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Das Amazonenlager #12
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14.07.2003, 23:19 #351
Crowner
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Crowner stand auf und wischte sich den Sand ab, er wäre fast eingenickt. Nun wollte er endlich Hummelchen suchen, als er sie das letzte mal gesehen hatte, war sie mit dem Essen und anderem beschäftigt, aber jetzt hatte sie vielleicht Zeit. Durch die vom fast vollmond erhellte nacht trottete Crowner im Lager umher. Zuerst war er bim Gästehaus, wo er sie zuletzt gesehen hatte, doch da war sie nicht mehr deshalb ging er los in richtung Schmiede. Dort angekommen klopfte er an einen Balken.

"Hallo ist noch jemand hier? Hummelchen?"
14.07.2003, 23:27 #352
Hummelchen
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"ich will grad gehn. Was wollt ihr denn zu so später Stunde? Ich muss wirklich ins Bett, sonst verschlaf ich morgen und das Frühstück ist nicht rechtzeitig fertig."

Die Amazone schloss die hüfthohe Tür sorgfältig, damit das Kind hier nicht herumspielen konnte, obwohl vor der Kleinen eigentlich nichts wirklich sicher war.

"Komm mit mir in Richtung Küche und sag, wie ich dir helfen kann."
14.07.2003, 23:43 #353
Crowner
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"Tut mir leid, dass euch so spät noch störe. Ich möchte mich zuerst vorstellen, mein Name ist Crowner. Und ihr müsst hummelchen sein?"

Die beiden gingen los in Richtung küche während Crowner weiter sprach.

"Also ich möchte ein Amulett, oder jedenfalls die Rune aus dem Amulett in mein Schwert schmieden lassen wenn das möglich ist. Die Rune ist sehr Alt und aus irgend einem Grund nicht mehr verwendbar. Es ist änlich wie bei mir..."

...Crowner legte eine kleine Pause ein...

"...Also ich war unterwegs, als die Magische Barriere zusammenbrach, es gab ein unfall, als die Barriere zusammengebrochen war, hatte mich ein Seitemblitz getroffen, seidher kann ich meine magischen Kräfte nicht mehr anwenden, als wären sie in mir verbannt. Aber ich möchte euch nicht aufhalten..."

Crowner verstummte wieder...

"...Hier ist das Schwert und hier das Amulett Amulett"

Crowner zeigte Hummelchen das Schwert und das Amulett. Obwohl sie nicht so schnell gegangen wahren, kamen sie nun schon bei der Küche an.
15.07.2003, 00:19 #354
Hummelchen
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"Das ist doch mal eine schöne Aufgabe, junger Mann. Ich übernehm das gern. Aber ein bisschen Zeit müßt ihr mir schon lassen. Das bedarf doch einiger Vorbereitung. Überlasst ihr mir die Sachen für eine Woche? Dann werde ich euch ein wunderschönes Stück zurückgeben. allerdings wird das sicher nicht billig. Ich berechne so etwas immer nach der aufgewendeten Zeit, aber es können gut 500 Goldstücke werden. Ist euch das die Sache wert?"

Hummelchen hatte sich auf einen hocker im Speisesaal gesetzt und betrachtete die beiden Sachen ganz genau. Dann blickte sie den Drachenjäger fragend an.
15.07.2003, 00:35 #355
Crowner
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"Das ist es mir sicher wert, ich bezahle gerne gute Arbeit, lieber etwas mehr Zeit und Geld investieren und das Schwert hält länger, als dass man es schnell hat und es nachher nicht lange hält. Ausserdem habe ich für das Schwert noch nichts bezahlt, weil ich es selber geschmiedet habe."

Crowner bestellte sich ein Glas wasser, er hatte auch kein hunger mehr, denn er hatte schon einen vollen Teller gegessen. Hummelchen dagegen schien noch hungrig zu sein, sie bestellte sich ein Teller des Tagesmenues und ein Glas wasser.

"Du kochst übrigens sehr fein, ich hab mir schon gedacht, die Amazonen können sich glücklich schätzen so eine gute Köchin zu haben. Was hast du früher so gemacht, bevor du Köchin und Schmiedin des Amazonenlagers wurdest?"
15.07.2003, 00:41 #356
Hummelchen
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Ich bin seit meiner Kindheit Köchin. Erst am Hof von Rhobar und dann hier in der Barriere.

Das Schmieden von Schmuck hab ich bei uns am Hofe gelernt. Es ist ja eigentlich kein Schmieden, es ist mehr Biegen und feines Arbeiten. Ich hatte schon immer eine Ader für so etwas.

Aber nun muss ich wirklich ins Bett. Die köchin muss morgens als erste am Herd stehen und sollte schon längst im Bett liegen.

Komm in einer Woche wieder. Dann hab ich dein Schwert hoffenlich fertig."

Die Amazone erhob sich und reichte dem Drachenjäger die Hand.

"Ich freu mich, dich kennengelernt zu haben."
15.07.2003, 00:48 #357
Crowner
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"Die Freude ist ganz meinerseits. Ich wünsche einen ruhigen und erholsamen Schlaf."

Crowner stand auf und ging wie auch Hummelchen aus der Küche. Er verabschiedete sich noch ein letztes mal und ging dann in richtung Gästehaus. Er ging auf sein Zimmer, zog seine Rüstung aus und legte sich aufs Bett. Er lag noch ein weilchen wach und schlief nach einem Weilchen ein.
15.07.2003, 01:02 #358
Waldläufer
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Immer noch leise vor sich hinsingen, der Barde hatte angefangen alle Lieder die er kannte aus seinem Gedächtnis hervor zukramen und das waren eine ganze Menge doch der Hunger plagte doch unmenschlich.
Doch was war das ? Wie ein Tier hob der Gildenlose die junge Nase in den Wind, witterte, da gab es was zu essen ... Nun war es Gardiff egal, langsam rappelte er sich auf griff schwach nach seinem Bündel und taumelte los. „Immer der Nase nach..,“ Trieb sich der Junge selbst an und wankte durchs Tor in den Hof. Wo ging es nun hin? Zu den Unterkünften der Amazonen? Wieder witterte der Waldstreicher und er kam zum Schluss das es in der entgegengesetzten Richtung lag. Langsam tapste er wieder los, der Nahrungsmangel ging ganz schön an die Reserve .
Das feine Geruchsorgan des Burschen führte ihn an einer Schmiede vorbei und lies ihn vor eine Tür stoppen...
„Lieber erst mal klopfen schließlich weis man nie wie so eine Amazone reagiert wenn man einfach eintritt.“ murmelte Gardiff mit sich selbst und klopfte an...
15.07.2003, 01:07 #359
Hummelchen
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Hummelchen hatte gerade abgesperrt, als sie mitbekam, dass jemand an die Küchentür klopfte. Neugierig sah Hummelchen noch einmal um die Ecke.

"du meine Güte, was macht ihr denn mitten in der Nacht hier vor der Küche, junger Mann?"

Zu sich selbst stellte die Amazone fest, dass es wohl doch noch nichts mit dem Schlafen würde.
15.07.2003, 02:09 #360
Waldläufer
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„Entschuldigt gnädige Frau, ..ähm ..mein Riecher und mein Magen führen mich zu eurer Tür.“ nun lief der Bursche doch leicht rot an. Das Betteln war ihm nun doch etwas unangenehm. „ Mein Name ist Gardiff und ich wollte euch fragen ... nun ja ... bei euch roch es so gut und ich ...ihr habt nicht zufällig noch was für mich übrig ?“
Die Frau sah ihn mitleidig an. Sie machte eigentlich den Eindruck als wolle sie ins Bett . Doch sie lächelte gnädig verschwand kurz aus dem Sichtfeld des Burschen und kam dann mit einer Schüssel zurück. „Ich hoffe du entschuldigst das ich dich nicht einlasse aber ich hatte einen anstrengenden Tag und bin müde. Hier nimm die Schüssel und stell sie wenn du fertig bist stell die Schüssel einfach aufs Fensterbrett.“ erklärte sie freundlich und reichte Gardiff das Gefäß, welcher es dankend annahm. Mit einem herzlichen „Gute Nacht“ verabschiedete die Amazone sich und schloss wieder ihre Tür.
Der Waldstreicher lies sich an die Wand des Hauses gelehnt nieder und begann genüsslich den Schüsselinhalt zu verzehren. Es schmeckte hervorragend, eine Wonne nach der Hungerzeit.
Doch irgendwann ist auch die Schüssel mal leer und der Gildenlose stellte sie, wie geheißen auf dem Fensterbrett ab.
„Nach dem Essen sollst du ruhen oder tausend schritte tun ... so ähnlich war es glaub ich..“ und da er nicht wirklich Lust hatte jetzt noch einen Mondscheinspaziergang zu machen rollte sich der Bursche zusammen, schob sich sein Bündel aus Kopfkissen unter und schloss die Augen...
15.07.2003, 09:50 #361
Crowner
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*Gään*War es wirklich noch so früh am Morgen? Wieso war Crowner erwacht?

Crowner stand auf und zog seine Rüstung, die Stiefel und die Handschuhe an. Den Gurt mit der Scheide und dem Schwert legte er sich ebenfalls um die Hüften und schloss die Schnalle. Die zweite scheide hatte er bei Hummelchen gelassen. Crowner ging die Treppe runter zum Eingang, doch die Amazone, die sonst das Geld entgegennahm und die Zimmer verteilte war nicht da. Ein kleiner Sack Gold legte Crowner hinter den Tresen mit einem Pergament wo drauf stand:

"Sehr geehrte frau Anike

Herzlichen Dank für ihre Gastfreundschaft und grüssen sie doch bitte Hummelchen von mir, wenn sie sie sehen. Das Essen war sehr fein, die Zimmer immer Sauber und die Betten sehr bequem. Ich werde euere Gastfreundschaft weiterempfehlen, wie auch das feine Essen. Leider kann ich nicht noch eine Woche bleiben, denn ich habe bei Onars Hof noch einiges zu tun, aber ich wäre froh, wenn sie mir in etwa einer Woche wieder ein Zimmer vermietem könnten.

Herzliche Grüsse von Crowner"


Den Brief legte er gefaltet auf das Gold, danach ging er nach draussen und ging los in richtung Tor. Die Amazone am Tor erkannte Crowner und grüsste ihn und Crowner grüsste höflich zurück. Das Tor wurde geöffnet und Crowner ging aus dem Lager in richtung Minental und später zu Onars Hof,"aber zuerst muss ich durch das Minental kommen", dachte sich Crowner.
15.07.2003, 12:18 #362
Melyssa
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Melyssa legte das kleine Hämmerchen beiseite und schaute sich ihr Werk an. Hummelchen hatte das Schwert liebevoll verziert und sie hatte nun ein paar Kleinigkeiten noch verändert. Den letzten Schliff hatte es vollendet. Vorsichtig rieb Melyssa nochmal mit einem Lappen darüber, um die Fingerabdrücke und den angefallenen Staub wegzuwischen. Schließlich hielt sie die Klinge in die Höhe und sie blitzte gefährlich in der Sonne auf.

Marlow kam um die Ecke gestrichen und maunzte. Melyssa ließ die Klinge wieder sinken und legte sie auf die Werkbank.
"Na Großer, wie war dein Tag bisher?"
Marlow strich an der Werkbank entlang und schmuste ausgiebig mit der Ecke. Dann sprang er auf den Schoß der Schmiedin und ließ sich schnurrend die Bäckchen kraulen.
Melyssa ließ ihre Hand über das weiche seidige Fell gleiten, nahm den Kater in den Arm und stand auf.
Zusammen überquerten sie den Hof und gingen durch das große Tor nach draußen.
Die Luft flimmerte leicht über den heißen Steinen und trieb Melyssa den Schweiß auf die Stirn. Eine Abkühlung wäre jetzt nicht schlecht. Vielleicht sollte sie in den Tempel gehen und noch etwas Magie üben? Dort war es wenigstens immer schön kühl.

Sie stellte den Kater wieder auf seine Pfoten, der daraufhin neugierig einem Rascheln in Unterholz nachjagte, und stieg die Stufen zum Tempel Donnras hinauf. Die Hohepriesterin war nirgends zu sehen und auch sonst war der offene Raum mit dem Altar leer.
Melyssa trat an die heilige Stätte mit den beiden brennenden Kerzen und betete kurz.
Danach wanderte sie noch etwas zwischen den kühlen Säulen umher und stellte sich dann im Schatten gegenüber des Pentagramms auf. Sie würde zuerst den Teleport üben. Wenn alles gutging, würde sie sich in Kürze an der anderen Seite des Raumes, mitten im Pentagramm wiederfinden.

Ungeduldig suchte die hohe Amazone ihre Taschen ab. Verdammt, hatte sie jetzt etwa ihre Teleportrune oben in ihrem Zimmer vergessen? Sowas blödes aber auch. Sie hatte wirklich keine Lust jetzt extra deswegen nochmal hoch zum Lager zu rennen.
Ihr Blick fiel auf eine Rune neben dem Altar. Thaleiia musste sie vergessen haben, weshalb sonst lag dort eine Rune herum. Die Hohepriesterin wurde auch immer älter, manchmal vergaß eben auch sie etwas.
Melyssa schaute sich die Rune an. Es war eine Teleportrune, das reichte ihr schon als Information.
Glücklich nahm sie sie in die Hand und beschloss sie sich für ihre Übung zu leihen. Sie würde sie hinterher gleich wieder zurücklegen, dann würde sicher keiner etwas merken.

Konzentriert stellte sich Melyssa auf und schloß die Augen. Die Rune lagerte fest in ihrer rechten Hand, umschlungen von ihren zarten Fingern. Sie streckte leicht die Arme aus, legte den Kopf weiter in den Nacken. Ein bläuliches Licht erschien, bildete einen Wirbel um die Amazone. Immer schneller wurde der blaue Wind, spielte mit ihrem langen blonden Haar und ließ die Kerzen auf dem Altar flackern. Wachs tropfte auf den heiligen Altar Donnras, Ruß stieg von den Dochten auf.
Dann war plötzlich alles wieder still. Der Wind war verschwunden und mit ihm die Amazone. Das Pentagramm war leer.
15.07.2003, 13:41 #363
Kano
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"AAAROOOON!"
Kanos Stimme schmetterte durch den Innenhof des Amazonenlagers. Wo trieb sich dieser Lustmolch schon wieder rum?! War doch immer das gleiche, er hätte ihn in Khorinis lassen sollen...
Kurze Zeit später trat eilig eine kräftige Gestalt aus dem Gästehaus, sich im Gang den Armpanzer festschnallend. Vor Kano blieb der Krieger stehen und salutierte.
"Ich frage lieber nicht, was dich aufgehalten oder du die letzten Tage gemacht hast, was?"
Ein breites Grinsen breitete sich auf Aarons Gesicht aus, aber der Soldat antwortete nicht.

"Naja, wir brechen bald auf, die Königin ist offenbar nicht zu erreichen. Mir wird schon was für den Bericht einfallen. Außerdem hab ich genug erfahren, um sicher zu wissen, dass es die Amazonen waren. Nur welche von ihnen, das wird ihr Geheimnis bleiben...die stecken doch eh alle unter einer Decke. Zwecklos also. Bereite alles vor, ich schreibe noch eine Nachricht für die Königin..."

Der Krieger nickte und wand sich um, auch Kano drehte sich um und ging langsam ins Gästehaus. Im Schankraum angekommen ließ er sich von Jamira Pergament, Feder und Tinte geben, dann machte er sich an das Verfassen der Nachricht...:

'Verehrte Königin der Amazonen,

leider wart ihr während meines mehrtägigen Aufenthaltes in eurem wunderschönen Lager nicht abkömmlich und so muss ich leider wieder aufbrechen, bevor ich mit euch reden konnte. Einerseits praktisch, konnte ich ja so nicht von euren Taten in Khorinis erfahren, andererseits schade, da es mir eine Freude gewesen wäre, eure Hoheit wiederzusehen.
Wie dem auch sei, ich wünsche euch weiterhin alles Gute, vielleicht könntet ihr mir das nächste Mal sogar vorher bescheid sagen, ihr hättet euch einigen Ärger erspart.

Nun denn, geschehen ist geschehen und nicht mehr abänderbar.
Gehabt euch wohl,

hochachtungsvoll,
Kano von Antharia, Statthalter von Khorinis.'


Fertig, das sollte reichen. Er rollte den Brief zusammen und verließ damit wieder das Haus. Sein Weg führte den Ritter direkt hinüber zum Thronsaal, vor dem wie immer zwei Kriegerinnen Wache schoben.
"Hier, das ist für eure Königin.", wand er sich an Natalie, die ihm auch neulich schon behilflich gewesen war.

"Ich werde es ihr überbringen.", erwiderte die Amazone und steckte das Pergament weg.

"Alles Gute, junge Kriegerin, vielleicht sieht man sich mal wieder."
Kano zwinkerte ihr zu und wand sich dann um, gemächlichen Schrittes ging er durch die Hitze der Mittagssonne hinunter zum Bootssteg. Aaron hatte das Boot längst klar gemacht und wartete bereits auf seinen Vorgesetzten. Nachdem das Gefährt losgemacht und beide in ihm Platz genommen hatten, ging es schließlich zurück nach Khorinis...
15.07.2003, 14:58 #364
Melyssa
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Blauer Wind bildete sich, Blitze zuckten umher. Wie zuvor im Kloster, hielt dieser Zustand etwas an, bis schließlich alles abschwoll und eine Amazone inmitten des Pentagramms erschien. Diesmal hatte sie den richtigen Ausgang erwischt.
Erleichtert lief Melyssa durch den Tempel und legte die Teleportrune des Klosters zurück auf den Altar. Scheinbar hatte niemand ihre Irrwege bemerkt. Oder sollte sie die Rune einfach behalten? Wenn sie so einsam da rumlag vermisste sie sicher keiner.
Nach kurzem Zögern zuckte die hohe Amazone mit den Schultern, schaute sich um dass auch keiner guckte und steckte die Rune dann ein. Schließlich war dies die schnellste Verbindung zu ihrem Liebsten, die würde sie freiwillig nicht wieder hergeben.
Fröhlich pfeiffend kehrte Melyssa in ihre Schmiede zurück.
15.07.2003, 18:33 #365
Carthos
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Carthos betrat nach einem kurzen Spaziergang im nahegelegenen Wald das Lager. Er hatte sich den erstbesten Scavenger heraus gepickt und an ihm sein Geschick im Ausweichen eines Angriffs geübt. Für solche Übungen waren diese Vögel hervoragend geeignet, denn ihre Schnäbel waren zwar hart, konnten aber der Rüstung des Paladins nichts anhaben.
Nach etlichem hin und her war der Scavenger rasend vor Wut geworden weil er seine Beute nie richtig erwischen konnte, doch als der Lord ihm die Wirkung seiner Klinge demonstriert hatte war die kleine Treibjagd ohnehin Geschichte gewesen.
Nun ging er wieder ins Gästehaus um sich ein Abendessen zu gönnen, schliesslich verursachte körperliche Arbeit einen mords Hunger.
15.07.2003, 20:00 #366
>Avril<
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Der tägliche Weg am Strand entlang entspannte Liana und sie vollführte ihre täglichen Gymnastikübungen. Sie stellte sich grade hin und bäugte sich bis sie mit ihren Fingerspitzen das Fußende erreichte. Dann schnellte sie wieder nach oben und das gleiche nochmal. Sie machte dies einige Minuten lang und dann kahmen noch ein paar schöne und langegezogene Liegestütze hinzu.
Danach stand Liana wieder auf, schnallte ihre Waffen fest und joggte einwenig. Sie wollte das Amazonenlager umrunden ohne sonderlich ausser Puste zu geraten. Das war ihr Ziel schon seit längerer Zeit und so versuchte sie es Tag für Tag. Sie merkte, dass sie besser wurde, doch reichte ihr das noch nicht.
Nach einiger Zeit musste sie schneller ein und ausatmen und ihr Herz machte schnellere Schläge. Ihr Blut wurde mit der Geschwindigkeit eines fliegenden Drachen durch ihre Venen gepumpt und sie wurde langsam rot im Gesicht. Sschweiß bildete sich auf ihrer Stirn und viele kleine Tröpfchen bildeten einen roßen Tropfen, der dann in unvoraussehbaren Bahnen das Gesicht hinunterlief, bis er bei der Nasenspitze angelangt war, wo er sich todesmutig oder auch seltendumm in den Sand stürtze, wo er bei der Hitze verdampfte.
Liana wurde nicht langsamer sondern eher scheller.
Es lag nicht an ihrer schierbar unendlichen Ausdauer, nein es lag daran, dass sie Bafuß untwerwegs war und ihre Füße so immer heißer wurden. Sie wollte so schnell wie möglich wieder in den Schatten, wo sie gestartet hatte.
Doch als sie dann an der Brücke vorbei kahm beobachtete sie eine Amazone, die gerade mit ihrem Schwert trainierte auf der Wiese etwas ausserhalb des Lagers. Sie bog ab an den schwitzenden Wachen vorbei und grüßte sie freundlich. Dann lief sie im Laufschritt weiter, bis sie schließlich kurz hinter der übenden Amazone stand, die sie bis jetzt noch nicht bemerkt hatte.
Dann setzte sich Liana hin und beobachtete sie. Die Amazone schien noch nicht sehr lange ein Schwert in den Händen zu halten, denn sie stellte sich sehr ungeschickt an und das Schwert fiel ihr öfters aus der Hand. Nach ungefär einer halben Stunde ließ sie ihr Schwert aus absicht fallen und ließ sich daneben sinken.
Sie säufste und schien mit ihrendwas aufgegeben zu haben.
Wie soll ich es je schaffen gegen einen echten Gegener zu kämpfen, wenn ich nur Luft zum Üben habe? sagte sich zu sich selbst und Liana erhob sich. Sie ging zu der Amazone hin und setzte sich neben sie. Etwas erschrocken sah die Amazone Liana mit großen Augen an und versteckte eine Träne, die ihr gerade aus dem rechten Auge kullern wollte mit ihrem weißen Taschentuch.
Liana legte ihren Arm um die Amazone und tröstete sie.
Du must nur etwas Fanasie haben und schon geht alles wie von alleine. Nimm doch zum Beispiel einfach einen alten Stock, ramm ihn mit einer vorher gespitzten Seite in den Boden und hieb solange drauf ein, bis er schließlich abknickt. Dann nimst du einfach einen neuen sie lächelt die junge Amazone an und sie erzählte ihr, dass sie bald ihre Prüfung zur ersten Stufe hatte und keine Ideen hatte, wie sie am besten üben konnte. Liana grinste.
Das konnte doch nicht so schwirig sein, ihr zu helfen und so machte sie sich gleich an die Arbeit mit der jungen Tochter und sie suchten um nahegelegenem Wald einen passenden Stab, den sie schließlich mit einem älteren Speer dann an einer stelle anspitzten. Der Speer war schon alt und so ging es etwas langsamer vorran. Liana wollte jedoch nicht ihren Speer dazu missbrauchen, da er für andere sachen gebraucht wurde und nicht unnütze stumpf werden sollte. Schließlich war er dann doch spitz genug um ihn in den Boden zu rammen. Am Boden lagen überall Schnitzspäne herum und so suchten sie sich einen anderen Platz, wo die junge Tochter trainieren konnte. In der nähe der Brücke fanden sie schließlich eine gegeignete Stelle, wo der Boden nicht so hart war und Liana stieß den Speer mit erfolg tief genug in den Boden um mit ihm Üben zu können.
Sie zog blitzschnell ihr Schwert aus der Lederscheide an ihrem Gürtel und ehe man sich versah schnellte die tödliche Klinge wie eine tödliche Biene auf den Speer zu und blieb kurz davor stehen.
Liana drehte sich um und sprang dabei in die Luft. wahrend des nach oben fliegens postierte sie ihr Schwert so, dass es nach unten zeigte und als sie aufkahm zerschnitt ihr Schwert den Boden wie frisches Fleisch und die Klinge verschwand darin.
Liana zog sie sogleich wieder hervor und putzte sie an ihrem Umhang ab. Dann steckte sie sie wieder weg und ließ der jungen Tocher den Vortritt.
Sie hatte sich ziemlich oft bei Liana bedankt deswegen und Liana wunderte sich, während sie ging, warum diese Amazone nicht von aleine drauf gekommen war.. Naja junge Naivität eben.. Liana schätzte sie auf vieleicht 14 oder 15 Jahre. Also wa sie verhältnismäßig Jung. Auch wenn es Amazonen in Lianas Rang gab, die ungefähr das gleiche Alter wie die Junge Tochter hatten.
Doch waren diese im kampfe viel Reifer und hatten bestimmt auch schon mehr erlebt und haben sich ihren jetztigen Rang schwer erkämpft.
15.07.2003, 20:28 #367
Hummelchen
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Heute hatte Hummelchen lange in der Küche stehen müssen. Es gab für die Mädels und ihre vielen Gäste einen Sauerbraten vom Molerat und die Soße war mit Preiselbeeren und anderen Waldbeeren verfeinert.

Vorher wie immer eine Gemüsesuppe und hinterher einen heißen Apfelstrudel mit Eis. Das war wieder wirklich gelungen, und die Kochkünste von Hummelchen wurden lebhaft gepriesen.

Leider stellte die Amazone fest, dass das Eis im Keller fast aufgebraucht war. Dabei waren im Winter doch die Eisblöcke bis an die Decke gestapelt worden.

Sie nahm sich vor, mit der Königin zu reden. der Eiskeller sollte dringend vergrößert werden. Und jetzt, da die Vorräte im wahrsten Sinne schmolzen, konnte man die Isolierung ja vielleicht sogar verstärken.

Nirgends sonst gab es in Khorinis Eiskeller und mit diesem Pfund sollte man doch wohl wuchern.

Jetzt aber in der Abenddämmerung stasnd die Amazone in ihrer Werkstatt und versuchte das kleine Pentagramm aus der Fassung zu lösen, die ihr Crowner gestern gegeben hatte. Das war komplizierter als gedacht und Hummelchen arbeitete bis weit in die Dämmerung hinein.
15.07.2003, 20:41 #368
Carras
Beiträge: 1.377

Carras marschierte durch das Amazonenlager. Eigentlich wollte er noch eine Rüstung kaufen doch er wollte wann anders wieder hierher kommen.
Jetzt wollte er erstmal seine Waffen abhjolen und auf den Hof verschwinden schließlich waren Crowner und der rest schon verschwunden.

Endlich kam er an der Schmiede an und grüßte Melyssa.
15.07.2003, 20:46 #369
Melyssa
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"Hallo. Du kommst sicher wegen deinen Sachen. Ich hab sie heute Mittag fertig bekommen, ich hoffe dass alles zu deiner Zufriedenheit geworden ist."
Melyssa suchte den Dolch und das Schwert zusammen und reichte Carras die Stücke. Dieser schaute sie sich kurz an und nickte dann.
"Genauso hab ich mir das vorgestellt. Hier, dein Gold."
Er reichte der Schmiedin das Gold und damit war das Geschäft abgeschlossen.
Melyssa wünschte ihm noch einen schönen abend und verzog sich dann in ihr Zimmer.
15.07.2003, 21:14 #370
manmouse
Beiträge: 6.742

Esteron maß Lehna noch mit einem leichten Kopfschütteln und trat dann mit ihr und den Amazonen, Milena, Nathalie und Dragonia über die kleine Brücke in das Frauenlager. Die Wachamazonen blickten ohne eine Regung nach oben, doch als Milena nur mit dem Kopf schüttelte nickten sie traurig und stumm.
Dragonia, und die beiden anderen Amazonen verabschiedeten sich fürs erste und jede der Frauen stapfte nun ihren eigenen Zielen hinterher.
“Willst du dich noch einmal von Sara verabschieden?“ Esteron wusste das diese Frage rein rhetorischer Natur war, doch die Amazone schien zu reagieren indem sie kurz aufnickte.
Mit einem traurigem lächeln in ihren Gesichtern suchten sich ihre Hände und gemeinsam schritten die beiden stumm auf den Tempel der Donnra zu.
Völlige stille trat ihnen entgegen, als sie die Tempelhalle betraten. Zögernd trat Lehna vor, und die Schritte der beiden Menschen hallten traurig zu ihnen zurück. Dumpf und auf eine Art weinend.
Als die beiden den Eingang der Kammer erreicht hatten, lies Esteron die Hand von Lehna sanft entgleiten. Lehna blickte fragend zu ihm zurück, doch der junge nickte nur.

“Ich werde hier draußen auf dich warten, wenn du möchtest.“
15.07.2003, 22:00 #371
Gjaron
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Die letzten Tage hatte Gjaron nur noch im Garten gegammelt und sich von den Speisen verwöhnen lassen.
Es waren schon ein paar aus seiner Anreisegruppe wieder aufgebrochen. Nur noch er und Carras waren da. Langsam machte er sich Gedanken um den Rückweg, denn alleine wollte er nicht durchs Minental stapfen. Schnell schob der Wegelagerer den letzten Bissen in den Mund und rannte zu m Gästehaus. Er spurtete die Treppen und packte rasch seine sieben Sachen zusammen. Als er wieder unten am Treppenabsatz stand, fiel ihm der kleine Geldbeutel von Crowner auf dem Tischchen auf. Bedächtig wiegte Gjaron den Lederbeutel; es war etwas Gold darin. Dann las er den Zettel. Nachdem er alles wieder so hin gelegt hatte, wie es zuvor aussah, legte er auch ein paar Goldstücke dazu, schrieb auf den Zettel noch seinen namen und verließ die gemütliche Herberge. Es war schon nach Mittag und die Sonne schien erbarmunglos auf das Amazonenlager hernieder. Hastig ging Gjaron zum Eingangstor, er hatte ein mulmiges Gefühl. So, als wäre etwas auf dem Hof passiert. Auf der Steinstraße ordnete er erstmal wieder seine Gedanken.
Am Wachposten an der stabilen Steinbrücke drehte er sich noch einmal um und lies seinen Blick über da nahe Lager huschen.
Der Anblick gefiel ihm, doch drehte er sich schnell wieder um und passierte das Holztor. Nun war er wieder auf sich allein gestellt. Ganz allein stapfte er durch die Wildnis. Er hatte eine heiden Angsst vor dem Minental, doch lief er schnell durch die Gegend. Inbrünstig betete Gjaron zu Adanos.
15.07.2003, 22:07 #372
Melliandra
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Ich hab meine Meinung. Entscheiden musst du selbst!

Melliandra lächelte bei dem Gedanken. Sie hatte sich entschieden. Und nichts würde daran rütteln können.
Langsam fuhr die Amazone mit ihren Fingerspitzen den Rücken von Lynx nach oben, machte an ihrem braunem langem Haar halt. Langsam gruben sich ihr Finger in die weichen Strähnchen, tasteten sich zu den feinen Härchen die sich steil aufgestellt hatten und umspielten sie zärtlich.
Die Nacht war voller Leidenschaft gewesen. Immer wieder hatten sich ihren Küssen hingegeben. Das fordernde Verlangen gestillt, das in ihren Herzen gebrannt hatte.
Lynx drehte sich seufzend zu der Amazone um und lächelte ihr Sehnsüchtig zu. Melliandra liebte diese Augen. Grünbraun funkelten sie ihr entgegen. Die Amazone beugte sich langsam zu der jungen Frau herunter und gab ihr einen langen innigen Kuss auf die Lippen, um sich dann aufzusetzen und das geteilte Nachtlager zu verlassen.
Ihr braunes Haar fiel locker auf ihren Busen, während Melliandra seufzend zu der jungen Frau blickte und in ihr einfachen Leinenkleid schlüpfte. Sie hatte unwahrscheinlichen Durst.
15.07.2003, 22:09 #373
La Lynx
Beiträge: 56

Entspannt hatte die junge Diebin ihre Augen geschlossen und die Berührung der Amazone genossen. Die ungewohnte, unbeschwerte Leidenschaft der letzten Nacht hatte sie alles andere vergessen lassen. Isaja, der Auftrag, die Diebe... alles schien zur Nebensächlichkeit zu verkommen, wenn nur sie hier bei ihr war.
Melliandra war wesentlich älter als sie, und doch schien sie ihr so zerbrechlich und schützenswert zu sein. Die letzte Nacht hatte ihr mehr über die Amazone erzählt, als Worte sagen könnten. Sie hatte den tiefen Schmerz und die Furcht der Geliebten davor, sich hinzugeben, gespürt; jedes Beben ihres Körpers hatte ihr ein neues, schmerzvolles Detail preisgegeben, das Männerhände nicht hätten erfühlen können. Die tiefe Sehnsucht Melliandras hatte sie in ihren verlangenden Küssen erfahren und gestillt, und sie beide hatten das Neue, das Vollkommene zugelassen und empfunden. Nie hatte ein Mensch Lynx so in ihrem tiefsten Inneren berührt.

Als Melliandra sich nun ankleidete, drehte Lynx sich zu ihr und grinste sie neckisch an. "Was hältst du von Frühstück am Bett? Die Amazone lächelte, und antwortete mit einem sanften Kuß. Lynx widerstand dem Gefühl, Melliandra festhalten zu müssen, als sie lautlos aus dem Zimmer verschwand; einen Herzschlag lang fürchtete das Mädchen, sie würde vielleicht nie mehr zurückkommen. Nachdenklich rollte sie sich wieder auf den Bauch und berührte in Gedanken versunken das Abbild des Luchses, das auf ihrer rechten Schulter prangte.
15.07.2003, 22:10 #374
Enzanie
Beiträge: 385

Ruhig saßen sie auf einer kleinen Bank, hölzern war sie und ziemlich unbequem, zahlreiche Spänne schauten hervor und machten das Sitzen zu einem Gefühl, wie auf einem Igel zu sitzen, obwohl das wohl viel schmerzhafter gewesen wäre. Warum saßen sie hier und schwiegen sich an?
Es war so, zuerst hatten sie sich gestern in das Gästehaus begeben und für 5 Goldstücke die Nacht durften sie übernachten.
Der Preis war weit unter dem normalen, aber Doooom hatte nicht mehr und Fatalis wollte nicht mehr haben. Als sie heute Morgen dann wieder frisch waren und das waren sie, da die Betten weit bequemer waren als diese Bank, gingen sie erstmal ausführlich in dem kleinen Lager spazieren zu gehen, sie wollten sich erkundigen, schlau machen, fortbilden.
Nach dem ausführlichen Rundgang hatten sie nichts gemacht, naja auf einer Wiese liegen und nachdenken war natürlich schon eine Herausforderung, aber naja....
Da fiel ihm das erstemal auf, dass Doooom keine Stiefel trug, er lief barfuss, eine Tatsache die ihn sehr überraschte.
Danach waren sie noch sehr lange auf der Wiese, bot Fatalis einen Sumpfkrautstengel an, doch er lehnte natürlich ab, er selber rauchte aber auch nicht.
Er hatte ihn gefragt, warum er sie dann mitschleppe und er zuckte nur mit den Schultern und meinte, sie wären ja umonst gewesen.
Dann begann ein Regenschauer über das Lager niederzugehen und so flüchteten sie sich unter dieses Haus, wo zufällig die Bank vom Anfang stand.
Lange saßen sie dort und schwiegen sich an, aber nun wollte er ihn fragen, einen besseren Zeitpunkt gab es nicht.
Doooom?
-Hm?
Warum tragt ihr keine Stiefel?

Der Novize schien mit allem gerechnet haben aber nicht damit, nicht damit.....
15.07.2003, 22:21 #375
Lehna
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Unsicher blickte Lehna zwischen Esteron und der kleinen Tür vor ihr hin und her. Wollte sie das wirklich? Wieder sah sie diese Bilder so klar vor sich, als wäre es gerade erst vor fünf Minuten passiert...
Sie senkte betrübt den Kopf und streckte vorsichtig die Hand nach der Klinke aus, ihre Finger zitterten. Sie zuckte kurz zurück, als sie das kühle Metall berührte, sie warf verunsichert einen letzten Blick über die Schulter zu Esteron. Der junge Wanderer nickte ihr nur langsam und ermutigend zu.
Lehna seufzte leise, endlich schloss sich ihre Hand um die Klinke, drückte sie langsam herunter, als erwartete sie, dass hinter der Typ irgend ein klauenbewehrtes Viech hockte und sie zerfleischte.
Aber sie wusste, das etwas viel schlimmeres auf sie wartete...
Mit einem leisen Knarren schwang die Tür auf, gab den Blick in das von einigen Kerzen erhellte Halbdunkel des kleinen Raumes frei. Auf einem schlichten Steinaltar am Ende des Zimmers lag sie, Sara. Regungslos, in ihre Lederrüstung gekleidet, die sie auch am Tag ihres Todes getragen hatte. Ihre Hände waren auf ihrem Bauch gefaltet, die geschlossenen Augen, die ausdruckslosen Gesichtszüge und die entspannte Haltung verliehen ihr fast das Aussehen einer friedlich vor sich hinschlummernden jungen Frau.
Mit einem leisen Klacken schloss Lehna die Tür von innen wieder, war nun allein im Raum, allein mit Sara. Eine Weile blieb sie einfach stehen, unschlüssig, vielleicht ängstlich, bevor sie langsam auf den Altar zutappte.
Fast unbeholfen kam sie sich vor angesichts der sonderbaren Eleganz, die die Tote ausstrahlte. Lehna stand vor dem Altar, musterte die darauf liegende junge Frau. Sara. Sie hatte die Amazone kaum eine Stunde gekannt, und doch würde sie ihr immer im Gedächtnis bleiben. Vor allem ihr Tod... und was danach kam.
Lehna senkte traurig den Kopf, eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel, fiel auf den kalten Stein des Altars. Vorsichtig wanderte ihre Hand zu Saras, schloss sich um die kühlen, steifen Finger der Toten. Eine Weile verharrte sie einfach so, hielt Saras leblose Hand zwischen den ihren.
„Ich werde ihn finden. Und wenn es Jahre dauert, eines Tages werde ich ihn finden. Und dann werde ich ihn töten...“

Die Tür knarrte leise, Lehna drehte sich nicht um. Nicht einmal, als sich vorsichtig eine Hand auf ihre Schulter legte.
„Geht es dir gut, mein Kind?“, fragte Thaleiia besorgt, obwohl sie die Antwort längst kannte. Lehna machte sich deshalb nicht die Mühe etwas zu sagen, stumm legte sie Saras Hand zurück und wandte sich zögerlich von der toten ab. Ihr Blick traf den Thaleiias, ein sorgenvolles Lächeln umspielte die Lippen der Priesterin.
„Du siehst aber gar nicht gut aus.“, stellte sie fest. Lehna nickte nur langsam.
„Du kannst nicht schlafen, nicht war, Kind?“
Wieder nickte das Mädchen. Vorsichtig nahm die Priesterin daraufhin ihre Hand und legte ein kleines Fläschchen, gefüllt mit einer durchsichtigen Flüssigkeit, hinein.
„Trink das heute Abend. Es vertreibt die Träume. Du brauchst unbedingt Ruhe. Und ich denke, ich sollte mir mal wieder deine Verletzungen ansehen...“
Wieder sagte Lehna nichts sondern nickte nur. Einen Moment lang betrachtete sie das kleine Fläschchen der Priesterin, bis diese sie am Oberarm nahm und sanft neben sich her zog, raus aus dem Raum, in dem Sara lag.
Leise Klackend fiel die Tür hinter den beiden ins Schloss.
Lehna hob erschöpft den Kopf, sah Esteron traurig in die Augen.
Ein zaghaftes, schwermütiges Lächeln umspielte ihre Mundwinkel.
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