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Die Oberstadt # 3
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05.01.2004, 19:37 #51
Kano
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"WO ist das Tal?!"
Warum sagte sie das nicht, machte sie das etwa mit Absicht?
"Wegen der Expedition, darum habe ich mich bereits gekümmert, Lord Hagen weiß bescheid und hat es genehmigt. Wir nehmen ein paar Wenige mit, gute Männer. Ich hatte da an Lord Carthos gedacht, er hat einige Erfahrung und ist ein guter Kämpfer. Außerdem noch zwei drei andere Paladine oder Ritter, gute Krieger auf jeden Fall. Und noch Knappen, Hilias auf alle Fälle, mal sehen wer sich noch in der Miliz finden lässt, der unsere Versorgung sicherstellen kann."
Immerhin hatte er auch was getan, während sie umhergestreift war, um den Standort in Erfahrung zu bringen, den sie jetzt nicht verraten zu wollen schien.
"Aber jetzt sag, wo ist das Tal?!"
05.01.2004, 21:15 #52
Samantha
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Wie schön dass er schon alle zusammengetrommelt hatte. Ein Pech nur dass er gar nicht wußte wohin es geht. Samantha grinste.

Langsam stieß sie sich wieder vom Kamin ab und wanderte durch den Raum. Wärme hatte sich ausgebreitet und das Feuer knisterte behaglich zwischen den Holzscheiten. Eigentlich gar kein Tag an dem man vor die Tür gehen wollte, aber das mussten sie ja auch erst morgen wieder.

sie drehte sich herum und schaute kano an. Da wollte sie ihn mal nicht länger zappeln lassen.
"Er soll sich in einem Tal befinden, dessen Zugang irgendwo hinter Onars Hof sein muss. Wo genau weiß man nicht, doch irgendwo dort muss es sein. Wir sollten unsere Suche dort beginnen."
05.01.2004, 21:48 #53
Kano
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Onars Hof also, das bedeutete, sie mussten an den Söldnern vorbei. Zu dumm, doch sollte es sie nicht aufhalten. Es stand Wichtigeres bevor als die Rivalitäten zwischen Paladinen und Söldnern. Das konnte danach weitergehen.
"Gut, dann werde ich morgen dahin aufbrechen, die Leute müssen noch ausgewählt werden, aber das sollte nicht so lang dauern. Du kannst dich in der Zwischenzeit wie schon gesagt den Lehren Innos' widmen, wenn ich zurückkehre hoffe ich einige Vorschritte erkennen zu können, so dass wir dann auch endlich mit der Magie beginnen können."
Kano schritt zu einem Regal, kramte kurz darin herum und zog dann eine Karte heraus, die er auf dem Tisch ausbreitete. Onars Hof, dahinter gab es eine gewaltige Felswand. Einige nur grob verzeichnete Spalten waren auf der Karte, aber ob es eine von ihnen war? Vielleicht auch ein geheimer Eingang, das würde man dann vor Ort prüfen müssen.
Nachdenklich betrachtete er den Plan und sinnte über einen Plan...
06.01.2004, 15:37 #54
Samantha
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Doch Samantha hatte für dieses Kartenlesen keinen Sinn mehr. Es drängte sie an diesen Ort, wo der geheime Schatz liegen sollte und noch viel wichtiger, wo es die Gefahr für Innos geben sollte. So ganz konnte sie sich nämlich noch nicht vorstellen, dass irgendwer ihrem großen Gott gefährlich werden könnte. Sicher übertrieb dieses Buch maßlos. Das änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass dort immer noch ein großartiger Schatz auf sie wartete. Wenn es vorher noch kein anderer Mensch dorthin geschafft hatte, dann würden sie eben bald die ersten sein. Wenn der Käufer der anderen Seitenhälfte nicht schneller war...

Ungeduldig schob sie Kano von der Karte weg.
"Das bringt doch jetzt nichts, der Eingang wird sicher nicht darauf verzeichnet sein, sonst hätten sich schon viel mehr Leute dahin auf den Weg gemacht. Glaubst du etwa dass sie dick und fett 'Schatz' draufschreiben? Bestimmt nicht!"
Ihr Ton war ungehalten und sie bemerkte es selbst. Nur mit Mühe schaltete sie etwas zurück.
"Entschuldige. Aber so ist es doch. Und ich werde einen Teufel tun und hierbleiben", fügte sie bestimmt hinzu. "Lass uns sofort aufbrechen und eine Truppe zusammenstellen. Ich will heute Abend noch losziehen, je früher desto besser. Und wenn wir in der Dunkelheit aufbrechen, merken es vielleicht nicht zuviele.."
Sie schaute Kano herausfordernd an. Sollte er noch ein Wort dagegen sagen..
06.01.2004, 15:54 #55
Kano
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Mitkommen? Sie wollte mitkommen? Herrje. Aber ihr Gesichtsausdruck ließ keine Widerrede zu, soweit kannte er sie schon. Und sie hatte es ja auch entdeckt...
"Hmm...nun gut...dann komm' halt mit...
Also, wir werden heute noch aufbrechen, stimmt...
Aber wir brauchen noch ein paar Leute, allein können wir schlecht losziehen. Hilias, mein Knappe kommt auf alle Fälle mit, dann muss ich nicht so viel selbst schleppen."
Er grinste und sah zu seiner Ausrüstung, die schon bereit lag.
"Na dann, kommst du mit?"
Kano schritt zur Tür und wand sich noch einmal zu Samantha um.
06.01.2004, 16:43 #56
Samantha
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Samantha hob eine Braue. Ein Knappe? Ließ sich der gute Kano nun schon alles hinterher tragen? Praktisch. Aber sowas brauchte sie nicht, noch nicht. Sie war immer noch rüstig genug ihr Zeug selbst zu tragen. Und wenn nicht dann musste eben das Hörnchen ran..

"Natürlich komme ich mit", rief die Lady und beeilte sich aus der Tür zu kommen.
Gemeinsam traten sie nach draußen und schauten sich um. Das Hörnchen kam vom Baum gesprungen und hüpfte auf Samanthas Schulter, wo es sich gurrend anschmiegte.

"Gehen wir zu Lord Carthos? Ich denke wenn jemand weiß woher man eine gute Mannschaft bekommt dann er."
Sie hatte schon öfter Bekanntschaft mit dem Lord gemacht und sie konnte sich gut vorstellen, dass er für eine solche Mission brauchbar war.
"Komm, es ist ja gleich hier."

Sie setzten sich in Bewegung und steuerten das Haus der Generäle an. Wie immer stand eine Wache davor und hielt die beiden Innosgläubigen an.
"Wir möchten zu Lord Carthos, es ist dringend."
Samantha fragte sich warum sie immer noch aufgehalten wurde. Sah man ihr die Lady nicht an?
"Achwas, lasst uns einfach durch, passt schon!"
Und ohne ein weiteres Wort schob sie die verdutzte Wache beiseite und trat mit Kano ein.
"Hallo, jemand zuhause?"
06.01.2004, 16:55 #57
Carthos
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Carthos blickte geistesabwesend auf die, in den Tisch eingeshcnitzte, Karte der Insel. Flüchtig hatte er erfahren, dass durch ein Erdbeben ein neuer Teil zugänglich geworden war, dessen Zugang bisher von großem Felsmassiv verdeckt gewesen war.
Wieder einmal riss ihn ein heftige Diskussion an der Tür aus seinen Gedanken. Die erste Wache schien jemanden aufhalten zu wollen, doch wurde beseite geschoben. Prompt stellte sich der zweite Milizsoldat den Besuchern in den Weg.
Der Lord blickte an dem Mann vorbei und erkannte Lady Samantha, deren lange, blonde Haare schon von weitem her verrieten mit wem man es zu tun hatte.

Ist schon gut, lasst sie herein.

Er legte das Stück Pergament zur Seite, auf dem er sich eben noch Notizen gemacht hatte und wandte sich nun den Besuchern zu.

Nun, was beschert mir die Ehre eures Besuchs ?
06.01.2004, 17:15 #58
Samantha
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Samantha blickte den Milizen böse an und trat an ihm vorbei. Wirklich schändlich, dass die eigenen Leute keine Ladys mehr erkannten. Aber gut, welche Lady hatte schon ein Hörnchen auf der Schulter, kein wunder dass er so komisch geguckt hatte.

"Wir brauchen eine starke Truppe, die uns in unbekanntes Gebiet begleitet", erläuterte sie und warf einen Blick zu Kano. Sollte er mal ausführlicher berichten, das konnte er doch so gut.
Sie musterte währenddessen die Karten an der Wand. Interessant..
06.01.2004, 17:24 #59
Kano
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Das war also das Haus des früheren Richters, nicht schlecht, sogar ein wenig größer, als sein Eigenes. Aber nun gehörte es den Generälen, allen Dreien. Während Samantha gesprochen hatte, war Kanos Blick umhergewandert und hatte ein paar Eindrücke gesammelt. Als sie ihn jedoch erwartungsvoll anblickte, wand er sich dem General zu und begann:
"Lady Samantha hat beim Lesen in einem meiner Bücher eine Seite gefunden, zumindest einen Teil davon. Darin wird von einem Tal berichtet, einer Bedrohung Innos'. Eine Nachricht, die wir nicht unterschätzen dürfen. Ich habe bereits mit dem ehrenwerten Lord Hagen gesprochen und er hat einer Expedition zugestimmt. Wir suchen nun ein paar Kämpfer zusammen, die sich der Sache annehmen. Wir hoffen auf euch zählen zu können, zweifellos seid ihr ein erfahrener und guter Krieger."
Kano verneigte sich leicht und blickte wieder auf.
"Unser Weg würde uns nach Osten führen, wir müssen durch das Gebiet der Söldner bis zu den östlichen Bergen, irgendwo da gibt es einen scheinbar versteckten Eingang zu einer Schlucht..."
06.01.2004, 17:55 #60
Carthos
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Die Geschichte weckte Interesse in ihm. Vielleicht lag es aber auch daran, dass er im Moment nicht viel zu tun hatte.
Nachdenklich blickte er auf die hölzerne Karte.

Östlich also. Es würde mich interessieren wie euer Plan aussieht um ungesehen an Onars Hof vorbeizukommen. Mit einer Armee aus hundert Mann wäre das sicher kein Problem, aber ich denke das ist nicht das was ihr wollt. Das Gebiet dort ist nicht groß erforscht worden, wohl deshalb weil es dort von Söldnern und anderem herumstreunenden Pack nur so wimmelt. Wahrscheinlich wissen sie selbst nicht wie es hinter ihrem Hof aussieht.
Ich habe gehört ein Erdbeben hat im Nordosten der Insel einen alten Zugang freigelegt, warum sollte das nicht im Osten genauso sein.
Was die fähigen Leute betrifft, draussen auf dem Innenhof werdet ihr die fähigsten Leute von ganz Khorinis finden. Bessere Kämpfer bekommt ihr sonst nirgendwoher.


Carthos schulterte seine Armbrust, packte eingige Bolzen in seine Taschen und schnallte seinen Zweihänder auf den Rücken. Seinen Dolch und die beiden Wurfmesser trug er ohnehin immer bei sich.

Ihr sagtet Innos' würde bedroht werden, darauf habe ich gewartet.
Stolz holte er seinen geweihten Einhänder hervor und steckte ihn in die Scheide an seinem Gürtel. So schwer hatte er noch nie an seinen Waffen zu tragen gehabt, doch lieber eine zuviel, als eine zu wenig.

Im Herausgehen packte er noch schnell einige Dinge in einen Lederbeutel, darunter ein paar Kleinigkeite zu essen und auch eine Karte samt einem zugeschnittenen Stück Kohle um darauf zu schreiben.

Einige der besten Leute sind im Minental oder kurieren gerade ihre Verletzungen aus. Aber es sollten dennoch genug zur Verfügung stehen.
06.01.2004, 18:28 #61
Samantha
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"Es sollten nicht zuviele Leute werden, sonst geht Lord Hagen in die Luft", Samantha grinste sich bei dieser Vorstellung eins, wurde jedoch gleich darauf wieder ernst angesichts des strengen Blicks von Lord Carthos.
"Er braucht ja noch fähige Leute in der Stadt, ich bin mir sicher er hat das nicht ernst genug genommen."

Sie seufzte. Es war doch immer dasselbe mit diesen Vorgesetzten, sie hatten einfach keinen Überblick über die Situation. Doch bisher hatten sie schon eine gute Truppe, Carthos und Kano waren beides fähige Kämpfer und sie selbst konnte ebenfalls mit einem Schwert umgehen. Hilias konnte die Sachen nachtragen, gewitzt dafür war er mit Sicherheit. Nur hoffentlich brachte er nicht wieder was zum Einsturz..

"Lasst uns gehen, vielleicht finden wir unterwegs noch jemanden den wir brauchen können", verkündete sie.
Die drei schauten sich an und nickten. Gemeinsam verließen sie das Haus der Generäle und traten hinaus in den Hof. Die Dämmerung brach bereits herein.
Samantha war zufrieden. Es ging los und sie hatten nicht zuviele Leute mit, das hieße sie musste auch nicht zuviel teilen. Gute Aussichten.

Das Hörnchen biß sie schmerzhaft ins Ohrläppchen. Konnte es Gedanken lesen? Sein Blick war stechend, als wolle es die Lady dafür strafen, dass sie wiedermal nur an die Belohnung dachte.
"Jaja..", murmelte Samantha vor sich hin und griff sich an das blutende Ohr. Das fing ja gut an.
06.01.2004, 18:46 #62
Kano
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Als sie den Brunnen erreicht hatten, trennte sich Kano kurz von der Gruppe, Hilias stand bereits vor Kanos Haus.
"Wir treffen uns am Osttor, bis dann."
Samantha und Carthos gingen also voraus um weitere Streiter zu gewinnen, Kano indessen betrat mit seinem Knappen das Haus und blickte sich um. Hilias würde zunächst nur den Bogen, Köcher mit Pfeilen und den Proviant für die Gruppe tragen. Ein- und Zweihandklinge trug der Paladin selbst. Auch die Runen führte er am Gürtel, aber die gab er sowieso nicht weg.

Nachdenklich blieb er ein paar Sekunden regungslos vor seinem Runentisch stehen. Er nahm das Säckchen mit dem zweiten Sortiment Runen in die Hand und wog es etwas darin. Sollte er es mitnehmen? Vielleicht verstand Samantha ja wider erwarten doch noch, worauf es ankam, dann war sie auch bereit, sich der Magie zu öffnen...Naja, schaden konnte es nicht. Der Statthalter befestigte das Säckchen also ebenfalls fest an seinem erzbeschlagenen Gürtel und wand sich wieder um.
"Gehen wir."
Die Beiden verließen das Haus und Kano schloss fest ab, dann ging es ebenfalls in Richtung Tor zur Unterstadt. Sicher waren die anderen Beiden noch nicht am Tor, aber es machte nichts, wenn sie etwas warten mussten...
06.01.2004, 19:14 #63
Estragon
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Hilias verstand die Welt nicht mehr, doch freute er sich, endlich etwas zutun zu haben. Heute führ war das noch anders gewesen:

Hilias betrachtete die verschneite Umgebung der Stadt. Friedlich kagen die Häuser unter der weichkalten Last, dem sanften Griff des Winters.
Der Steinmetz hatte den derben Stoffmantel um den Körper geschlungen. Weniger eindrucksvoll als sein neuer Mantel aus rotbraunem Leder, doch hielt er warm und belastete den Rücken weniger stark.
Die feuchte Salzluft der See ließ die Wunden gut verheilem.

Hilias fühlte sie von einer angenehmen Rastlosigkeit befallen, seine Füße wollten laufen und ihren Besitzer in die Frene tragen.
Selten war seine Sehnsucht nach der Fremde so groß gewesen. Das untätige Warten auf die Genesung seiner Wunden, ohne die Möglichkeit von Traning mit der Klinge, die er so dringend gebraucht hätte, das schürrte sein Verlangen um so mehr und ließ seine Finger ungeduldig mit dem Funkenwerfer spielen.
Nicht einmal seine Pfeife konnte ihn von der unbestimmten Vorfreude befreien.
Unvermittelt erhob sich der kurze Recke, wickelte sich den roten Schal vor den Mund und Nase und machts sich auf, seinen Herren zu suchen.

Und jetzt war alles so schnell Wirklichkeit geworden. Kano wollte ausziehen, wohin sagte er kaum, er wirkte zerstreut und aufgeregt, Hilias fragte nicht weiter nach.
"Herr, wenn ihr erlaubt, ich werde schnell meine eigene Ausrüstung zusammen suchen."
Der hohe Paladine nickte, doch schien er seinen Knappen kaum zugehört zu haben.
Er eilete die Stassen hinab zur Kaserne, um seine Ausrüstung zusammen zu suchen.
14.01.2004, 21:15 #64
Eorl
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Eorl schlenderte durchs Oberviertel, und schaute gedankenverloren auf den Brunnen, der Vor ihm auftauchte, als er sich von seiner Schmiede entfernte, und sich dem Eingang zum Haus des Stadthalters näherte. Er hatte einige Tage damit verbracht seine bestände zu überprüfen, und einige neue Rüstungen zu schmieden. Die Standardausführungen hatte er nun wieder auf Lager, und seine Vorräte an Schmiedestahl, Erz und anderen Metallen, waren aufgefüllt. Er hatte versucht jemanden aufzutreiben, der ihm den Kampf mit dem Zweihandschwert beibrachte, hatte aber keinen der Ritter und Paladine finden können, die dafür zuständig waren. Auch seine Bestellung bei Yale hatte er noch nicht abholen können, zumindest hatte der andere sich noch nicht deswegen gemeldet. Nach und nach begann der Mangel einer vernünftigen Aufgabe an seinen Nerven zu zehren, und er überlegte was er als nächstes tun konnte. Vielleicht sollte er die Stadt für einige Zeit verlassen, und sich in einem anderen Teil der Insel umsehen. Er hatte Gerücjhte gehört, das es im Norden ein großes Tal geben sollte, das noch relativ unberührt war, aber das interessierte ihn momentan eher weniger.
Vielleicht solte ich in einem der anderen Lager vorbeischauen, dachte er als er auf der anderen Seite des Brunnens durch den Durchgang schritt, und die Gasse entlangschlenderte. Der Sumpf viel dabei von vorneherein weg. Er hatte zwar nichts gegen die Sumpfler, im Grunde waren sie nette Kerle, aber er konnte das Geschwafel über den Schläfer langsam nicht mehr hören. Im Kloster war es noch ruhiger in der Stadt, also blieb eigentlich nurnoch der Bauernhof. Der Gedanke an sich war absurd, aber Eorl konnte sich nicht mehr davon losreißen. Vielleicht sollte er seine Rüstung etwas umbauen, sein Gesicht irgendwie tarnen, und dann versuchen auf den Hof zu kommen. Ein anderer Gedakne kam ihm, der den Hof als Reiseziel noch einmal verlockender machte. Vielleicht konnte er einen der Söldner dazu überreden ihn im Zweihandkampf auszubilden. Auf diese Weise konnte er einiges über die Söldner in erfahrung bringen, und er würde seine Ausbildung bekommen. Dazu würde er ein Schwert brauchen, das er Notfalls auf dem Hof würde erwerben können. Und er würde eine Verkleidung brauchen.
Im gefiel der Gedanke nicht, sich von seiner guten alten Rüstung zu trennen, und vielleicht war das auch gar nicht notwendig. Mit ein paar veränderungen, und wenn er das Wappen entfernte oder verdeckte, würde man sie nicht mher erkennen. Schwarz wie sie war, mit den Dornen auf den Schultern und den zusätzlichen Panzerplatten, war sie ohnehin nicht mehr als Ritterrüstung zu erkennen.
Als er seinen Entschluss gefasst hatte kehrte Eorl in seine Schmiede zurück und begann damit, Seine Rüstung mit Leder und Stoffen zu verhüllen, und so zu bearbeiten, das sie alt und geflickt aussah. Er verdeckte die Kettenpanzer an den Beinen teilweise mit gehärtetem Leder, montierte eine der Schulterplatten ab, und verband die Handschuhe und Stiefel mit Stoff und dünnem Leder. Auch den Brustpnazer überzog er teilweise mit diesen Stoffen, außerdem nahm er sich vor am nächsten Morgen eine dünne Platte zurechtzuschmieden, um das Wappen der Streiter, vorne auf der Rüstung, zu verdecken.
Heute abend würde das allerdings nichts mehr werden. Die Paladine und Bürger mochten es nicht, wenn ihre Nachtruhe durch das sanfte Hämmern eines Schmeidehammers gestört wurde. Also konnte er ebensogut in die Unterstadt gehen, und sich seinem zweiten Problem zuwenden. Er würde irgendwie sein Gesicht tarnen müsssen. Immerhin hatte er bereits etliche Male gegen die Söldner gekämpft, also bestand die Gefahr, das ihn einer der Kerle erkannte. Er verließ die Schmiede und machte sich auf den Weg in die Unterstadt, um dort nach einem Barbier zu suchen.
15.01.2004, 20:44 #65
Jabasch
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Müde schlürfte Jabasch über den großen Platz in der Oberstadt, vorbei an dem Brunnen mit dem großem goldenen Paladin. Obwohl es schon dunkel wurde, waren immer noch einige Ritter im Garten des Rathauses und Trainierten mit ihren Schwertern. Jabasch salutierte kurz bevor er dann weiter ging ins Rathaus, der Miliz am Eingang hatte ihn schon erwartet,

"Endlich kommst du, an deiner Stelle hätte ich mich aber etwas beeilt" sagte er und zwinkerte Jabasch einmal kurz zu der ihn nur verwundert ansah.

Kaum im Rathaus begrüßte ihn gleich der erste Paladin

"Innos zum Gruße, Miliz, Lord Hagen wartet dort hinten schon auf dich."

Er deutete in den großen Raum wo der Lord über einen großen Tisch gelehnt gerade eine Karte studierte. Nachdem Jabasch sich einmal kurz räusperte blickte der Lord zu ihm auf...
15.01.2004, 20:51 #66
Die Paladine
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Lord Hagen stützte sich nachdenklich auf den schweren Tisch in der Mitte des Raumes. So richtig zufrieden war er nicht, aber er war Paladin, sie hatten Innos' Beistand.
Dann trat ein Soldat in den Schein der Fackeln und der Lord sah auf, es musste der Milizsoldat sein.
"Ah, Jabasch nehme ich an, gut. Ich habe schon so einige Sachen gehört. Und genau deshalb sollst du von nun an nicht mehr als Milizsoldat im Dienste des Königs stehen."
Kurz hielt Hagen inne und betrachtete den Mann, fuhr dann aber fort:
"Ab jetzt seid ihr Ritter seiner Majestät König Rhobar des Zweiten."
Bestimmt und fast schon mit einem stolzen Unterton sprach er diese Worte und nickte.
"Ihr könnt eure neue Ausrüstung abholen und werdet von nun an auch im oberen Viertel wohnen, sofern ihr kein eigenes Haus in der Unterstadt habt.
Doch nun entschuldigt mich, es gibt noch viel zu tun. Gehabt euch wohl, Ritter Jabasch!"

W/K
29.01.2004, 20:02 #67
Kano
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Endlich war er daheim. Der Paladin klopfte noch schnell den Schnee von seinen Kampfstiefeln und trat dann hinter Miraweth ein. Es war nicht viel wärmer als im Freien, doch sogleich begann Kano, ein Feuerchen im Kamin zu entfachen. Sicher würde es recht bald wärmer werden. Miraweth legte den Umhang ab und setzte sich dann, allerdings ausgerechnet in Kanos gemütlichen Schaukelstuhl. Mist.
Aber was sollt's. Sie wippte langsam vor und zurück und schaute wie ein Kind, das etwas zu spielen bekommen hatte. Wie konnte er sie da rausjagen.
"Also dann, ich such mal etwas zu essen zusammen, mach's dir derweil bequem."

"Danke, ihr seid alle so....ich verdanke euch viel, ich kann auch die Reaktion dieses anderen Kämpfers verstehen, der mich töten wollte...
Und nun...nun habe ich nichts mehr. Habt Dank für eure Hilfe."

Kurz blickte der Paladin zu ihr, während er seine Waffen und den Dämonenpanzer ablegte, dann nickte er bedächtig und suchte nach Essbarem.
"Schon in Ordnung, dazu sind die Paladine da. Bei Samantha werdet ihr euch sicher wohler fühlen, unter Frauen sozusagen. Und sie hat auch einige nette Kleider. Leider zieht sie diese viel zu selten an, die gibt sich nach außen hin lieber hart."
Wirklich ein Jammer.

"Ihr mögt sie sehr nicht wahr? Liebt ihr sie?"
Miraweth lächelte leicht, als sie diese Frage völlig überraschend hervorbrachte.

"Was? Ich? Neinnein, wo denkt ihr hin...sie ist....eine Freundin...und meine Schülerin, genau...mehr nicht."
Dem Krieger wurde plötzlich ganz Warm und es kribbelte in seinem Kopf, er konnte regelrecht spüren wie er rot wurde. Was für eine Frage, er verliebt in Samantha. Kano runzelte die Stirn und wand sich dann wieder der Nahrungsmittelbeschaffung zu.
"Neinnein, da ist wirklich nichts."
Eieiei...das konnte ja noch heiter werden, wenn sie immer so direkt war...
29.01.2004, 20:35 #68
Carthos
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Fast einen Monat lang war er weg gewesen und umso mehr freute er sich wieder in den vertrauten vier Wänden zu stehen.
Erschöpft ließ er sich in seinen Sessel fallen und blickte in das knisternde Kaminfeuer.
Nach der kurzen Verschnaufpause nahm er seinen Beutel und packte seine neuen Schätze aus. Den Hammer würde er zu seinen anderen Waffen tun, während der gehörnte Helm den Kaminssims zieren würde.
Was er mit dem goldenen Ring anfangen sollte, wusste er jedoch nicht. Er sah eher unspektakulär aus, aber ihm ging es dabei eher um den materiellen Wert.

Irgendwie vermisste der Lord jedoch die dunklen Gänge und die mystischen alten Räume. Sicher bot sich irgendwann nochmals die Möglichkeit solche zu erkunden, doch erst einmal musste er wieder seiner Arbeit nachgehen.
30.01.2004, 12:27 #69
Samantha
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Pling!
Der Klang erfüllte den Raum und drang schrill in Samanthas Ohren. Quälend schrill, viel zu Laut für diese frühe Stunde.
Die Lady grummelte etwas und zog die Decke höher. Nein, sie wollte noch nicht aufstehen.
Pling!
Wieder dieser Ton. Es war zum Verzweifeln. Warum ausgerechnet jetzt, wo sie so schön träumte und sich in ihre weichen Kissen kuschelte. Lange hatte sie kein weiches Bett mehr unter sich gespürt, es war wie ein Traum gewesen, als sie gestern hineingefallen war. Weich, warm, gemütlich. Ein Nest, dass sie so schnell nicht wieder verlassen wollte.
Pling!
"Herrgott bei Innos, kann man denn nicht einmal ausschlafen!", fuhr die Lady zornig in die Höhe.

Das Hörnchen schlummerte unschuldig weiter. Es war ein herrlicher Traum. Ein Meer aus Nüssen, eine größer als die andere. Willig lagen sie um es herum, boten sich förmlich an. Eine nach der anderen wurde geknackt und ihr weicher Inhalt von der gierigen Hörnchenzunge verschlungen. Es kletterte weiter, den Berg aus Nüssen hinauf, und wieder zuckte die Hinterpfote unwillkürlich.
Pling!
Die Krallen waren an den Kelchrand gekommen und verursachten diesen nervraubenden Klang. Das Hörnchen störte er wenig, dafür verlor ein anderer Siebenschläfer die Geduld.

"Das kann doch nicht wahr sein!"
Genervt fuhr die Lady aus dem Bett und stapfte hinüber zur Kommode, wo das Hörnchen in seinem neuen goldenen Kelch schlummerte. Ohne Zögern packte sie den Kelch, trug ihn zum Waschbottich und schüttelte ihn dort aus. Das Hörnchen plumpste völlig unvorbereitet ins kalte Wasser.
Erschrocken quiekte es auf und begann zum Rand zu paddeln. Wieder festen Grund unter den Pfoten schüttelte es sich erbost den nassen Pelz, dass es nur so spritzte. Schmollend knurrte es die Lady an und verzog sich mit strubbeligem Fell hinter einem Schrank.

Samantha sah ihm böse nach und stieg dann die Treppe nach unten hinab. Sie würde einen anderen Platz für den Hörnchenkelch suchen. So war das kein Zustand.
Als sie den Treppenabsatz erreicht hatte, blieb sie unvermittelt stehen. Sie erkannte ihr Haus fast nicht wieder. Aus dem einstigen Chaos war ein wohnlicher Raum geworden und ein Kaminfeuer verlieh ihm gleich schon wieder die nötige Wärme. Kobolde?
Ihr Blick fiel zum Herd, wo Miraweth stand und etwas in der Pfanne briet. Samantha kam aus dem Staunen kaum noch heraus.
Jetzt hatte die junge Frau die Lady entdeckt und lächelte ihr freundlich zu.
"Guten Morgen", begrüßte sie Samantha, "ich habe ein wenig aufgeräumt und der Speck ist auch gleich fertig. Setzt euch ruhig, Brot steht schon auf dem Tisch."
Samantha ging ohne Widerspruch zum Tisch und setzte sich. Das waren ja ganz neue Qualitäten, die Miraweth da zutage brachte. Gestern hatte sie sie noch bei Kano abgeholt und ihr in ihrem Haus Unterschlupf gewährt. Schließlich war das Haus recht groß und man konnte wunderbar auch zu zweit hier wohnen. Und wenn sie es recht bedachte, dann stellte sich diese Entscheidung wohl auch als ganz praktisch heraus.
Sie lächelte die Amazone an, als diese nun mit der heißen Pfanne herüberkam und der Lady den Speck hinstellte. Samantha schnupperte und ihr Magen knurrte.
"Danke, das ist ja wirklich lieb. Willst du nichts essen?"
Miraweth lächelte. "Ich habe schon gegessen. Es ist schließlich schon nach Mittag. Ihr habt wohlverdient lange geschlafen."
Samantha schaute hinaus und musste feststellen, dass Miraweth recht hatte. Aber es war ja auch so schön gewesen endlich wieder ihr Bett zu haben.
Glücklich begann sie ihr Frühstück zu verspeisen. Der Tag versprach schön zu werden.
30.01.2004, 18:56 #70
Kano
Beiträge: 2.622

Ein neuer Tag war hereingebrochen und trotz der Müdigkeit war Kano schon früh aufgestanden. Es hatte genug zu tun gegeben und er hatte längst nicht alles nachgearbeitet. Er sollte sich wieder eine Hilfskraft zulegen, für diese Schreib- und Aufräumarbeiten.
Doch nun war es draußen schon dunkel, Zeit ein paar letzte Schritte an der frischen Luft zu gehen. So verließ der Paladin sein Haus und schritt langsam über den Platz. Kurzerhand entschloss er sich, Samantha zu besuchen und mal zu schaun, wie es Miraweth bei der Lady erging.

Doch weit kam er nicht, da sah er eine seltenzulumpte Gestalt, bei näherer Betrachtung konnte er in ihr Hilias erkennen. Wie sah der denn aus? Kano runzelte die Stirn und schritt langsam auf den Knappen zu.
"Hilias? Du solltest dich mal waschen!
Was führt dich ins obere Viertel?"
Der Paladin verschränkte die Arme und erwartete eine Antwort des Waffenknechts.
30.01.2004, 19:23 #71
Estragon
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"Besorgungen." sagte Hilias kühl, doch sein Innerstes brodelte in schwarzen Zorn, der all seine Sinne zu verschlingen drohte. Der Gehängte tobte wie wild in Hilias Verstand, seinem Gefängnis. Kopfschmerzen überrollten den Steinmetz in schwindelerregenden Wellen. Und an allem war nur der Prediger schuld.
Hilias drehte sich zu dem hochgewachsenem Mann um, stand absichtlich lessig da und schaute trotzig drein.
Fünf Minuten! Gib mir fünf Minuten und ich zerlege ihn in seine Einzelteile! tobte die Stimme des zweiten Gesichtes, doch Hilias war nicht so verblendet. Kano war stark, selbst im erschöpften Zustand hätte er Hilias wie einen dünnen Zweig zerbrochen.
Man musste ihn am Wunden Punkt aller Ritter trefen. Der Hals, in Rücklage, ein doppelter Zwängknoten, mit einer festen Kette aus Stahl. Und selbst dann war es nicht sicher, ob der Riese in der Rüstung nicht alles mit einem schnellen Ausfallschritt beenden konnte.

Kano entdeckte Hilias Hände. "Was ist das?" fragte er misstrauisch. Hilias spuckte rotzig aus, steckte die Hände in die Manteltaschen und öffnete ihn gleichzeitig etwas. Mattes Lciht wurde von Sengfaust reflecktiert.
"Ich bin euch nicht über alles rechenschaft schuldig! Erinnert euch an eins, ich bin euer Knappe. Nicht euer Sklave! Wenn ihr mich dann entschuldigen wollt." Ohne zu grüssen, ging Hilias an dem Statthalter vorbei.
"Hilias, warte gefälligst!" sprach der Mann, ohne sich umzudrehen. Sein Stimme war ruhig, aber darunter kochte er förmlich. Der Knappe lächelte -wobei er auf erschreckende Weise dem Gehängten seiner Alpträume sehr ähnlich sah- und spielte mit dem Gedanken, nicht an zuhalten. Einfach die Waffe zu ziehen und es aufeinen Versuch ankommenb zulassen. Vielleicht würde Kano ihm dann den Respeckt entgegen bringen, den Hilias verdiente.
Doch er besann sich eines besseren und blieb stehen, drehte sich um und stellte offensichtlichen Missfallen zur Schau.
30.01.2004, 19:36 #72
Kano
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"Du weißt, dass du das obere Viertel nur betreten darfst, wenn du zu mir willst, so war damals die Abmachung!"
Kano wand sich ebenfalls langsam um und sah den Soldaten ernst an. Er war längst nicht mehr der Mann, der er war als siesich kennengelernt hatten. Zorn schien ihn beherrschen zu wollen, oder er war es einfach nur leid.
"Was ist los?! Sklave bist du wahrlich nicht, nichts desto trotz hast du deine Verfplichtungen als Soldat Rhobars und Knappe!"
Seine Züge wurden verärgert. Dieser Mann nahm sich viel raus, schön öfter hatte er sich zuviel herausgenommen. Die folgende Auspeitschung war Schmach genug, für die Garde wie auch den Statthalter.
"Sprich Soldat!"
30.01.2004, 19:48 #73
Estragon
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"Dann darf ich euch darauf hinweißen, das mich Lord André nach meiner...Massregelung" -Hilias musste tief Luft hohlen, das er nicht wirklich zur Waffe griff- "zwei Wochen Befreiung erteilt hat. Zu meiner körperlichen Wiederherstellung sozusagen. Ich bin also nicht im Dienst. Was meinen Aufenthalt hier im oberen Viertel anbelang, so will ich nur einige Geschäfte tätigen. Ich bin kein Dieb, falls ihr derlei vermutet!"
Kano sah verwirrt drein. Doch sein Zorn über die Anmassungen seines Knappen überwog noch. `"Dein Ton gefällt mir nicht, Soldat!" knurrte er.
"Mir gefielen die Peitschenhiebe auch nicht, dennoch hab ich mich mit ihnen abgefunden. Und vielleicht ist es an der Zeit, über euern Tonfall mir gegenüber grundlich zu meditieren, Herr." Hilias machte eine knappe verbeugung und ließ den verdatterten Kano einfach stehen. "In zwei Wochen könnt ihr wieder über mein Schicksal gebieten. Derweil warne ich..." -Hilias wollte es einfach wissen, wollte wissen, wie weit er gehen konnte, wie weich der Prediger wirklich war- "dich, Kano. Überlege gut, wie du mir in den nächsten zwei Wochen begegen willst."
Das saßs. Hilias hatte Kano arogant und selbstgefällig den Rücken zu gewandt, es sollte aussehen, als glaubte er sich völlig sicher. Das würde den Statthalter sicher zur Weißglut treiebn.
Hilias wusste kaum, warum er den Statthalter so reizte, hatte er ihm doch einst die unbedingte Treue geschworen. Nie wäre er auf die Idee gekommen, wie weit er schon unter dem Einfluß des Gehängten, seinem zweiten Gesicht stand, der in der Finsternis seiner Verstandes hockte und eine Schlinge nach der anderen legte. Das grausige Puppenspiel würde seinen Gang nehmen. So oder so.
30.01.2004, 20:13 #74
Kano
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Die Miene des Paladins verdunkelte sich regelrecht, er schritt dem Waffenknecht nach und packte ihm am Arm. Kurz ruckte er und zog ihn herum um ihn wieder anzusehen. Mit einem zweiten Ruck packte er mit der gepanzerten Hand Hilias' Hals und umschloss ihn fest.
"Willst du mir drohen? Du scheinst von Sinnen, besser du denkst in einer Kerkerzelle darüber nach...Soldat!"
Kurz wand er sich zu einem Ritter, der gerade vorbei kam.
"Hey, schaff' diesen verwirrten Mann runter zu Lord André, der soll ihn in Gewahrsam nehmen. Können ruhig ein paar Tage sein, bis er wieder bei Verstand ist."
Unsanft stieß Kano den Waffenknecht von sich weg in die Arme des Ritters, der den Gefangenen im Empfang nahm.
"Und du wolltest Knappe sein? Treue hast du geschworen und deinen Schwur gebrochen. So geh' wohin du willst, Knappe bist du nicht länger!"
Der Statthalter wand sich ab und setzte seinen weg fort, während der Ritter Hilias hinunter zur Kaserne brachte...
31.01.2004, 16:07 #75
Miraweth
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Miraweth stand am Fenster des schmucken Häuschens und schaute hinauf in den Hof. Wehmut überkam sie. Die neue Freiheit gefiel ihr, es war ein schönes Gefühl. Und doch vermisste sie das alte. Nicht das, was bis vor kurzem noch gewesen war. Eher das von ganz davor, als die Welt noch in Ordnung gewesen war. Der Untergang war ein großer Schock für sie gewesen. Sie hatte Deriveth getötet. Immer noch stach dieses Wissen in ihr Herz wie eine spitze Nadel, die nur schwer wieder herauszuziehen war. Doch mit jedem Zug schmerzte es weniger und irgendwann würde sie soweit darüber hinweg sein, dass sie es nicht mehr spürte und die Nadel entfernt war. Doch das würde noch lange dauern.
Vor ihrem inneren Auge sah sie ihre Schwestern, glücklich und vereint. Doch waren sie wirklich jemals glücklich gewesen? Oder war alles nur eine Art Zuflucht, eine Flucht aus der damaligen Realität?
Tränen standen ihr in den Augen, als sie so in den Hof starrte und ihren Gedanken nachsann. Sie würde noch sehr lange brauchen, bis sie alles Erlebte verarbeitet hatte. Irgendwann aber würde es soweit sein und sie konnte sich Neuem öffnen.

Ihre schlanke Gestalt drehte sich vom Fenster weg und sie begann weiter das Silber zu polieren. Es war eine Art von Ablenkung, das Putzen und Kochen. Und gleichzeitig fühlte sie, dass sie ihren Rettern etwas schuldig war. Sie wollte Samantha so gut wie möglich unterstützten, schließlich hatte die Lady ihr angeboten in ihren Haus zu wohnen. Dafür würde sie auch etwas arbeiten. Und wenn sie es doch ungern zugab, es machte ihr Spaß wieder jemanden zu haben um den sie sich kümmern konnte. Die Männer fehlten ihr.
Miraweth stieß einen tiefen Seufzer aus und polierte weiter. Es würde sich zeigen was das Leben in der Stadt brachte. Die tiefschwarzen Wolken am Himmel trugen auch nicht gerade dazu bei, ihre Stimmung zu bessern.
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