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Das Sumpflager #22
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16.04.2004, 13:06 #26
blutfeuer
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seufzend langte blutfeuer in einen beutel voller gold.

"die leute haben kein vertrauen mehr. schlimme zeiten, dabei hab ich doch immer alle schulden bezahlt."

sie ließ an einem körbchen eine handvoll gold nach unten und aidar zählte erst ausgiebig nach, bevor er winkte und in richtung taverne verschwand.
16.04.2004, 13:07 #27
Aidar
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nach kurzer zeit schleppten zwei novicen einen gut gefüllten korb aus der taverne und hingen ihn an den strick.

"schön mit dir geschäfte zu machen, holde sumpfblüte."
16.04.2004, 13:09 #28
blutfeuer
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"ein sicheres zeichen, dass ich zu viel bezahlt habe. nun langt aber auch zu."

blutfeuer packte brot, honig, milch und schinken aus und die drei setzten sich in die sonne.

ab und an warf sie ein stück brot zu wuschel herunter, der unten ein spektakel anstellte, als sei er am verhungern.
16.04.2004, 13:15 #29
Cugar
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Cugar saß in einem Baum und blickte verträumt den Kämpfern auf dem Trainingsplatz zu, wie sie mit ihren Schwertern auf sich eindreschten.
"Ist bestimmt lustig..." dachte sich der junge Dieb und sprang hinunter vom Baum und schlenderte gemütlich zum Trainingsplatz. Eine Person weckte seine Aufmerksamkeit: die Amazone, die gegen den riesigen Kerl gekämpft hatte. Also begab sich der Sumpfler zu der Person.
"Erwachet. Mein Name ist Cugar und ich habe Euren Kampf gegen diesen Riesen von neulich mit angesehen... und sehr davon profitiert." meinte Cugar grinsend zu der Amazone und dachte an die Beute, die er gemacht hatte, als die Zuschauer den Kampf verfolgten.
"Nun wollte ich Euch fragen, ob ihr, wie ich wegen Eurer Kampfesweiße vermute, ein Lehrmeister für den Einhändigen Kampf seit ?" fragte Cugar höflich, doch voll Neugier auf die Antwort.
16.04.2004, 13:18 #30
Krigga
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Blutfeuer stellte den Korb voller Delikatessen auf den Tisch und wollte sogleich ein paar Teller und Besteck aufdecken, doch so etwas war für den Druiden überflüssig. Dieser schnappte sich das Brot, brach es in zwei Hälften und beschmierte die eine davon mit allerlei Zeugs. Honig, Butter, noch irgend so ein Aufstrich und darüber kamen noch 2 Schichten feinste Scavengerwurst. Dann biss er herzhaft davon ab und lehnte sich entspannt zurück, die beiden anderen hatten sich mittlerweile zu ihm gesellt.


K: "Also so wie dieser Feuerlikör riecht, kippe ich nach einem Schluck wahrscheinlich aus den Latschen und dein Baum bleibt erst mal hier, denn besoffen Baum-fahren kann gefährlich sein. Ich bleib lieber bei meinem guten alten Wasser, gib den Likör lieber Bloody, er sieht irgendwie so aus als ob er jeden Tag 2 Flaschen davon aussaufen kann."
16.04.2004, 13:22 #31
Bloodflowers
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Stöhnend hatte der Bandit den Steg vor der Hütte erreicht und liess sich neben Blutfeuer und Krigga nieder.
"Weiss nichtmal was Feuerlikör eigentlich ist, aber gib mal her, wenn ich blind werde isses nur halb so wild. Onar zahlt Invalidenrente!" sprach er und nahm einen grossen Schluck vom Likörchen.
"Wisst ihr das erinnert mich an eine nette Geschichte von meinem Urgrossvater, der hatte mal ne Kneipe und..." irgendjemand hatte dem Banditen ein belegtes Brot in den Mund gestopft. ...
16.04.2004, 13:26 #32
blutfeuer
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"sag mal krigga, wenn du immer so große töne spuckst und alles kannst, sogar bienenstiche heilen, dann bring doch mal meinem wuschel bei, wie man leitern hochklettert. ich hätt ihn gern hier oben."

bloody versuchte zwar zu protestieren, aber blutfeuer steckte einfach noch ein brot hinterher.

"ich hab einfach angst, jemand könnte ihn schlachten. die meisten leute bekommen gierige augen, wenn sie ihn sehen und da, wo ich jetzt hinziehen will, ist es besonders gefährlich für meinen vogel. kannst du da was machen?"
16.04.2004, 13:40 #33
Krigga
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Krigga stopfte sich das letzte Stück seines Frühstücks in den Mund und sah hinab zu Wuschel, er konnte zwar Tieren viel beibringen, aber er konnte nicht ihre physischen Eigenschaften, so lange die Stiegen beinahe wagrecht hinauf zum Baumhaus führten, musste Wuschelchen wohl unten bleiben und endete womöglich als Mittagessen. Aber Krigga war ja höchstens ein oder zweimal auf den Kopf gefallen und da kam ihm auch schon eine Idee.
Sofort kletterte er hinab zu dem Scavenger und streichelte ihn unterm Kinn, welches eine der Stellen war, wo diese Tiere sehr empfindlich waren. Dann legte er seine Hand auf dessen Kopf und begann zu etwas zu flüstern, Krigga machte seltsame Bewegungen und grölte ab und zu laut.
Als Blutfeuer und Bloody dann neugierig von oben herabblickten, winkte Krigga das Mädel gleich herbei.


K: "Komm Mädel, beeil dich, dein Haustier hat gard was hübsches gelernt, es kommt jetzt problemlos in deine Hütte. Allerdings bedarf es deiner Hilfe. Stell dich mal verkehrt hin und lehn dich an die Leiter"


Blutfeuer tat was man ihr sagte und wartete gespannt darauf was passieren würde. Sie sah es schon vor sich, wie ihr kleiner Wonnebrocken über ihren Rücken auf die Leiter hüpfte und dann bis hinauf ins Häuschen kletterte. Leider kam es etwas anders.

[I] Wuschel nahm tatsächlich Anlauf, stieß sich vom Boden ab und landete...auf Blutfeuers Rücken, wo er auch erst mal bleib. Er klammerte seine Beinchen um ihr Becken und legte seinen Schnabel über ihre rechte Schulter.


K: "So, jetzt brauchst du nur noch mit dem Kleinen hochklettern, oben eine Scavengersicherung am Geländer einbaun und schon ist dein Wuschelchen sicher. Tada !"
16.04.2004, 13:46 #34
blutfeuer
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"das güldet nicht. du hast nicht dem vogel beigebracht, wie man die leiter hochklettert, du hast mir beigebracht, wie ich den vogel hier hochschleppe. das ist unfair.

na ok, bloody? hast du zugeguckt? das ist doch ein mordsjob für dich oder?"

dann redete die amazone auf den vogel ein um ihm wohl irgendwie beizubringen, dass er nicht gleich wieder runterstürzte. aber wuschel hatte eh anderes vor. er hatte einen unbewachten frühstückstisch entdeckt.....

"gehts jetzt los, krigga? soll ich was helfen? die peitsche schwingen, den weg freiräumen? die zügel halten?"
16.04.2004, 13:54 #35
Bloodflowers
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Am besten sollte wohl erstmal alles niet- und nagelfest gemacht werden, meinte Krigga. Und da grad kein anderer Sklave vorhanden war, machte Bloody sich an die Arbeit.
Er schnappte sich das Seil, das ihn vorhin vorm sicheren Tode bewahrt hatte und betrat die Hütte. Als erstes stellte er mal die Blumentöpfe in eine Kiste. Dann band er die beiden Betten aneinander. Zwar machte das jetzt nicht soviel Sinn, aber Bloody dachte sich, wenn eines umher rutscht, dann soll das andere ruhig auch mitrutschen.

Alle sonstigen zerbrechlichen Gegenstände nahm der Bandit auch aus den Regalen und stellte sie entweder in leere Kisten, oder auf den Boden. Als alles fertig war, schaute er aus dem Fenster und meinte:
"Alles fertig, kann losgehen." ...
16.04.2004, 14:25 #36
Krigga
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Als sich dann alle, sogar Wuschel im Baumhaus eingefunden hatten und Bloody die meisten zerbrechlichen Gegenstände mehr oder weniger sicher verstaut hatte, schwang sich Krigga gleich auf den Ast neben dem Fenster und schloss die Augen.
Urkräfte begannen sich zu mobilisieren, 2 Auren verschmolzen zu einer und die sonst unangetasteten Energiereserven des riesigen Baumes schossen durch all seine Wurzeln. Die Erde rund um den Baum begann sich aufzuwühlen, ein paar Novizen die unten vergeblich darauf hofften, dass Blutfeuer noch einmal mit dem nassen Hemd, oder gar ohne, auftauchen würde, ergriffen verängstigt die Flucht und das zu Recht.
Plötzlich schossen gewaltige, dicke Wurzelstränge aus dem Erdboden und schlengelten sich um den Baumstamm, wie Tentakel eines riesigen Tintenfisches. Dann stemmten sie sich mit aller Kraft gegen den Erdboden und zogen mit einem kräftigen Ruck den Baum aus seiner restlichen Verankerung. Blutfeuer donnerte eine Pfanne, die Bloody übersehen hatte, gegen den Kopf und landete daraufhin genau in des Banditen Schoß. Dieser bemerkte das zunächst nicht, weil ihm das nasse Hemd von Blutfeuer ebenfalls aufs Haupt geflogen war und somit seine Sicht verdeckte, aber wahrscheinlich hoffte er dass es Blutfeuer war....und nicht Wuschel. Dieser hatte sich verängstigt in eine Ecke zurückgezogen und wimmerte dort leise vor sich hin.

Als der Baum nun endlich "frei" war, begann er sich gleichmäßig fort zu bewegen, die Wurzeln spielten dabei die Rolle der hundert kleinen Füßchen, die ihn trugen. Vorbei an den ganzen kleinen Menschen und Hütten verließen sie somit das Sumpftal und machten sich auf in Richtung Banditenburg. Krigga hatte noch immer die Augen geschlossen, er musste sich schließlich konzentrieren. Aber reden konnte er trotzdem, daran ließ sich leider nichts ändern.


K: YEEEEHAAAAA, WO GEHTS LANG BLOODY ?
16.04.2004, 16:06 #37
Estragon
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Das Tal mit den Pyramiden. Ein seltsamer, unwirklicher Ort. Estragon nährte sich dem Tor zum Lager der Bruderschaft. Die Wachen nickten ihm nur zu, anscheinend hatten sie nichts gegen Besuch aus dem Kastell einzuwenden.

Der Lehrling durchquerte das Tor und sah sich mit grün silbernen Augengläsern um. Ein Stegesystem führte durch das ganze Tal. Ein feuchtwarmes Klima erfüllte die Luft. Die einfachen Hütten wurden von den mächtigen Steinbauten überschattet, die den Blick des Betrachters nur so in Beschlag nahmen.
Estragon war beeindruckt. Ein simples Gefühl des Erstaunens und der Überraschung.
Er folgte dem Steg bis zur ersten Abzweigung. Dort blieb er kurz stehen, sah sich um und folgte dann dem linken Weg weiter.
Die Bohlen des Holzes knarrten unter seinen Schritten. Das klang merkwürdige Weise beruhigend in seinen Ohren.

Das machen die ganzen Pflanzen. Die Nähe zu ihnen...sie wirkt ausgleichend. dachte Estragon schnörkellos.
Er erreichte eine weitere Abzweigung, die auf einen niedrigen Bau zulief.
Estragon zauderte nicht lang und ging darauf zu. Er klopfte an die Tür. Ein großer Schornstein auf dem Dach, ließ den Schluss zu, das dies hier eine Schmiede sein könnte.
Aber wo war der Schmied. Estragon klopfte noch einmal, dann drehte er sich um. Und verharrte kurz. Ein Bruder aus dem Sumpf schwenkte gerade auf den Steg ein. Seine breiten Schultern, der feste Blick...Estragon kannte ihn.
Oder Hilias hatte ihn gekannt. Carras. Natürlich, er war der Rüstungsschmied in der Bruderschaft gewesen.

Estragon kramte in Hilias Erinnerungen nach. Seine Augengläser waren blasser Minze ähnlich. "Möge der Schläfer erwachen." sprach Estragon gefühllos zum Gruß. Er wollte seinen Respekt zollen, in dem er sich an die üblichen Höflichkeitsgesten hielt.
Doch sein Gesicht war grau und ausdruckslos wie eh und je.
16.04.2004, 16:38 #38
Carras
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Mit einem lächeln auf den Lippen nickte Carras Estragon zu.
Sein ausdrucksloses Gesicht erinnert ihn eher an sich selbst als an den Hilias den er früher kannte....
Trotzdem lächelte er weiter und begann langsam zu sprechen:
"Was treibt dich her alter Freund?"
Als Zusatz bedeutete er Estragon mit einer Geste doch einzutreten.
16.04.2004, 16:49 #39
Estragon
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Estragon nickte dankend, dann betrat er nach dem Schmied das Haus.
„Ich suche etwas. Etwas Spezielles.“ Die Schmiede war wohl gleichzeitig Carras Wohnraum.
„Ich brauche Holz. Von besonders dunkler Maserung. Mit einem leichten Rotstich darin.“
Carras runzelte die Stirn und setzte sich an den Tisch. Estragon nahm ebenfalls Platz.
„Der Sumpf schien mir die beste Aderesse zu sein.“
Carras zündete sich einen Krautstängel an, Estragon tat es ihm, unter Verwendung seiner Pfeife gleich.
Süßer, schwer Rauch kreuzte sich mit bitterem, leichtem Tabakdampf. Eine verwirrende Mischung, aber nicht unangenehm.
16.04.2004, 16:55 #40
Carras
Beiträge: 1.377

Carras überlegte kurz.
"Tief im Sumpf findest du so Holz, ich denke ich kann dir das Holz besorgen."
Ohne auf Estragons reaktion zu warten setzte Carras lächelnd nach: "Ist das wirklich alles wieso du hergekommen bist?"

Nachdem er das gesagt hatte musterte Carras Estragon noch einmal, es war schwer etwas in seinem Gesicht zu lesen, fast unmöglich......
16.04.2004, 17:04 #41
Estragon
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„Im Grunde ja.“ sagte Estragon. „Aber leider habe ich kein Geld dich zu entlohnen.“ Der Schmied lächelte immer noch. Das Kraut weichte seine Züge etwas auf, doch Estragon ahnte, das Carras sehr schnell zu seiner alten harten Schale zurückkehren konnte, so er es wollte.

„Tja, dann wirst du dir das Holz selber schlagen müssen, wenn du…“ Estragon schüttelte den Kopf. „Leider fehlt mir dafür die Zeit. Aber ich kann dir etwas zum Tausch anbieten.“
Carras horchte auf.
Estragon kramte kurz einem Rucksack. Dann legte er zwei Ballen des Stoffes aus der Abtei auf den Tisch.
„Diesen Stoff habe ich gefunden. Er scheint mir von besonderer Qualität zu sein. Wenn du einen guten Schneider findest, lässt sich sicher was daraus machen.“
Ein seidiger Glanz lag darauf. Estragon hatte keine Verwendung dafür. Carras Interesse schien er jedoch geweckt zuhaben.
„Er gehört dir, wenn ich das Holz bekomme. Ein einfach Tauschhandel. Geht das in Ordnung?“
16.04.2004, 17:22 #42
Carras
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mit einemStirnrunzeln nahm er den Stoff entgegen, entgegen allen Voraussetzungen aber war dieser relativ hart, so als würde er schützen aber gleichzeitig merkwürdig weich. Das war wirklich besonderer Stoff und könnte Carras´s kleines Rüstungsproplem lösen.

"Also gut, ich hätte es auch so gemacht aber ich werde einigen Novizen Bescheid geben. Der Stoff gefällt mir."
Er schritt kurz vor die Tür und beorderte die ersten novizen die er traf in den Sumpf zum Holzfällen.
Als er wieder zurück kam setzte er sich wieder und nickte.
"Der Stoff kommt wie gerufen"
16.04.2004, 17:26 #43
Estragon
Beiträge: 507

„Freut mich, dass du ihn gebrauchen kannst. Ich habe keine Verwendung mehr dafür.“ Die beiden saßen einen Augenblick lang da und rauchten schweigend vor sich hin.
„Ich bin wirklich Beeindruckt, was ihr hier in diesem Tal geschaffen habt. Sehr imposant.“ sagte Estragon. Er würde warten, bis das Holz von den Novizen gebracht wurde. Der weil konnte man sich auch ganz zwanglos unterhalten.

So redeten sie dann, rauchten und schwiegen wieder. Wie zwei alte Freunde. Man hatte sich nicht wirklich wichtiges mehr zu sagen, aber das zählte auch nicht. Manchmal konnte man nicht mit tausend Worten sagen, was man meinte. Und dann brauchte man wieder gar nicht viel sagen und verstand sich.

Die Tür flog auf und ein übereifriger Novize stürmte herein. Er legte das Holz (es waren zwei gute Klaffter, frisch geschlagen aus den Brettwurzeln der Sumpfbaumriesen) auf den Tisch und verbeugte sich mehrmals hastig. Carras und Estragon lächelten über diesen Eifer, warfen sich einen Seitenblick zu, dann scheute Carras den Novizen wieder an seine Arbeit.
Estragon erhob sich. "Ich werde dann mal wieder..." Carras nickte. Hände wurden geschüttelt und belanglose Abschiedsworte getauscht.
Wie das eben so war.
Estragon verließ den Sumpf mit dem Holz im Rucksack. Jetzt fehlte nicht mehr viel.
Nur noch zwei steine, die Kugeln und die Ringe.
16.04.2004, 19:33 #44
Nemus
Beiträge: 34

Langsam setze Nemus das Weinglas an seine Lippen, kippte vorsichtig die Flüssigkeit. Kurz nachdem seine Zunge den Wein berührte, setzte er noch einmal ab, nur um mit der Zunge über die Lippen zu fahren und erneut anzusetzen. Diesmal leerte er das Glas in einem Zug. Ein zufriedenes Seufzen entfuhr ihm, als er das Gefäß wieder hinstellte.
Shuya blickte ihn fragend an und Nemus schloss seine Augen und versuchte ihn sich zu horchen. Er konzentrierte sich nur auf den Nachgeschmack des Weines und schloss alle anderen Dinge aus seinen Gedanken aus. Die Aufregung, da Shuya neben ihm saß, das Gemurmel der anderen Gäste, seinen ständigen Hunger und sogar die Freude ob des guten Geschmackserlebnisses. Wie würde er den Geschmack an sich beschreiben? Und wie, beim Schläfer, sollte er dies mit einer Frau vergleichen? Nemus kannte viele schöne Frauen, mindestens genau so viele, wie er gute Geschmäcke kannte.
Liebe… ein Wort, das Nemus nur allzu verständlich war. Wie oft war er schon verliebt gewesen? Wie oft hatte er sich nicht getraut, sie anzusprechen? Wie oft ärgerte er sich selbst über seine Tölpelhaftigkeit? Wie oft hatte ihm die Liebe gezeigt, wie schön das Leben sein konnte? Und wie viel schöner könnte es sein, würde Nemus endlich auch Leibe erwidert bekommen. Mit einem leichten Kopfschüttler befreite er sich von diesen Gedanken. Seine Haare fielen ihm tief ins Gesicht, als er seinen Kopf tief nach unten neigte, um zu überlegen.

Wie? Wie konnte Wein wie Frauen sein? Frauen… Frauen waren mannigfaltig wie die Sterne am Himmel. Es gibt schöne, es gibt weniger schöne. Schlanke… Vollschlanke. Nette Frauen und Gehässige. Liebenswerte und verachtenswerte Frauen…

Erschrocken fuhr Nemus hoch und öffnete die Augen, noch immer ins Leere blickend. Er hatte soeben etwas erkannt. Denn all dies traf auch auf Weine zu! Es gab wohlschmeckende Weine, weniger schmeckende. Schlechte Weine. Liebliche Weine. Weiße Weine, rote, dunkle. Fruchtige Weine, herbe Weine.

Aufgeregt biss Nemus auf seinen Lippen herum. Jetzt musste er das Ganze bloß noch in Zusammenhang bringen. Nemus´ Hände schwitzten ob der Aufregung, als er alles in Gedanken durcharbeitete, Schritt für Schritt erhob sich der Wein vor seinem inneren Auge aus dem Glas und formte als Flüssigkeit einen wohlgeformten Frauenkörper, der vor ihm tanzte. Nemus lachte verschmitzt, bevor er wieder Shuya ansah.
„Okay, ich glaub ich hab´s!“ – „Sehr gut, dann schieß los.“

Nemus nahm die Flasche Wein vom Tisch und goss etwas nach. Er hielt das Glas – sachte schaukelnd - hoch und begann zu flüstern: „Siehst du es? Er lockt sich. In seiner Form und seinem Geruch macht er dich heißhungrig. Seine grazilen Bewegungen und seine unbarmherzige Gewissheit, dass du ihn willst, lassen ihn in deinen Augen zu etwas werden, das du bekommen musst. Entweder das oder du wirst dich für immer nach ihm verzehren, leidend, sterbend.“ Nemus fuhr mit dem Glas näher an Shuyas Gesicht heran. „Dann endlich, du hast ihn lange umbalzt und deine Lippen trockneten aus vor Lust nach ihm, kommt er dir näher. Du weißt, dass es gleich soweit sein wird, und du zerplatzt vor Freude, kurz bevor deine Lippen ihn berühren. Sanft und vorsichtig setzt du deine Lippen an ihn und deine Zunge nimmt den Sinn auf.“ Nemus hielt Shuya den Wein an den Mund, woraufhin dieser trank. „Der Geschmack der Lust, der Geschmack der Sehnsucht. Der Geschmack, nach dem du dich so lange verzehrtest. Und nun, da du ihn endlich besitzt, nimmst du den Geschmack auf. Du machst ihn zu einem Teil von dir. Du brennst ihn dir für immer hier oben rein. Er soll dich für den Rest deines Lebens begleiten, du willst mit ihm sterben. Ekstatisch kannst du deinen Mund nicht von ihm nehmen, verzehrend machst du immer weiter. Deine Lippen verführen ihn, deine Zunge reckt sich nach ihm! Du machst es für eine Freude. Eine kurze Freude, die in deinem Inneren jedoch für immer hält. Und tief in dir weißt du: je länger du dich jetzt an ihm labst, umso eher wird er hinfort gehen. Dieser Zwist lässt dich straucheln und du lässt ab.“ Plötzlich entriss Nemus das Glas Shuyas Lippen. „Ein verträumter Blick wandert ein letztes Mal zu ihm, bevor du die Augen schließt und in dich horchst.“

Nemus blickte in Shuyas verträumte Augen. Shuya war gerade überall, nur nicht hier. Nemus ging ganz nah an dessen Ohr und flüsterte hinein:
„Doch da, in deinem Inneren, ist nur Eines: noch einmal willst du ihn küssen! Noch einmal willst du ihn liebkosen, diesen wunderbaren… Frauenleib! Am Besten bei einer Flasche Wein…“

Erschrocken sah Shuya Nemus an und lächelte dann.
16.04.2004, 20:09 #45
Carras
Beiträge: 1.377

Mit einem Stirnrunzeln stellte Carras sein leeres Bier auf den Tisch und stand auf.
Er überlegte sich das jetzt schon seit dem Kampf mit Avril, und jetzt als er an die ganzen Magier auf seiner Reise mit Estragon dachte dachte festigte sich sein Beschluss.
Er könnte doch ein bisschen Magie lernen?

Er öffnete die Tür und schritt zu dem Xion´s Laden.
Kurzerhand klopfte er an und wartete darauf das sein alter Freund öffnete.
16.04.2004, 20:45 #46
Shuya
Beiträge: 104

Shuya betrachtete Nemus lächelnd, dann klatsche er leise in die Hände.
„Vielleicht bist du doch nicht so hoffnungslos wie ich dachte...“, Shuya erhob sich, drängte zum Gehen.
„Aber der Wein...?“, Nemus schien hin und her gerissen.
„Lass ihn stehen, der letzte Schluck ist für die Liebe, die ihn finden wird...“ Nemus wendete seine Blicke von der Flasche und folgte Shuya hinaus in die Dunkelheit. Die Sterne standen hoch am Himmel, schienen sie Willkommen zu heißen, wären da nicht die Wolken, die ihnen immer wieder die Sicht rauben würden.
„Siehst du die Sterne dort oben, wie sie über uns thronen, über uns zu wachen scheinen. Wie viele Menschen denkst du blicken jetzt hinauf zu ihnen, versuchen einen flüchtigen Blick auf ihre Pracht zu erhaschen, bevor die nächste Wolke sie verdeckt und all ihr Licht gierig verschlingt. Wer wäre nicht gerne einer von ihnen, alles sehend, hoch am Himmel?...“ Nemus blickte ebenfalls die Sterne an, dann wieder zu Shuya...
„Tut mir leid, ich bin ein wenig abgekommen,... hast du Lust ein wenig zu spielen?“ Shuya zwinkerte den Knaben ab, der sich sichtbar zu freuen schien.
„Du,... du meinst du willst mich an deine Laute lassen,... also mich,... lehren?!“, Nemus Augen glänzten.
„Das habe ich wohl versucht auszudrücken, jaa.“, Shuya schritt weiter durch den Sumpf, kletterte mit Nemus zu seiner Behausung empor.
Flink entzündete Shuya eine kleine Kerze in einer Laterne, welche den kleinen Raum erhellte. Zwei Matten lagen auf den Boden, es schien fast so, als hätte Shuya irgendwann Besuch erwartet. Zwei sauber gefaltete Decken lagen als Kopfkissen da, an einer lehnte Shuyas „Ersatzinstrument“.
„Setzt dich...“, Shuya deutete auf die Matte, an der auch die zweite Laute lag, dann setzte er sich Nemus gegenüber auf die andere Matte. Mit einem Griff holte Shuya ein Instrument hervor und legte es auf seine Knie.
„Nimm dir die Laute, die neben dir liegt und lege sie so auf deine Beine, wie ich es tue...“, Nemus tat, was Shuya von ihm verlangte.
„So, nun lernen wir erst mal die „richtigen Töne“...“, Shuya zupfte sanft an einer Saite, welche seinem gar zärtlichen Signal nachgab und dann zu singen begann, dann, als das Geräusch langsam verstummt war, zupfte er die nächste an, bis er einmal über alle Saiten gewandet war.
„Dies sind die Töne, wie wir sie brauchen... Versuche es mal, bei deiner Laute.“, zögerlich legte Nemus sich das Instrument zurecht und zupfte an der ersten Saite, zu grob, um ihr einen lieblichen Gesang zu entlocken.
„Sei vorsichtiger,... erinnere dich an den Wein, an den zarten und zerbrechlichen Frauenkörper... Stell dir dieses Instrument als eine Frau vor. Dir geiert es danach sie zu verführen, sie zu liebkosen, und vielleicht ihr auch den ein oder andern Klang zu entlocken...“, Shuya grinste kurz, es war nicht seine Art so zu reden, aber er wollte auf seinen Schüler eingehen.
„Versuche es vorsichtig, gar zärtlich...“, Nemus machte einen zweiten versucht und siehe da, der Ton war gleich viel angenehmer und klang langsam aus.
„Siehst du, langsam übt sich, wer ein Meister werden will. Versuche nun den nächsten Ton...“, Nemus tat das verlangte, zupfte etwas unbeholfen an der Saite.
„Schau auf meine Finger und lerne...“, Shuya führte langsam die Hand zu seiner geliebten Laute, liebkoste die Saite, welche es ihm singend dankte. Ohne zu zögern imitierte Nemus Shuya, diesmal etwas sicherer.
Ein Weilchen verging bis Nemus die einzelnen Saiten sicher zupfte, doch dies war erst der erste Schritt eines langen und steinigen Weges, denn nun würden erste Klangfolgen folgen, Töne sich aneinander reihen, Takte binden, eine Melodie formen, wie sie nie vergessen werden sollte,... irgendwann...
„Nun nehmen wir uns eine einfache Melodie zur Hand...“, Shuya zupfte drei Saiten nacheinander, hielt kurz Inne, griff um und zupfte erneut drei andere Saiten.
„Achte auf meine linke Hand, wie sie die Saiten vorsichtig abdrückt.“ Shuya spielte die sechs Töne in einer langsamen Endlosschleife, damit Nemus Zeit hatte, sein Umgreifen zu beobachten.
„Nun versuch du es mal, sieh auf meine Hand und kopiere ihre Haltung.“ Nemus brauchte ein Weilchen, bis er den Griff fand, doch dann hatte er ihn.
„Nun folgen die drei Töne.“, Shuya zupfte wieder die ersten drei Saiten, Nemus machte es ihn nach dem Verstummen der Noten nach. Dann wiederholten sie die Übung einmal, und noch einmal und noch einmal,...
„Nun das Umgreifen...“, Shuya wiederholte den ersten Teil, griff um und spielte den Zweiten, zeigte Nemus die Handhaltung.
„Versuch es, du kannst nichts verlieren...“, Shuya spielte vor und sein Schüler gab sich Mühe, es ihm nachzutun... und Mühe wird belohnt. Nach einigen Malen des Vergreifens spielte Nemus zusammen mit Shuya die ersten sechs Töne, die er beherrschte, eine kleine Melodie, an die er sich noch lange erinnern würde...
16.04.2004, 20:45 #47
Xion1989
Beiträge: 574

wer beim Schläfer ist das denn jezt?

Xion schritt leicht wütend zur Tür denn den ganzen tag über kam niemand und jezt auf einmal wo er sich ruhe gönnen wollte klopfte es. Xion öffnete die Tür und sah Carras. Plözlich legte er ein grinsen auf.

Ah mein bester Kunde ist gekommen. Du kommst genau Richtig denn ich habe gerade ein paar neue Kreationen entworfen. übrigens gibt es jezt auch spruchrollen bei mir.

Xion legte ein breites grinsen auf und carras trat ein. Sofort bombardierte er Carras mit Stängeln und fragte dann schlieslich was es sein darf.
16.04.2004, 21:02 #48
Carras
Beiträge: 1.377

Carras grinste.
"Ich will Magie lernen" sagte er prompt, dann trat einen Moment Stille ein.
"Du willst was?" erwiederte Xion stockend.
"M.a.g.i.e l.e.r.n.e.n" wiederholte Carras lachend.
"Du hast mich schon richtig verstanden" setzte er inzwischen lächelnd nach.

Er fischte einen Apfel aus den tiefen seines Mantels und biss herein,sein Freund Xion hatte genug Äpfel hier also musste er ihm keinen anbieten, ausserdem hätte der eh keine Hand zum Essen frei weil dieser ihn immer mehr Stängel in die Hand drückte und ihn bat zu probieren.
17.04.2004, 00:44 #49
Cath
Beiträge: 85

Satt und nach dem Essen mehr als träge schlenderte Cath wieder in Richtung Übungsplatz. Noch im Gehen löste sie das Lederbändchen, mit dem sie ihre Haare zurück gebunden hatte. Ein paar Mal fuhr sie mit den Fingern gleich einem Kamm durch die braunen Zotteln, um diese nach der langen Zeit des Zusammenbindens zu lockern, ein erster Schritt zurück ins Mädchensein. Wenn sie dem Rat, den sie in letzter Zeit so oft gehörte hatte, folgen wollte, sollte sie sich andere Kleidung besorgen, vielleicht konnte Avril ihr da einen Rat geben. Aber das hatte noch Zeit.

Als sie ihre Lehrerin erreichte, hatte diese gerade ihre Übungen unterbrochen, weil ein Mann sie angesprochen hatte. "...vermute, ein Lehrmeister für den Einhändigen Kampf seid?" hörte die sich gerade nähernde Cath noch den letzten Satz dieses Fremden. Hm. Ein potentieller Mitschüler? Das konnte spaßig werden.

Sie begann, wieder Achten mit dem Holzschwert zu schwingen. Dabei mogelte sie sich wie zufällig immer näher an den Neuankommling und Avril heran, so nahe, dass der Fremde schon misstrauisch und ein bisschen grantig zu ihr rüberguckte. O.K., dann nicht.

Nicht, dass sie nicht neugierig war. Aber ihre Übungen brauchten auch ihre Aufmerksamkeit.
17.04.2004, 12:37 #50
Xion1989
Beiträge: 574

Xion schaute Carras an. Er wollte also bei ihm Lernen. Xion musste breit grinsen. Carras war so wie er ihn einschäzte jemand der mit geistiger Kraft nicht sonderlich viel am Hut hatte doch das war leicht zu ändern. Schnell packte er seine sachen und sprach

Wir werden das Lager verlassen denn draussen ist es Ruhiger. Dort wirst du besser Ruhe finden. Du kannst gerne noch kurz in deine Hütte gehen dir ein paar sachen holen doch wir werden nicht den ganzen tag trainieren.

Xion nickte Carras kurz zu und schritt dann aus seinem Laden. Nach kurzem Marsch war er aber schon auserhalb des Lagers und wartete auf Carras
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