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Das Kastell des ZuX # 29
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11.04.2004, 00:55 #76
Renata
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Dieses verunglückte Exemplar eines Zombie hatte bestimmt verwandtschaftliche Beziehungen zu gewissen verunglückten Blutfliegen. Nachdem dieses Rumpf- und Kopflose Wesen zweimal um die Esche gestakst und dabei immer außer Riechweite (nein, kein Tippfehler...) geblieben war, schwenkte es ab und wackelte direkt auf die Magierin zu.

Das war für eine kurze Weile ja ganz witzig, jetzt wurde es aber eng, der Geruchspegel stieg sprunghaft an, die Teilchen, die das ... Ding verlor, fielen immer dichter vor ihr zu Boden. Ihre eigenen Beine hatte Renata schon hoch auf die Bank gezogen, da endlich stoppte das Monstrum.

Aber da war immer noch Rhodgars Herausforderung. Es kostete schon eine immense Überwindung, die Waffe gegen dieses, dieses ... - gegen etwas zu heben, das sich noch bewegte. Trotzdem fasste sie das Schwert fester, zögerte aber noch. Dann machte die Kreatur einen Schritt vorwärts, dann noch einen - mittlerweile stand Renata auf der Bank - dann noch einen und stieß mit den vermoderten Schienbeinen bereits an das Holz der Sitzbank. Der Gestank war ekelhaft, der Anblick, der sich ihr von oben in den Bauchraum des Zombies bot, nicht minder. Endlich fasste sich die Magierin ein Herz, holte aus und hieb die Klinge ihres Schwertes etwa da hin, wo irgendwann einmal der Nabel gewesen sein musste.

Mit dem Erfolg, dass das Schwert in dieser gammeligen Masse stecken blieb und ihr aus der Hand gerissen wurde. “Igitt, mach das weg, das ist ja eklig bis zum Gehtnichtmehr”. Unnötig zu sagen, dass Rhodgar sich vor Lachen bog.....
11.04.2004, 01:10 #77
Rhodgar
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Nein, ganz und gar nicht nötig. Wann hatte sich der Schwarzmagier das letzte Mal derart amüsiert? Ihm fiel nichts Vergleichbares ein.
Aber je mehr er lachte, desto lascher wurden die unsichtbaren Zügel, mit denen er den teilweise-Zombie gehalten hatte (natürlich nur bildlich gesprochen). Allerdings merkte er davon kein Stück, noch immer war er viel zu beschäftigt damit, sein Zwerchfell bis zur Unendlichkeit zu strapazieren. Nein, er konnte nicht mehr. Igitt, mach das weg! Köstlich!

Ja, es wäre auch weiterhin alles lustig und toll gewesen, es scheiterte nur an dem Punkt, dass sich die Beine mit einem Mal selbstständig gemacht hatten. Irgendetwas musste mit dem Unterleib geschehen sein, als Rena die Klinge in ihn gerammt hatte. Wie von dem Leibhaftigen verfolgt, spurteten die Füße nun über den Innenhof, schlugen hier einen Haken, stolperten dort über sich selbst und purzelten wild durcheinander. An sich auch ein ziemlich amüsierendes Schauspiel, ja wenn es denn beabsichtigt gewesen wäre. Doch dies war es keinesfalls. Was würde der Don wohl sagen, wenn er sich auf einem lockeren Abendspaziergang plötzlich einem paar wildgewordener Kreaturenbeine gegenüber sah? Ganz klar, er würde die Stirn in Falten legen, und die Nase rümpfen ob des unmenschlichen Gestanks. Aber was, wenn er anschließend Rhodgar und Rena entdecken würde, wie sie so im Innenhof verrückt spielten?
Aus diesen Überlegungen ergab sich nur eine logische Konsequenz.
"FANG SIE!"

Der Schwarzmagier war aufgesprungen, und hechtete nun wie wild hinter dem völlig unkontrollierbaren Unterleib her. "Da, pack sie. Nein, argh, nicht mich! Dahinten laufen sie, schnell hinterher. Oh nein, die laufen in Richtung Refektorium. Beeil dich."
Immer wieder trieb er Rena zur Eile an, war sie doch aufgrund ihres vorangegangen Trainings noch immer ein wenig ausser Atem.
11.04.2004, 01:36 #78
Renata
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"FANG SIE" ja klar, nichts leichter als das. Nimm einfach den lieben kleinen Zombie bei der Hand, seine Beine werden Dir schon folgen...

Das war eine wilde Jagd. Der Zombie - oder besser: die Beine schlugen wilde Haken. Ein paar mal waren sie auch nah an der Magierin, die genau wie Rhodgar hinter dem Zick-Zacklauf der Zombiebeine hinterherhechelte (wobei sie sich mehr als einmal gegenseitig über den Haufen rannten), vorbei gelaufen. Aber was hätte sie machen sollen? Ins - pardon - volle Leben greifen?

Bei der Gelegenheit hatte sie aber den Heft ihres Schwertes fassen können. Mit beiden Händen hielt sie gegen, während die Kreatur, immer noch an der Klinge festhängend, um sie herum hampelte. Dann - ein Ruck - und das Schwert war frei.

Vom Zug der Schwertklinge plötzlich befreit, taumelten die Beine haltlos rückwärts, fielen rücklings hing und zappelten einen wilden Tanz, unfähig, wieder auf die Füße zu kommen.

"Da bitte, Dein Zombie."

Würde Sie das Schwert jemals wieder sauber und diesen Geruch jemals wieder aus der Nase bekommen?
11.04.2004, 01:50 #79
Rhodgar
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"Ah, danke."
Nun, ein paar dutzend Purzelbäume nach dem Beginn ihres selbstständigen Handelns, war wohl auch den Beinen so langsam die Luft ausgegangen. Nur noch gelegentlich zitternd und zappelnd lagen sie jetzt größtenteils friedlich auf den schwarz-weißen Kacheln.
Rhodgar stemmte die Hände auf die Knie, sodass ihm sein in all seiner Fülle und Pracht ins Gesicht fiel, und somit die purpurne Farbe verdeckte, in welcher selbiges angelaufen war. Er musste doch mehr für seine Kondition tun. Irgendwann.
"Puuuh, gerade nochmal gut gegangen." kam es von Rena, die erstaunlicherweise keinen einzigen Japser von sich hören ließ. Ihr Training hatte sich anscheinend doch schon bezahlt gemacht.
"Ja, kannst du laut sagen. Aber jetzt lass uns dieses Übel endgültig loswerden. Hilfst du mir mal?"

Mit vereinten Kräften schleiften die beiden Schwarzmagier den leblosen Körper wieder zurück in den Innenhof, jeder hatte dabei einen der gammeligen Füße in der Hand. Schwer zu sagen, wer von beiden dass angewidertere Gesicht zog.
Als es dann aber schließlich geschafft war, lag glücklicherweise nicht mehr ein Hauch eines Geruches in der nun wieder frischen Luft des Innenhofes. Rhodgar hatte einen anderen Runenstein gezogen, und über seiner Hand ein winziges, schwarzes Flämmchen entstehen lassen. Das aber hatte schon ausgereicht, um die Reste der Verbindung zu den Überresten der Leiche endgültig zu kappen, und mit einem kurzen Lichtblitz waren jene wieder zurück in die andere Dimension verschwunden. Und mit ihnen der Gestank, wie gesagt.

"Ein aufregender Abend, nicht wahr?" Während Rhodgar diese Worte an seine Freundin richtete, fiel ihm etwas Sonderbares auf. Da, in einer Nische versteckt, lag etwas. Sehr merkwürdig, dieser Korb fühlte sich so weich und feucht an, wie... "Schau mal Rena, ich hab ein Geflecht aus Grashalmen gefunden. Und da liegen Eier drin. Mehr als seltsam. Habe ich irgendwas verpasst?"
11.04.2004, 02:46 #80
Renata
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Wie eine Leichenfledderin war Renata sich vorgekommen, als sie die Beine samt Rumpf durch den Innenhof zerrten.

Aber was für ein Glück, dass sich ihre Sorgen, die sie sich wegen der Rückstände gemacht hatte, als unnötig erwiesen. Als die Überreste der Kreatur verschwanden, verschwanden alle Überreste. Wirklich alle. Restlos.

Das Körbchen, das Rhodgar da gefunden hatte, erinnerte an ein Nest, war aber eindeutig von Menschenhand geflochten. "Das sieht wie eines der Geschenke aus, die zum Frühlingsfest versteckt werden. Bestimmt hat die Hüterin hier ihre Hand im Spiel. Nun, Du hast es gefunden, damit gehört es Dir.

Schau mal, dort drüben ist noch eins” vorsichtig zog sie das zarte Geflecht mit dem zerbrechlichen Inhalt unter einem Busch hervor. “Meins". Grinsend hielt sie das Körbchen Rhodgar zu Begutachtung hin.

"Das war ein anstrengender Tag und ein wirklich spaßiger Abend. Gekrönt von einem Frühlingssymbol als Geschenk”. Ein schöner Tag.
11.04.2004, 08:51 #81
Ceron
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Der Schwarzmagier nannte Ceron seinen richtigen Namen, „Er wird euch sicher in Erinnerung bleiben: Azathot, merkt ihn euch gut. Vielleicht wird er euch noch einmal das Leben retten. Ceron starrte den Magier verstört an, dann wandte er sich zu Drognan, dieser Junge war tiefstens damit beschäftigt seine Karte zu erstellen, so wollte der Magier ihn nicht stören. Ceron setzte sich mit der Karte „Fauna und Flora, seltene Pflanzen“ an sein Lesepult.

Da, als sein Auge gerade wieder über eine Zeile der Legende springen wollte fing er das Bild eines Fremden ein. Ceron ging schlagartig auf den Fremden zu, musterte ihn ganz genau von Kopf bis Fuss, die Merkkartei in seinem Kopf hatte er schon erstellt: Krieger, Alter um die 20 Jährchen, gelocktes dunkles Haar, kleiner Mann. Er trat an das Männchen heran. Schaute von oben auf den jungen Herrn runter, rekognoszierte dass er bewaffnet ist, und sagte dann: „Ein Schwert, junger Mann was wollt ihr hier? Krieger verlaufen sich nicht oft hierher und wenn, dann sind es Söldner. Daraus schliesse ich dass du von diesem Gardepack kommst. Der Sumpf oder Hof hätten keinen Grund verschleiert hier aufzutauchen. Also sprich was suchst du hier?“ er bemerkte dass der kleinwüchsige Mann ein wenig eingeschüchtert wurde durch seine Reden. So setzte er nach: „Aber es könnte ja sein dass dies alles ein Missverständis ist und ihr einen ganz guten Grund habt hier zu sein. Machen wir es uns also möglichst einfach und du erzählst ein wenig von dir.“ Er führte den Kleinen Mann in eine Ecke der Bibliothek , welche ein wenig besser ausgestattet war um herumzusitzen, er wiess dem Mann einen Sessel neben dem Feuer zu und nahm sich dann selber einen Stuhl, so dass er dem Mann gerade in die Augen schauen konnte.
11.04.2004, 09:27 #82
Cain
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Cain lächelte. Stimmt.. Meditate hatte etwas von einem Ei geredet.
Er überlegte kurz und schließlich legte er sein Frühstücksbrot nieder und sein Körper zersprang in tausende von Teilen. Meditate schien es eilig gehabt zu haben und Cain hatte beim Frühstück vergessen ihr die Teleportrune zu geben. Er hatte nämlich eine zum Kastell und so brachte er das Schriftstück nicht.
Kurz darauf war er aus den Räumlichkeiten des Kastells verschwunden und hatte die schon lange nichtmehr aktivierte Teleporterrune zur Burg im Minental aktiviert.
11.04.2004, 10:50 #83
Ray
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"Schuhuuuuh!" Ray schrak aus seinen Träumen hoch.
"Ach, Tenebrus! Kannst du nicht ruhig sein?" Der Uhu saß am Fenster und sah in den Innenhof, auf den eins von Rays Fenstern zeigte.
"Was ist denn? Oh, wen haben wir denn da!" Ray sah Rhodgar und Renata im Garten mit einem Zombie... Nein, einem halben Zombie herumalbern. Dann zerfielen die Beine dieses Geschöpfs zu Staub. Rhodgar schien etwas entdeckt zu haben.

"He, die haben Fruchtbarkeitsgrüße in Form von Eiern gefunden!" entfuhr es Ray. Schnell zog er seine Robe über und lief nach draußen, Tenebrus im Schlepptau. Mal sehen, es musste doch noch mehr geben. Ray schlich sich an Rhodgar und Renata vorbei und ging zum Rand des Arkedenganges. Moment mal. Ray begab sich zu einer der seltsamen Statuen, die den Gang an der Wand zierten. Da war etwas hinter einer Statue, die mehr als grotesk wirkte.

"HA!" rief Ray begeistert. "Jetzt hab ich auch eins!" Er nahm das Nest mit den Eiern und ging leise auf sein Zimmer, um die beiden nicht weiter zu stören. Nennt man Taktgefühl, fügte er für sich in Gedanken hinzu.
Langsam zeichnete sich auch die Morgenröte am Horizonz ab. Zeit fürs Frühstück! Ray begab sich in die Küche und sagte einem komsichen Dämon mit Krokodilschnauze, er solle doch bitte ein Spiegelei mit Gewürzen für ihn aus einem der Eier machen.

Der Dämon aber nahm ein eigenes Ei und schickte Ray die wie üblich schmerzhaften Gedanken: Sterblicher, du solltest deine Eier öffnen. Die Hüterin liebt es, sie mit unorthodoxem Inhalt zu füllen.
Nachdem Ray im Speisesaal sein Spiegelei gegessen hatte, schlug er ein Ei auf. Was war denn das? Sumpfkraut! Und noch ein Ei... Süßigkeiten! meditate hatte an alles gedacht. Er ließ sich einiges der guten Sachen munden und kehrte dann mit dem Rest auf sein Zimmer zurück.
11.04.2004, 12:04 #84
Cain
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Mit einem blauen Blitz erschien der Magier wieder im Kastell.
Unter seinem Arm klemmte das Ei, das immernoch warm war. Es ging ein leicht fauliger Geruch von aus. Es schien den geruch der Umgebung angenommen zu haben, dachte sich der magier und grinse in sich hinein.
Es war ein kleines Abenteuer und hatte dem schon von vielen Abenteuern gekennzeichnetem hohen Wassermagier gut gtan, da die letzten Monate eher ruhig abliefen.
Doch nun machte sich Cain erstmal auf die Sache nach Meditate um ihr das Ei und die Rune zu übergeben und so mit der Meisterung der Heilung anzufangen.
11.04.2004, 14:08 #85
Ray
Beiträge: 157

Als Ray in Gedanken versunken auf sein Zimmer zurückkehren wollte, lenkten ihn seine Schritte fast unwillkürlich noch einmal in den Krankensaal, wo er einige Tage unfreiwillig hatte verbringen müssen.
Warum ging er nur dort hinein? Ein Blick auf sein Krankenbett ließ ihn leicht erschauern. Da lag doch immer noch dieser schreckliche Gürtel, das Cingulum Magici Beliari. Nun, er wollte den Gürtel zumindest aufbewahren. Immerhin würde er ihn später daran erinnern, wie er seinen Weg ins Kastell gefunden hatte.

"Das cingulum magici Beliari ist ein magischer Gürtel, den einst ein mächtiger Gesandter Beliars selbst mit Magie versehen haben soll. Seine Macht ist unbekannt, Gerüchte sagen aber, dass er Macht gemäß seines Trägers verleiht. Trägt ihn aber kein Diener Beliars, so wird sich der Gürtel grausam zur Wehr setzen. Wer einmal vom Gürtel verflucht wurde...
Die Worte, die Ray einst in dem Kompendium über Beliars Artefakte gelesen hatte, hallten wie ein schauriges Echo in seinem Kopf wieder. Aber Moment. War er jetzt nicht ein Diener Beliars? Oder musste er erst Magier werden und Kreaturen beschwören, um einer zu sein? Nein, das konnte nicht sein. Soweit er verstanden hatte, hing viel in der Magie davon ab, ob man an sich glaubte. Das hatte meditate ihm selbst gesagt. Er sah sich als ein Diener Beliars. Allerdings gab es Unterschiede. Er wollte dem dunklen Gott nicht des Todes und der Zerstörung willen dienen. Ihm ging es um das Wissen zur Verteidigung und um ein wenig Macht über die Magie. Alles andere widersprach seiner Moral.
Er könnte aber doch versuchen, den Gürtel anzulegen. Inzwischen hatte er sein Zimmer erreicht. "Ein wenig Risiko muss sein!" entschloss Ray.

Die Schnalle des Gürtels schnappte zu. Ray schloss die Augen - doch der Schmerz blieb diesmal aus. Kein Stachel bohrte sich in seinen Bauch. Auch fühlte er keine Kälte erneut in sich aufsteigen.
Anscheinend konnte er den Gürtel nun tragen. Doch was war mit der Zeile "dass er Macht gemäß seines Trägers verleihe"?
"Hmmm... Gemäß seines Trägers." überlegte Ray. "Ich verdiene nicht mehr Macht, als mir schon gegeben ist. Also magische Begabung. Der Gürtel kann mir also nichts geben. Schade."
Er hängte den Gürtel in seinen Schrank und legte den Standardgürtel der Lehrlingsrobe wieder an. Der passte doch etwas besser.
Dann beschloss er, ins Refektorium zu gehen, um einen Nachmittagstrunk zu sich zu nehmen.
11.04.2004, 14:13 #86
Estragon
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Estragon saß in der Bibliothek und studierte Element und ihre Identifikatoren . Metalle, Mineralien, Wasser und Gase. Viele von ihnen waren in der Lage, die reinen Essenzen der Elemente aufzunehmen und auch wieder abzugeben.
Das fand Estragon äußerst anregend. Er spielte schon seit langem mit einer Idee, wie er das Rauchen und Teetrinken im Refektorium angenehmer gestallten konnte. Die Unterhaltung mit Don-Esteban hatte diese Idee oder besser, das Bedürfnisses nur noch verstärkt.

Vor sich, unter Bergen von Büchern begraben, lagen einige Skizzen. Er hatte sie ohne Sorgfalt angefertigt. Mehr hingeschmiert. Er hatte schon alles vor seinem inneren Auge zusammen gefügt. Nun war die Frage, ob es auch so funktionieren würde.

Dann hatte er dieses Buch vom Stapel seines Arbeitspensums gezogen. Schon der Titel war viel versprechend gewesen.

Das Feuer. Eine durch Flammenentwicklung u. Abgabe von Energie in Form von Wärme u. Licht gekennzeichnete Erscheinungsform der Verbrennung. Es kann… Die ewige Litanei der Definition überblätterte Estragon schnell. Er hatte sie schon zu oft lesen müssen. Konnte sie schon auswendig aufsagen.
… die Verbindung der eigentlich unvereinbaren Elemente Feuer und Wasser ist höchstes Ziel der Alchimie… Estragon kannte einige vermeintliche Ziele der Alchimie. Nicht in allen stimmte er mit der, in den Büchern oft verbreiteten Meinung, überein.

…den Elementen entsprechen Steine, die leuchtenden und brennenden dem Feuer, leichte und durchsichtige der Luft, helle und harte dem Wasser und schwere und undurchsichtige der Erde.
Estragon machte hier erneut einen Vermerk in seinen Notizen.
Die wichtigsten Speichersteine des Feuers sind Edelsteine Rubin und Granat. Rubin nimmt die Essenz des Feuers voll in sich auf und speichert es über die Ewigkeit. Gesalbte Rubine können die starken, verzerrenden Kräfte des Feuers binden.
Der Edelstein Granat ist in der Lage, die Kraft des Feuers zu leiten und abzugeben. Er reinigt und harmonisiert das Gleichgewicht aus Zerstörungs- und Schöpfungskraft des Feuers.

Estragon notierte sich diesen Absatz, Wort für Wort.
Die hohe Kunst der Gemmensalbung, die Transspiritualitierung*, ist im Handwerk der Feuerschmiede zu finden, die dem Orden Innos untergeordnet sind.

Estragon runzelte die Stirn, schlug das Buch bis zum Einband zurück und lass die Widmung.
Für Norim. Möge Innos deinen Weg immer leiten.
Gleich darunter war das schwarze Brandtsiegel des Kastells. Die Vereinigung der Feuerschmiede war mit dem Fall der Universitätsfeste in den ersten Orkkriegen, ausgelöscht worden. Das hatte Estragon gelesen.
Das Buch war, laut dem Siegel des Kastells, wesendlich älter. Fast 600 Jahre hatte es auf dem Rücken.
Der Lehrling nahm das hin, wie er den Regen, die Nacht und Sonne hinnahm. Als gegeben, ohne lange darüber zu grübeln, wie ein Buch, das offenkundig aus dem Besitz der Feuermagier stammte, hier ins Kastell gelangen konnte.

Die Verbindung der Edelsteine, wird als Feuerauge in der Gemeinsprache bezeichnet. Seine Oberfläche ist von unregelmäßiger Struktur und Maserung. Er wird oftmals, gleich nach der Herstellung, in das Symbol des Feuers umgearbeitet. Ein Dreieck, die Spitze dem Himmel zugewandt.
Estragon schrieb sich auch das auf. Einen Vermerk Kloster der heil. Allianz, Feuerauge???


Estragon fand im Kapitel Wasser, zeitlose Schöpfung einen ähnlichen Test. Nur eben auf das Element Wasser angewandt. Die Faustregel: den Elementen entsprechen Steine, die leuchtenden und brennenden dem Feuer, leichte und durchsichtige der Luft, helle und harte dem Wasser und schwere und undurchsichtige der Erde., schien auch hier anwendbar.
…wichtigsten Speichersteine sind die Edelsteine Topas und Saphir.
Auch hier wurde von der Verbindung gesprochen. Allerdings schienen die magischen Kräfte nur aus den Steinen extrahiert und in Eisen gebunden zu werden.
Estragon schrieb sich alles auf. Das Symbol des Wassers war ein Dreieck, die Spitze der Erde zugewandt. …den Gegensatz zum Feuer zu verdeutlichen und die Herkunft, aus den Tiefen der Welt. Feuer brennt zum Himmel. Wasser strebt in die Tiefe. Flammen steigen, Regen fällt. Eine sehr philosophische Erläuterung dieser Besonderheit. Für Estragon war es viel einfacher. Feuer und Wasser waren Gegensätzlich. Also verschiedene Richtungen. Egal, ob das Eine nach oben, das andere nach unten zeigte.

Luft, körperloser Bote
Hier waren das Metall Quecksilber und der Stein Bergkristall, die wichtigsten Medien. Die leichte Kraft des Kristalls, die Fülle von Licht und die Härte seiner Materie musste in Quecksilber gebunden werden. Das Symbol war Feuer gleich, nur das es von einer Waggerechten durchschnitten wurde.

Über Erde fand Estragon heraus, das Erde, sich im Metall Kupfer, Blei und…Estragons Augenbrauen zogen sich in die Höhe. Seine grünen Augengläser wechselten in einen stahlblauen Glanz über.
Onyx. Stein des Saturns. Das war…interessant.
Erde wurde wieder von einem Dreieck mit einer Waggerechten gekennzeichnet. Die Spitze war dem Boden zugewandt. Die Kräfte der Erde wirkten als ausgleichender Massepunkt. Als fester Sockel für die drei anderen Elemente. Wirkten als Grenze nach innen und Außen. Gab Festigkeit, Realität und sichtbare Formen.

Estragon hatte viel gelesen, einiges geschrieben und unendliches gelernt. Seine Idee war nun aus seiner durchsichtigen Membran geschlüpft und begann an der kalten Luft seines Verstandes zu trockenen. Wie nasser Ton.
Estragon erhob sich, ließ wieder einen Zettel unter den Büchern zurück und lenkte seine Schritte aus der Bibliothek ins Refektorium.
Ein Tee und eine gute Pfeife würden ihm gut tun.

* anmerkung des Autors: wort habe ich frei erfunden, so wie einige der verhältnise der Elemente. Aber das meiste wird durch die Astronmie gedeckt oder entsprich dieser Lehre
11.04.2004, 14:51 #87
Estragon
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Das Refektorium wurde von einigen Magiern besucht. Estragon setzte sich abseits der großen Haupttische in eine Ecke und bestellte Tee.
Seine Pfeife glühte blad und verbreitete den üblichen, abgestandenen, schalen Rauch, den brennender Tabak so an sich hat.
Seine Skizzen breitet er vor sich auf dem kleinen Tisch aus. Die Füße legte er auf den zweiten Stuhl, der dritte blieb ungenutzt.

Die Skizzen zeigten ihm das Greifbare, vor Augen. Noch war es nicht viel mehr als Pergament. dass eine Idee trug, aber in seinem Kopf war schon alles fertig. Er wusste, dass es nur noch am Material scheitern konnte.
Vier Kreise. Drei Kugeln für jede Spur. Drei mal vier. Die Himmelsrichtung und die Anzahl der Elemente. In der Mitte das Äther, das von den Alchemiemisten auch das fünfte Element genannt wurde.

Sein Zeichen, der Saturn, würde die Mitte schmucken. Er musste den Onyx nur grün einfärben. Das sollte kein Problem sein. Für Erde würde er nur Kupfer und Blei verwenden. Die anderen Elemente waren da schon etwas schwer. Feuer: Rubin und Granat. Zusammengefügt würden sie das Feuerauge ergeben. Dazu musste er zwangsläufig ins Kloster. Dort würde man ihm sicher weiter helfen können, wenn man ihn einließ.
Doch es sollte da keine allzu großen Probleme geben. Schließlich gingen auch die Priester des Klosters im Kastell ein und aus. Erst kürzlich hatte Estragon einen der Wassermagier gesehen.

Wasser: Topas und Saphir. Ihnen die Kräfte zu entziehen, dazu brauchte er sicher die Hilfe eines Magiers. Im Kastell würde er vielleicht fündig werden. Don-Esteban würde die Herausforderung - wenn es eine für ihn war, Estragon war sich ziemlich sicher, das der Mann schwer aus der Fassung zu bringen war, und wenn, wollte der Lehrling nicht der Grund sein. Ganz sicher nicht. – bestimmt begrüßen.
Am Ende war die Essenz des Wassers in Eisen zu übertragen.

Luft: Auch das war lösbar. Doch Quecksilber war nicht gerade ein Allerweltsmetall. Er würde lange danach suchen müssen. Aber vielleicht ergab es sich ja von alleine. Man konnte nie wissen. Alles fügt sich… Und es wird Wasser geben, so Gott will dachte Estragon belustigt. Seine Gläser hüllten sich in ein sanftes Hellblau.

Er drehte die Skizze in den Händen, fuhr mit den Fingern über die Tintenlinien und Kohleschraffuren.
11.04.2004, 16:43 #88
Ray
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Ray trank den letzten Schluck seines Schwarztees. Nur um sich fast zu verschlucken, als ein höchst selsamer Geselle das Refektorium betrat.
Er trug Augengläser, die seltsam grün glänzten. Aus den dahinter verborgenen Augen sprach großer Wissensdurst. Ray erkannte sich ein wenig in diesem Mann wieder. Denselben Ausdruck musste er gehabt haben, als Rhodgar ihm das erste Mal die Bibliothek gezeigt hatte.

Dann breitete der Mann irgendwelche Skizzen vor sich aus und versank in Gedanken. Ray konnte nicht mehr lange an sich halten und platzte heraus: "Seid gegrüßt, mein seltsamer Freund. Ich heiße Ray. Was tut Ihr im Kastell? Seid Ihr auch ein Lehrling der dunklen Künste? Auf mich macht Ihr den Eindruck! Und erlaubt mir die Frage: Was bei Beliar tragt Ihr da vor Augen?!"

Unverwandt sah ihn der Fremde an. In seinen Augengläsern spiegelte sich immer noch das grün. Doch seine wahren Augen hatten einen Unterton von Ungeduld. Als wolle er sagen, was unterbecht Ihr mich?
Ray bemerkte das und schloss den Mund. Wenn der Fremde antworten wollte, würde er es schon tun.
11.04.2004, 16:52 #89
Estragon
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Der Lehrling kannte Ray nicht. Nur seine Robe verriet die Zugehörigkeit zum Zirkel. Estragon legte seine Skizzen zusammen und wandte sich ganz dem Burschen zu. Das Gesicht war jung, die Augen aufmerksam. Aber Estragon glaubte darin eine ungesunde Dosis Neugier und hastigen Eifer zu entdecken. Das konnte täuschen. Estragon traute seiner Urteilskraft im Bezug auf menschliche Empfindungen nicht soweit, wie er einen Troll schmeißen konnte.
„Mein Name ist Estragon. Ich bin tatsächlich Lehrling des Zirkels.“ Seine grünen Augengläser glitten geschwind über Rays Robe.
„Wie ihr auch.“ Seine Pfeife spuckte feine Rauchsäulen. Wie Spinnenweben einer Nebelspinne.
„Was ich vor den Augen trage, sind Augengläser. Gegen das Tageslicht. Es bereitet mir Kopfschmerzen.“
Ray nickte stirnrunzelnd. „Und ich bin hier, um Tee zu trinken.“ beantwortete Estragon Rays erste Frage.
Estragon nahm einen Schluck des Tees und stellte seine Tasse ab. „und was führt euch in diese Hallen? Das gleiche Vorhaben?“ Estragon deutete auf Rays Tasse.
Gleichzeitig nahm er die Füße vom zweiten Stuhl. Das sollte weder Einladend, noch Ausladend wirken.
Er tat es einfach, ohne Hintergedanken.
11.04.2004, 17:08 #90
Ray
Beiträge: 157

"Es freut mich, Eure Bekanntschaft zu machen, Estragon. Nun, ich bin vor allem hier, um Tee zu trinken. Aber auch, um nachzudenken. Auf einem meiner Streifzüge barg ich einen seltsamen Gürtel, genannt das Cingulum Magici Beliari. Es scheint allerdings nur für Beliars Lehrlinge und Magier bestimmt zu sein, alle anderen werden verflucht und verletzt, wenn sie ihn anlegen. Wie ich schmerzhaft erfahren musste.
Jetzt legte ich diesen Gürtel an und es passierte nichts. Ich denke nach, was für einen Zweck er denn nun hat."
Er musterte sein Gegenüber. "Aber auch Ihr scheint in etwas verstrickt zu sein, wie jene Skizze dort vermuten lässt. Ich habe momentan nichts zu tun. Wenn Ihr Hilfe braucht, sagt es nur. Ich könnte Ablenkung gebrauchen. Vielleich sehe ich dann klarer."

Estragon sah ihn erneut mit hellblauen Augengläsern an. Was las man in diesen Augen und ihren Gläsern? Schwer zu sagen. Gespannt wartete Ray, was der andere nun sagen würde.
11.04.2004, 17:15 #91
Estragon
Beiträge: 507

Alles fügt sich dachte Estragon und ein kaltes Lächeln trat in seinen Steinbruch von einem Gesicht.
„Nun, wenn ihr Ablenkung sucht, weiß wohl etwas zutun.“ Estragon erhob sich. Ray tat es ihm gleich, wahrscheinlich unbewusst.
„Ich muss einiges Nachforschen. Bei den Magiern der heiligen Allianz. Der Weg ins Kloster ist für einen einzelnen Mann nicht ungefährlich. Zu Zweit wird das Risiko vermindert, in Schwierigkeiten zu kommen.“ Einen Schwarzmagier, und sei er nur Lehrling, ist ohnehin schon eine grusselige Sache, dem die Leute lieber aus dem Weg gehen. Zwei werden regelrecht erschreckend sein. dachte der Krautkauer.
„Wenn ihr mich also begleiten wollt?“ fragte Estragon, mit einem Tonfall, dem alles egal zu sein schien.
11.04.2004, 17:23 #92
Ray
Beiträge: 157

"Ins Kloster der Heiligen Allianz?! Man wird Lehringe vom Kastell mit Feuer und Eis vertreiben! Sollten wir uns nicht normale Klamotten anlegen?" frage Ray.
"Nein, Ray. Ihr vergesst, dass die Lehrlingsrobe auch ein Machtinstrument sein kann. Zwei Leute vom Zirkel können einiges erwirken, vielleicht allein durch Furcht." meinte Estragon zu diesem Thema.
"Wie Ihr meint. Lasst uns sogleich gehen. Ich möchte nicht zu lange wegbleiben." drängte Ray.

Mehr gab es nicht zu sagen. Estragon und Ray begaben sich zum Kastelltor und verließen die Hochburg der Dämonenbeschwörer.
Der Sonnenuntergang sah zwei einsame Gestalten, die in Unterhaltung verstrickt den Hang hinabstiegen....
11.04.2004, 18:01 #93
Dragonsword
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Schweiß rannte dem Novizen von der Stirn. Wieder zogen diese verwaschenen Bilder an ihm vorbei, wieder zeriss die Angst seinen Geist.

Er hatte die letzten Tage nachdem er Essen gewesen war nur im Gästezimmer des Kastells verbracht. Still saß er in seiner Ecke und rührte sich nicht. Er wollte nicht von seinen Freunden so gesehen werden. Doch ewig konnte er nicht in dieser dunklen kleinen Ecke verweilen. Also verließ er für eine kurze Zeit das Zimmer um wieder etwas Essen zu gehen.

Nachdem er sich den Magen vollgeschlagen hatte begab er sich auf den Hof. Die Nacht brach langsam herein und Dragonsword wollte noch bleiben bis der Mond aufging.
Der Novize setzte sich auf die nun freie Bank und wartete. Es sah etwas seltsam aus, ein Novize auf der Bank des Kastells der hinauf zum Himmel blickte.

Die Sonne ging langsam unter und tauchte alles in ein tiefes schönes Rot, ...
Es war schon komisch, im Kastell fühlte sich der Novize mehr Zuhause als im Sumpf. Der fühlte sich hinter den großen Mauern einfach geborgen. Er wusste nicht warum, aber plötzlich durchfuhr eine tiefe Trauer sein Herz.

Dragonsword hob seine Knie auf die Bank und umklammerte sie mit den Händen. Ihm wurde kalt und er fühlte sich alleine. Niemand war in der nähe um den Novizen in die Arme zu nehmen, niemand verstand sein leiden, niemand würde ihn je verstehen. Wie war es soweit gekommen? Warum? Warum bloß? Warum fühlte er sich nur so alleine und warum hatte nur er diese schrecklichen Träume? Langsam rannte eine Träne von seinem Gesicht. Niemand war da um sie ihm weckzuwischen.
11.04.2004, 18:20 #94
Renata
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Etwas Dunkles bewegte sich zwischen den Säulen der großen Halle. Huschte vom Schatten einer Säule in den Schatten der nächsten. Linste um die Säule herum und lief weiter. Endlich hatte Renata den Durchgang zum Innenhof erreicht. Niemand zu sehen. Gut so.

Beruhigt lief die Magierin durch den Arkadengang, nicht nötig, dass ihr jemand bei dieser für sie noch ungewohnten sportlichen Betätigung zusah. Und bei dieser Gelegenheit konnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Buchstäblich.

Ganz am Ende des Innenhofes, dort, wo er steil zur darunter liegenden Ebene abfiel, hielt sie an und zückte zum wiederholten Male die Rune der Blutfliegenbeschwörung. Jetzt galt es, einmal ein untotes Wesen herbeizurufen, das alle Körperteile an der richtigen Stelle hatte. Und weil sie es über dem Abgrund schweben lassen wollte, würde sie auch nicht gegen Don Estebans Anweisung verstoßen.

Wieder begannen sich Flügel zu bilden, darunter der gepanzerte Leib, der in den segmentierten Hinterleib und in den flachen Schädel überging. Die Beine saßen mit der richtigen Anzahl an den richtigen Stellen. Lediglich der Stachel.... Er fehlte. Aber das war erst einmal nicht so wichtig. Der Wind, der den Abhang hinauf strich, zerrte an der Blutfliege; hoch hinauf wurde sie gehoben und dabei tanzte sie wild hin und her. Es war schwer, den Einfluss über sie zu behalten aber nach einer Weile gelang es Renata, sie wieder auf Augenhöhe hinunter zu dirigieren. Die beiden Flügelpaare brummten heftig gegen die Windböen an und manches Mal wurde die Kreatur nach links oder rechts geschleudert, war aber immer wieder in die Ausgangsposition zurück zu bringen.

Ein fast schon zärtliches Gefühl für dieses Wesen machte sich in Renata breit, folgsam, wie die Kreatur war. Die schrägen Strahlen der untergehenden Sonne brachen sich in den zarten Flügeln und färbte sie in flammendes Rot. Fast hätte sie sich dazu hinreißen lassen, ihm einen Namen zu geben. Aber würde es je gelingen, die gleiche untote Fliege noch einmal zu beschwören und würde sie dem Ruf ihres Namens folgen? Seufzend entließ die Magiern das Geschöpf, das sich umgehend in Staub auflöste, den der Wind mit sich fortnahm.

Als sie sich umdrehte, erschrak sie. Jemand fremdes, den sie beim Hereinkommen wohl übersehen hatte, saß - nein kauerte - dort auf der Bank unter der Esche. Langsam trat sie näher, um den Fremden anzusprechen.

“Euch ist nicht wohl? Kann ich Euch helfen?”
11.04.2004, 18:31 #95
Dragonsword
Beiträge: 376

"Ähm was? Wie?", Dragonsword wurde von der Magierin die plötzlich vor ihm stand erschreckt. Er wischte sich schnell die Träne weck und erhob sich. "Ähm, ... nein ihr braucht mir nicht zu helfen, mir, mir geht es gut!", sagte der Novize etwas nervös. Er hatte ja allen Grund nervös zu sein. Schließlich hatte er der Magierin mitten ins Gesicht gelogen! Der Hohe Novize hohlte tief Luft und sah nochmal zum Himmel hinauf bevor er sich wieder der Magierin zuwand.

"Ähm,... verehrte Magierin, darf ich fragen wie euer Name ist?", begann der Novize schließlich um das Gespräch wieder aufzunehmen.
11.04.2004, 18:45 #96
Renata
Beiträge: 455

Dieser Mann schien über die Maßen nervös und auch etwas, nun ja, neben der Schnur zu sein...

Er trug die Rüstung eines Novizen aus dem Sumpf - oder die eines hohen Novizen - so genau kannte die Magierin die Unterschiede nicht.

"Mein Name ist Renata, wie ist der Eure?"
11.04.2004, 18:54 #97
Dragonsword
Beiträge: 376

"Mein Name?" Dragonsword war es fast immer peinlich seinen Namen zu sagen. Dragonsword,... das war ein Name wie ihn nicht jeder hatte. Ein etwas,... komischer Name. Aber seine Eltern, die er nicht kannte, haben sich auch damit etwas bezweckt.

"Mein Name ist Dragonsword", sagte der Hohe Novize noch immer etwas nervös,"ich bin ein Hoher Novize des Sumpflagers. Aber,...", dann ließ der Novize seine Stimme sinken. Er musste sich zusammenreißen. Er durfte jetzt nicht damit beginnen wie gerne er doch im Kastell und nicht im Sumpf währe. Krampfhapf hielt er an dem Sumpf fest.

"Ihr hab euren Namen gesagt und ich meinen. Jetzt wo wir uns kennen könnten wir auch etwas Essen gehen. Was meint ihr?", sagte Dragonsword und setzte wieder eine freundliche Mine auf. Er hatte zwar schon etwas gegessen aber irgendetwas hielt den Novizen bei der Magierin. Vielleicht waren es ja ihre schönen Augen.
11.04.2004, 19:32 #98
Renata
Beiträge: 455

"Euch geht es also gut, ja? Eure Augen strafen diese Behauptung aber Lüge. Aber wie Ihr meint. Also gut, laßt uns ins Refektorium gehen und Ihr erzählt mir, was Euch her führt, einverstanden?

Der hohe Novize war nicht mehr ganz so jung - jünger als sie aber älter als die meisten, die ihr bisher hier über den Weg gelaufen waren. Umso schwerwiegender musste das sein, was ihn aus der Bahn geworfen hatte, denn dass ihn etwas bedrückte, war nicht zu übersehen.

Nachdem sie im Refektorium Platz genommen hatten, wünschte sich die Magierin nach kurzem Überlegen ein Omelett - irgendwie schienen Eier am besten zu diesem Tag zu passen.

Kaum dass diese leckere Speise erschienen war, forderte sie ihr Gegenüber auf, zu erzählen. "Also. Was treibt einen hohen Novizen aus dem Pyramidental zu Besuch ins Kastell der Schwarzmagier?"
11.04.2004, 19:42 #99
Dragonsword
Beiträge: 376

"Alte Freunde", sagte der Novize und trank einen Schluck Bier "Kennt ihr Hírgalad? Oder Dûhn? Wir sind alte Freunde. Eigendlich bin ich ja wegen etwas anderem hier. Aber das hat sich erledigt.", log der Novize der Magierin schon wieder ins Gesicht. Renata sah daraufhin den Novizen kurz vorwurfsvoll an. Hatte sie Verdacht geschöpf?

Um sich nicht weiter hinter Lügen zu verstecken, was garnicht die Art des Novizen war, wächselte er das Thema.
"Wie ist es eingendlich so im Kastell?", frage Dragonsword höflich und lerrte das Bier in einem zug.
11.04.2004, 20:01 #100
Renata
Beiträge: 455

Wie es im Kastell war? Diese Frage überraschte die Magierin, sie musste wirklich eine Weile nachdenken, um Attribute zu finden, die das "wie" einigermassen richtig umschrieben.

"Sicher" war eines davon und "anregend" ein anderes, sicher genährt durch den Gedanken an die einmalige Bibliothek. "Herausfordernd" besonders die magischen Sprüche und "komfortabel", was angesichts ihres momentanen Aufenthaltsortes wohl keiner weiteren Erklärung bedurfte. "Ich könnte noch viel aufzählen, durch die Bank nur Positives".
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