschwert nennen." Die beiden traten vor das Gästehaus,und Satura lächelte ihn an. "Wie du weißt, war ich heute Nachmittag im Wald spazieren... nun, ich war auf der Suche nach einer angemessenen Aufgabe. Ich habe auf einer Lichtung unweit des Lagers gesessen, und plötzlich sah ich eine Goblinfamilie, die eine schwere Kiste zerrten... Bring mir den Inhalt dieser Kiste." Sie schwieg kurz und sah ihn ernst an. Was sie ihm verschwiegen hatte, war, dass es schwarze Goblins waren... er würde schon trickreich sein müssen, um diesen ersten Auftrag zu erfüllen. "Wenn du dies vollbracht hast, komm zurück, und du erhältst den zweiten Teil der Prüfung." |
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07.07.2003, 17:28 | #339 | ||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Leon nickte verstehend. Dann umarmte er Satura sanft und gab ihr einen zärtlichen, langanhaltenden Kuss. Als er sich schließlich von ihr löste lächelte er. "Ich werde dich nicht enttäuschen, Liebes." Er stupste ihr spielerisch gegen die Nase und ging dann entspannt, fast langsam in die Richtung, in die ihr Satura gewiesen hatte. Eine knappe Wegbeschreibung hatte sie ihm außerdem gegeben, das würde schon reichen, dachte er. In einiger Entfernung blickte er sich nocheinmal um und bemerkte, dass Satura ihm nachgesehen hatte. Unwillkürlich lächelte er. Sie stand einfach da und sah ihm nach, mitten im hellen Sonnenlicht und der Wind spielte mit ihrem langen Haar. Es schien Leon, der Himmel könne sich nie wieder verdüstern. Mit einem fröhlichen Grinsen wandte er sich schließlich wieder ab und trottete den Pfad entlang, aus dem Amazonenlager heraus. Er folgte dem Wanderweg und brach dann, an dem von Satura beschriebenen Punkt, zur Rechten hin ins Dickicht des lichten, duftenden Waldes ... |
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07.07.2003, 17:34 | #340 | ||||||||||
Cynthia Beiträge: 86 |
An diesem Abend erwachte Cynthia mit brummendem Schädel. Sie wusste nur noch das sie gestern in Khorinis waren um die Frauen aus der roten Laterne zu befreien. Irgendwann hatte sie wohl eins auf die Nuss gekriegt und war seitdem nicht mehr ganz bei sich gewesen. Auf dem Boot hatte sie mehrmals mit einem Eimer Wasser geweckt, aber so richtig geholfen hat das auch nicht. Die Amazone betrachtete sich nun in einem kleinen Handspiegel den sie damals aus der Stadt mitgebracht hatte. AN ihrem Kopf hatte sie eine große Beule und eine blutige Schramme. Und an ihrer Hüfte prangte ein ziemlich großer, blauer Fleck. Auf was hab ich mich da nur wieder eingelassen. seufzte sie und began ihre erlernten Barbierkünste an sich auszuprobieren. Um ihren Kopf wickelte sie einen Verband, der für einen Gegendruck sorgen sollte was die Schmerzen und das Hämmern in ihrem Schädel überdecken würde. Ausserdem, wenn man es richtig anlegte, sah es sogar schick aus. Sie lächelte kurz und behandelte dann ihren blauen Fleck mit einer Salbe die sie noch von ihrer Mutter hatte. Die ersten Gehversuche erwiesen sich als etwas schwer, irgendwie schwankte an diesem Tag die ganze Insel... Aber sie schaffte es schliesslich zur Tür und ging dann hinaus um frische Luft zu schnappen. |
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07.07.2003, 18:00 | #341 | ||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Esteron hatte die ganze Nacht am Meer verbracht. Lange hatte er Gedankenversunken auf das Meer hinaus geschaut, und den Abend und sein bisheriges Leben mit Lehna, Revue passieren lassen. Jeder Moment war ihm an den Augen vorbeigelaufen. Er hatte darüber nachgedacht wie er Lehna in der Taverne, in Gorthar kennen gelernt hatte. Mit ihr getanzt hatte, wobei der Abend fast einer Verabredung glich. Dann wie er sie mit Frost und dem Kerl, der mit schwulstigem Hut, vor der Hinrichtung und der Vergewaltigung gerettet hatte. Mit ihr in den Wald zur Höhle geflohen war, wo sie sich zum ersten Mal etwas näher gekommen waren. Dann das Erlebnis in den Wäldern von Gorthar. Dann ihre Besessenheit, durch den Dämon. Den Moment, wo er die volle Kontrolle über sie bekommen hatte, und ihn töten wollte. Der Wanderer blickte auf. Es war langsam soweit. Die Sonne begann sich zum Horizont daran zu machen Platz am Himmelszelt zu machen. Die Prozedur kam immer näher. Müde von den Strapazen der vergangenen Nacht stand der junge Mann auf. Schnappte sich die beiden Dolche, die er in den Schaft seiner Stiefel verstaute, als letztes die bläuliche Erzklinge, die ihn im Minental, fast erotisiert hatte. Deren Faszination ihn auch jetzt den Lustschmerz in seinem Herzen spüren lies. Dann drehte er sich um und eilte ohne jegliche Hast die Dünen zum Tempel hinauf. Die Tür knarrte als Esteron sie öffnete. Der Tempelraum war dunkel, nur ein paar Kerzen erleuchteten ihn. Klappernd schallten seine Stiefelabsätze auf dem kalten Marmorboden. Es war gleich soweit. Wo war Lehna? Hielten sie die junge Frau noch immer eingesperrt wie ein wildes Tier? Suchend ging der Blick des Wanderers in dem Tempel umher. Die Priesterin war noch nicht zu sehen. Wo waren sie nur? Als Esteron die erste Bankreihe erreichte, legte er die bläulich schimmernde Erzklinge auf das warme Holz der Sitzbank. Er legte ebenso sein Kurzschwert und die Dolche ab. Warum genau er das tat, wusste er nicht. Er tat es einfach. Aus einem Gefühl heraus. Da ein Schreien. Ein Krächzen. Der junge Mann blickte auf. Das Geräusch kam aus eine der hinten Kammern. Zweifelsohne Lehna. Esteron grübelte, entweder würde sie ihm mit bloßen Händen die Augen auskratzen oder einfach nur kümmerlich in einer Ecke hocken. Besser er wartete hier, bis es endlich losging. Plötzlich öffnete sich eine Tür, genau entgegen gesetzt von der anderen wo Lehna zu hocken schien. Zwei Amazonen traten hinaus, eine nickte Esteron freundlich zu und wies ihn an in den Raum zu treten, während sich die andere der Kammer von Lehna näherte. Esteron atmete einmal tief durch, stand dann auf und schritt schweren Schrittes in die Kammer wo in die Hohe Priesterin bereits erwartet hatte. Fehlte nur noch der Rest der Partytruppe. |
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07.07.2003, 18:07 | #342 | ||||||||||
Waldläufer Beiträge: 792 |
Training am Strand ... ( gibt es was schöneres ?)
„Stich-Drehung-Hieb“ Der Atem des Waldstreichers kam schon leicht stoßweise. Er hatte schon wieder eine ganze Weile lang trainiert. Seine Muskeln schmerzten und dennoch hielt er wacker durch um sein selbst gesetztes Ziel zu erreichen. Wieder ein Satz nach vorn, ein wageechter Hieb, eine Drehung um die eigene Achse und zum Schluss ein Ausweichsprung zur Seite welchen der Bursche mit einer Rolle die ihn wieder auf die Beine brachte beendete. Die junge schwielige Hand des Barden wischte den Schweiß von der Stirn und die andere führte die Klinge des jungen Einhandlehrmeisters zurück in ihre Scheide. Mit langsamen Schritten stiefelte Gardiff zurück zu seinem Reisebündel von dem er sich während seiner Übungen etwas entfernt hatte. Zu holen gab es bei dem jungen Vagabund so wie so nichts und so machte er sich nicht die Mühe nach zu schauen ob etwas fehlt. Den komischen Block welchen er bei der Rettungsaktion der Bauernfamilie vor den dunklen Ungeheuern gefunden hatte fühlte der Junge durch das Leder. Das Hemd unter der Lederrüstung des Barden klebte leicht am Körper und so zog des der Bursche vor hinunter zum Meer zu gehen um seine Glieder im frischen Wasser zu reinigen. Flink schälte sich Gardiff aus der Lederrüstung und der Hose aus Wolfsfell. Das verschwitzte Hemd kam nicht nur mit dem Ausgezogenwerden davon, der Barde unterzog es einer Gründlichen Wäsche und breitete es dann in der Sonne zum trocknen aus. Immer noch mit einer Hose bekleidet warf sich Gardiff in die Fluten. Es war wohl besser hier etwas untenherum an zu behalten, vielleicht störten sich die Amazonen ja daran wenn man es nicht tat und dieser Situation wollte der Vagabund doch lieber aus dem Weg gehen. Erst einpaar Schwimmzüge tuend, dann doch zur Wäsche übergehend verbrachte der junge Bursche doch einige Zeit im nassen Element bevor er sich wieder an Land wagte und sich , nun deutlich sauberer als zuvor, mit einer seiner Decken abtrocknete. Die nasse Unterhose wurde rasch gegen die Wolfshose getauscht und dank der Sonne war das Hemd schon fast trocken. Noch leicht nassbekleidet packte Gardiff seine Sachen zusammen, verschnürte die Nasse Hose mit am Bündel damit sie noch etwas trocknen konnte und machte sich dann wieder Auf den Weg hinauf zum Amazonenlager. Wieder verfolgten ihn wachsame und misstrauische Blicke auf seinem Weg durch das Tor und hinüber zu den Unterkünften der Amazonen. Der Barde hatte, er wusste selbst nicht genau warum das Verlangen danach mit Melliandra zu reden. Vor dem Wohnhaus traf Gardiff auf eine Amazone und da er sich noch nicht im klaren war wo das Zimmer der von ihm gesuchten Melliandra war beschloss er kurzerhand das weibliche Wesen um Auskunft zufragen. „Entschuldigt meine Liebe wärt ihr so nett mir zu verraten wo ich das Zimmer eurer Schwester Melliandra finden kann?“ Die Frau musterte den jungen Vagabund kurz und abschätzend bevor sie ihn die Treppe hinauf wies. „Danke !“ Der Junge nickte freundlich und Lächelte kurz bevor er die Treppe hinauf stieg und vor Melliandras Tür anlangte. Kurz zögerte er, lauschte, holte dann tief Luft und klopfte vernehmbar gegen die Holztür ... |
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07.07.2003, 18:10 | #343 | ||||||||||
Thaleiia Beiträge: 112 |
Thaleiia hatte den ganzen Tag damit zugebracht, ihren Körper in einem Ritual Donnras zu reinigen. Sie hatte sich nun eine leichte Robe übergeworfen, und begann nun, in einem tönernen Gefäß frische Erde mit fünf Tropfen des Harpyienblutes zu vermischen. Sie murmelte alte Worte, die längst in Vergessenheit geraten waren; lange schon nicht mehr hatte ein Mund diese Formeln gesprochen... Thaleiia kniete sich auf den Boden und begann mit der blutigen Erde ein Pentagramm auf den Boden zu zeichnen. An seinen Spitzen stellte sie Kerzen auf, und weiter sprach sie geheimnisvolle Formeln. Sie schickte zwei Amazonen, Lehna, Esteron und Satura zu holen, und stellte derweil alles bereit: die Tinktur aus Quellwasser mit frischem Harpyienblut, das feine Pulver der zerriebenen Harpyienfeder, gemischt mit den Samen der Blutpflanze, und den Edelstein. Über all diesen Dingen lag der Segen Donnras, und doch würde sie dieses Ritual all ihre Kraft kosten, das wußte sie. Der Dämon in dem jungen Mädchen war stark... "Donnra, steh mir bei." Sie kniete sich nieder, segnete das Pentagramm und versank für wenige Minuten in meditativer Stille, Donnras Kraft in sich versammelnd. Satura |
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07.07.2003, 18:38 | #344 | ||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Leise knarrend schwang die Tür des Zimmers auf. Lehna rührte sich nicht, wie sie sich jetzt schon seit gestern Abend nicht gerührt hatte. Regungslos saß sie auf dem Bett, ihre Arme ruhten auf ihren Knien, und starrte fast schon stumpfsinnig gegen die Wand. Das Bett war in keiner Weise verwurschtelt und auch das Essen, dass sich auf dem kleinen Tisch im Zimmer befand, war nicht angerührt. Scheinbar hatte Lehna tatsächlich die ganze Nacht so dagesessen und einfach nur die Wand angestiert. Milena stand in der Tür und musterte ihre ehemalige Schülerin, wobei sie leicht die Stirn runzelte. Es schien, als würde Lehna die Wand gar nicht sehen. Welche Phantasien sich wohl in ihrem Kopf abspielten? Wahrscheinlich träumte der Dämon davon, wie er mit Hilfe seines neuen Körpers das gesamte Lager niedermetzelte und die verstümmelten Leichen auf Pfähle spießte. Die Amazone schüttelte kurz den Kopf. Sie sollte sich jetzt keine Gedanken über so etwas machen, es gab wichtigeres. Sie mussten Lehna von dem befreien, was da in ihrem Kopf saß. „Lehna?“ Die Besessene reagierte zuerst nicht, dann drehte sie langsam den Kopf zur Seite. Mit glasigen Augen betrachtete sie Milena, der lauernde, raubtierhafte Blick veranlasste die Amazone dazu, fast schon unbewusst ihre Hand auf den lederumwickelten Griff ihres Langschwertes zu legen. „Lehna, es ist Zeit. Komm mit.“ Ihre Stimme klang kühl und befehlend. Widerspruch würde nicht geduldet werden. Wieder reagierte Lehna nicht sofort, sondern wartete einige Sekunden ab, bevor sie sich langsam erhob. Mit einem fast schon staksigen Gang näherte sie sich Milena, wobei sich ihr eiskalter, dämonischer Blick in die Augen der Amazone bohrte, als wollte sie die Gedanken der Kriegerin erreichen. Diese versuchte dem Blick standzuhalten, schaffte es aber nicht und wich aus. Als Lehna sie erreicht hatte, packte die Amazone sie zwar nicht grob, aber doch fest am Oberarm und drehte sie mit dem Rücken zu sich. Sie holte ein paar klirrender Handschellen heraus und fesselte mit wenigen, geübten Handgriffen Lehnas Hände auf ihrem Rücken. Die Besessene leistete keinen Widerstand, sie schien auf ihre Chance zu warten... „Geh.“, forderte Milena sie auf und dirigierte sie mit einem sanften Druck zwischen die Schulterblätter vor sich her in die Haupthalle des Tempels... |
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07.07.2003, 18:39 | #345 | ||||||||||
Melliandra Beiträge: 478 |
Melliandra schrak auf. Wer bollerte denn da so an die Tür? Kitiara, konnte es nicht sein. Ihre Freundin wurde gestern bei der Aktion mit dem Bordell zurück in Khorinis gelassen. War es gar Melyssa? Oder eine der älteren Hohen Amazonen? “ Moment, ich komme gleich., rief die junge Frau schlaftrunken. “ Ich muss mich erst ankleiden. “. Schnell hüpfte die Amazone aus dem Bett. Warf sich etwas kühles Wasser ins Gesicht. Und schlüpfte dann in ihre Schwarze Lederrüstung. Die unwahrscheinlich eng an ihrem Körper anlag und ihre weiblichen Rundungen nur noch unterstrich. Tallula’s Vater hatte damals ganze Arbeit geleistet. Es war ein wahres Meisterstück. Gut nur, das Tallula ihr entwachsen war. Oder was auch immer. Melliandra lächelte bei dem Gedanken. Eilte dann zur Tür und öffnete sich mit bedacht. Was davor stand jagte ihr einen Schrecken über den Rücken. Was wollte denn Gardiff hier? Und ausgerechnet jetzt? Wie kam er überhaupt in das Frauenhaus? Die junge Amazone, trat energisch an dem jungen Mann vorbei, verschloss die Tür zu ihrer Kammer. Und ging den langen Gang hinunter. “Was immer ihr von mir wollt, Gardiff. Dies ist eindeutig der falsche Ort! “ |
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07.07.2003, 18:51 | #346 | ||||||||||
Satura Beiträge: 589 |
Satura betrat, von Nathalie geführt, den Raum, in dem die Austreibung des Dämons stattfinden sollte. Überall waren Kerzen aufgestellt, und in der Mitte des Raumes war ein Pentagramm aufgemalt worden, an dessen Spitzen Kerzen standen. Staunend schweifte ihr Blick über all die Utensilien die da herumstanden. Thaleiia grüßte sie, und bedeutete ihr, sich neben das Pentagramm zu stellen. Satura begrüßte Esteron, als die Tür erneut aufging, und Lehna, geschubst von Milena hereinkam. Lehna sah schlecht aus; ihr Gesicht war kalkweiß, und die dunklen Augenringe zeugten davon, dass sie ausgezehrt war... Thaleiia wollte gerade etwas sagen, als Satura sie bat, kurz noch zu Lehna zu dürfen. Die Heilerin nickte, und Satura trat auf das Mädchen zu. "Lehna, ich weiß du bist irgendwo da drinnen und kannst mich hören. Ich borge dir dies Amulett; es hat mich immer geschützt, und birgt eine starke Kraft in sich. Es soll dich nun schützen, vor was auch immer. Halt dich an ihm fest. Ich vertraue auf dich und deine Stärke." Vorsichtig nahm sie ihr Drachenamulett ab und legt es der sich wehrenden Lehna um den Hals. "Ich übertrage deinen Schutz auf dieses Mädchen." murmelte sie. Kaum berührte das Amulett die neue Schutzbefohlene, begann es zu glühen, so hell und rot, das man meinte, es müsse jeden Moment zerspringen. Satura hatte diese Reaktion ihres Amuletts vorausgeahnt, und seine Rückseite dick mit Stoff bespannt, sodass Lehna nicht die gleichen Brandwunden davontragen würde, die sie zu anfang oft erlitten hatte. Du musst sie nun schützen... flehte Satura in Gedanken ihr Amulett an. |
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07.07.2003, 19:00 | #347 | ||||||||||
Thaleiia Beiträge: 112 |
Thaleiia nickte und meinte: "Lasst uns nicht länger zögern. Das Ritual soll beginnen. Esteron, ich hoffe, du bist dir sicher." Es war keine Frage, sondern mehr eine Feststellung. "Geleite Lehna in die Mitte des Pentagramms, wo sich die Kräfte Donnras konzentrieren, und setz dich mit ihr dorthin. Halte sie, umarme sie, und vergiß nie, dass alles, was der Dämon spricht, Lüge ist. Erinnere dich immer an die Zeit, wie sie war, bevor der Dämon in ihr war. Erinnere dich an ihre Liebe, an deine Liebe. Lass dich nicht verunsichern, nicht vertreiben. Es kann sein, dass häßliche Dinge geschehen..." Es kann nicht nur sein, es wird sein... setzte sie in Gedanken hinzu. "Dies Pentagramm," begann Thaleiia mit ihrer ruhigen Stimme zu sprechen, "lässt dich nicht weg, Dämon. Du kannst den Bannkreis nicht durchbrechen, wenn ich es dir nicht gestatte." Satura |
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07.07.2003, 19:34 | #348 | ||||||||||
manmouse Beiträge: 6.742 |
Der Wanderer nickte nur. Trat dann mit der gefesselten Frau auf das Pentagramm, während die Hohe Priesterin irgendwelche Formel murmelte. Lehna schenkte Esteron einen giftigen Hasserfüllten Blick, den der junge Mann nur schwach erwidern konnte. Er wusste das sie es nicht war. Sondern der Dämon in ihr. Bestimmend drückte Esteron die zierlich wirkende Gestalt von Lehna zu Boden, setzte sich dann neben sie und legte beiden Arme um sie. Die junge Frau wich angewidert zurück. Schnell wich ihr Gesicht zurück und sie begann ihren Geliebten zu bespucken. Sie beschimpfte ihn. “ Lass deine Hände von mir, du Schwächling. Hilf mir lieber hier weg zukommen. Sie sind die bösen verrückten. Schau dir nur die Schreckhaften Weiber an.“, in den Augen von Lehna lag der blanke Hass. Da war er wieder der brennende, alles durchdringende Blick. “ Mach mich los, lass es uns gemeinsam zum Ende bringen!“ Nun war es Esteron der für einen Moment zurück wich. Er wusste das es schlimm werden würde. Verschüchtert blickte er zu Thaleiia hinauf. Die Hohe Priesterin hatte konzentriert die Augen geschlossen. Satura hingegen nickte ihm aufmunternd und auf eine Art bestimmend zu. Lehna schluchzte.“ Hilf mir Esteron. Ich schaffe es nicht allein.“ Nun war die Angst in ihren Augen. Doch Angst wovor? Davor endlich frei zu sein? Sprach sie zu ihm, oder der Dämon? Esteron rutschte wieder näher an seine Geliebte, strich mit einer Hand über ihr Haar, während die andere ihr Gesicht zärtlich hielt. Dem jungen Mann standen die Tränen in den Augen. “Hilf mir.“, Esteron nickte nur, legte ihr den Finger auf den Mund. Lehna oder Dämon reagierten. Er war also wirklich ein Schwächling. Liebe machte doch so abhängig. In einem kurzen Moment der Unachtsamkeit, riss Lehna plötzlich den Mund auf, und biss dem jungem Mann brutal und vollkommen überraschend in die Hand. Der Wanderer schrie auf, als sich ihre Zähne unhaltsam in sein Fleisch fraßen. Dunkelrotes Blut lief an seinem Handrücken zu seinem Gelenk in einer breiten Bahn herunter. Esteron stockte. Wich mich einem keuchen zurück. Dann tat er etwas was er wohl schon viel früher hätte tun sollen. Er hob seine Hand, holte aus und schlug seiner Geliebten, derbe mit der offenen Hand ins Gesicht. Peitschend knallte das Geräusch der aufeinander klatschenden Haut durch den Beschwörungsraum. Im gleichen Moment tat es dem jungen Mann schon wieder leid. Was hatte er nun getan? |
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07.07.2003, 19:50 | #349 | ||||||||||
Lehna Beiträge: 397 |
Lehnas Kopf ruckte zur Seite, als Esterons Schlag sie traf. Ein schwacher, unterdrückter Teil von ihr schrie entsetzt auf, doch der Dämon schien zu lachen. Da siehst du, wie sehr er dich liebt! Sie spürte fast, wie das Höllenwesen sich noch ein wenig fester in ihrem Geist verankerte, seine Kontrolle noch verstärkte. Es schien, als wäre der Dämon entschlossen, ihrer Zweisamkeit hier und jetzt ein Ende zu bereiten. Einer musste gehen – er oder sie. In einem Körper war kein Platz für zwei Geister... Langsam hob sie den kopf und funkelte Esteron hasserfüllt an, während sich der Abdruck seiner hand rot auf ihrer Wange abzuzeichnen begann. Sie spürte den schwachen kupfernen Geschmack von Blut auf ihrer Zunge, und der Dämon in ihr genoss ihre Verzweiflung und Hilflosigkeit... Im nächsten Augenblick schnellte Lehna hoch, riss dabei ihren rechten Fuß nach vorn. Die Stiefelspitze kollidierte wuchtig mit Esterons Kinn, der junge Wanderer war auf diesen Angriff nicht gefasst gewesen und wurde auf den Rücken geworfen. Mit einem Satz war Lehna neben ihm und verpasste ihm einen neuerlichen, nicht weniger brutalen Tritt gegen seinen Wangenknochen. Ihr Blick wanderte hasserfüllt zu Thaleiia, als sie ihren Fuß auf Esterons Hals setzte und fast ihr gesamtes Gewicht auf diesen Fuß verlagerte. Der junge Wanderer gab ein entsetztes Krächtsen von sich, als seine Luftröhre zusammengedrückt wurde. „Mach’ das Pentagramm weg! Sofort!“, zischte die Besessene und starrte Thaleiia eiskalt in die Augen... |
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07.07.2003, 19:51 | #350 | ||||||||||
Skeleon Beiträge: 793 |
Der Dieb nuckelte an seinem blutenden Finger. Die Wunde war tiefer gegangen, als er vermutet hatte. Schließlich gab er es auf, der Schnitt wollte einfach nicht aufhören, zu bluten. Er wickelte einen Lumpen drum herum und formte eine Faust. Der Druck würde das Blut drinnenhalten, bis die Wunde verheilt war. So oder ähnlich hatte Satura ihm einmal erklärt, warum man auf schwere Wunden draufzudrücken hatte. Trotz all seiner Wehwehchen hatte Leon ein Grinsen auf den Lippen. Er hatte seine Aufgabe erfüllt, er wäre bald Einhandmeister und - und das war das wichtigste - vielleicht würde sich Satura ja seiner Wunden annehmen. Schmunzelnd schlenderte er durch das Tor, die Wachen warfen ihm skeptische Blicke zu. Er musste zerschunden wirken, wie ihm Blut aus der Faust triefte, der Nacken vor altem Blut mindestens genauso starrte und er blaue Flecke an den Schienbeinen und Kratzer überall hatte. Fröhlich pfiff er wieder sein dümmliches, kleines Schürferlied. Vielleicht sollte er sich mal wieder einen Text ausdenken? Seine Schritte führten ihn zu dem Gästehaus, das direkt hinter dem Brückentor stand. Vorsichtig steckte er den Kopf zur Tür hinein, doch von Satura fehlte jede Spur. Wo war sie? Er schlenderte weiter, in Richtung Tempel und machte eine große Ansammlung von Amazonen aus, die rund um den Eingang standen. Was für eine Teufelei war da schon wieder im Gange? |
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