World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Das Kastell des ZuX #25
Seite 4 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8 Letzte »
12.01.2004, 20:33 #76
Hîrgalad
Beiträge: 354

Azathot hatte die Rune wieder an sich genommen, und Hírgalad kniff die Augen zusammen, um sich keine der Bewegungen seines Lehrmeisters entgehen zu lassen. Er sammelte anscheinend seine Kräfte und nach einigen Augenblicken erschien in seiner Handfläche eine tiefschwarze Flammenkugel, ähnlich der, die der Don vor wenigen Momenten abgefeuert hatte. Azathot holte aus und...
nieste. Hírgalad konnte das Geräusch deutlich hören, und musste dann mit vor Schreck aufgerissenen Augen zusehen, wie der Zauber nach hinten losging. Die Flamme brannte sich durch die Robe des Magiers, und flog auf den Don zu. Dieser brachte sich mit einem beherzten Sprung aus der Gefahrenzone, und die Flamme flog weiter. Und zwar direkt auf das Gesicht eines erstaunt blickenden jungen Magiers namens Hírgalad zu. Dieser ließ sich in einem Reflex nach hinten von der Bank fallen, und die Flamme flog weiter, zog über den am Boden liegenden jungen Magus und knallte letztendlich gegen die Kastellmauer. Hírgalad rappelte sich auf, und sah Azathot am Boden liegend, und den Don...
Ja wo war der Don? Ein leises Zischen ließ Hírgalad nach rechts blicken, wo er den Körper des Hohepriesters über den Brunnen gebeugt sah, und wo nach wenigen Sekunden auch der Kopf des Dons auftauchte. Der Hohepriester mit den leicht angesengten und klatschnassen Haaren blickte den erstaunten jungen Mann einen Augenblick lang an, dann drehte er sich jedoch wieder um, um nach Azathot zu sehen.

Hírgalad war immer noch unschlüssig ob er zu seinem Lehrmeister und dem durchnässten Würdenträger des ZuX hinübergehen sollte, aber nachdem der Don Azathot eine kleine Phiole gegeben hatte und dann mit schnellen Schritten in das Gebäude gegangen war, ging er dann doch zu seinem Magier-Kollegen. Dieser hatte sich schon ein wenig vom Inhalt der Phiole auf den Arm getropft, und versuchte nun aufzustehen, was ihm anscheinend nur unter Schmerzen gelang. Dann jedoch zog er sein Schwert und schwang es durch die Luft, was die Gedanken, dass er Hilfe bräuchte, schnell wieder aus Hírgalads Kopf vertrieb. Sein Lehrmeister grinste ihn an und meinte:
"So, schön, dass wir uns wiedersehen, ich hoffe du hast während meiner Abwesenheit fleißig weitertrainiert, zumindest wäre es dir zu raten, heute werden wir nämlich mal einen kleinen Übungskampf starten. Du müsstest eigentlich gute Chancen haben, immerhin bist du unverletzt."
Dann brachte er sich in Kampfstellung und blickte seinen Gegenüber herausfordernd an. Hírgalad zögerte einen Moment, dann jedoch ging er einige Schritte zurück und zog seinerseits sein Schwert, er war bereit seinem Lehrmeister zu zeigen was er gelernt hatte.

Die Klinge von Carras, die Hírgalad von Dûhn geschenkt bekommen hatte, sauste durch die Luft und traf auf ihr Gegenstück in der Hand Azathots. Der junge Magier ließ dem ersten Schlag noch zwei weitere folgen, allerdings waren sie vergleichsweise schwach geführt, und eigentlich nur dazu gedacht, zu testen wie weit Azathots Verletzung ging. Das hatte der erfahrene Schwertkämpfer natürlich gemerkt, und er sah seinen Schüler mit hochgezogenen Augenbrauen an, mit einem Blick der etwas sagte wie:
Na komm schon, jetzt zeig mir doch mal was du wirklich drauf hast. Also legte Hírgalad einen Zahn zu, seine Schläge wurden schneller und härter, und er merkte dass sich sein Konditionstraining auszahlte, vor allem auch weil er ausgeruht und topfit war, höchstens etwas geschockt von dem Zauber-Querschläger, aber ansonsten kein bisschen beeinträchtigt, weder in seiner körperlichen Leistung noch in seiner Konzentration.

Er ließ Schlag auf Schlag folgen, und Azathot wich immer weiter zurück. Mit einem letzten, kraftvollen Schlag, hatte er letztendlich die Verteidigung seines verletzten Lehrmeisters durchbrochen, und wäre es ein Duell auf den Tod gewesen, dann wäre jetzt seine Chance zum Sieg gewesen. Azathot jedoch ging einige Schritte zurück und nickte nur leicht.
Nicht schlecht, wirklich nicht schlecht... sagte er mehr zu sich selbst als zu seinem Schüler. Er ließ sein Schwert noch kurz einige Male kreisen, dann verharrte er und blickte für wenige Augenblicke zum Boden. Als er Hírgalad wieder ins Gesicht sah grinste er wieder und ging sofort in den Angriff über. Er ließ eine Reihe von, für einen Verletzten sehr starken, schnellen Schlägen auf seinen Schüler niederprasseln, und nun verlor dieser zunehmend an Boden. Als Azathot ihn schon fast in eine Ecke des Hofes gedrängt hatte, sammelte Hírgalad seine Kräfte und brach den Angriff des Schwertmeisters. Er schlug zurück, und nun war es wieder an ihm den Weg des anderen zu bestimmen. Doch nach einigen Schlägen hatte Azathot mit seiner Erfahrung wieder die Oberhand gewonnen. Er trieb Hírgalad wieder in die Ecke zurück, und als dieser schon fast dort angelangt war, nahm er alle Kraft die er noch hatte zusammen und mit drei sehr kraftvollen, schnellen Schlägen hatte er seinem Gegenüber das Schwert aus der Hand geschlagen. Er blieb noch einige Augenblicke so stehen, dann steckte er sein Schwert weg und wartete auf das Urteil Azathots.
12.01.2004, 20:39 #77
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

Während also draußen im Innenhof die Schwerter klirrten, eilte der Magier mit etwas deformierter Haarpracht durch das Kastell und schaffte es dabei nicht rechtzeitig, Rhodgar auszuweichen.
»Wird man hier denn gar nicht in Ruhe gelassen?«, knurrte der Hohepriester unhörbar für seinen Schüler, der ihm wohl aufgelauert haben mußte. »Ist ja wie zum Markttag in Khorinis.
Was gibt es?«, wandte er sich dann laut an ihn. »Und wie ich meine Haare trage, geht dich überhaupt nichts an. Außerdem, weißt du nicht, was mit zu neugierigen jungen Magiern passiert? Besonders denen, die dazu noch respektlos grinsen? Nein? Ich auch nicht. Man kann sie ja nie fragen, denn man trifft sie nie wieder. Höchst bedauerlich. Ich frag mich nur, für wen.« Einer der typischen Scherze des Hohepriesters. Er hielt sie wahrscheinlich für umwerfend geistreich.
»Nun, bist du nur gekommen, um harmlosen Magiern aufzulauern oder gibt es tatsächlich irgendetwas neues, das mich interessieren könnte?«
12.01.2004, 21:00 #78
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Ha! Nichts anderes hatte Rhodgar von seinem Lehrer erwartet, der ihn nun aus teils ärgerlich getrübten, jedoch auch neugierig wirkenden Augen anschaute. Er hatte eine eigene Art von Humor, das stand für Rhodgar bereits jetzt fest, auch wenn er noch nicht sonderlich viel mit dem Don zu un gehabt hatte. Diese wenigen Begegnungen reichten jedoch vollkommen aus. Sie waren halt alle ein bisschen wundersam, diese Hohepriester. Meditate zwang sich offenbar in niedere Arbeitskleidung, und der Don war ebenfalls eine sehr wunderliche Gestalt...

"Nun, natürlich ist es euch überlassen, das prangere ich ja auch gar nicht an. Doch ich finde es höchst ungewöhnlich und seltsam, euch so zu sehen, aber lassen wir das. Denn ich habe euch aufgesucht, weil ich mir fast sicher bin, den Lichtzauber zu Genüge zu beherrschen. Ich denke, ich bin bereit mich der nächsten Aufgabe zu stellen, ich nehme nicht an dass diese Erleuchtungsmagie das einzige ist was ihr mich lehren werdet. Und wenn ich nebenbei noch ein wenig übe, dann könnt ihr sicher sein, dass ich ihn in zwei bis drei Tagen völlig zu beherrschen weiß."

Nun war der etwas merlwürdige Vorfall mit Dons Haaren abgeschlossen, zumindest für Rhodgar, der es kaum erwarten konnte, endlich der nächsten Herausforderung gegenüber gestellt zu werden, da konnte kommen was wolle, er würde bereit sein.
12.01.2004, 21:09 #79
stressi
Beiträge: 1.158

Der Baal hatte es sich gemütlich gemacht in seinem Gästezimmer und saß am Tisch und mischte die Karten. Blutfeuer konnte er nicht davon überzeugen, dass es nichts Schöneres gab, als ein zünftiges Kartenspiel. Nun war er zwei Tage aus dem Sumpf weg und schon hatte er Sehnsucht nach einer schönen Männerrunde mit einem guten Blatt in der Hand und einem würzigen Stängel im Mundwinkel. Ob die Dämonen Karten spielten? Die waren ihm doch noch was schuldig?

Andererseits waren die Kopfschmerzen ein wirkliches Hindernis und der Konzentration beim Kartenspiel ziemlich abträglich. Aber schlimmer als Kopfweh war die Langeweile.

"Heda, ihr finsteren Gehilfen des finsteren Gottes, erscheint doch mal, ihr sollt doch den Gästen dienen."

Es war eine ganze Weile still im Zimmer, dann begann sich ein Schatten neben dem Kamin zu verdichten und nach einer Weile schwebte dort, unmerklich auf und ab wippend, ein kleiner Dämon, einer der niederen Helfer für die groben Arbeiten.

"Kannst du Karten spielen?" Der Dämon schien beleidigt zu gucken und drehte sich weg und wandte dem Baal den Rücken zu.

"Ach nun komm, ich wollte dich nicht kränken. Ich weiß, dass ihr Dämonen alles könnt. Kannst du eigentlich auch mit mir reden und dafür sorgen, dass es ein zarter und nicht so doller Schmerz ist? Dann spiel ich mit dir auch. Wir könnten viel Spaß haben und ich könnte dich bis auf die Hosen ausziehen, ich bin nämlich ein genialer Spieler."

Der kleine Dämon kam langsam näher geschwebt und dicht hinter ihm erschien auf einmal ein zweiter kleiner Kerl. Jetzt schwebten beide Dämonen dicht neben dem Tisch und starrten ziemlich neugierig auf das Kartenspiel in seinen Händen.

"Das heißt Schafskopf, nach den Innosmagiern so benannt und ist ganz einfach."

Stressi verschränkte plötzlich die Hände hinter dem Rücken und guckte die Wände an.

"Erst will ich von euch die Zusicherung, dass es nicht so im Kopf bohrt."

Die beiden kleinen Dämonen sahen sich gegenseitig an (gibt es das überhaupt?) und auf einmal vernahm oder spürte Stressi im Kopf ein sanftes Stechen, wenn man Stechen überhaupt als sanft bezeichnen könnte. Dann vernahm er die Stimme, die versicherte, dass sie sich Mühe geben würden.

"Das nennt ihr Mühe? Das müssen wir aber noch üben."

Stressi steckte die Finger in die Ohren, obwohl er ja schon wusste, dass das keinen Sinn hatte.

"also das müssen wir wirklich noch üben! Zuerst aber erklär ich euch mal die Spielregeln."

Dann folgte eine Lehrstunde in Schafskopfregelkunde und in Spielerehre und solche Sachen.

"Alles verstanden? Dann versuchen wir es mal und bitte - möglichst nicht reden. Man kann das auch mit den Fingern machen."

Stressi hob den Zeigefinger und dann fingen die drei an zu spielen.
12.01.2004, 21:13 #80
blutfeuer
Beiträge: 5.016

blutfeuer lag im bett und schlief schon seit gestern. sie unterbrach ihren schlaf nur, um ins refektorium zu schlurfen und dort schnell etwas zu essen. dann schlief sie wieder weiter.

irgendwann hatte sie mit medi vereinbart, dass sie gemeinsam zu onars hof gehen würden, wenn sie sich recht erinnerte, dann sollte das morgen sein. kann aber auch gut sein, es war übermorgen.

die sumpfamazone schlief sich jedenfalls erst mal die strapazen der zeit im neuen gebiet aus dem leibe. und mit hilfe der zaubersalbe von medi gelang es ihr sogar, die erfrorenen füße und finger wieder mit leben zu erfüllen.

noch eine nacht - und dann würde sie wieder ganz die alte sein.
12.01.2004, 21:22 #81
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

»Freut mich zu hören, daß du deine Zeit nicht mit Nichtstun verplemperst. Da ich meine Schattenflammenrune aber leider schon anderweitig vergeben habe, wird dir heute nur übrigbleiben, etwas Theorie zu wälzen. Daher begleite mich in die bibliothek. Eine Rune bekommst du morgen von mir. Doch bis dahin darfst du wieder eine Nacht zusammen mit einem Buch teilen. Ich sehe, diese Aussicht erfreut dich.« Er deutete den Seufzer, den Rhodgar bei dieser Nachricht hören ließ, vollkommen falsch.
Mittlerweile war das Wasser aus dem Haar des Magiers so weit abgeflossen, daß er kaum noch Flecken hinterließ. Und wenn schon, die dämonen beseitigten jede Verschmutzung des Kastells in Sekundenschnelle. Und da sich die Magier so um nichts, was mit Sauberkeit zu tun hatte, kümmern mußten, ließen leider ihre Umgangsformen etwas zu wünschen übrig. Vielleicht lag es ja viel eher an der typischen Schludrigkeit von Leuten, die alles hinterhergeräumt bekamen, als an der Tatsache, daß Beliar nicht gerade der beliebteste gott war, daß die Schwarzmagier bei vielen Leuten nicht gern gesehen waren. Wer weiß.
Die beiden Magier erreichten jedenfalls ohne Zwischenfälle die bibliothek, wo sich wieder das gleiche Schauspiel abspielte, wie vor einigen Tagen: Der Lehrmeister durchschritt die Regalreihen und sein Student folgte ihm mehr oder weniger dienstbeflissen, während er mit mehr oder weniger hilfreichen Hinweisen traktiert wurde. Diese reichten von: »Die Runen sind der größte Schatz des Magiers, also gib auf sie acht.« über »Erst fragen, dann zaubern ist meist besser, als andersherum, doch gibt es Ausnahmen.« bis hin zu einer der ältesten Weisheiten, die da lautete: »Mit leerem Magen zauberts sich schlecht.«
Schließlich war Rhodgar mit etwa fünf oder sechs Büchern bepackt, von denen der Don mit ernster Mine behauptet hatte, daß sie allesamt sehr wichtig und absolut elementar seien, was das Verständnis des Zaubers Schattenflamme angehe.
»In diesen Werken ist die Weisheit aus vielen Jahrunderten gespeichert«, (Und jede Menge Staub und tote Insekten.) sagte er in weihevollem Tonfall. »Also behandele sie mit Respekt. Außerdem kann es nicht schaden, wenn du in dem einen oder anderen etwas herumblätterst. Ich hab damals sogar ein wenig darin gelesen.«
Rhodgar blickte erstaunt. Der Hohepriester winkte mit gespielter Bescheidenheit ab. »Ja, ich weiß, es ist kaum zu glauben, aber es ist wahr!«
Und letztendlich ließ er Rhodgar, als beide an dessen Lesepult angekommen waren, stehen, um sich für heute von ihm zu verabschieden. »Morgen werde ich dir deine eigene Schattenflammen-Rune mitbringen. Und dann werde ich mir ansehen, was du bisher gelernt hast.«
Und mit diesen worten verließ der Lehrmeister seinen Schüler, um ihn dem geballten Wissen, das sprungbereit hinter den Buchdeckeln wartete, zu überlassen.
12.01.2004, 21:25 #82
Renata
Beiträge: 455

Sie hatte wohl die Tür zum Krankenzimmer etwas zu fix aufgerissen und damit Xavier aus seinem Schlummerchen geweckt. Prüfend sah sie ihm in die noch etwas vom Schlaf verhangenen Augen. “Euch scheint es besser zu gehen, das freut mich. Wie ich mir schon dachte, Ihr braucht weder Medizin noch einen Heiler. Lasst mich Euch statt dessen einen gutgemeinten Rat geben: Zwei Tage“

Der immer noch Schlaftrunkene versuchte wohl, diesen 2 Worten einen Sinn abzuringen, was ihm nicht gelingen konnte. Wie auch? „Zwei Tage?“ wiederholte er fragend.

„Ja. Zwei Tage lang Brunnenwasser oder Milch statt Wein, zwei Tage lang Hafergrütze statt fettem Moleratbraten und zwei Tage lang keine schwer verdaulichen Bücher in der Bibliothek. Und haltet Euren Blick von den in den Gängen hängenden Bildern fern. Tummelt Euch statt dessen ein wenig in der frischen Luft, dann seid Ihr schnell wieder auf den Beinen.“
12.01.2004, 22:12 #83
Erzengel
Beiträge: 1.667

Nun war er wieder froh, dass er nicht seine schweren Stiefel angelegt hatte, die so wunderbar im Schnee knirschten, doch auch die Tatsache das nur ein kleiner Mond, teilweise auch noch von einer dicken Wolkenschicht verdeckt, gerade genug Licht spendete um seine Hand vor Augen zu erkennen, glich das wieder aus. Warum mussten diese dämlichen Wolken eigentlich ausgerechnet jetzt aufziehen? Heute morgen blendete ihn die Sonne noch ungehindert. Der Gildenlose warf einen kurzen, hilflosen Blick zu seinem Lehrmeister, der aber seine Augen in dieser Finsternis vermutlich nicht mal erkennen konnte. Langsam kämpfte er sich vor, wohl zu langsam, denn er selbst wurde ungeduldig. War das etwas alles, was Frost ihm beigebracht hatte? Vorsichtig beschleunigte er seine Schritte, es schien bloß so, als sei er etwas eingerostet. Kein Wunder, hatte er doch auch das Schleichen vernachlässigt und sich vielmehr der Akrobatik gewidmet. Es klappte irgendwie, also erhöhte er sein Tempo noch mehr, bis er fast vor den magischen Mauern angekommen war.
"Zurück-zurück! Ah, nein! Scheiße, jetzt tu doch irgendwer was!", rutschte es ihm fast heraus, doch abgesehen davon, dass er so viele Gedanken in der kurzen Zeit unmöglich hätte aussprechen können, hielt ihn noch die Anwesenheit des Templer davon ab. Er hatte einen bescheuerten, scheiß Zweig übersehen und hörte bereits das Brechen in seinen Ohren.
Die Lieder fest auf das Auge gepresste erwartete er den Fall, doch nichts. Einen Moment wartete er noch, bevor er seinen Fuß weitab des Zweiges aufsetzte und sich umsah. Die einstige Runika hatte sich mit ihrer ganzen Länge um einen dicken Ast über ihm gewickelt. Also das war ja wohl krank. Hätte er nicht irgendwas davon merken müssen? Und selbst wenn nicht, wie konnte sich der Stoff so schnell um den Ast wickeln? Und warum gab es erst jetzt, da der Umhang wieder seine ursprüngliche Form angenommen hatte, diese merkwürdigen Zufälle?
Die Kälte war für ihn jetzt einfach zu unerträglich, als stillstehend auf Artifex zu warten, also trat er schon mal vor die Tore und schlenderte hinein jenes dunkle Bauwerk nach dem er sich so sehr gesehnt hatte.
Der Gildenlose stand recht ungeduldig in der Eingangshalle vor dem automatischen Tor und hielt es offen für seinen Lehrmeister. Die ihm Gegenüber sonst so stillen Skelette konnte sich kaum vor Lachen zurückhalten. Dann sah der Ex-Baal nach oben.

"Ja, verpisst euch bloß, Scheißkinder!", schrie er den nun endlich abziehenden Wolken hinterher, worauf die Brüder endgültig in schallenden Gelächter ausbrachen. Wütend zog er sich weiter in die Eingangshalle zurück, um dort auf den hohen Templer zu warten. Das hatte er nicht nötig, Skelette die ihn sowieso schon jedes mal wenn er hier war verarschten und dann noch blöde Wolken, pah!
12.01.2004, 22:38 #84
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Also stand Rhodgar wieder eine Büchernacht bevor, in der er nichts Anderes zu tun hatte als die ganze Zeit auf die vergilbten Seiten zu starren, ab und zu eine Seite umzuschlagen und sich das darin enthaltene und ausformulierte Wissen ins Gedächtnis zu prägen.
Doch wie bei Beliar sollte er all diese gänzlich grandiosen Werke alleine in dieser Nacht durcharbeiten? Das letzte Mal hatte er in diesen annähernd zwölf Stunden, die er in der Bibliothek verbracht hatte, gerade mal eins dieser Bücher durchlesen können, jedoch durfte man die Tatsache, dass er zwischenzeitlich eingeschlafen war, nicht außer Acht lassen.
Und außerdem waren da ja noch die teilweise beruhigend wirkenden Worte des Don gewesen, aus denen er herausinterpretierte, dass es nicht zwangsläufig von Nöten sei, sich jeden einzelnen Vers, jede einzelne Strophe (sofern der Inhalt auch nur einmal in gedichtartiger Form auftrat) einzuprägen, überhaupt sich damit zu befassen. Doch wollte der junge Magus gerade die Grundlagen des Schattenflammenzaubers nicht versäumen. Wie hatte schon sein alter Lehrmeister, dieser fremdartige Mensch aus dem Osten, gesagt?

Grundlagen, mein Junge, sind eigentlich noch weitaus wichtiger als die Sache selbst, denn ohne das eine kann das andere nicht existieren. Ohne die Grundvoraussetzungen genau zu kennen wirst du nie eine Sache voll und ganz beherrschen.

So setzte er sich vorerst das Ziel, zumindest die angesprochen Grundideen des Zaubers in dieser Nacht beherrschen zu lernen. Doch was ihm dabei noch fehlte, war ein gewisses Mittelchen, dass ihn daran hinderte, vor Müdigkeit die Augen zu schließen, und nocheinmal einfach so einzuschlafen, was ihm sicherlich noch mehr Hohn und Spott seitens des Dons eingebracht hätte.
Gesagt, getan. Nach einem kleinen Ausflug ins Refektorium kam er mit einem dieses Mal deutlich praller gefüllten Krug des gegärten Traubensaftes unter dem Arm wieder an seinem Studienplatz in der ehrwürdigen Bibliothek an. Die Leute konnten über das Kastell sagen, was sie wollten, doch sollte es jemandem einfallen, die Qualität des hiesigen Weins anzuzweifeln, wäre er sofort für verrückt erklärt worden.
Zusätzlich ließ sich Rhodgar von einem Dämonen noch eine flauschig weiche Seidendecke bringen, in die er sich sogleich einwickelte, um sich über die Nacht möglichst warm zu halten.
So saß er nun da, und schlug im Schein der azurblauen Kristalle die ersten Seiten des in Leder gebundenen Werkes auf.

Die Schattenflamme ist die materialisierte finstere Energie. Nur Schwarzmagiern, den Anhängern Beliars, ist es vergönnt, in den Genuss dieses Zaubers zu gelangen. Erforderlich dafür sind jedoch zwei Dinge. Zum einen ein starkes Potential auf Seiten des Zauberers, der gewillt ist, diese Magie zu wirken. Und zum Anderen ein Runenstein, fein verarbeitet aus einem Klotz magischen Erzes...

Im Prinzip erst mal nichts Neues für Rhodgar, doch folgten seine Blicke permanent jedem einzelnen geschriebenen Wort.
13.01.2004, 08:44 #85
Dûhn
Beiträge: 290

Verblüfft hatte Dûhn dem Treiben der beiden Schwarz gewandeten Schwertkämpfer zugesehen. Azatoth, wie er Hîrgalad gewähren ließ und sich derartig krampfhaft zurücknahm, wie er es seltem bei dem Schwertmeister erlebt hatte. Dûhn hatte den Kampfstil des Magiers selbst in Aktion gesehen und war überzeugt, das Azatoth keineswegs sein volles Potential gezeigt hatte.
Auch eine Verletzung hatte ihn damals nicht aufhalten können.

Trotzdem...was Hîrgalad an Können zeigte beeindruckte den Riesen gehörig. Die Schläge seines Freundes waren keineswegs mehr so plump und ungenau wie er sie in Erinnerung hatte.
Klar und deutlich konnte er die acht Grundschläge erkennen, wie er sie auch schon im Kampf gegen die Schwarzen Teufel eingesetzt hatte, die ihnen bei ihrem unfreiwilligen Abenteuer so zugesetzt hatten.

Lächelnd stampfte Dûhn in die Mitte des Atriums und applaudierte lautstark.

"Wow! Aller Respekt dir, mein Freund, das du es geschafft hast Azatoth die Klinge aus der Hand zu schlagen."
Zu Azatoth gewandt verlor Dûhns Lächeln sogleich alles schelmische. Die Augen der beiden Männer trafen sich und in beiden schimmerte die Erleichterung den anderen wohlauf zu sehen.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren trat Dûhn einen Schritt vor und grapschte sich die beiden leicht verdutzten Magier zu einer Bären-Umarmung.
Nachdem die beiden wieder festen Boden unter den Füßen hatten seufzte Dûhn erleichtert auf.
"Tut gut euch beide wiederzusehen!" Hîrgalad erhielt einen freundschaftlichen Knuff in die Rippen und Azatoth ein anerkennendes Schulterklopfen.
"Da wir hier schon in so trauter Runde versammelt sind...hättest du etwas dagegen wenn ich mich in die Ränge der Lehrlinge einreihe? Ich könnte von dir noch das ein oder andere lernen!"
13.01.2004, 12:05 #86
RhS_Artifex
Beiträge: 1.331

Der Lehrmeister musste schmunzeln, als er sah, wie sich Kain abmühte seine Aufgabe zu erfüllen. Er erkannte, dass der Gildenlose durchaus schon etliche Grundlagen vorhanden hatte, auf diesen liess es sich aufbauen. Langsam hate er sich zurückfallen lassen und dabei seinen neuen Schüler aufmerksam beobachtet, jodoch blickte er verblüfft drein, als er bemerkte wie sich der Umhang aus eigenem Antrieb um einen Ast direkt über dem Jungspund gewickelt hatte und dieser seinen Tritt zur Seite hin korrigierte, bevor er seinen Umhang anblinzelte. Dieser jedoch hatte sich bereits wieder vom Ast gelöst und um die Schultern des Jungen gelegt, der wohl schon fror, denn er marschierte schnurstracks auf das Tor des Kastells zu.
Gemächlich folgte der Hohe Templer dem Lehrling und schaute bei der Stelle, wo der Junge stand als das Phänomenen stattfand, nach. Ein breites Grinsen bildete sich auf seinem Gesicht ab, als er erkannte, dass Kain auf einen dürren Ast gestiegen wäre, wenn dieser seltsame Umhang ihn nicht noch in letzter Sekunde "gerettet" hätte. Kopfschüttelnd ging er an den Skeletten die irre kicherten und auf magische Weise in den Torflügeln eingelassen waren, vorbei und betrat das Kastell. Dort, in der Eingangshalle wartete Kain bereits auf ihn und sah sehr entspannt aus.
Offenbar hatte der kleine Ausflug doch noch eine weitere gute Seite, denn der junge Mann sah so aus, als wäre er zu einem Ort zurückgekehrt, über den er gute Erinnerungen hatte. Das brachte ihn auch dazu zu fragen: "Du kennst dich hier aus ? Wenn ja, kannst du uns dann den Weg zur Bibliothek weisen, oder müssen wir erst einen Schwarzmagier um Erlaubnis fragen ?"
Fragend schaute der Sumpfler den Gildenlosen an, bevor er sich in der Eingangshalle umblickte, die bis auf die beiden leer zu sein schien.
13.01.2004, 13:13 #87
Hîrgalad
Beiträge: 354

Noch bevor Azathot auch nur etwas sagen konnte kam etwas mit einem Höllenlärm von der Seite an, und als Hírgalad die Geräusche als Klatschen und die sie erzeugende Gestalt als Dûhn erkannte, fiel im der Mund auf und er konnte sich nicht mehr bewegen. Er starrte ihn an und brachte kein Wort heraus, und er konnte das was der Riese von sich gab auch kaum verstehen.
"Wow! ... dir, mein Freund, ... geschafft hast ... zu schlagen." dann wurden er und sein Lehrmeister plötzlich vom Riesen gepackt und zu einer Umarmung herangezogen.
Hírgalad brachte immernoch kein Wort heraus als Dûhn Azathot höflich und wie einen alten Bekannten fragte, ob er ihn ebenfalls ausbilden konnte.

Dann jedoch schüttelte er leicht seinen Kopf, als ob er sich selbst vergewissern wollte dass das wirklich wahr war, und flüsterte:
"Dûhn. Dûhn!" rief er dann nach einer kurzen Pause und schloss seinen Freund nocheinmal in die Arme. Eigentlich seltsam, sonst war der es immer gewesen, der die schraubstockartigen Umarmungen verteilt hatte. Er ließ wieder los und sprach endlich.
"Dûhn, wo bei Beliar warst du? Geht es dir gut?" sein Redeschwall wollte gar nicht mehr abbrechen.
"Dragonsword ist hier im Kastell, wir können später gemeinsam zu ihm, wenn du willst. Und ich hoffe diesmal wird es etwas mit unserem gemeinsamen Training" meinte er noch mit einem Lächerln und einem kleinen Zwinkern. Endlich war alles wieder in Ordnung. Erst tauchte Dragonsword auf, dann war Azathot wieder da und fand dass es bereit war für eine Prüfung, und schließlcih tauchte auch Dûhn wieder auf. Hírgalad war so fröhlich dass er gar nicht mehr daran dachte dass Azathot noch nichts zu der Leistung des jungen Magiers gesagt hatte.
13.01.2004, 13:15 #88
Erzengel
Beiträge: 1.667

Kain war nur froh, dass sein Lehrmeister ihn nicht auf die Sache mit seinem Umhang angesprochen hatte und führte ihn sogleich rechts herum zum Portal der Bibliothek.
"Nun, ich habe viel Zeit hier verbracht..." Er zögerte kurz.
"...damals in meiner Zeit als Lehrling und Magier hier, aber das ist jetzt schon fast ein Jahr her." Während er diese Wort sprach, betraten sie endlich die schier endlosen Hallen der Bibliothek. Wie sehr hatte er diesen Ort vermisst.
"Hier verbrachte ich jede freie Sekunde... Sprich ein Wort laut und deutlich aus und alle zu diesem Wort passenden Bücher werden aus den Regalen fallen, du musst sie dann nur noch aufsammeln und falls es dir zu viele Bücher werden, versuche das Wort genauer zu definieren, soweit ich mich erinnere kann man auch mehrere Wörter verwenden." Er drehte sich um und wollte bereits seinen eigenen Gesuchen nachgehen, da wandte er sich noch einmal an seinen Lehrmeister.
"Und die Spende darf nicht vergessen werden. Vorn in der Eingangshalle gibt es eine Schale, dort musst du eine angemessene Summe hineinwerfen." Der Gildenlose dachte noch einmal kurz nach eilte dann zu der vordersten Regalreihe.
"Wälder von Urona!" – Nichts.
"Urona." Ein einsames Buch fiel weit von ihm entfernt auf den Boden, dass man den dumpfen Aufpralle kaum vernahm, sofern man nicht genau hinhörte. Einige Minuten des Suchens später fand er den dicken Wälzer und hob ihn auf. "Die Schmiede von Irona", stand groß und breit auf der ersten Seite. Der Name kam ihm irgendwie bekannt vor, doch so recht erinnern konnte er sich nicht, aber was ihn ohnehin vielmehr interessiert war, warum das Buch herausgefallen war, obwohl er doch nach Urona gefragt hatte. Für gewöhnlich passierte der Bibliothek jedenfalls keine solcher Patzer, zumindest nicht das er wüsste. Da half nur eines und zwar den ganzen Wälzer durchlesen und es herausfinden, was anderes blieb ihm ja kaum übrig. Mit dem Buch unter dem Arm ging er zu den Lesepulten, ließ sich auf dem nieder, das er auch früher immer benutzt hatte, und begann zu lesen.
13.01.2004, 14:41 #89
meditate
Beiträge: 6.868

endlich hatte sie ausgeschlafen und war bereit zu neuen taten. sie musste sich sowohl dem jungen seraphin stellen als auch sich an dûhn erfreuen und hoffentlich auch endlich azathot wieder finden.

schnéll war sie in ihre blaue robe geschlüpft, hatte sich ihren stab gegriffen und verließ ihr zimmer. es war auch zeit, sich mal ihrer gäste anzunehmen. stressi hatte sie in das schönste gästezimmer des kastells einquartieren lassen - ein eckzimmer mit blick auf den innenhof und die immrgrüne esche. stressi hatte gemeint, dass er für längere zeit hier bleiben wollte, weil er sich mit den schriften der schwarzmagier beschäftigen wollte und überhaupt diese seltsame magie der dämonenbeschwörung kennen lernen wollte. er hatte gesagt, er wolle seinen horizont erweitern, was immer er auch damit gemeint haben möge.

meditates erster gang führte sie zu dem krokomaul, wo sie sich ihr lieblingsfrühstück servieren ließ.
13.01.2004, 15:16 #90
Don-Esteban
Beiträge: 9.734

An diesem Tag führte den hohepriester sein einziger Weg in die Bibliothek zu Rhodgar, der dort überaus fleißig am lernen war. Um ihn nicht unnötigerweise zu stären, legte der Lehrmeister die Rune zur Schattenflammenbeschwörung leise neben ihn und ließ ihn weiterlernen. Er prägte sich sicher gerade irgendwelchge Begriffe ein, denn er hatte die Augen geschlossen und murmelte leise irgendetwas vor sich hin.
Und schon war er wieder verschwunden aus der Bibliothek. Einem Dämonen trug er auf, Azathot einen besonderen Heiltrank zu bringen, dann verschwand der Magier wieder spurlos im Dunkel der labyrintischen Gänge und wurde für den Rest des Tages nicht mehr gesehen.
13.01.2004, 18:12 #91
Champ
Beiträge: 5.711

das pentagramm fauchte, als würde es den fremden nicht gern einlassen wollen, aber dann spuckte es doch einen neuen besucher aus. der baal flackerte erst etwas, als ob er es sich noch mal überlegen wollen, aber dann materialisierte er sich doch.

als er ganz da war, sah er sich erstaunt um. es sah ein bisschen anders aus hier als bei seinem letzten besuch. vor allem die statue mit dem fordernd vorgestreckten teller irritierte ihn etwas.

"den kenne ich doch? wieso errichtet man vabun hier denkmäler? die schwarzmagier sind schon ein seltsames völkchen!"

kopfschüttelnd legte er vabun ein sträußchen kraut auf den teller und meinte

"in dem zustand kannst du es ohnehin nicht rauchen, deshalb nur eine symbolische gabe."

dann schritt er zielstrebig in richtung refektorium. mal sehn, ob der wein hier immer noch so gut war und die betten immer noch so weich. sein zimmer sollte ja wohl noch vorhanden sein oder?
13.01.2004, 19:30 #92
blutfeuer
Beiträge: 5.016

wie schön es war, sich in diesem kastell verwöhnen zu lassen. das einzige, was nervte war, dass immer diese flattergeister in den unpassendsten momenten hinter einem auftauchten und dann im kopf ein chaos veranstalteten. so auch jetzt. die sumpfamazone saß nackt im badezuber, den ihr die dämonen freundlicherweise hingestellt hatten und plötzlich schlug das wasser wellen, weil so ein geflügelter im raum flatterte und sie eindeutig anstarrte.

"was fällt dir denn ein? da hört sich doch alles auf! da sitzt man friedlich im bad und dann beobachtet einen ein spanner!"

blutfeuer packte einen schwamm und schleuderte ihn in richtung des dämonen, der erstaunlicherweise geschickt auswich.

"na sieh mal einer an. auch noch wasserscheu!"

blutfeuer holte noch einmal aus und warf als nächstes die bürste, mit der sie sich den rücken geschrubbt hatte.

"dreh dich wenigstens um und was willst du überhaupt?"

das hätte sie lieber nicht fragen sollen, denn das wesen begann auf seine, ihm eigene art zu antworten und zwar auf die schmerzhafte weise.

"ich wollte handtücher bringen."

"und warum klopfst du dann nicht sondern erscheinst einfach?"

blutfeuer hielt sich den kopf und ließ sich langsam ins wasser sinken. vielleicht tat es ja nicht so weh, wenn sie die ohren unter wasser hielt? man sollte es wenigstens mal versuchen. also ließ sie sich immer tiefer sinken und streckte auf der anderen seite die beine in die höhe. so groß waren die waschzuber natürlich nicht, dass man total reinpasste und das herrliche bad in den katakomben war ihr nicht bekannt.

der dämon streckte ihr die angewärmten handtücher entgegen und meinte nur.

"warum klopfen?"

"ja klar, warum klopfen? weil sich das so gehört und man eine dame nicht unvorbereitet überraschen sollte. ich hätte ja auch auf dem abort sitzen können, das wär dann erst mal peinlich gewesen."

"was ist peinlich?" zuckte es daraufhin in ihrem kopf.

"oh mann, vielleicht bring ich hier den dämonen noch anstand bei. ich muss mal mit meditate reden und sie bitten, euch mal etwas härter ranzunehmen. ich hab doch keine lust diesen doch ziemlich schmerzhaften lernkurs in 'benimm' fortzusetzen. ehrlich, das tut einfach zu doll weh."

das untertauchen hatte leider auch keinen wirklich positiven effekt gehabt, so dass blutfeuer jetzt wieder auftauchte und sich aufrecht hinsetzte.

"dann gib schon das badetuch und bitte, dreh dich um. ich weiß zwar nicht, welches geschlecht dämonen haben, aber ich tippe eher auf männlich. ich kenn nämlich den succubus und der ist eindeutig weiblich. und da du nicht so aussiehst, wirst du wohl männlich sein."

der dämon reichte der amazone das tuch und diese wickelte sich schnell darin ein.

"ist meditate schon auf? kann ich sie sehen?"

der dämon neigte den kopf, was wohl ein "ja" bedeuten sollte.
13.01.2004, 19:34 #93
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Klapp!
Geräuschvoll wurde ein Buch zugeschlagen, und ein dünner Schleier von Staub wirbelte für kurze Zeit durch die Luft, bevor er sich wieder auf die Gegenstände legte, die er erreichen konnte, darunter Bücher und der kleine Tisch neben dem großen Lehnstuhl, in dem, zusammengekauert, ein junger Magier die Nacht zugebracht hatte.
„Aaaah...“ Ein leises, erleichtert klingendes Seufzen entfuhr ihm, als Rhodgar sich aufgesetzt hatte und erschöpft seine müden Glieder streckte. Nein, es war wirklich nicht die angenehmste Sache, eine ganze Nacht lang in diesem Stuhl zu sitzen, den Kopf über vermoderte Seiten gestreckt und ab und zu träge an seinem Weinbecher zu nippen. Doch genau dies war, was ihm widerfahren war, und nun schmerzte sein Rücken.

Doch all dies war bei Leibe nicht umsonst gewesen. Vier der sechs Bücher, Texte über die Magie der Schattenflamme beinhaltend, die der Don ihm zugewiesen hatte, hatte er nun behandelt, zwei waren nach wie vor ungelesen geblieben (wobei er, gemäß seinen Erwartungen , nicht jeden einzelnen Abschnitt dieser Werke verschlungen hatte). Und so hatte er nun endlich einen Weg gefunden, auf ein paar von ihm lange aufgeschobenen Fragen Antworten zu finden. Zum Beispiel war er nun Herr über das Wissen, dass es der Schattenflamme größtes Bestreben ist, sich aus dem magischen Griff des Anwenders zu entwinden, und davon zu irren. So ließe sich erklären, warum man sich normalerweise niemals die Hand ansengen würde, wenn man den Zauber perfekt beherrscht.

Und trotz allen Erfolgserlebnissen, denen er nun, da er es langsam satt war, sich wie ein Igel bei drohender Gefahr unter seiner Decke zusammen zu rollen, noch einmal Revue passieren ließ, und trotz des hervorragenden Jahrgangs den er fast minütlich genossen hatte, konnte er eine gewisses Müdigkeit nicht leugnen. Und aller Furcht und allen Zweifeln zum Trotz einzuschlafen, lehnte er sich entspannt nach hinten und schloss die Augen. Wenn ihn sein Lehrmeister so sehen könnte...

Sein Lehrmeister! Erschrocken schreckte der Magier hoch. Heute war doch der Tag, an dem er ihm eine Rune der Schattenflamme aushändigen wollte! Was war, wenn er nun irgendwo auf ihn wartete, und Rhodgar erschien nicht?
Doch als die erste Aufregung abgeklungen war, dachte er: Nein, er wird mich schon finden. Er weiß ja, wo er mich findet.
So sank er wieder zurück in die Polster, und wider seiner Anstrengung verabschiedete sich sein Geist ins Traumland.
13.01.2004, 21:27 #94
meditate
Beiträge: 6.868

meditate hatte lange mit dem krokomaul geredet und ihm ihre erlebnisse bei dieser seltsamen begegnung mit den alten göttern erzählt. wie immer hatte das krokomaul zugehört und nur hin und wieder geguckt, als würde es sich für die sache interessieren. meditate wusste eigentlich nicht genau, ob ihr das krokomaul überhaupt jemals zuhörte. aber vielleicht war es ja gerade das, was die gespräche in der küche so angenehm machte. diese küchengespräche arteten nie in einen streit oder in einen disput aus. medi erzählte und krokomaul hörte zu oder auch nicht. auf jeden fall führten diese gespräche immer zu irgend einem ergebnis, so auch dieses mal.

die magierin war zu der erkenntnis gekommen, dass sie die sache auf sich beruhen lassen sollte und sich auf den weg machen müßte, um die anderen "gestorbenen" aufzusuchen. nur die berichte der gestorbenen konnten erklären, wo sie in der zwischenzeit waren und ob etwas dran war an der ganzen sache. das buch würde vielleicht auch noch hinweise geben, man sollte also irgendwann noch mal im lavaturm nachsehen und darin lesen.

meditate hörte auf einmal ein lebhaftes gespräch auf dem flur und verabschiedete sich von ihrem lieblingsdämonen.
13.01.2004, 21:27 #95
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"champ, du großer baal!" schrie die sumpfamazone lauthals durch den flur, als sie von der tür des refektoriums den genießer in einer lauschigen ecke des refektoriums erblickte. champ lümmelte in einer ecke, vor sich einen krug wein und blies genussvoll rauchringe vor sich her.

blutfeuer raste schnell dazu, um die rauchringe mit ihrer ironiaklinge aufzuschlitzen.

"ha, besiegt!" rief sie und ließ sich in einen schweren ledersessel an der seite des baals fallen. "wie gehts dir denn? was macht der schläfer?"
13.01.2004, 21:31 #96
Champ
Beiträge: 5.711

"ich nehm mir ne auszeit. ich muss mal auf andere gedanken kommen. wenn man immer nur im sumpf ist und sich immer nur mit sich selbst beschäftigt, wird man rammdösig. ich mache urlaub und wo kann man das besser als im kastell. hier gibt es eine sehr feine küche, ein mildes klima, einen gepflegten weinkeller, eine vorzügliche lautlose bedienung immer spannende unterhaltung. also, wenn mich don oder meditate nicht rausschmeißen, bleib ich ne weile."
13.01.2004, 21:33 #97
meditate
Beiträge: 6.868

die magierin war ins refektorium gekommen, weil sie ihrer lauten freundin gefolgt war.

"champ, was sehen meine entzückten augen. es ist ja unendlich viel zeit vergangen, seit wir uns das letzte mal sahen, wie geht es dir und was macht der schläfer?"
13.01.2004, 21:42 #98
blutfeuer
Beiträge: 5.016

"und das beste ist, stressi ist auch hier. damit ist ja bald die ganze alte sumpfmannschaft hier. fehlt nur hundder. soll ich den auch noch holen?"
13.01.2004, 21:48 #99
Champ
Beiträge: 5.711

"achnö, lass den mal da. hundder gewinnt immer beim kartenspielen. ich bin nämlich hier, um mich zu erholen. die sumpfler sind alle so anstrengend. ich will endlich mal schlafen und niemanden heilen, keine lehrstunden für novicen abhalten und übrahupt meine ruhe haben. ich darf doch bleiben, meine dame?"

champ beeilte sich, die füße von dem gegenüberliegenden sessel zu nehmen.
13.01.2004, 21:56 #100
meditate
Beiträge: 6.868

"du kannst bleiben, so lange du willst. du hast ein lebenslanges bleiberecht im kastell. wir haben dir zu viel zu verdanken, als dass ich das je vergessen würde. du musst wissen, zuxler haben ein gedächtnis, das reicht sogar über den tod hinaus.

bleib bei uns und erhole dich und genieße die gastfreundschaft des kastells."

meditate ließ sich auch wein bringen und legte aus solidarität ebenfalls die beine auf einen anderen sessel.

"na und blutfeuer, ausgeschlafen?"
Seite 4 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8 Letzte »