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Das Kastell des ZuX # 26
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10.02.2004, 14:38 #201
Dûhn
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"Hm?"
Verpennt blinzelte der riesige Schwarzmagier und streckte seine steif gewordenen Glieder. Das Narbengeflecht in Dûhns kantigem Gesicht spaltete sich zu einem röhrenden Gähnen und anschließendem lauten Schmatzen als der Koloss seine Masse langsam wieder auf die Beine brachte.
Seltsam.
Ihm war, als ob jemand gerufen hätte.

Langsam und noch immer steif von seinem Nickerchen auf der Steinbank trottete der Hühne durch den Hof und erblickte eine kleine Gestalt in zerschlissener Kutte, welche, offenbar orientierungslos, auf dem Hof umherirrte.

Mit ein paar raschen Schritten näherte sich Dûhn dem Neuankömmling um ihn im Kastell wilkommen zu heißen.
Hey, auch Schwarzmagier müssen n bischen Sitte uns Anstand wahren, hm? Dûhn lächelte still in sich hinein.

"Seid willkommen in der schwarzen Festung unseres gepriesenen Gebieters. Ich bin Dûhn. Schwarzmagier in den Diensten vom Boss...äh, Beliar mein ich natürlich!" Der Riese grinste schief und klopfte dem Fremden auf die Schulter.
"Na, und womit kann ich euch wohl helfen, hm?" grollte des Hühnen Bass.
10.02.2004, 14:56 #202
Kingius
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Kingius sah den riesigen Mann ängstlich an "Ähm ,ja..." Wenn er es sich genau überlegte wusste er nicht mal wie er es sagen sollte " eigentlich wollte ich ja bei euch mit machen" Er grinste Dûhn unsicher an.
10.02.2004, 15:22 #203
Dûhn
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"Bei uns mitmachen?!" der Riese tat sein bestes um das pure Entsetzen aus seiner Miene sprechen zu lassen.
"Ihr wisst ja nicht, was ihr da sagt!" schnell führte Dûhn die verhüllte Gestalt zur Steinbank unter der alten Esche.

"Ihr werdet ein hartes Fastenprogramm durchlaufen müssen. Dann kommt da noch die Selbstkasteiung, verschiedene schmerzhafte Rituale..." drohend und mit finsterem Blick wies der Koloss auf seine unzähligen Narben "...und natürlich die rituelle Aufnahme, welche nur durch unmengen an Blut und selbstgeschlachteten Menschenopfern vollzogen werden kann."

Langsam richtete sich der Riese mit dem Rücken zum Fremden auf.
"Aaaaaaaber...das SCHLIMMSTE kommt erst noch! Nachdem ihr eure Robe erhalten habt müsst ihr..."
Ruckartig wirbelte Dûhn um hundertachzig Grad, so das er der kleine Gestalt nun genau in die Augen blickte.
"...EUCH DEN KLEINEN FINGER ABSCHNEIDEN!!"

Dûhn nickte majestätisch und auf sehr langsame Weise, während er sich ruhig wieder neben den Neuankömmlich setzte.
10.02.2004, 19:52 #204
Azathot
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Azathot saß in seinem Zimmer im KAstell vor dem wuchtigen Schreibpult welches das Zimmer ausfüllte, er hatte Nachrichten für seine künftigen, alten Schüler Dûhn und Hìrgalad geschrieben welche besagten, dass sie ihn im Innenhof des KAstells treffen sollten um die Ausbildung im Schwertkampf fortzüführen und den Umgang mit Einhandschwertern zu meistern und nun lies er sie durch die Dämonen überbringen, das war einfacher als darauf zu hoffen die Beiden zufällig im Kastell zu treffen, die Erfahrung hatte er schon mit dem Don gemacht, immerhin musste die Magieausbildung nun langsam zu Ende gehen wahrscheinlich warteten bereits diverese andere Schüler darauf beim Meister unterrichtet zu werden.
Nachdem die Dämonen entschwunden waren stand auch Azathot auf, er würde auf seine Schüler warten und ein wenig die frische Luft im Innenhof genießen.
Mit wenigen Handgriffen hatte er sein Schwert umgebunden und auch seine Runen verstaute er in einer der großen Taschen seiner Robe.
Schwungvoll öffnete der Schwarzmagier seine Zimmertür und wurde mit einem lauten Knall belohnt der davon zeugte, dass die Tür auf etwas getroffen war, dass danach ebenso geräuschvoll zu Boden plumpste.
Vorsichtig linste Azathot um die Tür und wurde schreckensbleich als er auf dem Boden liegend den Don liegen sah den er mit der Tür außer gefecht gesetzt hatte
10.02.2004, 20:16 #205
Squall_L
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Als Squall nach einigen Tagen Studie die Bibliothek verlies, war er immer noch nicht schlauer über die Sprache die im Buch verwendet wurde. Aber das sollte ihn nun erst einmal nicht weiter stören, denn immerhin gab es in letzter Zeit eigentlich keine Anzeichen die auf etwas Schlimmes deuten könnte. Im Gegenteil die Schmerzen hatte sogar etwas nachgelassen.

Nun wollte er aber erst einmal sein Hunger stillen, er machte sich auf in das Refektorium. Als er es betrat konnte er sofort an der Wand etwas hängen sehen was er vorher nie bemerkt hatte. Es war ein Zettel und als er ihn sich genauer anschaute wusste er auch warum er ihn nicht kannte es war ein Flyer für ein Fest im Sumpf, es musste wohl hier hin gehangen worden sein als er in der Bibliothek war. Dieses Fest wäre eine gute Idee für Squall mal wieder über andere Dinge nachzudenken, doch er konnte nicht sicher sein ob seine Zeit reichen würde. Wer weiß, vielleicht schlägt der Fluch ja schon morgen richtig zu.

Squall holte sich etwas zu Essen und machte sich dann auf zu seinem Zimmer. Doch plötzlich spürte er einen ungeheuerlichen Schmerz und sackte zu Boden. Alles tat ihm so weh dass er sich kaum noch bewegen konnte. Mit seiner letzten Kraft konnte er etwas von Meditates Schmerzmitteln nehmen, doch die halfen ihn nun auch nicht. Squall holte noch einmal tief Luft, rappelte sich mit letzter Kraft auf und dann machte er sich weiter auf den Weg. Er konnte nicht mehr aufrecht gehen, er stütze sich an die Wand und schaffte es so mit seiner letzten Kraft in sein Zimmer. Dort legte er sich in sein Bett und hoffte das die Schmerzen aufhören würde.

Doch seine Gebete wurden nicht erhört, die Schmerzen wollten und wollten einfach nicht verschwinden. Squall schwitzte am ganzen Körper und als er sich dann die Stirn fasste merkte er das sie kochend heiß war. Als er nach einigen Minuten den Schmerzen nicht mehr standhalten konnte verlor er das Bewusstsein.
10.02.2004, 20:16 #206
Don-Esteban
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Doch der rappelte sich wieder auf (seit wann setzten den Türen außer Gefecht?) und meinte nur »Ah, gut daß ich dich treffe, ich hab gerade etwas meditiert und siehe: schon finde ich dich.«
Er klopfte sich den Staub von der Robe, was einen Dämonen, wenn er zufällig vorbeigekommen wäre und er überdies noch menschliche Emotionen besessen hätte, sicher zu einem beleidigten Augenbrauenheber veranlasst hätte ob dieser Geste, denn im Kastel llag kein Staub. Jedenfalls nicht da, wo er nicht sein sollte. Natürlich gehörten jede Menge verstaubte, geheimnisvolle Kamemrn, Räume, Keller und Gänge zum Inventar des Gebäudes, doch diese waren ausdrückllich als staubige Zone deklariert. Staub gehörte dort sozusagen zum Inventar. Hier jedoch nicht.
Der Hohepriester sprach weiter »Ich hab dir eine Rune mitgebracht. Ich gehe sicher richtig in der Annahme, daß du schon ganz begierig darauf bist, deine in der Theorie erworbenen Kenntnisse über die Blutfliegenbeschörung endlich selbst testen zu können.«
Er überreichte Azathot die Rune und zog seinen Lehrling mit sich fort. »Gehen wir in den Innenhof.«
10.02.2004, 20:35 #207
Azathot
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"DAs trifft sich ausgesprochen gut, ich wollte nämlich ebenfalls in den Innenhof" sagte Azathot zu der Luft die nun Don-Estebans stelle einnahm, der war nämlich schon weitergelaufen und winkte nun ungeduldig nach seinem Schüler und dieser folgte ihm sofort.
Endlich konnte er das gelernte praktisch umsetzen, dass würde sicher interessant werden, immerhin war es Azathots erste Beschwörung und es bestand auch keinerlei Gefahr, dass er sich selber anzündete.
Der Lehrmeister gab ein scharfes Tempo vor, so dass die Beiden schon nach kurzer Zeit draußen im Innenhof standen, Azathot seine neue Rune in der Hand und sein Lehrmeister den Blick auf ihn gerichtet.
"So jetzt fang an", forderte der Don ihn auf und Azathot lies sich das natürlich nicht zweimal sagen.
Vorsichtig fuhren die Fingerspitzen des Schwarzmagiers über die leichten Rillen die in der Rune eingelassen waren, fühlten die magischen Kräfte die in ihr eingeschlossen waren und die nur darauf warteten von Azathot mit seinen eigenen Kräften befreit zu werden.
Um sich besser konzentrieren zu können schloss der Schwarzmagier die Augen, versuchte sich vorzustellen wie die Abbildungen der Blutfliegen in den Büchern ausgesehen hatten und setzte in seinen Gedanken langsam eine Blutfliege zusammen wie sie perfekter nicht aussehen konnte.
Nun versuchte er wie in den Büchern beschrieben zugriff auf die Energiereserven der Rune zu bekommen und mit ihrer Hilfe die Blutfliege zu erschaffen. Langsam spürte der schwarzmagier wie er Kontrolle über sie bekam und wollte nun so schnell wie möglich die Blutfliege beschwören.
WAs die nächsten Sekunden passiert, konnte der Schwarzmagier selber nicht nachvollziehen, er fühlte plötzlich wie die magische Energie aus ihm herausgesogen wurde und eine Sekunde später öffnete er die Augen.
Vor ihm schwebte eine durchaus wiedererkennbare Blutfliege, die mit ein paar Schönheitsfehlern durchaus als gelungen bezeichnet werden konnte. Zwar störte es etwas, dass sie aufgrund ihrer unterschiedlich großen Flügel sich immer im Kreis drehte und auch dass der Stachel auf dem Kopf saß irritierte etwas aber das war ja nur nebensächlich und auch die rosa Farbe der Blutfliege konnte den Stolz des Schwarzzmagiers nicht trüben
10.02.2004, 21:01 #208
Don-Esteban
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Der Lehrmeister hatte sich nach anfänglicher Überraschung schnell wieder gefasst.
»Ein interessantes Exemplar der Gattung Musca sanguina (immortalis).«
Er stutzte kurz, schaute dann noch einmal nach.
»Was genau hat eigentlich der Stachel auf dem Kopf zu bedeuten?«
War es Absicht, Versehen, Zufall?
Der Blutfliege wars egal, sie flog stupide ihre Kreise, in die sie ihre ungleichen Flügel zwangen.
Noch ein paar Minuten dauerte der Flug der Fliege. Währenddessen wurde Ursachenvorschung betrieben.
»Nehmen wir einmal an, nur rein hypothetisch natürlich, du hättest nicht die Absicht gehabt, den Stachel auf dem Kopf der Fliege zu plazieren. Was hättest du dann tun müssen?«
Ohne Azathot auch nur den Hauch einer Chance zu geben, selbst zu antworten, fuhr der Lehrmeister, in dozierenden Tonfall fallend, fort.
»Richtig. Man muß die Ströme der einem innewohnenden Magie, auch innere Auren genannt, mit der Magie des Runensteines korrespondieren lassen. Die Magie der Rune muß sozusagen die eigene Vorstellung von einer Blutfliege, genährt aus der Vorstellungskraft, umhüllen und presst sie sozusagen in eine sichtbare Form. Und dadurch entsteht in diesem Fall die Blutfliege.
Die Rune kann in jedem Fall nur auslösend und dann unterstützend wirken. Wenn also die Vorstellung einer Blutfliege von der anderer Menschen abweicht, dann wird die Rune auch diese abweichende Vorstellung manifestieren. Und das Ergebnis sehen wir vor uns.«
Er strich sich, höchst beeindruckt von seinen eigenen Worten, über das bartlose und wie meist glatt rasierte Kinn und schwieg ergriffen für einen Moment.
»Was lernen wir daraus? Ich sollte wohl noch einen Kurs in Anatomie häufig benutzter Wesen geben, so scheint es mir.«
Dann befand er: »Versuche es noch einmal, nachdem du dieses Exemplar hast zerfallen lassen.«
10.02.2004, 21:25 #209
Azathot
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Zerfallen lassen? Dieses wunderbare Geschöpf, dem Azathot selbst den (un-)lebenshauch eingeblasen hatte? Wie sollte er das tun?
Aber andererseits war es albern an einem Geschöpf zu hängen, dass zum ersten willenlos war und zum zweiten nur aufgrund Azathots Willen lebte und so oder so wieder zerfallen würde.
Also lies der Schwarzmagier die unsichtbare Verbindung los, die sich wie ein FAden an einer Marionette zwischen Azathot und der Blutfliege gezogen hatte. Noch einen Moment hing die Blutfliege in der Luft, dann begann sie langsam zu Staub zu zerfallen aus dem sie gekommen war. Als es vorbei war befand sich nur noch ein kleiner Haufen auf dem Boden der bald schon von den Kastellbewohnern und gelegentlichen Windböen davongetragen sein würde.
Aber nun konzentrierte sich der Magieschüler wieder auf die Worte seines Meisters, er hatte sich die Blutfliege also falsch vorgestellt, aber eigentlich war doch alles richtig gewesen, vielleicht musste es der Schwarzmagier dann anders machen.
Also versuchte er sich erneut eine Blutfliege vorzustellen, doch diesmal bewusst den rechten Flügel größer als den linken, den Stachel setzte er auf den Kopf und färbte die Blutfliege in seiner Phantasie in das knalligste Rosa, dass er sich vorstellen konnte.
Nun wanderte die HAnd des Schwarzmagiers wiederrum zu seiner Rune, versuchte ihre Kräfte mit den seinigen zu verbinden und diesmal klappte es ohne Probleme.
Und diesmal bekam Azathot mit was geschah.
Seine Wahrnehmung verlangsamte sich und er sah wie vor seinen Augen Stück für Stück eine Blutfliege zusammengesetzt wurde, alles in nur einem einzigen Atemzug und in genau gleichen Teilen wie sich die echte Blutfliege bildete verblasste die in der Phantasie des Schwarzmagiers gebildete immer mehr, solange bis als einzigstes noch der freie Wille der beschworenene Kreatur in Azathots Phantasie verweilte und nun völlig dem Schwarzmagier unterstand.
Während er die Vorgänge noch erstaunt zu begreifen versuchte schwirrte vor ihm bereits eine nahezu perfekte Blutfliege.
Zufreiden lächelte er seinen Lehrmeister an, bevor er ihm die nächsten Anweisungen abnahm und die Blutfliege befehligen wollte.
Zunächst reagierte die Blutfliege nicht sofort und auch nicht so genau wie der Schwarzmagier dies wollte, doch würde sich das bestimmt mit der Zeit legen.
Probeweise lies er die Blutfliege eine große Runde im Innenhof fliegen, bevor er sie kanpp an der alten Esche vorbei lotste und nur einen Fingerbreit vor seinen Gesicht zum stehen brachte
10.02.2004, 21:46 #210
Don-Esteban
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»Sieht doch gar nicht schlecht aus.«
Der Lehrmeister war zufrieden. Er zückte einen kleinen Notizblock und einen Kohlestift, gemacht aus einem Stäbchen Weide, das ein Köhler in einem Meiler zu Holzkohle verschwehlt hatte und umwickelt mit etwas Pergament, so daß die Finger nicht schwarz wurden. Diese Stifte waren der letzte Schrei und sicher würden sie bald die umständlichen und ewig klecksenden Tintenfedern abgelöst haben, sobald man das Problem der Vergänglichkeit des Kohlestriches gelöst hätte.
»Was haben wir? Einmal Licht. Abgehakt«
Er setzte ein Häkchen hinter den Eintrag.
»Einmal Schattenflamme. Auch abgehakt. Oh, da steht noch eine Notiz«, bemerkte er überrascht und las sie dann vor. »Daran erinnern, daß er es vermeiden solle, diese in meiner Anwesenheit zu benutzen.«
Er schaute auf.
»Ähm, ja, ich hoffe einfach mal, daß du die Sache mit dem Zielen mittlerweile beherrschst. Wenn nicht, übe einfach noch etwas. Am besten irgendwo in der Wildnis, wo kein Mensch deinen Weg kreuzt.«
Dann vertiefte er sich wieder in die Liste.
»Untote Blutfliege«, las er vor. »Ja, ich denke, daß du diese nun auch beherrschst.«
Er verstaute den Notizblock wieder, nachdem er auch hinter dem letzten Punkt sein Häkchen gesetzt hatte und meinte dann zu Azathot »Damit wäre deine Ausbildung fürs erste abgeschlossen. Doch ich hoffe, daß ein talentierter Schwarzmagier, wie du es bist, hier nicht aufhören wird, zu lernen.«
Und damit war die Lehre tatsächlich beendet. Azathots Blutfliege bekam plötzlich Motoraussetzer und begann, abzustürzen.
»Vorsicht, achte auf dein Geschöpf.«
Der Magier hatte wohl vor lauter Überraschung vergessen, auf die Blutfliege zu achten.
11.02.2004, 00:07 #211
Xalvina
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Die Dämonenbeschwörerin hatte sich gedankenlos auf den Hocker der riesigen Kirchenorgel hingesetzt, die sich hinter ihrem Rücken entlang zu beiden Seiten und in die Höhe streckte, doch sie hatte noch nicht die Begeisterung gefunden, sich musikalisch zu bestätigen. Es war lange her dass sie ein letztes Mal gesungen hatte oder auf ihrer Harfe musizierte. Sie hatte inzwischen auch das Musizieren auf dem Instrument fast vollkommen vergessen, seit dem Tod ihres alten Freundes hatte sie immer mehr damit aufgehört, einsam vor sich hin zu spielen. Meistens weil sie sich auch nicht dazu fühlte, für irgendjemanden noch etwas zu spielen. Nur eine laute klare Stimme – das konnte sie nicht verlieren oder verlernen, das blieb ihr als einziges Talent. Doch außer einem vor sich traurigen Hinsummen, das sich durch den Echo des Thronsaals verstärkte, war sie mit ihren Gedanken anderwärts beschäftigt. Da sie wusste, dass ihre Sehnsucht nicht im Kastell erfüllt werden würde hatte sie eins ihrer Bücher heraus genommen, welches sich über Zombies handelte. Ihre Hand stich über das alte Pergament im Silberverschnitt, welches mit den alten Schriftzeichen von bloßer schwarzer Tinte beschrieben war. Die verbotene Magie. Ein verblühtes Leben aus des Erden Schoß zurück zu holen – eins der größten Vergehen wofür die Schwarzmagier von der Kirche Innos angeklagt wurden, sich an den Verstorbenen als willenlose Marionetten zu bedienen, ohne jegliches Reue oder Schamgefühl. Allerdings interessierten Xalvina diese menschlichen Probleme weniger, da in ihren Augen jeder Mensch irgendwann sterben würde. Zombies waren nichts anderes als die verbliebenen seelenlosen Körper, die wieder zu Erde wurden, während die Seelen in Beliars reich wanderten.

So versuchte die junge Dämonenbeschwörerin sich auf ihre Ausbildung zu konzentrieren, doch fühlte sie sich seltsamerweise blockiert dabei, als wäre sie nur unter schwerfälliger Anstrengung fähig einen Zauber – insbesondere einen neuen ihr unbekannten Zauber – zu wirken. Sie hatte das Gefühl es herrschte in ihr eine Barriere, die ihr ihre eigentliche Kräfte blockierte und es war schwer genug, überhaupt etwas Magie in ihr wirken zu lassen. Sie konnte ihre innere Macht einfach nicht kontrollieren. Manchmal war sie gar nicht da. Aber sie tauchte eigenwillig immer in den unterschiedlichsten Situationen auf, meist mit unnatürlichen Zusammenhängen. Die Fee wusste dass in ihr mehr Mächte innewohnten als sie diese wahrnahm, es waren Zusammenhänge die sie meist nicht verstand. Dabei konnte sie diese Einflüsse auf ihre Umgebung meist nicht mehr willig steuern. Sie erschienen einfach und gingen dann wieder – wie die grüntürkisen magischen Lichtpustelchen, die jedes Mal um sie erschienen, wenn sie schlief. Fast – inzwischen deutete sie diese als einen bestimmten Schutzmechanismus, der jedoch sich eigenwillig in den seltsamsten Situationen einschaltete und meist eine magische Veränderung mit sich führte. Doch genauer darüber nachzudenken brachte nichts – die Blockade in allem blieb und sie wusste nicht wie sie diese ansatzweise von ihr nehmen konnte. Vielleicht ein Schutz – doch für wen?

Die junge Frau tat sich daran, sich in das Buch der Beschwörungskunst eines alten Totengräbers und Gelehrten vor langer Zeit zu vertiefen und versuchte inständig sich selbst dabei zu prüfen, ob sie in der Lage war einen Zombie herbei zu beschwören. Aber die Anfänge erwiesen sich als beträchtliche Niederlagen denn außer einem kleinem Scharren und der Tatsache dass Etwas Staub aufwedelte, tat sich nicht viel. Sie müsste wie bei der Blutfliege ganz von Vorne Anfangen – nur sich viel mehr damit beschäftigen, denn sie hatte ihr Magiestudium ein wenig vernachlässigt. Bald stand ihre Prüfung an und erst jetzt begann sie die gerade eingelesene Theorie in die Praxis umzusetzen. Zumindest musste sie nicht mehr damit fürchten, mit der Magie als solches nicht umzugehen zu können, aber dennoch hatte sie stets bedenken, dass ihre innere Hemmungen und Blockaden die Kraft ihrer Magie ins Erhebliche nieder drückten.

Sie hatte sich vom Hocker erhoben und mit dem Buch in der Hand versucht durch Konzentration sich auf die neuen Schwerpunkte der Fortgeschrittenen Magiekunst zu beziehen, die sich insbesondere nun auf die Individualität jedes einzelnen Objekts, Gegenstand, Ort und der eigenen Beschaffenheit und seinem magischem Gewebe bezog. Sie würde lernen müssen, die eigene magische Struktur und die der Anderen zu erkennen, was ihr jetzt noch nicht wirklich einleuchtete. Sie hatte ein sehr gutes und rätselhaftes Wahrnehmungsvermögen, aber es schien sich nicht mit den geforderten Dingen vergleichen zu lassen. Nachdenklich so wagte sie nach zwei weiteren Kläglichen einen neuen Versuch. Es müsste doch ihr gelingen, zumindest etwas aus der Totenwelt herbei zu beschwören, wenn sie schon mal in der Lage war eine Blutfliege hervor zu rufen. Ein bekanntlicher Staubwirbel tat auf, doch diesmal schien sie in der Ferne ein klagevolles Jammern aus der Ferne zu vernehmen. Ein übliches leises Geräusch trat auf, als sie zusah wie sich etwas im Stabmantel und dem erschienen bläulichen Auralicht bilden wollte...


Shhhhh...

Ein lautes Zischen erfüllte den großen Kronsaal, als plötzlich der Saal verdunkelt wurde und jene Flammen der Fackellichter die noch eben im üblichen goldroten Farbton brannten sich zu einem hellblauen magischen Feuer änderten. Etwas verwirrt sah sie umher, während der begonnene Zauberspruch durch ihre Ablenkung unterbrochen wurde. Plötzlich fühlte sie nur wie ein schneller Windzug auf sie zukam und an ihrem Körper wie eine eiskalte Berührung an ihr vorbei glitt. Konsterniert so blinzelte sie in den wenigen Sekunden umher was geschehen war, als im selben Moment die großen Türflügel hinten, woher sie gekommen war, mit dem Windzug mit einem Knall zudonnerten.

„Was bei Beliar...“

Misstrauisch so ging die skeptische Dämonenbeschwörerin erst langsam, doch zunehmend schneller zu den geschlossenen Türflügeln um sich lieber besser von diesem Seltsamen Ort zurück in die Bibliothek zu begeben. Doch vergebens, denn die Türen blieben verschlossen, als wären sie verriegelt. Entgeistert so rüttelte sie an der Tür doch sie blieb immer noch verschlossen.

Sie war in diesem Saal auf eine unnatürliche Art eingeschlossen worden – was ihr überhaupt nicht gefiel.
11.02.2004, 11:22 #212
meditate
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meditate war erschöpft, übermüdet und durchgefroren im kastell wieder angekommen. ihr begleiter hatte sie am tor verabschiedet und sie begab sich wieder in die obhut der dämonen.
den korb mit den pflanzen übergab sie dem schattendämonen und einem der niederen dämonen warf sie ihr cape zu, auf dass es getrocknet und gereinigt würde. auch die beinkleider legte sie schon in der vorhalle ab. ein dämon brachte ihr angewärmte filzschuhe und ging dann vor ihr her in die alchemieküche. dort verschwanden die beteiligten und ein besonders großer schattendämon bezog posten vor der tür zum labor. er würde für die nächsten drei tage jede störung von seiner hüterin fernhalten.

kurze zeit später wurden noch dampfende speisen in den raum gebracht und dann zog wieder stille ein.
11.02.2004, 13:38 #213
Kingius
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Kingius sas schon seit dem Sonnenaufgang im Innenhof und wartete darauf das jemand vorbeikam der ihm sagen konnte wie man aufgenommen wird. Er streckte sich auf der Bank und versuchte Duhns Kommentare zu vergessen obwohl dieser doch recht nett gewesen war und ihm ein Bett in der Massenunterkunft gab. Als ihm gegen Mittag immernoch keiner helfen konnte began er im Erdgeschoss rumzuwandern und kam schlieslich durch einen kleinen Gang zur Bibliothek. Ausser ihm schien niemand drin zu sein. Langsam ging er zwischen den hohen Regale und fragte sich wie die Bibliothek so viel Platz einnehmen konnte "Ähm... Hallo?" Nix geschah "Hier ist es ja stil wie in einer Gruft!" Plötzlich fiel aus dem Regal neben ihm ein Buch in seine Hände. Erstaunt schaute auf den Umschlag des Buches. Die Gruften Myrtanas' ,las er und stellte das Buch wieder zurück. Anscheinend musste man nur das Wort sagen über das man etwas wissen wollte."Hm.... Gib mir mal ein Buch über die Orkkriege" Ihn hatte dieses Kapitel in der Geschichte des Reiches schon immer fasziniert. Er hörte in seiner Nähe einige Bücher runterfallen und sammelte sie ein. Es waren recht große und dicke Bücher ,da die Orkkriege nun schon Jehrhunderte andauerten. Kingius beschloss etwas daraus zu lesen und sich dann über diese Magier zu informieren.
11.02.2004, 14:25 #214
Hîrgalad
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Seufzend legte der junge Magier namens Hírgalad sein Buch nieder. Wieder ein Werk, das die Natur Beliars vollkommen verfälscht darstellte, und kaum überraschend war es vor einigen Jahren von einem Feuermagier geschrieben worden. Er erhob sich langsam und begab sich zum Fenster. Das grelle Tageslicht blendete ihn für einen kurzen Moment, doch nach einigen Sekunden waren die hellen Punkte in seinem Blick verschwunden, und was er noch sehen konnte waren die verschneiten Berge rings ums Kastell. In einigen Wochen würde der Schnee zu schmelzen beginnen, und der Weg zum Kastell würde eine glatte Todesfalle sein. Denn einmal ausgerutscht ging es nur noch bergab, und auf diesem Weg Halt zu finden war nicht gerade einfach.

Hírgalad wandte sich wieder vom Fenster ab und warf einen herablassenden Blick auf den Bücherstapel der auf seinem Tisch lag. Er hatte sich die letzten Wochen wieder auf sein Zimmer verzogen um sich seinen Studien über Beliar und alles was mit ihm zu tun hatte - die anderen Götter, seine Magie, sein Reich, und vieles mehr - zu widmen. Der einzige Grund sein Zimmer zu verlassen bestand für den jungen Magier darin, sein körperliches Training nicht zu vernachlässigen. Täglich war er Runde um Runde ums Kastell unterwegs, denn die eisige Kälte steigerte den Effekt des Trainings noch.

Sein restliches Krafttraining und seine Schwertübungen hielt er im Übungsraum im Keller ab, an den er sich vor einigen Wochen wieder erinnert hatte. Dort traf er gelegentlich auch auf seinen Freund Dûhn, obwohl die beiden sich in letzter Zeit mehr um ihre eigenen Angelegenheiten gekümmert hatten. Nach einem Moment den er einfach nur auf die Bücher starrte, entschied er sich sein Zimmer endlich mal wieder zu verlassen. Er musste die Bücher zurück in die Bibliothek bringen, und er hatte Hunger. Ein kurzer Blick in den Spiegel zeigte ihm dass eine Rasur ebenfalls angebracht wäre.

Nach einer schnellen und trotzdem einigermaßen gründlichen Rasur, schnappte er sich eine neue Robe und zog sich an. Er gürtete sich sein Schwert um, aber irgend etwas kam ihm anders vor. Das Material seines Schwertgehänges war auf jeden Fall anders. Er befühlte die Robe nun etwas genauer, und wenn man sich darauf konzentrierte, dann merkte man sofort einige deutliche Unterschiede zu dem Kleidungsstück, das er gerade noch am Körper trug.

Schwarzmagier. Das war die Lösung. Er war zum Schwarzmagier befördert worden. Jedenfalls sprach alles dafür. Hastig zog er sich die neue Robe über, steckte sein Schwert in seine Scheide, schnappte sich die Bücher und verließ sein Zimmer. Gerade als er die Tür geschlossen hatte, und sich umdrehte um die Treppe hinunter zu stürmen, materialisierte sich vor ihm ein Dämon. Hírgalad ließ sich den kurzen Moment des Schreckens nicht anmerken und sprach ruhig, obwohl man immer noch die Freude und Erregung aus seiner Stimme hören konnte.

“Was ist?“
“Der Schwarzmagier Azathot schickt mich, ihr und der Schwarzmagier Dûhn sollt euch zu ihm in den Innenhof begeben, um eure Ausbildung weiter zu führen.“ Bei der Erwähnung Dûhns schien es Hírgalad als würde sich die Miene des Geschöpfes verdunkeln, obwohl das gar nicht möglich war.
“Danke sehr, ich mache mich sofort auf den Weg.“

Der Dämon verschwand wieder, und Hírgalad machte sich daran seinen Worten Taten folgen zu lassen. Er legte die Bücher schnell in der Bibliothek ab und begab sich dann sofort in den Innenhof. Er bog schnellen Schrittes um einen Bogen, und erspähte seinen Lehrmeister. Lächelnd ging er auf den Schwertmeister zu.
11.02.2004, 20:39 #215
HoraXeduS
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Einige wenige Tage, ebenso erfreulich wie wehmütig, hatten Kain und Horaxedus gemeinsam im Kastell verbracht. Dem Magier imponierte es, was Kain alles erlebt hatte, was in ihm vorging, welche Abenteuer er beinahe magisch anzuziehen schien. Und dabei war die ganze Geschichte dieses jungen Mannes ebenso mysteriös wie interessant. Mit ihm war Beliar ein Juwel verloren gegangen. Und in diesem besonderen Fall war Horaxedus insgeheim froh, dass er es seinem Meister nicht gleichtun musste.

"Kain", setzte Horaxedus an, "ich bin sehr froh, dass wir unsere Freundschaft wieder einmal bekräftigen und vertiefen konnten. Mir bedeutet das sehr viel, denn auch als Mitglied des Zirkels bin ich nach Deinem Fortgang ebenso wie Du im Herzen ein Einzelgänger geblieben. shark ist mir beizeiten ein rechter Trost, doch leider, er macht sich rar. Mir scheint, Beliar hat Aufgaben für ihn, die sich mir nicht recht erschließen wollen."

Der Glasmacher stand auf und machte eine entschuldigende Geste. Er war sich sicher, die Jagd auf den Schwertfisch nun mit vereinten Kräften fortsetzen zu können.

"Ich habe noch eine Art Magieausbilduing bei olirie abzuschließen. Dafür muss ich noch etwas üben." lächelte der Magier und Kain schmunzelte zurück. Als Horaxedus das Refektorium verließ, wussten beide, dass sie sich sehr bald schon weidersehen würden.

Der Magier begab sich auf sein Zimmer und kramte alsbald in der großen Schublade seines Sekretärs. Er hob die kleine Kerzenschatulle hinaus und liess sie in seinem Bündel verschwinden, welches er sich augenblicklich über warf. Nur kurz darauf verliess Horaxedus bereits das Kastell, um sich auf der kleinen Wiese vor dem Gemäuer ins kalte Gras zu hocken.
11.02.2004, 22:27 #216
Rhodgar
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Vor den Augen des Schwarzmagiers flammte es feurrot auf. Hatte er gerade noch wie belämmert zugesehen, so hatte ihn nun alle Wut, aller Zorn und Groll, und aller Hass dieser Welt mit einem Schlag gepackt. Niemand vergriff sich an Renata, NIEMAND!!! Ein lautes Knurren kam es seiner Kehle. Er beachtete Seraphin nicht, der wie vom Blitz gerührt da stand. Zum ersten Mal in seinem Leben wollte er die Magie Beliars nicht einsetzen, für Andere von Nutzen zu sein, nein dieses Mal wollte er zerstören... töten! Völlig seines klaren Verstandes beraubt musste er mitansehen, wie dieser Kerl nach seiner eher beiläufigen Äußerung über den Stand von Rhodgar und Seraphin, seine Hand gefährlich eng um Rena´s Körper schlung.
"Noch eine Bewegung weiter, und ich schwöre bei Beliar und meinem Blut, es wird deine letzte gewesen sein!", drang es aus seinem Mund.
Und offensichtlich zeigte dies Wirkung, wenn auch nicht von allzu großem Ausmaß. Zumindest behielt sein Gegenüber seine Griffel bei sich, machte aber keine Anstalten, Rena frei zu lassen.
"Lass sie gehen... oder friss das hier!"
Drohend, und wirklich mit einem feurigen Auflodern in den Augen, streckte der Schwarzmagier dem Fremden seine Hand entgegen, über der die gewaltigste Schattenflamme schwebte, die er je hervorgebracht hatte. Eben jener Hass und jende Wut hatten ihm dazu verholfen.
Aber würde er doch nie den Fehler begehen, nun sein Geschoss auf seinen Feind loszulassen, könnte dieser Rena doch als menschlichen Schild benutzen. Hoffentlich war diese Bestie geistig nicht entwickelt genug, um dies zu begreifen. Naja, zumindest sah sie nicht danach aus...
11.02.2004, 22:43 #217
Estragon
Beiträge: 507

Es war zum aus der Haut fahren. Er war so nahe dran. Nur ein kurzer Sprung fehlte und er könnte seine Zunge über die glatte Haut eines weiblichen Geschöpfes fahren lassen. All ihre Rundung entdecken und sie in Schmerz oder Lust verglühen lassen. Am besten war es, wenn die Frauen beides genossen.
Doch hier standen Magier vor ihm. Wären sie von Innos oder Adanos gewesen, so hätte der Gehängte keine Zeit an sie verschwendet. Doch die hier waren in Beliars Dienst und der Gehängte durfte nicht die Rache der Hexe Meditate riskieren! Noch nicht.
"Bastdart." erwiederte der Gehängte auf die Aufforderung des Magier mit der zum Zauber erhobenen Hand. "Du bist seit unserer letzten Begungnung nicht viel schlauer geworden, oder Jüngelchen?" Der zweite Magier hatte sich wieder gefast und versuchte den Gehängten an der Seite zu umrunden. "Du, dich kenne ich nicht doch sei versichertm das sie noch wenige Augenblicke nach mir stirbt. Ich habe nichts übrig für das Leben. Nicht mehr. Also ist es mir egal, was gleich passiert. Doch wenn ihr das Leben der kleinen Metze hier retten wollte, hört mir zu." Der Gehängte fuhr dich an das Ohr des Mädchens. Gott, sie duftete so gut. Der Zorn überwog schon ihre Angst, das konnte er richen. Sie wäre eine Kämpferin. Wie süss wären doch ihre Schrei, wenn er ihren Willen brechen dürfte.
"Und du, mein Kind. Verhalte dich ruhig. Sonst werde ich die erdrosseln und den beiden Würmern hier, die Augen ausstechen. Danach gehe ich zu deiner Leich zurück und schände sie, wie noch keine Leiche geschändet wurde." Dann leckte er mit seiner rauen Zunge ihren Hals entlang. Er konnte nicht wiederstehen. Sie war so göttlich nahe. Das Mädchen wandt sich unter der Berührung, doch der Gehängte riss brutal die Kette zurück. "Beweg deine süssen Hüften nicht zu doll, mein Goldstück. Sonst leg ich wirklich noch ne Pause in den Buschen ein."
Dann war sie ruhig. Hilt aus. Doch bald würde sie etwas versuchen. Sie spannte sich schon dafür, er konnte es fühlen. "Also. Ich will in die Feste, in der ihr wohnt. Dort lebt eine große Zauberin. Ihr Name ist Meditate. Führt mich zu ihr. Gebt mir euer Wort, das ihr mich zu ihr geleitet. Nach meinem Palaver mit ihr, könnt ihr mich haben. Auch du mein Goldstück." Wieder drückte er sie fest an sich. Ihr Becken war fest, das Fleisch unter dem Stoff würde sicher hart und doch weich zu gleich sein. Fast hätte er es wirklich getan. Doch dann dachte er an Kano. So blickte er wieder auf. "Was sagt ihr. Eueren Schwur dürft ihr nicht brechen. Ich meinen auch nicht. Schwört es, mich zu Meditate zu bringen. Unversehr! Dann lass ich das Goldstück frei."
11.02.2004, 23:09 #218
Renata
Beiträge: 455

Dieses......dieses....nach Tot und Verwesung, nach Jauche und Schwefel stinkende Ungeheuer. Die Kehle unter der stramm gespannten Kette schmerzte zu sehr, als dass sie auch nur einen Laut hätte von sich geben können. Das bisschen Luft, was sie zu atmen bekam, war verpestet von den Ausdünstungen dieses Monsters. Die mächtigen Armen umschlangen sie wie einen Schraubstock, selbst ohne die Klinge an ihrem Hals war weder an eine Befreiung aus dieser Umklammerung zu denken noch daran, ihren Peiniger mit einem beherzten Griff in die Weichteile zum Loslassen zu bewegen. Fast noch schlimmer war der stinkende, feucht-warme Atem in ihrem Genick, und das rauhe Etwas, von dem sie nur annehmen konnte, dass es so etwas wie eine Zunge war.

Auch ihren beiden Begleitern waren die Hände gebunden, wenngleich sie in Angriffsstellung verharrten und auf eine Möglichkeit warteten, Hilias frontal zu treffen. Hoffentlich würde seine Erregung ihn ja einen Fehler machen lassen.
11.02.2004, 23:12 #219
Rhodgar
Beiträge: 1.307

Er konnte nichts tun. Nichts, außer diesem Bastard, er gab dieses "Kompliment" gerne zurück, seine Kooperation anzubieten, so schwer es ihm auch fiel.
"Nungut, du hast gewonnen. Du wirst meditate zu sehen bekommen, doch glaube mir, ich vermag nicht zu sagen was für dich angenehmer wäre. Durch meine oder durch ihre Hand zu sterben, ich wüsste nicht wie ich mich entscheiden würde."
Resignierend ließ er langsam seine Hand sinken, jedoch stets darauf bedacht, auch nur bei dem kleinsten Anzeichen von Irgendetwas blitzschnell seinen Dolch aus dem Robenärel schnellen zu lassen, bereit für einen finalen Strich über die Schlagader des Mannes.
"Doch bevor ich euch mein Wort gebe, lasst Rena frei. Denn bei allen sengenden Fegefeuern, ich bin es nicht der hier den guten Willen beweisen muss."
11.02.2004, 23:22 #220
Estragon
Beiträge: 507

Feiger Hund...lag es dem Gehängten auf den Lippen, doch er wusste eine bessere Art, seinen Sieg den beiden Würmern nochmal richtig reinzuwürgen. Er grinste breit und entließ das Mädchen aus dem harten Griff. Als sie sich gerade von ihm stürzen wollte, zog er sie an der Schulter zurück, drehte sie um und drückte ihr die Lippen aufs Gesicht. Seine Zunge stieß vor, nur Bruchteile von Sekunden, denn das biss das kleine Biest auch schon zu. Er schmeckte Blut, stieß sie hart von sich. Sie stolperte in die Arme eines iher Begleiter und wischte sich angewidert über den Mund.
Der Gehängte grinste dreist, seine Zähne waren blutig wie die eines Schattenläufers, dann verbeugte er sich tief. "Jeder Zeit steht dir meine Tür offen, Goldstück." Er lachte laut auf, als einer der beiden Männer zum Angriff vorschnellen wollte. "Bedenkt eueren Schwur. Er bindet euch! Selbst Beliars Dienerschaft darf einen Schwur nicht brechen." Er kicherte boshaft, die schwarzen Augäpfel rollten irre und er hielt sich den Bauch.
"Ihr seid großartig. Ihr solltet für euere dummen Schafsgesichter eintritt nehmen." Dann wurde er ernst. "Jetzt bringt mich zu der Hexe."
11.02.2004, 23:33 #221
Renata
Beiträge: 455

Mag das Versprechen auch gegeben worden sein, nirgends ward versprochen, dass sie auf eine zumindest kleine Satisfaktion verzichten würde. Als Hilias sie in Seraphins Arme schubste, griff sie sich dessen Wanderstab und rammte ihn mit aller Kraft und mit wirklich tief empfundener Genugtuung zwischen die Schenkel ihres Peinigers.

Hätte ihre geschundene Kehle sie sprechen lassen können, hätte sie ihm viel Spass an den Schmerzen gewünscht, die er doch in Khorinis schon so offensichtlich genossen hatte.

Nur ein kleiner Erfolg. Vielleicht würde er sie aber besser schlafen lassen...
11.02.2004, 23:40 #222
Rhodgar
Beiträge: 1.307

"Alles zu seiner Zeit. Die Entscheidungen werden wir ab jetzt treffen. Denn nun sind wir im Kastell. Seid versichert, dass ihr hier so schnell nicht mehr rauskommt. Und ebenfalls sollte euch klar sein, dass wir nun einen gewaltigen Heimvorteil haben. Sicherlich mag eure Fratze so hässlich sein wie Beliars Hinterteil, doch sind wir diejenigen, denen er einen Teil seiner Macht verliehen hat. Aber was rede ich, solch ein Stück Dreck wie ihr es seid versteht nichts von der höheren Gunst der Götter, ich werde nicht meine kostbare Zeit verschwenden."
Verächtlich schaute er auf seinen Gegenüber.
"Doch in einem Punkt habt ihr Recht, wir sind an unser Versprechen gebunden. Ich werde euch einquartieren lassen, und morgen werden wir weitersehen." In Gedanken rief er nun aus: Dämonen! Ich habe euch nie um einen großen Gefallen gebeten, doch nun erweist mir einen solchen, und erscheint so zahlreich wie es nur möglich ist!
Und das Ergebnis war unglaublich. Mindestens zehn Flattermänner schwebten nun lautlos vor und neben den Geweihten Beliars, und warteten auf neue Order.
Ich bitte euch, diesen Mann in eine der schäbigsten Unterkünfte zu führen die euch bekannt ist. Und lasst ihn von nun an keine Sekunde mehr aus den Augen, und wenn er Zicken macht... kurzen Prozess!
Abmarschbereit schwebten sie nun so, doch Rhodgar richtete noch ein paar Worte an das Ungeheuer: "Die Dämonen werden euch zu eurer Unterkunft begleiten. Des weiteren habe ich angeordnet, dass sie euch keinen Moment aus den Augen lassen. Solltet ihr gegen irgendein Gesetz verstoßen, so erwartet keine Gnade. Und spielt nicht einmal mit dem Gedanken, euch gegen sie zur Wehr zu setzen, ihr könnt ihnen nichts anhaben. Achjah, es scheint so, als hättet ihr Schmerzen... genießt sie, solange ihr noch in der Lage seid sie zu spüren. Und lacht nicht so dämlich!"

Und so trennten sich die Wege der vier Gestalten (eigentlich 14, aber die Dämonen zählten jetzt mal nicht). Seraphin und Rhodgar brachten die doch ein wenig verstörrt wirkende Rena auf ihr Zimmer im ersten Stock, und verabschiedeten sich dann gegenseitig. Doch nach all diesen Erlebnissen war es Rhodgar unmöglich zu schlafen. Wie ein kleiner Junge packte er sein Kopfkissen und seine Decke, schlurfte damit über den Flur und klopfte sanft an Rena´s Tür.
"Renata, bitte erlaube mir heute hier zu bleiben. Ich möchte nicht, dass dir etwas geschieht, ich werde hier Wache halten. Natürlich, nicht dass du das nötig hättest, doch ist mir bei diesem Gedanken sehr viel wohler. Ich kann ja dort in dem Sessel schlafen, das bin ich gewöhnt. Darf ich, ja?"
11.02.2004, 23:58 #223
Estragon
Beiträge: 507

Der Gehängte sah sich um. Die geflügelten Monster führten ihn stumm durch die Gänge des Kastells. Ihre glühenden Augen spiegelten sich tot in den schwarzen Untiefen der Augäpfel des Gehängten. Er dacht mit kurzer Belustigung darüber nach, es zu versuchen, mit den Dämonen aufzuneh...
Der Schmerz war unbeschreiblich, den er verspührte. Nicht mal so sehr im Kopf. Viel weiter unten. Seine Hoden waren das Zentrum aus Feuer und Eis zu gleich. Als rammten ihm unsichtbare Kräfte, brennende Schürhaken in das empfindliche Fleisch. Der Gehängte strauchelte, heulte gepeinigt auf, doch die Dämonen ließen nicht ab von ihm, bis auch der letzte Impuls eines Angriffes auf sie, in dem Monster erlsochen war. Dann wurde er von den Bestien die Gänge entlang geschleift und in ein feuchtes KErkerloch geworfen. Fünf Dämonen drängten in die, ohnehin schon enge Zelle. Der Rest bezog vor der Tür Stellung.
Der gehängte richtete sich auf. Schwer atmend sah er sich um. Die Dämonen schienen ihn kaum zu beachten. "Das wird eine lange Nacht." sagte er und kicherte vor sich hin. Die festen Hüften des Goldstückes kamen ihm wieder in den Sinn und er wollte...Schmerz raste erneut durch seine Weichteile. Die Dämonen nahmen die Erinnerungen an den Angriff auf die Magierin des Kastells, als Angriff auch auf sie wahr und wüteten schweigend auf den Gehängten ein. Dieser krümmte sich auf dem kalten Boden und immer wenn neue Schmerzen ihn durchjagten, dachte er daran, warum die Dämonen das taten. Weil er die Frau angeriffen hatte, was die Dämonen wieder zu dem Schluss brachte, er würde noch im Geiste, das Kastell angreifen wollen. Damit verstärkten sie ihre Kräfte nur. Der Gehängte war in einem Teufelskreis gefangen und würde in einer schier endlosen Nacht, kein Augen mehr zutun.
Hoffendlich kam die Hexe bald. Sonst weckten sie den Steinmetz noch auf. Das konnte der Gehängte jetzt wahrlich nicht gebrauchen.
12.02.2004, 00:01 #224
Renata
Beiträge: 455

Mit ihrem wunden und schmerzenden Hals war an Sprechen nicht zu denken, darum konnte sie augenblicklich keine andere Meinungsäußerung außer einem Nicken von sich geben, Dabei hätte sie sich für Rhodgars rührende Fürsorge gerne mehr bedankt, das würde sie zu einem späteren Zeitpunkt nachholen müssen.

Wieder hatte sie das Bedürfnis, sich von einem fremden Geruch reinigen zu müssen, wieder war es der Kontakt zu diesem Mann gewesen, der ihr dieses Bedürfnis vermittelte. Aber in diesem Moment zog sie es trotz des immer noch an ihr haftenden, in die Nase stechenden ekelerregenden Gestankes vor, sich zitternd unter ihrer Decke zusammen zu rollen. Zitternd nicht vor Kälte, sondern vor Wut, Hass und Zorn; auch dies etwas, was bereits zum zweiten Mal in dieser Intensität durch diesen Menschen hervorgerufen wurde.

Dann fiel ihr noch etwas auf: wie tröstend in diesem Moment die Anwesenheit der dort im Sessel schlafenden Gestalt war, hätte sie ohnehin nicht in Worte fassen können.
12.02.2004, 10:43 #225
Renata
Beiträge: 455

Jetzt, nach langem baden, fühlte die Magerin sich nicht nur wieder gereingt, auch das Geschehen der letzten Nacht schien weiter entfernt. Die Mengen heissen Wassers, mit dem sie den Badezuber hatte füllen lassen, reichten selbst in diesen großen Raum aus, um alles mit feuchten Schwaden zu bedecken. Erst nachdem sie den beschlagenen Spiegel von seiner nebligen Schicht befreit hatte, konnte sie die verbleibenden Zeichen der vergangenen Nacht betrachten:

Den Hals ziehrte ein flammend roter Abdruck der Kette, die einzelnen Kettenglieder zeichneten sich deutlich ab. Ein paar blaue Flecken und der Abdruck einer Hand auf ihrem Oberarm. Mehr nicht. Nichts, was nicht von Kleidung und einem Halsband den Blicken zu entziehen und damit dem Vergessen anheim zu geben war. Geisel? Ja. Opfer? Nein, sicher nicht.
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