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Hinter den Bergen #2
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06.12.2003, 18:28 #176
Endivion
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Es war doch zum Verzweifeln, da Hieb er auf Ismael ein und dieser steckte den Schlag einfach so weg. Als wenn nichts passiert wäre! Endivion machte kurz eine Pause und studierte seinen Lehrmeister genau. Ismael schien jeden Schlag, den er versuchte, vorauszuahnen und konnte ihn deshalb immer richtig parieren. Also müsse er einen Angriff Versuchen, dem man einfach ausweichen müsse, dann könnte er wenigstens von sich behaupten Ismael hätte einen Schritt zur Seite machen müssen.

Wieder stürmte er auf seinen Lehrmeister los, der sich immer noch in einer lockeren aber zugleich hochkonzentrierten Haltung befand. Mit einem seitlichen Hieb zwang er Ismael sein Schwert seitlich zu halten um den Schlag abzufangen, aber anstatt sein Schwert zurückzuziehen liess er es an der edlen Klinge seines Lehrmeister entlang gleiten und drückte sie so etwas mehr in die Mitte. Als er der Meinung war es wäre weit genug weg, zog er sein eigenes Schwert zurück und zielte mit einem rückführenden Schwung auf das freistehende Bein Ismaels...
06.12.2003, 18:49 #177
(pisi)Härda
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Sowas hatte Ismael Endivion gar nicht zugetraut!
Naja, in der Prüfung kamen den Schülern eben manchmal Erleuchtungen.
Ismael lächelte grimmig, als er erkannte, was Endivion vorhatte. Er ließ Endivion den rückführenden Schlag halb ausführen, bis er unvorhergesehen die Klinge in seiner Hand drehte und gegen sein Bein stützte. Endivions sehr schneller Schlag war nicht für eine Defensive des Gegners ausgelgt, er hatte darauf spekuliert, dass Ismael ausweichen würde. Doch so brauchte Ismael nur noch einen Schritt nach vorne zu machen und mit der Linken Hand Endivions Handgelenk zu fassen, wobei er seine Klinge geschickt in ein Halbkreis nach Links schwang. Das pfeifende Durchziehen der Luft von Ismaels Klinge brach auf einmal ab, seine Klinge ruhte links von Endivions Hals...

Eine Sekunde ließ er verstreichen, ließ Endivion, der gar nicht begriffen hatte, was Ismael gemacht hatte, sich sammeln und trat dann zurück. Er ließ seine Klinge im 90°-Winkel in die Rückwärtige Handstellung wirbeln und Esravun in die Scheide zurückgleiten.
"Bestanden. Du hättest jeden, der diese Prüfung sonst macht ohne Probleme besiegt."
06.12.2003, 19:46 #178
Marquez
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Mit einem entspannten Lächeln schlüpfte Marquez wieder in seine Rüstung und legte sein Schwert an. Die Pusteln am Arm waren verschwunden und auch die Schnitte am Rücken schienen jetzt nur noch wie Narben eines weit zurückliegenden Kampfes, den er einmal vor Jahren bestritten hatte. Er fühlte sich wie neu geboren, als wäre der See so eine Jungbrunnen und schaute zufrieden an sich hinunter.
Gemütlich schlenderte er nun zu Rovan hinüber und setzte sich auf einen aus dem Boden herausragenden Felsen.
»So, was machen wir als nächstes?«, sprach er mit einer unvermuteten Entschlossenheit in der Stimme. »Ich für meinen Teil wäre ja dafür, dass wir noch ein bisschen nach Westen gehen und schauen, was es da so alles gibt...«
06.12.2003, 19:52 #179
Rovan
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"Westen...". Rovan stockte. Im Westen lag der Canyon. Weite, unbezwingbare Wüsenlandschaft, Echsentiere und ungezwinbare Massen bös'gesinnter Kreaturen. Ein Grinsen überquerte die Lippen des Gildenlosen, dann sah er zu Marquez. "Wollen wirs wagen?". Ein entschlossenes Nicken seines Gegenüber bestätigte seine Annahme der Zustimmung und veranlasste Rovan dazu, sich aufzurichten und sein Schwert erneut an seinem Gürtel zu befestigen. Abermals sah er zu dem Lee, welcher das Zeichen zum Abmarsch gab. Rovan warf seinen dunklen Mantel zurück, dann machte er sich auf den Weg gen Westen.
06.12.2003, 20:08 #180
Endivion
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Endivion war noch total perplex von der Verteidigungsstrategie Ismaels. Er hatte noch nicht mal gesehen, wie dieser sein Schwert wieder zurückbekommen hatte und auf einmal stand er vollkommen blöde da, ein Schwert gegen sein Hals gepresst. Ein paar Sekunden verharrtensie in dieser Stelung dann zog Ismael seine Klinge zurück, entließ seine Hand und sagte ihm irgendwas. Er hörte gar nicht richtig zu, er war noch viel zu überrascht von dem Geschick das der Klingentänzer an den Tag gebracht hatte Wahrscheinlich waren es eh nur Worte des Tadels.
Es dauerte ein paar Sekunden bis sein Gehirn überhaupt das Gesprochene aufnahm und nochmal so lange bis er anfing es zu verarbeiten.

".....bestanden.... Prüfung...... besiegt....."

Mit weit aufgerissenen Augen starrte er seinen Lehrmeister an und brachte kein Wort heraus. Er hatte wirklich bestanden? Das ganze harte Training, das Schinden beim Marathon, die Strapazen durch die Gewicht, die harten Schwertübungen, endlich zeigten seine Bemühungen Früchte! Er griff nach Ismael Hand und schüttelte sie aus Dankbarkeit wild herum.

"Ich möchte euch so sehr danken, dass ihr mich unterrichtet habt! Auch für die Unterkunft und den Tee und all die anderen Annehmlichkeit die ihr mir entgegen gebracht haben möchte ich mich bedanken. Ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder, inzwischen seid ihr mir nämlich ein guter Freund geworden." stotterte er aufgeregt und schüttelte dabei die Hand seines Gegenübers wild.

Dieses Erfolgserlebniss musste gefeiert werden und so spurte er schnell zum Sumpfkrautnovizen und besorgt zwei Stengel "schwarzer Weiser". Dann hetzte e wieder zurück, reichte Ismael einen, den anderen steckte er sich selber an und zog genüßlich daran. Er hatte nicht nur den Schwertkampf gelernt sondern auch den Geschmack am Sumpfkraut entdeckt, welches ihm nun wie eine Wohltat vorkam...
06.12.2003, 20:25 #181
(pisi)Härda
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Leider verrauchte der schwarze Weise sehr schnell und als die beiden zusammen den Weg zur Höhle zurückgegangen waren, hatten bede ihren Stengeln aufgeraucht. Leider war Ismael so an das Sumpfkraut gewöhnt, dass er so gut wie nichts mehr von dem Stengel merkte, Endivion, der in der kurzen Zeit bei ihm ebenfalls sehr oft in den Genuss gekommen war, ging es nicht viel anders. Endivion war anscheinend vollkommen mit den Nerven am Ende, also enschloss sich Ismael, dass Endivion noch eine letzte Annehmlichkeit und Lektion brauchte. Er schickte ihn vor, sich schoneinmal zu setzten und suchte im Schrack herum, bis er die Dinge gefunden hatte, die er gesucht hatte. Sumpfkrautpapier, edelstes Sumpfkraut, Selenten, Marius- und Darikraut. Auf dem kleinen Beistelltischchen breitete er alles aus und fing an zu Mischen.
Vollkommen in Ruhe baute er die Stengel, die er ehemals
"Ismaels Gebet" getauft hatte und die die stärksten Stengel waren, die Ismael kannte. Der Baal Xion hatte ihm damals ein paar abgekauft und sogar er war begeistert gewesen. Bald hatte Ismael zwei fast 14 Finger lange Stengel gedreht und reichte Endivion einen. "Sowas bekommst du nirgendwo. Das Kraut ist den Baalen und Templern vorbehalten und selbst diese genießen es mit Vorsicht. Ich denke, du wirst diesen Rausch nicht vergessen..." meinte Ismael. "Sei aber vorsichtig." zwinkerte er Endivion noch zu, den Stengel im Mundwinkel hängend, während er mit zwei Feuersteinen Funken schlug und einen Reisigspan entzündete, der seine Flamme wiederum an den Stengel in seinem Mund weiter gab. Ismael hielt den Span auch dem gespannten Endivion hin und entflammte dessen Stengel, der etwas zögerlich daran zog. Ismael erinnerte sich noch an seinen ersten Rausch von diesem Teufelskraut. Das war ganz schön irre gewesen damals, mit dem alten Alchemysten. Ismael lehnte sich zurück, während bereits erste Kreise in den verschiedensten Farben vor seinen Augen hin und her hüpften.
Bald sank er tief in die Kissen, bald verklährte sich sein blick...
06.12.2003, 20:31 #182
Marquez
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Das Gefühl, der Anführer zu sein, gefiel Marquez. Es war mal eine willkommene Abwechslung zum ewigen Hinterhertrotten und Befehle-Befolgen - so fühlte sich Freiheit an!
Still marschierten die beiden schemenhaften Gestalten nun aus dem Talkessel heraus und bogen scharf links ab. Während sie so auf dem schmalen Pfad wanderten, riskierte Marquez noch einmal einen Blick zurück zum See, der das Mondlicht dieser klaren Nacht malerisch an die Felswände reflektierte.
Doch dann schaute er wieder nach vorne, da er glaubte, etwas gehört zu haben, und lief dann gebückt hinter einen Busch, um so gut geschützt wie möglich die Lage zu sondieren. Ein paar Männer gingen da vorne, die mit ihrem Gegröle nicht gerade Vertrauen ausstrahlten...
Angestrengt kniff Marquez die Augen zusammen und versuchte diese Leute irgendwie einzuordnen.
»Kopftuch, Säbel, Enterhaken...«, murmelte er leise und überlegte, wo er so etwas schon einmal gesehen hatte. In irgendeinem Buch waren solche Leute vorgekommen, da war er sich sicher.
»Verdammt, wie nennt man solche Leute? Ich komm nicht drauf...«
»Piraten«, warf Rovan, der neben ihm hockte, ein.
»Ja, genau!«, entfuhr es Marquez. »Die mordenden, plündernden, proletenhaften Piraten! Jetzt fällt’s mir wieder ein.« Er mache eine kurze Pause und sah Rovan ins Gesicht, wurde aus seiner Miene aber nicht wirklich schlau. Dann fuhr er hastig fort und erhob sich. »Ok, lass uns hier abhauen, ich habe echt keine Lust darauf, als deren Abendessen zu enden. Ich würde sagen, wir halten uns ab sofort rechts.«
Aufrecht und mit erhobenen Zeigefinger als Zeichen der absoluten Kontrolle über die Situation setzte sich Marquez schließlich in Bewegung und schritt an der Felswand zu ihrer Rechten entlang hinaus in die Dunkelheit.
06.12.2003, 20:43 #183
Rovan
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Stumm folgte der Gildenlose seinem Gefährten, welcher ihn einen anscheinend bekannten Weg führte. Rovan wusste wohin Marquez wollte. Der gewählte Weg führte direkt in den Canyon. Und, so musste Rovan zugeben, der Gedanke an diesen Ort reizte ihn. Es würde sicherlich einiges zu erleben geben, und die Monster dort würden eine wirkliche Herausforderung für seine Klinge darstellen. Also ließ er davon ab, etwas einzuwerfen, sondern folgte nur stumm seinen Gefährten. Die Piraten hatte er nicht vergessen. Langsa grübelte er über diese Missgeburten. So etwas waren sie zumindest in seinen Augen. Sie waren für den Tod seines besten Freundes verantwortlich, und nur die Überzahl der eben erblickten Piraten hatte ihn davon abgehalten, sich auf einen von ihnen zu stürzen und ihn zu töten. Doch seine Rache würde kommen.
06.12.2003, 21:03 #184
Marquez
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Marquez blieb stehen und blickte fragend zu seinem Gefährten zurück, der nur langsam aufschloss. Scheinbar hatte ihn der Anblick dieser Gesetzlosen ziemlich verwirrt, doch als er wieder neben Marquez stand, legte sich sein Unmut.
»Die Gegend gefällt mir!«, sagte Marquez lächelnd und versuchte damit, Rovan aufzuheitern. Eine Weile standen sie dort und sahen hinunter auf die Wüstenlandschaft, die dort treppenartig und steil vor ihnen abfiel, und lauschten dem Zirpen der Grillen. Etwas Vergleichbares hatte der Wegelagerer bis dahin noch nicht gesehen, er kannte es nur vom Hörensagen, und deshalb war es auch nicht verwunderlich, dass ihn dieser Canyon beeindruckte.

»Dann wollen wir mal!«
Schnell hatte Marquez einen beherzten Schritt gemacht und marschierte die Hänge hinunter. Dabei blickte er oft nach rechts und links, nämlich immer, wenn er ein Rascheln vernahm. Vielleicht wäre es doch besser gewesen, hier bei Tag hineinzugehen, doch nun war es zu spät zum Umkehren - redete sich Marquez jedenfalls ein. Er war fest entschlossen, hier ein Abenteuer zu erleben, koste es, was es wolle.

Und so dauerte es auch nicht lange, bis die erste Flause in seinem Kopf entstand und er schlagartig die Richtung änderte, um diese Flause in die Tat umzusetzen.
In der Dunkelheit hatte er nämlich einen Höhleneingang erspäht, der fast wie eine Mine anmutete. Nun ja, vielleich war es auch eine. Vielleicht war sie auch voll von Piraten, doch einen Blick wollte er allemal riskieren. So schlich er also vorsichtig auf den Eingang zu und linste hinein, wobei er nichts Gefährliches oder Besorgniserregendes entdecken konnte.
Entspannt richtete er sich wieder auf und blickte zu Rovan.
»Was meinst du? Wollen wir es mal versuchen?«
06.12.2003, 21:09 #185
Rovan
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Stumm besah der Gildenlose die bedrohlich wirkende Dunkelheit. Lange sah er hinein, seine grünen Augen musterten alles aufs genaueste. er wusste dass seine Augen besser waren als die seines Gefährten, doch konnte er selbst nicht wirklich viel erkennnen. "Nun gut..." murmelte er, "Wollen wir mal.". Behutsam zog er seine Waffe aus der eisenbeschlagenen Scheide, dann wagte er sich als erster vor, unwissend ob sein Lee-treuer Gefährte ihm folgte.
06.12.2003, 21:25 #186
Marquez
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Nachdem Rovan an ihm vorbei hineingegangen war, zog schließlich auch Marquez, der doch noch ein wenig zögerte, sein Edles Schwert und tastete sich hinter seinem Gefährten an der Wand entlang voran.
»Ein Königreich für eine Fackel!«, murmelte er leise, unwissend, ob seine Worte die stickige warme Luft überhaupt durchdringen konnten. Er wusste nicht einmal, ob er in dieser Luft noch lange weiteratmen konnte, so schwer fiel es ihm. Als dann plötzlich ein warmer schneidender Windzug an ihnen vorbeizog, waren die letzten Zweifel des Wegelagerers, ob es sich um einen Mine handelte oder nicht, schließlich verflogen. Solche Bedingungen gab nur noch in der Erzmine an der Banditenburg.

Völlig in Gedanken lief der Wegelagerer dann plötzlich auf seinen Vordermann auf, der ihn mit einem aggressiven Zischen zur Ruhe aufforderte.
»Hörst du das auch?«, fragte Rovan stimmlos.
Marquez hörte es. Eine Mischung aus Zischen und Fauchen hallte ihnen leise entgegen ließ den Wegelagerer fast vor Furcht erstarren.
»Was ist das?«, entgegnete er, wobei seine Sorge deutlich herauszuhören war.
06.12.2003, 21:35 #187
Rovan
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Schweigend blickte der Einzelgänger in die Finsternis. Etwas böses verbarg sich hinter den Steinen, etwas übermächtiges. "Crawler..." murmelte Rovan. Er war diesen Höllenbiestern bereits vorher schon einmal, kurz nach seinem Verlassen des sumpfes begegnet. Diese Kreaturen waren übermächtige und unbezwingbare Gener. "Wir müssen hier weg. Einen Crawler dürften wir beide schaffen, aber die Chance, das er alleine ist, ist gering.".

Zwar meinte Rovan, ein Nicken erkennen zu können, doch es war zu spät. Mit weit erhobenen Vorderbeinen passierte der Crawler die kleine Biegung. Glücklicherweise schien er doch allein. Geistesgegenwärtig hob Rovan sein Schwert und spurtete auf die Kreatur zu, gefolgt von seinem Gefährten.
06.12.2003, 21:51 #188
Marquez
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Igitt, so ein hässliches und abstoßendes Vieh hatte Marquez ja nichtmehr gesehen, seit er die Vorratshöhle des Räuberlagers aufräumen musste. Nur dass dieses Mostrum dreimal hässlicher war...
Völlig angeekelt wandte er den Blick ab und konnte sich nur langsam wieder darauf besinnen, dass er seinem Kameraden helfen musste.

Wie ein Schattenläufer, der einen Käfig aus Zwieback sprengte, ließ er schließlich die Last der Hitze von sich abfallen und stürmte auf das Mistvieh zu. Da es ihm aufgrund von Rovans Ausweichmanövern den Rücken gekehrt hatte, fasste er binnen Sekundenbruchteilen den Entschluss, abzuspringen und Schwert voraus auf seinem Rückenpanzer zu landen. Der Crawler versuchte ihn abzuwerfen und zappelte hin und her, doch der trollritterfahrene Marquez ließ sich davon wenig beirren und stach dreimal energisch in den Kopf des Monstrums, welches unter lautem Kreischen zusammenbrach und mitsamt dem Reiter auf dem Boden aufschlug.
07.12.2003, 18:36 #189
Rovan
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Da Marquez sich bereits dazu durchgerungen hatte, die höllische Bestie zu Boden zu zwingen war es nun also an Rovan, ihr den Gnadenstoß zu verpassen. Langsam trat er auf die Kreatur zu und hob beinahe genüsslich seine glänzende Klinge. Ein ihm unterlegener Minecrawler, das geschah ihm zum ersten mal. Und er genoss es. mit einem Gewalthieb ließ er seine Waffe auf die glücklose Kreatur niederfahren, welche wenige Augenblicke später ihren ungepanzerten Kopf verloren hatte. Nachdem er seine Waffe von dem grünen Schleim befreit hatte, wandte er sich an Marquez: "Weiter oder zurück?"
07.12.2003, 18:59 #190
Marquez
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»Hm, wenn du mich so fragst...«, antwortete Marquez keuchend, während er sich vom Kadaver des Crawlers erhob, und lächelte seinen Gefährten an. »Ich bin gerade erst warm geworden!«
Sofort war er wieder auf dem Sprung und eilte an Rovan vorbei, immer weiter ins Dunkel hinein. Nach ein paar Schritten drosselte er aber wieder sein Tempo, da ein neuer Minecrawler anzurücken schien, und blickte zu seinem Kameraden zurück, halb ungeduldig und halb um Rat fragend.
Doch genau in diesem Moment sprang der Crawler mit lautem Zischen auf ihn zu und ließ den Wegelagerer erschrocken zurückweichen. Mit einem instinktiven Warnhieb brachte er das Monstrum nun wieder auf sichere Distanz und hielt es hin, bis Rovan die zahlenmäßige Überlegenheit der beiden ausnutzen würde...
07.12.2003, 19:53 #191
Rovan
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Abermals betrachtete Rovan die abstoßende Kreatur, welche ihnen nun den weg versperrte. Seine Vorderbeine waren weit in die Luft erhoben, ein ohrenetäubender Schrei ließ die beiden Krieger zusammenzucken. Doch die Kreatur hatte zu sehr auf die Einschüchterung ihrer gegner gewartet, als das sie darauf achtete, was die beiden taten. So ergriff Rovan als erster seine Waffe, entriss sie der Scheide und schlug der Kreatur die Vorderbeine ab. "Mach schnell!!!" rief er Marquez zu, während er wieder auf Distanz ging und auf weitere Reaktionen wartete.
07.12.2003, 20:19 #192
Marquez
Beiträge: 370

»Ah, verdammt, das muss doch wehtun!«, rief Marquez mit schmerzverzerrtem Gesicht und holte sogleich zu einem gnadenlosen enthauptenden Hieb aus, der den Kampf abschloss. Nachdem er die Körperflüssigkeiten des Crawlers nun mithilfe eines nahen Stützpfeilers von seiner Klinge abgewischt hatte, ließ er das Schwert wieder im Gürtel verschwinden und bat Rovan, hier stehenzubleiben und Wache zu halten.
Denn er hatte etwas erspäht. Etwas, das durchaus das Potential hatte, sie für all die Unannehmlichkeiten, die sie bis dahin erfahren mussten, zu entschädigen. Gleich rechts von ihnen, in einem kleinen Seitenstollen, glitzerte nämlich etwas im eigentlich überhaupt nicht mehr vorhandenen Licht, das verdammt noch mal wie das metallerne Schloss einer Truhe aussah.
»Also wenn das kein Piratenschatz ist, dann fress ich nen Besen!«, murmelte Marquez, krempelte sich die Ärmel hoch und hockte sich vor das Beutestück, um es gründlich zu untersuchen - um mal hier und mal da zu rütteln und den Zustand des Holzes zu überprüfen.
»Abgeschlossen«, rief er seinem Gefährten wenig später zu. »Hast du ne Ahnung, wie wir das Teil aufkriegen können?«
07.12.2003, 20:29 #193
Atlas
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Atlas trainierte nach der Prüfung Endivions weiter. Er hatte gesehen, was ihn da erwartete und so mussten viele Makel noch verbessert werden. 2 Tage nach der Prüfung schaffte der Schürfer schliesslich zum ersten Mal volle 6 Runden, ohne zusammen zu klappen. Auch beim Kampf kam er vorwärts, nur das Ismael ihm immernoch mit Leichtigkeit das Schwert aus der Hand schlagen konnte. Nach jedem dieser demütigenden Schlägen klammerte er sich wieder an sein Schwert, hielt es so fest er konnte. Am Abend traten auf seinen Händen wüste Schwielen auf, die sich zum Glück aber mit Hilfe ein paar guter Stengel besten Sumpfkrauts ignorieren liessen. Nach langen Trainingseinheiten fühlte er sich bereit, die Prüfung ebenfalls abzulegen. Ismael war einverstanden und Atlas legte sich an diesem Abend früh ins Bett um am nächsten Morgen bereit zu sein.
07.12.2003, 20:31 #194
Rovan
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Rovan grinste. Er hatte keine Ahnung vom Schlösser knacken, doch da diese nicht metallverstärkt war, würde sein Plan aufgehen. Rasch riss er seinen Dolch hervor und rammte ihn in das Fundstück. Sogleich fing Marquez verzweifelt an zu schreien, von wegen: "Mein Schatz! Mein Fund!".
Grinsend hebelte Rovan eines der hölzernen Außenbretter hervor und verbrach es mit dem tödlich scharfen Dolch. Sogleich hatte er die Waffe in ein weiteres Holzstück versenkt und auch dieses zerstört. Diesen Vorgang wiederholte er immer und immer wieder, bis seine Hand hindurch passte. Schmunzelt tastete er in der Kiste herum, bis sich seine Mine zu einem enttäuschten Schmollen verzog.
"Scheiße!!" schrie er, dann fand sein Fuß den Weg gegen die Truhe. Sein Lederstiefel wölbte sich leicht ein, dann jedoch gab die Truhe nach und ließ das übrig gebliebene Holz zersplittern. Was hervor kam, schien Marquez ebenso zu kränken wie den Einzelgänger: Ein lumpiges Säckchen mit maximal zehn Goldstücken, einige zerbrochene Pfeile und ein rostiger Dolch.
Langsam ließ der Gildenlose seinen Dolch wieder in die kleine Scheide an seiner rechten Hüfte fahren, dann sah er sich um. Nichts. "Alles umsonst." seuftzte er, während er auf einen der Crawlerkadaver spuckte, "Na toll!!"
07.12.2003, 20:56 #195
Marquez
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»Du hast nicht zufällig einen Besen dabei?«, murrte Marquez, völlig leer an die Wand starrend. Zuerst schien er sich ja unter Kontrolle zu haben, doch dann erhob er sich und machte seinem Ärger mit einem Tritt gegen die Trümmer der Truhe sowie einem lauten Aufschrei Luft.
»Das ist ja wohl das Hinterletzte! So ein absoluter Scheiß! Ich bin doch nicht hierher gekommen, um so einen halb verwesten Rotz zu finden... Ich glaubs ja nicht!«
Er hielt kurz inne und versuchte seinen Atem zu beruhigen, trat noch einmal gegen einen der Stützpfeiler, um ihn in einer großen Staubwolke zerbersten zu lassen, und wandte sich dann wieder an seinen Gefährten.
»Komm, Rovan!«, fuhr er schwer atmend und mit einem seltsamen Glanz in den Augen fort. »Lass uns noch tiefer in die Mine vordringen! Hier muss es garantiert noch so etwas wie eine Schatzkammer geben. Und wenn nicht, dann machen wir wenigstens noch diesen ekelhaften zu groß geratenen Ameisen den Garaus.« Er ballte seine Faust und reckte sie in die Höhe, während er sich umdrehte und in Bewegung setzte. »Auf gehts! Zerstückeln wir sie! Jeden einzelnen! Und dann machen wir Suppe draus! Jaha! Doch sag mal...« Plötzlich blieb er stehen und lauschte angestrengt. »Wo kommt denn dieses Zischen her?«

Wie die Ameisen aus einem dazugehörigen Haufen kam plötzlich Minecrawler aus der Dunkelheit herangeeilt. Eine Reihe nach der anderen, zehn, zwanzig, dreißig, hunderte!
»Öhm, Scheiße.«
07.12.2003, 21:06 #196
Rovan
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"Lauf, man!!!" schrie Rovan, während er selbst bereits in vollem Schritt war. Seine Füße trugen ihn den Weg zurück, seine Fackel wurde durch den stetigen Laufwind immer schwächer. Zwar vernahm er das Zischen der Crawler scharf hinter sich, doch da die Luft sehr stickig und dick war, konnte er nicht herausfinden, wie nahe sie ihm waren. Es interessierte ihn auch nicht.
Schon bald hatte der Gildenlose die erste Kurve, welche sie passiert hatten erreicht und stürmte hinaus. Marquez folgte ihm beinahe sofort.
Zischend blieben die Bestien am Eingang der Mine stehen, ihre kleinen, glänzenden Augen sahen den Kriegern hinterher. Doch ihr Instinkt hielt sie davon ab, den beiden zu folgen. Dies war auch gut so. Rasch entfernten sich die zwei ein wenig von der schaudererregenden Höhle, dann machten sie an einem kleinen Stein Rast. Grübelnd überprüfte der Einzelgänger seine Taschen und kramte ein wenig Brot und etwas Wasser hervor. Beides verschlang er begierig, bevor er sich wieder an Marquez wandte. Dieser hatte stopfend begonnen irgend einen Fraß in sich hineinzustopfen, Rovan wollte nicht wissen was es war. Also wartete er ab, bis Marquez zu Ende gegessen hatte, dann stellte er seine Frage: "Und nun? Zurück zum Alltag?"
07.12.2003, 21:35 #197
Marquez
Beiträge: 370

»Klingt geradezu verlockend«, antwortete Marquez nachdenklich, ohne Kraft in seiner Stimme und blickte den Hang hinunter. Der erhoffte Abenteuertrip war es nicht geworden, eher ein Fiasko, aber was machte das schon? Schließlich hatte er im alten Granitklotz Rovan einen Freund gefunden und das grenzte wahrlich an ein Wunder, genau wie die Tatsache, dass sie den Ausflug durch die alte Mine überlebt hatten.
Tief atmete der Wegelagerer durch und nahm noch einen Schluck aus seiner Feldflasche, die mit erfrischendem Wasser aus dem See des Talkessels gefüllt und geradezu eine Wohltat für seine trockene Kehle war.
»Also gut, verlassen wir diesen garst’gen Ort!«, sagte er schließlich mit einem leicht selbstironischen Lächeln und sprang auf, um sich kurz darauf in Bewegung zu setzen.
Geradewegs zum Pass würden sie jetzt gehen. Einfach nur noch nach Hause.
08.12.2003, 21:41 #198
Atlas
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Im Morgengrauen des nächsten Tages wurde Atlas von Ismael geweckt. Völlig schlaftrunken lotste dieser ihn durch den Raum an einen reichgedeckten Frühstückstisch. Langsam schaltete er von "Lass mich doch pennen" auf "Wach werden". Die Mahlzeit hatte tatsächlich belebende Wirkung. Die Augen fielen immer seltener zu. Ihm war es unerklärlich wieso er überhaupt so müde war. Die Nacht war lange gewesen und er hatte durchgeschlafen. Ismael klärte ihn auf.
"Du hast dich die ganze Nacht durch gewälzt und einmal bist du sogar aufgestanden und hast di Kampfposition angenommen. Als ich näher gekommen bin hast du gerufen: 'komm doch, ich habe keine Angst vor dir'. Ich bin zurückgewichen und du hast gesagt: 'ich wusste, du traust dich nicht' um dich gleich darauf wieder hinzulegen. Wenig später hast du etwas über einen Baum geschrien. Du kannst dich an nichts erinnern?"
"Nein, nur das mir jetzt meine Müdigkeit erklärlich wird. Also lass mcih die Prüfung machen, sonst kann ich heute Abend wieder nicht schlafen."
"Klingt vernünftig. Willst du noch einen Stengel um richtig wach zu werden?"
"Aber immer. Danke."
Atlas zündete den angenehm duftenden Stengel sofort an. Lebensgeister durchströmten ihn mit jedem Zug, als die Beiden die Höhle verliessen und zum Trainingsplatz liefen. Der Himmel war grauverhangen und die Sonne führte einen verzweifelten Kampf gegen die dichten Wolken, den sie nur selten und für kurze Zeit gewann. Der Sumpf war wie immer ein Gemisch aus allen erdenklichen Grün- und Brauntönen, das nur ab und zu von Häusern und Menschen unterbrochen wurde. Das Moos fühlte sich angenehm unter seinen Schuhen an, doch er war vollkommen auf den Platz fixiert und bemerkte die kostenlose Massage gar nicht. Dann waren sie da.
09.12.2003, 19:10 #199
Atlas
Beiträge: 219

Atlas machte sich bereit und sah Ismael fragend an. Dieser sah nicht so aus, als wollte er hier und jetzt mit der Prüfung beginnen. In der Tat stand er ganz locker da und schien Atlas zu belächeln. Er hatte sich ganz auf die Prüfung eingestellt, war nun bereit loszulegen und wenn möglich gefasster auf das was kommen würde, als Endivion. Doch Ismael liess ihn warten. Langsam fragte er ihn schliesslich mit tiefer Stimme, so das es richtig zeremoniell klang:
"Bist du bereit, deine Prüfung über dein Können mit der Einhandwaffe abzulegen?"
"Ja, ich bin es." antwortete Atlas schlicht.
09.12.2003, 19:17 #200
(pisi)Härda
Beiträge: 463

"Dann komm" forderte Ismael Atlas auf und wieß ihm mit einer Handbewegung den Weg in den Sumpf, "ich habe ein paar Sumpfratten und solche Viecher gesehen, an denen kannst du dich austoben."
Also steifelte Atlas los, Ismael mit zehn Metern Abstand hinterher.
Bald wurde es kalt an Händen und Füssen und Ismael freute sich, dass er seine Lederhandschuhe eingepackt hatte und bemitleidete Atlas ein wenig, der nicht für die Kälte gekleidet war.
DEr Frost hatte heute das erste mal den ganzen Tag den Boden gefroren gehalten und kleine Eiskrusten brachen knirschend unter ihren Füssen auf. Bald waren sie sehr tief in den winterlichen Sumpf eingedrungen und der eisige Wind trug das scharren hungriger Sumpfratten zu ihnen herüber.
Atlas sah Ismael an, doch der zuckte mit den Schultern.
Die sollte er mal schön alleine besiegen.
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