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Heldenhafte Helden?
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19.08.2004, 01:20 #1
Alamar
Beiträge: 4.050
Heldenhafte Helden?
Autoren und Storyschreiber kennen das Problem: Wie soll man den Haupthelden seiner Geschichte gestalten? Da brummt wochenlang der Schädel und am Ende wird es dennoch ein Mainstream-Held.

Doch wie wollt IHR eigentlich eure Helden der Geschichte haben? Ganz gleich ob nun Roman oder Videospiel.

(Anmerkung: Wenn ich "Held" schreibe ist natürlich auch eine Heldengruppe damit gemeint)

Der Uber-Held:
Er ist er der Held - und NUR er! Er duldet keine weiteren Helden neben sich, aber das ist auch nicht nötig, denn er ist der einzige Held im Land. Er metzelt die Gegner in Scharen nieder und schafft Aufgaben, die die 200 Mann starke Armee des Königs nie schaffen würde. Am Ende rettet er normalerweise die Welt und alle feiern ihn.

Beispiele: Diablo-Held, Sacred-Held, NWN-Held, Gothic 2 Held zum Teil.


Der unbekannte Held:
Wie der Uber-Held rettet er auch am Ende die Welt. Das schlimme ist nur: keine Sau kennt ihn! Obwohl er immer gutes tut ist er nur ein kleines Rädchen im Getriebe und wenn er kämpft, dann normalerweise nur gegen die Gegner, die die Beispielsarmee oben übrig gelassen hat. Die Leute beachten ihn nicht weiter, denn sie wissen garnicht, dass er die Welt / das Land retten soll. Wenn sie endlich auf ihn aufmerksam werden, dann erst nach der Weltrettung oder kurz davor.

Beispiele: BG1-Held, SoU-Held zum Teil


Der ungewollte Held:
Er ist garkein Held, er will garnicht die Welt retten, denn er hat was besseres im Sinn: Seine eigene Queste. Er verfolgt seine eigenen Ziele, wenn die es erfordern irgendwas zu retten, dann macht er es halt, aber primär zu seinem eigenen Wohl. Wie der unbekannte Held wird er von den Leuten nicht beachtet.

Beispiele: Der Namenlose aus Planescape-Torment, BG2-Held


Der Nemesis:
Der Nemesis will die Welt garnicht retten - er will sie zerstören! Macht und Reichtum will er, egal für welchen Preis.

Beispiele: Böser Held bei ToB
19.08.2004, 10:22 #2
bg2408
Beiträge: 170

Ähm, unter "Antiheld" stell ich mir was anderes vor als du. Guybrush aus Monkey Island wäre für mich das klassische Beispiel eines Antihelden...

Davon abgesehen: Meine Wahl ist der "ungewohnte" Held.

Der Uberheld löst hingegen bei mir nur Brechreiz aus.
19.08.2004, 11:11 #3
avrael
Beiträge: 1.384

Meine Wahl ist natürlich der Überheld! :D
Da kann ich all meine Machtgelüste, die doch sonst immer zu kurz kommen, mal ordentlich ausleben. :D

Ist der Held, anders als z.B. in Diablo 2, in eine wirkliche Geschichte eingebunden, so wünsche ich mir dann aber doch lieber einen Anti-Helden im klassischen Sinne (wie eben z.B. Guybrush Threepwood). :)
19.08.2004, 12:43 #4
Alamar
Beiträge: 4.050

Hab den Namen vom Anti-Helden mal geändert, vielleicht isses so klarer, worauf ich hinaus wollte ;)

Bin jedenfalls für den ungewollten Helden (nicht ungewohnt, bg).
Die meisten der Spiele mit so einem Helden-Typus konnten eine gute Story aufweisen und innovation aufweisen. So war Gothic von der Story her doch weitaus spannender als sein Nachfolger.
19.08.2004, 13:08 #5
Iron Mouse
Beiträge: 2.157

Bin für den ungewollten Helden, wobei der unbekannte auch ok ist.

Oft hat man ja allerdings auch eine Kombination. Bei BG hat man mehr oder weniger ungewollt gestartet, blieb lange Zeit unbekannt, nach und nach wurde man immer berühmter bis man am Schluß zu einer der berühmtesten und mächtigsten Personen in den FR geworden ist (oder ein Gott...). Verdientermaßen, allerdings. ;)

Bei PS:T warst du auch gegen Ende immer noch relativ unbekannt, trotz des immensen Machtlevels was man erreichen konnte. :)

Wenn man schon auf Stufe 1 von allen als "Held" gefeiert wird, um dann kurz darauf von ein paar Wölfen o.ä. gefressen zu werden find ich das hochgradig albern.
19.08.2004, 13:34 #6
Mescalero
Beiträge: 338

Ich hab den ungewollten helden gewählt. Dieses "du allein bist auserwählt um die Welt zu retten" find ich immer ein bißchen langweilig. Obwohl man ja auch beides kombinieren kann (siehe LotR)
19.08.2004, 18:51 #7
Ilshad
Beiträge: 24

Hab den ungewollten Helden gewählt, da ich Filme mit Überhelden die sich zu ernst nehmen (James Bond, vorallem seit Brosnan 007 spielt) ned ausstehen kann, oftmals den Underdogs (meistens die Bösen) helfe und mir ein unbekannter Held etwas zu fad ist (ein bisschen Erfolg darf schon sein). Die Nemesis wär ja attraktiv zu spielen, wenn man bei den meisten Spielen als böser auch etwas mehr Auswahl hätte als "HEHEHE ich werde dich jetzt töten und den Hunden zum Frass vorwerfen" oder "MUAHAHAHA erst klau ich dir dein Geld, dann Fackele ich dir dein Gehöft ab und dann werf ich deine Kühe den Wölfen zum Frass vor". Es wäre aber sicherlich mal interessant einen Charakter im Stile eines "Artemis Entreris" zu spielen. Verschlagen, intelligent, stark im Kampf und nicht so unfehlbar wie sein Gegenüber Drizzt "der alleskönner" Do`Urden. also liebe Rolenspielentwickler..... falls ihr das jetzt lest: Bleistift und notizblock hervornehmen und NOTIEREN! Ihr würdet mich sehr glücklich machen....

Habe wieder mit BG2 angefangen und war erstaunt wie gut doch dieses Spiel immernoch zu spielen ist. Vorallem war ich erstaunt, dass ich gezwungen war die Grafik als "schön" zu bezeichnen. Obwohl es mich schon immer etwas gestört hat, dass die CHaraktere etwas undetailliert dargestellt wurden ;)
19.08.2004, 18:53 #8
Drako der Große
Beiträge: 1.555

Ich persönlich bin für eine Mischung aus ungewollter Held und Nemesis... Denn wer will schon die Welt retten, wenn er sie beherrschen kann!?
19.08.2004, 22:14 #9
Alex Denton
Beiträge: 61

ich hab den unbekannte Held gewählt. Ist doch immer wieder lustig, wenn man einen unbekannte Held spielt, der grad von einen starken Kämpfer ausgelacht wird, weil er, der meinung ist, das er viel stärker ist als der unbekannte "kleiner" Magier vor ihm und dann tötet man ihn kurzer hand mit einem Todesfluch.:D (ach was für ein Schachtelsatz, sorry:D )

Der Überheld ist aber auch okey. Einen richtig guten und interressanten Nemesis würd ich auch gern mal spielen.
20.08.2004, 11:52 #10
Gorlo
Beiträge: 53

Natürlich den ungewollten. Ich mag den Helden, der sich eigentlich nur n'paar Münzen verdienen will und dann irgendwie unbeabsichtigt in die Story hineingerät und nebenbei die ganze Welt rettet:D!
21.08.2004, 17:18 #11
Undead_Nov
Beiträge: 82

Der Nemesis!

Das ewig strahlende Heldengetue ist auf Dauer wahnsinnig unkreativ, egal ob Roman oder Spiel. Die Handlungsweise, betrachtet von der Seite des Bösen hingegen bietet meiner Ansicht nach Abwechslung und außerdem wird dem Leser/Spieler eine andere Art der Atmosphäre gegeben. Der Nemesis hat nicht seine Kumpels Waldläufer, Magierin und was weiß ich wen bei sich, sondern schwört auf Gefolgsmann Lich, untoter Schwertkämpfer, etc. - oder ist (wahnsinniger) Einzelgänger mit soviel Macht, dass er allein auch gleich für 3 Leute kämpfen kann.

Ich finde, die Reise/Queste von einem bösen Held (egal ob mit oder ohne Gefolge) hat ein sehr gutes Grundpotential - mindestens genausoviel wie die Geschichte des guten Helden. Sicherlich kommt es auch stark darauf an, wie dieses Konzept ausgebaut und verwendet wird (das beste Grundkonzept geht einfach nicht auf und wird auch nicht spannend, wenn die Geschichte einfach nur schlecht gemacht ist).

Dieses Nemesis-Konzept gibt es auf dem Markt in der Relation recht selten (egal ob Roman/Spiel), was ich darauf zurückführe, dass die Heldengeschichten einfach der zeitlose Klassiker sind und die Verfasser der Geschichten lieber auf altbewährtes setzen als eventuell riskante Neuerungen in dieser Sparte. Die einzigen Abweichungn sind dann der ungewollte und der unbekannte Held, aber das war´s doch schon im Großen und ganzen, oder?

Ganz klar: meine Stimme für den Nemesis! :)


EDIT: Ich habe übrigens auch kein Problem damit, den Nemesis am Ende sterben zu lassen, falls dies in die Geschichte passen sollte. Alternativ kann aber auch einmal der Böse gewinnen, eben je nach Storyline. ;)
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