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28.08.2003, 21:36 #176
Xalvina
Beiträge: 1.273
Herzlich Willkommen Dûhn -
Wie auch beim anderen Thread hier wünsche ich auch dir viel Spaß.
Evt. bin ich ja bald die Dritte, wenn ich die Prüfung schaffe.

Liebe Grüße
Xalvina
28.08.2003, 22:19 #177
Xalvina
Beiträge: 1.273
Herzlich Willkommen Aylen -
quote:
Zitat von Aylen
Das wird bestimmt eine interessante Begegnung. Ich drück dir die Daumen. :)


Ich werde mich umso bemühen. Man siehts dann Montag bez. am Wochenende... Danke für deine seelische Unterstützung. :)
Bis dahin dürfte ich auch am Kastell ankommen.

Jedenfalls viel Spaß und wie Don sagte:
Auf ne lange und erfolgreiche Karriere hier.


Xalvina
29.08.2003, 00:21 #178
Xalvina
Beiträge: 1.273
Der dünnste wog-user -
Uhhh... 16.

Nun ja auch nicht schlimm. Ich kann zufrieden sein.
29.08.2003, 02:57 #179
Xalvina
Beiträge: 1.273
Der dünnste wog-user -
quote:
Zitat von Inogladier
ich bin 13 jahre alt...wieso fragt ihr?


Weil hier auch viele Leute älter sind. Wir suchen nach den dünnsten User, dass dann jemand mit 13 Jahren auf dem Buckel weniger wiegt als ein ausgewachsener Mensch ist wohl klar.

:)
29.08.2003, 11:06 #180
Xalvina
Beiträge: 1.273
Bild von Polizeiabsperrung? -
Mhm diese ist zwar nicht gelb-scharz, aber vuielleicht hilfts dir ja:

http://www.krasse-zeiten.de/foto/bu.../bush_b_010.jpg
29.08.2003, 11:15 #181
Xalvina
Beiträge: 1.273
Teleportation im Orkfriedhof (wie?) -
quote:
Zitat von FratzenKönig
Genau, das war es: Ich habe zwar [Benutzen] gedrückt, aber nicht lange genug. Nachdem ich lange genug gedrückt habe, wurde ich auch teleportiert.



Den selben Fehler habe ich auch gemacht - hat mich so manch Stunde um den Versta.. äh Friedhof gebracht. ;)
29.08.2003, 21:19 #182
Xalvina
Beiträge: 1.273
Wie seid ihr zum WoG gekommen? -
Mhm... ich bin über die offizielle Gothic Site von Piranja Bytes viva Link über RPG gekommen. Mich hatte erst das Rollenspiel interessiert.
Nun ja ne Mail für das Anmeldeformular konnte ich dann nicht mehr schicken, mein Flugzeug kam mir dann dazwischen, und da darf ich nicht ins Netz... . -.-

Tja erst 2 Wochen später war ich dann auch hier... das ist jetzt auch bald wieder 2 Wochen her seit ich mich registiert habe..
29.08.2003, 22:44 #183
Xalvina
Beiträge: 1.273
Das Sumpflager #15 -
Xalvina beobachtete Xion, der sich noch ausgiebig mit ihrem Freund Nore unterhielt. Immer wieder stocherte sie im Fleisch – das nicht mehr nach Fleisch sondern nach irgendetwas zwischen Brei und Klumpen aussah. Diese Dame hatte wenig Hunger also wurde ihr Teller schnell zu einem seltsamen Haufen von Nahrung, auf den sie offensichtlich kein Appetit hatte. Irgendwann ließ sie es so stehen und lehnte sich ein wenig zurück. Sie sah aus dem Fenster und es war wirklich sehr spät.
Der hohe Novize machte einen netten Eindruck, auch wenn er ihre Fragen nicht unbedingt alle erklären konnte, schien er sehr freundlich zu sein und seltsamerweise war er anders als die Stadtleute in Khorinis. Vielleicht würden sie irgendwann noch mal aufeinander stoßen. Wer wusste was das Schicksal entschied. Zumindest hatte sie dort ein gewisses Gefühl.

Irgendwann schien Nore stiller zu werden, der Wein war nun samt ausgetrunken und auch Xion machte einen recht schläfrigen Eindruck. Beide Männer hatten gelacht und erzählt und sie war froh, dabei gewesen zu sein. Ein kleines Lächeln hatte sich daher auf ihrem Gesicht gezaubert und als sie den leicht beschwipsten Nore sah, verdeutlichte sich dieses Lächeln. Sie strich ihr schwarzes Haar wieder nach hinten und stand auf. Dabei machte sie sich zurecht, zog ihren Mantel ein wenig hoch und legte die Kapuze so über den Kopf, dass sie zwar das Haar versteckte, aber man ihr Gesicht bis zu den Ohren noch sehen konnte. Sie nickte leicht zu Nore und wandte sich an Xion.


Du hast uns in dein Haus geführt und uns von deinem Wein trinken lassen. Zudem war es ein sehr schöner Abend, den ich seit langem nicht mehr erlebt habe. Ich danke dir dafür. Es ist spät, die Trommeln deines Volkes scheinen stiller zu werden und die nächtliche Ruhe kehrt ein. Ich denke dass es Zeit wird zu verabschieden, der aber nicht für ewig sein muss. Wenn du aufrichtig dein Ziel verfolgst und an dich glaubst, dann bin ich mir sicher dass sich unsere Wege noch mal kreuzen, Xion.

Sie machte eine Geste sodass Nore verstand, dass sie gehen wollte. Er selbst schüttelte dem Novizen kräftig die Hand und klopfte ihm auf die Schulter und musste immer noch lachen. Xalvina schüttelte merklich nur den Kopf aber auf eine positive Weise. Sie schaute auf den Jäger ob der alte Mann nichts vergessen hatte. Sie war sich sicher, morgen hatte er Kopfschmerzen.
Die Dunkle Fee wollte gerade aus der Tür schreiten, als sie Xions seltsamen Blick merkte, als er etwas hilflos auf die ihm kaum bekannten Gäste starrte. Xalvina blieb kurz stehen, während Nore schon weiter nach unten ging um auf sie zu warten.


Die Menschen Innos nennen mich Xalvina.

Ich denke wir werden uns wieder sehen, irgendwann.

Mit diesen Worten verschwand sie dann in die Dunkelheit und suchte dort ihren Freund der sich bereits einige Schritte von ihr entfernt hatte. Sie drehte sich dabei nicht mehr zurück zu Xion um, da kurze Abschiede besser waren als lang andauernde. Xalvina folgte daher schnell über eine etwas rutschige Holzplatte ihrem Freund und holte ihn bei der nächsten Biegung im Blauen Licht ein.
Gemeinsam schritten sie durch die fast leeren Gänge. Das Sumpflager schien für sie ein seltsamer Ort zu sein und sie würde bestimmt noch mal kommen. Sie musste von Xion noch ein paar Kräuter kaufen, von daher würde es gewiss nicht unwahrscheinlich sein.

Müde kreuzten sie einen weiteren Weg und fanden durch eine kleine Auskunft von einem Templer die Taverne. Sie scheute sich nicht den Preis für eine Nacht zu bezahlen und verschwanden dann ins Zimmer.
Nore schien so müde zu sein, dass er gerade noch die Stiefel als noch Bogen und Köcher ablegen konnte und dann wie ein Stein auf das Bett fiel. Wie ein Fels lag er da und schlief auch so, als würde man ihn nicht mehr aus seinem tiefsten Schlaf wecken können. Er hatte heute wohl auch ein kleines Erlebnis hinter sich.
Sie betrachtete ihn eine Weile und zog sich dann auch umgehend zu ihrem Bett um dort sich etwas Schlaf zu gönnen.
Xalvina wusste nur nicht, dass es das letzte Mal war, dass sie Nore so schlafen sehen würde...
30.08.2003, 04:36 #184
Xalvina
Beiträge: 1.273
Das Sumpflager #15 -
In der Nacht prasselte der Regen gegen die Fenster. Draußen hörte man nur wie der Regen auf die vielen Holzhütten und Gehwege prasselte – wie ein natürliches vom Wetter gesteuertes Trommelspiel, wobei jeder Aufprall eines einzelnen Regentropfen ein Schlag wiederspielte. Der Regen peitschte an das widerspenstige Glas doch so sehr auch der Regen verstärkt durch den Wind versuchte, gegen das Glas an zu kommen, so verlor er doch diesen sinnlosen Kampf, denn die feinen Wassertropfen splitterten an der durchsichtigen Wand.
Ein Donnern und Graulen ward durch die späte Nacht zu hören. Hoch oben tobte der Kampf. Es war eigentlich eine Nacht wie jede andere auch nur mit der Ausnahme, dass ein Gewitter diese Nächtlichkeit störte. Doch die Bewohner schliefen und ließen sich nicht vom nächtlichen Unwetter stören...

...
Verwischte Gestalten. Wieder übte die Umgebung Druck auf ihren Kopf aus. Dort stand sie. In einer leeren weiten Welt ohne Horizont. Alles war so nebelig, nicht die eigene Hand konnte sie sehen. Diese Welt wirkte so monoton. Kalt. Grau. Tot.
Sie spürte es als sie sich vom trockenen staubigen Boden erhob. Ihre Glieder schmerzten, ihr Körper und Gesicht war teilweise durch den Staubigen Boden verdreckt. Müde schaute sie sich um. Der Nebel quellte um ihren Körper. Doch ihre glasklaren violetten Augen sahen nichts. Es war nur der Nebel. Der Boden war nicht zu sehen, der Nebel hatte bereits ihre Füße verdeckt und sich ihrem Blick verschlossen.
Hier war es nicht kalt oder warm. Nein es war angenehm auszuhalten. Kein Windstoß berührte sie. Es war als würde sie im Nichts stehen, so fühlte sich ihr Herz an.
Mehrmals hatte sie sich umgedreht. Hier war nichts, weit und breit gar nichts. Hoffnungslos und verlassen so stand sie vor einer Welt die sich vor ihr verschlossen hatte, ihr fremd ward. Sie war alleine. Etwas was sie auf bis zum Tod fürchtete.
Mit einem Schritt hatte sie sich voran gewagt. Nichts war passiert. Sie nahm den nächsten, aber es wollte sich nichts ereignen. Mutwillig lief sie weiter, immer voran aber nicht wissend wohin. Es dauerte nicht lange als sich der Nebel plötzlich lichtete und das Bild vor ihr einen Korridor preisgab. Die Wände waren monoton und mit einer gelben Farbe ausgebleicht. Vor ihr auf den Boden war ein alter modriger dunkelroter Läufer, der sich im Korridor davonmachte. Unter diesem war ein Holzboden, über ihr hang eine alte verrostete Lampe, die ständig wackelte und einen seltsamen quietschenden Ton von sich gab. An den Wänden vor ihr folgten Türen aber sie waren alle verschlossen. In der Ferne erstrahlte am Horizont ein weißes Licht. Kleine Staubfäden hangen sich bis dahin in den Weg. Es roch nach altem Holz. Unwissend wohin steuerte sie auf das Licht in der Ferne zu. Der Nebel hinter ihr war verschwunden als sie sich umdrehte. Hinter ihr war nur die Finsternis. Unwohl in ihrer Haut verschnellerte sie ihren Schritt in jeder Minute. Sie spürte wie ihr Herz schneller klopfte und das Blut in ihren Adern rann. Sie rang nach Luft. Sie rannte. An ihr flitzten nur die eintönigen Holztüren vorbei. Das Licht verzog sich, man hatte das bestimmte Gefühl als würde plötzlich sich der Korridor ausbreiten und in die Länge ziehen. Was war das nur für ein Gang? Warum fand sie keinen Ausweg, warum war sie immer noch hier?
Verzweiflung kam hoch, Angstgefühle. Sie wollte schreien aber ihre Schreie verklangen in der Ferne. Niemand hörte sie, sie war ganz allein. Mit zugekniffenen Augen rannte sie aus Panik vorwärts, ihr Haar flatterte im Wind. Dabei fühlte sie den knarrenden Holzboden unter sich, der plötzlich zerbarstet auseinander riss. Voller Schreck blickte sie auf und sah wie seltsame Hände aus dem Boden herausschossen und nach ihren Füssen packen wollten. Mehrmals ergriffen sie ihren linken oder rechten Fußknöchel sodass sie mit dem ganzen Körpergewicht und Geschwindigkeit nach vorne fiel. Ihr Bauch schmerzte jedes Mal als sie mit der Wucht aufschlug. Völlig vor Angst hatte sie nur das Ziel aus dem Gang zu entfliehen. Vor ihr schien in der Ferne die rettende Tür zu sein, die aus zwei verzierten Holztüren bestand. Mit aller Kraft riss sie sich von den Händen los und rannte die letzten Meter, schnappte sich den Türgriff und öffnete sie und verschloss sie sofort. Vollkommen erschöpft stand sie an der Tür gewandt, die Hand noch am anderen Türseitengriff. Dabei senkte sie ihren Kopf und lies ihn an der Tür anstoßen lassen. Ihre Lungen rangen nach Atem. Auf ihrer Stirn lag der Schweiß, der ihr in feinen Tropfen auf die Nase herunter ran. Ihre Kleidung klebte am Körper.
Lange brauchte sie bis sie ihre Augen öffnen konnte. Sie sah die verzierten Holzschnitzereien in Form von Rosen vor sich. Langsam öffnete sie die Tür nach mehrmaligen hin und Herüberlegungen einen Spalt und schaute hinaus. Dort war der Korridor, allerdings ohne diese Hände. Friedlich und still verlor er sich in die Dunkelheit. Wie konnte das nur sein?

„Was machst du da?“

In vollsten Schrecken schüttelte sie den Kopf und sah vor sich einen alten schwarzen Holzbalken, der leicht eingestaubt war. Darauf lagen alte Flaschen mit seltsamsten Gebräuen und auch ein paar Geräte fanden sich auf einen darunter liegenden Holzbalken. Sie machte einen Schritt zurück und ließ rasch die Hand von dem Ding los, was eben noch der Türgriff ward. Sie stand vor einem alten Lagerschrank an einer Wand. Etwas irritiert machte sie einen weiteren Schritt von diesem und überlegte wie die Tür plötzlich so schnell verschwunden war. Wie war das alles möglich? War das Real oder nicht?
Der Boden unter ihr bestand aus Stein, die Wände und Decke ebenfalls. Langsam schaute sie sich um. Ein alter Schrank. Noch ein Schrank. Daneben folgte eine kleine Truhe. Hier hang ein seltsamer Vogel mit schrecklichem Gesicht und Klauen aufgehangen an der Wand. Irgendwas sagte in ihr, dass es eine Harpyie war. Sie stand in einem kreisrunden Raum und hatte sich nun umgedreht. Vor ihr lag eine Öffnung zu einem anderen heller beleuchteten Raum, den sie nun anvisierte und hindurch gang. Wärme und ein seltsamstes Gefühl gemischt von Vertrauen und Sicherheit machte sich in ihr Breit. Vor ihr lag ein mit Fackeln beleuchteter Raum. Mehrere Schränke standen auch hier, zwischendurch ein Tisch mit seltsamsten Gegenständen, die sich auch in abnormalen Farben wiederspiegelten. Doch es war weniger die alten Schränke, noch die Bücherpulte mit den seltsamsten Wälzern als auch das Skelett oder die ein oder andere Harpyie an der Wand sondern die ein und einzigste Person die sich dort hinten vor ihren Augen erblickte. Allerdings hatte diese Person den Rücken zu ihr gekehrt und schien gerade in eins dieser vielen Bücher versunken zu sein. Endlich eine Menschenseele. Sie ging auf diese Person zu doch irgendwas schreckte die Frau zurück, sodass sie mit bleichem Gesicht in der Mitte des Raumes stehen blieb. Sie sah diese Person vor sich und versuchte diese anzusprechen doch ihre Stimme versagte. Kein Ton kam aus ihren Mund und so sehr sie sich anstrengte desto mehr verzogen sich die Konturen der seltsamen Person. Als sie merkte, dass sich das Bild zu verdrehen und verzerren begann nahm sie den Mut auf den Unbekannten hinzugehen. Aber anstatt diese noch zu berühren zu können drehte sich diese nur noch schlagartig um und das Gesicht eines ihr fremden Mannes in ihr Erinnerungsvermögen einbrannte.
...

Mit einem lauten Schrei wurde Xalvina wach. Ihr Herz raste. Alles war nass. Alles war dunkel, nur aus den Fenstern schien es draußen immer heller zu werden, sodass dieses Licht von einem dunkelblau ins Zimmer strahlte. Erst jetzt bemerkte sie dass sie aufrecht auf einem Bett lag, ihre Haare zerzaust quer im Gesicht hangen und ihre Kehle trocken ward. Die Dunkle Frau war in der Taverne. Das Sumpflager.
Sie hatte nur geträumt, versuchte sich einzureden. Aber das Bild von diesem verzerrten Gesicht war immer noch genau vor ihren Augen. Vollkommen frustriert schüttelte sie den Kopf und versuchte in der Dunkelheit in dem großen Schlafzimmers Nore auszumachen. Beliar sei dank war niemand von ihren Schrei aufgewacht, nur hier und da hörte man ein murren und schmatzen.
Eins war ihr sofort klar: Schlafen würde sie heute wohl nicht mehr. Der verwirrende Traum hatte ihr vorläufig gereicht um als Abschreckung zu dienen. Über die Bedeutung wollte sie jetzt nicht nachdenken, alles war noch so frisch und unverarbeitet. Sie spürte große Angst und teilweise Panik, sie musste sich beruhigen. Ihre Augen suchten Nore aber sie wusste bei allem nicht mehr wo er sich hingelegt hatte und überlegte sogar einen Moment ob sie nicht doch in Khorinis ward und die letzten Tage mit Nore nicht auch nur ein verwirrender Traum gewesen waren. Nein – murmelte sie zum Schluss und stand dann auf. Dort stand sie erst einmal und überlegte verstört, was sie machte und wo sie eigentlich war. Dann streifte sie ihren Mantel über, den sie ausgezogen hatte und zog sich in aller Ruhe ihre ausgelatschten schwarzen Stiefel an, von denen der Linke bereits ein kleines Loch in der Sohle hatte. Sie musste sie zudem Einzeln jeweils mit einem schwarzen dünnen Seil umbinden, damit sie fest an ihrem Fußgelenk saßen und nicht abrutschten.
Müde lief sie dann vorwärts, hinaus aus dem Zimmer und aus der Taverne. Bewusst hatte sie die Harfe und alles andere noch an ihrem Platz gelassen.
Draußen angekommen, merkte Xalvina, wie es leise nieselte. Das Unwetter hatte sich bereits verzogen als die Dunkle Fee aufgewacht war. Sie verschränkte ihre Arme und rieb ihre Hände an ihren Oberarmen, weil ihr sonderbar kalt war. Der Boden war nass und von leichtem Nebel behangen, das Lager sah nun wie ein verschlafener verwunschener Ort aus, wo sich noch keine Menschenseele regte. Der Himmel wurde mitsamt der eben noch blauen Wolkenschicht heller, sodass sie weiß wurde. Bald würden sie aufreißen und die Sonne hindurchlassen um die Menschen aus ihren Träumen zu holen. Noch war der Tag nicht herangebrochen; so stand sie dort am Eingang der Taverne und beobachtete die frühe Stille und sog dabei die frische Regenluft ein...
30.08.2003, 05:12 #185
Xalvina
Beiträge: 1.273
Threads verschwinden?! -
quote:
Zitat von Don-Esteban
Kein Fehler hingegen ist, daß ab eben sowohl der Thread "Brainstorming" als auch sein Nachfolger "Brainstorming 2" fehlt. Euch kann man auch wirklich nicht mal eine Minute alleine lassen, was? Wie kleine Kinder, bei denen die Mutti auf der Bank neben dem Buddelkasten sitzen und aufpassen muß, daß sich ihre Sprösslinge keinen Sand in den Mund stopfen.



Na dann....

Ich bins nur gewohnt, dass es in den allen anderen Forums (was für ein Wort) auch solche Threads gibts bzw. eine Spamfore, daher hab ich aus Langeweile hier und da ein Posting hingesetzt. Wenn mich jemand deswegen als Spielkind ansieht weil ich dort drei oder vier gottverlassene Postings hinein gesetzt habe, darf mich gerne steinigen, postings abziehen oder was weiß ich.

Nun ja wie dem auch sei, trauern tu ich um den einen oder anderen Thread wohl nicht.
Nur kann ich es bei einigen Leuten nicht nachvollziehen was sie an einer Beitragszahl - die auch noch so minimal angezeigt wird - so unbedingt spannend finden sie zu erhöhen. Oder gehts um den Titel?
Ich weiß noch damals dass man diese Postingszahlen dann im Rollenspiel abgeschafft hatte oder die Beiträge nicht zählte, damit dort kein Spam betrieben wurde.
Zumindest kann man mir alle Postings abziehen, jucken tuts mich nicht.

Ob das bei einigen Spammern hiern auch so ist wage ich zu beweifeln.
Nun ja wie dem auch sei, ich bin nicht um zu schleimen hier - was ich auch gar nicht tue.

Was quassel ich hier eigentlich? Mir hört ja sowieso keiner zu...

Sooo... dann lese ich mal gemütlich meinen Text weiter.
30.08.2003, 09:52 #186
Xalvina
Beiträge: 1.273
Tor ins alte Kastell - Eintritt in den ZuX -
Liebe ZuX'ler,
Liebstes Gremium,

Heute um kurz vor 10 Uhr Morgens nach langen 5 durchgemachten Nächten (und aus meinem Schreibtisch ein Schlachtfeld geworden ist) habe ich endlich den langwierigen Text gemeistert bzw. durchgelesen und bin nun bereit fürs Unbehagliche.
Ich habe alles wichtige mir genaustens angeschaut und vieles dazugelernt, einiges war sehr interessant und es hat mir einen guten Eindruck eueres Clans vermittelt.

Mit anderen Worten: Quält mich, ich fordere die Prüfung des ... ähm ... sagen wir mal des... ihr wisst schon... der Finsternis.


Ich hoffe Beliar steht mir bei. :)

Liebe Grüße
Xalvina :)
30.08.2003, 10:43 #187
Xalvina
Beiträge: 1.273
Das Sumpflager #15 -
Es war kurz nach Sonnenaufgang, als sich wieder der gewohnte Lärm des Sumpflagers einstellte. Mehr und mehr traten die Menschen aus den Häusern und gingen ihren allerlei Beschäftigungen nach. Ab und zu sah sie ein paar Templer vorbeischreiten und wie andere Sumpfkraut rauchten. Das war hier so üblich, dachte sie vor sich hin, als sie die Wolken beobachtete, die aufrissen und die wärmende Sonne hindurchließen. Die vielen Regenpfützen auf dem Platz und auf den Holzgehwegen bzw. Stegen wurden nach und nach weniger und sammelten sich an gewissen Stellen, wo sie den Himmel wiederspiegelten. Heute sah es nach einem sonnigen Tag aus, nachdem sich die Wolken mehr und mehr verzogen.
Es war schon seltsam dem täglichen Treiben zuzusehen und dabei gar nichts zu tun. Xalvina beobachtete einfach nur den Alltag des Sumpflagers, wobei sie sich an die Wand der Taverne angelehnt hatte. Sie hörte den Menschen die hier vorbeigingen einfach zu und starrte auf ihr Umfeld. Zu ihrer Rechten lag die nicht übersehbare große Pyramide als auch die Kleine. Erst jetzt im Licht schien dieser Ort wirklich an Ausstrahlung zu gewinnen. Sie sah die vielen Holzhütten auf sonderbarster Weise gebaut, einige standen sogar auf Bäumen.
Hinten konnte sie in der Ferne das Eingangstor erblicken, wo sie gestern mit Xion hindurchgeschritten waren. Dort standen immer noch diese Templer mit dem leicht grimmigen Blick wie sie fand. Dennoch diese Sumpfwelt hatte schon ein eigenes Leben und Treiben und unterschied sich von Khorinis gänzlich. Im Aufbau und Kunst ja, aber ob sich die Menschen unterschieden wusste sie nicht. Der einzigste Unterschied den sie fand, war der Glaube. Hier glaubten sie an einen Schläfer. Ein Gott von dem man munkelte, dass dieser ein Erzdämon war.
Die Dunkle Fee schien sich jedoch in Gedanken verirrt zu haben, die ständig um den letzten Traum handelten. Ansonsten träumte sie doch immer von den Orks. Aber heute war das anders gewesen und diesmal hatte sie ein seltsames leicht ungemütliches Gefühl. Sie konnte sich an das Gesicht sehr gut erinnern. An die Züge und an die Augen. Diese Person hatte sie angeblickt und der Ausdruck hatte sich samt Bild in ihr Gedächtnis eingebrannt. Etwas stimmte nicht wenn sie daran dachte. Sie vernahm jedes Mal etwas Vertrautes und doch so Fremdes, wenn sie an dieses Gesicht dachte. Sie kannte es. Irgendwo her. Aber sie wusste nicht mehr woher. Das alles war zu mysteriös und desto mehr sie hin und Herüberlegte, umso mehr versuchte sie es zu verdrängen.

Nebenbei ging die Türe neben ihr auf und ein alter Mann schritt heraus, halb schlaftrunken und müde. Nore. Er schien diesmal nicht zu lachen sondern hatte einen leicht verstohlenen Blick und eine seltsame Mimik von Unbehaglichkeit auf seinem Gesicht geschrieben. Mehrmals rieb er sich den Kopf. Sicher hatte er Kopfschmerzen, was bei dem gestrigen Wein wohl kein Wunder war. Er blieb stehen und schaute erst mal auf den übrigen Platz als er an seiner Seite etwas im Schatten die Dunkle Frau vorfand. Noch einmal rieb er sich am Hinterkopf als er zu ihr rüber sah und einen Schritt auf sie zumachte.


"Xardiviae! Schön dich zu sehen. Ich dachte du würdest noch schlafen aber als ich dein verlassenes Bett sah bin ich gleich hinausgegangen. Wie geht es dir?"

Nun den Umständen entsprechend. Anscheinend hast du Kopfschmerzen wenn ich mich nicht irre. Ich hatte mich ja eigentlich verlassen, dass du in deinem Alter weißt, was gut für dich ist und was nicht. Ich war gestern froh dich überhaupt noch aus Xions Haus zu bekommen, es wäre ja peinlich gewesen, wenn du dort auf seinem Boden genächtigt hättest.

"Ach sei doch nicht so. Aber was heißt hier den Umständen entsprechend?"

Nichts Nore. Ich habe einfach nur schlecht geschlafen, das ist alles.

Verwundert schaute der alte Mann zu ihr auf, als sie sich von der Wand abstieß und mit einer ausdruckslosen Mimik an ihm vorbei zur Tür schritt und dort wieder in der Taverne verschwand. Der Jäger seufzte nur und zuckte die Schultern und gönnte sich auch ein paar freie Minuten indem er hinaus auf das prächtige Sumpflager schaute, aber dann doch ebenfalls in der Taverne verschwand.
30.08.2003, 11:12 #188
Xalvina
Beiträge: 1.273
Das Sumpflager #15 -
Die Dunkle Fee war wieder zu ihrem Zimmer gegangen, welches sie bis Mittag räumen musste. Als sie die Tür durchschritt und ins Zimmer gelangte, musste sie gleich feststellen, dass es bereits alle Leute, die gestern Nacht noch hier geschlafen hatten, bereits fort waren. Nur sie war die einzigste Menschenseele, die hier anwesend war. Still was hier. Etwas müde lief sie zu ihren Bett und setzte sich erst einmal um zu verschnaufen. Sie fühlte sich etwas erschöpft aber vielleicht lag es daran dass sie wenig geschlafen hatte? Quatsch. Sie war doch gewohnt länger ohne Schlaf auszukommen, warum sollte sie dann so müde sein? Xalvina wusste es nicht genau was die Ursache war aber sie hatte vor, das Kastell der Schwarzmagier zu erreichen, wenn möglich noch heute. Das war alles was momentan wichtig war.
Ihr linker Fuß schmerzte ein wenig. Vielleicht hatte sie das Band ein wenig zu straff gebunden. Sie lockerte es also daher und zog dann beide Knie an sich um etwas nachzudenken. Aber alles drehte sich ein wenig in ihr und das woran sie eigentlich denken wollte schien ständig durch seltsamste Gedanken verdrängt zu werden.
Nach wenigen Minuten hatte sie keine Lust mehr den Staubfusseln im Sonnenlicht zuzusehen und stand mit einem Ruck auf, bückte sich, um unter dem Bett ihre schwarze Hängetasche als auch die Ledertasche hervor zu holen.
Dabei setzte sie sich wieder aufs Bett und prüfte ob alles noch am rechten Platz lag und die Eschenharfe noch unbeschädigt ward, nahm dann einen Apfel aus ihrer Ledertasche und nagte daran. Auch das inzwischen harte Brot weichte sie in ihrem hölzernen Suppenteller mit Wasser auf um es dann zu verzehren. Das würde sie heute stärken.
Danach begann sie Erathiel mit seiner Fleischration zu füttern, die anscheinend nicht mehr reichte. Sie war gezwungen ihm heute mehr zu verabreichen aber das war auch bei seiner Größe kein Wunder. Das Neugeborene hatte inzwischen enorm zugelegt und sein Körper entwickelte sich immer mehr. Die junge Frau dachte daran, was einst Erathiel werden würde.

Minuten vergingen. Nore schien nicht hoch zu kommen oder sich zu zeigen. Was machte er bloß so lange draußen? Xalvina entschloss sich noch eine Weile zu warten aber er kam nicht. Die Sonne wanderte mehr und mehr bis sie die Mittagshöhe erreichte. Zeit um das Zimmer zu verlassen um den Wirt hier nicht zu verärgern. Sie hängte sich die beiden Taschen um den Körper und nahm gleich Nores Gepäck mit und prüfte ob er nichts vergessen hatte.
Dann ging sie hinaus.

Draußen schaute sie sich um und entdeckte Nore auf einer Bank nicht weit entfernt. Sie schleppte also fast schleifend sein Gepäck hinüber und ließ es vor dem alten Mann fallen. Fast leicht wütend wegen seiner Unverlässlichkeit positionierte sie sich vor ihm, sodass er erst auf ihren Mantel und zu ihr hoch starrte.


Du denkst aber auch an gar nichts. Schon mal etwas von Zimmerräumung gehört? Hätte ich deine Sachen nicht eben mitgenommen wärst du um dein Gepäck los. Aber wie ich sehe interessiert dich das wohl kaum. Hallo? Hörst du mir überhaupt zu?

"Oh... Xardiviae! Ich habe dich nicht kommen gesehen. Haben wir etwa schon Mittag? Wie schnell die Zeit doch vergeht, ich habe es gar nicht bemerkt!"

Nore lachte in einem Schall auf und schloss herzensfröhlich die Augen. Allerdings fand Xalvina das nicht ganz so lustig wie er es fand. Mürrisch setzte sie sich neben ihn, nachdem sie merkte, dass alles nichts half um ihn aus seiner Welt heraus zu reißen. Stattdessen blickte sie zunächst auf den Boden und dann zu ihrem Freund, der an irgendetwas bastelte oder es besser schon ausprobierte.

Was ist das?
30.08.2003, 13:16 #189
Xalvina
Beiträge: 1.273
Das Sumpflager #15 -
Xalvina blickte den alten Jäger über die Schulter. Dieser schien anscheinend an etwas zu arbeiten. Als sie näher hinsah, konnte sie es als Holzstück identifizieren, an dem er herum schnitzte. Allerdings war es klein und sah aus wie eine kleine Flöte.
Sie blickte ihn fragend an und Nore bemerkte den neugierigen Blick von Xalvina und legte auch in wenigen Sekunden seinen Dolch zur Seite, den er noch eben zum Schnitzen benötigt hatte.


"Was das wird? Einen Moment bitte, lass mich es ausprobieren ob es den Gewünschten Effekt bringt den ich versucht habe zu erzielen."

Xalvina sah zu wie Nore aufstand und die kleine Holzflöte in den Mund steckte und darauf pfiff. Ein leiser greller und äußerst hoher Ton war sofort zu hören, sodass sie schnell die Ohren zuhielt, da es ihr nicht gefiel. Etwas zufrieden setzte sich danach wieder neben der jungen Frau und schien dieses kleine Instrument zu verfeinern.

Das Ding klingt nicht gerade beruhigend auf meine Ohren, wenn ich dir meinen Ratschlag geben darf, auf den du sehr wahrscheinlich nicht hören wirst, weil ich dich kenne, Nore.

Sie seufzte. Doch der Jäger antwortete nicht sondern schnitzte einen Moment weiter an seinem Werk als er es dann in der Sonne entgegen hochhob und es betrachtete. Es sah wirklich wie eine kleine Holzflöte aus – nur relativ kurz. Nur ein Ton war damit zu erzeugen. Als er zufrieden lächelte wendete er sich an die Dunkle Frau, die anscheinend nicht genau wusste, was er dachte oder machte. Dann hielt er ihr das kleine Holzding in seiner großen Handfläche entgegen. Etwas verwirrt blickte ihm aus als er ihr deutlich machte dass sie es nehmen sollte. Völlig entgeistert nahm sie nach einem Blick in seine blauen Augen langsam und vorsichtig das Holzstück, allerdings nicht wissend was sie jetzt damit sollte.

"Das ist für dich!"

Ähm... ja. Und was soll ich jetzt bitteschön mit dem Ding machen?

"Es ist eine kleine Holzflöte oder auch Pfeife genannt. Der helle Ton, den ich eben noch verbessert habe wird dir sicher bei der Dressur deines Adlers wohl behilflich werden, wenn du ihn später rufen willst, Xardiviae. Ich habe dir doch bei mir Zuhause in der Hütte bereits dir von einer Holzflöte erzählt. Das hier ist eine. Es ist sozusagen ein Geschenk für dich, was dich immer stets an unsere Freundschaft erinnern soll."

Der alte Nore blickte sie mit einem freundlichen Lächeln an. Etwas ratlos überlegte sie noch als sie das „Geschenk“ verstand und dann sich bei ihm auf ihre Weise bedankte. Sie seufzte und legte dieses kleine Holzinstrument, welches wohl gut an einer Kette angebracht wäre in eine ihrer vielen Taschen von ihrem Mantel. Danach schaute sie noch mal, ob es ihrem Tier gut ging.
Mit diesen Sorgen abgeschlossen erhob sie sich und streckte sich ein wenig als sie sich zu Nore umdrehte um ihn langsam daran zu erinnern, dass sie los mussten.


Willst du hier noch weiter sitzen? Wenn wir es heute zum See schaffen wollen, dann sollten wir jetzt abreisen. Die Sonne steht nun auf der Mittagsposition, der Wind weht günstig und es sieht nicht nach Regen oder nach einem Unwetter aus. Ich möchte nicht bei Nacht noch durch irgendwelche mir unbekannten Wälder streifen, bei dem all Viech, was dort herum streunt.
Das Sumpflager ist wohl ein schöner Ort aber nicht Sinn und Ziel meines Weges.

"Nun wenn du darauf bestehst werden wir sofort los ziehen. Lass mich nur noch meine Sachen hier verstauen und Tabak kaufen gehen, dann können wir auch schon gehen."

Xalvina erwiderte nichts sondern ließ den alten Jäger nur machen und ihn an seiner Tasche herumwühlen und packen, so wie er es für sinnvoll hielt. Sie blieb nur dort stehen und blickte auf die Pyramide herauf wo sich die Baals aufhielten. Für die Sumpfler war Das ein Heiligtum, für Xalvina nur eine Tempelstätte. Aber umgekehrt würde dass wohl auch so sein. Also stritt sie nicht mit sich selbst was heilige Orte waren oder nicht sondern beobachtete nur wie mehrere Novizen in der Ferne beteten. Das musste schon ein seltsames Leben sein, als Novize. Sie dachte kurz an Xion, den sie offensichtlich wohl heute nicht mehr begegnen würde. Der Wind wehte ihr ins Gesicht sodass das lange schwarz glänzende Haar flatterte. Dieses aber steckte sie nun in ihre Kapuze die sie über sich zog und sah in der Ferne auch ihren Begleiter kommen, anscheinend mit den gewünschten Gegenständen, die er sich im Sumpflager erhofft kaufen zu können.

Nachdem er auch dieses verstaut hatte liefen beide stillschweigend in Richtung des Eingangstors, wo die 2 Templer standen und ihr Sumpfkraut rauchten. Doch die beiden Reisenden schienen sie nicht zu stören, sodass sie ungehindert hinaustraten...
30.08.2003, 18:53 #190
Xalvina
Beiträge: 1.273
Rund um Khorinis #11 -
Eigentlich waren die zwei erst gegen Nachmittag losgeeilt, weil der alte Mann noch ständig hier und da zurück ins Sumpflager musste. Für Xalvina war der Tag anschließend der Reinfall und glaubte wohl daran wieder eine Nacht irgendwo auf dem Wege schlafen zu müssen. Wenn das so weiterging, kamen sie nie an.

Mürrisch lief sie stillschweigend vor, Nore folgte ihr ein paar Meter hinter ihr aber blieb weiter zurück als sie eine kleine Drehung machten und nun das Steile Gebirge erklimmen wollten. Den Teil des Weges, welches Nore auf der ganzen Reise wohl am meisten fürchtete und vor allem Schwierigkeiten bekommen würde. Für die Wanderin war der Weg auch nicht gerade leicht und war stattdessen zunächst selbst beschäftigt einen Schritt vor den anderen zu tun. Der Wind heulte immer wieder auf und peitsche ihr ins Gesicht, sodass es schwerer war weiter zu gehen. Kleine Steine rieselten den Weg an ihr vorab, hinunter wo sie gekommen ward. Mit einem leichten Keuchen drehte sie sich um und sah ihren Begleiter in einiger Ferne, der anscheinend noch mehr Probleme hatte als sie. Ermüdend setzte sie sich auf den Gesteinsboden, der genauso monoton war wie die Felswand und der Weg des Gebirges. Hier wuchs gar nichts. Vielleicht weiter oben wo der See war, würde etwas in Xalvinas Vorstellungen sein aber dieser Weg führte zunächst an nackte Felswände entlang, steil und unbehaglich. Zudem war die Sonne hinter einem Stein hoch oben verschwunden, sodass auf dem Pfad des Gebirges nur Schatten geworfen wurde.

Die junge Frau schwitzte. Ihr taten leicht die Füße weh, da der Boden hier voller kleiner spitzen Steinen war, die eher wie staubige Kalksteine wirkten. Sie wartete und ließ dabei den Kopf hängen. Sie rang nach Atem und nach Frische Luft. Die beiden Taschen machten sich ihres Gewichts bemerkbar und wurden auf Dauer eine Qual. Gäbe es hier nur etwas zum Abstützen, aber sie hatte weder einen Wanderstock noch hier irgendwo Stützen auf dem kahlen Weg gefunden. Das einzigste hier war die entlanglaufende Felswand, aber die schien weder ihr noch Nore etwas helfen.
Mit gesenktem Kopf und an der Wand abstützend erreichte auch der alte Mann dieselbe Höhe von Xalvina, ging leicht taumelnd zu ihr herüber und setzte sich zu ihr.
Die Frau merkte, dass es ihn mitnahm. Sie bot ihm daher eine ihrer Wasserflaschen an und rasteten nun einfach auf dem Weg. Erschöpft nahm Nore sie und trank sie ohne sich zu bedanken aus und hielt die Flasche nach mehreren Zügen der Dunklen Frau vor die Nase, die sie nur nahm und wegpackte. Von oben konnte man links die sich immer weiter abhebende Landschaft sehen, soweit sie höher kamen. Momentan waren sie nur auf derselben Höhe wie die Spitze der großen Pyramide und von hier konnte man perfekt in das Sumpflager schauen.

Minuten vergingen. Der Wind blies den beiden Reisenden in den Rücken. Ihr Mantel flatterte ein wenig. Mehrmals schloss Xalvina für wenige Sekunden die Augen, aber ihre Gedanken erinnerten sie daran dass sie weiter mussten.


Komm Nore. Zeit um weiter zu machen. Ich will hier rauf und zum See. Dort übernachten wir dann, denn wies aussieht werden wir es sicher in Dunkelheit erreichen. Lass uns nun diesen Aufstieg hinter uns bringen, ich helfe dir sogar wenn du Probleme mit deinem linken Bein bekommst. Wir dürfen jetzt nur nicht hier schlapp machen.

Sie keuchte noch leicht als sie aufstand und dem alten Mann half, sich zu erheben. Dann hielt sie seine Hand fest und schritten beide nach vorn, einen Schritt vor den nächsten setzend. Es erforderte viel Kraft, da die Pendlerin noch zusätzlich Nore leicht mitreißen musste, der allein nicht die nötige Kraft zum Laufen gebrauchte sondern ständig stehen blieb. Aber sie mussten hier durch. Sie mussten hoch. Es half alles nichts.
Müde schritten sie vorn. 2 weitere Rasten folgten, beide allerdings auch sehr kurz aufeinander. Die Sonne hatte sich hin zum Spätnachmittag verzogen und würde bald unter gehen. Zumindest wollte sie den Sonnenuntergang von oben sehen, bevor der nächste Bogen kam und sie in Richtung See schritten. Mit diesem Ziel noch den Sonnenuntergang erblicken zu können schöpfte sie innerlich Kraft um die kleine Strapaze des Aufstiegs zu meistern.
30.08.2003, 20:16 #191
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Die Sonne versank nun allmählich hinter dem Horizont. In ein Blutrot so versank die Landschaft in eine feurige Farbe und glänzte für einen Augenblick als Spiegel der Sonne, die immer mehr und mehr versank. Es war ein wunderschönes Bild und zugleich Erlebnis, zuzusehen, wie die Welt in einem Feurigen Lichtschein mit der flehenden Sonne trauerte, die sich nicht von ihrem Sinkflug retten konnte und allmählich verschwand. Somit wurde der Landstrich, welcher eben noch in goldig roten Tönen eingefärbt war, plötzlich für einen Moment Violett und dann in dunkelen Tönen, bis in der Ferne schon der schwarze Fadenstrich der nächtlichen Finsternis zu sehen ward. Ein paar Sterne waren zu sehen, das Wolkenfeld hatte sich verdichtet und im Farbenspiel den Himmel geziert. Doch nun schienen die Wolken sich zusammen zu klumpen und wie eine feste Decke sich über den Himmel legen zu wollen.
Das ganze schöne Farbenspiel hatten die beiden Reisenden von dem höchsten Punkt des Weges beobachtet und entzückt zugesehen, bevor sie die einschneidende Wegkurve zum See nahmen. Es war ein Erlebnis und Schauspiel was Xalvina nicht so schnell vergessen würde.

Gemeinsam standen sie da, seitwärts lag der steile Weg hinunter zum Sumpflager, welchen sie gerade endlich zurückgelegt hatten. 4 Rasten hatten sie gemacht, obwohl das eigentliche Stück doch gar nicht so lang war. Trotzdem war sie froh jetzt hier oben zu sein. Hinter ihr erblickte sie wieder eine bewachsene Region, Bäume und viele Büsche zeigten ihr schon aus der Ferne, dass es hier einen kleinen Wald gab, wo auch Xalvina gar nicht mal so Unrecht hatte.

Irgendwann zog sie Nore am Arm und verdeutlichte ihm, dass sie nun weitergehen mochte. Er nickte ihr lautlos zu und streifte kurz seine Kleidung als sie gemeinsam den nicht ganz so steilen Weg weiter hinaufschritten, der sie zum See führen sollte. Zumindest war der Weg erträglich, bald hatten sie wieder Erdboden unter den Füßen und mussten sich nicht mehr anstrengen wie sie es die ganze Zeit vorher getan hatten. Der Wind wehte in einer leichten Brise um ihre Köpfe und konnte so als angenehm empfunden werden. Der Weg zum See erwies sich doch als ein klein wenig länger, zudem dass Xalvina diesmal mehrmals stehen blieb um seltsame Pilze oder Kräuter am Weggrand fand und sie unbedingt betrachten und einsammeln musste. Wer weiß ob sie das gebrauchen würde. Der Himmel wurde unter der Wolkendecke nun immer schwärzer und bald darauf entzündete der alte Jäger eine Fackel, um etwas sehen zu können. Mit der Fackel als Licht, liefen sie gemeinsam Seite an Seite nebeneinander und achteten auf eventuelle Gefahren. Aber alles schien seltsam Still und ruhig zu sein, als würde hier niemals eine einzigste Bedrohung auflauern.

Es musste spät sein, als der Wald sich vor ihnen lichtete. Xalvinas Beine waren leicht schlaff und sie starrte derweil nur auf den dunklen schwarzen Boden vor ihr, der nur leicht vom Fackelschein beleuchtet wurde. Die Luft wurde kühler und frischer, der Wind drehte derweil ein wenig seine Windrichtung, sodass sie Rückenwind hatten. Der Mond jedoch schien von den dichten Wolkenmassen vollkommen verdeckt zu sein, sodass diesmal nicht Beliars Licht auf die nächtliche Welt herunter schien, sondern alles nun in Dunkelheit gehüllt war. Nur die Grillen zirpten und eine Eule gab Laute von sich, ansonsten waren es die Gräser und Äste, die sich ständig bewegten und ein wohltuendes Rauschen von sich gaben.
Vor ihnen jedoch schienen nun die Bäume den Weg freizugeben und in der Ferne konnte sie ein leichtes glitzern sehen. Wasser.

Endlich am See angekommen, entschlossen beide Reisende nun von dem Trampelpfad abzuweichen und ans Ufer zu gehen. Mehrmals fragte die Dunkle Fee nach wohlmöglichen Lurkern, doch der alte Jäger versicherte ihr, dass diese Biester nicht hier in einer solchen Höhelage lebten. Nur schwer vertraute sie Nore und ließ sich ins Gras fallen, welches trocken war. Ihr Begleiter überreichte ihr seinen Rucksack und schien sich kurz umzusehen.


"Ich werde mal eben nach Lagerholz suchen, damit wir ein ordentliches Feuer zustande bekommen. Es ist hier etwas kälter im Sumpflager und der Sommer neigt sich zum Ende zu. Es ist besser wenn wir ein warmes Plätzchen im Feuerschein haben. Das macht die ganze Sache doch gemütlich."

Ohne dass er sich Zeit nahm wieder sich am See umzuschauen, den er seit langen nicht mehr gesehen hatte, drehte er sich mit der Fackel um und verschwand außer Reichweite, sodass nur das Licht der Fackel in der Ferne zu sehen ward. Sie beobachtete das kleine Licht zu ihrer Rechten und zog dabei ihre Knie an um sich ein wenig zu wärmen. Es stimmte. Es war tatsächlich kalt.
30.08.2003, 21:05 #192
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Irgendwie war ihr unheimlich. Es lag nicht an der Finsternis, die ihr vertraut ward. Es war auch nicht die Geräusche oder das leise Rauschen des Sees. Einen wirklichen Grund hatte sie gar nicht. Doch wusste sie irgendwie, dass es irgendwas hier gab, welches sie zu einer solchen gewissen Vorahnung verleiten ließ. In der Ferne sah sie noch gerade mal ein paar Tannen. Sonst war es bis auf die nächtlichen Geräusche ganz Still. Still und schweigsam so verschloss sich dieser Ort vor ihr. Warum hatte sie nur das dumpfe Gefühl, das etwas nicht stimmte? Hier in der Nähe war doch das Kastell. Sollte sie sich nicht bald vertraut und heimisch fühlen? Aber wenn hier alles so fremd wirkte, wie konnte sie sicher sein dass es nicht im Kastell anders sein würde? Ach Quatsch.
Xalvina schüttelte den Kopf. Solche dämlichen Zweifel konnte sie nicht gebrauchen. Sie wusste was sie tat und was sie tun musste. Sie war eine Pendlerin zwischen den Welten. Nun wollte sie aus den Welten in die letzte Ebene gehen, die dazwischen unberührt von dem Menschenkrieg lag. Das Kastell war ihre Hoffnung einen Ausweg zu finden.

Die Frau blickte auf. Sie hatte in Gedanken auf die Gräser gestarrt, die eigentlich nicht zu erkennen waren. Sie sah nur ein paar Umrisse und das pechschwarze Wasser vor ihr, wie es still vor ihr lag. Hatte dieser See überhaupt einen Namen?
Spiegelsee würde sicher gut passen.
Sie holte Erathiel aus ihrer Tasche und fütterte ihren Vogel. Bald würde er lernen müssen auf ihre Holzflöte zu hören. Dabei legte sie in Gedanken an das Geschenk von Nore den Vogel behutsam und liebevoll auf ihren Schoss des Mantels und kramte aus der Ledertasche nach mehrmaligen tasten das kleine Holzding heraus. Sie konnte es zwar nicht sehen, aber sie spürte es in ihren Händen. Ob sie mal darauf pfeifen sollte? Besser nicht. Sie war sich nicht sicher ob es hier Tiere oder Biester gab. Sie würden aufhorchen, wenn sie mit dem Ding pfiff. Lustlos starrte sie in die Dunkelheit und spielte mit dem Ding in ihren Händen herum. Das kleine Fackellicht von Nore war irgendwo dahinten verschwunden. Er würde schon wissen was er tat, er war Jäger.

Plötzlich dachte sie wieder an den Traum von Heute Morgen. Wieder erschien das Bild des Mannes vor ihren Augen. Er war alt und hatte seltsame Gesichtzüge. Aber seine Augen... sie waren...


"Sooo da bin ich wieder, Xardiviae!"

Voller Schreck lief ihr der Schauer überm Rücken als sie sich schnell umdrehte und den freundlich lächelnden Nore mit seiner Fackel sah. Er hielt unter den rechten Arm einen Haufen von Ästen die er nun vor der jungen Frau absetzte. Dann kniete er sich neben der völlig frustierten Xalvina und hielt ihr die Fackel entgegen.

"Bitte halt die Fackel mal. Ich muss die Äste brechen und damit ein kleines Lagerfeuer aufstellen. Dazu brauch ein wenig Licht und beide Hände. Komme doch bitte etwas näher und stelle dich neben mir. Dann kannst du gleich lernen wie man das macht, ich denke das wird dir später sehr von nutzen sein, wenn du allein durch die Wildnis streifen solltest."

Die Reisende tat was ihr geheißen und kniete sich neben ihn um ihm mit ihrer Fackel in den Händen Licht zu spenden und ihm zuzusehen. Sorgfältig brach er die Äste mit Leichtigkeit ab und stellte sie wie eine Pyramide schräg auf und legte neue Äste nach. Die Pyramide wurde dicker und dicker und äußerlich flacher zu werden. Nebenbei erklärte der alte Jäger ihr wie man auf unterschiedlichsten Weisen Feuer entfachen könne. Sei es mit Steinen oder Holz, er erklärte ihr genau wie man es machte, zeigte es ihr sogar vor und ließ sie ein paar Mal selbst versuchen, damit Xalvina es lernte. Zum Schluss zündeten sie aber das Holzgestell mithilfe ein wenig Öls einfach mit der Fackel an und ließen das helle Feuer lodern. Eine Gemütliche Atmosphäre breitete sich aus, als beide auf dem Rasen saßen und dem lodernden Feuer zusahen. Daraufhin schwiegen sie eine Weile und ließen sich vom Feuer wärmen lassen.
30.08.2003, 21:57 #193
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Lange Zeit hatten sie geschwiegen. Erathiel saß nun wieder auf Xalvinas Schoss und döste vor sich hin. Nur das knacken und knistern des Feuers war am deutlichsten in dieser Stille neben dem Zirpen der Grillen zu hören. Schnell wurde ihr wärmer und ihr sonst so blasses Gesicht schien an Farbe zu gewinnen. Trotzdem hatte sie die Arme verschränkt weil ihr zuvor kalt gewesen ward. Mit einem kleinen Stock wühlte Nore etwas im Lagerfeuer herum und kam schnell auf die Idee, dort ein wenig altes Brot aufzuhängen. Xalvina beobachtete nur das seltsame Spiel von dem Jäger und schaute zu wie das Feuer sich gierig auf das Brot schling. Während er das Brot ins Feuer hielt fing er an ihr ein wenig über die Jagd zu erzählen. Zwar konnte er ihr nicht beibringen wie man Felle abzog oder Krallen entferne – nein dass müsste schon ein jüngerer Geselle ihr beibringen.
Stattdessen erklärte er ihr aber wie man Fährten und Spuren las – ein Thema was die Frau durchaus interessierte.
Nore erklärte zuerst ausschweifend über verschiedene Abdrücke von Füßen oder Händen, die von Tieren gemacht werden konnten, bis zu Fußspuren des Menschen bzw. eines Orks. Dann weitete er das Thema auf indem er dann erklärte wie man Zeichen deutete, z.B. auf Laub oder an abgerissenen Bäumen. Wie Kampfspuren von Tieren erkannte oder sogar Orkfährten auslesen konnte und wie sich solche Zeichen unterschieden, zwischen einer kleinen Orkgruppe oder einer ganzen Armee. Zum Schluss unterwies er sie noch, wie man schnelle hastige Fußspuren von langsamen unterschied und wie frische oder ältere Spuren aussahen.

Das Ganze war für sie interessant und versuchte alles, was er ihr heute beibrachte sich zu merken. Sie hatte das Gefühl diese Lehren in ihrem Leben noch mal anzuwenden. Die Erklärungen nahmen eine lange Zeit ein und es war spät als sie die letzten Fragen stellte und Nore sich dann ein wenig seine Gelenke dehnte und räkelte. Müdigkeit stand auf seinem Gesicht geschrieben aber er wollte noch nicht schlafen. Xalvina war noch hellwach und würde ich sicher später zu Ruhe legen wollen. Nachdenklich verarbeitete sie den umfassenden Lehrstoff womit sie sich wohl im Kastell noch mal auseinander setzen würde, wenn sie eine Bibliothek oder ähnliches besaßen. Dabei kaute sie noch auf ihrem Apfel herum, den sie als Abendmahl verzehrte. Zwischendurch blickte sie hin und wieder zu ihrem Begleiter, der ebenfalls auf das Feuer starrte.


Wo müssen wir morgen hin? Es ist doch nicht mehr weit zum Kastell oder?

Der Jäger erwachte aus seinem gedanklichen Tiefschlaf und blickte einen Moment verwirrend an, als wüsste er nicht wovon sie sprach. Sein Gesicht sah im Feuer viel älter aus als wenn man ihn sonst sah. Viel Erfahrung zeichnete sich in seinem Gesicht ab, aber er hatte klare wachsame Augen voller Lebensmut und Freude.
Dann schüttelte er kurz den Kopf um Klare Gedanken zu fassen und blickte ins Feuer. Seine Stimme war nun nicht mehr ganz so freudig. Xalvina wusste warum.


"Nun es ist nur noch ein kleines Stück. Wir werden morgen einfach hier rechts um den See herumlaufen. Dort müssen wir ein wenig aufpassen, Gerüchte sagen dort lebt ein schwarzer Troll. Aber man kann ihn einfach umgehen, das Untier kommt nicht aus seiner Höhle heraus, solange Menschen oder anderes Lebewesen sich nicht seiner Behausung nähern. Vor dem Tier brauchen wir also keine Angst zu haben."

Trolle... na das ist ein Ding. Ich will nicht wissen was hier noch so rumläuft.

"Mach dir keine Sorgen. Hinter dem Troll müsste dann irgendwo der Pfad sein, er ist nur etwas versteckt. Aber wenn man gute Augen hat, dann siehst ihn schon. Aber es ist spät, meine Kleine. Lass uns langsam zur Ruhe legen wenn wir morgen aufbrechen wollen. Ich denke du wirst dann auch gegen Nachmittag das finstere Kastell erreichen."
30.08.2003, 23:50 #194
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Das Feuer knisterte vor sich hin. Im Gegensatz zu vorhin, ein paar Stunden vorher wo es noch in seinen natürlichen gold bis rötlichen Tönen gelodert hatte, war es jetzt nur noch klein und glühte vor sich hin und mit jeder Minute schien es schwächer zu werden. Wie lange würde es dauern bis es aus war und damit in der Kälte gestorben ward? Vergänglich?

Sie hatten das Gespräch ganz plötzlich beendet und jeder der zwei hatte sich nun zurückgezogen und in seine Decke gehüllt. Ihr Begleiter hatte einen sehr verschlossenen Ausdruck im Gesicht gehabt als er aufgestanden war und sein Gepäck mithin zum See schleifte und dort in der Ferne, ein paar Meter von dem warmen hellen Feuer sich hinlegte, den Rücken zu ihr gedreht.
Innerlich war Xalvina wütend auf sich selbst. Warum musste sie immer das Falsche zur falschen Zeit sagen? Jetzt hatte sie wieder an dem Band gerissen. Am liebsten hätte sie sich jetzt in Luft auflösen wollen aber gab sich dann nicht komplett die Schuld. Es war einfach alles Blöd. Mit den Händen über den Rücken lag sie auf dem Rücken in ihrer Schlafdecke und starrte auf die Wolken. Ab und zu sah sie den Mond, doch dann verdunkelten sich wieder die Wolken, als es so aussähe, als würde es gleich regnen. In der Ferne war ein Grollen zu vernehmen. Auch das noch. Bald würde hier ein Gewitter vorbeiziehen, denn der Wind würde dieses genau über den See bringen.
Kalt streifte der Wind über das Gras und ließ die vielen kleinen grünen Halme in seine Richtung verbiegen, sodass sie sich ständig auf und ab bewegten. Allerdings störte sich die junge Frau nicht am heulenden Wind sondern starrte nur gebrannt hinaus in den Himmel. Gedankenverloren suchte sie Schlaf aber sie konnte das nicht. Es war die letzte Nacht. Die letzte Nacht auf der Welt der Menschen Innos. Morgen würde sie diese Welt verlassen und damit Nore. Es war ein Schmerz der in ihrem kalten Herzen zu spüren war aber sie wollte nicht Zweifeln oder ihre Gefühle ihren Lauf lassen. Trotzdem hatte sie ein seltsames Gefühl. Was erwartete sie bloß in der Zukunft?
Würde sie das finden, was sie sich so sehr vom Kastell versprach?

Ein Donnern. Langsam fielen die ersten Regentropfen. Aber keiner von ihnen stand auf. Xalvina wusste nicht ob Nore auch wach war oder schlief. Ob er dasselbe dachte wie sie? Oder sie schon einfach abhakte?
Es war als würde das Wetter heute mit Xalvina fühlen. Alles was sie dachte spiegelte sich in dem Sturm und dem Heulen des Windes wieder. Langsam wurde der Regen zu einem starken Erguss und knallte auf die Erde nieder. Man hörte es. Sogar der See wurde nun vom Regen zu einem verzerrten Spiegelbild, ständig unterbrochen von tausend weiteren Regentropfen, die das Gleichgewicht und diese glatte Ebene des Wasserspiegels störten.
Der Regen peitsche in ihr Gesicht und auf ihren Körper. Ein Blitz der die Nacht erhellte und für einen kurzen Moment alles in helles gleißendes Licht eintauchte und alle Konturen sichtbar machte. Doch dieses Unwetter störte die Dunkle Fee nicht. Still wie erstarrt blickte sie hoch und ließ alles auf sich ergehen.
Es war ein Moment des Abschieds, ein Moment seltsamster Gefühle. Doch ausdruckslos blickte nach oben.

Alles war an ihr nass.
Das war ihr aber auch egal.
Sie blieb einfach regungslos dort liegen.

Während sie in Gedanken versunken alles Gefühl mit dem Regen herunter spülen ließ merkte sie nicht wie sich etwas im Wasser auf und ab bewegte. Sie hörte es nicht einmal obwohl sie sonst ihre Konzentration immer auf die Ohren ließ. Aber im jenen Moment war sie woanders. Weit weg vom Geschehen um sie herum.
31.08.2003, 03:28 #195
Xalvina
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Herzlich Willkommen Xalvina -
Danke an Sharki, dass du mit mir um 2 - 3 Uhr Nachts die Prüfung noch durchgezogen hast.

Und auch meinem HoraX, der bei mir eine Sondergenemigung eines Spitznamens bekommen hat.

... als auch Alyen, die mir die Daumen gedrückt hat.


Ich bin so froh,
dass mir förmlich ein Zenter von meinem Herzen fällt.
Hoffe auf ein gutes Zusammenwirken hier.


Liebe Grüße
Xalvina
31.08.2003, 03:55 #196
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Während der Regen auf diesen Landstrich niederprasselte, war das schöne Lagerfeuer, welches eben noch für die beiden Menschen gebrannt hatte, von dem Regen gelöscht worden. Dunkel und Kalt prasselte es hinunter. Xalvina schien ganz abwesend zu sein, so konnte sie nicht hören wie ein ständiges seltsames auf und abglucken aus dem Wasser folgte. Innerlich schien sie abwesend zu sein sodass das Geräusch immer deutlicher wurde und es aus dem Wasser zu kommen schien.

Eine zwielichtige Gestalt, kaum sichtbar tauchte es wie ein Jäger auf Beutesuche, langsam aus dem schwarzen sich ständig bewegenden Wasseroberfläche hervor und verfolgte zielgenau sein auserkorenes Opfer. Dieses Opfer, welches am Seerand lag wies in den Augen des unbekannten Seejägers einen schlafenden hilflosen Eindruck, sodass es leichte Beute war.

Nore schlief tatsächlich und wusste in seinen tiefsten Träumen nicht was auf hin zukam. Ein großes Etwas schien aus dem See hervorzukommen und brüstete sich auf. Ein großer Langer Ton vermischt aus Knurren und Grölen wurde laut, welche Nore gerade noch die Augen aufschrecken ließ um das Biest vor sich erkennen zu können. Ein Lurker.

Alles ging so rasend schnell, als das Biest angriff und den wehrlosen alten Mann mit einem Biss in die linke Bauchgegend konfrontierte. Xalvina hatte nur den Ton gehört und konnte in dieser Sekunde gerade ihren Kopf in Richtung See drehen, als sie das Biest auf ihren Begleiter zubeißen sah. Vollkommen erschreckt richtete sie sich auf. Sie hörte einen fast klagevollen ächzenden Schrei und bemerkte zu spät diese Gefahr, die sie eigentlich vernehmen hätte müssen. In voller Panik versuchte sie den kleinen Hang herunter zu Nore zu eilen, der gerade in einem Kampf mit der Bestie ins Wasser gezogen wurde.
In Eile ergriff sie ihren Dolch aus ihrem Gürtel, stolperte aber über ihren eigenen Mantel und flog hin, wobei die Waffe ihr aus der Hand ins Gras herunter rutschte.
Ihr Gesicht war von Dreck gekennzeichnet, aber das war ihr egal. Sie musste kämpfen für das Leben ihres Freundes, selbst wenn sie sogar drauf ging. Jetzt handelte nur noch ihr Kampfinstinkt. Hastig sprang sie auf und suchte im Gras nach dem Dolch, schnappte ihn und rannte ins Wasser wo der entsetzliche Kampf tobte. Wie in Raserei schlug sie auf Das, was sie für die Bestie hielt, mit ihrem Dolch ein. Der Mantel wurde vom Wasser dabei vollgezogen und war für Xalvina fast eine schwere Last aber sie schien sich nicht daran zu stören. Ihr war alles egal. Sie musste Nore helfen.
Sofort reagierte das Biest von Lurker, welches Starke Verletzungen auf dem Rücken erlitt und griff sie mit seinen Klauen an. Diese erwischten ihren Rücken, sodass der Mantel dort aufgefetzt wurde. Einen starken Schmerz durchfuhr ihren Rücken als ein schrecklicher Kratzer ihren Rücken zierte, wo ihre Tätowierung ward.
Benommen wich sie zur Seite und fiel ins Wasser sodass sie für einen Moment nur Blasen und eine blaue Masse vor ihren aufgerissenen Augen sah. Sie ließ bei dem Schreck die Luft aus ihrem Mund nach oben weichen. Dabei versuchte sich dann wieder in Benommenheit aufzustehen und während sie ihren Kopf noch schüttelte sah sie Nore mit dem Biest kämpfen. Fest umklammerte sie den Dolch und griff den Lurker erneut von der Seite an. Dieses konterte den Schlag ab und legte nun die Aufmerksam auf sie. Mehrmals musste sie ausweichen. Ihr Herz raste wie wild. Es war ein Überlebungskampf auf zwei Seiten, nur war sie die viel Schwächere. Nach mehreren Ausweichmanövern schaffte es der Lurker sie am Bein zu verletzen, sodass sie sich krümmte aber sich von einem weiteren Schlag bewahren konnte.
Währendessen konnte Nore vollkommen verletzt und hilflos im Wasser schwimmend zusehen wie die junge Frau um ihr Leben mit der Bestie ring. Er nahm seine Kraft zusammen und versuchte mithilfe seines Dolches dem Lurker den Garaus zu machen. Doch bemerkte der Lurker seinen Angriff und konterte ihn mit einer Gegenattacke, die ihn schwer verletzte. Als Xalvina voller Furcht dies sah, nutzte sie die Chance des unachtsamen Lurkers.


Stirb du Mistviech!

Das war alles was sie zum Todfeind schrie, indem sie die sich umdrehende Bestie ihren Dolch in den Kopf rammte. Mit diesem furchtbaren entsetzlichen Schmerz fuchtelte der Lurker so sehr, dass die Dunkle Frau voller Angst und Panik zu dem verletzten Nore rannte und ihm half, aus dem Wasser zu kommen. Beliar sei dank wich der Lurker im vollsten Höllenschmerz von ihnen und sank unter Wasser. Es kam nicht mehr zurück.
31.08.2003, 04:44 #197
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Das Gewitter als auch der Regen verstärkte sich.
Mit Schmerzen und voller Angst versuchte Xalvina den bereits zusammengebrochenen alten Mann aus dem Wasser zu zerren. Tausend Vorwürfe fielen ihr zu Last, während der Regen auf ihr Gesicht peitschte. Die ganze Last wurde ihr erst jetzt bewusst und nur noch mit ihren letzten Reserven versuchte sie den teilweise leblosen Körper herauszuziehen und brach dann am Standufer zusammen. Ihre Wunde an ihrem Bein schmerzte sehr aber es war nur eine leichte Kratzwunde, doch die am Rücken schmerzte umso mehr. Vollkommen erschöpft sah sie zu ihrem Freund, der bereits genauso wie sie vollkommen durchnässt und blas ward.
Voller Verzweiflung schaute sie auf ihn herab und versuchte seinen Kopf und Rücken mit aller Kraft zu heben. Mehrmals blitzte der Himmel auf und alles wurde von einem Getöse von dem prassenden Regen übertönt. Doch es war nicht der Regen noch das Unwetter, was sie jetzt zur Verzweiflung trieb. Sie wollte ihn auf die Sichere Wiese schleifen oder schleppen. Sie wollte ihn in Sicherheit bringen aber versagte indem sie immer wieder zusammenbrach. Voller Anstrengung verzerrte sich ihr Gesicht, sie wurde überwältigt von Panik und Hilflosigkeit. Zweifel. Sie war einfach zu schwach.

Während sie mit mühen versuchte Nore irgendwie zu sichern, stöhnte der alte Mann jedes Mal leise auf, wenn sie ihn weiter versuchte vom Ufer und dem See wegzuzerren. Aber er wusste dass dies doch gar nicht half, so sehr sie sich auch anstrengte. Deswegen nahm er seine Kraft zusammen um zu ihr zu sprechen.


"Xardiviae... . Bitte höre mir jetzt zu..."

Es verging ein paar Sekunden, als sie aufhörte und zu ihm kniete, voller Sorge und Angst um ihren Freund, ihn an Beliar zu verlieren.

Nein Nore. Ich lasse dich jetzt nicht hier liegen bis ich nicht alles getan habe um dich zu retten. Ich habe schon Talin verloren, jetzt nicht noch du. Du darfst jetzt nicht sterben bevor du nicht gekämpft hast, das wäre nicht fair. Sag dass du jetzt kämpfst so wie das jetzt tue.

"Xardiviae. Es ist Schicksal, dass Beliar mich zu sich ruft. Ich bin alt und habe mein Leben gelebt. Ich habe die schönen und schlechten Seiten gesehen. Ich habe eine Frau und Familie gehabt und habe noch dich getroffen.
Aber du musst mir etwas versprechen..."

Die junge Frau wollte es nicht wirklich glauben, was sich jetzt vor ihren Augen abspielte. Es ward als würde ein Dolch sich durch ihr Herz durchbohren und es ausbluten lassen. Sie verstand dass es trotz aller Bemühungen umsonst war, ihn noch lebendig zu retten. Tränen wollten fließen doch sie hielt sie zurück und riss sich zusammen. Xalvina ergriff seine rechte Blutige Hand und sah die Schreckliche Wunde und die Bissspuren die seinen Körper entlang lief und stark blutete. Erst jetzt wurde sie bewusst wie Schwach sie ward. Sie saß neben ihn und sah die Wunden, doch sie konnte nichts tun. Anstatt irgendwelche Maßnahme gegen die Verletzungen zu ergreifen konnte sie nur zusehen und nichts tun. Sie konnte nicht helfen. Sie konnte nur daneben sitzen und zusehen wie Nore jetzt neben ihr in aller Qual sterben würde. Sie hatte ihn nicht einmal retten können. Nicht mal eine Waffe schwingen – nein zu alles war sie so unfähig. Diese Schwäche und Unfähigkeit hatte dafür gesorgt, dass nun der alte Mann sterben musste. In jenem Moment wollte sie Beliar doch verfluchen, aber dann verfluchte sie sich selbst. Zorn und Hass machten sich in ihr breit und wieder starb ein Teil ihrer Seele. Bald würde sie endgültig eiskalt sein.

Sie nickte zu ihm und verkniff sich etwas zu sagen. Sie sah seine glasklaren blauen Augen und sein verschmerztes Lächeln im Gesicht. Wie konnte er jetzt noch lachen? Im der Stunde seines Todes? Xalvina verstand die Menschen Innos nicht.


"Bitte nehme diesen Ring... er gehörte einst meiner Frau. Bitte bringe ihn nach Drakia, dort lebt mein Sohn mit seinen Kindern. Sein Name ist Erthor. Richte ihm aus, dass er Recht hatte."

Nore öffnete die linke Hand und sie sah einen silbernen Ring mit einem grünen funkelnden Stein. Behutsam nahm sie diesen Ring und hielt ihn in ihrer Hand fest. Sie sah ihm immer wieder in seine Augen und erkannte wie der Lebensgeist mehr und mehr von ihm wich. Sie hatte schon oft den Tod betrauert und sterbenden Menschen zugesehen. Doch dieser Tod schmerzte in ihrer Seele. Doch sie konnte nicht weinen. Nach all dem was Geschehen ward konnte sie nicht um ihn eine Träne weinen, nein sie trockneten und zurück blieb eine ausdruckslose Mine. Innerlich zerriss es wieder einmal ihr Herz. Wieder musste sie den Schmerz von neuem fühlen. Die Welten waren so grausam.

Er atmete noch ein letztes Mal auf bevor er mit einem Lächeln starb. Lange Zeit blickte sie auf ihn, bevor sie seine Augen schloss...
31.08.2003, 05:35 #198
Xalvina
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Rund um Khorinis #11 -
Es verging eine lange Zeit des Schweigens, bevor sie sich vom Toten erhob.

Nore war tot.
Sie hatte es zugelassen.
Xalvina erkannte, dass es so nicht weiterging. Sie konnte es nicht mehr ertragen, zuzusehen wie alles was sie so sehr liebte vor ihren Augen starb. Sie musste etwas gegen ihre Schwächen tun und fasste einen Entschluss.

Mühsam buddelte sie etwas Sand zusammen und verbrachte die ganze Nacht, genügend Äste und Holz zu sammeln um ein großes Feuer zu errichten können. Auf dieses Holzlager legte sie mit viel Mühe den alten Mann auf diesem um ihn die letzte Ehre eines Toten zu erweisen. Das Gewitter hatte sich in den letzten Stunden verzogen und auch der Regen hatte aufgehört zu fließen. Nur ein starker Wind wehte weiter und ließ ihr Haar und den halbtrockenen Mantel in der Luft flattern. Stille herrschte über den See, kein Vogel sang aber auch keine Eule gab einen Ton von sich. Es war, als würden die Welten mit Schweigen zusehen, wie sie ihren letzten und einzigsten Freund nun begraben musste.
Sie dankte für alles was er für sie getan hatte. Die wunderschönen Stunden, das leckere Essen, die kleine gemeinsame Reise, für seine vielen Geschenke die er ihr vermachte. Für seine Art und das Lächeln dass er ihr immer gegeben, immer mit seinem Verstand ihr zur Seite gestanden und sie mit Wärme und Zuneigung empfangen hatte. Das alles würde jetzt fehlen. Das alles war nicht mehr ersetzbar. Sie würde vielleicht neue Freunde finden, aber ein Mensch wie Nore und mit ihm seine Einzigartige Art war nun heute Nacht von ihr und diesen Welten gegangen.
Für immer.

Mit einer Fackel zündete sie das große Holzgestell an, auf welchem der Leichnam lag. Sie hatte seinen Körper gerade positioniert und ihm Bogen und Köcher um seine Arme und Hand gelegt. Fast friedwillig lag er dort mit einem leichten Lächeln auf seinem Mund. Doch er würde nicht aufwachen und sie mit seinem Humor begrüßen. Er schief einen ewigen Schlaf, ehrenvoll auf dem Holzgestell. Das Feuer sollte nun seinen Körper verbrennen.

Sie trat ein paar Schritte zurück und sah zu wie sich das Feuer schnell auf dem Holz entfachte und ihn umhüllte. Stolz wie ein verlorener Krieger so hatte sie ihren besten Freund dort begraben wollen, wie es für einen solchen tollen Mann wie er geben sollte. Die Fackel warf sie nun in den Sand und starrte dabei nur noch ein paar Minuten zu, wie er dort verbrannte.
Der Wind entfachte das Feuer nur noch mehr. Ihr schwarzes Haar wehte flackernd in der Luft doch ihr Gichtsausdruck verriet, dass die Umwelt für die Dunkle Frau für einen Moment lang nicht existierte.


Nore, ich schwöre dir, dass ich diesen Ring eines Tages nach Drakia bringen werde und deine Worte in Erfüllung gehen. Ich werde zu den Schwarzmagiern gehen und ihre Magie studieren. Ich werde das Kämpfen erlernen und mich in jeglicher Heilkunst ausbilden lassen, die diese Welten zu bieten haben. Ich werde das Wissen an mich nehmen und all jegliche Dinge studieren.

Ich werde eine mächtige Magierin werden, um die Menschen die ich liebe zu schützen.
Das verspreche ich dir.

Xalvina sprach diese Sätze nicht aus sondern nur ihn ihren Gedanken. Mit ihren letzten Worten die dann doch laut aussprach drehte sie sich um. Ihren Schmerz am Körper spürte sie nicht Wirklich. Sie schaute nicht mehr zurück sondern verließ das Ufer um den Toten dort mit dem Feuer zurück zu lassen. Xalvina hatte nun eine neue zweite Aufgabe in ihrem Leben gefunden, die sie verwirklichen wollte. Sie hatte sich nun Entschieden.
Am alten Rastplatz angekommen entdeckte sie ihre nasse Schlafdecke, die sie einrollte und alles in die Ledertasche steckte. Erathiel legte sie nach dem kurzen Einpacken wieder dort hinein. Dann legte sie diese um sich als auch ihre schwarze Hängetasche. Wenige Meter neben ihr lag Nores Tasche. Doch sie ließ diese liegen. Es war nicht ihre Tasche.
Dabei dachte sie erst jetzt an seine Worte, die er einst noch in der Hütte zu ihr gesagt hatte, als sie ihm ihren Entschluss den Schwarzmagiern beizutreten erzählte:
"Du wirst dann ganz allein sein".
Traurig senkte sie den Kopf.


Ja... jetzt bin ich allein.

Eifrig zog sie von dannen, der Mantel auf ihrem Rücken immer noch zerfetzt und die Wunde deutlich ihre Krusten gelegt hatte. Sie überwand dem Schmerz und hatte sich um ihren Oberschenkel nur ein sauberes Tuch gewickelt, damit die leichten Kratzspuren nicht ganz so schmerzten.
Unter ihren Füßen knisterte das Laub. Tau lag auf dem nassen Rasen und Nebel hatte sich gebildet, durch den sie jetzt schritt. In der Ferne flimmerte noch das Licht, während es langsam heller wurde. Doch Xalvina drehte sich nicht mehr um sondern schritt eifrig zum Trampelpfad. Es galt die letzten Hürden zu überwinden um ihr Ziel zu erreichen:
Das Kastell.
31.08.2003, 06:25 #199
Xalvina
Beiträge: 1.273
Wird gothic nie langweilig? -
Ich habe es bisher auch einmal durchgespielt (Magier) und versuche es gerade als Drachenjäger wieder. Allerdings muss ich zugeben, dass das Spiel mir schnell nur noch halb so viel Spaß machte.
Deswegen lass ich momentan Zeit verstreichen (3 Monate) um nach einer Weile in einer anderen Gilde neu zu spielen. So bleibt mir noch etwas Spielspaß erhalten.

Zumindest sollte man im Endeffekt alle Gilden mal gespielt haben um mit G2 bzw. G1 abzuschließen.

Obwohl jetzt muss ich noch das Addon kaufen... und irgendwann kommt ja noch G3... also auf Dauer bin ich versorgt.
31.08.2003, 09:12 #200
Xalvina
Beiträge: 1.273
Rund um Khorinis #11 -
Das Wasser in der Morgensonne war diesmal kein angenehmer Anblick für die Dunkle Fee, als sie den leicht steigenden Trampelpfad hoch ging. Heute war ihr letzter Freund gestorben. An diesem See. Es würde ihr immer in ihrer Erinnerung bleiben, solang er tief in ihrem Herzen weiterlebte, war er in ihren Augen nicht ganz tot.
Sie erinnerte sich an eine alte Adanos Weisheit die über den Tot über Menschen sprach. Solange der Mensch sich an die Toten Erinnert, so werden sie niemals aus der Welt gestorben sein. Es war ihr Leitspruch mit der Zeit geworden. Sie wusste nicht woher sie diese Faustregel oder ein paar andere Lehren des Adanos wusste aber sie dachte nicht wirklich darüber nach.

Irgendwo tief innerlich war sie noch nicht ganz über den Plötzlichen Tod des alten Mannes hinweggekommen aber wer konnte schon einen Tod eines geliebten Menschens in wenigen Stunden wohl hinnehmen?
Dennoch versuchte sie ihren tiefen Schmerz zu verdrängen und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es was ein Alptraum. Die ganze letzte Nacht war ein Alptraum, nur dass dieser Traum real gewesen ward. Leicht durchzuckte es ihren Körper. Der ganze letzte Tag war ein Alptraum.

Xalvina hatte sich vom Wegrand nun einen langen Ast genommen den sie als Wanderstab benutzte. So ein Stab war gar nicht mal so schlecht zum Laufen. Die Frau versuchte sich ein wenig abzulenken um nicht an Tod oder Nore zu denken. Das alles waren frische Wunden, aufgekratzt und nicht verheilt. Sie schaute über die Kanten und Ecken des Stabes, wo sie die Äste abgeknickt hatte. Wenn man ein Messer hätte, könnte man diese Stumpfen Dinger wegschnitzen und aus dem Ast einen guten gebrauchbaren Stock machen.
Xalvinas Gedanken schweiften herum. Dabei fiel ihr jetzt auf dass sie gar keinen Dolch mehr hatte. Sie hatte ihn gestern Nacht im Kampf voller Wut in den Kopf des Lurkers gerammt. Damit war ihr einfacher Dolch nun futsch. Mit anderen Worten hieße es sie hatte nun keine Waffe mehr und konnte sich nicht mehr verteidigen.
Jetzt musste sich wohl übel auf ihr Glück verlassen. Ohne Waffe war sie ziemlich wehrlos und wäre ein leichtes Opfer für all mögliche Bestien. Sie hatte kein großes Stück zu gehen, sie konnte das also schaffen. Nur musste sie gezwungen sein, extrem aufzupassen. Hier oben vegetierte schon ein Troll herum. Na das war ja schon ein klasse Anfang. Was würde da oben noch auf sie warten? Ungeheuer? Die Zukunft war also sehr „rosig“.
Immerhin besaß sie diesen Wanderstock, aber in einem Kampf war das der reine Witz.
Xalvina hatte jedoch nichts zu verlieren, es gab niemanden auf der Welt der auf sie wartete. Würde sie heute sterben, gäbe es niemanden der sie vermissen würde. Aber ganz gewiss wollte die Dunkle Frau nicht freiwillig sterben.

Die Sonne erwärmte den Landstrich um das Gebirge. Ihre Strahlen vertilgten die nächtlichen Schatten und bald waren die ersten Vogelstimmen wieder zu hören, die zusammen mit anderen ihr Lied sagen. In der Ferne sah sie im Tau der Laubblätter zwei Hasen durch die Wildnis springen. Der Wind wehte durch die Bäume.
Alles wirkte so idyllisch. So friedlich. Und dennoch war es ein Trugbild.
Gänseblümchen, Butterblumen und Vergissmeinnicht schmückten den Rasen neben ihr, grüne Tannen schmückten den Wald zusätzlich aus. Neben ihr floss ein kleiner Bach von den letzten Regengüssen der letzten Tage, auf dem ein paar Blätter tanzten.

Müde von allem setzte sie sich mitten auf dem Weg für einen Moment auf einen Felsstein, der etwas mit Moos bedeckt ward. Xalvina riss ein paar Vergissmeinnicht neben ihr ab und betrachtete sie eine Weile. Blaue schöne Blumen. Sie seufzte leise auf und rätselte kurz über ihren Namen als sie die kleinen Blumen ins Haar steckte. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das schon öfter gemacht zu haben. Vorsichtig holte sie aus ihrer Ledertasche ihre Lederflasche heraus und trank einen kühlen Schluck klares Wasser, welches sie damals noch am Bach des Gebirges geschöpft hatte. Sie fühlte sich ein wenig frischer und klarer im Kopf während sie die Natur beobachtete. Es war schon seltsam allein im Gebirge – wo keine Menschenseele außer dem Kastell hier hauste – auf einem alten Felsstein zu sitzen und die Idylle des Waldes zu beobachten, die wirklich noch kaum eine Menschenseele durchschritt. Fern gelegen von Khorinis, der Sumpfbrüderschaft, dem Kloster oder all anderen Punkten.
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