World of Gothic Archiv > Rollenspiel
Onars Hof # 15
Seite 4 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8 Letzte »
20.01.2004, 18:54 #76
Eorl
Beiträge: 794

Der alte Zweihänder zischte ein letztes Mal durch die Luft, teilte den bitterkalten Luftstrom der vom Hof herauf in die Wälder zog, die Farne und Büsche zum zittern brachte und um die alten Bäume pfiff. Dann schob Eorl die rostige Klinge mit einer fließenden Bewegung in die behelfsmäßige Halterung zurück, die er auf dem Rücken trug. Wäre er in Khorinis gewesen, hätte sich der Ritter mittlerweile sicher eine vernünftige Scheide gebaut die zu Rüstung und Schwert passte. Auf dem Hof hingegen, wo er führ die Dauer seines Trainings als Jäger auftrat, musste er mit der sorglos hingeschluderten Behelfshalterung vorlieb nehmen, die er an seine Rüstung angebracht hatte. Um unerkannt zu bleiben, hatte er die ehemals schwarze Ritterrüstung mit Flecken bemalt, die wie Rost aussahen, Teile der Rüstung durch Felle, Stoff und Leder ersetzt, so dass sie nun aussah als sei sie uralt, häufig getragen und geflickt worden und kaum mehr als eine Ansammlung von Fetzen. Auch das Innoswappen, das früher auf der Brust der Rüstung geprangt hatte, hatte er mit einer dünnen Metallplatte abgedeckt. Vor zwei Tagen hätte es fast ein Unglück gegeben, als er in einem Trainingskampf mit Aeryn, einer Kriegerin vom Hof, die Platte verloren hatte. Die Tatsache das ihn, von diesem Vorfall abgesehen, noch niemand erkannt hatte, verdankte er auch den Künsten eines Barbiers der in der Kaserne der Miliz Dienst tat. Er hatte das Gesicht des Ritters derart verändert, das Eorl selbst Mühe hatte sich zu erkennen, wenn er sich in der Klinge seines Messers spiegelte. Die Haare hatte der Barbier rötlich gefärbt, die Frisur vollkommen verändert, und mit einigen Farben zusätzlich Muster und Symbole auf Gesicht und Arme des Ritters gemalt, sodass sein Äußeres nun durchaus dem eines Jägers entsprach, nicht aber dem eines Streiters Innos. Eorl war dankbar für diese Verkleidung, wäre es ihm ohne diese doch nie möglich gewesen einfach so auf den Hof zu spazieren. Er war schon bei einem Überfall auf einen Erzkonvoi, einem Angriff auf die Stadt und einer Mission der Garde auf die alte Banditenburg oben in den Bergen mit Onars Leuten aneinandergeraten, und das Risiko, das sich einer der Kerle an ihn erinnerte, war zu groß gewesen.
Jetzt hatte er einen weiteren Trainingstag hinter sich, und, dessen war er sich sicher, seine Fähigkeiten im Kampf waren auch heute wieder gewachsen. Ceyx hatte ihm , nach dem Eimerheben neulich, einige neue Schläge gezeigt, die Eorl seitdem eifrig geübt hatte. Es waren immer noch Grundsätzliche Dinge, das wusste er, aber trotzdem freute er sich über seine Fortschritte. Seitwärtsschläge, Blocks, Paraden und Ausfälle, das alles konnte er bereits mit gebührender Schnelligkeit ausführen. Allein die Übergänge zwischen den einzelnen Angriffen machten ihm noch zu schaffen. Jetzt war er allerdings zu müde um weiter sein Schwert zu schwingen, also machte er sich auf den Weg zur Scheune, um sich eine Mütze Schlaf zu holen, bevor er morgen dann weitermachte.
20.01.2004, 20:06 #77
Schmok
Beiträge: 977

„Gugg mal Bloody!“ – “Was´n?” – “Der Mond, der Schlingel…“ – „Wieso?“ – „Der is auch schon wieder voll!“ Kurz darauf brachen die beiden Freunde in wildes Gelächter aus. Nun ja, Gelächter eben, wie es bei Betrunkenen üblich ist. Laut, ungehemmt und irgendwie fehl am Platze…
A Propos Platz . An einem ganz Sonderbaren saßen die Beiden. Nämlich saßen sie auf zwei gemütlichen Stühlen auf dem Dach der Taverne und zwitscherten Einen nach dem Anderen weg. So was musste mal wieder sein; nicht, dass die Beiden sowieso jeden Tag angeschubbt sind, aber eine laue Winternacht mit klarem Himmel genießen war doch mal was.

In diesem Moment fiel Schmoks Blick auf ein paar Lichter, weit, weit weg vom Hof. „Hey, sag mal, steht da nicht das Zelt von Shav´oul?“ – „Naja, lange wird es das wohl nicht mehr tun; denn soweit ich das sehe, bauen sie gerade ab.“ – „Stimmt. Scheinbar haben sie noch auf ein paar Besucher der Hochzeit gewartet und ziehen jetzt weiter.“ – „Ja, zusammen mit Holker.“ – „Hachja, Holk, die dumme Sau, ich wird ihn irgendwie vermissen.“ – „Ich wohl auch. Wir haben ja viel erlebt mit ihm. Und wer kann schon sagen, dass er einen großen grünen Fellknäuel als Freund hat?“ – „Freund?“ – „Naja, irgendwie halte ich ihn schon für so was. Auch wenn man einen Freund nicht unbedingt einfängt und zurück in seinen Käfig steckt.“ – „Wir hatten ja keine Wahl…“

Ein kurzes Schweigen überschattete das Plätzchen, in dem das Gewissen der Beiden hart an ihren Nerven knabberte. Schmok unterbrach das peinliche Schweigen mit dem „Entploppen“ einer Bierflasche und verkündete seine Idee: „Wie wär´s, wenn wir ihn morgen ein letztes Mal besuchen gehen und ihm Tschüss sagen?“ – „Gute Idee, das machen wir!“

Doch dass die Beiden in Wahrheit mehr vorhatten, als ihm nur Tschüss zu sagen, wusste gerade mal ihr Gewissen…
20.01.2004, 20:54 #78
Cain
Beiträge: 3.358

Cain lächelte. Er hatte von Xalvina nichts anderes erwartet und war natürlich einverstanden mit ihren Bedingungen. Sie würde bei der Forschung eine große Bereicherung sein. Da sie alle drei Sprachen beherrschte würde sie sich im geheimen Unterschlupf wenn sie mal vorbeisehen sollte wohl fühlen, da fast jeder Wassermagier sie auch beherschte.
Er war froh, dass auch Fisk eingewilligt hatte und so trank er sein Bier aus und ging zu einem der Söldner, die herumstanden und nicht betrunken waren. Er schien eine etwas höhere Position zu haben und so gab ihm Cain die Holzschachtel in die Hand und noch 100 Goldmünzen dazu.
Gib dies im Namen von Cain Gorr und seiner Gemahlin. Es ist sehr wichtig... er wollte die taverne verlassen, als er sich nochmal zu dem Söldner umdrehte und drohend sprach Wenn ich erfahre das dies nie bei ihm angekommen ist wird dich der Zorn Adanos treffen! der Söldner war sichtlich geschockt und sah Cain noch hinterher, als er auf den Hof ging und schließlich ein blauer Strudel, der aus der Erde schoss ihn verschlang und zum Kloster trug.
20.01.2004, 20:59 #79
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan schritt über den Hof mit der Taverne als Ziel. Allerdings hatte er nicht vor, dort etwas zu konsumieren. Weder trinken noch essen wollte er, Abendessen hatte der Söldner schon hinter sich. Er suchte die Taverne auf, um seine Schulden bei Schmok zu begleichen. Eigentlich warens ja nicht nur seine, sondern auch Ceyx' Schulden. Aber Tuan würde jetzt einfach alles bezahlen und sich dann dafür von seinem Freund wieder einmal einladen lassen.
Er hatte die Taverne noch nicht erreicht, da wurde er plötzlich von jemandem gerufen. "Na, wenn das nicht der alte Tuan is..." lallte eine ihm wohlbekannte Stimme. Tuan blickte sich um und suchte vergeblich nach seinem Freund Bloodflowers. "Aber klar isser das, die alte Sogge!" erscholl ein weiterer Ruf. Schmok trieb also auch noch sein Unwesen. Jetzt musste Tuan nicht mehr lange suchen, um seine Schulden zu begleichen. Oder vielleicht doch? Er konnte weder Schmok noch Blood ausfindig machen.
Da blitzte es plötzlich im Mondlicht auf und Tuan tat einen Satz zur Seite. Klirrend zersprang eine Bierflasche auf dem Boden neben Tuan. "...'schuldigung..." nuschelte eine Stimme, von der Tuan behauptete, dass sie zu dem Wirt gehörte. Der Söldner legte seinen Kopf in den Nacken und da sah er die zwei beiden. Blood und Schmok räkelten sich auf dem Dach der Taverne und nahmen ein gemütliches, wohltuendes Mondbad, in Kombination mit einer gesunden Bierkur...
Tuan trat zwei Schritte zurück und rief zu ihnen hinauf: "He, Schmok, ich wollte das Fass Komabier, das wir Gorr zur Hochzeit geschenkt haben, bezahlen... aja, und wenn ich grad schon dabei bin, ich würd gern noch eins kaufen..." Schmok lehnte sich im Stuhl zurück, leerte die angefangene Bierflasche, dann meinte er: "Jojo, kannst dir eins aus der Taverne holen... und wenn du grad schon dabei bist, bring noch n paar Bier mit. Die kannst du gleich mit dem Geld hochbringen..." Tuan nickte, dann schüttelte er den Kopf und schmunzelte. Es konnten ja nur Blood und Schmok auf die Idee kommen, mitten im Winter eine Terrassenparty auf dem Dach zu veranstalten. Ok, Killian würde er es vielleicht auch noch zutrauen...
Der Söldner trat in die Taverne und erschien ein paar Augenblicke später schon wieder draussen. Er rollte eins von Schmoks berühmt-berüchtigten Komabier-Fässern vor sich her. Über den Hof und den Trainingsplatz rollte er das Fass zu seiner Hütte. Dort stellte er es auf und liess es neben der Türe stehen, dann machte er sich zurück zur Taverne. Schnell holte er noch einige Bier aus dem Schankraum, dann stellte er sich vor der Taverne auf und warf die Flaschen zu Schmok und Blood hoch. Erstaunlicherweise ging keine der Flaschen zu Bruch. Zu was Blood alles in der Lage war, wenn er angetrunken war... Dann schwang sich Tuan selbst auf das Dach. Er schnappte sich ebenfalls ein Bier und liess sich bei seinen Freunden nieder. "Oh Mann, tut das gut... endlich mal weg von zu Hause..." seufzte er. Dann reichte er Schmok ein paar Goldmünzen. "Hier, das Gold für die beiden Fässer Komabier." Tuan lehnte sich zurück und nahm einen kräftigen Schluck Bier. Das hatte er bitter nötig. Er brauchte Ablenkung...
21.01.2004, 14:19 #80
Jabasch
Beiträge: 1.129

Gähnend streckte Jabasch seine Arme aus und trat hinaus aus der Scheune an die frische Luft. Noch ziemlich verschlafen trottete er über den Hof in Richtung der Taverne von er schon die ersten Söldner hörte. Als er die Tür aufschmiss wurde ihm kaum Beachtung geschenkt, jeder schaute kurz zur offenen Tür und vertiefte sich dann wieder in sein Gespräch ohne ihn weiter zu Behellichen.

Er ließ sich auf einen der Hocker vor der Theke fallen und prompt kam die Bedienung, eine schon etwas ältere Bäuerin die ihn musternd ansah.

"Morgen, siehst ja nicht grad aus wie einer von Lee´s Leuten" sagte sie schroff und musterte ihn weiter.

"Bin ich auch nicht..." murmelte Jabasch leise vor sich hin "Ich will nur was Frühstücken, bitte, hier habt ihr etwas Gold."

Er warf ihr 10 Goldmünzen hin und sie verschwand kurz. Nach ungefähr 10 min. kam sie mit einem Brett wieder, darauf war etwas Brot und Käse.

"Hier." sagte sie knapp und setze Jabasch den Teller vor, der sich gleich das Messer griff welches neben dem Teller war und sich etwas Käse aufs Brot legte. Es war schon etwas trocken, wahrscheinlich noch von gestern, aber das war ihm jetzt so ziemlich egal. Nachdem er sich den Bauch mehr oder weniger satt gegessen hatte schlürfte er wieder hinaus aus der Taverne zu den Trainingsplätzen wo Cyex schon ungeduldig wartete.

"Endlich....hier hast du eine Waffe, am besten übst du jetzt ein wenig damit."

Jabasch nahm das gute Stück was er zur leihe bekommen hatte und wartete auf weitere Instruktionen seines Lehrmeisters.
21.01.2004, 21:17 #81
Ceyx
Beiträge: 616

Jabasch hielt den Zweihänder prüfend in den Händen. Ceyx trat an ihn heran, und erklärte ihm, wie er den Griff noch verbessern konnte, so dass ihm sein Schwert nicht einfach aus der Hand geschlagen werden konnte. Anschliessend zeigte Ceyx ihm einige Grundschläge aus der Hand, sowie Ausfallschritte.
"Das kannst du üben, auch wenn ich mal nicht gerade da sein sollte."
Jabasch nickte. "Und da gibts noch etwas, was du trainieren musst."
Erwartungsvoll sah ihn sein Schüler an.
"Kraft. Wenn du dein Schwert nicht mit genügend Kraft führen kannst, kannst du ebenso gut mit dem Küchenmesser um dich fuchteln."
Ceyx machte eine kalkulierte Pause, bevor er sich zu Jabasch umdrehte. "Liegestütze. 15."
Jabasch runzelte die Stirn, und sah Ceyx etwas verständnislos an.
"20."
Noch eine Sekunde stand Jabasch da, bevor er sich mit einen Ruck auf den Boden lies, und gehorsam mit den Liegestützen anfing. Was an sich ja auch kein Problem war. Doch Ceyx kam heran, und gab mit seinem Fuss etwas Gegengewicht. Mal sehen, wieviele er so schaffte. Und nachher durfte er Bekanntschaft mit den beiden Eimern schliessen, die am Rand des Trainingsplatzes standen.
21.01.2004, 21:18 #82
Milena
Beiträge: 128

Müde legte sich Milena auf das Bett. Sie drehte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter dem Kopf. So starrte sie ein bisschen die Decke an. Gedanken schwirrten ihr durch den Kopf. Alles mögliche...
Ein Lächeln umspielte ihre wunderschön geschwungenen Lippen. Es war wirklich lustig, diesen Söldner hinters Licht zu führen. Sie erinnerte sich an den Junggesellenabend von Gorr. Dort war sie das erste Mal auf Tuan aufmerksam geworden. Wie hätte sie auch nicht sollen, so wie der sich dort angestellt hatte? Rutschte in einer Sabberpfütze aus und wusste nichts besseres, als sich an ihr festzuklammern. Aber dem hatte sie es gegeben...
Und dann, einen Tag später, an der Hochzeit von Hummelchen und Gorr. Der Auftritt von Corvus Nocte war mal wieder ein voller Erfolg, sie hatte den Männern ganz schön eingeheizt. Und sich selbst auch. Weshalb sie ja dann auch ein ruhigeres Plätzchen für sich gesucht hatte. Wie sich später in der Nacht herausstellte, genau vor der Hütte des Söldners Tuan. Sie sah ihn noch vor sich, wie er schwankend und johlend dahergewankt kam, in seinem Rausch und seiner Feststimmung...
Und jetzt lag sie in seiner Hütte auf seinem Bett. Genau da, wo sie in jener Nacht auch gelandet war.
21.01.2004, 21:42 #83
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan sass vor seiner Hütte auf der Bank und schaute Ceyx zu, wie er einem armen Schlucker beibrachte, mit einem zweihändigen Schwert zu kämpfen. Oder die liebevollen Trainingsmethoden von Blade weitergab. Tuan erinnerte sich noch gut daran, wie sich seine Arme nach dem Eimerheben angefühlt hatten...
Jetzt plagten ihn jedoch andere Sorgen. Die selben, die ihn auch gestern Nacht dazu getrieben hatten, zu Bloodflowers und Schmok aufs Dach zu steigen und sich ein Bier nach dem andern reinzuschütten.
Er war nicht mehr alleine in seiner Hütte. Eine Frau hatte Einzug gehalten. Nicht nur irgend eine Frau, sondern die Frau. Die Liebesgöttin, wie er sie bei Gorrs Junggesellenabend getauft hatte. Jeder Mann wäre wohl glücklich darüber gewesen, wenn so eine junge Dame zuhause auf ihn warten würde. Tuan ja im Prinzip auch. Allerdings hatte er da ein bisschen andere Vorstellungen gehabt, wie es dazu kommen sollte. Und wie es bei ihm nun schliesslich soweit gekommen war...
21.01.2004, 21:57 #84
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

"Boah iss kalt hier draussen!" - "Jopp, iss ja auch Winter!" - "Wenn ich es mir recht überlege, haste recht!"

Bloody und Schmok standen vor dem kleinen Lager der Zirkusleute. Der Zaun war abgebaut und auch das grosse Hauptzelt stand nicht mehr. Nur noch das Zelt der Attraktionen hatten die Helfer des Shav´oul noch stehen gelassen. Shav´oul selbst, nächtigte während der kalten Jahreszeit in einem Wohnwagen(ein kutschenähnliches Ding mit vier Rädern, einem Dach, einer Tür und zwei Fenstern), seine Kreaturen "durften" weiterhin in ihren kalten Käfigen hausen. Wenn es sich bei den Kreaturen um echte Menschen handeln würde, müsste man die Situation mit dem Wort 'unmenschlich' bezeichnen.

"Untierlich sowas, schau sie dir an, wie die frieren!" - "Ja, man sollte Shav´oul selber mal da reinsperren." - "Jopp, und den Käfig sollte man dann weit weg vom Ofen stellen!"
Nunja... trotzdem war es nicht schön das die Kreaturen mehr oder weniger im Freien hausten, trotz des Ofens. Die beiden Lee's wanderten weiter und blieben vor dem Käfig des Holk stehen.
"Hallo! Wir wollten dir nur Lebewohl sagen." - "Jopp, deswegen sind wir hier. Gehts dir gut Holk?"
Holk machte ein trauriges Gesicht und zuckte nur mit den Schultern, dann hustete er und als er anfing zu sprechen klang es so als würde es ihn viel Kraft kosten(und das obwohl er nicht mal laut sprach):
"Nein... wenn ich weiter hier drin hausen muss krieg ich Tuberkulose!" ein Hustenanfall überkam den Grünen.

"Achso naja dann, also mach's mal gut wir... ähm... müssen jetzt weiter, dringende Geschäfte... und so." - "Jopp, halt die Ohren steif!"
Die beiden machten auf dem Absatz kehrt und verliessen das Zelt... mit mächtig schlechtem Gewissen. Sie entfernten sich einige Meter von dem Zelt und blieben dann stehen:
"Wir müssen Holk da raus holen. Ihm geht's dort echt nich gut." - "Jopp!" – "Du kannst ja so verdammt gleichgültig sein!" – "Jopp, ich weiss."
Aber wie nur? Wie sollten sie Holk befreien ohne das Shav´oul sich wieder rächen würde? Mit einer verdeckten Operation? Mit offenem 'Krieg'? Aber was viel wichtiger war, würde Bloody es schaffen dem Wirt den Gebrauch des Wortes "Jopp" zu untersagen? ...
21.01.2004, 22:02 #85
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyxs Schüler stand mit weitausgebreiteten Armen da, und hielt in jeder einen Eimer voll Wasser. Zufrieden stützte Ceyx seine Arme in die Seiten, und wartete darauf, das Jabasch aufgab. Sein Blick glitt ab, weil es relativ langweilig war, einem Mensch zuzusehen, wie er mit seinen Kräften kämpfte. Er sah Tuan, der vor der Hütte sass. An sich kein ungewöhnliches Bild. Aber irgendwie sah Tuan...nicht gerade fröhlich aus.
"Mach mal weiter." sagte Ceyx zu seinem Schüler, und ging zur Hütte, und dem sitzend-denkenden Tuan rüber.
"Na, Jungchen, was gibts? Lust auf ein kühles, blondes?" Mit der Einladung wollte er Tuan eigentlich ein wenig aufheitern, aber irgendwie hatte er das Gefühl, nicht die richtigen Worte getroffen zu haben.
21.01.2004, 22:06 #86
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan blickte aus seinen trüben Gedanken auf. Er hatte gar nicht gemerkt, dass er nicht mehr Ceyx und seinen Schüler beobachtete, sondern dass seine Blicke durch sie hindurch gingen. So hatte er auch nicht mitbekommen, wie sich ihm sein Freund näherte.
"Hör mir bloss auf mit Blondinen! Überhaupt mit Frauen. Hab momentan genug Probleme mit einer..." brummelte der Söldner.
21.01.2004, 22:12 #87
Ceyx
Beiträge: 616

Das war ja wieder was. Ceyx war in vollem Lauf in das einzige Fettnäpfchen getreten, dass es hier gab. Mit einem kurzen Blick auf den Trainingsplatz sah Ceyx, dass Jabasch immer noch mit beiden Eimern gehorsam dastand, aber mittlerweile doch etwas hilflos aussah. Schnell zauberte er aus seinem Teil der Hütte zwei Flaschen Bier hervor, wovon er eine Tuan gab, und die andere für sich selber beanspruchte und sich dann neben Tuan auf die Bank gesellte.
"Alsoo, hab ich was nicht mitgekriegt? Wo drückt der Schuh?"
21.01.2004, 22:18 #88
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan nahm einen kräftigen Schluck, dann blickte er grübelnd in die Ferne. "Du hast doch... achnein, du warst ja beim Junggesellenabend gar nicht dabei..." Der Söldner runzelte die Stirn. "Hast du bei Gorrs Hochzeit den Auftritt von der Band, Corvus Nocte oder wie die sich nennen, mitbekommen?"
Langsam sanken die beiden Eimer von Ceyx' Schüler immer weiter Richtung Erdboden. Der Mann zog eine Grimasse und strengte sich nochmals an, für eine kurze Weile konnte er die schweren Gewichte nochmals in die Höhe recken, doch dann zogen sie wieder beständig nach unten.
21.01.2004, 22:26 #89
Ceyx
Beiträge: 616

Ein Grinsen huschte über Ceyxs Gesicht. "Klar. Wer hat das nicht mitbekommen. Immerhin hat Corvus Nocte ja zwei verdammt gute Argumente, dass man einen Auftritt von ihnen nicht verpasst." Er hielt kurz inne. "Aber eigentlich wollte ich es ja nicht sehen, aber Faith wollte unbedingt, und die Musik ist ja auch ganz gut..."
Tuan nahm einen weiteren Schluck aus seiner Flasche. Die beiden Eimer wurden in einer letzten Willensanstrengung noch einmal in die Höhe gerissen.
"Die beiden Argumente liegen gerade auf meinem Bett. Mitsamt dem Rest, der daran hängt."
Ceyx spürte, wie sein Unterkiefer nach untern klappte. Zwei Eimer fielen im selben Moment wasser-spritzend zu Boden. Stille herrschte für ein paar Sekunden, bevor Ceyx Gehirn kurz die Informationen bearbeitete.
"ÖÖÖhm, jaa...und wo liegt das Problem?"
21.01.2004, 22:38 #90
Tuan
Beiträge: 1.914

Das Wasser rann über den völlig zertrampelten Trainingsplatz, auf dem vor kurzem noch die Bühne gestanden hatte, auf der Tuans "Problem" aufgetreten war. "Das Problem... Nun, im Grossen und Ganzen liegts daran, dass diese gewisse Person seit Gorrs Hochzeit auf meinem Bett liegt oder zumindest in meiner Hütte ist... nachdem wir in jener Nacht..." Tuan verstummte und druckste einen Moment rum. "...naja, du weisst schon..." Ceyx' Unterkiefer rutschte gleich nochmals ein Stück runter. "Ihr habt..." Tuan nickte. "Ja, wir haben..." Für einen Moment herrschte Schweigen. "Na los, erzähl, wie wars?" wollte Ceyx dann neugierig wissen. Tuan blickte seinen Freund an. "Das ist ja das schlimme - unter anderem - ich kann mich nicht mal daran erinnern. Hab wohl n paar Bier zu viel gehabt. Und am Morgen wach ich auf und hab sie bei mir im Bett..."
21.01.2004, 22:44 #91
Ceyx
Beiträge: 616

Ceyx musste mit aller Mühe ein Grinsen unterdrücken, und ein ernstes Gesicht aufsetzen. Da hat man mit jemandem, und kann sich nicht einmal mehr daran erinnern. Das war schade. Jammerschade. Oder einfach schlichtweg dämlich, und für einen schadenfreudigen Mensch einfach nur witzig. Aber Ceyx ersparte sich für den Moment jede Stichelei, denn er glaubte langsam zu verstehen, wo Tuans Problem lag.
"Vielleicht solltest du mit ihr reden..."
21.01.2004, 23:03 #92
Tuan
Beiträge: 1.914

Tuan machte ein missmutiges Gesicht. "Das hab ich ja versucht! Aber sie besteht darauf, dass wir zwei jetzt..." Wieder fand der Söldner nicht so einfach Worte. "Sie meint halt, nachdem wir... naja, das wir jetzt ein Paar wären. Und ergo will sie bei mir wohnen, mit mir leben und was weiss ich noch alles." Er blickte völlig aufgelöst in die Wäsche. Ceyx konnte sich kaum zurückhalten, um nicht lauthals loszulachen, so komisch sah sein Freund aus.
Dann wurden die beiden für einen Moment unterbrochen. Ceyx' Schüler trat zu ihnen hin und wollte wissen, ob er für heute fertig sei. Ceyx nickte und bedeutete ihm, dass er sich zurückziehen könne. Der Mann trollte sich.
Als der Schüler um die Ecke verschwunden war, stand Ceyx auf. Er klopfte seinem Freund auf die Schulter und meinte: "Na, das wird schon... zeig ihr, wer der Mann im Hause ist." Tuan blickte auf. "So wie du bei Faith...?" fragte er unschuldig und für einen Moment stahl sich ein Lächeln auf sein Gesicht. Er hatte immer noch in den Ohren, wie sich die beiden immer gestritten hatten, wer denn nun auf dem Boden schlafen durfte. In dieser Hinsicht zumindest waren er und Milena praktischer veranlagt. Zu zweit im Bett war viel bequemer und vor allem wärmer als alleine auf dem Boden...
"Also, ich wünsch dir alles Gute für die Nacht." verabschiedete sich Ceyx und verschwand in seiner Hütte, nachdem er die beiden Eimer noch schnell an die Wand gestellt hatte. Tuan blieb noch für eine Weile sitzen und starrte in den Himmel, dann erhob auch er sich und trat durch die Tür in seine Hütte.
22.01.2004, 13:10 #93
Jabasch
Beiträge: 1.129

Mit verzogenem Gesicht trottete Jabasch über den noch nassen Trainingsplatz und rieb sich beide arme die immer noch ziemlich verkrampft schmerzten, ihm war klar das das Training hart sein würde, und der Krieger Innos musste stärke zeigen, doch kam in ihm eine Wut hoch. Er war immer noch pitschnass und am liebsten hätte er sich selber in den Arsch gebissen das er die Eimer hat fallen lassen...


Am nächsten Morgen war der Ritter in aller frühe aufgestanden und trainierte verbissen mit dem Zweihänder, oder machte Klimmzüge am Ast eines hohen Baumes.

"17...18...19...20!" stöhnte er und ließ sich hängen, ließ dann seine Hände von der Rinde des Astes gleiten und landete wieder auf seinen Füßen. Ein kurzer Schmerz durchzuckte seine Beine, ehe er sie wieder lockerte und zu dem Zweihänder schlenderte der an die Hauswand gelehnt auf in wartete.

"Ok, wie war das jetzt..." Jabasch hielt kurz inne, dann fielen ihm wieder die Schläge ein die ihm Ceyx gezeigt hatte.

"UHHH!! ARGH!!! HRMM!!" immer wieder schwang er den Zweihänder durch die Luft, wobei er seltsame Geräusche von sich gab, aber langsam merkte er auch selber das der Zweihänder immer leichter wurde....
22.01.2004, 15:45 #94
Eorl
Beiträge: 794

Einmal mehr stand Eorl im Wald hinter dem hof und schwang seinen Zweihänder, ganz ähnlich wie an dem Tag als er mit Aeryn aneinandergeraten war. Er hatte mittlerweile viel gelernt, und sein Umgang mit Zweihändern wurde immer besser. Die Grundlagen beherrschte er mittlerweile fast perfekt, und auch an Kraft mangelte es dem Schmied nicht.
Zumindest bin ich dieser Meinung, dachte er sich, als er nun seinen Zweihänder zum hundertsten Male zum Angriff hochriss und seine Vorwärtsschläge und Ausfälle übte.
Ceyx ist da vielleicht anderer Meinung, aber er kann das auch besser beurteilen als ich.
Trotzdem wollte er bald wieder etwas neues lernen, und hoffte, das Ceyx ihm in den nächsten Tagen einige der schwierigeren Kombinationen zeigen würde, die er ihn an seinem ersten Abend auf dem Hof hatte nutzen sehn, als er seinem Kampf mit einem anderen Söldner, er hatte inzwischen erfahren das es sein ehemaliger Lehrmeiser gewesen war, gesehen hatte.
22.01.2004, 18:45 #95
Mafio
Beiträge: 1.072

Mafio betrat den hof und stellte fest das hier verdammt wenig los ist. na was solls er hat feierabend also begab eer sich in die Kantine und genehmigte sich ein kühles aber rechte schales Pils.. und wenn er schon dabei sit noch eins. und da wir mal nicht so sein wollen nahm er sich ein 3. 4. 5. und dann hat er aufgehört zu zählen. Irgendwann wurde ihm schwrz vor augen und er kippte rückwärts vom Hocker. Das letzte was seine Augen erspähten bevor er ins reich der betrunkenen Träumer eintratt war die Tatsache das es an der Decke verdammt viele spinnenweben gibt.
22.01.2004, 20:51 #96
Schmok
Beiträge: 977

Nun, die beiden würden es wohl machen, wie es sich nun mal für echte Lees gehört. Dezent, professionell und effektiv. „Pass auf, Bloody, wir machen es folgendermaßen: Zuerst holen wir ein Fass Koma-Bier und stellen es vor die Käfigtür von Holk, mit einer Lunte zünden wir es an und gehen in Deckung. Die Explosion wird so stark und massiv sein, dass sie alles im Umkreis von dreißig Metern in Asche verwandelt; inklusive dem Käfig. Und schon ist Holk frei!“ – „Mal irrationalerweise angenommen, das Fass explodiert wirklich: wird Holk nicht auch bei der Explosion sterben?“ – „[lange Stille]…Nein!“ – „Aber du hast gesagt, alles im Umkreis von dreißig Metern wird zu Asche werden.“ – „[noch längere Stille]…Wenn Holk sich richtig hinstellt, passiert ihm nichts.“ – „Wie das denn?“ – „[erdrückend lange Stille]…Er muss sich genau so hinter eine Stange des Käfigs stellen, dass er im blinden Winkel des Fasses steht.“ – „Aber ich denke, auch der Käfig wird zu Asche verarbeitet?“ – „[tödliche Stille]… JA, VERDAMMT! Das ist ein Detail in meinem Plan, das halt noch nicht funktioniert!!!“ – „Aber es ist der Sinn dieses Plans, Holk zu retten!“ – „Pah! Haste ne bessere Idee?“ – „Wie wär´s mit Schlossknacken?“ – „Wie langweilig…“ – „Ja, klar! Nur weil du mit deinen ungeschickten Klo-Griffeln kein Schloss knacken kannst, muss es immer Bumm machen und Menschen müssen sterben, wenn du ne Tür öffnest!“ – „Hallo? Ist das so verwerflich?“ - „Ja!“

Nach weiteren handfesten 25 Minuten Streit (Zeugen betitelten es lieber mit <massakergleiche Verbal-Kriegsführung> ) kamen die beiden zu einem Kompromiss. Sie würden klamm und heimlich sämtliche Kreaturen mithilfe Bloodys Schlosskenntnisse freilassen, das explodierende Fass aber vor Shav´ouls Wohnwagen stellen und es dort explodieren lassen. Schmok freute sich schon wie ein kleines Kind, als er das Fass leise vor den Wohnwagen rollte, und es aufrichtete. Er steckte sich das Lachen hart verkneifend die Lunte in ein entkorktes Loch und rollte das mit Öl getränkte Seil in Richtung des Zeltes, in dem Bloody noch an den Schlössern rumfriemelte. Unterwegs fiel er zwar immer wieder vor Lachen auf den Boden, aber irgendwann kam er dann doch noch an und stand am Zelteingang. An einem Stützpfosten lehnend und das Gesicht kichernd im Ellbogen vergraben, versuchte er, Bloody, der gerade damit beschäftigt war, einen von Holks Mitgefangenen zu befreien, zu erklären, das er jetzt Feuersteine bräuchte. Die, die Bloody bereits befreit hatte, versammelten sich um Schmok, der mit den Feuersteinen die Lunte entzündete. Kaum war ein Funken auf dem Seil, krabbelte das entstandene Feuer das ganze Seil entlang zu Shavs Wagen. Schmok war kurz vor dem Herzkasper, als das Feuer im Fass angekommen war, und eine gewaltige Explosion den Boden erschütterte.
„Ha! Das war dann wohl das Ende des großen Klobürstemagiers Schwul, aäh Shav´oul!“, posaunte Schmok.

Doch als sich der Rauch verzog, war dort nicht ein Häufchen Asche, wie von Schmok prophezeit. Alles, was passiert war, war, dass der Wohnwagen umgestoßen wurde und nun auf einer Seite lag. Wütend schnippste Schmok mit den Fingern: „Das nächste Mal nehm ich 15 Fässer!“

Doch ob es ein nächstes Mal geben würde, da waren sich die Beiden gar nicht so sicher, als sich unter dem Tuscheln der Befreiten plötzlich ein wütender Schrei aus Richtung des Wohnwagens mischte.
22.01.2004, 21:30 #97
Bloodflowers
Beiträge: 2.216

Bloody stand grade vor dem letzten Käfig als das Fass explodierte. Bis auf den Gecko hatte er alle Kreaturen befreit.
"Ich glaub den lass ich besser in dem Käfig." flüsterte der Bandit, doch dann kam Holk dazu und bestand darauf das alle freikämen. Murrend und etwas ängstlich machte Blood sich ans Werk. Ein paar klicks und klacks später war auch der letzte Käfig offen.
"Zzzzt, dankeee!" zischte der Typ mit der unnormal langen Zunge und gesellte sich zu den anderen Eretteten.

Etwas später folgte dann auch Bloody und betrachtete das Ergebnis von Schmok's Plan.
"Klasse, Shav´oul lebt noch, und wenn ich das animalische Brüllen richtig deute, hat er ganz ganz schlechte Laune!"
Wie es aussah saßen sie nun in der Patsche, was sollten die beiden Lee's denn der Magie des Direktors entgegen setzen?
"Machtttt eusssssch keine Ssssorgen um Ssssshav´oul. Wir kümmern unsss um ihn!" zischelte Gecko leise und steuerte den umgekippten Wagen an. Holk folgte dem Gecko und langsam kamen auch die anderen ehemaligen Gefangenen. Sie hatten noch eine Rechnung offen mit Shav´oul!

Die Monster umstellten den Wagen und zogen den Kreis immer enger. Dann wurde die Tür des umgestoßenen Wagens geöffnet und mühsam kletterte der Direktor hinaus. Als er die Lage erkannte sah er nur noch eine Rettung. Wahrscheinlich verspürte er zum ersten Mal in seinem Leben so etwas wie Angst. Was ja auch logisch war, er hatte jahrelang die 'Freaks' gequält und jetzt waren sie frei und kamen um ihre Rache zu üben.
"Ich warne euch, kommt nicht näher!" rief der Direktor doch Holk&Co hörten garnicht hin. Sie schlossen den Kreis jetzt vollends und Holk war sogar schon auf den Wagen geklettert.
Ein plötzliches grünes Leuchten aus den Händen des bösen Shav´oul erschreckte Bloody zunächst. Der Direktor setzte seine Magie ein, wenn das mal gut ging.

Doch was Shav nicht bedacht hatte, Holk und die anderen waren ja schon verwandelt. Die Magie hatte keinerlei negative Wirkung auf sie, im Gegenteil. Shav´oul heilte ungewollt die Monster von seinem Bann. Als der Mann im feinen Seidenanzug, realisierte was er da getan hatte, war es endgültig zu spät. Der, mittlerweile genesene, Holk packte ihn am Kragen und nach und nach kamen die anderen. Shav´oul war aus Bloody's und Schmok's Perspektive nicht mehr zu sehen. Nur zu hören:
"Rogi, schnell!"
Der bucklige Diener des Direktors erschien einige Minuten später auf der Bildfläche und mit ihm die ganzen Bühnenarbeiter und Handwerker aus Shav´oul's Truppe.

"Scheisse!" das war der konstruktive Beitrag den Bloody leistete. Schmok hingegen pfiff einmal kräftig und brüllte über die Felder:
"Freibiäärrr!"

Als der Ruf die Taverne erreichte... passierte zunächst nicht viel. Bis plötzlich ein poltern zu vernehmen war. Danach ein rumsen und dann schon wieder ein poltern. Die Taverne war entfesselt!
Die Tür flog auf und der erste Söldner torkelte hinaus ins Freie. Das heisst, weit kam er nicht, schon auf der Schwelle stolperte er und packte sich lang. Die nachfolgenden Banditen und Söldner stolperten über ihren gefallenen Kameraden. Mittlerweile hatten sich die ersten wider aufgerappelt und stolperten nun wiederum über die vor ihnen liegenden Kollegen.
"Ich glaub das dauert'n bißchen bis die hier sind!" meinte Bloody mit nach oben gezogener Augenbraue. ...
23.01.2004, 09:02 #98
Hummelchen
Beiträge: 399

Die Wohnung und die Schmiede blitzten nur so vor Sauberkeit. Jetzt konnte der Kleine kommen und würde nicht in eine dreckige Umwelt hineingeboren.

Hummelchen hatte nicht nur die Böden und Flächen gesaubert, nein, sie war in jeden Schrank gekrochen, hatte jede noch so kleine Spinne erwischt und behutsam in die Scheune getragen und vor Bärchen gerettet, der ihre Arbeit misstrauisch beobachtete.

Und überall hatte sie Flaschen und Krüge entdeckt. Also an welchen Stellen sich überalle Spuren diverser Gelage fanden, war schon erstaunlich.

Die kleine Grube in der Küche, in der die Vorräte lagerten, wurde besonders gründlich durchsucht. Das kleine Bierfass, dass sie hier fand, trug sie rüber in die Schänke und setzte sie dort auf einem der Tische ab.

"Hier, das spendiert Gorr."

Auf den Protest der Bedienung meinte sie nur, dass das Bier ja wohl mal von hier gekommen wäre und es keiner noch mal wagen solle, ihrem Herzliebsten dieses mörderische Gift anzudrehen.

Einige Flaschen Wacholder und sogar ein Krug von Amazonenbräu fanden den gleichen Weg.

als das Haus alkoholbefreite Zone war. lehnte sich Hummelchen zufrieden im Schaukelstuhl zurück und wiegte ihren kleinen Sohn.

"Die wirds einmal gut gehen, kein alkoholbenebelter Vater wird dich auf seinen Knien wiegen. Wenn er schwankt, dann wird er das bewusst machen um dich zu schaukeln und nicht, weil der Alk ihn des Gleichgewichts beraubte.

Kleiner Mann, ich werde deinen Vater beschützen vor allem, was ihm ans Leben will, vor allem vor seinen Freunden Schmok und Bloody."
23.01.2004, 16:10 #99
Mafio
Beiträge: 1.072

Mafio lag aus irgendwelchen gründen auf der mitte des Weges vor der Taverne. anscheinend hat er sich zuviel pils hinter die binde geschüttet.
Er richtete sich auf aber hatte keine kopfschmerzen, merkwürdig.
Er klopfte sich den Staub ab und dachte mal er könnte sich mal wieder in der stadt umsehen.
Er überprüfte seine Ausrüstung und machte sich auf..
23.01.2004, 17:57 #100
Scipio Cicero
Beiträge: 1.638

Tage kommen, sie vergehen, machen Neuen Platz, ohne Inhalt, ohne Sinn. Wie leer ein Tag sein kann, war manchmal schier unvorstellbar. Einfach nichts tun, die Zeit verstreichen lassen, wertvolle Sekunden in einem doch so kurzem Leben verstreichen lassen, wie oft war dies doch der Fall. Ist die Antwort darauf nicht schlicht und einfach „viel zu oft“?
Oder gehört es eben dazu, liegt es in der Natur des Menschen, hat es vielleicht sogar einen höheren Nutzen, der mit einfachem Verstand nicht begreifen war? Das wussten wohl nur die Götter, oder vielleicht selbst diese nicht. Gewöhnlich steht das Schicksal, die komplizierte Fügung der Dinge, möglicherweise die Zeit ebenso über den Dingen, selbst über den aller mächtigsten. So wenigstens wird es erzählt, wenn auch wiederum nur von Menschen, die weit darunter stehen und nichts Ahnend vor sich hinvegetieren, Tag für Tag, Stunde um Stunde, Minute um Minute, jede einzelne Sekunde, verschwenderisch, ohne Sinn, ohne Ziel, mit nichts dahinter. Deshalb jedoch könnten sie Recht haben, dieses eine Mal, vielleicht zum ersten Mal endlich den Sinn erkennen, dieses eine Mal, an einem Tag, der wohl genutzt wurde.

Scipio nahm sich diese Worte aus einem Buch, das er einst im Kastell gefunden hatte schon den ganzen Tag zu herzen und versuchte irgendwie nicht einfach nur faul herumzuliegen. So trainierte er lange und ausgiebig, mit Schwert und Armbrust, ohne Pause, ohne Faulenzerei, nutzte er jeden Augenblick der verstrich. Doch selbst den eifrigsten Krieger und sei er noch so motiviert verließen früher oder später die Kräfte, also musste er etwas mit seiner Zeit anfangen, das nicht so anstrengend war. Wenn schon körperlich nichts mehr ging, so wollte er wenigstens sein Wissen bereichern und ohne zu zögern, ohne eine Sekunde zu verschwenden brach er auf ins alte Kastell des Zirkels der mysteriösen Schwarzmagier...
Seite 4 von 17  1  2  3  4  5  6  7  8 Letzte »