World of Gothic Archiv
> Rollenspiel Das Kastell des ZuX #25 |
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21.01.2004, 23:09 | #276 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Na das fing ja gut an! Kaum war die Sache mit dem Dämon ausgestanden und vergessen, schon näherte sich ein weiteres Unglück. Die kleine Wollkugel war wirklich unberechenbar, ein kleiner Windstoß hätte genügt, um sie auf und davon zu wehen. Doch vorerst musste er sich mit dieser seltsamen Art von Spiel vertraut mache, war es doch sonst eigentlich nicht gewöhnt, mit einer Bratpfanne in den Händen einem kleinen Ding nachzujagen. Schnell machte der Schwarzmagier zwei große Schritte nach vorne, und bekam die Schlagfläche gerade noch so unter das Wollknäuel. Hoch, sehr hoch flog es, doch wenn sein Augenmaß noch einigermaßen funktionierte, dann sollte es dieses Teil wohl noch schaffen, hinter die feindlichen Linien zu gelangen. Und tatsächlich, der Ball war weiter geflogen als er es angenommen hätte, genau auf Renata zu, die sich keinen Schritt bewegen musste, um diesen locker zu erreichen. Diese kleine Pause nutzte Rhodgar jedoch, um sich neu zu koordinieren, blickte einmal kurz hinter sich und versuchte, sich möglichst mittig aufzustellen. |
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21.01.2004, 23:20 | #277 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Na, den hatte er ja noch gut erwischt. Der Ball kam zwar direkt auf sie zu, allerdings in einem so hohen Bogen, dass kaum abzuschätzen war, in welchem Moment sie zuschlagen musste. Noch nicht...., noch nicht..., gleich - damit holte sie beidhändig aus - JETZT und schlug mit aller zur Verfügung stehenden Kraft zu. Tatsächlich war dieser Ball weitaus schneller als der vorherige und flog entsprechend weiter, fast genau auf Rhodgars Brust zu.... |
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21.01.2004, 23:30 | #278 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
"Ha! Denkst du, damit kann man mich einschüchtern? Weit gefehlt!" Doch das entsprach nicht ganz der Wahrheit. Tatsächlich nahm er einen Anflug von Panik wahr, der sich in seiner Brut breit machte. Wirklich exzellent war dieser Ball gespielt worden. Wie lange würde es noch dauern bis er auf Rhodgar niederdreschen würde? Ihm blieb nicht viel Zeit zum Überlegen, und aus reiner Verzweiflung schlug er im richtigen Moment einfach mal mit dem Bratgerät um sich, und siehe da, er hatte sogar getroffen. Und nicht nur das! Der Schwung von Renatas nahezu perfektem Schlag wurde mitgenommen, sodass der Wollball nun mit einer starken linksdrehung durch die Luft sauste. Nein, was für einen Heidenspaß das doch machte, der Schwarzmagier war ganz und gar von den Socken. |
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21.01.2004, 23:48 | #279 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Uff, der kam jetzt aber ganz schön schnell und merkwürdig trudelnd angeflogen. Irendwie war sie der Meinung, jetzt besonders kräftig ausholen zu müssen: wie eine Spiralfeder aufgezogen wird, drehte sie sich erst vom Ball weg, um sich und den Schläger dann mit Schwung dem Geschoss entgegen zu drehen.... ....Oh-oh, das war dann wohl etwas zuviel des Guten: statt den Ball zu treffen, riss der Schwung der schweren Pfanne Renata einmal um sie selbst herum, kaum, dass sie sich auf den Beinen halten konnte. Der Ball rollte noch etliche Meter, bis er zum Liegen kam. "Na gut, König Rhodgar, 1:0 für Dich" Neuer Aufschlag, wieder einhändig, wieder nicht ganz so schnell und weit. Dafür zog der Ball plötzlich im Flug ein kleines Stück Faden hinter sich her, offenbar fing er an, sich aufzuwickeln. |
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22.01.2004, 00:01 | #280 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Oh nein! Mitten in der Luft musste dieses Knäuel auch noch anfangen, sich aufzulösen? Dabei war seine Flugbahn schon berechnet worden, und Rhodgar war bereits einige Schritte nach rechts gehastet. Doch durch diese Fatalität änderte sich die Richtung des Balls urplötzlich, die Aerodynamik (zu der Zeit wohl noch nicht erforscht) wurde falsch eingeschätzt, und da war ein Schlamassel natürlich nicht fern. Mitten im Lauf musste der Gegenspieler Renatas abbruppt bremsen, was zu seinem Unbehagen eine kleine Spur im feingewachsenen Rasen des Innenhofes hinterließ. Würden die Dämonen wohl auch Gartenarbeit leisten? Na, eigentlich hatten sie das doch zu tun, diese gemeinen, hinterhältigen und betrügerischen... Doch dies war nicht der günstigste Augenblick, um über diese Kreaturen her zu fallen, vorerst galt es den zwielichtigen Ball wieder über die Grenze zu bringen, was jedoch erfolgslos blieb. Stattdessen trudelte er, und trudelte, und trudelte... bis er schließlich auf dem bewachsenen Boden aufkan und somit das Unentschieden herbeibrachte. "Na, das war nur Glück, pass mal auf, jetzt kommt die Rhodgar-Super-Mega-Angabe, bereite dich vor!" Doch das Talent des Spielers lag wohl nicht gerade beim Aufschlagen. Mit viel Müh und Not erreichte er sein Ziel, den Ball halbwegs bedrohlich hinüberzuschlagen. |
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22.01.2004, 00:12 | #281 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Jetzt war es an Rhodgar gewesen, mal einen Ball sehr kurz zu schlagen. Den konnte sie nur noch erreichen, indem sie ihm ein paar schnelle Schritte entgegen lief. Erwischt: und wieder druff "Plopp"... Das Fädchen am Ball hatte jetzt schon eine Länge von etwa zwei Ellen erreicht. Lange würde das nicht mehr gut gehen. Während der Ball noch flog, ging sie rückwärts zu ihrem Platz zurück und rief, um ihn abzulenken, zu Rhodgar hinüber: "Schau, dort über der Eibe fliegt ein Drache..." |
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22.01.2004, 00:34 | #282 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Und natürlich, wie konnte es auch anders sein, richtete er seine Blicke gen Himmel, auf der Suche nach dem Flugobjekt, welches Renata als Drachen identifiziert hatte. Alles schön und gut, nur... da war nichts! Und erst jetzt wurde er sich langsam dessen bewusst, dass seine Gegenüber ihm einen Streich gespielt hatte, und er war prompt drauf reingefallen, mit der Naivität eines Fünfjährigen. Das Schrie förmlich nach Vergeltung! Hastig drehte er sich um, und das Erste was ihm zu Gesicht kam war das unverschämte Grinsen Renatas, welches sich auf ihrem Gesicht festgesetzt hatte. Na warte! Der nächste Schlag würde ein Volltreffer werden. Doch da stellte siche in klitzekleines Problem zwischen Rhodgar und seine Pläne: Kein Ball war in Sicht. Verwirrt blickte er sich um, doch auch damit war nichts zu erreichen. Nur seltsam, dass er so ein starkes Gefühl hatte, dass er gleich mit dem gesuchten Objekt in Berührung kommen würde. PLOPP machte es, als das Wollknäul unvorbereiteterweise auf dem Kopf des schwarzen Jüngers landete, und von dort aus auf den eigenen Grund und Boden, was bedeutete, dass seine Burg nun geschwächter als die von Renata. Achnein, war das ärgerlich. Zornig hob er den Ball auf, und wollte ihn aus Frust hoch in die Luft preschen, doch berechnete er nicht die monströse Länge des Fadens, der sich dabei um den Griff der Pfanne wand, mitein. Tja, jetzt war es wohl aus und vorbei mit dem Kampf der Reiche. Schade eigentlich, aber im nächsten Augenblick auch wieder doch nicht, da er ja mit 1:2 hinten gelegen hatte. Und ein Wiederholungsspiel würde garantiert ein besseres Ergebnis hervorbringen. "Tut mir Leid, Renata, da kann man wohl nichts mehr machen." Mit einem hilflosen Schulterzucken streckte er ihr seinen Schläger hin. |
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22.01.2004, 00:45 | #283 | ||||||||||||
Renata Beiträge: 455 |
Ach schade. Gerade jetzt, wo der Streich mit dem vermeindlichen Flugdrachen so schön funktioniert hatte. Na ja, dass ließ sich nicht ändern. Aber dieses - wenn auch kurze Spiel - hatte ähnlich Spass gemacht wie die Schneeballschlacht neulich. "Der Spielstand ist noch nicht endgültig, nur weil der Ball aufgegeben hat, müssen wir das nicht zwangsläufig auch tun. Eure Majestät, König Rhodgar, dieses Gefecht wird zu einem anderen Zeitpunkt weitergeführt werden müssen. Bis dahin...gehabt Euch wohl" |
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22.01.2004, 02:50 | #284 | ||||||||||||
HoraXeduS Beiträge: 1.113 |
Es hatte ein Weilchen gedauert, bis Horaxedus sich besonnen hatte und der seltsamen Begegnung mit dem ungewöhnlichen Herrn Sengert in Gedanken nachhing. War dieser junge Hänfling doch offensichtlich tatsächlich nur deshalb ins Kastell gekommen, um dem Glasmacher ein Zinnrolle zu übergeben. Und besser noch: Kam von weit her, um ihm etwas anderes zu bringen. Horaxedus sollte es sich am Tor des Kastells abholen. Der Schritte zu den feixenden Knochenmännern waren es nicht viele, und schon von weitem hörte er ihr entsetzliches Geschnattere. Interessanterweise verklang dies augenblicklich, als der Schwarzmagier sich zeigte, um näherzutreten. Horaxedus hielt es für Respekt, im Reich der Skelettierten hätte man glatt das Gegenteil vermutet. Wie dem auch sei. Horaxedus betrachtete die beiden Angeschlagenen. Nichts besonderes. Doch zu Füßen des einen Gerippes lag etwas im Dreck. Der Magier hatte es in der Kälte zunächst für Schnee gehalten, doch als er es anhob, entpuppte es sich als Tuch von reinem weißen Leinen. Langsam trat der Glasmacher zurück in die Eingangshalle, die Gabe Sengerts nachdenklich betrachtend. Wieso brachte ihm ein völlig Fremder diesen feingewobenen Stoff? Grübelnd näherte sich der Glasmacher seiner Werkstatt. Vielleicht war es das beste, dieses ungewollte Geschenk einfach im Ofen verglühen zu lassen. Asche verwehte. Doch die Gedanken würden ihr nicht folgen. Weißes Leinen. Horaxedus seufzte, als er sich den Stoff über die Schulter warf und sich dem Refektorium auf ein entspannendes, leichtes Mahl näherte. Doch kaum wollte er die Tür des Speisesaals öffnen, fiel sein Blick auf die Zinnröhre in seiner Hand. Sengert wollte sie nicht als seine hauptsächliche Gabe verstanden wissen. Doch war dies sicherlich kein Grund, ihren Inhalt verschmäht zu lassen. Mit geschicktem Griff öffnete Horaxedus den aufgeschraubten Deckel des länglichen Behälters. Seine Finger tasteten sich in dessen Innerem vorwärts und ergriffen etwas, das sie augenblicklich aus der Röhre zogen. Der Magier zog den zusammengerollten Inhalt auseinander, der schwerer war, als es ihm anzusehen war. Eine Leinwand! Das Gemälde in der Hand des Glasmachers war nicht von besonderer Schönheit, doch aufwendig in einer Vielzahl dunkler Farben erstellt. Der Urheber musste ein wahrer Meister seines Fachs gewesen sein. Horaxedus war es, als stehe er dem dargestellten Motiv wahrhaft gegenüber. Das Abbild war wahrhaft einzigartig. Der Magier machte kehrt, ging sorgsam den Gang entlang, den er in der vergangenen Nacht entdeckt hatte, immer tiefer in das Kastell hinein, bis er schließlich die seelenlose Gallerie leerer Bilderrahmen erreicht hatte, die zu zählen ihm nach wie vor verwehrt zu sein schien. Gemessenen Schrittes trat er näher, trat nach kurzem Augenschein auf einen der Rahmen zu und nahm ihn von der Wand. Die inneren Bildleisten lösten sich unter dem ungeschulten Griff wie von selbst. Als wolle das Gemälde ihm behilflich sein, ließ sich die bemalte Leinwand einschlagen und mit sanftem Druck schließlich in den Rahmen fügen. Horaxedus trat einen Schritt zurück und betrachtete dieses schier vollkommene Werk. Bild und Rahmen ergaben eine fast natürliche Einheit, dies war eindeutig. Erschöpft machte sich Horaxedus auf den Rückweg, ohne sich noch einmal nach dem einzigen kompletten Gemälde der unheimlichen Gallerie umzudrehen. Er kannte das Motiv zu Genüge. Den Mann, der dort dargestellt wurde, hatte er schließlich selber vor kurzem erst eigenhändig umgebracht. Ronan, der Menschenjäger. |
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22.01.2004, 09:40 | #285 | ||||||||||||
Dûhn Beiträge: 290 |
Ein paar schnelle Runden durch die Gänge des Kastells, ein paar umgerannte Kerzenleuchter und ein üppiges Frühstück später stand Dûhn im Atrium der alten Festung und versuchte imaginäre Gegner in kleine Scheiben zu schneiden. Die monströse Klinge senste in weiten Bögen durch die kalte, klare Luft. Nur das Schnaufen des Riesen und die heiseren Schreie der Raben störten die geradezu andächtige Ruhe des morgendlichen Innenhofes. Ein leises Klingeln ertönte immer dann wenn Dûhn sein Schwert zurückzog um seine Position zu verändern, die Schnallen seines Mantels schlugen leicht gegen die Nieten seiner alten Lederrüstung und brachten eine eigene Art der Musik hervor; die schönste aller Melodien in den Ohren des Hühnen. Schwere Kampfstiefel schabten über den Granitboden. Schneller! Schneller Dûhn, das reicht noch nicht! Obwohl die klirrende Bergluft ihren Teil zur Abkühlung beitrug, bildete sich eine dünne Schweißschicht auf Dûhns Haut. Immer schwerer wurde die Klinge in seiner Hand, doch je größer die Anstrengung war, desto mehr Freude zog der Riese aus seinem Training. Gibt einem fast das Gefühl tatsächlich zu kämpfen. Dûhn lächelte. Es war an der Zeit das er auch die "Spezialtechniken" Azathots mit in seine Übungen einbezog. Ein kurzer Streich von links nach rechts um sich Raum zu machen, ein schneller Stich nach vorne um den Gegner zurückzudrängen. Ausweichen nach hinten und die Verteidigung des Gegners zerschmettern! "Ich kenne Affen die bessere Manieren haben als ihr!" Der imaginäre Gegner wich zurück und Dûhn setzte nach. Ein paar Schwertschläge später wich der, inzwischen lachende Koloss zurück und fuhr fort. "Das ist dein ENDE du dreckfressender Sohn einer Pestkranken Ratte!" schmetterte es voller Elan durch den Innenhof. Obwohl man sich sagt das die dienstbaren Geister des Kastells keine Gefühlsregungen zeigen könnten, schien dem, just in diesem Moment, vor Dûhns Nase vorbeiziehenden Dämonen vor Empörung die Luft wegzubleiben. Als der Riese den tadelnden Blick des Unterweltbewohners auf sich lasten spürte, ruckte sein Kopf schlagartig in Richtung saurer-Dämon. Peinlich berührt wanderten seine Augenbrauen in Richtung Haaransatz und seine Mundwinkel in Richtung Fussboden. "Äääähh...ich äh...du warst nicht...ich meine..." brummelte Dûhn, während die schwebende Kreatur sich mit langsamen, geradezu missmutigen Flügelschlägen entfernte. "Mann! Das hätte jetzt nicht sein müssen..." murmelte der, weiter trainierende, Riese mehr zu sich selbst. Schließlich sorgten die Dämonen dafür das es ihnen an nichts fehlte, hielten das Kastell in Schuss und heizten im Winter sogar den Kamin. Nein, so konnte das nicht weitergehen. Dämonen waren letzten Endes auch nur Menschen...uhm.......Viecher, die ein Recht darauf hatten anständig behandelt zu werden. Genau Dûhn! Entschuldige dich auf der Stelle! Mit seinem, wie er hoffte, charmantesten Lächeln drehte sich der Koloss schwungvoll um, um sich in aller gebotenen Höflichkeit für seine flegelhafte Äusserung zu entschuldigen (auch wenn sie ja garnicht für den Dämon bestimmt war). Schwungvolle Drehungen, vergessliche, Riesen mit geringfügig zuviel Kraft und ausufernde Fechtübungen stellten jedoch im Allgemeinen keine sonderlich verträgliche Mischung dar. Als sich Dûhn im Begriff befand seinen Massiven Körper auf Reise zu schicken, vergaß er für einen Sekundenbruchteil den schwungvollen Schlag von links nach rechts abzubremsen, welcher einer erfolgreichen Beleidigung voranging. Der dünne Schweißfilm, welcher seine Hand heimtückisch in Beschlag genommen hatte, weigerte sich die Kräfte der Reibung weiterhin anzuerkennen und entließ das wuchtige Schwert aus dem Griff des immernoch lächnden Hühnen. Wie in Zeitlupe verfolgten die nun immer größer werdenden Augen Dûhns die zielgenau auf den Dämonen zu segelnde Klinge. Als das Schwert fast bei der unschuldigen Kreatur angekommen war, drehte sich der schuppenbedeckte Dämon zu einem letzten, verächtlichen Blick um. Die geschlitzten Augen des Dämonen weiteten sich vor Schreck im gleichen Maße wie die Kuhaugen Dûhns und waren immernoch starr auf die Klinge gerichtet als sie sich mit aller Wucht Millimeter neben dem Kopf der Kreatur tief in einen brutal splitternden Holzbalken bohrte. Die Augen der Kreatur wanderten langsam an der zitternden Klinge entlang, bis sie schließlich den Blick des Riesen fanden. Der stand mit gespitzten Lippen und zusammengekniffenen Augen in der Mitte des Hofen und zog langsam seine ausgestreckte Hand zurück um sie gleich darauf pfeiffend hinter seinem Rücken zu verbergen. Einige Momente starrte der Dämon den Koloss entgeistert an. Konnte es sein das ihm dieser Trollförmige Mensch an die Schuppen wollte? Wie auch immer die Antwort sein mochte, die Kreatur hatte keine Lust sich weiterhin in der Nähe dieses ,ganz offensichtlich brandgefährlichen, Miniaturtrolls aufzuhalten und flitzte hastig durch eine der angrenzenden Wände, in die Sicherheit von......einem Ort der möglichst weit von dem schwarz gewandeten Monstrum entfernt war. Verdattert schaute Dûhn dem Wesen hinterher. So war das eigentlich ganz und garnicht geplant! Obgleich ihm der arme Dämon leid tat, konnte er nicht umhin sich ein Schmunzeln zu genehmigen. Scheint so als müsste ich noch ein kleines Bisschen üben... dachte er, während er sein Schwert mit einem Ruck aus dem Holzbalken entfernte... |
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22.01.2004, 12:20 | #286 | ||||||||||||
Lei|a Beiträge: 126 |
Die junge Frau war mehr als erstaunt, als sie von einer Magierin in schwarzer Robe eingelassen wurde. Dennoch gespannt was sie darin erwartete, trat sie ein, was die Magierin mit denk dir was du gerne hast, gemeint hatte, kapierte sie nicht, aber als dann ein Dämon an ihnen vorbeigeflitzt war und hinter ihm her ein Magier, ebenfalls in schwarzer Robe, war sie doch mehr als erschrocken. War die Höflichkeit etwa nur vorgetäuscht, war das etwa ein Kult, der Dämonen anbetete oder was waren das für Menschen, die hier lebten. Da sie nicht wirklich viel dabei hatte und ebenso wenige Gold brauchte, schmiss sie die wenigen Stücke, die sie noch hatte in die Steinschale, dann ging sie weiter hinter der Magierin her, die sich kurz mit dem fluchenden Magier unterhalten hatte. Sie wurde in ein kleines Zimmerchen geführt, das von einem warmen Ofen geheizt wurde, fröstelnd setze sie sich zum Ofen hin, da war die Magierin auch schon verschwunden und die Tür zu. Da es schon spät gewesen war, musste sie wohl an der wohltuenden Wärme eingeschlafen sein, denn nun erwachte sie, erstaunlicherweise im Bett. Sie konnte sich schlicht weg nicht erinnern da eingeschlafen zu sein, noch hineingestiegen zu sein. Seltsam, war es hier mehr als genug, doch immer noch gespannt, darauf, was hier so abging, startete Leila in den neuen Tag. Sie öffnete ihre Zimmertür und war gespannt was sie in den langen Korridoren erwartete. |
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22.01.2004, 13:04 | #287 | ||||||||||||
<Diego> Beiträge: 2.240 |
Diego wurde aus seinen Büchern gerissen, als ein junger Mann in seine Schmiede eintrat. Er ging auf den Mann zu und musterte ihn kräftig. Langsam fuhren seine Augen über den Körper des Gegenübers und er warf schnell einen verachtenden Blick hinüber. Dann drehte er sich um und wärmte seine Hände am immerbrennenden Schmiedefeuer. Er luckte kurz nach hinten und war erstaunt dass sich der Mann immer noch nicht gesetzt hatte. Ah, ein Mann mit Benehmen, dachte er sicht und ein kleiner Funken Freude machte sich auf seinen Wangen breit. „Setzt euch, mein Herr“ Er weiß dem Mann einen Stuhl. Nun erklang schon der nächste Satz, geprägt von seiner rauen, tiefen Stimme, die manch Menschen das Fürchten lehrte. „Was ist euer Begehr?“ Langsam drehte er sich um und zock seine Kapuze runter, wodurch seine langen grau-weißen Haare hinab auf die Schulter fielen. Nun wartete er auf eine Antwort und setzte sich auf den Stuhl, der genau neben dem stand worauf der junge Wanderer saß… |
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22.01.2004, 13:39 | #288 | ||||||||||||
meditate Beiträge: 6.868 |
meditate kam heute früher aus dem bett, weil es gestern ausnahmsweise mal nicht so spät geworden war. sie fühlte sich frisch und ausgeruht, obwohl ihr nicht ganz klar war(nach reiflicher überlegung) warum der junge gestern so zornig gewesen war und was sie daran für eine schuld hatte. wenn sie arctus traf, würde sie ihn dazu mal ausfragen. alles im kastell ging seinen gewohnten gang. der riese trainierte diesmal auf dem hof mit einem schwert und im zimmer der sumpfbaals wurde noch immer oder schon wieder mit den karten auf den tisch geknallt. als medi einen kurzen blick hineinwarf, konnte sie sehen, dass stressi und champ mit total übermüdeten augen lauernd die total munteren dämonen taxierten. auf dem bett lag die komplett angekleidete blutfeuer und schlief den schlaf der gerechten. |
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22.01.2004, 14:20 | #289 | ||||||||||||
elpede Beiträge: 708 |
elpede kam der Aufforderung des Schwarzmagiers nach und setzte sich auf den ihm angebotenen Stuhl. "Nun... Eben saß ich noch in der Bibliothek und studierte ein Buch über die Kunst, Pfeile herzustellen. Dabei fragte ich mich, ob es hier im Kastell wohl einen Schmied gibt, der in der Lage ist, die Spitzen anzufertigen. Und schon führte mich ein Dämon her." In der Schmiede war es angenehm warm. elpede merkte, dass er wenig fror, vermutlich Nachwirkungen der Begegnung mit dem Dämon. "Wie sieht es aus ? Könnt Ihr mir 50 Stück dieser Spitzen anfertigen ?" Wie immer redete elepde nicht lange herum, sondern kam direkt auf den Punkt und reichte dem Schwarzmagier eine Notiz, auf dem der Pfeil samt Spitze aufgezeichnet war. |
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22.01.2004, 14:59 | #290 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Nach diesem überaus ereignisreichen Tag gestern, mit einem grimmigen Lächeln dachte Rhodgar an das zum Teil verlorene Duell mit Renata in dieser ungewöhnlichen Sportart zurück, war der Schwarzmagier seit den frühen Morgenstunden auf den Beinen, denn am Abend zuvor hatte ihn ein irrwitziger und vollkommmen frevelhafter Gedanke gefasst. Natürlich musste ein Magier seines Ranges nun auch langsam mal damit beginnen, seine Umgebung auf Herz und Nieren zu untersuchen, was in diesem Falle hieß, das ehrwürdige Kastell noch näher kennen zu lernen. Natürlich war er noch nie an allen Orten in diesem Bauwerk gewesen, und es kamen Zweifel auf ob das überhaupt schonmal ein Mensch möglich gemacht hatte. Doch sollte er zumindest in der Lage sein, als angehender Meister der untersten Magie Beliars Neulingen sagen zu können, wo sie zum Beispiel die Übrungsräume vorfinden konnten, wovon er bisweilen selbst nur gehört hatte. Denn mittlerweile war auch sein Verantwortungsgefühl gegenüber den Neulingengewachsen (wozu er sich ja eigentlich auch noch zählen musste) gewachsen, er versuchte so gut wie möglich ihnen ein Vorbild zu sein (komisch, dass ein junger Mann, gerade aus dem gröbsten der Pubertät raus, schon daran dachte anderen ein Vorbild zu sein. Vielleicht war das ja eine Nebenwirkung des Lebens im Kastell !?). Denn er konnte wich nicht vorstellen, was aus ihm geworden wäre, wenn ihm in seiner Lehrlingszeit nicht solch heroische Figuren wie Syrus, Hírgalad und manchmal sogar meditate zur Seite gestanden hätte. Apropos meditate! Sah er sie da nicht gerade, im Rahmen einer Tür stehend, und in ein Zimmer stierend? Auf seiner kleinen Expedition, auf der er sich seit dem Morgengrauen befand, war er nun in den Korridor gelangt, in dem sich die Gästezimmer befanden. Schon des öfteren hatte er Teile des Gemunkels aufgeschnappt, zwei Männer aus dem Sumpf würden hier irgendetwas Verrücktes treiben, doch hatte er bisher nichts davon für wahr gehalten. Umso erstaunlicher war es so, dass er hier nun die Hohepriesterin antraf. Vorsichtig näherte er sich (er wollte keinen Lärm machen, vielleicht war hier ja gerade irgendeine Raucherei im Gange, die für die Sumpfler extrem wichtig war, wer wusste das schon bei diesen komischen Gestalten?) der Frau, die unentwegt ins Zimmer starrte. Da musste doch etwas Interessantes sein ?! Rhodgar steckte seinen Kopf durch die Tür, und das Erste was ihm in die Augen stach waren zwei komisch gekleidete Männer, die wohl mit zwei Dämonen irgendetwas spielten, oder zumindest mit ihnen beschäftigt waren. Hinten im Zimmer lag auch noch sein schlimmster Alptraum, die Amazone Blutfeuer. Na das konnte ja was werden. Mit fragendem Blick wandte er sich nun meditate zu. "Ihr könnt mich nicht zufällig darüber aufklären, was hier gerade von statten geht, oder?" |
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22.01.2004, 15:21 | #291 | ||||||||||||
blutfeuer Beiträge: 5.016 |
blutfeuer hatte tief und fest geschlafen und wurde von den kurzen und knappen anweisungen der kartenspieler in lieblichste träume eingelullt. deshalb riss eine neue, wenn auch leise stimme, sie sofort aus dem schlaf. sie schlug die augen auf und sah in der offen stehenden tür meditate und einen dieser möchtegern-magier, der ständig in diesen wohlbeschützten hallen mit einem schwert herumlief. ein magier mit einem schwert, das war schon albern genug. erinnerte sie irgendwie an den verrückten joni odin, vor dem sie immer noch den rätselhaften trank verborgen hielt, den sie in früheren zeiten von adonis erhalten hatte. das waren noch zeiten. gedankenverloren starrte die amazone vor sich hin. damals hatte champ sie gerettet, sonst wäre sie wohl heute noch die putze von adonis. und nun saß der baal zusammen mit stressi hier im kastell und sie hatte ganz den eindruck, als wolle er sich hier häuslich einrichten. er hatte sich von den dämonen bettwäsche herstellen lassen, die der von medis bett glich und hatte fast den gleichen vorhang. seltsam, wie er wohl darauf gekommen war? jedenfalls fühlte sie sich in diesem zimmer wohl, deshalb war sie wohl auch eingeschlafen und hatte keinerlei schutzvorkehrungen getroffen. und nur so konnte es auch passieren, dass sie auf einmal von diesem grünmagier angestarrt werden konnte. "nimm deine augen hier weg, sonst mach ich das. man starrt eine dame nicht so an!" stressi ließ ihre beine aus dem bett hängen, in dem sie mit ihren stiefeln schwarze streifen hinterlassen hatte. das würde aber nichts ausmachen, denn die magier waren hervorragende waschfrauen. sie hatte jedenfalls noch nie flecken auf einem kleidungsstück gesehen. vielleicht machten die aber auch jedes mal alles neu. |
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22.01.2004, 15:40 | #292 | ||||||||||||
Champ Beiträge: 5.711 |
waren sie hier auf dem jahrmarkt oder was sollte das? immer mehr kamen und starrten die kartenspieler an. was war denn so besonderes an zwei bis vier kartenspielern? champ knurrte unwillig zwischen den zähnen hervor, dass die leute sich doch bitte selbst dämonen herbeibitten sollten, wenn sie so scharf auf ne vorstellung wären. "tür zu" champ schnappte sich den kartenstapel und begann erneut zu mischen. "geht woanders hin, wir wollen unsre ruhe haben. und nehmt die nervige amazone mit, die stört nur durch unqualifizierte zwischenrufe wie 'tor' und so. wir sind doch wirklich anspruchslos, also lasst uns in ruhe. an uns ist auch nichts zu bestaunen, wir sind ganz normale kartenspieler und nix weiter." blutfeuer warf dem baal einen finsteresn blick zu und kramte in ihrer runentasche am gürtel, meinte aber dann, dass es sich nicht lohne und schlenderte auf die tür zu. erleichtert schauten die beiden kartenspieler ihr hinterher. |
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22.01.2004, 16:27 | #293 | ||||||||||||
Xavier_gt Beiträge: 203 |
Nach einem etwas längerem Schlaf auf dem harten Tisch der Bibliothek wachte Xavier am Nachmittag auf. Ein Hungergefühl plagte ihn und Harndrang ebenfalls. So machte er sich ersteinmal auf den Weg zum Refektorium. Dort aß er mal wieder richtig ausgeprägt. Er putzte sich den mit Fett umrandeten Mund ab und ließ einen kleinen 'Röpser' hören. [I]Ahh, das tat gut.[I] Nun musste er sich dem ganzen Urin entlädigen. Xavier machte sich auf den Weg zum Gästezimmer wo er alles wohl in eine Schüssel lassen müsste... Fertig mit seinen Geschäften machte sich Xavier auf den zum Innenhof wo er noch ein wenig sitzen wollte. Er mied die Bilder die an den Wänden hingen um nicht wieder in einen Bann zu fallen. Er müsste mal einen hohen Magier fragen was es mit seinem Anfall für sich hatte. Am Innenhof auf der Bank angekommen atmete er die frische Luft ein. Die Luft in der Bibliothek war nicht wirklich gut und Sauerstoff reich. Er dachte ein wenig über die Vergangenheit und über die Pläne für seine Zukunft nach. Am Abend machte er sich auf ins Refektorium wo er mit einem Bier ein wenig sitzen würde... |
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22.01.2004, 17:58 | #294 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
Und wieder einmal (das wievielte mal eigentlich?) stapfte der Hohepriester durch die sich anscheinend immer wieder neu verzweigenden Gänge des Kastells, um am Ende seines Weges, der ihm ob seiner bisherigen Unbekanntheit einen Ausruf des Erstaunens entlockte, das Portal in die Bibliothek zu erreichen. Den blau schimmernden Übergang zwischen der mehr oder weniger normalen Welt des Kastells und der irgendwoanders liegenden Dimension der Bibliothek bemerkte er schon gar nicht mehr. Auch das leichte Kribbeln, das Aufstellen der feinen Härchen auf der Haut und das dumpfe plopp, des nach seinem Durchschreiten wie eine Blase hin und her schwingenden Portals war keiner Aufmerksamkeit mehr würdig. Zu oft schon war er durch diesen Türbogen geschritten, gelaufen, gerannt, gekrochen... Und auch in der Bibliothek selber wurde sofort der Weg zu den Lehrbüchern eingeschlagen. Keine Experimente. Wenn man die bekannten Gänge zu lange verließ, konnte es vorkommen, daß man sie nicht wieder fand. Angeblich wurden schon oft lang verstorbene Magier gefunden, deren mumifizierte Körper, bedeckt mit der Kutte, in irgendeiner Ecke hockten. Doch ehe sich der Lehrmeister fragen konnte, wer denn bitteschön solche Entdeckungen gemacht haben wollte und es hinterher noch geschafft hatte, im Gegensatz zu seinen Funden wieder zurück zu finden, wandte sich sein stetig umherschweifender Geist wieder der eigentlichen Aufgabe zu. Wenn dies nicht passiert wäre, hätte er allein durch logisches Kombinieren erfahren, daß all die Gerüchte über in der Bibliothek aufgefundene Magierleichen nur erfunden waren. Was ihn dann unweigerlich zu der Frage geb racht hätte, wer dies in Umlauf setzte. Womöglich stand es in irgendwelchen Büchern. Viele Lehrlinge lasen ja mit Vorliebe irgendwelche Horrorgeschichten. Eine bislang noch nicht sehr bekannte Theorie besagte, daß die Bibliothek diese Bücher selber an strategisch günstigen Stellen platzierte, damit solcherart Gerüchte über sie in Umlauf kamen und es die Magier nicht wagten, zu tief in sie einzudringen. Denn aller Wahrscheinlichkeit nach wollte sie überhaupt nicht gelesen werden. Alles lief auf einen simplen Schutzmechanismus hinaus. Dazu gehörten auch diese Gerüchte über sich verschiebende Regale, die plötzlich neue Gänge bildeten, Sackgassen entstehen ließen und Besucher in endlosen Kreisen umher schickten. Ein Geräusch, ein Rücken, wie von einem sich verschiebenden Regal schreckte Don-Esteban auf. Ja, richtig, die Lehrbücher. Azathot wartete sicher schon ungeduldig auf die Fortführung seiner Lehre. So sollte er denn nicht länger warten. Deshalb sammelte der Lehrmeister bei seiner Wanderung durch die Gänge hier und da die ihm als am interessantesten in Erinnerung gebliebenen Werke über den Sinn und Zweck der Existenz von Blutfliegen mit besonderem Gewicht auf ihr Leben nach dem Tode. Das war es, was Schwarzmagier interessierte. Oder es zumindest sollte. Fragen wie »Wie groß darf eine beschworene Blutfliege sein, um noch als Blutfliege und nicht als besonders hässlicher dämon durchzugehen?« oder »Warum haben Wesen mit Chitinpanzer wohl keine Rippen?« waren in diesem Zusammenhang existentiell für das Selbstverständnis eines jeden Schwarzmagiers. Jedenfalls vermutlich. Mit jeder Menge Bücher unter dem Arm - wie immer waren es durch alte Erinnerungen an besonders gelungene Passagen in diesem und jenem Werke mehr geworden, als es ursprünglich sein sollten - stand der Hohepriester am Ende seiner kleinen Wanderung durch die Tiefen der Bibliothek am Tisch, den Azathot gewöhnlich benutzte. Oder zumindest sah der Tisch aus, als ob ihn Azathot regelmäßig benutzte. Nun, das eigentlich auch nicht, aber er könnte so aussehen, wie ein Tisch, den Azathot regelmäßig benutzen würde, wenn er einen bräuchte. Denn er verfügte über einige der wichtigsten Eigenschaften von tischen. Er besaß Beine, wobei besonders darauf hingewiesen sei, daß diese sich zwischen Boden und Tischplatte befanden und man konnte sich an ihn setzen. Ja, dieser Tisch war für jemanden wie Azathot geeignet. So entlud der Magier denn seiner Arme Fracht auf eben diesen Tisch und hoffte ansonsten das beste, als er sich wieder auf den Rückweg machte. Ihm kam das Refektorium in den Sinn. Dort war er shcon viel zu lang nicht mehr gewesen. Und nach dem eher langweiligen Wein auf der ansonsten recht netten Hochzeit auf dem hof dieses Bauern war es Zeit, den mittlerweile arg trockenen Gaumen mit ein wenig gutem Weine nachzuspülen. |
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22.01.2004, 19:41 | #295 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Nach diesen barschen Worten, die ihm entgegengeworfen worden waren, blieb Rhodgar eigentlich gar keine andere Möglichkeit mehr, als sich schnellstens zu verkrümeln. Warum auch nicht, wenn er hier nicht erwünscht war. In dem schwarzeigenen Kastell durfte man einen Schwarzmagier einfach so zum Teufel jagen, ungehindert, nichteinmal die Dämonen die an der geselligen Runde teilnahmen, machten irgendwelche Anstalten, dem Treiben des Sumpflers ein Ende zu setzen. In diesem Moment erreichte die heimliche Feindseligkeit zwischen dem Schwarzmagier und den Dämonen wohl ihren bisherigen Höhepunkt. Er konnte sie einfach nicht ausstehen, verstand nicht, warum er jemals in die Not geraten sollte, sich einen von ihnen zu beschwören! Und andersherum war es anscheinend auch so, irgendwie glaubte Rhodgar dass ihre beiden Naturen einfach nicht miteinander zurecht kamen. Doch dies war in der Tat ungewöhnlich, normalerweise war es doch gerade der Sinn und Lebensinhalt eines Diener Beliars, perfekt mit den Kreaturen und Geschöpfen seines Meisters zu harmonieren, mit ihnen in Einklang zu leben. Das konnte man in diesem Fall jedoch absolut nicht behaupten. So würdigte er die Personen im Zimmer keines Blickes mehr, und verschwand mit flatternder Robe. Nunja, einen kurzen Blick hatte er schon noch in den Raum geworfen, denn trotz aller Ermahnungen und Drohungen ihrerseits bot eine aus dem Bett krabbelnde Blutfeuer doch einen sehenswerten Anblick. Wie eine verkannte Grazie schien sie, die den Schwarzmagier in Gedanken noch bis weit hinaus in den nächstgelegenen Korridor verfolgte, der ihn geradewegs vor die Türen des Refektoriums führte. Und schon keimte wieder dieses Verlangen auf, das Verlangen nach Fleisch, das zart in seinem Gaumen lag und von dem seine Geschmacksnerven licht gekitzelt wurden. Weiterhin dürstete es ihm nach frischer Sauce, cremig und würzig seine Kehle hinabrinnend. Kurzum gesagt, er war durch und durch hungrig, und in solch einem Fall war es die beste Lösung, dem Refektorium mal einen kleinen Besuch abzustatten. |
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22.01.2004, 20:00 | #296 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
»Ja, der Wein des Kastells ist eben doch der beste.« Zufrieden schlürfte der Magier langsam an seinem Glas. Er wollte sich ja nicht besaufen, sondern vielmehr genießen. Der dunkle Wein ließ sich die Umgebung, die Wände des Refektoriums im polierten Glas spiegeln. Durch die konvexe Oberfläche war das zurückgeworfene Bild spiegelverkehrt, so daß die Decke unten und links rechts war. Die Welt war verkehrtherum, ja, das war sie wirklich, nach allem, was draußen so vorhing. Wieder einmal war der Wein zu einer Metapher der Wirklichkeit geworden. Zufrieden über die so einfach in dieses Getränk hineinzuinterpretierende Botschaft goß der Magier den Rest des Glases in seine Kehle. Wein war eben doch etwas ganz besonderes. Ein Humpen voll Bier hätte ihm nie zu diesen Einsichten verholfen. Doch noch ehe er mehr von diesen seltsamen Wahrheiten aus dem Wein herauslesen konnte, unterbrach die Ankunft von Rhodgar den Magier in seinem intelektuellen Saufgelage. »Ah. Gut, daß ich dich sehe. Wie sattelfest bist du mittlerweile mit der Schattenflamme?« Wie immer war der Hohepriester ohne jede Umschweife zum Thema gekommen. Eine manchmal etwas seltsam erscheinende Eigenschaft. Wo der Mann doch ansonsten so vollkommen normal war. |
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22.01.2004, 20:27 | #297 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
"Nun, sicherlich bin ich noch kein Meister, doch fühle ich mich stark genug, um zumindest einen Versuch zu wagen. Ich bin bereit, wenn ihr es auch seid." Heruafordernd blicke Rhodgar den Weißkopf an, der sich wohl wieder in die Unendlichkeiten des Weins abgeseilt hatte. Nur zu gut konnte er nachvollziehen, welcher Bann den Hohepriester erfasst haben musste, welchen Drang in ihm zu spüren sein musste. Ihm selbst war es so ergangen, bis zu dem verhängnisvollen Tag als er gerade meditate um Rat und Hilfe gebeten hatte (eisklt lief ihm eine Gänsehaut den Rücken herunter, jedes einzelne Haar an seinem Körper streubte sich, als er an die lebende Mixtur dachte, die er heruntergewürgt hatte). Vielleicht sollte er den Don ja mal zu ihr schicken? Mit Sicherheit würde sie seinem Alkoholtreiben ein Ende zu setzen wissen, doch die Frage war, ob er sich das erstens gefallen lassen würde, zweitens so dumm wäre sich auf dieses hinterlistige Spielchen einzulassen und drittens stellte sich auch die Frage ob eine derartige Radikaltour bei ihm überhaupt angebracht wäre. "Ist euch im Übrigen nichts weiter aufgefallen? Na?" Um seine Absicht deutlich zu machen, drehte er sich übermütig einmal im Kreis. Das war nicht gut, von solch Bewegungen bekam man leicht einen Drehwurm, und wo eine Zauberstunde verfeinert mit frischen Drehwurm enden würde, das war nur schwer zu sagen. |
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22.01.2004, 20:44 | #298 | ||||||||||||
Don-Esteban Beiträge: 9.734 |
»Was denn?« Der Hohepriester tat überrascht. »Deine Robe ist ungewöhnlich sauber. Pass gut auf sie auf und mach sie nicht schmutzig oder bekleckere sie nicht.« Dann sah er genauer hin. »Ach nein, sie ist neu, die Robe eines Schwarzmagiers, wenn ich mich nicht irre. Und weißt du auch, was das bedeutet?« Ohne den frischgebackenen Schwarzmagier zu Wort kommen zu lassen (er hätte ja vermutlich etwas antworten können, was die Weiterführung des eben angefangenen Gedankens überflüssig gemacht hätte), fuhr er fort. »Es bedeutet, daß du ab nun noch mehr lernen mußt, um deinem Rang würdig zu sein. Ab jetzt hast du das doppelte Pensum zu bewältigen. Das gilt auch für die Magie, die auf dich wartet.« Er machte eine Geste mit der Hand, als ob er etwas wegwischte. »Doch für heute wollen wir es bei der Schattenflamme belassen. und weil ich keine Lust habe, heute noch bis in den Innenhof zu laufen, erledigen wir das gleich hier.« Das erstaunte Gesicht seines Schülers übersah er großzügig. »Siehst du dieses Glas dahinten auf einem der Tische? Die Dämonen müssen es vergessen haben. Vielleicht ist es auch mit Absicht dort stehengelassen worden. Wie dem auch sei. Triff es mit einer Schattenflamme. Von hier aus.« Es waren etwa dreißig Schritt bis zu dem Tisch, auf dem das einsame Glas stand. »Und dosiere den Zauber gut. Ich will keinen verkohlten Tisch hinterher sehen. Nur ein zersprungenes, im verzehrenden Feuer der Schattenflamme geschmolzenes Glas. Du hattest ja ungewöhnlich viel Zeit dazu, den Zauber zu lernen, es sollte also klappen.« |
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22.01.2004, 21:16 | #299 | ||||||||||||
Rhodgar Beiträge: 1.307 |
Hatte er da gerade einen leicht säuerlichen Unterton aus den Worten des Don herausgehört? Sicher, sein Mentor sprach fürwahr nicht wie gewöhnliche Menschen, jedesmal war ein Hauch der inneren Überlegenheit in seinen Worten enthalten, doch wie hatte sich das denn gerade angehört? Es klang... argwöhnisch, nein frotzelnd... nein, eine Spur beleidigt waren seine Reden gewesen. Doch warum sollte sich ein Hohepriester beleidigt fühlen? Weil einer seiner Schüler mal eine längere Zeit nicht jeden Tag damit verbracht hatte, irgendwelchen von ihm (manchmal) sinnlosen Aufgaben nachzugehen? Kaum vorstellbar. Kumpelhaft zwinkerte der Schwarzmagier seinem Gegenüber zu, woraufhin er nur eisiges Schweigen geantwortet bekam, und stand dann auf und schritt gemächlich ein paar Meter weg vom Don, er hatte ja gesehen, was Azathot mit ihm angestellt hatte, und so sollte der heutige Abend auf keinen Fall enden, er wollte beweisen, dass er durchaus das Zeug zu einem ernstzunehmenden Magier hatte. Aus den hintersten Falten seiner (wie der Don so richtig bemerkt hatte) so sauberen Robe, nahm er seinen Runenstein hervor, umklammerte in mit der einen Hand, und streckte die andere leicht seitlich von seinem Körper ab, was notwendig war um nicht als lebende Fackel zu enden. Absolute Stille, nur die Atemzüge des Schülers, die in regelmäßigen Abständen erfolgten, waren vernehmbar. Das war ganz wichtig, hatte er zumindest gelesen. Alles und wieder alles lief darauf hinaus, seinen Geist von jedbeden Gedanken zu befreien, im inneren einen Wirbelsturm zu entfachen, der alle Sorgen und Gefühle aus seinem Geist jagte, um sich schließlich im wahrsten Sinne des Wortes in Luft aufzulösen. Das Stichwort hieß also Konzentration. Eben jene zu erlangen war nicht gerade der schwierigste Teil des ganzen Unterfangens, doch brauchte es schon ein gewisses Maß an Selbstbeherrschung, um sich derart aufzulockern und alles auf ein Ziel zu fokussieren. Kaum merklich, und für Rhodgar unsichtbar, da er seine Augen entspannt geschlossen hatte, hüllten sich die Siluetten seines Körpers nach und nach in einen tiefrote Schleier, der sich wie eine zweite Haut über ihn legte. Wie ein Glühwürmchen, das anfängt in der Abenddämmerung seiner Aufgabe und Bestimmung nachzukommen. Und da war es, das Signal seines Selbsts. Deutlich war die in ihm Schlummernde magische Kraft zu spüren, und vor seinen Augen konnte er geradezu mitansehen, wie sich diese gewaltigen Massen alle an einem Punkt wiedertrafen, und jener lag ein paar Zentimeter über seiner ausgebreiteten Handfläche. Nun war der Anfang getan, die Energie war ins Rollen gekommen. Immer weiter und weiter floss es in den Punkt über Rhodgars Hand hinein, während er seine Augen langsam öffnete, und sein Ziel, das Glas, fixierte. Die Augenbrauen zogen sich komisch zusammen, jeden Moment musste es losgehen, gleich würde sich genug Energie gebildet haben, um blitzartig ihremGefängnis zu entbrechen, um freigelassen zu werden. Doch wie sooft in den letzten Tagen nahm das Schicksal seinen Lauf, welcher wohl auf ewig unergründlich bleiben würde. Denn gerade in diesem Augenblick, als der Schwarzmagier eine stumme Vibration in seiner Hand, gefolgt von einer seltsamen Leere, verspüren konnte, gerade da schwebte einer dieser geflügelten Schuppenkäuze an. Im Prinzip nichts schlimmes, doch würden sich die Wege des dunklen Feuerballs und der des Dämonen zwangsläufig kreuzen, und gedacht, passiert. Eine kurze Mini-Explosion am Körper der Kreatur, die ihren Weg abgebrochen hatte, ging den teils geschockten, aber auch teils selbstgefälligen Gedanken des Unglücklichen voraus. |
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22.01.2004, 21:54 | #300 | ||||||||||||
Dûhn Beiträge: 290 |
Verschwitzt, aber glücklich und zufrieden saß der Riese im Innenhof des Kastells und döste ein wenig unter den leise singenden Ästen der alten Esche. Den ganzen Vormittag und einen großen Teil des Nachmittags hatte er mit Leibesübungen und dem erlernen der hohen Kunst des Schwertes zugebracht, so das er nun rechtschaffen müde und von einem geradezu Bestialischen Hunger geplagt war. Da die kalte Bergluft allerdings den ruhigen Moment unter dem alten Baum um so vieles angenehmer machte, verweilte er noch in seinem Halbschlaf, inmitten von Grün und Grau. Der Himmel hatte sich bereits vor Stunden verfinstert, so das er gezwungen war im dunkeln weiter zu üben. Auch kein Problem. Seit dem kleinen Vorfall mit dem Dämon waren keine weiteren Besucher (zumindest keine, die der Riese bemerkt hätte) durch den Garten geschlendert; also keine Gefahr jemandem ein wichtiges Körperteil abzuhacken. Ein kurzer Schnarchlaut sägte Jäh die Stille entzwei, woraufhin Dûhn benommen die Augen öffnete und sich verwundert umsah. Als der Koloss schließlich begriff das der Schnarcher von ihm selbst herrührte rieb er sich mit einer seiner Pranken die Augen und verzog den Mund. Klasse, Dûhn! Du schnarchst so laut, das du selbst davon aufwachst. Auch eine Art des aufputschens... Gähnend streckte der Hühne alle viere von sich und stemmte seine breiten Schultern ächzend empor. Ein Muskelkater von königlichen Ausmaßen drohte sich anzubahnen. Toll. Naja, für einen kurzen Imbiss ist immer Zeit. Im einer definitiv gemächlich anmutenden art und weise raffte der Riese seine sieben Sachen zusammen und schlufte matt ins Refektorium. Dort angekommen wurden die Türen unsanft aufgeschoben und einer der, für eine derartige Belastung eigentlich viel zu kleinen, Stühle knarzte gequält auf als sich die Masse Dûhns auf ihm niederließ. Ohne großartig an Zeit zu verlieren ließ Dûhn einen Laib Brot, Wurst, Käse und einen Krug Wasser kommen. Während seines kleinen Abendmahls beobachtete er interessiert die Bemühungen eines jungen Schwarzmagiers. Eine wießhaarige, geierähnliche Gestalt versuchte offensichtlich ihrem Schüler beizubringen wie man Gläser auf möglichst unansehliche Weise zusammenschmolz. Klasse. Wird der Junge bestimmt noch gut gebrauchen können. Zum Beispiel wenn ihn ein amoklaufendes Kirchenfenster angreift. grinste Dûhn sich hinein und verfolgte weiterhin gespannt die Bemühungen des Lehrlings. |
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