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> Rollenspiel [Q] Das Land Gorthar # 7 |
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06.10.2003, 18:07 | #1 | |||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
[Q] Das Land Gorthar # 6
hier gehts weiter in gorthar |
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06.10.2003, 21:28 | #2 | |||||||
Pegasus Beiträge: 53 |
Er wollte eigentlich schon diesem kleinen Dieb nachgehen, entschied sich dann aber doch noch anders, weil er sich nicht viel davon versprach, er hatte kein Interesse daran diesen kleinen Halunken der Stadtgarde oder wer auch immer hier für Ruhe und Ordnung sorgte, zu übergeben, stattdessen interessierte ihn etwas ganz anderes, denn vom Marktplatz aus war eine Burg zu sehen, sie lag auf einem Hügel und erhebte sich deshalb thronend über die Stadt, doch bei dem Versuch zu ihr zu gelangen, wurde er schon früh gestoppt, denn er sah am weiteren Aufgang ein Tor und zwei Wachen, die ihn sicher nicht durchlassen würden, er hätte zwar durchaus Mittel und Wege finden können, wir er in die Burg kommen würde, doch hatte er es nicht nötig sich unnötigerweise in Gefahr zu bringen, sein Ziel war Khorinis und nicht die gorthanische Burg, also beließ er es bei den Gedanken an diese Burg, die doch recht wehrhaft aussah, zusammen mit der riesigen Mauer und den Wachen ergab sich ein wehrhaftes Bild von dieser Stadt, die wohl Gefahren von Außen abhalten wollte oder schon einmal einer solchen Gefahr getrotzt hatte. Sein Weg führte ihn wieder in einen anderen Teil der Stadt, hinter dem Marktplatz waren wieder zahlreiche verwinkelte Gassen, die alle an die vom Hafenvierte erinnerten, nur waren sie sauberer und es roch auch nicht so bestialisch. Pegasus schlingelte sich durch diese um eventuell interessante Beobachtungen zu machen, denn bevor er die Stadt verlassen würde, wollte er sie noch etwas kennenlernen. Schließlich war er hier eher unfreiwillig gelandet und jetzt musste er eben das beste aus der Situation machen. Eine kleine Kneipe lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihn, was nicht gerade an der Karte lag und noch weniger an dem schnuckligen Ambiente, sondern eher deshalb, weil ein Mann einfach heraus flog und kopfüber auf den harten Pflastersteinen landete. Ein Mann kam heraus, wobei es sich scheinbar um den Wirt handelte und schrie den Verletzten an, er solle nie mehr versuchen seinen Gästen die Taschen auszuräumen, als handelte es sich wahrscheinlich um einen Dieb. Doch wenn man in einer vollen Kneipe, wie er jetzt erst merkte, beim klauen erwischt werden konnte, das war ihm ein Rätsel, selbst untalentierte Finger wie seine konnten da wohl kaum etwas falsch machen, doch war es doch ein schöner Anblick zu sehen, dass sich diese Stadt zumindest von der Art und Weise kaum unterschied wie die, aus der er kam. Doch mit dem Dieb hatte er noch was vor, er half ihm aufzustehen und bemerkte da erst, dass es eine Frau war, die sich ihre Haare kurz geschoren hatte, um wohl als Mann aufzufallen, ähnliches Problem hatte er ja auch des öfteren aber diese banale Gleichheit spielte keine Rolle in seiner perplexen Denkweise. Die Frau wirkte nicht so, als ob sie Gold im Überfluss oder eine geschickte Diebin wäre, doch eher aus Hilflosigkeit stehlend. Ohne ein Wort zu sagen, ging er in die Kneipe hinein, die Frau sollte draussen warten, so dass sie alles genau sehen konnte. Pegasus wurde von dem Moob nicht beachtet, selbst sein ungewöhnliches Auftreten war für die meisten nicht beachtenswert, er brauchte nur eine einzige Goldmünze auf den Boden zu werfen und sofort stürtzten sich fast alle auf das eine kleine Stück und stießen sich die Köpfe ein, in dem ganzen Chaos ließ er noch eine zweite fallen und eine dritte, als sich die Menschen dann in die Haare kriegten, weil sie dachten, es läge überall Gold auf dem Boden, entbrannte zwischen zwei Streithähnen eine Schlägerei und der Wirt versuchte vergeblich einzugreifen, bekam selber etwas ab, Pegasus selber stand unerschütterlich an seinem Platz, bis er sich einfach den Goldbeutel eines Betrunkenen schnappte, in dem Tumult ging das ganze sowieso unter und er konnte sich heimlich still und leise aus dem Staub machen, die Frau bekam den Goldbeutel, der sicher fünfzig Stück fasste und er verschwand mit einem banalen Gesichtsausdruck, der typisch für ihn war, er liebte es einfach die Menschen erniedrigend zu sehen. |
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07.10.2003, 04:50 | #3 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Schatten huschte durch die Stadt und beachtete dabei kaum etwas, es war alles wie immer, einfach nur Gorthar typisch, es stank nach Fisch und Dreck und so weiter er zum Marktplatz kam, desto besser wurden die Fresken an den Wänden und die Luft, auch die einzelnen Personen wechseln ihre Maske, ein Hauch von Leben kehrte ein. Die gewaltige Mauer zur einen und die Häuser zur anderen Seite bestimmten seinen Weg, ein ganz normaler Weg, würde er meinen, nichts war besonders, als er zum ersten Mal hier gewesen war, da staunte er nicht schlecht, er war von dieser Stadt überwältigt und hatte großen Respekt, mittlerweile hatte er Gorthar lieben und hassen gelernt, er kannte die Stadt schon recht gut, aber er war zu selten hier um wirklich jeden Winkel zu kennen, dafür war sie viel zu groß und in die Burg kam er sowieso nicht. Doch das sollte ihn bei seinem Vorhaben nicht stören, denn alles was er wollte war zum Stadttor, sein Ziel war schließlich nicht die Stadt, sondern das Land Gorthar, sein wahres Ziel lag draussen in den Wäldern, vielleicht würde er ja mal Prix und Ra wiedertreffen, das wäre schön, von den beiden Freunden hatte er schon ewig nichts mehr gehört und sie nichts von ihm, sie würden sich sicher auch freuen, auf dem Rückweg würde er bei ihrem Lager Halt machen, doch zuerst musste er in die Bibliothek. Seine Schritte kamen endlich zum Tor, ein kurzer Schweif umher, dann hatte er sich satt gesehen und marschierte zum Tor, die Wachen waren wie eh und je stutzig und das lag wohl auch an seiner etwas merkwürdigen Erscheinung, doch Rexx hielt seine Klappe und die Wachen ließen ihn nach einem kurzen Wortwechsel durch das Tor. Er ging ohne Umschweife in den nahen Wald, er kannte seinen Weg, wie eine heiße Erinnerung war er in sein Gedächtnis eingebrannt worden, die Bäume und all die andere Natur begrüßte ihn mit einer kräftigen Windböe, die ihn einige Sekunden an dem Platz hielt und seinen Umhang wieder ganz schön forderte, aber dann war auch diese Begrüßung genommen und er konnte in den gorthanischen Wald eintauchen. Immer und immer wieder hatte er diesen Weg genommen, es kam ihm so vor, dass fast jeder Baum oder jede Erderhebung ihm bekannt wäre, doch das würde dann sicher zu weit gehen, doch den Weg fand er trotzdem ohne Probleme, er jagte über den Waldboden, der durch seine fallenden Nadeln, Blätter und der Erde zu einem idealen Untergrund für Geräusche wurde, das störte ihn zwar weniger, doch das konnte Banditen anlocken, aber die würden schon sehen was sie davon hatten, wenn sie es denn wagen sollten, dass der gorthanische Wald voller Banditen war, dass hatte er längst gemerkt, spätestens an dem Tag vor ein paar Monaten, als er mal fünf oder sechs Banditen auf einmal begegnet war, der Ausgang war allerdings ganz nach Maß, mit eine Prise Glück und einem genialen Plan hatte er sie aus ihren Bäumen geholt, einem nach den anderen, das war ein Spaß, wenn auch ein gefährlicher... Während er so über die Vergangenheit philosophierte, trugen ihn seine Beine wie von selbst immer weiter in den Wald, bis er dann zu der "grünen Hölle" kam, wo sich der Wald schlagartig änderte und nichts mehr so war, wie es sein sollte, das war sein Ziel. Er fand den bleiernen Deckel und öffnete ihn auch, kurzdarauf befand er sich schon im Abstieg in die Welt unter Gorthar... |
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07.10.2003, 04:56 | #4 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Der Abstieg war wie immer etwas besonderes, dieses Gefühl der Eingeengtheit und der Platzangst waren hier in dieser Röhre so nah wie nirgendswo anders, die rostige Leiter tat mit ihrem boshaften Knarren und Quietschen auch nicht zur guten Laune bei, doch all das hatte er schon duzende Male hinter sich gebracht, er wusste wie es war hier runter zu gehen und er wusste auch, wie es war, wenn man diese kalten, dunklen Gänge sah, es war einfach ein schlechtes Gefühl, doch wenn man es einmal erlebt hatte, dann fürchtete man sich nicht mehr davor, es war wie eine Wiederholung der Ereignisse, er wusste genau, dass er hier unten nichts zu befürchten hatte, im Gegenteil, hier war er in Sicherheit und fand die nötige Ruhe, genau das, was er eigentlich brauchte, doch leider hatte er es wieder eilig, er wäre gerne länger geblieben, aber er musste dringend wieder zurück nach Khorinis, es gab dort viel zu erledigen, denn seit seiner Abewesenheit hatte er nichts mehr mitbekommen und da war es wichtig, dass er mal bei den einzelnen Lagern vorbeischaute, außerdem wollte er sich endlich wieder etwas verbessern, denn er war schon ein wenig erstaunt gewesen, für wie viel Goldmünzen man Felle von Tieren verkaufen konnte, nur hatte er nie gelernt diese auch abzunehmen, auch sonst verstand er nichts von der Tierverwertung, aber war es durchaus eine lohnende Sache und Gold brauchte er immer. Wenn er dies im vorbeigehen mitnehmen konnte, dann würde er das gerne machen, nur war er wirklich ungelernt in solchen Dingen, allein schon weil er sich auch teils ekelte den Viechern auch noch nach ihrem Tod etwas anzutun, aber irgendwie musste er diese natürliche Scheu einmal ablegen, vielleicht würde er ja einen Jäger finden, der ihm seine Erfahrung mitteilen wollte, am besten wäre da wohl Prix gewesen, seiner Meinung der beste Jäger, denn er je kennenlernte, doch wollte er sich auch nicht aufdringen und außerdem war er hier in Gorthar und nicht in Khorinis. Als er endlich unten angekommen war, entzündete er die Fackel des Feuersteines, der immer mehr unersetzbar wurde und ging dann den langen Gang entlang, bis er zum Labyrinth kam, doch er kannte mittlerweile die Abkürzungen und konnte so schnell und sicher passieren. Als er dann endlich in die große Marmorhalle kam, schwelgte er wieder in Erinnerungen von vergangenen Tagen, bis er dann vor der Treppe stand, er wusste genau, was jetzt kommen sollte und er hatte keinen Geschwindigkeitstrank mehr, also musste er hochgehen. Wie er es erwartet hatte, wurde der Aufstieg wieder zu einer halben Katastrophe, doch schwer keuchend und mit den Kräften am Ende gelang der Aufstieg dann doch, jetzt war nur noch die Statue zu bezwingen und dann war er wieder da, in seinem geliebten Zuhause.Wie erwartet hielt ihn die Statue zurück, doch das war normal und kein Grund zur Sorge. Halt, wer seid ihr, dass ihr den Durchgang zur Bibliothek verlangt? -Ich bin Träger des Amulettes des Wissens, lasst mich durch! -So sei es Das spektakuläre und doch schon normale Prozederre wiederholte sich wieder einmal und die beiden Wachskelette wichen zur Seite, so dass er hindurchtreten konnte und auf der Brücke stand, als er dann endlich die schwere Holztür öffnete fiel ihm erst mal ein Stein von Herzen, denn er hatte zumindest dies schonmal hinter sich gebracht. In Erinnerung schwelgend schien er jedes einzelne Buch begrüßen zu wollen und schlenderte dann leicht verwirrt durch die Gänge, bis er dann zu der Stelle der Bibliothek kam, wo der Priester seine Kammer hatte. Er klopfte einmal und bekam ein freundliches herein als Antwort. Die schwere Tür öffnete sich und dann sah er ihn wieder, seinen Mentor, am liebsten hätte er ihn umarmt, aber sowas schickte sich nicht, er beließ es bei einer Handbewegung zum Gruße. Bei Innos, Ich bin auch mal wieder hier. Mit mir hättet ihr nicht gerechnet nicht wahr? -Ich freue mich euch wiederzusehen mein Sohn, was führt euch hierher? -Ich habe eine gute Nachricht für euch, seht euch das mal an. -Aber....das ist doch.... -Genau, das ist eines der Sieben. -Wo..woher habt ihr dieses Amulett? -Ich habe euch doch von dieser Stimme erzählt, weswegen ich auch die Askese hier gemacht habe. Nun, diese Stimme hat die ganze Zeit mit mir gespielt, das einzige Ziel war es von Anfang an mich zu ihr zu locken, es war ein Dämon namens Kryliyx, er besaß das Amulett und wollte mit meinem irgendeinen Fluch brechen und Khorinis versklaven, wie genau das war weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall konnte ich den Kampf mit einer mittelschweren Verletzung beenden und das Amulett sichern, jetzt sind es nur noch fünf. -Unglaublich, aber es ist tatsächlich wahr, eine unglaubliche Wendung und ein großer Gewinn für die Kirche Innos. Das habt ihr gut gemacht mein Sohn. -Mich würde interessieren was jetzt damit geschehen soll und von wem es überhaupt ist? -In Ordnung folgt mir, jedes Amulett hat ein anderes Aussehen, die Bilder sind in dem Zimmer, wo ich euch das erste und bis dato einzige Amulett übergeben habe, folgt mir Die beiden gingen den Weg zur Speisekammer und bogen dann nach links ab, bis sie in dem Kämmerchen ankamen, dann blätterte der Priester etwas in einem dicken, verstaubten Wälzer und sah sich das Amulett genau an, bis er dann zu einem Ergebniss kam. Das ist das Amulett von Almira der Weisen. Es verschafft seinem Träger eine gewiße Gedankenkraft und lässt einem in bestimmten Situationen ihre Erfahrung zukommen, als ob man ihren Geist vor sich hat. Ein wertvolles Artefakt, ohne Zweifel. Zu eurer ersten Frage, ihr seid der Bestimmte, daran gibt es keine Zweifel mehr, es ist eure Aufgabe die Sieben zu finden und zu vereinen, euch allein gebührt das Recht sie zu tragen und das werdet ihr auch, die beiden Amulette werden euch noch stärker machen, als ihr eh schon seit und von daher ist es klar. -Gibt es auch eine Möglichkeit sie in andere Gegenstände zu verlagern, denn zwei Amulette um den Hals sind mir eines zu viel. -Hm, ja das kann man durchaus, welche Materie habt ihr euch denn vorgestellt? -Es muss etwas sein, dass ich nicht mehr abzugeben gedenke, deshalb wähle ich mein Schwert, das mich bis zu meinem Lebensende begleiten soll. Wäre es möglich, das Amulett in die Klinge zu bringen? -Eine schwierige Sache, aber ich denke, ich schaffe es, gebt mir zwei Stunden. -Gut und nochwas, ich habe in diesem Berg ein paar komische Viecher entdeckt, wurmartige Wesen, einem habe ich die Schneidezähne gezogen, ich glaube sie sind voller Gift, könnt ihr damit was anfangen? -Ich schau es mir mal am Alchemietisch an, aber zuerst mach ich das mit dem Schwert. Legt euch ne Runde auf's Ohr, ihr wisst ja wo euer Zimmer ist, wir sehen uns dann morgen wieder. Der Priester nahm das Amulett und das Schwert entgegen und verschwand brabelnd in einer weiteren dunklen Ecke des Ganges, der Schatten tat wie ihm geheißen und begab sich in seine Kammer, nur um sich dann auf's Ohr zu hauen. Er konnte wunderbar schlafen, vielleicht lag das daran, das eine große Last von ihm genommen wurde, doch heute musste er schon wieder gehen, also erhob er sich aus seinem Bett, streifte sich die Rüstung an, legte den Waffengürtel um, der nun deutlich leichter war als sonst und zog sich die Stiefel an, danach war er bereit sich dem Priester zu stellen, er war gespannt, was er alles letzte Nacht erreicht hatte. |
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07.10.2003, 05:00 | #5 | |||||||
Heimdallr Beiträge: 12.421 |
Langsam aber sicher wurde es spannend, denn schließlich erlebte man sowas nicht alle Tage, doch der Priester war noch nicht da, also blieb ihm nichts anderes übrig, als sich etwas abzulenken und das konnte er am besten, wenn er sich in die Speisekammer begeben würde und etwas essen. Nach einer kleinen Stärkung war es dann soweit, sein Mentor kam und brachte reiche Bescherung, in der einen Hand hielt er seine Klinge, seinen Todesodem in der anderen hielt er eine kleine Schatulle, was da wohl drin war fragte er sich. Doch viel mehr Aufsehen erweckte das Schwert, das Amulett war an der Unterseite von Klinge und Griff angebracht und erstrahlte in einer wahnsinnigen Helligkeit. Ein wundervoller Anblick, somit war seine Klinge nun nicht nur scharf, sondern auch heilig und vorallem hatte er nicht so schwer am Hals zu tragen. Außerdem würde es so weniger auffällig, man wusste ja nie, wer noch von diesem Geheimnis der Amulette wusste. Wie der Priester das hinbekommen hatte, das wollte er gar nicht wissen, hauptsache es war so geschehen. Aber was war in der Schatulle? Vorsichtig überreichte der Priester das wertvolle Objekt und der Schatten öffnete sie, darin befanden sich acht kleine Ampullen, sie sahen etwas wie die Heiltränke aus, doch der Priester machte schnell klar, dass er sie nie trinken durfte, denn es waren acht Ampullen mit absolut tödlicher Säure, die er aus den Zähnen gewonnen hatte. Damit konnte man einen Menschen mühelos wegätzen oder auch schlimmeres. Der Atem stockte als er das hörte, doch kurz darauf wurden die Falten aus dem Gesicht entspannter, da er schon eine Idee hatte, was man damit so alles machen konnte, auf jeden Fall war er erstmal sicher, die Ampullen waren aus einem besonderem Material, das die Säure nicht wegätzen konnte, er musste sie nur sicher verwahren. Dann fügte der Priester noch hinzu, dass er vielleicht von einem anderen Alchemisten noch bessere Ergebnisse erwarten konnte. Doch dann merkte er, dass er los musste, er verabschiedete sich freundlich von dem Priester und vergaß dabei völlig, dass er noch um einen Geschwindigkeitstrank bitten musste, also ging er schnellen Schrittes zurück und verließ die Bibliothek von Gorthar. Nach einem langen Marsch, der nur durch Abkürzungen und der Ortskenntnis so kurz wurde, kam er dann endlich zu der Leiter und dem Schacht und auch diese Hürde meisterte er. Als er dann endlich wieder im Wald war, schloss er schnell den bleiernen Deckel und und begab sich dann schnell Richtung Prix Lager, doch als er angekommen war, fand er die beiden Jäger nicht vor, er wartete und wartete, doch sie kamen nicht, waren wohl auf großer Jagd, er konnte nicht länger warten, auch wenn es traurig war, dass sie sich nicht wenigstens kurz sehen konnten, musste er nun langsam zurück. Er verließ das Lager wieder in begab sich geradewegs zurück zur Stadt, das Tor war keine große Herausforderung und auch der restliche Weg sollte nicht schwierig werden, nur das er verfolgt wurde, das merkte er in seiner Hektik überhaupt nicht. |
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08.10.2003, 04:50 | #6 | |||||||
Pegasus Beiträge: 53 |
Pegasus hatte die letzten Tage in Gorthar so verbracht, wie auch die anderen, es war einfach eine schöne Stadt und er saugte jedes kleine Fitzelchen Wissen in sich auf, wann es nur ging, die Nächte verbrachte er in einer kleinen Herberge, sie war nicht spektakulär, aber man konnte drin schlafen und es war auch sauber, ganz im Gegenteil zu einigen anderen Gebäuden und Stadtvierteln, aber auch in dieser Stadt wurde eben keine Rücksicht auf arm und reich genommen, die sozialen Schichten waren deutlich erkennbar gewesen und man bemühte sich auch nicht im geringsten darum, dies zum Wohle der Stadt zu ändern, denn dafür hatte man ja gar kein Gold, die gutbetuchten Bürger lebten in der Burg oder zumindest um den Ring herum und die weniger reichen mussten eben mit Vierteln wie dem am Hafen vorliebt nehmen, daran wollte er auch gar nichts ändern, denn die meisten die sich darüber beklagten waren selber Schuld, ein jeder Mensch konnte erfolgreich werden, wenn man ihn nur etwas motiviert, in seinem Fall war die Motivation grenzenlos, weswegen er vielleicht auch so reich geworden war, doch auch die Motivation aus so einem Drecksloch herauszukommen hätte für ihn genug Ansporn gegeben, dass er es geschafft hätte, doch das sahen die meisten eben anders, ihnen fehlte es einfach an der Motivation sich aufzumachen, vielleicht auch die Stadt zu verlassen und ihr Heil woanders zu suchen, oder aber endlich den inneren Schweinehund überwinden und doch etwas tun, es musste ja nicht immer legal sein, dass war überhaupt nicht die Frage, aber sofern man mit einer gewißen Kaltschnäuzigkeit an die Sachen heran ging und sich nicht beeidrucken ließ von irgendwelchen Dingen, da konnte man alles schaffen. Gerade wollte er sich von der Bank erheben, auf der er gesessen hatte, da kam eine seltsame Gestalt durch das Stadttor, ein Mann, soviel konnte er erkennen, er trug eine seltsame Rüstung, die aber nach etwas aussah, ein Schwert baumelte an seinem Gürtel und er marschierte den Weg entlang, denn er auch gekommen war, vielleicht wollte er ja zum Hafen und dort ein Schiff besteigen. Der Typ sah nach Gold aus, nicht so wie der Rest hier, also konnte man davon ausgehen, dass er nicht im Hafenviertel wohnte, deswegen ging Pegasus der Gestalt einmal nach, er hatte sowieso nichts zu tun und wenn sich hier eine Mitfahrgelegenheit anbieten würde, dann würde er die dankend annehmen, da er langsam einmal wieder seinem Hauptziel nachgehen musste, das war nach Khorinis zu kommen und das würde er jetzt einmal in Angriff nehmen, denn so schön und interessant Gorthar auch wahr, langsam hatte er genug gesehen, die Exklusivität ging verloren. Als sie dann endlich am Hafen angekommen waren, sah er den Mann mit einem älteren Fischer reden, wahrscheinlich wollten sie gleich losfahren, also musste er sich beeilen und ging offen auf die Gestalt zu. Entschuldigt mein Herr, ihr fahr nicht zufällig nach Khorinis? -Wer will das Wissen? -Sein Name ist Pegasus und er ist auf der Suche nach diesem Land. -Soso, auf der Suche, auf der Suche bin ich auch. Aber wenns euch beruhigt, ja ich fahre nach Khorinis und ich glaube kaum, dass sich daran etwas ändern sollte. -Hättet ihr was dagegen, wenn er euch begleitet? Danach wärt ihr ihn auch wiederlos, er kennt sich nur nicht so gut aus und wüsste den Weg nicht. -Hm, eigentlich spricht nichts dagegen, wenn ihr wollt könnt ihr mitkommen, man ist ja kein Unmensch, aber ich warne euch, versucht mich reinzulegen, zu bestehlen oder gar Schlimmeres und ihr werdet die gerechte Strafe spüren. Pegasus nickte nur und sprang dann in das kleine Boot. Dieser Typ war ja ganz schön selbstsicher, allerdings konnte er das auch sein, denn er hatte ihm schließlich nichts entgegen zu setzen und außerdem war es ganz nett, dass er ihn mitnahm, nicht mal Gold knöpfte er ihm ab, was ihn wunderte, entweder er war einfach nur nett oder er hatte zuviel. Schließlich sah er nicht gerade arm aus, doch es half nichts sich darüber Gedanken zu machen, zu dritt verließ das Boot dann den Hafen von Gorthar und machte Kurs auf Khorinis, bald würde er da sein und dann würde er ja sehen in welches Land sich sein Attentäter vedrückt hatte, er würde nicht entkommen. |
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10.10.2003, 23:01 | #7 | |||||||
untote Piraten Beiträge: 13 |
Unter dem Licht des Vollmondes, stieg Holk erschöpft als Letzter aus dem Beiboot. Der Affe wusste irgendwie immer noch nicht, wie ihm geschah. Mittlerweile hatte er von Murrays Leuten einen Kochtopf aufgesetzt bekommen und sie hatten ihn jeweils ein Tablett auf den Bauch und auf den Rücken gebunden. Irgendwo schienen sie noch ein Paar Fäustlinge gefunden zu haben, die jetzt Holkers Hände „zierten“. Schlussendlich hatten sie ihm noch ein paar Kieselsteine in die Hand gedrückt. Murray: „Das sind deine dunklen Runen. Beliar hatte sie mich vor einigen Jahren finden lassen. Mit ihnen kannst du gewalttätige Stürme des Todes heraufbeschwören und deine dunklen Diener rufen!“ Und das nur weil Murray ihn immer als seinen persönlichen apokalyptischen Reiter angegeifert hatte. Er sprach auch davon, dass sie in eine Stadt namens Gorthar wollten um dort „die letzten Einkäufe“ zu tätigen. Und da waren sie nun… und Holk hatte immer noch keinen Blassen. Vor Holk standen ein paar der Skelettpiraten Murrays; inklusive Kapitän und sahen sich um. Sie schienen zu überlegen, wo es als Nächstes hingehen sollte. Becks: „Chef, wir sollten uns tarnen!“ – „Das weiß ich selbst. Also halt´s Mau!“ – „Watt?“ – „Hmmm!“ – „Hallo?“ – „Was´n?“ – „Jaha.“ – „Achso!“ – „Klar!“ – „Na und?“ Holk ersparte sich jeden Kommentar… Aber Holk war nicht der Einzige, den die Piraten mitgebracht hatten. Mit einem harten Knall warf Sternburger, das größte und massivste Skelett unter Murray, den gefangenen Söldner auf den Boden. Ein Anderer nahm ihm die Augenbinde ab und Murray begann, zu ihm zu sprechen: „So, Sterblicher. Ist dir dein Leben lieb?“ – „Joaaa, meistens schon…“ – „Ja oder Nein?!“ – „Jaja.“ – „Jaja heißt ´leck mich am Arsch´!“ – „Eben.“ – „Argh! Egal, ich habe eine Aufgabe für dich. Holk kennst du ja bereits. Mit ihm zusammen wirst du hier in Gorthar jetzt meine apokalyptischen Reiter zusammensuchen! Denn Beliar verriet mir in einer Vision in Form eines Schimmelfleckens an den Innenwänden meines Laderaums den Namen meines nächsten Zieles. Allerdings kann… ähh will ich mich meinen späteren Sklaven, zu denen zweifelsohne auch dieses Kaff gehören wird, noch nicht offenbaren. Du weißt schon… so von wegen im Hintergrund die Fäden ziehen und so, gell?“ – „Ja, nee is klar.“ – „Also wirst du, so quasi als Mensch zusammen mit Holk, den ich quasi so als apokalyptischen Reiter verklei… ähhh also angemessen gekleidet habe, quasi die letzten drei Reiter finden. Und ein paar Reittiere wären quasi auch nicht schlecht. So quasi wegen der Reitern – macht sich schlecht, wenn die nachher doch bloß quasi zu Fuß gehen. Holk jedenfalls wird auf dich aufpassen, während du mir dienst.“ – „Warum sollte ich dir dienen – hab ich ´n S aufm Rücken?“ – „Du wirst mir dienen, sonst wird dich der unermessliche Zorn meines ersten apokalyptischen Reiters Holk treffen!“ - Holk schlug sich gelangweilt mit der flachen Hand vors Gesicht – „Dann los! Ruft meine letzen Diener zusammen, mit denen ich die Welt zugrunde richten werde! Njahahahahaha!“ Holk protestierte zwar noch ein wenig, warum er jetzt Aufpasser für den spielen durfte, der in bis vor wenigen Tagen noch über die halbe Insel gehetzt hatte, aber es half nichts. Wenn Murray einmal in einen Lachanfall gefallen war, dann war er da nur schwer wieder rauszuholen… |
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11.10.2003, 01:52 | #8 | |||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Was suchen wir nochmal?" fragte der Söldner seinen grünen Kollaborateur, während die beiden durch die finsteren Strassen der Stadt Gorthar schlichen. "Apokalyptische Reiter!" antwortete der Grünling. "Was sind Reiter?" "Die reiten auf Pferden!" "Was sind Pferde?" "Woher soll ich das wissen?" "Na du hast doch eben gesagt..." "Vorsicht!" flüsterte Holk und zog den Söldner in eine kleine Seitengasse. Kurz später näherte sich flackernd der Lichtschein einer Laterne. Der Nachtwächter zog seine Runden! "Blödes Versteckspiel, wenn du wie ein Mensch aussehen würdest, müssten wir nicht immer in eine dreckige Gasse huschen wenn jemand vorbeikommt!" Bloody machte dem Holk Vorwürfe und hackte zu allem Überfluss auch noch auf dessen 'Behinderung' rum. "Achja? Wenn ich nicht hier wäre, würdest DU auch nicht wie ein Mensch aussehen." Das 'DU' hatte Holk leider etwas zu laut ausgesprochen, der Nachtwächter befand sich gerade vor der kleinen Gasse und blieb stehen. Er drehte sich, hielt seine Laterne etwas von sich und rief: "Ist dort jemand?" Sofort war der Streit der beiden beigelegt, gezwungenermaßen. Denn keiner traute sich auch nur einen Mucks von sich zu geben. Der Wächter tat ein paar Schritte in die Gasse hinein und die beiden nächtlichen Spaziergänger wichen zurück. "Ist dort jemand?" wiederholte der Mann mit der Laterne seine Frage. "Miau!" was besseres fiel Bloody einfach nicht ein. "Ach verdammtes Katzenpack!" fluchte der Nachtwächter, trat einen Stein auf die vermeintliche Katze und schickte sich an weiter zu gehen. "Autsch!" der getroffene Söldner wurde vom Schmerz übermannt und konnte den Aufschrei nicht unterdrücken. Der Wächter blieb stehen und wunderte sich. Geistesgegenwärtig schickte Bloody noch ein "Miau!" und ein böses Fauchen(^^) aus dem Dunkel. Der Laternenmann schüttelte den Kopf, nahm einen Schluck aus seinem Bierschlauch und schlenderte weiter. Holk und Bloody hörten noch wie der Mann sagte: "Ich vertrag die Nachtschichten nicht, ich hör schon Katzen sprechen. Verdammte Katzen, um die könnte sich der Rattenfänger ruhig auch mal kümmern!..." Erleichtert atmeten die beiden auf. Nochmal gut gegangen, in Zukunft mussten sie sich mehr vorsehen. Aber erstmal konnten sie sich dem eigentlichen Problem widmen. Den Reitern. Wo bloss würden sie hier apokalyptische Reiter finden? Den beiden war zwar klar, das sie hier diese Sagengestalten nicht finden würden, aber sie mussten irgendetwas finden was sie als die Gesuchten ausgeben könnten. Skurile Gestalten wären sicher gut. "Wir gehen in eine Taverne!" meinte Bloody und vorsichtig zogen die beiden weiter. In Tavernen fand man eigentlich immer eigenartige Gesellen. Doch erstmal eine finden! Die zwei liefen vorsichtig weiter, zu dieser späten Stunde war zum Glück niemand mehr unterwegs. Und bis der Nachtwächter wieder hier wäre, würden die beiden hoffentlich schon wieder an Bord des Schiffes sein. Beim Gehen schaute sich Bloody ein wenig die Stadt an. Gorthar schien noch grösser als Khorinis zu sein... und auch viel dreckiger. Dunkler auch, halt alles in allem ungemütlicher. Beim Grübeln und besichtigen der Stadt, merkte Bloodflowers nicht das Holk vor einem grossen, eisernen Tor stehen blieb. "Psst, halt mal an!" zischte der angeblich auserwählte Krieger dem Söldner zu. Bloody hielt an und ging zurück zu Holk. "Was ist hinter dem Tor?" fragte Holk. "Ich schätze mal ein Totenacker!" sagte der Lee und zuckte mit den Schultern. Holk grinste verschwörerisch und auch Bloody verstand endlich was Holk meinte. "Ich glaube die Taverne vergessen wir vorerst!" grinste Bloody und kletterte über das verschlossene Tor. Holk schwang sich hinterher. Die beiden stellten fest das es sich bei dem Gelände hier tatsächlich um einen Friedhof handelte. Unschwer zu erkennen an den vielen Grabsteinen, den Nebelschwaden, der Finsternis, den Fledermäusen, dem obligatorischem Wolfsgeheul in weiter Ferne und zu guter letzt an einem nicht fertig ausgehobenem Grab. In dem nebenliegenden Sandhaufen steckte noch die Schaufel des Totengräbers. Und genau den hatten sich die beiden als "Reiter" ausgesucht. ... ... So leise wie möglich schlichen die zwei also über den Friedhof. Bei Bloody hiess so leise wie möglich, nur über jeden dritten Grabstein stolpern. Nach ungefähr hundert Fuss schälte sich aus der Dunkelheit eine kleine Kapelle, sowie eine nebenstehende Holzhütte hervor. "Das muss die Hütte vom Totengräber sein!" Die beiden näherten sich vorsichtig, doch das wäre unnötig gewesen. Das laute Schnarchen konnten Holk und Bloody schon von draussen hören. Der Söldner holte als nächstes einen Dietrich heraus und knackte das Schloss. Leise öffneten sie die Tür und traten ein. Sie schauten sich in der spärlichen Hütte um. In einer Ecke standen Schaufeln und Harken und neben den üblichen Einrichtungsgegenständen fiel den beiden ein Vorhang auf. Hinter dem Vorhang schien das Bett zu stehen, denn aus der Ecke kam das Schnarchen. Langsam und leise gingen sie zum Vorhang und zogen ihn auf. Bloody stockte der Atem, was er zu sehen bekam übertraf seine kühnsten Erwartungen. "Mein Gott, der sieht ja aus wie ein Halbork... perfekt!" "Ja, also ich dachte ja ich sei hässlich, aber gegen den bin ich ne Schönheit!" murmelte Holk. Natürlich konnte es sein das die beiden ein wenig übertrieben, aber auf jeden Fall könnten sie den Totengräber als apokalyptischen Reiter ausgeben. Minuten später war der Kerl gefesselt, geknebelt und in einen grossen Sack gestopft. Holk warf sich den Sack über die Schulter und gemeinsam liefen die beiden zurück zum Eingangstor des Friedhofs. Diesmal schneller und nicht so sehr auf Heimlichkeit bedacht. "Autsch scheisse!" fluchte Bloody der soeben wieder über einen Grabstein fiel. Er landete mit dem Gesicht auf einem anderen Grab und schluckte Friedhofserde. "Igitt!" meinte der Söldner und spuckte aus. Dann hob er den Kopf und starrte auf den vor ihm aufragenden Grabstein. Und wie es der Zufall so wollte, hockte doch tatsächlich eine kleine Eidechse auf dem Grabmal und glotzte den Söldner an. "Hehe, da haben wir schonmal das Reittier für den Totengräber!" Mit einer blitzschnellen Handbewegung packte der Söldner das Tier, rappelte sich auf, verstaute die Echse dann in einem leeren Goldbeutel und rannte dann hinter Holk her. Der Grüne hatte den Sack mittlerweile über das Tor gehievt und kletterte gerade hinüber, als Bloody wieder zu ihm stiess. "Wo warst du so lange?" fragte Holk. "Keine Zeit, erklär ich dir später!" meinte der Lee und schwang sich über das Tor. Eine gute Stunde später befanden sich die beiden wieder auf dem Schiff der Piraten. HIer und da mussten sie sich vor Stadtwachen verstecken und zurück zum Schiff mussten sie ja auch noch rudern, aber nun war es geschafft. Stolz präsentierten sie ihren ersten Fang: "Also hier in dem Sack ist einer der Auserwählten, einer der schon oft mit dem Tod und Beliar zu tun hatte. Ja sein ganzes Sein verdankt er dem dunklen Gott!" erklärte Bloody, und genau genommen war das ja noch nicht mal gelogen. Murray war vorerst zufrieden, fragte aber natürlich nach dem Reittier. Bloody holte die Eidechse hervor und musste grinsen. Zum ersten Mal erlebte er den Schädel sprachlos. Doch das hielt nicht lange an: "Waaaaasss???? Darauf kann der doch nicht reiten!" schrie Murray. "Nun warte doch... das ist ein geschrumpfter Drache, wenn dein Reiter ihn braucht, verwandelt er ihn zurück in seine normale Grösse!" ok, das war jetzt aber ziemlich doll gelogen und an den Haaren herbei gezogen. Doch Murray gab sich damit zufrieden und liess Bloody dann wieder für die Nacht, kopfrum am Mast aufhängen. "Muss das denn sein?" jammerte der Lee doch es half nichts. Und während der kleine Söldner so vor sich hin hing, dachte er schon darüber nach wen oder was man denn in der nächsten Nacht von Gorthars Strassen wegfangen könnte. ... |
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12.10.2003, 01:42 | #9 | |||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
Gleiche Stelle, gleiche Welle.
Auch in dieser Nacht trieben Holk und Bloodflowers in der Stadt Gorthar ihr Unwesen. Und auch diesmal wählten sie die sicheren und besonders dunklen Wege. Kleine, enge und nicht beleuchtete Gassen. Zwei Irre auf der Suche nach weiteren Irren. Eine wirklich seltsame Mission! Würde der Söldner sich selbst sehen, wie er mit einem grünen Affen durch dunkle Gassen schlich, so würde er wohl vor sich selbst Angst bekommen. Aber er sah sich ja nicht selbst, nochmal Schwein gehabt. "Wie sieht dein Plan aus?" fragte Holker. Und der Lee antwortete auch prompt, schliesslich hatte er den ganzen Tag über Zeit gehabt zum Nachdenken. Und bei soviel Blut im Kopf war es Bloody auch gar nicht schwer gefallen. "Wir suchen eine Taverne auf!" nagut, originell war der Plan nicht. Eigentlich wars der ursprüngliche Plan von gestern den sie, wegen eines besseren, kurzfristig beiseite gelegt hatten. Nach einer Weile fanden die beiden auch ein Gebäude was eine Taverne sein könnte. Bloody las das Schild über der Tür: "Nixengrotte!... Also entweder ist das eine Taverne oder ein Bordell, beides wär mir Recht." grinste der Lee und befahl dem Holk draussen in einem sicheren Versteck zu warten. Gewohnt lässig trat Bloody ein und rülpste dem Wirt seine Bestellung zu. Der Barmann verstand sofort und setzte dem Söldner einen Krug Bier vor. Prüfend schnupperte Bloody an dem Bier, befand es für geniessbar und nahm einen grossen Schluck. Dann schaute er sich die Taverne und deren Gäste etwas genauer an. Dazu drehte er sich auf dem Barhocker um und hatte nun alles im Blickfeld. Der Schankraum sah aus wie jeder Schankraum in jeder gottverdammten Spilunke in Myrthana. Auch die Gäste hier unterschieden sich nicht grossartig vom üblichen Tavernenabschaum. Der Söldner nahm einen weiteren grossen Schluck. In einer Ecke saß anscheinend eine Stammtischgesellschaft und diskutierte über die neuesten Ereignisse: "Habt ihr schon gehört? Der Totengräber ist verschwunden!" "Was? Erzähl doch keinen Unsinn, wahrscheinlich hat der wieder bei der Arbeit gesoffen, ist in ein Grab gefallen und schläft jetzt seinen Rausch aus." "Nein, wenn ich es doch sage. Er ist verschwunden, man hat den gesamten Friedhof abgesucht, keine Spur von ihm! Die Hütte war angeblich aufgebrochen, wer weiss was da letzte Nacht passiert ist!" der Sprecher verzog ängstlich das Gesicht und nippte an seinem Bier weiter. Ein anderer ergriff das Wort: "Naja das war doch auch ein seltsamer Zeitgenosse, wer weiss mit was für Typen der Umgang hatte." "Vielleicht hat ihn der Rattenfänger für eine Riesenratte gehalten und ihn eingefangen!" lachte ein weiterer. "Ne du der Rattenfänger lungert nur in der Kanalisation rum und kommt selten dort raus. Da hätt schon der Totengräber in die Kanalisation gemusst!" "Naja vielleicht hat er ja zu tief gebuddelt!" die Gesellschaft lachte. Bloody liess sich nicht anmerken wie genau er zuhörte und nahm den dritten grossen Schluck aus seinem Krug, welcher dann auch schon alle war. Er hatte sowieso genug gehört. Also stand der Söldner auf und verliess die Taverne wieder. Draussen blieb er noch kurz im Schein der Türlampe stehen und grübelte. War der Rattenfänger ihr nächster 'Reiter'? Wo konnten sie ihn finden, der hatte doch sicher eine Hütte? Warum war ein Bierkrug nach drei grossen Schlucken alle? "Pssst hier bin ich!" Bloodflowers wurde aus seinen Gedanken gerissen. Holk winkte aus der gegenüberliegenden Gasse. Sofort eilte der Söldner zu der Kreatur und erzählte ihm von seinen Plänen. "Wir schnappen uns als nächstes den Rattenfänger, dafür müssen wir wahrscheinlich in die Kanalisation! Also los, suchen wir den nächsten Gulli." Holk war einverstanden(als hätte er eine andere Wahl bzw. einen besseren Plan gehabt^^) und so schlichen beide auf eine der grösseren Strassen. Dort gab es eigentlich immer Kanaldeckel und so fanden sie auch bald einen. So leise wie möglich hoben sie den Deckel an und kletterten hinunter. Zuerst der Söldner und dann Holk, welcher den Deckel dann wieder zu machte. Sie kletterten die Leiter runter und brauchten eine Weile um sich an den Gestank zu gewöhnen. Bloody schaute den langen Gang entlang. Mehrere Abzweigungen und Kreuzungen konnte er ausmachen. Die Kanalisation schien endlos gross zu sein. "Na das kann ja heiter werden!" meinte der Lee, nahm eine der Fackeln von den Wänden und marschierte los. Das würde wohl die berühmte Suche nach der Nadel im Heuhaufen werden! ... |
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12.10.2003, 22:29 | #10 | |||||||
Bloodflowers Beiträge: 2.216 |
"Pitsch Patsch!" sang der Söldner fröhlich und hüpfte im Abwasser umher. Gut das die Söldnerrüstungen so fellig waren und das Mistwasser aufsogen und den lieblichen Duft quasi konservierten, ihn für die Nachwelt hinterliessen. Wenn ich schon sonst nichts hinterlasse, dann doch wenigstens den Gestank eines Vollblutsöldners! Doch Holk, der für einen Meerrettich viel zu sehr wie eine Miesmuschel wirkte, unterbrach den Spass von Bloody und trieb ihn zum weiter gehen. Seit letzter Nacht irrten sie nun schon umher, doch zählbares war bisher nicht heraus gekommen, auch wussten die beiden nicht wo sie genau waren, ja nichtmal wo ungefähr. "Weisst du was, wir haben uns total verlaufen!" "Ich weiss wo wir sind!" gab Holk ruhig zurück. "Was? Ja aber, wo sind wir denn?" "Da wo wir am Anfang auch waren, wir sind im Kreis gelaufen." Das haute den Söldner jetzt aber beinahe aus den Latschen. Wie konnte das denn sein? Bloody lief doch nichtmal im Vollrausch im Kreis. Naja wahrscheinlich lag es daran das hier alles so gleich aussah. Frustriert fingen sie also wieder von vorne an. Diesmal jedoch gingen sie ein ganzes Stück nur gerade aus. Bloody wollte auf keinen Fall wieder im Kreis gehen. Stunden vergingen und erschöpft setzten sich die beiden nieder. Murray hatte ihnen ein wenig Proviant mitgegeben. Und über dieses Essen machten sie sich jetzt her. Bloodflowers kramte zwei Fleischkeulen hervor, gab Holk eine und verputzte dann seine eigene. Die Schmatzgeräusche hallten in dem langen Gang wieder. Und gerade durch das Schmatzen hörten sie nicht wie sich etwas näherte. Eine mordsmäßig grosse Riesenratte. Die Ratte war nun nicht mehr zu übersehen und die zwei verschluckten sich vor Schreck an ihrem Essen. "Scheisse die iss ja so gross wie ein Bär, mindestens!" staunte Holk. "Was ist ein Bär?" "Vergiß es!" Holk mal wieder mit seinen eigenartigen Fabelwesen! Tz, Bären und Pferde, sowas gab es doch nur im Märchen! Doch davon nun genug, die zwei hatten es erstmal mit einem richtig realen Tier zu tun. Einer unsagbar grossen Riesenratte! "Wie wollen wir die besiegen?" fragte Bloody panisch nachdem er einen Pfeil auf das Vieh geschossen hatte, jedoch die Ratte sich nicht stören liess. "Keine Ahnung!" meinte Holk. "Ich denk du bist einer der Auserwählten, nimm deine Runen verdammt noch mal!" Holk erstarrte. Er schaute an sich herab, wie er so da stand mit dem eigenartigen Brustschutz und dem Kopftuch. In der Hand nichts weiter als zwei Steine. War denn der Söldner wirklich so blöd und hielt die für echte Runen? Holk schüttelte nur den Kopf. Bloody hingegen brüllte: "Nun mach schon, die kommt immer näher!" Wieder schüttelte Holk den Kopf. Wie sollte er denn mit zwei Steinen eine Monsterratte besiegen? Er zuckte nur mit den Schultern und warf die Steine nach der Ratte. Natürlich ohne gross eine Wirkung zu erzielen. Das riesige Tier kam immer näher und schnupperte. Verängstigt und unfähig sich zu rühren, starrten die beiden das Vieh an. Als auf einmal in ihrem Rücken eine Stimme ertönte: "Sie riecht euer Essen. Aus dem Weg!" Holk und Bloody drehten sich um und sahen eine seltsame Gestalt. Ein extrem dürrer Mann dessen Körper von schwarzem Leder umwickelt war. Ja, fast der gesamte Körper war eng umwickelt. Eine Mischung aus einer Mumie und Batman. Der Mann trat an den beiden vorbei und warf dann ein Stück Käse nach der Ratte. Die Ratte schnappte sich das Stück und verleibte es sich gierig ein. Kurz später fing sie an zu röcheln und fiel lang. "Mein neuestes Gift ist absolut tödlich!" grinste der Mann und seine zwei Zähne strahlten dabei in hellem Grün-Braun. Dann holte der Mann eine kleine Flöte hervor, hüpfte flötend um Holk und Bloody herum und sagte nach einer Weile: "Ich bin der Rattenfänger von Hemaln!" "Hemaln?" "Ein kleines Dorf südlich des grossen Gletschers, ausser einem Rattenfänger gabs in dem Kaff nichts weiter, und da ich so gut war gab es bald nichtmal mehr Ratten dort. Also bin ich hierher. In dieser grossen Hafenstadt gibt es mehr als genug für mich zu tun." "Aha, ich bin Bloody und der Grüne hier ist Holk!" "Schön schön... aber sagt mal was wollt ihr hier unten?" "Ähm... also wir... wir suchen Ratten!" Holk schüttelte, wegen der blöden Lüge von Bloody, verständnislos den Kopf. "Achso, Ratten... jahaaa da seid ihr hier unten genau richtig. Ich liebe Ratten, sie geben mir alles. Hört ihr sie nicht? Sie sind überall..." der Rattenfänger lief zu einer der Kanalisationswände und hielt sein Ohr an die Wand gedrückt "... überall, auch hinter den Wänden sind meine kleinen Lieblinge!" "Moment, ich denke du liebst Ratten? Wieso tötest du sie dann... und auch noch für Geld?" "Ich töte sie nur wenn ich Hunger habe!" sprach der Rattenfänger, schnappte sich eine eben vorbei krabbelnde kleine Ratte, riß ihr den Kopf ab und fraß das Tier. Sowas ekliges hatte Bloody lange nicht mehr gesehen. Angewidert kniff der Söldner die Augen zusammen, sowas konnte er nicht mit ansehen. Nur leider waren die Schmatzgeräusche noch schlimmer als der Anblick. Der Rattenfänger hatte zuende "gespeist" und Bloodflowers öffnete wieder die Augen. Wieso nur war der Kerl so dürre wenn er doch Ratten in Hülle und Fülle fraß? Eigenartig, so eigenartig wie überhaupt die ganze Reise bisher. Ratti(so hatte Bloody den Typen heimlich getauft^^) erahnte was der Söldner dachte und sprach: "Nun ihr fragt euch sicher warum ich so dünn bin? Ganz einfach, normalerweise betäube ich die Ratten nur und verspeise sie dann. Nur die ganz grossen..." "So wie die eben?" fragte Bloody. "Ja, aber da gibts noch grössere. Wo war ich? Achja, ich töte nur die Grossen. Die Kleinen betäube ich und fresse sie dann, aber irgendwie wirkt das Betäubungsmittel bei mir abführend und ich werde immer dünner!" die ganze Sache wurde immer eigenartiger. Der Rattenfänger, der wie sich heraus stellte ganz in geschwärztes Rattenleder gekleidet war, erzählte noch ein wenig. Er wollte den beiden ein erst kürzlich entdecktes Rattennest zeigen. Also lief er den grossen Hauptgang der Kanalisation entlang. Holk und Bloody folgten ihm. Bloody: "Sag mal, der Hauptgang, wo führt der hin?" Ratti: "Der endet im Hafenbecken!" Bloody grinste daraufhin hinterlistig. Der Söldner lief jetzt etwas schneller und erreichte Ratti. Er baute sich vor dem schmächtigen Kerl auf und meinte: "Danke schön das du uns so sehr geholfen hast und es auch weiterhin tun wirst." "Bitte, aber was meinst du mit 'weiterhin'?" der Rattenfänger begriff nicht so ganz, lächelte aber freundlich. Und genau in das freundliche, strahlend braun-grüne Lächeln schlug Bloody hinein. Der Rattenfänger sank ohnmächtig zusammen. Ausserdem hatte er jetzt nur noch einen Zahn. Da der Kerl so dünn und leicht war, nahm Bloody ihn über die Schulter und trug ihn davon. Holk fing noch eine Riesenratte als Reittier und gemeinsam schlenderten sie den Hauptgang entlang. Von da an wären sie ja gleich beim Hafen und könnten dann in aller Ruhe zurück rudern. Murray würde begeistert sein, oder auch nicht, wer konnte das bei dem launischen Schädel schon vorher sagen? Jedenfalls entspannte sich Bloody, jetzt nachdem ein weiterer Reiter gefunden war. Ja jetzt war der Söldner wieder so melancholisch wie ein Schwein im Schlachthof... wenn es denn Schweine nicht nur in Märchen geben würde. ... |
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14.10.2003, 20:05 | #11 | |||||||
the Holk Beiträge: 20 |
Die gleiche Stadt, die gleiche Straße, die gleichen Torfköppe. Wieder schlichen Bloody und Holk durch die Straßen Gorthars auf der Suche nach einem Blöden, den sie Murray als Reiter verkaufen konnten. Und von denen gab es in dieser Stadt scheinbar Viele… Gerade wollte Bloody Holk wieder ein Gespräch aufdrängeln (als ob allein seine Anwesenheit nicht schon schlimm genug wäre), da schälte sich ein schwankendes Licht um eine dunkle Häuserecke, gefolgt von einem erleichterten Seufzer. Bloodflowers: „Schnell, schon wieder ein Wachmann!“. Genau so schnell, wie und je versteckten sich die Beiden in der obligatorischen Seitengasse, die ja immer irgendwo war, und warteten darauf, dass die Wache vorbei ziehen würde. Sie warteten… und warteten… und warteten… und popelten in der Nase… und langweilten sich. Holker wurde immer ungeduldiger und riskierte einen Blick auf die Straße. Wie ein Unkraut spross sein grüner Kopf, der sich aufgeregt umblickte aus der Gasse, was für Umstehende sicherlich ein lustiger Anblick gewesen sein muss. Doch was musste Holk sehen? Das Licht, das sie als Laterne eines Nachtwächters vermuteten, befand sich immer noch an der gleichen Stelle. Verwundert winkte Holk Bloodflowers auch aus der Gasse und gemeinsam näherten sie sich vorsichtig der Häuserecke, hinter der sie die Wache vermuteten. Holk war, tollkühn wie er nun mal ist, wieder der Erste, der seinen Kopf ängs… ähh tapfer um die Ecke lehnte. Und was er dort sah, brachte ihn spontan zum Grinsen. Der Lee, der das bemerkte wurde ebenfalls sofort neugierig und linste auch um die Ecke. Denn genau dort saß, an der Wand zusammengesunken, ein Wachmann. Allerdings nicht, wie erwartet, furchtlos und pflichtbewusst. Nein, er hatte einen leeren Krug in der Hand, in der anderen Hand lag die Laterne. Der Typ war hoffnungslos voll gelaufen. Und das schien sogar Normalzustand zu sein, was man an seinem „gepflegten“ Äußeren in Form von ranzigem, ungepflegtem Vollbart, einer bekleckerten, vor Dreck stehender Uniform, und einem dezenten Moschus-Aroma bemerkbar machte. „Den nehmen wir!“, rief Holk aus, was den Soldaten leider dazu veranlasste, aus seinem Delirium aufzuwachen. Mühsam seine fetten Bauch hochschiebend stolperte auf die Beine und nuschelte: „Wasch?! Isch binnas Gesets… glaubisch…“ Seine gläsernen Augen fielen auf den Söldner und Holk, bevor sie sich langsam wieder schlossen und der Wachmann auf seinen wohlgeformten Hinterschinken fiel, und wieder einpennte. „Das´s mal einfach…“, bemerkte Bloodflowers, „… Los. Trag ihn zum Schiff!“ – „Ich? Den Typ fass ich mit der Kneifzange nich an!“ – „Du bist aber der Stärkere von uns Beiden. Oder willst du, dass ich mir nen Bruch hole?“ – „JA! Also, ehrlich gesagt, würde sogar ich mir nen Bruch an dem Typen holen… neben einigen fiesen Krankheiten.“ – „Na gut, suchen wir halt weiter.“ – „Nein, nein. Wir finden schon was.“ Schnell bückte sich Holk und fand unter einigem Gras einen kleinen Stock. Er bückte sich vor den Besoffenen und stach mit dem Stock in dessen Auge: „Würd sagen, der schläft wie ein Baby… ein sehr Fettes… stinkendes… ekliges… Baby… Dann los, ich hab eine Idee!“ Auf Anweisung Holks stellte sich der Söldner hinter den dicken Wachmann und befolgte dessen Plan. Gemeinsam legten sie ihre Beine gegen den Wanst und drückten fest. Der Körper bewegte sich leicht, und sie ließen wieder nach. Der Körper rollte zurück, woraufhin die Beiden erneut zudrückten und den liegenden Körper somit in einen Pendelzustand versetzten, dessen Pendelkraft irgendwann dazu ausreichte, den Mann umzudrehen und von dann zu rollen. Irgendwann rollte der Mann beinahe alleine weiter und die Beiden brauchten nur noch ein paar Mal gegen ihn treten. So rollten sie ihn quer durch die Straßen, bis hin zu Murrays Schiff, das irgendwo an der Küste vor Anker lag. Und Murray war hochzufrieden! Und zwar, dass er jetzt alle seine vier Reiter der Apokalypse hatte. Denn immerhin würden somit zwischen ihm und der Weltherrschaft nur noch wenig liegen. „Moment!“, unterbrach Murray seinen Emotionssturm; „Wo sind die beiden Reittiere für den Fettsack und Holker?“. Ein synchrones Vor-die-Stirn-klatschen von Holk und Bloody folgte. Aber da beide froh waren, wieder auf dem Schiff zu sein, ließ sich Holk schnell eine mehr oder weniger gute Ausrede einfallen: „Na ja… dem Fettsack ein Reittier zu unterstellen, wäre ja wohl eine Zumutung, außerdem ist der so dicht, dass wenn du ihm erzählst, dass r auf nem Ork reitet, er das sowieso glaubt. Und meins? Ach meins! Ja, das übernimmt doch bestimmt dieser nette Söldner hier neben mir, nich wahr?“. Fies grinsend freute sich Holk innerlich einen Krümel, dass er sich jetzt bei Bloody für die Hetzjagd durchs Minental rächen konnte, als dieser gleich noch einmal auf seine Stirn einschlug… |
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14.10.2003, 23:22 | #12 | |||||||
untote Piraten Beiträge: 13 |
Eine Landkarte lag auf dem Tisch in der Kapitänskajüte. Neben der Karte "saß" Murray und wies seinen ersten Maat an, hier und da einige kleine Käsepieker in die Karte zu stecken. Den dazugehörigen Käse durfte Holk vorher von den Piekern futtern. "Becks, was ist das dort auf der Karte?" "Ein Käsekrümel Käpt'n." Holk schaute ängstlich auf, wobei ihm weitere Krümel aus dem Mund fielen, und murmelte "T'schuldigung". "Aha, na dann erobern wir den als erstes." "Wie bitte?" "Na den erobern wir als erstes, dort schick ich die vier Reiter hin! Also piek dort eine Markierung rauf!" "Aye Käpt'n!" meinte Becks, aber wirklich begeistert war er nicht von der Idee. Der Krümel lag nämlich genau dort wo sich auf der Karte die Stadt Khorinis befand. Und mal ehrlich, mit den Witzfiguren von Reitern hatte Murray keine Chance auch nur die Hafenkneipe zu erobern, geschweige denn die ganze Stadt. Murray: "Was ist das da?" Becks: "Ein Berg!" Murray: "Gut den erober ich auch, mach da nen Pieker hin!" Becks: "Aber Käpt'n, laut Karte liegt dort oben eine befestigte Anlage mit lauter Schwarzmagiern!" Murray: "Kein Problem für unsere Reiter! Nicht wahr Meerrettich?" Holk: *quiek* Murray: "Siehst du er ist begeistert und ganz wild auf die Schlacht mit Beliars Arschkriechern!" Widerwillig piekte Becks auch beim Kastell eine Markierung hin. Innerlich schloss er schon ne Wette ab: Was kam als nächstes? Orkhausen oder Trollstadt(beides waren die uneinnehmbaren Hauptstädte der jeweiligen Kreaturen^^)? Doch nichts dergleichen kam: "Den rotbraunen See dort nehm ich auch ein!" "Käpt'n... da hast du damals Rotwein verschüttet und ursprünglich ist das ein Kloster. Weisst du wer dort lebt? Magier... Feuermagier! Das sind die Todfeinde der Untoten... wir sind UNTOTE!" Becks wurde langsam sauer. "Ja, aber wir sind Untote mit einem Meerrettich..." Becks seufzte verzweifelt und piekte dort eine weitere Markierung hin. Murray lies noch die nördlichen Wälder, sowie die Höhle des schwarzen Trolls markieren, ausserdem ein Tal mit einer grossen Pyramide mittendrin. "Ach verdammt Murray, das ist ein stinkender Sumpf, was willst du dort einnehmen? Jauchegruben oder was?" "Stell nicht meine Genialität in Frage verstanden!" brüllte der Käpt'n, immer diese murrenden Untergebenen. Wenn der nicht schon tot wär, würde Murray ihn eigenhändig töten. "Du musst verstehen Becks... Khorinis ist ein strategisch wichtiger Punkt, dort ist der Knoten der Welt der Lebenden..." "Du spinnst doch... Khorinis ist nicht mal ein Furunkel am Arsch der Welt... hier ist doch der Hund erfroren... wir sollten das Festland von Myrthana angreifen, wenn überhaupt. Von da aus können wir uns die anderen Königreiche schnappen." Murray: "Nein nein nein... Khorinis ist wichtig... schau mal dort zum Beispiel ist ein heiliger Ort... nein Moment das ist doch wieder nur ein Krümel... und was für ein grosser und hässlicher?" Holk: "Ich wars nich!" Becks: "Nein das ist kein Krümel, nur ein paar Felder mit Bauern." Murray: "Ne den nehmen wir nicht ein, dieser Flecken Erde sieht ja schon auf der Karte hässlich aus, wie muss der dann erst in Wirklichkeit aussehen?" Becks zuckte mit den Schulterblättern, aber wenigstens hatte der Käpt'n nicht vor die khorinischen Bauerntrampel zu überfallen, wär ja auch noch schöner! Als nächstes musste die Taktik besprochen werden. Murray: "Ich hab mir das so vorgestellt, Rettich und sein stolzes Reittier reiten vorran und erledigen die Paladine in der Stadt, sollte für dich ja kein Problem sein oder?" Holk antwortete nicht, er war stattdessen noch mit seinem Käse beschäftigt. "... die drei anderen halten die Bürger in Schach und bereiten meinen Triumphmarsch vor. Schmücken alles aus und so. Dann kommen wir ins Spiel. Du, Becks, trägst mich mit stolzen Schritten durch die jubelnde Menge zum Rathaus. Dahinter unsere Matrosen die auf ihren Knochenflöten die 'Kackophonie' von Orkhoven spielen... ja das wird gut harharharharharhar...!" Becks schlug sich gegen die knochige Stirn, am besten würde er wohl seine Heuer schnappen und das Schiff verlassen... jetzt wo noch Zeit dafür war. ... Bloody |
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03.11.2003, 17:00 | #13 | |||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Am frühen Abend fuhr das kleine Boot zwischen den beiden künstlich aufgeschütteten Erdwällen hindurch in das Hafenbecken Gorthars, wo es wenige Minuten später an einem der wenigen freien Stellen anlegte. Kain bezahlte nun die andere Hälfte, die er wie gewöhnlich erst nach sicherer Überfahrt herausgab, und machte sich dann auf die Suche in der großen Stadt vorm Gletscher. Gemütlich schlenderte er über Kopfsteinpflaster ganz unauffällig nach einer guten Taverne Ausschau haltend, bis er schließlich eine passende fand. Kaum war die Tür geöffnet schon stieg ihm blasser Qualm in die Nase, der Innen sogar die Sicht ein wenig trübte, es war mit Sicherheit kein Sumpfkraut, aber gewiss eine ähnliche Droge, warum sonst sollten sich die Menschen freiwillig in so ein zugekifftes Ding setzten? Über den knarrend Holzboden schreitend wurde er von kaum jemanden beachtete, dafür war die Runika viel zu schlich und ohne auffälliges Merkmal. An der Theke angekommen setzte er sich auf einen hohen mit weichem Leder überzogenen Stuhl und wartete bis der vielbeschäftigte Wirt für ihn Zeit hatte. "Was darfst sein?", riss ihn eine halbe Stunde später schließlich der Mann mit der Schürze aus dem Halbschlaf. "Hä? Was?" Der Wirt wollte schon weiter gehen, als Kain ihn ansprach. "War doch nur ein Scherz... ich suche Informationen." "Welches Gebiet?" Hier schien er am richtigen Ort gelandet zu sein. "Hafen, Schiffe, Boote, Passagiere." "Fünfzehn Goldstücke." Oder auch nicht... Widerwillig bezahlte der Ex-Magier schließlich. "Ein Kerl namens Mario, aus der Tür raus rechts rum in die Gasse, der zweite Gang links." Ohne das Kain Gelegenheit hatte den unverschämten Wirt anzubrüllen verschwand dieser schon zum nächsten Gast. Ärgerlich folgte er der Beschreibung, jetzt durfte er wahrscheinlich noch mal bezahlen. Er trat heraus und bog rechts in die Gasse ein und schritt den dünnen Pfad zwischen den stinkenden Müllbergen hindurch. "Zweiter Gang rechts...", murmelte er vor sich hin, während er nachdenklich weiterging. War er hier nicht schon mal? Irgendwann irgendwo in Gorthar tippte ihm eine Hand auf die Schulter, das es ihm eiskalt den Rücken runterlief, hatte er doch niemanden hinter sich gehen hören. Langsam drehte er sich um und starrte in das doch erstaunlich erfreute Gesicht hinter ihm. "Wer bist du?" "Loyd à Seiichiro de Kaz vom heiligen Orden der Hexenritter." "Hexenritter?" "Wir sind die Jünger Beliars und wurden gegründet um euch den ehrenwerter Sohn der perfekten und einen Gotthexe zu beschützen." "So, wirklich? Dann erkläre mir doch bitte warum du einen Herrschaftskranz mit einem Schwert in der Mitte und drei Zahnrädern dazwischen auf deiner Rüstung steht und kein Hexagramm." "Nun, wir sind es nicht würdig das Zeichen der Hexen tragen zu dürfen." "Und du weißt schon das man heilig mit Hexen in Verbindung bringt? Übrigens mit Jünger Beliars auch nicht." "Also äh--" "Du weißt auch das echte Paladine nicht lügen?" "--öhm." "Richte deinem Meister aus, das er sich etwas besseres einfallen lassen soll, wenn er mich verarschen will." Kain drehte sich um und wollte gehen, als sich plötzlich eine Schwertspitze in seinen Rücken bohrte. "Nicht so schnell, du wirst mit mir kommen." Umgehend zog der Ex-Magier das Hexenschwert aus der Scheide, drehte sich ruckartig um und zerbrach die rote Klinge seines gegenüber mit Leichtigkeit. "Ein Blutpakt mit deinem Schwert hilft dir gar nichts, wenn du es nicht von einem richtigen Magier machen lässt." Mit noch immer gezogenem Schwert in der Hand ging Kain wieder bis zu einer belebteren Straße, wo er die Hexenschneide wieder in ihr Ruhebett zurückkehren ließ. Er musste hier weg und das so schnell es ging... Der Meister dieses Typen schien zwar nicht besonders helle, aber sicher war sicher, er war im Moment noch viel zu schwach, als das er eine wirkliche Chance gegen diesen Typ mit ordentlichen Schwert hatte. Ohne Magie blieb ihm nun mal nur das Schwert. Hastig ging er zum Hafenbecken, dort angekommen fuhr gerade das letzte Boot los. "Halt!", schrie er den Leuten noch hinterher, doch die zuckten nur mit den Achseln. Das hätte er nicht tun sollen... Langsam schaute er nach rechts und dann ganz langsam nach links, auf beiden Seiten je eine Gruppe von gut fünf Männern. Unauffällig drehte er sich um und ging scheinbar enttäuscht zur Stadtmitte als einige Meter vor ihm ein grinsender Feuermagier stand. Hilfesuchend sah er sich um, alle Passanten ignorierten ihn, dann sah er dem Magier gegenüber tief in die Augen, dann war er weg. Ein Trick, den Shiva ihm früher mal gezeigt hatte, allein die Erinnerung drängte ihm Tränen in die Augen, doch es war seine einzige Chance. Einen offenen Kampf konnte und wollte er nicht riskieren. Schweren Atems in der Nebengasse angekommen legte er eine kleine Pause ein und hastete dann weiter in die Stadt hinein, bis er ein leerstehendes Haus fand, endlich das war er gesucht hatte. Gebückte mit den Massen verschmolzen gelang er bis zur anderen Straßenseite und in das Haus hinein, wo er sogleich zur Treppe hastete, über den ersten Stock hoch in den Dachstuhl, durchs Fenster raus aufs Dach des Nachbarhauses. Die Dächer waren das Versteck überhaupt, niemand rechnete damit, das sich hier oben jemand aufhielt, schon bei seiner Ausbildung mit Frost, als er als Mörder gesucht wurde, hatte sich die Kletterei auf ein hohes Dach mit Ausblick auf Straßen und die anderen Dächer bezahlt gemacht. So hechtete er von Dach zu Dach, bis er das gesuchte höhergelegne gefunden hatte. Jetzt durfte er nicht Zögern und schon gar nicht runterschauen, er nahm einfach Anlauf und sprang. Mit einer Hand erwischte er knapp einen abstehenden Haken in der Wand, diese neue Position, war nicht nur irgendwie auffällig sondern irgendwo auch gefährlich, also öffnete riss er die Fensterläden neben sich auf, schwang kurz zur anderen Seite und ließ die Fensterläden so flach an die Wand klappen, das er endlich hinein konnte. In dem Kirchturm selbst ging er weiter nach oben, da war er wieder, hoch oben über den Dächern Gorthars. |
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04.11.2003, 15:38 | #14 | |||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Alle paar Meter in regelmäßigen Abständen standen die schwer gepanzerten Männer da, er musste einfach versuchen sich hindurch zu schlagen, bis zu einem der Boote, das dann auch gleich ablegen müsste. Eine große Alternative hatte er nicht. Die zuvor mit den Schatten verschmolzene Gestalt drang zurück ins Licht und stand dann genau in der Mündung der Hauptstraße ins Hafenbacken, sein Herz raste. Scheiße, er würde das nie schaffen. Wieder kamen sie von links und von rechts, er drehte sich um und wollte gehen doch stand dieser Feuerpriester. Schweißgebadet erwachte der junge Einzelgänger auf dem Dach des Kirchturms, es war so kalt, das Zehen und Finger schon taub und kaum noch zu bewegen waren. Den Blick der aufgehenden Sonne entgegen gerichtet, setzte er sich aufrecht hin und nahm die Beine zwischen Arme und Brust, auf das die Sonne ihn möglichst bald wärmen würde... Doch die Wärme kam nicht, stattdessen zogen dunkle Wolken auf, welche die Sonne verdeckten, und schon bald ihre kühle Ladung auf die Dächer der Stadt nieder gehen ließen. Als dann auch die ersten Blitz im nahegelegnem Wald einschlugen wurde er ihm dann wirklich zu gefährlich. Durch eine der offenen Stellen ging vorsichtig an der großen Glocke vorbei hinunter im Turm bis auf festen Boden zurück. Mit der Windfaust hätte er so bequem vom Dach springen und seine Landung abfedern können, doch auch das war ihm nun vergönnt. Schon aus reiner Faulheit hätte er bei der Bruderschaft bleiben sollen, die Baals dort bekamen ja eh alles hinterhergeschmissen, immerhin waren sie die Gurus, die Priester und Prediger des Schläfers. Wäre da nicht sein missfallen am Schläfer wäre er wieder zurückgegangen als wäre nichts gewesen, noch hatte er keinem Sumpfler etwas über seinen Austritt aus der Bruderschaft gesagt. Er würde die Sache einschlafen lassen, bis niemand mehr etwas über ihn wusste oder an ihn dachte. In der Kirche selbst wünschte er sich eine Kapuze herbei oder am besten gleich eine neue Robe, einfach irgendeine Tarnung. Weiterhin mit der Runika bekleidet öffnete er vorsichtig die große Tür, welche sie ihm in den Weg stellte und spähte aus dem engen Spalt heraus. Es war nicht direkt Gottesdienst, aber dennoch saßen da einige Gläubige oder auch vor dem Regen Schutzsuchende auf den schmalen Bänken, zu viele für seinen Geschmack. Rechts neben ihm führte eine Treppe nach unten, die Kanalisation, sofern dieser Keller überhaupt Zugang da zu hatte, war nun sicher ein einziger reißender Fluss, also entschied er sich zu warten. Doch statt das sie die Kirche leerte wurde sie voller und sogar zwei der Gepanzerten war nun hineingekommen. Kain wurde es hier zu gefährlich, umso länger er wartete, desto voller wurden Kirche und Kanalisation. Der Ex-Baal eilte nun also los, die Treppe heruntergeschritten öffnete er mit einem schnellen Handgriff die schwere Eisentür nur um dann von die den Raum flutenden Wassermassen zurückgeschleudert zu werden. Zum Glück konnte er bis zum Geländer hechten, bevor der Sog einsetzte. Sich an das Geländer klammert zog er sich das morsche Knirschen ignorierend hoch bis er wieder halbwegs sicher auf der Treppe stand, nur um dann über die Leiter aufs Dach zu eilen... "Hörst du das?" "Was?" "Das Rauschen, du Idiot." "Welches Rau... ach so, ja und?" "Warum hat Meister Jeromé doch bloß mir zugeteilt?" "Weil du über warst?" "Du war rhetorisch gemeint, Volltrottel." "Retiwas?" "Halt die Fresse und komm mit!" Unauffällig verschwand die beiden Männer in den Plattenrüstungen hinter einer großen, reich verzierten Tür. "Na sieh mal einer an!" "Bingo, haha." Scheiße, genau das brauchte er jetzt, zwei dieser hirnlosen Marionetten. Deutlich schneller, aber auch lauter als zuvor klettere er bis nach oben und von einer der offenen Stellen hinaus aufs Dach. Zweifelsohne war die Chance hier von einem Blitz getroffen zu werden wohl am größten, doch war die Chance den beiden Ordensbrüdern in die Hände zu fallen wesentlich größer. Oben angekommen schauten sie sich vorsichtig um. "Er ist sicher auf eines der Nachbardächer rüber, geh zum Kommandanten und berichte ihm davon." "Was is mit dir?" "Du bist mit hier nur im Weg." "Alles klar, Chef." Scheiße, die Dächer konnte er nun als Versteck vergessen und nun? Mithilfe des Schwerts brach er einen Ziegel heraus, wodurch auch der Sektenanhänger aufmerksam wurde. "Ah, komm lieber gleich runter, Kleiner, sonst passiert dir noch was." "Komm doch hoch, Zwerg." Der Gepanzerte zögerte nicht lange und griff an den ersten Haken, nahm Schwung und landete dann mit dem ersten Bein auf dem Dach. Kain begrüßte den Kletterneuling freundlich und warf ihm dann den Ziegel gegen den Kopf. Worauf das Bein wieder von Dach verschwand, aber noch immer hing der Typ am Haken. Kain reichte ihm helfend die Hand, die der Panische sofort ergriff, Kain mit dem Fuß um einen Stab auf der Kirchturmspitze zog den Gepanzerten ein Stück weit nach oben, gerade so weit, das er mit dem Mund an das Handgelenk des Mannes kam in das er nun herzhaft hinein biss. Ein Stück Fleisch herausriss und es angeekelt ausspuckte wieder etwas tiefer ließ er den furchtbar Schreienden wieder ein bisschen wanken sodass der blanke Knoch ein, zwei mal gegen den Hacken schlug und schließlich brach. Als der Mann mit einem Knacken im Hals unten ankam ließ Kain mit weit aufgerissenen die noch immer fest umklammerte Hand fallen. Abstoßend... Was war nur... Wie? War es die schwarze Magie wie einst am Ende der Ausbildung bei Frost? Was hatte ihn erneut die Kontrolle verlieren lassen? Er schüttelte nur den Kopf und sprang dann zum nächsten Dach. |
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04.11.2003, 20:06 | #15 | |||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Nachdenklich glitt der Schemen durch das silberne Mondlicht und sprang von Dach zu Dach, ohne Ruhe schier unerschöpflich. Bis das der lebende Schatten stoppte, denn kein Weg führte nun mehr weiter, kein Dach war nun mehr flacher als auf dem er jetzt war, so auch nicht das von dem er eben hier herübergekommen war. Eine Sackgasse sondergleichen. Suchend sah der Ex-Magier sich um. Wohin? Wohin? Schnell! Über eine Mauer zum Erdboden, vielmehr dem schmutzigen Pflaster der kalten Straßen, durch die engen, dennoch leeren Gassen hinein in ein großes Gebäude, die öffentliche Bibliothek der Hafenstadt. An den Pulten und den Bibliothekaren vorbei bis weit ans Ende der alten Hallen bis den Reihen für Sekten und Splittergruppen zur großen Regalreihe über die Inquisition... "Jerak, Jerel, Jeromierte!", murmelte er vor sich hin, während er mit dem Finger die Buchrücken entlang strich und nun schließlich das passende Buch herauszog. Wild blätterte er Seite für Seite durch, bis er das gesuchte Bild gefunden hatte, ein Herrschaftskranz mit einem Schwert exakt in der Mitte, rechts davon ein großes Zahnrad und links vom Schwert zwei kleinere, das Zeichen der Jeromierten. Jene Splittergruppe der Inquisition, die es sich zu Ziel gemacht hatte alle Hexen zu vernichten und ihre Kräfte zu versiegeln... Blind folgten sie Jeromé, ihrem Führer, ohne zu merken wie er sie benutzte, ganz wie die Feuermagier die Paladine benutzten, welche ihnen dafür auch noch dankbar waren. Jeromé... Sohn von Lusiel, der dunklen Paladina und Frau des Kaisers von Belzusia, während Kains erstem Besuch dort, jene die mit einem mächtigen Schwarzmagier einen Packt schloss und so eine Seuche über das auserwählte Volk Adanos brachte. Adanos... ewig stand er auf der Seite des Schwächeren... so konnte keiner gewinnen... Innos und Beliar oder zumindest ihre höchsten Diener verbündeten sich, wenn auch nur für einen Moment, um Adanos zu stürzen. Dann das schnelle Ende... Der Ex-Magier klappte das Buch zu und stellte er hastig zurück, dann schritt er den Hauptgang entlang und blieb wieder ruckartig stehen, er wusste doch das ihm jemand gefolgt war... "Da! Da ist er!" Scheiße, verdammte! Er verschwand gleich wieder zwischen den Regalreihen, als er plötzlich etwas Klappen und dann Klacken hörte, schließlich Tausende fallende Bücher und die Geräusche kamen näher. Am gegenüberliegenden Ende der Regalreihe angekommen spähte er um die Ecke, wo die Jeromierten bereits mit gespannten Armbrüsten warteten. Wieder mit dem Kopf zurück stemmte er sich mit aller Kraft gegen das einzelne Regal, welches zum Glück nicht mit der ganzen Reihe verbunden war, sondern für sich allein stand. Dann prallte das Regal aus der vorderen Reihe gegen das, hinter dem er stand, er war nicht stark genug, neben ihm fielen bereits die ersten schweren Wälzer. Schließlich drehte er sich um und stemmte sich mit dem Rücken dagegen, bis das Regal an das auf dem hinteren aufsetzte, langsam ließ er locker... es knarrte und knirschte, er sah kurz zu den verwunderten Sektenanhängern und nutze die Gunst der Verwirrung um sich in die nächste Reihe zu retten, von der aus er weiter ging... weiter und weiter. |
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05.11.2003, 14:36 | #16 | |||||||
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Das Wasser auf den belebten Straßen war nur noch vereinzelt in oberflächlich schon gefrorenen Pfützen zu sehen, alles andere war schon verdunstet, vom Gewitter gestern merkte man nichts mehr. Und noch nie war ihm dieser Prozess so schnell vorgekommen. Müde Augen sahen dem grellen Mittagslicht entgegen, er hatte einen erdrückenden Hunger und alles tat ihm weh, hier zog es, da brannte der Schmerz regelrecht. Der Energieverbrauch war ernorm, sein Körper sollte schon seit langem schlafen, doch er konnte eine fünf Minuten an einem Ort bleiben ohne erkannt zu werden und jede weitere Sekunde kostete mehr und mehr Kraft. "Komme, Kain... komm in meinen Wald..." Benebelt suchte er die nächste Leiter, was hatte er zu verlieren, abgesehen von seinem Leben? Vorsichtig übte er Druck gegen den Deckel an. Nein, hier stand jemand. "Hey!" "Scheiße", murmelte er leise vor sich hin und versuchte noch kurz den Deckel irgendwie festzuhalten, nur fand er keinen Halt, dass er schließlich die Flucht ergriff. Er stieß sich von der Leiter weg und landete sicher auf dem glitschigen Boden um dann gleich in einen schnellen Sprint überzugehen. Der Bürger alarmierte hörbar zwei Stadtwachen, aber wie sollte es anders sein kam ein Jeromierter heruntergeklettert, zwei seiner Ordensbrüder hinterher, der letzte ließ sich dabei ebenfalls fallen. Los ging die Jagd, gleich bei einer Abzweigung links rein, wo das Abwasser aus einer Häuserreihe wohl auf den Hauptstrom traf, bis ganz zum Ende und zurück auf der gegenüberliegenden Seite. Wobei der erste hinter ihm nicht gut genug bremste und auf dem rutschigen Boden sogleich vorne über fiel. Lachend sah Kain zurück zum zweiten, der noch weit hinter ihm lag, dann vor ihm der letzte, welcher so eine elegante Landung hingelegt hatte und nun mit Anlauf auf die andere Seite gesprungen war und nun mit starrem Blick den Hexer erwartete. Der zog nur sein Schwert und nahm selbst noch mehr Geschwindigkeit auf, anstatt abzubremsen. Kain schob das Schwert genau zwischen die Beine des Gepanzerten, damit der nicht noch kurzzeitig nach links abhauen konnte... aber nein, er wollte ja Kain schnappen und ihn nicht in den Scheißfluss fallen lassen, auf das er davon gespült würde, naja egal... Schnell wurde die Hexenschneide in die Senkrechte gebracht und nach oben gezogen... Oh Wunder, der vor Arroganz nur so strotzende Krieger war selbst dort gepanzert... Auch Kains Aufprall gegen seinen Brustpanzer ließ ihn keinen Schritt rückwärts wanken. Kurzerhand stützte Kain die Spitze des Schwerts auf den Boden und ließ den Kämpfer nun endlich in den Scheißefluss fallen. Blieb noch einer, der nun mächtig aufgeholt hatte. Weiter ging es bis er im Labyrinth der Kanalisation auf eine Sackgasse traf, nur noch oben setzte sich der Weg fort. Hastig hangelte Kain sich an der Leiter nach oben hoch und warf klappernd den Deckel zur Seite, da standen schon die ersten Ritter, welche ihn sofort hochzogen. "Dieses erbärmliche Ding soll Lejon umgebracht haben?" "Er hat ihm vom Dach geschubst, Idiot." Sogleich wurde er in einen engen Käfig gesperrt, wenigstens konnte er jetzt schlafen, bevor Psychofolter und wohl auch ottonormal Folter begannen. |
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05.11.2003, 18:52 | #17 | |||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Irgendwer fuchtelte mit einem feuchten Tuch vor seinem Gesicht herum als er erwachte. Überraschenderweise war er weder gefesselt, noch eingeschlossen, zumindest soweit er sehen konnte. Es gab drei große Schiebetüren im Raum und vor ihm am anderen Ende des Zimmers stand ein Mann mit dem Rücken zu ihm, ganz in schwarz und ganz so gehalten das man nicht erkennen konnte ob er Magier oder Krieger war, was sicher zu Unsicherheit bei Feinden führte, so auch bei Kain. Musste er damit rechnen einen Feuerball abzubekommen oder konnte er einfach mit dem... Schwert? Natürlich, was war eine bessere Fessel, nun nach Shivas Tod? Das Schwert war nötig um Jeromé töten zu können. "Suchst du dein Schwert?" "Du hast es nicht zufällig hier?" "Ich liebe das Risiko, aber ich bin nicht lebensmüde, Hyenenkind." "Du bist eifersüchtig?!" "Rachsüchtig trifft es wohl eher, aber das ist nicht der einzige Grund." Er setzte einen scheinheiligen Ton an und setzte sein Gerede fort. "Ich hab eine Mission von allmächtigen Herrn selbst bekommen!" "Erspar mir dein Gefasel." "Gefällt es dir nicht? Meine Jünger fanden es sehr überzeugend." "Du bist eifersüchtig, weil ich der Sohn der Gotthexe bin und du nur der Sohn einer dreckigen Hure." "Hüte deine Zunge! Der einzige Grund warum ich dich nicht töte, ist das du mich nicht getötet hast, als du die Gelegenheit hattest." "Hätte ich damals gewusst du dieses kleine, hässliche Stück Scheiße bist hätte dich schon umgebracht--", meinte Kain und noch bevor er den Satz vollenden konnte lief das Fass über und Jeromé schlug Kain mit der geballten Faust ins Gesicht, worauf der Ex-Magier auf die Knie sank. "--mach mir nichts vor, Jeromé, du brauchst mich für irgendwas, ich weiß nicht für was, noch nicht." "Gut erkannt, für ein Insekt wie du." "Es heißt dich, lern Sprechen bevor du mich zu beleidigen versuchst." "Fresse! Jetzt, verrate ich dir nicht, wofür ich dich brauche." "Oh, ist der kleine Junge sauer?", sprach Kain sarkastisch, wofür er gleich den nächsten Schlag kassierte. "Du weißt schon das so was dem anderen weh tun sollte?" "Dein Hirn ist bloß zugekifft, das du Schmerz schon gar nicht mehr wahrnimmst, es dient nut meiner Belustigung." Ah, perfekt, deswegen waren seine Leute so vorsichtig und deswegen zögerte er so lange vor seinem ersten Schlag, er dachte wohl seine Runen waren irgendwo versteckt und er sei immer noch Baal und damit ja eine Gefahr. Nun, er würde sie in diesem Glauben lassen. "Also gut, was hast du deinen Leuten erzählt?" "Innos ist allmächtig und zeigt sich in drei Gestalten." "Beliar, Adanos und Innos selbst." "Genau." "Das Leben ist nur eine Prüfung, blablabla, du hast den Dyolynkult neu aufgerollt." "Alt bewährtes soll man nicht aufgeben oder? Und wie du siehst funktioniert es perfekt." "Und sie halten sich für die Erwählten... von den Paladinen bin ich nicht weiter verwundert, doch wie du den Feuermagier überreden konntest ist mir ein Rätsel." "Den? Es sind hunderte, Kain." "Warum bist du als Anführer hier und nicht bei ihnen?" "Woher willst du wissen, das sie nicht hier sind?" "Eine so große Präsens von Innos hätte ich gespürt." "Du dienst dem Schläfer ja auch nicht direkt, dennoch beherrschst du seine Magie und dennoch ist nicht ein Hauch von seiner Magie in deinem Körper." "Ich halt mich eben sauber, was man von deiner mangelnden Hygiene nicht gerade behaupten kann." "Was soll das? Glaubst du, dann kannst mir damit trotzen oder das es mir etwas ausmacht?" "Nun, es dient nur meiner Belustigung", lachte Kain. "Du denkst das du mir überlegen bist, das du gewinnst, doch ich weiß um das Schicksal." "Du weißt gar nichts, Jeromé. Gar nichts." "Wir werden sehen." "Und wie." "Was macht dich da so sicher, das du gewinnst?" "Ich weiß was, was du nicht weißt." "Und was wäre das?" "Der Himmel ist blau." "Und blut ist rot." "Nicht immer." "Auch der Himmel ist nicht immer blau." "Stimmt." "Also?" "So wie ich deine Eltern, Lusiel und Kal, tötete, so werde ich auch dich töten und warum? Weil es dein Schicksal ist, es ist deine Bestimmung von mir getötet zu werden, so wie es mein Schicksal ist..." Kain stockte und Jeromé erbrach in einem herzhaften Lachen. "Du kennst dein Schicksal nicht?! Wer hätte gedacht das ich jemals den Kain erwische, der auf den verbotenen Wegen wandelt." "Verbotene Wege?" "Jetzt wird mir klar warum du nie einen offenen Kampf riskiert hast und das du nichts über deine Bestimmung weißt. Nun gut, dann will ich es dir erklären. Es gibt eine unendliche Vielzahl von parallelen Welten, überall spielt sich das gleiche ab, aber dazu musst du zuerst mehr über das Wesen des Schicksals erfahren... Es ist nicht absolut jede Entscheidung vorherbestimmt, die kleinen und unwesentlichen Dinge kann jeder frei entscheiden. Wichtigeres wie Geburt und Tod sind jedoch festgelegt, bei einen steht der Ort fest, bei anderen nur die Zeit. Nur Wenige Hohe Diener der Götter dürfen hier und da auch mal selbst eine große, eine wichtige Entscheidung treffen, dazu gehörst du auch, nicht als Diener eines Gottes, sondern als Sohn der Gotthexe. Deine Entscheidung ist die Wahl des Schicksals, vielmehr die Wahl, welchen der 6 Wege du einschlägst." "Baal, Schwarzmagier, Wassermagier, Feuermagier, Amazone oder Druide." "Ja, rein theoretisch ja, doch wie wahrscheinlich ist es, das Donnra einen Mann aufnimmt? Oder das Innos dich als Diener will? Ganz zu schweigen davon, das du es nicht willst. Es gab bisher nur drei Schicksale, niemals hat sich ein Sohn der Gotthexe anders entschieden. Zwei davon am häufigsten." "Baal und Schwarzmagier." "Genau, und außerdem gab es hier und da auch einige, die es bei Adanos versuchten." "Und weiter?" "Kommen wir wieder zu den Parallelwelten, niemanden ist es erlaubt die Grenzen zwischen den Welten zu durchdringen, obwohl es einige versuchen, aber nur wenigen sehr, sehr hohe Diener schaffen es." "Die Wächter der Welten, die Sphärenlords?" "Es hängt alles zusammen, irgendwie." "Und die beiden die mich schon öfters besuchten gehören dazu." "Ja, nur durch welche wie sie ist uns deine Geschichte überhaupt so weit bekannt." "Was hat es nun mit den verbotenen Wegen auf sich?" "Nun, wie gesagt hat jeder seinen kleinen Bereich an Entscheidungen, wenn nun alle diese Entscheidungen in eine Richtung zeigen, dann kann das die Waagschale zum kippen springen, man sprich vom sogenannten Jokereffekt." "Eine Münze hat zwei Seiten, entweder landet sie auf der einen oder auf der anderen, doch wirft man sie oft genug in die Höhe--" "--dann landet sie irgendwann auf ihrer Kante, ganz genau." "Und so ist das auch mit dieser Welt, von alle den endlosen Welten bin ausgerechnet ich es, der genau auf dieser Kante steht." "Ja, und die musste gut balancieren, damit du nicht umfällst." "Und welche Bestimmung habe ich nun? Welche Aufgabe ist die meine?" "Der Sinn des Lebens, eine quälende Frage, nicht wahr?" "Und darum werde ich es dir nicht verraten." "Bitte, ich reiße mich nicht darum." "..." "..." "... ... ... ist ja gut, ich erzähle es dir." Jeromé seufzte. "Dein Schicksal ist es die Apokalypse einzuleiten." "Das hast du dir eben ausgedacht." "Nein." "Ach so was billiges! Davon gibts doch Tausende." "Ich zwinge dich nicht mir zu glauben." "Werd ich auch nicht." "Wie du willst." "Verrätst du mir nun, wofür du mich brauchst?" "Gedulde dich noch etwas." "Wieso? Willst du mich hinhalten?" "Was glaubst du denn wieso?" "Ich nehm an du glaubst wirklich an diese Apokalypse und willst mich davon abhalten." "Warum töte ich dich dann nicht jetzt und hier?" "Kannst du nicht." "Wieso?" "Weil das Schicksal meinen Tod festgelegt hat." "Nicht auf den verbotenen Wege und genau das ist es, warum du so balancieren musst, keiner weiß wie dieser Weg aussieht." "Aber du wusstest das vorher nicht." "Vielleicht wollte ich mich noch mit dir unterhalten." "Oder auch nicht." "Es ist eher das Gegenteil, ich will dich nicht aufhalten." "Was dann?" "Es wäre nur ein Kain gewesen." "Wieso solltest du einem anderen Kain etwas tun wollen? Ich bin es gewesen, der deine Mutter und deinen Vater ermordete... Die Zeit... kann man in der Zeitreise vielleicht in eine dieser parallelen Welten gelangen?" "Nein, aber die beiden Auslöser, deine anderen beiden, die auch du kennst, sie sind für deine Zeitreisen verantwortlich und auch sie müssen sterben, doch das geht nur indem wir die Apokalypse ausweiten." "Auf alle Welten." "Ja." "Was ist mit den Göttern, gibt es in jeder Parallelwelt auch einen Beliar, einen Innos und so weiter?" "Nein, nur die Götter überspannen die Welten." "Und das ist es also, was die Götter ausmacht." "Genau." "Und warum zum Fick wartest du nicht? Es gibt dann doch eh in jeder Welt eine Apokalypse." "Eben nicht, wie du doch an deinen beiden Bekannten siehst, es ist nur der Ort festgelegt und das ist Belzusia, der Zeitpunkt ist frei, also können sie den Weltuntergang beliebig hinauszögern." "Bleibt noch die Frage, wie du die Apokalypse ausdehnen willst." "Da kommen die Siegel ins Spiel." "Shiva ist tot und du hast Neo getötet!" "Die Siegel sind weiter gewandert, nur die Wirte sind tot... Die Siegel verschließen Dimensionstore gewöhnlich, doch ich habe vor das umzukehren." "Und wie?" "Die Fünf Schwerter, die Schlüssel zu den Siegeln, wir polen sie um und lassen die Funktion der Siegel ändern." "Was steckt da hinter?" "Die Schwerter wiederum werden durch das Hexenschwert umgepolt." "Darum ist das Schwert nicht hier?" "Nein, noch haben wir die Schwerter nicht." "Und warum ist es dann nicht hier?" "Wie ich bereits sagte, ich bin nicht lebensmüde. Es ist vorherbestimmt, das du mich mit Hexenschwert tötest, weder wann noch wo steht fest." "Wird das nicht durch den verbotenen Weg aufgehoben?" "Nein, der verbotene Weg betrifft nur dich und mein Tod gehört zu meinem Schicksal." "Also wirst du es versuchen ewig hinauszuzögern." "Genau." "Dann lass mich dir eines verraten", meinte Kain und näherte sich vermeidlichen Erzfeind ganz nah, bis sein Mund neben seinem Ohr ruhte. "Der Zeitpunkt und der Ort... jetzt und hier." Mit einem breiten Grinsen stach Kain zu und durchbohrte den Mann, welcher nun schwach in seine Arme sank. "Machs gut, Jeromé, wir sehen uns in der Hölle." Lachend enthauptete der Ex-Magier ihn nun. Das Hexenschwert begann regelrecht zu vibrieren und Kain leckte fleißig das Blut von der Klinge. Ein breites Loch war in der Wand zu sehen, als ob etwas mit unglaublicher Geschwindigkeit hineingerast wäre. Überall begann es in ihm zu Kribbeln, er hatte ein Siegel gebrochen, das Innossiegel, damals als Ra getötet wurde, nein, kurz bevor er hingerichtet werden sollte kam ein Inquisitor und nahm ihn und Shiva mit... Das musste Jeromé gewesen sein, der danach Neo tötete, als der ihn aufhalten wollte. Shiva übergab er der Inquisition und er selbst zog sich mit Ra irgendwo zurück weit weg von allen Menschen, wo das Innossiegel welches zuvor in Ra ruhte auf ihn überging, denn ein anderer Mensch war ja nicht in der Nähe, demzufolge war dieses hübsche Schwert, welches er da Versteckt hatte das feuergeweihte Siegelschwert, das Kain sofort an sich nahm. Dieses Siegel, welches seine Hexenkräfte versiegelt hatte war nun gebrochen. Das Kribbeln wurde stärker und stärker Kain taumelte umher und fiel dann zu Boden, riss auch einen Kerzenständer mit, das letzte was er sah war Feuer überall... |
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06.11.2003, 14:34 | #18 | |||||||
Erzengel Beiträge: 1.667 |
Die vorher so große Erschöpfung war nun vorüber, die dunkelgrünen Augen öffneten sich und blickten auf die verkohlten Wände und die dicke Ascheschicht auf dem Boden, im bis auf die Grundmauern niedergebrannten Gebäude hatte niemand das Inferno überlebt, abgesehen von ihm selbst. Ein leichtes Dröhnen begleitete das aus dem Kopf herausströmende Blut, als sich der Ex-Magier aufrichtete. Neo war nun gerächt, da Kain Jeromés Onkel und Mörder getötet hatte, ein unsagbar gutes Gefühl, doch sein Rachdurst war nicht gestillt, noch nicht. Weder Shiva noch Neo hatte er damit wieder lebendig gemacht. Das erste Siegel war zerbrochen und auf ewig zerstört, das Hexenschwert war also eine Art Joker, zuvor noch das windgeweihte Schwert, wurde es durch Kain zum Schlüssel für jedes der fünf Siegel und erst dadurch zu dem was es jetzt ist. Dennoch empfand er keinerlei Befriedigung, er wollte nur noch mehr Tod kommen und Blut fließen sehen. Sicherlich war Jeromés Tod ein großer Schritt, die Jeromierten würden ihm wohl erst einmal vom Hals bleiben, wenn sie sich selbst nicht gänzlich zerschlugen. Neugierig sah er sich um, überall um ihn herum nur gefrorener Boden und in der Ferne der Gletscher. Dann schweifte sein Blick über die nähere Umgebung, wirklich alles hier was pechschwarz, sogar der Holzboden auf dem er gelegen hatte. Und eine wirkliche Veränderung nahm er auch nicht wahr, es war genauso wie vorher. Die Kräfte waren ja auch vorher schon da, nur könnte er sie jetzt benutzen, zumindest wenn er Magier und irgendwelche Runen hätte, so genau wusste er auch nicht. Hier sah ihn ja niemand als machte er ein paar wirre Bewegungen versuchte bekannte Zauber wie Windfaust und Schattenflamme zu wirken, doch nichts. Keine Veränderung. Ob das mit diesem verbotenen Weg zu tun hatte? Auf jeden Fall war es scheiße das hier niemand lebte und das alles angefackelt war, hier hätte er sicher noch einiges über diesen verbotenen Weg gefunden, denn in der Bibliothek des Hexenturms hatte er noch gar nichts davon gefunden, was er sich auch erklären konnte, denn er sollte ja diesen Weg nicht beschreiten, eben weil er verboten war und der Hexenturm war zweifelsohne genau so eingerichtet wie er ihn hätte haben sollen wollen. So wusste er auch nicht, ob er Jeromés Gelaber glauben konnte. Langsam wanderte er noch einmal durch die Grundmauern, hier lebte wirklich nichts und niemand mehr. Mehr oder wenige Enttäuscht zog er los durch den Wald hin zur Stadt. Stunden irrte er umher bis er auf einen dünnen Trampelpfad traf, im Lauf der Jahre nur noch ein dünner ausgebleichter, verwischter Strich auf dem Waldboden. Alle paar Meter musste das Laub beiseite geschoben werden um erkennen zu können wo es weiterging, sodass sich Kain irgendwann wieder von Weg löste und der Nase folgte. Den Standort des Gletscher und seine bisherige Route im Kopf überlegte er kurz und korrigierte seinen Weg nach Nordost, irgendwann würde er schon aus dem Wald rauskommen. Doch erst am frühen Nachmittag erreichte er das Ende der Wälder nicht weit von der Stadt selbst. In selbiger angekommen sah er sich eine Weile um und ging dann zum Hafenbecken, nirgendwo Jeromierte. Er bezahlte den Fährmann und betrat das offene Boot, das sogleich ablegte und den Hafen schon bald hinter sich gelassen hatte. Direkt auf dem Erdwall bemerkte er nun schon aus weiter Ferne eine dunkle Gestalt, der Feuermagier aus der Stadt... Obwohl sie ihre Gesichter schon gar nicht mehr erkennen konnte, glaubte Kain, das sie ihre Blicke trafen. Eiskalt standen beide da, während der Fährmann weiter ruderte und sich Kain immer weiter vom Feuermagier entfernte bis dichter Nebel die Sicht blockierte. Den würde er sicher noch mal wieder sehen. Weiter ging es bis sie irgendwann Khorinis erreichten. |
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09.11.2003, 22:29 | #19 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Wie lange war es nun her? Stunden? Tage? Jahre? Der Alte Mann rümpfte die Nase und verzog den vom gräulich struppigen Haar umrahmten Mund zu einer skurrilen Grimasse. Angroth war gescheitert, der Pfad des Blutes unterbrochen, wenn nicht sogar zerstört. Ein Scheitern war nicht vorgesehen, wenn jemand diesen Pfad eingeschlagen hatte, es gab nur den Sieg. Er selbst hatte all seine Kraft aufwenden müssen, um das Versprechen zu halten, welches er einst gegeben; beinahe wäre der junge Ruchká seiner Gewalt entglitten. Dann, ja dann wäre das Land in der Dunkelheit verschwunden. Der Greis atmete schwer, ein weiteres Mal bekam er kaum Luft während er über die schier endlosen Ebenen wanderte, ein weiteres Mal war ihm, als schnürte eine unsichtbare Hand aus Bein skrupellos den Hals zu und suchte ihn so zu Boden zu ringen. Doch das sollte wiederum nicht gelingen, für Krankheiten konnte er keine Aufmerksamkeit entbehren, er ignorierte sie einfach. So schritt er mit leise pfeifender Nase dahin, eine einsame Silhouette im Lichte des Vollmonds. Gestern Nacht war der Trabant für einige Momente von Dunkelheit verzehrt worden - ein Omen? Daschnavar hatte sich zurückgezogen, auch wenn er siegreich gewesen war so hatte ihn der Kampf doch enorm Kraft gekostet. Jedoch schien er immer noch in der Lage, seine grausamen Klauen nach dem auszustrecken das nicht geschützt werden konnte denn durch die Götter selbst. Der Greis war sich sicher, dass sich hinsichtlich Daschnavars alle drei Gotteswesen einig waren: er war ein Dorn in ihrem Auge, ein Störfaktor von unbekannten Ausmaßen, der zu vernichten unabdingbar vonnöten war! Beinahe konnte der alte Mann die Angst Innos´, Adanos´ und Beliars spüren. Angst vor dem aufstrebenden Dämon, aber auch vor den jeweiligen Brüdern. Eine Vereinigung kam für sie nicht in Frage, wenn auch Adanos sie dazu drängen würde wäre es nahezu ein hoffnungsloses Unterfangen obgleich sie dem selben Ziel nacheiferten. Der Stolz war es, der ihnen die Einsicht verweigerte. Wenn also die Götter selbst nicht bereit waren, sich zu einen, so mussten sich doch wenigstens Diener finden lassen, die sich einen lassen würden um gegen die Bedrohung vorzugehen die von Daschnavar ausging. Der Alte schien resigniert zu haben, das Versprechen an die Ruchká zu halten. Ihr Blut war anscheinend wirklich dünn geworden, die Linie geschwächt und Angroth nicht das nötige Glied in der Kette die man jenem Erzdämonen anlegen musste. Das Blut der Ruchká, der Pfad ihres Blutes hatte geendet, er sah keine Möglichkeit diese Tatsache zu ändern. Ein Kribbeln in seinen Gliedern ließ den Alten anhalten und verschnaufen, schwerfällig stützte er sich auf seinen Stab. Ihm blieb wohl auch nicht mehr viel Zeit, seine Aufgabe, sein Schwur ward entbunden in dem Moment da des damaligen Templers leblose Hülle auf dem gräsernen Grund des Waldes aufgeschlagen war. Und doch fühlte der Greis eine Bindung an dieses lang zurückliegende Gespräch mit dem damaligen Anführer der Ruchká, dessen Namen er zwar in seinem alten Herzen trug, aber nicht mehr aussprechen konnte. Ein Entschluss war gefasst, und die dunkle Gestalt warf plötzlich einen langen Schatten in dem blassen Schein, als er die Richtung gewechselt hatte. Gen Gorthar Stadt ... |
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11.11.2003, 12:15 | #20 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Die Stadt der Menschen kam in Sicht, die einzige Bastion jener Rasse, die sich nunmehr seit Jahrhunderten in einem Krieg mit der Art der grobschlächtigen, brutalen Orks herumschlug. Von Erfolgen und Rückschlägen, Hochs und Tiefs wusste der alte Mann zu berichten, wenn man ihn denn nur fragen würde. Doch niemand fragte ihn. Er, der er schon seit Anbeginn des Denkens der Stadtältesten Gorthars durch die Lande gestreift war, er war verrufen unter dem Volk. Mit Misstrauen ward ihm begegnet, wenn sich denn überhaupt einer in seinen Weg getraute. Von den schrecklichen Erzählungen die da Umlauf betrieben war es nicht gedacht gewesen, dass das Thema eben dieser von der Existenz solcher Sagen wusste, und doch tat er es! Mit Betroffenheit hatte der Greis sie aufgenommen, erfahren von einem Mann dessen Atem vom Grog stank und dessen Augen seinen Gegenüber unter dem dichten Schleier nicht zu erkennen vermocht hatten. Seit diesem Tag, viele Monde zurückliegend, hatte auch er die Stadt gemieden, die Nähe zu den Menschen - es sei denn sie war vonnöten. Das Treffen mit dem jüngsten und wohl letzten des Geschlechts der Ruchká und all seinen Gefährten wusste dem alten Herz allerdings die Erinnerung zu schenken, wie es sich anfühlte unter Gesellschaft zu sein, wenn ihm auch mit Misstrauen begegnet worden war. Diese Männer und Frauen, die er zu Schiffe abgeholt hatte, sie waren anders, sie wußten nichts von ihm. Keine bösen Erzählungen, keine schrecklichen Sagen. Nur der eigene Eindruck. Ob sie am Ende ihrer Reise verstanden hatten, ob sie ihm nun Vertrauen schenken würden, das wußte er nicht, aber er spürte ihre Nähe zu sich. Näher und näher kam die Stadt, die Mauern stiegen empor und verschlangen den bewölkten Horizont dahinter, von einigen Dächern flimmerte die Wärme und dampfend rankten sich Säulen aus den Schornsteinen empor; nur schwache und friedlich wirkendere Abbilder dessen, was im Rücken des Greises lag: die Ebene der Schlachten. Schritt für Schritt ging er näher heran, immer noch seinen Entschluss im Sinn, nach Khorinis zu reisen um Nachforschungen anzustellen. Nachforschungen, die Gorthar schützen sollten, und vielleicht auch das Erbe des Clans zu sichern wissen würden. Die rauhen, alten Hände, welche den ehernen Stab mit beiden Händen fest umklammerten, waren taub vor Kälte, und nur wenn der Alte auf sie sah, wußte er auch wirklich, dass sie noch da waren. In seinem alten, mehr zweckmäßigen Mantel wollte er seine Hände nicht verstecken, sie gehörten beinahe schon aus Gewohnheit an den Stab, den er hütete wie seinen Augapfel. Als hinge sein Leben davon ab. Noch wenige hundert Fuß, dann wäre das Stadttor erreicht, und er müsste sich ein weiteres Mal den Blicken und Kommentaren aussetzen, die hinter seinem Rücken geflüstert wurden wie der Tod seine Bahnen zieht wo Beliar das Leben berührt. Doch just in diesem Moment sackten seine Beine weg. Ein Schwächeanfall. Mit aller Gewalt hielt er sich am Stab, hinderte so einen vielleicht schmerzlichen Sturz auf den kaltgefrorenen Boden. Es fühlte sich schlecht an, in Worte konnte der Alte es nicht fassen. Die Kraft war einfach fort ... ... so rasch und unvermittelt sie entschwunden war, so plötzlich kehrte sie in die Glieder zurück, und er richtete sich wieder zur vollen Größe auf. Ein letztes, keuchendes Husten, welches er mit seiner offenen Hand dämpfte, dann fühlte er sich wieder stark. Festen Schrittes passierte der Greis die Wachen und tauchte ein in das mittägliche Stadtleben. Das Aroma von Menschenschweiß und der Gestank der verschimmelten Dinge die er nicht erkennen wollte stiegen ihm in die Nase. |
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12.11.2003, 15:29 | #21 | |||||||
Greis Beiträge: 27 |
Aus den Abflüssen in denen zum Teil warmes Wasser dahinfloss waberten dünne geisterhafte Dampfwölkchen dahin, aus den Schornsteinen drang der Qualm der wärmenden Feuer die im kommenden Winter wieder einer Beliebtheit gleichkommen dürften wie die Militärparaden des Königs im Frühling einst waren. Die Menschen die auf den Straßen und Nebengassen liefen waren zumeist schmutzig, nur wenige sahen herausgeputzt und wohlhabender aus, der Reichtum von Gorthar Stadt lag in der Unabhängigkeit vom König und in seiner Vergangenheit. Das Volk Gorthars war unbeugsam geworden, die Vergangenheit hatte sie dies gelehrt. Unter diesen Massen fiel der ebenfalls in Lumpen gekleidete Alte nicht auf, dessen Stab bei jedem Aufprall auf den Pflastersteinen ein leises ticken von sich gab, wie Bein. Eine Möglichkeit zur Überfahrt musste gefunden werden, gestern Nacht hatte sich niemand mehr finden lassen. Die einstmals gepflegte Erscheinung war dem Bild eines vom Alter gezeichneten Mannes gewichen, der unter der Last jeder einzelnen Sonne die er gesehen hatte zusammenzubrechen drohte. Einzig sein Stab war immer noch der selbe. Die salzige Meerluft schmeichelte dem Geschmack des Greises sehr, und tiefe Züge dieses aromatisch duftenden Elements sog er in sich ein, um sie seufzend wieder von sich zu geben. Die Kälte in seinen Händen war nicht minder geworden, aber in den Menschenmengen die sich vor manchen Ständen wie Trauben bildeten hatte man ohnehin andere Sorgen. Um einen Geldbeutel musste er allerdings nicht fürchten, nichts dergleichen nannte er sein Eigen. Die Natur war sein Ernährer. Am Hafenbecken angekommen, schweifte sein Blick langsam über die Mauern und Türme, den aufgeschütteten Einlass und herüber zur hochaufragenden Feste. Nun verging einige Zeit, in der er sich darum bemühte, ein Boot mitsamt Rudermann zu bekommen, doch bis jetzt wollte ihm niemand ein solches geben. Dann aber fand sich ein junger Mann, ein wacher Blick und unglaubliches Interesse gingen von ihm aus; sehr wohl hatte er den Alten erkannt. "Bist du der Dämonenhexer?" fragte er ein wenig schüchtern, aber dennoch bestimmt. "Ich bin nur ein alter Mann der eine Möglichkeit zur Überfahrt nach Khorinis sucht." sprach der Greis leise, während er beinahe so wirkte als wolle er sich hinter seinem Stab verstecken. "Ich habe böse Gerüchte über dich gehört, du sollst ein Gesandter Beliars sein." scheinbar kümmerte die Antwort den jungen Mann nicht, denn sie hatte keinerlei sensationellen Inhalt. "Wie?" er stockte, musste dann aber verhalten lächeln "Ja, ich bin - war ein Gesandter Beliars, aber das ist lange her. Mir scheint die Menschen hier haben doch ein besseres Gedächtnis als ich annehmen wollte. Wenn du mehr über mich wissen willst Junge, dann bring mich nach Khorinis!" "Woher weiß ich, dass ich dir trauen kann?" "Was könnte ich schon tun? Sieh mich an, du bist bei weitem kräftiger als ich." Daraufhin musste der Junge grinsen und willigte ein. Schon bald verschwand das Boot mit den zwei Insassen hinter den Mauern der Stadt. |
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15.11.2003, 18:38 | #22 | |||||||
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Schaukelnd steuerte ein kleines Boot in den Hafen Gorthars, schmiegte sich langsam an die steinerne Kaimauer. Bedacht erhob sich eine Gestalt aus dem hölzernen Gefährt, knirschend setzten ihre schweren Stiefel, von denen nur die Spitzen unter dem langen, schwarzen Mantel hervorlugten, auf dem harten Pflaster auf. Langsam schaute sie sich um. Die Nacht hatte schon jetzt ihre breiten Schwingen über die Stadt gelegt, die spärlichen Straßenlaternen sorgten mit ihren kleinen Ölflammen für die einzige Beleuchtung. Hinter Druids Stirn arbeitete es. Er kannte Gorthar, doch dieses hier war nicht das, welches er kennen gelernt hatte. Die Straßen waren leer, nur ein paar einsame Nachtwachen liefen nervös um sich blickend ihre Routen ab. Langsam setzte er sich in Bewegung, hielt auf eine der Patrouillen zu. „Heda! Wer seid Ihr und was wollt Ihr?!“, schallte es ihm entgegen. Ein alter Wachmann stand breitbeinig vor ihm, schaute Druid an, suchte das Dunkel unter seiner Kapuze zu durchdringen. „Es tut nichts zur Sache, wer ich bin und meine Angelegenheiten gehen Euch nichts an! Doch wünsche ich etwas zu wissen. Was geht hier vor? Die Stadt ist wie tot, kein Volk ist auf den Straßen. Und auch die Stadtwachen sind sonst nicht so wachsam.“ Druid konnte sich ein leises Grinsen nicht verkneifen, hatte er doch schon viele Gesetzeshüter des Nachts an ihren Speer gelehnt, schlafen sehen. Bitter lachte der Kerl vor ihm auf. „Ha, Ihr seid wohl nicht von hier, was? Gorthar ist in Angst. Seid Wochen verschwinden Leute aus der Stadt, nicht ein einzelner wurde bisher wieder angetroffen. Mit den Obdachlosen und Prostituierten fing es an, mittlerweile trauen sich auch rechtschaffene Bürger nach Einbruch der Dunkelheit nicht mehr vor die Tür, selbst einige Mitglieder der Stadtwache werden vermisst.“ Plötzlich fuhr der erfahrene Mann herum, er schien etwas gehört zu haben. Nach einigen Sekunden aber atmete er aus, wandte sich wieder Druid zu. „Entschuldigt, aber ich dachte, dort hätte etwas gescheppert. Passt gut auf, wenn ihr hier so alleine herumlauft – Gorthar ist nicht sicher!“ Druid bedankte sich, ging dann die Straße weiter herab. Pfeifend jagte der Wind durch die Gassen, wallend hob sich der lange Mantel des ehemaligen Lees, schlug geräuschvoll nieder, wurde sogleich wieder nach oben gedrückt. Knisternd glühte der Tabak in seiner Pfeife auf, Rauch strömte in Druids Lungen. In Gedanken ging er noch einmal die Dinge durch, die der Soldat hatte verlauten lassen. Entführungen... Jäh wurde er aus seinen Überlegungen gerissen, als er Schritte aus einer Seitenstraße vernahm. Misstrauisch blickte er auf, beobachtete die Kreuzung, auf der plötzlich einige Personen erschienen. Sechs raubeinige Gesellen traten auf das grobe Pflaster der Gasse, allesamt in ein paar dreckige Fetzen gehüllt. Sofort schaute Druid nach ihren Waffen. Zwei von ihnen trugen schartige Kurzschwerter, zwei andere jeweils einen stämmigen Ast. Ein nächster trug nur einen kleinen Armseeligen Dolch bei sich, während der letzte einen schweren Holzknüppel sein eigen nannte. Sofort umringten diese zwielichtigen Gestalten Druid, der sich jedoch keine Regung anmerken ließ. „Ja, was haben wir den daaa?“, tönte die tiefe, kratzige Stimme eines Schwertträgers... |
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16.11.2003, 02:15 | #23 | |||||||
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Finster blickte Druid unter seiner Kapuze hervor, musterte den Sprecher. Er war von stämmiger Natur, sein breiter Brustkorb war von einem verschlissenen Lederpanzer geschützt. Das stoppelbärtige, südländisch anmutende Gesicht wurde von dunkelblonden, filzigen Strähnen umrahmt und von einer großen Hakennase geschmückt, Narben kündeten von zahlreichen Kämpfen und Schlägereien. Er führte ein kurzes, breitklingiges Schwert mit, durch mangelnde Pflege schartiger, Schneide, das dadurch eher an eine Hieb- denn eine Schnittwaffe erinnerte. „Dein Ende!“ Ansatzlos schnellte Druid nach vorne, riss Trauerschatten aus seinem Bett und in einer fließenden Bewegung nach oben. Krachend traf die schlanke, schwarze Klinge seines Schwertes auf die Verteidigung des Gegners, trieb den fremden Mann zurück, bevor das Knie des Kämpfers sich in den Magen seines Gegenübers bohrte. Ruckartig wandte Druid sich um, reflexartig zuckte seine Waffe nach oben, parierte den Angriff eines Astträgers, sein Bein schnellte nach oben, Holz splitterte, Stücke der zertretenen Waffe flogen unkontrolliert durch die Luft. Das Schwert des Bemantelten ruckte nach vorne, durchbohrte Muskeln und Organe. Er vollführte einen Sprung nach rechts, bei dem er Trauerschatten aus dem Leib des Toten zog. Nur Sekundenbruchteile später zischte eine Klinge an eben der Stelle durch die Luft, an der er gerade noch gestanden hatte. Elegant rollte er sich ab, wartete auf den nächsten, der auf ihn zustürmte. Als der Schwertkämpfer heran war, knickte Druid die Beine ein, fegte dem Rennenden die Füße weg, rammte ihm danach seine Waffe ins Herz. Sofort sprang er wieder auf, wollte sich dem Dolchtragenden widmen, als ihn ein schwerer Schlag zu Boden schickte. Dumpf schlug er auf den Pflastersteinen auf, blickte zu dem Kerl mit einer riesigen Holzkeule, Druids Schwert war einige Meter zur Seite geflogen. Wieder wuchtete er seinen Körper in die Höhe, wehrte mit dem linken Arm einen niedersausenden Ast ab und schlug seinerseits zu, das taube Kribbeln im Arm wurde ignoriert. Während der Getroffene taumelte wandte sich der nun Unbewaffnete wieder dem Dolchkämpfer zu, er drehte sich um seine Achse und riss das Bein in die Luft. Donnernd kollidierte sein Kampfstiefel mit dem Unterkiefer des Angreifers. Dann ein schwerer Schlag auf den Hinterkopf. Schwärze. |
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16.11.2003, 21:18 | #24 | |||||||
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Zitternd öffneten sich die Augenlider, verschwommene Konturen wurden erkennbar, bunte Lichter tanzten scheinbar in wilder Ekstase in Druids Wahrnehmung umher. Er versuchte sich aufzurichten. Erfolglos. Ein weiteres Mal legte sich der heilsame Schleier der Ohnmacht vor seinen Geist... Als er wieder erwachte schaffte er es unter Stöhnen, sich aufzurichten. Um ihn herum drehte sich alles, er hatte wohl eine Gehirnerschütterung erlitten. Nach einigen Minuten des stumpfen Herumsitzens, ließ das Schwindelgefühl nach, machte Platz für herbe Kopfschmerzen, doch ermöglichte es Druid damit, einen klaren Blick auf seine Umgebung zu werfen. Er saß auf einem unbequemen Bett, in einem kleinen, karg ausgestatteten Raum, durch zwei kleine Fenster fiel etwas Tageslicht, erhellte das Halbdunkel des Zimmers. Ein einfacher Holzstuhl stand vor dem Bett, ein kahler Rundtisch in der Nähe. An einer der unverputzten Wände befand sich eine alte Kommode, überall waren die, für Holzwürmer charakteristischen, Löcher zu erkennen. Langsam stand Druid auf, ging auf nackten Füßen über den quietschenden Holzboden zu einem der Fenster, betrachtete das rege Treiben der gortharianischen Bevölkerung. Die gellenden Rufe der Marktschreier drangen an sein Ohr, rumpelnde Karren rollten unter dem hoch liegenden Fenster über die überfüllten Straßen. Nichts war von der nächtlichen Angst der Bürger zu spüren, alles schien wie immer. Doch Druid wusste, dass die Angst nicht unbegründet war. Allem Anschein nach hatten die Häscher der Entführer auch ihn erwischt – und ein wehrloser Bürger war Druid sicher nicht. Er fragte sich, was diese Leute von ihm wollten. Wenn sie sich ein Lösegeld ausrechneten, würden sie wohl enttäuscht werden, denn es gab Niemanden, der es bezahlen würde. Lautstark wurde ein Riegel zurückgezogen und knarrend schwang die schere Tür aus Eichenbohlen auf. Ein feister Mann in mittlerem Alter trat in das, an eine Zelle erinnernde, Zimmer ein, blickte mit seinen blauen Augen, die in einem runden, freundlich erscheinenden Gesicht saßen, zu suchend im Raum umher, fixierte schließlich Druid. „Oh, wie ich sehe seid Ihr wach! Das freut mich. Entschuldigt die karge Unterkunft und die rabiate Weise des Herbringens. Dürfte ich Euch bitte, mit mir zu kommen? Ich muss Euch sprechen.“ Fragend hob der ehemalige Lee die Augenbrauen, angesichts solcher Höflichkeiten. Das sollten also die Entführer sein? Nun, man würde sehen, was sich ergäbe. Entschlossen folgte er dem Fremden aus der Kammer... |
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18.11.2003, 22:56 | #25 | |||||||
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„Mein Name ist Rudolph.“, sprach der etwas beleibte Mann. „Dürfte ich auch den Euren erfahren?“ „Unterbreitet mir Euer Anliegen, dann werde ich Euch vielleicht meinen Namen nennen.“ Finster betrachtete Druid sein Gegenüber. „Selbstverständlich. Nun, Ihr werdet zweifelsohne erfahren haben, dass Gorthar schon seit Längerem von einer Serie von Entführungen heim gesucht wird. Allen Euren, nebenbei bemerkt, verständlichen, Bedenken zum Trotz will ich Euch sagen, dass das Verschwinden der Bürger nicht unser Verschulden ist. Wir sind Widersacher der Entführer, ihre Gegner.“ Rudolph stand von dem schweren, dunklen Tisch auf, an dem die beiden gesessen hatten und bewegte sich zu einem Wandschrank. Während er eine bauchige Rotweinflasche und zwei silberne Becher hervorzog, schaute Druid sich ein wenig im Zimmer um. Ausladende Kronleuchter hingen von der stuckverzierten Decke hinab, weite Kränze, besetzt mit brennenden Kerzen, erhellten den Raum, warfen ein wohlig warmes Licht auf die verputzten Wände und das edle Parkett des Bodens. Etwas weiter zurück, versteckt in einer Nische, befand sich ein teures Schachbrett mit Figuren aus vermutlich extra eingeschifftem Elfenbein, flankiert von zwei abgesessenen Ledersesseln. Auf dem parkettbelegten Boden, vor dem weitläufigen Kamin, befand sich ein, mit komplizierten Mustern bewebter, Teppich, an den Wänden hingen kostbare Ölmalereien, hauptsächlich Landschaftsabbildungen, teilweise aber auch Portraits. Zurück am Tisch füllte Rudolph die Becher, schob einen davon hinüber zu Druid. „Nun zu der Frage, wegen der ich Euch eigentlich sprechen wollte. Wollt Ihr Euch uns anschließen, im Kampf gegen die Entführer, uns helfen, die Geißel des Volkes zu tilgen?“ Bisher ungerührt hatte Druid der Rede des Mannes gelauscht, setzte nun jedoch zur Antwort auf diese direkte Frage an. „Ihr lauert mir also auf, schlagt mich nieder, sperrt mich ein und verlangt nun auch noch, dass ich mich Euch anschließe, Euch vertraue?“ Ein leises, heiseres Lachen entstieg der Kehle des Mannes. „Ich denke, Ihr seid nicht ganz bei Trost!“ Gelassen setzte er das silberne Trinkgefäß an seine rauen Lippen, stürzte sich den blutroten Inhalt mit einer Bewegung in den Rachen. „Ich weiß, ich weiß,“, setzte Rudolph an, „es war wohl eine komische Methode, Euch herzubringen, doch wollten wir auf diese einfache Methode feststellen, ob jemand, der den Eindruck machte, für unsere Zwecke brauchbar zu sein, auch wirklich brauchbar ist. Mit dem Tod zweier Männer hatten wir zwar nicht gerechnet, doch zeigt uns das, dass Ihr wahrhaft der richtige Mann für uns seid. Bitte überdenkt Eure Antwort noch einmal!“ „Mein Entschluss steht fest. Nein!“ „Nun, dann haben wir uns wohl in Euch getäuscht... schade.“ Langsam trat Rudolph auf Druid zu, dieser versuchte, aufzustehen. Plötzlich strauchelte er, alles begann sich zu drehen, der Boden unter seinen Füßen schien sich zu bewegen... Der Wein!, schoss es ihm noch durch den Kopf. Dann wurde ihm schwarz vor Augen, haltlos stürzte er zu Boden, schlug dumpf auf dem hölzernen Parkett auf. „Nun, dann eben auf einem anderen Weg.“ Gellend pfiff der feiste Mann mit zwei Fingern und augenblicklich marschierten zwei Wachleute in den Raum. „In die Gewölbe mit ihm!“ Wie ihnen geheißen packten die Beiden Wachen Druid, hoben seinen schweren Körper an und verließen den Raum so zielstrebig, wie sie ihn auch betreten hatten. „...dann eben auf einen anderen Weg...“, murmelte Rudolph noch in sich hinein. |
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