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Das Kastell des ZuX #28
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18.03.2004, 13:21 #101
meditate
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"ja aber ich geh doch nicht in die sonne, wenn ich nicht muss!

ich bevorzuge den schatten und überhaupt den aufenthalt in der dämmerung. deshalb hat uns beliar ja diesen wundervollen baum in den hof gestellt, damit uns die sonne nicht verbrennen kann.

ich hab das schon gesehen bei den bauern, bezeichne das aber mehr als berufskrankheit. so was kann doch nicht gesund sein. sieh dir ein frisch geborenes kind an. wenn innos gewollt hätte, dass wir aussehen wie gebratene enten, hätte er uns das aussehen von natur aus gegeben.

obwohl dieses knusprige aussehen natürlich etwas faszinierendes hat. man sieht gesund aus, auch wenn man es gar nicht ist. aber lassen wir das. ich sehe, dass deine körperlichen kräfte hier im kastell nicht leiden und du sehr viel wert darauf legst, dass das so bleibt. wie siehts denn aber mit deinen magischen fertigkeiten aus? hast du denn schon einige runen kennen gelernt? bist du in das geheimnis unserer magie schon eingedrungen?"

meditate hatte auf dem weg zur esche einige grashalme gepflückt und versuchte gerade, eine kleines osterkörbchen daraus zu flechten. sie liebte diesen alten brauch, sich in der zeit des erwachens der natur mit eiern als fruchtbarkeitssymbol zu beschenken. sie würde versuchen, diesem schönen brauch auch hier im kastell zum durchbruch zu verhelfen. leider waren die halme etwas kurz. vielleicht musste sie ja mal ins tal, aber da würde es wohl noch etwas dauern, bis die halme sich gegen die sonne reckten.
18.03.2004, 13:42 #102
Dûhn
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Dûhn beobachete fasziniert Meditates Bemühungen eine Art Körbchen aus ein paar Grashalmen zu zaubern. Offensichtlich waren die Halme noch um einige Zentimeter zu kurz, doch scheinbar tat dies Meditates Stimmung keinen Abbruch.

"Magie? Nein, hab da noch nix von zu Gesicht bekommen. Ausser einmal... da hat jemand namens Rhodgar einem anderen Kerl mit einem schwarzen Geschoß den Hut von der Birne geballert. Da stand noch ein anderer Magier bei; irgend n Kerl mit weißen Haaren und ner Hakennase. Fand das alles wohl rasend witzig."

Auch der Riese pflückte sich nun ein paar Grashalme und begann daran herum zu frickeln. Nach einigen misslungenen Versuchen etwas sinnvolles aus seinem Grasklumpen zu fertigen, beschränkte er sich darauf sich zurück zu lehnen und auf einem Grashalm zu kauen.

"Ich würd' schon gerne n bischen rumzaubern, aber vorher will ich erst noch damit" der Hühne tippte auf den Schwertknauf welcher hinter seinem Rücken hervorragte, "richtig umgehen können. Ist für mich auch ein Stück leichter!" Ein Lächeln spaltete die Narben in Dûhns Gesicht.
"Naja, ich hoffe das ich nicht vollkommen unbegabt bin. Ansonsten werd ich wohl sowas wie nen Hausmeisterjob annehmen. Mir gefällts hier irgendwie!"
Mit einem zufriedenen Brummen tauschte Dûhn den Grashalm in seinem Mundwinkel aus und lehnte sich noch ein wenig weiter zurück.
18.03.2004, 13:55 #103
meditate
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"ach ich denk, ein bisschen magie kann auch so einem kerl wie dir nicht schaden. stell dir nur mal vor, du kommst mit dem schwert nicht weiter. da wär so ein kamerad an der seite doch nicht schlecht."

unauffällig hatte meditate ihren stab gepackt und hatte ihre magische energie in einen wunderschönen untoten schattenläufer kanalisiert. für einen moment schien sich die sonne zu verdunkeln, dann begann die luft sich seltsam zusammenzuziehen und mit einem gewaltigen gebiss voran, schälte sich das bleiche ungeheuer aus seiner toten dimension.

schnaufend und mit den füßen scharrend geiferten die knöchernen lefzen und die knochen bebten, als würde das biest atmen.

"und das schöne ist, dass es genau das tut, was du willst."
18.03.2004, 14:16 #104
Dûhn
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Mit immer größer werdenden Augen verfolgte der Reise die Materialisation des untoten Monsters im Kastellgarten. Irgendwie sah die Szene abstrus aus. Der Untote Schattenläufer sah brutal und einschüchternd aus, konnte seine Wirkung aber vor dem Hintergrund aus leisen Blätterrascheln und Frühlingsduft nicht ganz entfalten.
Trotzdem war Dûhn beeindruckt.

Langsam stand er auf und umrundete das Konstrukt mit bedächtigen Schritten. Ganz vorsichtig streckte der Hühne eine seiner enormen Hände aus und strich, fast zärtlich, über die dunklen knochen und mumifizierten Hautreste. Ein kräftiges Schnauben des Monstrums blies eine Wolke aus altem, trocken riechendem Staub in die warme Luft und ließ Dûhn für einen kurzen Moment zurückweichen.
Überrascht schaute der Koloss zu Meditate, die ihn vermitzt anlächelte.

"Wow!" raunte der Riese. "Das is echt beeindruckend! Sind die Vicher stärker als lebende..."
Für einen kurzen Moment war es still im Hof, dann lachte Dûhn laut auf. "Gerade," murmelte der Koloss, "hab ich gemerkt das ich noch nie nen Schattenläufer gesehen hab. Und jetzt seh ich sogar die untote Variante. Na, wenn das mal nich seltsam ist!"
18.03.2004, 14:33 #105
meditate
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"du kannst gern auch eine ganz kleine untote freundin von mir bewundern. ich hab hier eine."

meditate ließ das schattenläuferskelett schneller zerfallen als es entstanden war.

dann öffnete sie die hand und direkt über ihrer handfläche entstand eine blutfliege von sehr seltsamem aussehen. der chitinkörper schien durch unsichtbare bänder miteinander verbunden zu sein, denn überall sah man die märzblaue luft hindurch. trotzdem bewegten sich die ganzen teile harmonisch miteinander, als meditate das seltsame wesen eine ehrenrunde fliegen ließ.

"diese untoten fliegen haben einen wesentlichen vorteil gegenüber dem ding, was uns grad verlassen hat. sie stinken nicht."

meditate wedelte vor ihrer nase herum, dass der penetrante verwesungsgeruch, den der schattenläufer hinterlassen hatte in der milden luft verging.
18.03.2004, 14:55 #106
Dûhn
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Misstrauisch beäugte der Koloss das filigrane Insektenkonstrukt, welches mit einem leisen Brummen über Meditates Hand schwebte. Nach einigem hin und her befand er schließlich das es wohl an der Zeit wäre die leidige Blutfliegensache langsam aber sicher zu begraben und tat einen Schritt nach vorne.
Das abgestorbene Chitin fühlte sich kalt an, als er es berührte. Fast wie Eis.

Das Brummen wurde lauter und der Riese wich ein paar Schritte zurück. Fasziniert beobachtete er den Schlag der Flügel, die Schräglage des Körpers und das Spiel des langen Segmentierten Körpers als die Fliege ein paar schnelle runden im Innenhof drehte.
Den Gestank des schattenläufers nahm Dûhn garnicht mehr wahr, als er sich, neben die Bank, ins Gras sinken ließ.

"Tja, scheint so als hätt ich noch einiges zu lernen, hm?" den Kopf in den Nacken gelegt starrte Dûhn in den Himmel und beobachtete die vorüberziehenden Wolken.
"Irgendwie freu ich mich schon darauf. Ich mein...ihr wisst schon, Frau Meditate. auf die Sache mit der Magie."
Dûhn zog sich mit einer schnellen Bewegung die Kapuze seines abgewetzten Schwarzmagiermantels über den Kopf. Der Schatten der dabei auf sein Gesicht fiel, ließ ihn, in Kombination mit dem aus dem Mundwinkel ragenden Grashalm, eher fiedlich, denn bedrochlich wirken.
18.03.2004, 19:56 #107
meditate
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irgendwann war die magierin dann doch ins bett gefallen. was mit dem gärtner war, war nicht ganz genau zu erkennen. sie war noch einmal bei ihm gewesen und hatte festgestellt, dass er offensichtlich kerngesund war. also gab es keinen grund zur beunruhigung.

sie befahl dem wächterdämonen, sie beim erwachen zu benachrichtigen und legte sich dann hin.
18.03.2004, 20:50 #108
Ceyx
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In seinem Kopf herrschte der Lärm einer mittleren Wirtshausschlägerei. Und irgendwie schienen alle auf Ceyx' Gehirn rumzuprügeln. Er hatte geträumt, doch nur Schimmer und Fetzen waren ihm geblieben und das Gefühl, nichts gutes geträumt zu haben. Langsam öffnete er seine Augen. Das Flackern einer Fackel lies ihn blinzeln. Über ihm tanzten Schatten an der Decke. Langsam setzte sein Denken wieder ein. Er lag in einem Bett. Gedankenverloren starrte er an die Decke.
Langsam wurde sein Kopf leer. Der Schmerz zog sich zurück, in eine Nische jenseits des Bewussten. Langsam setzte er sich auf. Und wünschte sich im selben Moment, es nicht getan zu haben. Der Raum drehte sich sofort vor seinen Augen und ihm wurde schlecht. Langsam lies er sich wieder auf das Kissen zurücksinken.
18.03.2004, 21:08 #109
Cain
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Der Magier Adanos hatte die Zeremonie am Sonnenkreis vollendet und hatte nun auch das Kastell der dunklen Magier erreicht.
Er war auf der Suche nach dem Lehrmeister der Heilung. Cain wollte endlich die Kust der Heilung erlernen, jedoch hatte er im Kloster des Ordens vergeblich nach einem Gesicht.
Dark Cycle war spurlos verschwunden und er wäre die Person gewesen, die es gekommt hätte. Nun war er im Kastell und fragte sich, wen er fragen könnte.
Nach einem kurzen Zunicken ließen die Skelette ihn eintreten. Er kannte sie und sie hatten den Magier schon öfters gesehen.
Schließlich stand er in der anmutigen Eingangshalle des Kastells. Es strahlte Dunkelheit und gleichzeitig auch große Kraft aus.
Es warde von großen Mächten erbaut.. dachte sich der Wassermagus und ging zu der Schüssel, die nahe des Eingangs stand.
Dort warf er ein paar Goldmünzen herein, die kurze Zeit später verschwanden.
Ein kurzes Lächeln huschte über sein Gesicht und er machte sich auf die Suche nach dem Lehrmeister der Heilkunst. Schließlich erschien einer dieser Dämonen, die überall im Kastell herumschwirrten und Cain richtete mit etwas wiederwillen die Frage, die ihn bedrückte an ihn. Ich suche den Lehrmeister der Heilung. Würdest du ihm bescheid sagen, dass ich ihn sprechen möchte?
Mit erleichtern sah Cain, dass er nur nickte und in der nächsten Wand verschwand.
18.03.2004, 21:56 #110
meditate
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meditate erwachte, weil ein dämon hartnäckig neben ihrem bett auf und ab flatterte.

"verschwinde, du nichtsnutz. nein, ich will jetzt nicht aufstehen."

der dämon flatterte.

"man bist du hartnäckig, nein, ich steh nicht auf. ich hab den ganzen tag bei meinem gärtner gewacht."

der dämon flatterte.

"jetzt verschwinde. was auch immer meiner bedarf soll morgen wieder kommen!"

der dämon flatterte.

jetzt reichte es der magierin. sie griff einen ihrer pantoffel und war diesen auf den dämon.

"verschwinde endlich oder ich steck dich in eine flasche und verkauf dich auf dem markt als flschengeist."

der dämon schlug noch einmal mit einem flügel, dann verschwand er und es zog wieder stille ein. zufrieden drehte sich meditate zur wand und packte ihren kopfkissenzipfel. der meinte es wenigstens gut mit ihr.

schnell entglitt sie wieder ins reich der träume.
18.03.2004, 22:14 #111
Dumak
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Was? Wie? Aeryn hatte Dumak geweckt. Geweckt? Oh, er war wohl mitten im Kastell, irgendwo in einem Gang eingeschlafen. Der Rücken schmerzte. Kein Wunder, hatte ihn der Barde doch gegen eine der harten Wände gelehnt und in dieser unbequemen Position wer weiß wie lange zugebracht.
Mühsam rappelte er sich wieder auf. Was hatte Aeryn eben gesagt? Sie sei vor dem Kastell und wenn sie nicht wiederkommen würde, dann...
Verdammt, konnte diese Frau denn nicht einen Tag mal auf sich selber aufpassen. Tuan hatte ihr doch nun gezeigt, wie weit es mit ihrer Schwertfuchtelei her war. Und jetzt war sie schon wieder in Schwierigkeiten.
Dumak nahm kopfschüttelnd seine Suche nach den verborgenen aber ganz sicher vorhandenen Schätzen des Kastells wieder auf. Er konnte nicht ständig auf Aeryn aufpassen. Irgendwann mußte das Mädel mal selber klarkommen. Und er mußte mit den vielen Fäden, die auf einmal seinen Weg kreuzten, klarkommen.
Dumak kratzte sich erstaunt im Nacken, als er plötzlich an eine Kreuzung kam, wo schon wieder ein Faden seinen Weg kreuzte.
»Komisch, hier war ich doch noch gar nicht!«
Aber das war nicht das seltsamste. Ein weiterer Faden hing von der Decke herab, wohl aus einem Lüftungsschacht, und verschand in einem Schlitz in der Wand.
»Hey, ich find das gar nicht lustig«, rief Dumak in den Gang vor ihm. Nur ein dumpfes Echo antwortete ihm: » ... ar echt lustig .... lustig ...«
Dumak stapfte verärgert weiter. Den Faden - seinen Faden - zog er standhaft hinter sich her. Auch wenn ihm nun immer mehr Fäden begegneten. Zu allem Überfluß fingen sie auch noch an, ihn zu begleiten. Bald stapfte er durch einen Gang, dessen Boden von lauter Fäden, haargenau so wie seiner aussehend, nur so strotzte. Fast bildeten sie eine Art Teppich.
»Haha, sehr witzig!«
Das Echo antwortete: »... hitzig ... itzig«
Aber Dumak ließ sich nicht beirren. Er drang weiter in die geheimnisvollen Tiefen des Kastells ein. Wo würde dieser Gang wohl hinführen?
18.03.2004, 23:42 #112
elpede
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Es war eine stürmische Nacht. Draußen tobte der Wind bei wolkenfreiem Himmel auf den Feldern und in den Wäldern der Umgebung, während im Kastell kaum etwas davon zu bemerken war.

Lange hatte elpede geschlafen, viel zu lange, wie er bemerkte, als er einen Blick aus dem Fenster seines Gästezimmers warf. Es war schon wieder tiefste Nacht.

Die letzte Nacht hatte er vor dem Krankenzimmer verbracht. Drinnen war es ihm zu gefährlich gewesen. Die Hohepriesterin war seit Ceyx´ Sturz von der Esche im Hof nicht mehr so gut auf ihn zu sprechen gewesen, so dass er lieber ein wenig Abstand gehalten hatte. Sicher war sicher. Es hätte ja sein können, dass sie auf die Idee gekommen wäre, mal zu fragen, was elpede ins Sumpfkraut gemischt hatte. Eine berechtigte und sicher nicht ganz leicht zu beantwortende Frage, von elpede´s Standpunkt aus betrachtet.

So hatte er vor der Tür gestanden, bis die Hohepriesterin herausgekommen war, woraufhin er sich eilig in sein Gästezimmer zurückgezogen hatte.

Unruhig ging er in seinem Zimmer auf und ab. Wie lange war er jetzt schon hier ? Eine Woche ? Zwei Wochen ? So langsam wurde ihm das Gemäuer zu eng, schnürte ihn ein. elpede war keiner dieser Menschen, die sich wochen-, monate-, jahrelang in einer Stadt, einer Burg oder Festung aufhalten konnte. Er brauchte Natur und Wildnis um sich. Sicher, das alles fand sich auch vor den Toren des Kastells, aber es war eben nicht dasselbe. Doch vorher musste er noch das Gift bestellen. Deshalb war er eigentlich hergekommen. Und er musste Sicherheit darüber erlangen, was Ceyx nun vorhatte. Hierbleiben, oder zurück auf den Hof zu kehren.

Aeryn.. nun, elpede hatte seit Tagen nicht oder kaum mit ihr gesprochen. Sie war mit Burath beschäftigt.

Dumak.. der lag wahrscheinlich noch immer in der Eingangshalle und schlief, oder er spannte neue Fäden. Man brauchte denen nur folgen, dann würde man ihn schon finden.

Der Wolfszüchter schaute in dieser Nacht noch lange aus dem Fenster und dachte nach.
19.03.2004, 09:01 #113
stressi
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Am frühen Morgen war der Botennovize aus dem Sumpf gekommen und hatte ihm den Brief übergeben. Er ging zu Champ und meinte, dass sie gefragt wären und den Brüdern im Suumpf zur Seite stehen sollten. Die würden irgendwas in den stein hauen wollen und brächten die Unterstützung aller Baals beim Transport der schweren Balken für die Konstruktionen.
Champ seufzte und meinte dann, er würde die Sachen packen.
"Und ihr könnt ein bisschen weiter trainieren beim Erlernen der Regeln für das Kartenspiel."
Stressi warf den Dämonen die Karten hin und kurze Zeit später teleportierten sich zwei Baals hintereinander aus dem Kastell.
19.03.2004, 09:54 #114
meditate
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die magierin erwachte zu sehr ungewöhnlicher stunde, sicher weil sie sich gestern auch zu so ungewöhnlicher stunde hingelegt hatte.

als sie die treppe herunter kam, blieb sie erst einmal abrupt stehen. kreuz und quer, von oben nach unten, hin und her und wieder zurück sponnen sich unendlich viele fäden die gänge entlang, wickelten sich um den versteinerten vabun, umkreisten die dicken säulen und wirkten hier von der treppe aus, wie ein überdimensionales spinnennetz.

"was ist denn hier los? was soll das denn bedeuten?"
19.03.2004, 12:28 #115
Burath
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Endlich war es so weit. Aufeinanderschlagender Stahl erfüllte die Ohren des Kriegers und brachte seine Trommelfälle zum Erzittern. Eine Maschine aus Fleisch und Knochen, deren Muskelfasern zu einem Panzer gespannt waren um dem Ansturm auf ihn einprasselnder Schläge zu wiederstehen, getrieben vom Adrenalin das durch Venen gepresst wurde und alles an Kraft schöpfte mit der er auf die Angriffe reagierte. Sein Geist war frei und leer, fasste schnelle und präzige Entscheidungen die sich in den Schlägen äußerten, mit denen er die Angriffe parierte. Der Schwerter sangen ihr kaltes und tödliches Lied, der glasklare und wunderschöne Klang scharfer Klingen..

Burath schonte sie nicht und ließ ihr keine Zeit zur Ruhe oder gar einem unbeschwertem Atemzug. Selbst aus seiner bis jetzt eher defensiven Rolle konterte er mit wenigen, dafür aber schnellen und präzisen Gegenangriffen die seinem Gegner die Wucht des feurigen Angriffs nahm. Doch Aeryn setzte ebenso nach. Das Feuer in ihren Augen loderte und schlug wild um sich. Ein Feuer dessen ungeschürte Kraft durch ihrem Arm bis hin zur Klinge drang. Burath nutzte die aus der Wildheit entstehenden Fehler ihrer Deckung um etwas Abstand zu wahren und sie selbst in kurz geführten Angriffen zu bedrängen. Er beobachtete jede kleinste ihrer Bewegungen, schätze sie ab und versuchte ihre nächsten Züge vorrauszuahnen.

Ein Spiel wilder und tanzender Klingen, das er in vollen Zügen genoss. Gleich einem Rausch der sein Denken umfing und seine vollste Hingabe gewann. Die Augen Kriegers funkelten so scharf wie das silberne Blatt der Klinge..
19.03.2004, 17:56 #116
Aeryn
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Der Tanz wurde wilder und wilder. Die Kriegerin kostete jeder Augenblick bis zur Ekstase aus. Mal trieb sie Burath mit unerbittlicher Kraft und harten, kurzen Schlägen vorwärts, mal ließ sie sich einfach treiben und parierte eine Reihe seiner Attacken, jedoch niemals ohne ihren Widerstand aufzugeben. Sie lockte ihn, spielte mit ihm, doch stets spürte er ihre Kraft. Unbeherrscht und roh, sanft und tanzend…

Ihre Schwerter küssten sich, die Parierstangen verkeilten sich, die Melodie brach für einen Moment. Er spürte ihren heißen Atem in seinem Gesicht. Ihre Körper pressten sich an einander, als ein stummes Ringen um Kraft begann. Seine Hand versuchte ihr Handgelenk zu umfassen, es samt ihrem Schwert zu Boden zu drücken.

Stück um Stück senkte sich ihre Schwertspitze zu Boden. Doch als er glaubte es gerade geschafft zu haben, brach sie mit ungeahnter Kraft, gleich einem Vulkan hervor und befreite sich aus seiner Umarmung.

Geschickt drehte sie sich heraus und griff im selben Moment erneut an. Und er stand mitten im Flammenmeer. Die Hitze umfing seinen Körper...

Der Mond, ihre Augen, ihr Körper, der zu dem tödlichen Gesang der Kingen zu tanzen schien…

… Am Himmel erwachen die Sterne…
19.03.2004, 19:11 #117
Alei
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Wieder saß er im Innenhof, unter demselben Baum. Wieder war ihm so merkwürdig, wie es ihm in letzter Zeit oft war. Es war etwas dunkles in ihm, etwas, dass ihn aufrüttelte, ihn durchschüttelte, auffahren ließ und dann verwirrt zurück ließ. Es war... Worte konnten es nicht beschreiben. Auf jeden Fall war es nicht angenehm. Aber da war noch ein anderes Gefühl. Ein angenehmes Gefühl, wie er es immer hatte, wenn er hier am Abend im Innenhof unter jenem Baum saß, unter dem er immer saß. Nein, er hatte nicht vor, sich zu wehren, und die Harfe war bereits in seiner Hand. Die ersten sanften Klänge erklangen, um sich dann zu ändern, härter zu werden, schneller, immer schneller.

Der Himmel ist gegangen
durch das Gras geht nicht ein Hauch.
Die Häuser knien nieder
und die Menschen tun es auch.
Die Bäume krall'n sich fester
in das Erdreich als vorher.
Wie Blei lastet die Stille
auf allem rings umher

Vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!

Kyrie eleison!

Ein Regen wie aus Eisen
zerreißt das Tuch der Nacht.
Es splittern schon die Bäume
wie Knochen in der Schlacht.
Dann bricht das 6. Siegel
ein Stern fällt in das Meer.
Die Wasser werden bitter
und die Sonne schwarz wie Teer.

Vier Reiter sieht man jagen
die Erde wogt und bebt
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!
Es kommt ein Sturm!

Kyrie eleison!

(c)Subway to Sally. "Der Sturm" vom Album "Foppt den Dämon"

Etwas in seinem Innern regte sich bei diesen Klängen, doch mit der Harfe sank auch dieses Gefühl in ihm wieder ab. Wie hell die Sterne doch heute waren. Für wen schienen sie so hell? Gab es etwas, dass es wert war, so hell dafür zu erstrahlen? Er hatte es einmal geglaubt, aber es hatte sich gezeigt, dass er nur ein Träumer war...
Nur ein Träumer...
19.03.2004, 19:41 #118
Dumak
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Dumak hatte sich weiter vorgearbeitet. Der Gang nahm kein Ende. Mittlerweile wußte er nichtmal mehr, wo im Kastell er sich eigentlich befand. Die Eingangshalle mit der Statue, an deren erhobenem Zeigefinger er den Faden befestigt hatte, lag nun schon unendlich weit hinter ihm. Er war durch jede Menge Gänge gelaufen, hatte Abzweigungen gesehen und an ihnen gegrübelt, ob er links oder rechts gehen sollte, hatte Sackgassen gefunden und wieder herausgefunden.
Der Barde zog sein Messer, um die dicken Spinnweben, die sich nun im Gang breitmachten, zu durchtrennen.
War da eben nicht ein leises Zischen zu vernehmen gewesen? Und ein gefährliches Rascheln in der Dunkelheit? Dumak wünschte sich sehnlichst ein Schwert herbei und nicht nur, weil er damit die klebrigen Fäden der Spinnenetze besser durchtrennen könnte.
»Ich«
Ein Hieb.
»sollte«
Einige Fäden fielen zu Boden.
»mir«
Wieder ein Schwerthieb.
»ein«
Dumak wischte Schweiß aus dem Gesicht.
»Schwert«
Und richtete sich auf.
»zulegen«
Der Gang wurde immer niedriger. Jetzt hörten auch die Fackeln auf und der neugierige Barde befand sich bald in tiefster Finsternis. Bald kroch er auf dem Bauch. Wenn das man kein Schatzversteck war! Er roch förmlich schon das Gold - wenn es je einen Geruch hatte.
Der Faden? Der war irgendwann zu Ende gewesen. Es war sowieso klar, wo der Gang entlanglief. Dumak war fast immer nur gerade gegangen, hatte so wenig Abzweigungen wie möglich genommen und befand sich seiner Meinung nach noch immer irgendwie im selben Gang wie zu Anfang, so daß er sich eigentlich nur umdrehen mußte, um wieder in die Eingangshalle mit der Statue zu gelangen. Aber dahin wollte er gar nicht. Sicher würde er das Gold bald erreichen. Der Gang war nun so eng, daß der Schatzsucher nur noch auf dem Bauch kriechend voran kam. Wenigstens waren die Spinnenweben zurückgeblieben.
Der Gang neigte sich immer mehr in die Tiefe und wo es eben noch eben zuging, wurde der Boden nun zu einer abschüssigen Rutschbahn. Dumak klammerte sich an den Mauerfugen fest, um nicht abzurutschen. Puh, also dieses Gold hatte er sich redlich verdient, fand er. So sehr hatte sich sicher noch keiner für einen Schatz angestrengt.
Plötzlich, ein unachtsamer Moment, und Dumak rutschte ab. Mit dem Kopf voran flutschte er durch den röhrenartigen Gang nach unten. Sicher würde er jeden Moment oben auf dem großen Goldhaufen der Schatzkammer landen.
19.03.2004, 21:51 #119
meditate
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meditate winkte einem der dämonen und befahl ihm

"mach das weg. schneidet das alles ab und sucht mir die ursache für dieses schreckliche durcheinander. da wird man ja ständig an spinnen erinnert. UND IHR WISST, WIE ICH SPINNEN HASSE!"

meditate sprang die letzten stufen bis in die halle hinunter und machte sich selbst daran, wütend an einem der fäden zu zerren. wenn jetzt am anderen ende einer wäre, dann wäre er in den armen einer sehr wütenden hohepriesterin gelandet und dann wäre es ihm sicher schlecht ergangen. immerhin stand ein lebendes mahnmahl hier in der halle und streckte jedem besucher stumm einen gabenteller entgegen.

die dämonen waren aber schnell. es dauerte nur den hauch eines augenblicks und die fäden waren verschwunden. jedem der wie ein spinnennetz auseinanderfallenden fäden folgte ein dämon und verlor sich irgendwo in den weiten des kastells.

zufrieden blickte meditate ihnen nach und ging dann ins refektorium. auf den ärger gehörte was süßes. das beruhigt die nerven.
19.03.2004, 22:13 #120
Alei
Beiträge: 569

Laute Stimmen drangen aus dem Innern des Kastells an die geschulten Ohren des Barden, der noch immer unter seinem Baum verweilte. Letztlich nahm die Neugier in ihm Überhand, und er stand auf, packte seine Harfe weg, in eine der unzähligen Taschen seiner Robe und machte sich auf den Weg ins Innere der alten Mauern. Flackerndes Fackellicht begrüßte ihn und ließ ihn zu Boden sehen, wo Schatten vor seinen Augen herumsprangen. Es war, als lege sich ein Schleier aus Schwärze vor seine Augen. Er blinzelte, doch seine Sicht besserte sich nicht. Erst mit ausgestreckten Händen fand er seinen Weg durch die engen Gänge, bis er einen warmen Luftzug spürte. So wie es roch, mußte er das Refektorium erreicht haben.

Vorsichtig durchquerte er den Raum und fand sogar eine Bank, über die er fast fiel, setzte sich und begann, seine Augen mit den Handballen zu massieren. "Verschwindet, ihr nevigen Dinger" Er meinte die Schatten, aber das war für einen Außenstehenden nicht ersichtlich. Er verhielt sich auf jeden Fall sehr merkwürdig, und sehen konnte er immernoch nichts. Super...
19.03.2004, 22:27 #121
meditate
Beiträge: 6.868

meditate war sofort aufgefallen, dass dieser magier offensichtlich ein problem hatte.

"kann ich dir helfen?"

meditate war aufgestanden und näher getreten. sie konnte sich an das gesicht erinnern, obwohl ihr der name entfallen war.

"ich hab dich lang nicht gesehn, wo warst du denn in der letzten zeit und was ist mit dir los?"

sie zog sich einen stuhl heran und setzte sich zu jüngling.
19.03.2004, 22:36 #122
Alei
Beiträge: 569

Da war wieder die Stimme, die ihn aus dem Innenhof gelockt hatte. Sie kam ihm bekannt vor, aber auch wieder nicht so bekannt, dass er ein Gesicht oder gar einen Namen mit der Stimme verbinden konnte. Kannte er diese Frau wirklich oder trog ihn seine Erinnerung?

"Schatten verdunkeln mir die Sicht. Sie kamen plötzlich und tanzen mir vor den Augen. Sie werden sicher bald verschwinden. Aber entschuldigt, mein Name ist Alei, meines Zeichen Barde. Ich verbringe den Tag meist in meinem Gemach und halte mich des Nachts im Innenhof auf, wenn es dort ruhig ist und man die Gestirne sehen kann. So treffe ich selten andere Bewohner des Kastells. Eure erhobene Stimme veranlasste mich, den Hof zu verlassen, um zu sehen, was passiert ist. Aber anscheinend ist alles wieder in bester Ordnung. Eure Stimme klingt ruhig viel schöner"

Es war komisch, aber normalerweise war er nicht so redselig. Zumindest nicht, wenn er eigentlich gar nicht wußte, mit wem er sich da unterhielt. Aber er würde es ja gleich wissen. Wieder begann er, seine Augen zu massieren, um die Schatten zu vertreiben, die ihm Streiche zu spielen schienen.
19.03.2004, 22:43 #123
meditate
Beiträge: 6.868

"bist du sicher, dass du des nachts hier im hof warst? ich bin fast immer erst auf den beinen, wenn die sonne am sinken ist. ich hab dich ewig nicht gesehen. ich vermute sogar, du warst eine zeit lang nicht da. es ist ein seltsames phänomen des kastells, nicht nur die örtlichen dimensionen zu verschieben, sondern auch die zeitlichen.

das passiert sogar sehr häufig. plötzlich läufst du durch die gänge und triffst auf magier, die seit hundert jahren nicht gesehen wurden. sie kennen dich nicht und sind verwirrt wegen der anderen umstände und du kannst ihnen nicht helfen, weil du nicht weißt, wo sie zu hause sind.

aber beunruhige dich nicht. du bist auf jeden fall hier im kastell. ich nehme an, die dunkelheit vor deinen augen hat etwas mit der zeitverschiebung zu tun.

darum denke ich, dass sich das ohne behandlung gibt und du bals wieder klar sehen kannst."

meditate bestellte sich eine leichte suppe und frisches weizenbrot dazu.

"möchtest du nicht auch etwas essen?"
19.03.2004, 22:58 #124
Alei
Beiträge: 569

Alei nickte einfach. Ob er ihr zunickte, wußte er nicht, denn er hatte noch nicht hundertprozentig ausmachen können, wo sie genau saß. Er bestellte sich etwas Brot mit Butter und ein Glas Rotwein. Genau das Richtige für die Uhrzeit. Während er sich etwas Butter auf das Brot strich, ließ er ihre Worte immer wieder durch seinen Kopf gehen. Sie hatte etwas ausgesprochen, das der junge Magier schon oft vermutet hatte. Das Kastell erzeugte nicht nur eine Interferenz im Raum, sondern auch in der Zeit. Konnte es wirklich sein, dass er gerade aus der Vergangenheit in diese Gegenwart geraten war? Das würde zumindest die plötzliche Verdunkelung seines Augenlichtes erklären. Bei einer solchen Interferenz konnte praktisch alles passieren.

Wieder biss er in sein Brot und spülte mit einem guten Schluck Rotwein nach. "Die Schatten werden langsam heller. Aber ich fühle mich unwohl, wenn ich daran denke, dass ich soeben einige Tage, Wochen vielleicht sogar Monate in der Zeitlinie übersprungen habe. Woher kann ein Magier des Kastells wissen, in WELCHEM "Jetzt und Hier" er sich befindet? Muß er raten oder weiß er es einfach, wenn er einen gewissen Grad der geistigen Schulung erreicht hat?" Fragen über Fragen. Alei zügelte sich. Es gehörte sich nicht, jemanden beim Essen so auszufragen. Wenigstens konnte er inzwischen Konturen erkennen und schloß daraus (Was er aus dem bisherigen Gespräch sowieso schon entnommen hatte), dass er einer Magierin des Zirkels gegenübersaß. Und nach ihrer Robe zu schließen (von der er allerdings noch nicht SO viel erkennen konnte) sogar einer sehr hochgestellten, vielleicht sogar einer Hohepriesterin.
19.03.2004, 23:10 #125
meditate
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schweigend saßen die beiden magier da und aßen. meditate wollte alei nicht durch fragen noch weiter verunsichern. sicher konnte man die sache mit der raum-zeit-verwirrung noch näher untersuchen. aber erst einmal musste der junge zu sich finden.

"du bist barde? hier ist noch ein barde zu gast im kastell. heißt dumak und ist unglaublich talentiert. ich werd dich bei gelegenheit mit ihm bekannt machen.

und nun entschuldige mich bitte. ich muss nach einem kranken sehen."

damit erhob sich die magierin und machte sich auf den weg, nach ihrem gärtner zu sehen.
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